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Neue Freiräume im Leipziger Osten STADTERNEUERUNG Januar • 2005

Neue Freiräume im Leipziger Osten - Leipzig.de - Stadt ... · NEUE FREIRÄUME ° In über 90 Verträgen haben private Grundeigentümer im gesamten Stadtgebiet mit der Stadtverwaltung

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Neue Freiräume

im Leipziger Osten

STADTERNEUER UNG

Januar • 2005

Broschüre_KM 18.01.2005 18:11 Uhr Seite 1

Page 2: Neue Freiräume im Leipziger Osten - Leipzig.de - Stadt ... · NEUE FREIRÄUME ° In über 90 Verträgen haben private Grundeigentümer im gesamten Stadtgebiet mit der Stadtverwaltung

NNEEUUEE FFRREEIIRRÄÄUUMMEE

° In über 90 Verträgen haben private Grundeigentümer im gesamten Stadtgebiet mitder Stadtverwaltung vereinbart, dass insgesamt über 150 private Flächen zeitlichbefristet als öffentlich zugänglicher Freiraum genutzt werden dürfen.

° Der Anteil öffentlicher Grünflächen ist seit 1992 im (alten) Leipziger Stadtgebietum 36% gewachsen.

° Das Grünflächenamt erläuterte den Bürgern im Forum Leipziger Osten, dass 2002mit 70% der Personalkapazitäten von 1992 nun 40% mehr Flächen bewirtschaftetwerden müssen und deshalb der Pflegestandard an einigen Flächen z. T. deutli-cher herabgesetzt werden muss.

° Im neu geschaffenen Lene-Voigt-Park ist es im Sommer fast unmöglich, ein freiesBeachvolleyball-Feld zu finden.

Hinter diesen Momentaufnahmen steht jeweils eine zentrale Frage zum Umgang mit denunbebauten Flächen einer Stadt, die als Grün- und Freiflächen mehr als je zuvor für dieStandortqualität, die Lebensqualität und auch die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt insgesamtstehen. Diese Broschüre möchte Sie über die Hintergründe, die planerischen Grundlagen, diekonkreten Projekte und die weiteren Aktivitäten zur Freiraumentwicklung im Leipziger Osteninformieren, in dem vor dem Hintergrund einer schwierigen Gesamtsituation mit kreativenAnsätzen neue Wege gegangen werden.

Der Leipziger Osten – mit den Ortsteilen Neustadt-Neuschönefeld, Volkmarsdorf und Teilenvon Reudnitz und Anger-Crottendorf – war ein traditionell dicht bebautes und gemischtgenutztes Quartier, in dem seine Erbauer gerade mal den einen oder anderen Schmuckplatzvor der Bebauung durch Wohn- und Geschäftshäuser oder Hofgebäude retten konnten.Diese Zeiten sind glücklicherweise vorüber. Es wohnen heute zum einen deutlich wenigerMenschen im Leipziger Osten, als es möglich wäre. Zum anderen soll die Dichte in denWohnquartieren mit all seinen Konflikten heute weder rekonstruiert werden noch wäre siemarktfähig.

Die Nachfrage nach Wohnungen hat sich deutlich verändert. Der Rückgang derNutzungsdichte bietet heute die Chance, den Bürgern in den gründerzeitlichen Quartierenmit vernetzten Freiräumen und aufgelockerten Strukturen genau die Qualitäten in der Stadtanzubieten, die sie sich für ihren Wohnort wünschen. Gute Verbindungen in die City und viel-fältige soziale und kulturelle Angebote des urbanen Lebens gibt es als Zugabe. Erste Erfolgewerden sichtbar: Die Bevölkerungszahlen im Leipziger Osten haben sich stabilisiert und stei-gen wieder an.

Auf der Grundlage strategischer Konzepte, dem Konzeptionellen Stadtteilplan mit dem„Grünen Rietzschkeband“ werden im Leipziger Osten die Chancen zum Stadtumbau für dieBewohner genutzt, Grünflächen geschaffen, erweitert und miteinander verbunden, um dieLebensqualität des Wohnstandortes in der Konkurrenz zu anderen Stadtteilen und zumUmland deutlich zu erhöhen. Der Leipziger Osten bleibt dabei weiterhin ein urbanesWohnquartier, in der die gebaute Umwelt struktur- und identitätsprägend sein wird.

Folgende Fragen stellen sich für die Entwicklung der Lebens- und Wohnqualität im LeipzigerOsten zum „Thema Grün“:

° Wie kann der Stadtteil mit einem höheren Freiflächenangebot zukunfts- und markt-fähig gemacht werden, ohne dass sich unverwechselbare städtebauliche und sozio-strukturelle Rahmenbedingungen auflösen und „die Peripherie weiter einsickert“?

° Wie kann es gelingen, die zu geringe Entwicklungsdynamik im Bereich der unsa-nierten Bestände durch kreative Verfahrensideen, überzeugende Gestaltungsentwür-fe sowie gute umgesetzte Beispiele zu mobilisieren?

° Wie kann bei geringeren kommunalen Ressourcen private Beteiligung an der Pflege

VORWORT

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Naherholung im Elsapark

Dr. Engelbert Lütke Daldrup

Spielgeräte im Stadtteilpark Rabet

Blick in den Reudnitzer Park

Broschüre_KM 18.01.2005 18:11 Uhr Seite 2

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und Erweiterung der Grün- und Freiflächen aktiviert werden? Wie könnenPflegekonzepte räumlich und qualitativ in einem gestuften Vorgehen für verschie-dene Freiflächentypen entwickelt werden?

° Wie können die Grün- und Freiflächen aller Nutzungstypen so gestaltet werden,dass sie möglichst viel Spielraum für die Kreativität seiner Nutzer aus allen Alters-klassen bieten und gleichzeitig so belastbar sein, dass sie dauerhaft von vielen ver-schiedenen Gruppen im Stadtteil für Freizeit, Sport und Erholung genutzt werdenkönnen?

° Wie können gleichzeitig die städtebauliche Struktur, die ökologischen Qualitätenund das Image eines benachteiligten Stadtteiles so qualifiziert und Angebote ge-schaffen werden, dass er als Standort auch für Wohneigentumsbildung attraktiverwird?

° Wie können Maßnahmen zur Freiraumentwicklung mit anderen Projekten, z. B. derBeschäftigungsförderung, der Zentrenentwicklung, der Beteiligung und Aktivierungsowie Initiativen der Bürger verknüpft werden, um einen möglichst großen Mehr-wert für alle Bewohner im Stadtteil zu schaffen?

Diese Broschüre beschreibt Strategien, Instrumente und Projekte, mit denen im LeipzigerOsten in den letzten Jahren im Rahmen einer integrierten Stadtteilentwicklung versuchtwurde, Antworten auf die gestellten Fragen zu geben und die Lebens- und Standortqualitätim Stadtteil mit Kreativität und guter Kooperation der Akteure langfristig zu verbessern. Siesind das Ergebnis einer Zusammenarbeit der Stadt Leipzig, den Fördermittelgebern imFreistaat Sachsen, im Bund und der Europäischen Union, den vielen privaten Investoren undden Bürgern des Leipziger Ostens.

Die Entwicklung des Freiraumes im Leipziger Osten ist mit zahlreichen „großen” und „klei-nen” Maßnahmen schon weit vorangekommen. Die großen Parks und kleinen Grünflächenwerden von den Bürgern intensiv genutzt. Sie bieten Raum für soziale Begegnung und zumAustausch – unverzichtbar für eine offene Stadtgesellschaft. Die weitere Entwicklung wirdauch zukünftig eine Aufgabe sein, die einen konzentrierten öffentlichen Mitteleinsatz undeine gebietsbezogene Planung und Koordination erfordert, dabei aber verstärkt auch auf pri-vate Verantwortung setzen muss.

Die urbane grüne Stadt wird gemeinsam gebaut.

NEUE FREIRÄUME IM LEIPZIGER OSTEN 3

Erweiterung und Neugestaltung des Stadtteilparks Rabet im Leipziger Osten

Broschüre_KM 18.01.2005 18:11 Uhr Seite 3

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Konzeptioneller Stadtteilplan Leipziger Osten, Leitbildplan 2020

Hundewiese Schulze-Delitzsch-Straße

DDEERR LLEEIIPPZZIIGGEERR OOSSTTEENN

Das Programmgebiet „Leipziger Osten“ ist als ehemals dichtes und gemischtes Arbeiter-quartier überwiegend gründerzeitlich strukturiert, umfasst aber auch in Volkmarsdorf undrund um die Kreuzstraße zwei Standorte des DDR-Wohnungsbaues der 1980er Jahre.Schlichte, oftmals verklinkerte Fassaden und Hofinnenbereiche mit kleinen Gewerbeein-heiten sowie ruhige Wohnbereiche, die im Straßenraster an die gründerzeitliche Bebauunganknüpfen, stellen besondere Qualitäten des Stadtteiles dar. Eisenbahnstraße, Dresdner undZweinaundorfer Straße sind die Einkaufsstraßen, die künftig durch ein Stadtteilzentrum imehemaligen Straßenbahndepot in Reudnitz ergänzt werden.

Ende der 1980er Jahre stand der Großteil der gründerzeitlichen Bebauung nach vielfach jahr-zehntelanger Vernachlässigung bereits vor dem flächenhaften Abriss. Zu Beginn der 90erJahre wurde mit der Ausweisung von Sanierungsgebieten frühzeitig der Grundstein für einekontinuierliche städtebauliche Erneuerung gelegt. Öffentliche Parkanlagen und Plätze wur-den erneuert bzw. neu geschaffen und stellen heute ein grünes Grundgerüst dar, in dem derFreizeitpark Rabet eine zentrale Rolle übernimmt. Zahlreiche Straßenzüge haben durchBaumpflanzungen sowie die Ordnung des ruhenden Verkehrs ein neues Antlitz erhalten, pri-vate Hofbereiche wurden entsiegelt und als grüne Oasen neu gestaltet. UmfangreicheSanierungs- und Modernisierungstätigkeiten durch private Investoren haben zusammenfas-send zu einem enormen Sanierungsfortschritt beigetragen.

Die fußläufige Erreichbarkeit der Innenstadt, verbunden mit einer guten Verkehrsinfrastrukturund preisgünstigen Wohnungen stellt eine besondere Qualität des Leipziger Ostens dar. Dasbestehende Angebot von Grün- und Freiflächen zur Naherholung und Verbesserung derWohnumfeldqualität stellt ein Potenzial dar, das noch einer weiteren Vervollständigung undQualifizierung bedarf, insbesondere hinsichtlich einer Vernetzung bestehender Grünanlagenuntereinander. Ein durchschnittlicher Wohnungsleerstand von 35% und strukturelle Entwick-lungsprobleme sowie Defizite bei sozialen und kulturellen Angeboten heben die Aufgaben-schwerpunkte für die Zukunft hervor. Vor diesem Hintergrund wurde der Leipziger Osten alsHandlungs- und Investitionsschwerpunkt festgelegt.

PPllaanneerriisscchhee GGrruunnddllaaggeennDurch den gesamtstädtischen Stadtentwicklungsplan Wohnungsbau und Stadterneuerung(STEP W+S) wurde die vorhandene Situation zunächst sehr genau analysiert und Hand-lungsschwerpunkte festgelegt.

Neue Bäume in der Ludwigstraße

EINFÜHRUNG

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Naherholung im Reudnitzer Park

Broschüre_KM 18.01.2005 18:11 Uhr Seite 4

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Machbarkeitsstudie Grünes Rietzschkeband

Forum Leipziger Osten

Der Konzeptionelle Stadtteilplan Leipziger Osten (KSP) konkretisiert den für das gesamteStadtgebiet wirksamen Stadtentwicklungsplan Wohnungsbau und Stadterneuerung (STEPW+S) lokal. Verschiedene interdisziplinäre Planungs- und Bürgerteams haben im Rahmeneines kooperativen Gutachterverfahrens zunächst Visionen entwickelt, wie der LeipzigerOsten, der heute ca. 25.000 Wohnungen und über 32.000 Einwohner aufweist, 2020 aus-sehen könnte.

Im Ergebnis ist eine städtebaulich-grünordnerische Rahmenplanung entstanden, die einGrundgerüst aus öffentlichen Räumen und kompakten Stadtteilkernen für den LeipzigerOsten bildet. Skizzierte Bilder und Metaphern wie „Hirschgehege", „Dunkler Wald" oder„Lichter Hain" heben die erforderliche Flexibilität und Interpretationsvielfalt anstehenderStadtveränderungen hervor. Das Konzept sucht dabei nach Möglichkeiten, die Chancen undQualitäten zurückgehender Einwohnerzahlen und dadurch frei werdende Flächen zu entwik-keln.

IInnffoorrmmaattiioonn uunndd BBeetteeiilliigguunnggUnd die Meinung der Bürgerinnen und Bürger? Das wichtigste Gremium für die Diskussionim Stadtteil ist das „„FFoorruumm LLeeiippzziiggeerr OOsstteenn““, das für jeden Besucher offen steht. Vier Malim Jahr kommen hier Bewohner, Verwaltung, Wirtschaft und Institutionen zusammen, umgemeinsam über Wege zur Verbesserung der Lebensqualität im Leipziger Osten nachzuden-ken und zu diskutieren. Die QQuuaarrttiieerrssmmaannaaggeemmeennttss für Volkmarsdorf und Neuschönefeld informieren interessierteBürgerinnen und Bürger über Aktivitäten im Stadtteil, helfen bei organisatorischen Dingen,vermitteln Beratungsangebote und aktivieren Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu mehrEngagement für einen lebenswerteren Stadtteil.

FFöörrddeerrggeebbiieettsskkuulliissssee uunndd FFiinnaannzziieerruunnggMit dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“, Mitteln des „Europäischen Fonds für regio-nale Entwicklung“ (EFRE), der Städtebauförderung und dem Programm Stadtumbau Ost ste-hen im Leipziger Osten verschiedene Förderprogramme zur Bewältigung des enormenAufgabenspektrums zur Verfügung. Neben der Erweiterung und Anpassung der Sanierungsgebietsgrenzen liegt ein besonderesAugenmerk auf den integrierten Fördermöglichkeiten, die über eine Unterstützung baulichinvestiver Maßnahmen hinaus gehen und zusätzliche Maßnahmen zur Wirtschaftsförderungsowie soziale und soziokulturelle Vorhaben, die zur Stabilisierung und Konsolidierung desStadtteils beitragen, unterstützen können. Mit den Förderprogrammen „Soziale Stadt" undEFRE wird dieses Zusammenspiel in Ergänzung zu der klassischen städtebaulichenErneuerung erstmals erprobt.

NEUE FREIRÄUME IM LEIPZIGER OSTEN 5

Informationen zur Beteiligung imInternet unter:

- www.leipziger-osten.de- www.neuschoenefeld.de- www.volkmarsdorf.de

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PPeerrssppeekkttiivveennNeben den Handlungsfeldern „Wirtschaft und Arbeit“, „Soziales Leben im Stadtteil“ sowie„Gebietsmanagement und Kooperation“ stellen im Handlungsfeld „Stadtumbau und Stadt-erneuerung“ die Aktivierung, Qualifizierung und Erweiterung öffentlich nutzbarer Freiräumezentrale Aufgabenfelder dar. Interimsbegrünungen gewinnen in diesem Prozess - zusätzlichzum Ausbau eines dauerhaften Freiflächenverbundes - zunehmend an Stellenwert.Die zentralen Parkanlagen im Leipziger Osten sollen durch ein Netz von dauerhaften undbefristeten Freiräumen ergänzt und aufgewertet werden, das eine Erreichbarkeit derStadtteile jenseits der klassischen Straßen und Plätze ermöglicht.

TTRRAADDIITTIIOONNEELLLLEE ÖÖFFFFEENNTTLLIICCHHEE PPAARRKKAANNLLAAGGEENN UUNNDD PPLLÄÄTTZZEE IIMMLLEEIIPPZZIIGGEERR OOSSTTEENN

WWoohhnnuunnggssnnaahhee GGrrüünn-- uunndd FFrreeiiffllääcchheenn vveerrbbeesssseerrnn ddiiee WWoohhnnqquuaalliittäättÖffentliche Parks und Plätze tragen entscheidend zu einer lebendigen und lebenswerterenStadt bei. Gerade in den Sommermonaten laden die „grünen Lungen“ zur Erholung undEntspannung im Grünen ein. Auch die Wohnqualität in der Stadt wird deutlich verbessert.Wer träumt nicht von einer ruhigen, großzügigen, preiswerten Wohnung, umgeben vonattraktiven Freiräumen? Im Leipziger Osten kann dieser Traum verwirklicht werden.

Die Qualitäten und Entwicklungschancen öffentlicher Parkanlagen und Plätze mit positivenImpulsen für den gesamten Stadtteil haben die Stadtverwaltung dazu veranlasst, die vor-handenen Parkanlagen und Plätze nicht nur zu erhalten, sondern auch kontinuierlich aufzu-werten und zu erweitern. Im Ergebnis soll eine Abfolge zusammenhängender Grün- undFreiräume in nord-südlicher und west-östlicher Richtung entstehen, die neben einer attrakti-ven Naherholung neue Wege und ökologische Nischen in der Stadt erzeugen.

Kleingartenanlagen wie der Kleingartenpark Südost nehmen innerhalb der öffentlichen Frei-räume eine Sonderrolle ein. Öffentliche Wege erlauben eine Querung der Kleingarten-anlagen, die durch mehr oder weniger intensive private Gartennutzungen charakterisiertwerden. Obstbäume, Sträucher und Sommerblumen verleihen den Anlagen ein eigenes Flairund stellen somit für die angrenzenden Stadtteile ein erhebliches Grün- und Erholungs-potenzial dar. Unter Verwendung verschiedener Förderprogramme ist es in den vergangenenJahren vielerorts gelungen, die bestehenden Parkanlagen zu sanieren, so dass sie heute wich-tige Versorgungsfunktionen innerhalb des Stadtteils übernehmen. Im Sinne einer schlüss-igen Freiraumvernetzung sind Parkanlagen zum Teil erweitert und wichtige neue Stadt-teilparks realisiert worden, die ein „Wandeln auf grünen Wegen“ fast ohne Unter-brechungen erlauben.

DDiiee „„ggrrooßßeenn““ SSttaaddtttteeiillppaarrkkss iimm LLeeiippzziiggeerr OOsstteennDie Erweiterung und Neugestaltung des Stadtteilparks RRaabbeett zwischen Neustadt - Neu-schönefeld und Volkmarsdorf ist eine der drei Schwerpunktmaßnahmen des Stadtumbausund setzt wichtige Impulse für Freizeit und Erholung im gesamten Leipziger Osten. AufGrundlage eines Gutachterverfahrens ist der Entwurf des Berliner Landschafts-architekturbüros Lützow 7 zur Umsetzung empfohlen worden.

Grundidee ist die Schaffung einer klassischen großzügigen Anlage mit Volksparkcharakter.Ein ein Kilometer langes brombeerfarbenes „Aktivband” mit unterschiedlichen Bereichen fürSpiel und Trendsportarten ermöglicht eine Umrundung der gesamten Parkanlage in verschie-denen Geschwindigkeiten. Baum- und Strauchpflanzungen sorgen für grüne Parkkanten,und im Inneren entsteht ein weitläufiger Wiesenbereich mit vielfältigen Möglichkeiten fürSport, Spiel und Erholung. Dabei werden vorhandene Angebote wie „Bounty”, „Atrium-bühne” und „Spinne” sowie der sanierte und erweiterte Freizeittreff Rabet und die „grüneSpitze“ Rabet in das übergeordnete Gestaltungskonzept integriert.

Spiel und Erholung im Grünen

„Wandeln auf grünen Wegen“

PARKS UND PLÄTZE IM LEIPZIGER OSTEN

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Fördergebiete im Leipziger Osten

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Entwurf Rabet, Büro Lützow 7

Stadtteilpark Rabet in der Bauphase Stadtteilpark Rabet mit Aktivband im Sommer 2004

„Grüne Spitze“ im Stadtteilpark Rabet

Die Zusammenarbeit von lokalen Akteuren, dem Planungsbüro, der Stadtverwaltung sowieinteressierten Bewohnern des Stadtteils hat zu einer hohen Transparenz der Planung beige-tragen. Durch die Aktion „check the rabet“ wurden die Vorschläge von Kindern und Jugend-lichen ebenso berücksichtigt, wie die Anregungen und Empfehlungen der im Rahmen desForums Leipziger Osten gegründeten Arbeitsgruppe Rabet, die die Interessen der Bürger-innen und Bürger vertritt. Seit 2004 erfolgt die Umgestaltung der Parkanlage, die mehrereBauabschnitte umfasst und bis 2006 abgeschlossen sein soll.

Mit dem LLeennee--VVooiiggtt--PPaarrkk als Teilbereich des Grünzuges auf dem ehemaligen EilenburgerBahnhof ist 2004 eines der zentralen Freiraumprojekte des Leipziger Ostens fertiggestelltworden. Bereits Anfang der 90er Jahre wurden von Bürgergruppen die Potenziale einer Grün-verbindung ins Umland erkannt. Durch vielfältige Projektaktivitäten, so z. B. verschiedeneInformationsveranstaltungen, Bürgerforen, Jugendcamp hat das Vorhaben mit einem großenBürgerinteresse den erforderlichen Rückhalt gewinnen können, so dass es gelungen ist, fürden östlichen Teil des Areals eine komplette Begrünung und für den Westteil eineBlockrandbebauung, den so genannten Urbanen Pol, mit einem grünen Innenbereich fest-zusetzen.

Nach umfangreichen Gesprächen der Stadt Leipzig mit den Eigentümern und einem interna-tionalen Landschaftsarchitekturworkshop wurde 1998 ein Gutachterverfahren ausgelobt, ausdem das Berliner Landschaftsarchitekturbüro Kiefer als Sieger hervorging. Seit 1999 erfolgteder Ankauf der Flächen sowie die abschnittsweise Umsetzung des Stadtteilparks. Ausgehendvon der linearen Struktur des ehemaligen Bahnhofareals ist im Ergebnis ein moderner Parkmit klar ablesbarer Wegeführung und einer strengen Raumstruktur entstanden. Der 800 mlange und 80 bis 130 m breite Stadtteilpark wird durch ein Birkenband, das sich in einem„Hochbeet“ aus Gabionen befindet, gegliedert.

Entlang der Eilenburger Straße ist der Lene-Voigt-Park unter Berücksichtigung der Ansprücheder Alters- und Nutzergruppen in unterschiedliche Bereiche für Spiel-, Sport- oder Ruhe-zwecke aufgeteilt. An der Reichpietschstraße kommen ambitionierte Gartenfreunde auf ihreKosten. Erstmalig in Leipzig werden innerhalb einer öffentlichen Parkanlage verschiedeneParzellen zur individuellen Nutzung angeboten und entlasten auf diese Weise auch denPflegeaufwand für die Parkanlage. Im Juni 2004 ist der Lene-Voigt-Park durch den Oberbürgermeister eröffnet und zur öffent-lichen Nutzung übergeben worden. Durch das Engagement lokaler Akteure ist es gelungen,den Stadtteilpark z. B. mit der Eröffnungsveranstaltung der „Ostlichter Kult(o)ur im Leipziger

Entwurf Lene-Voigt-Park, Büro Kiefer

NEUE FREIRÄUME IM LEIPZIGER OSTEN 7

Weitere Infos zum Lene-Voigt-Park in der Broschüre der StadtLeipzig:

Beiträge der Stadtentwicklung 39Bahnflächen als Potenziale derStadtentwicklung

Broschüre_KM 18.01.2005 18:12 Uhr Seite 7

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Osten 2004“, dem Jugendfest „more than sports“ oder Musikfestivals wie „Crossover“schon weit vor der offiziellen Eröffnung als Kulturstandort zu etablieren. Aktionen wie ein„Baum der guten Wünsche“, initiiert durch die Begegnungsstätte Mühlstraße e. V. tragen zueiner erhöhten Akzeptanz bei. Nach einem kleinen Ideenwettbewerb wurde aus über 90Einsendungen aus der Bürgerschaft der Vorschlag „Lene-Voigt-Park“ ausgewählt, der an diesächsische Mundartdichterin und ehemalige Anwohnerin der angrenzendenReichpietschstraße erinnert.

Die AAnnggeerr--CCrrootttteennddoorrffeerr BBaahhnnsscchhnneeiissee ((AACCBB)) als Teilstück des stadtgliederndenGrünzuges auf dem ehemaligen Gelände des Eilenburger Bahnhofes schließt sich direkt öst-lich an den Lene-Voigt-Park an und schafft eine Grünverbindung vom Gerichtsweg bis zumStünzer Park. Die Hauptnutzung liegt im stillen Genießen des vorhandenen, ökologisch wert-vollen Baum- und Strauchbestandes sowie in der Nutzung als Rad- und Fußwegeverbindungjenseits stark befahrener Straßen. Anlieger der Schneise können so ein kleines StückStadtnatur erleben. Bis 2010 ist die vollständige Realisierung des Vorhabens geplant.

PPlläättzzee uunndd WWeesstteennttaasscchheennppaarrkkssDer angrenzende RReeuuddnniittzzeerr PPaarrkk zeichnet sich durch klassische Gestaltungselemente aus.Ein wertvoller Baumbestand im Wechselspiel mit offenen Wiesenbereichen und einerHundewiese lädt zu einem erholsamen Aufenthalt ein. Skater und Basketballer können ihreKräfte auf den vorhandenen Sportbereichen messen. Wichtige Wegeverbindungen durchzie-hen die Parkanlage und binden den Stadtteilpark Reudnitz im Süden über den ReudnitzerPark an den Bernhardiplatz im Norden an.

Nicht weit davon entfernt befindet sich der SStteepphhaanniippllaattzz. Sein Erscheinungsbild entsprichtin Teilen einem traditionellen Schmuckplatz. Alter Baumbestand und Gehölzpflanzungenbegrenzen den Platz, der im Sommer durch Rosen erblüht. 2004 ist die Aufwertung deswestlich angrenzenden Aktions- und Spielbereichs vorgesehen, um neben einer verbessertenAufenthaltsqualität die Vernetzung vorhandener Freiräume zu stärken.

Aktuelles Baugeschehen kennzeichnet momentan den nordöstlich angrenzenden BBeerrnn--hhaarrddiippllaattzz, einen typischen Wohngebietspark. Seit mehreren Jahren wird der Platz, entspre-chend der Flächenverfügbarkeit, erweitert und umgebaut, mit dem Ziel, eine verbesserteWegeverbindung und Freiraumvernetzung zu erzielen. Als Bindeglied zwischen demStadtteilpark Rabet und dem Lene-Voigt-Park fungiert der Bernhardiplatz bereits heute als„grüne Spange“ im Gebiet und soll bis 2006 fertig gestellt werden.

PARKS UND PLÄTZE IM LEIPZIGER OSTEN

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Lene-Voigt-Park in Reudnitz

Lineare Wege im Lene-Voigt-Park

Ruhebereiche im neuen Stadtteilpark

Anger-Crottendorfer Bahnschneise

Entwurf ACB, Büro Kiefer

Weitere Infos zur ACB:Flyer Leipziger Osten Nr. 11:

Anger-Crottendorfer Bahnschneise - Ein stiller Naturraum mitten imLeipziger Osten

Broschüre_KM 18.01.2005 18:12 Uhr Seite 8

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Elsapark

Bernhardiplatz

Ramthorscher Park

Der EEllssaappaarrkk wird als klassischer Volkspark von den Neuschönefeldern gern besucht. OffeneWiesenbereiche, umgeben von einem alten Baumbestand, erzeugen sonnige und schattigeAufenthaltsbereiche für verschiedene Alters- und Nutzergruppen. Eine Hundewiese bietetausreichenden Platz für die Vierbeiner des Quartiers, und durch vorhandene Sport- undSpielangebote kann die körperliche Fitness verbessert werden.

SSppiieellpplläättzzee uunndd eeiinn KKiirrcchhppllaattzz iimm QQuuaarrttiieerr Nördlich der Eisenbahnstraße sind rund um den Neustädter Markt gleich mehrere neue Spiel-und Aufenthaltsbereiche entstanden.Neben der Gestaltung und Aufwertung des Neustädter Kirchplatzes sind die SSppiieellpplläättzzee aannddeerr SScchhuullzzee--DDeelliittzzsscchh--SSttrraaßßee besonders zu erwähnen. Durch die Neuordnung undGestaltung vorhandener Grundstücke sowie eine anteilige Umwidmung der NeustädterStraße sind zwei attraktive Spielbereiche geschaffen worden. Klassische Ausstattungs-elemente wurden durch spezifische Spiel- und Kletterangebote ergänzt, umgeben von vielGrün. Sie bieten heute einen beliebten Treffpunkt für die Kinder und Jugendlichen desQuartiers an. Der mit wassergebundener Decke und Mosaikpflaster befestigte NNeeuussttääddtteerr MMaarrkktt lädt mitseinem großkronigen Baumbestand zum Verweilen ein. Umgeben von sanierter Alt-bausubstanz ist ein schöner Vorplatz mit fast dörflichem Charakter für die sanierte Kirche amNeustädter Markt entstanden.

PPrriivvaattee PPaarrkkss ffüürr ddiiee ÖÖffffeennttlliicchhkkeeiitt –– IInntteerriimmssbbeeggrrüünnuunnggeenn aallss PPaarrkkeerrwweeiitteerruunngg Die städtischen Parkanlagen werden im Leipziger Osten durch Parkanlagen ergänzt, die sichin privatem Besitz befinden und der Stadt zur allgemeinen Nutzung bereitgestellt werden.Mit dem RRaammtthhoorrsscchheenn PPaarrkk steht auch in Anger-Crottendorf ein attraktiver Park für dieAnwohner zur Verfügung. Spielbereiche werden durch ruhige Sitzgelegenheiten und offeneWiesen, die zu Spiel, Erholung und Picknick einladen, ergänzt. Der vorhandene wertvolleBaumbestand verleiht dem Park eine hohe Aufenthaltsqualität und wertet dadurch auch denangrenzenden Straßenraum der Breiten Straße auf.

Etwas weiter südlich an der Zweinaundorfer Straße befindet sich der LLiilloo--HHeerrmmaannnn--PPaarrkk.Als traditioneller Park wird er von verschiedenen Alters- und Nutzergruppen aufgesucht. Deransässige Kindergarten nutzt die Spielplätze, während ältere Besucher die ruhigenSitzbereiche, umgeben mit Stauden und Sommerblumen, bevorzugen. Eine gestaffelteGehölzpflanzung aus Großbäumen und Sträuchern grenzt den Park zur stark befahrenenZweinaundorfer Straße ab. Erweitert wird die Parkanlage durch eine angrenzendeInterimsbegrünung an der Zweinaundorfer Straße. Auch hier eröffnet das Zusammenspielvon öffentlichem und privatem Eigentum attraktive Nutzungsmöglichkeiten und trägt zurVerbesserung des Freiraumangebotes bei.

DDIIEE GGEESSTTAATTTTUUNNGGSSVVEERREEIINNBBAARRUUNNGG AALLSS IINNSSTTRRUUMMEENNTT ZZUURRAAKKTTIIVVIIEERRUUNNGG VVOONN BBRRAACCHHFFLLÄÄCCHHEENN

WWaass ssiinndd GGeessttaattttuunnggssvveerreeiinnbbaarruunnggeenn??Aufgrund der derzeitigen Wohnungsmarktsituation warten viele Eigentümer unsanierterWohngebäude ab, ob sich die Rahmenbedingungen entweder für einen Verkauf oder dieSanierung ihrer Objekte verbessern. Die Anzahl von ruinösen Gebäuden oder nach Abrissbrachliegenden Flächen nimmt zu, das Wohnumfeld wird belastet. Chancen auf eine baldi-ge Besserung sind nicht zu erkennen, da kein wirtschaftliches Interesse besteht. Diese Situation hat die Stadt Leipzig erkannt und unter anderem mit der Gestattungs-vereinbarung ein Handlungsinstrument entwickelt, das die zeitlich befristete, öffentliche Nut-zung von privaten Grundstücken regelt. „Baulücken“ können so aus ihrer „Warteposition“

Reudnitzer Park

Stephaniplatz

NEUE FREIRÄUME IM LEIPZIGER OSTEN 9

Gestattungsvereinbarungen im Leipziger Osten:

- 25 Vertragsschlüsse- 37 aktivierte Grundstücke- 30.000 m2 neue nutzbareFreiräume

Broschüre_KM 18.01.2005 18:12 Uhr Seite 9

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ÜBERSICHT - NEUE FREIRÄUME IM LEIPZIGER OSTEN

10

Eisenbahnstraße

HHBBFF

Dresdner Straße

<<<<<< RRiicchhttuunngg SSttaaddttmmiittttee

Prager Straße

Täubchenweg

Kohlgartenstraße

Brei

teSt

Broschüre_KM 18.01.2005 18:12 Uhr Seite 10

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NEUE FREIRÄUME IM LEIPZIGER OSTEN 11

Zweinaundorfer Straße

Brei

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Eisenbahnstraße

Wurzner Stra

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Straß

e

Broschüre_KM 18.01.2005 18:12 Uhr Seite 11

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temporär befreit werden und ermöglichen es, eine Entwicklungsdynamik im Quartier zuschaffen und mehr Grün, weniger Dichte und damit mehr Individualität in denWohnquartieren zu etablieren. Auf diese Weise kann die Negativwirkung von desolaten,ungeordneten Grundstücken entscheidend reduziert werden, und es entsteht ein dynami-sches Freiflächensystem, das sich entsprechend zukünftiger Standortentwicklungen stetigverändern wird.

FFiinnaannzziieerruunngg uunndd UUmmsseettzzuunnggUnd so funktioniert die Vereinbarung: Die Eigentümer stellen ihr Grundstück - unter Erhaltaller bestehenden Baurechte - für mindestens fünf Jahre für eine öffentliche Nutzung zurVerfügung. Als Gegenleistung werden innerhalb von festgesetzten Fördergebieten anfallen-de Planungsleistungen sowie die bauliche Umsetzung der Maßnahme durch die Stadt finan-ziert und koordiniert. Da es sich um Interimsbegrünungen handelt, wird ein minimalerKostenaufwand von ca. 13–17 EUR / m2 zugrunde gelegt, so dass mit einfachen gärtneri-schen Mitteln neue kleine quartiersbezogene Freiflächen entstehen können.

RReecchhttee uunndd PPfflliicchhtteennDie Gestattungsvereinbarung ist mit verschiedenen Rechten und Pflichten verbunden, wobeidie Vorteile für beide Vertragspartner überwiegen:

° Die Grundstücke werden mit Unterstützung von Fördermitteln beräumt, so dassGefahrenquellen minimiert werden und einer Verwahrlosung entgegen gewirktwird.

° Das Wohnumfeld sowie die Wirkung im öffentlichen Raum werden gestärkt - mitpositiver Ausstrahlung auf das gesamte Wohnquartier.

° Gültiges Baurecht wird durch den Abschluss einer Gestattung nicht beeinträchtigt.° Neu gepflanzte Bäume können bei einer Wiederbebauung verpflanzt oder ggf. auch

gefällt werden. Einer baulichen Entwicklung der Grundstücke entsprechend derstädtebaulichen Ziele widersprechen sie nicht.

° Mit einer Gestattungsvereinbarung sind die Voraussetzungen für einen Grundsteu-ererlass gegeben, der durch den Eigentümer formlos beantragt werden kann.

° Die Unterhaltungspflege für den Bindungszeitraum obliegt dem Eigentümer. Diedadurch entstehenden Kosten können durch die ersparte Grundsteuer kompen-siert werden, so dass keine zusätzlichen Unterhaltungs- bzw. Vorhaltungskostenentstehen.

Weitere Informationen: Infocenter Eisenbahnstraße (IC-E), Telefon 0341 / 68 100 80

NNEEUUEE FFRREEIIRRÄÄUUMMEE DDUURRCCHH IINNTTEERRIIMMSSBBEEGGRRÜÜNNUUNNGGEENN

Durch den Abbruch von ungenutzter Gebäudesubstanz und aufgrund einer zurückhaltendenNeubautätigkeit entstehen neue freie Flächen im Stadtbild, die oftmals keiner konkretenNutzung zugeführt werden. Vor diesem Hintergrund ist es eine wichtige Aufgabe der zukünf-tigen Stadtentwicklung, die neu gewonnenen Freiflächen zur Verbesserung der Lebens- undWohnumfeldqualität in den gründerzeitlichen Wohnquartieren zu nutzen. Der vorhandenestädtische Freiflächenverbund aus öffentlichen Parks und Plätzen wird durch die Schaffungtemporärer Freiräume ergänzt, und es entsteht Raum für Aufenthalts- und Spielbereiche,Gärten oder auch Parkplätze. Im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung lassen sich die zwischenbegrünten Flächen jenach Lage und Größe in unterschiedliche Kategorien einordnen:

FFrreeiirraauummvveerrnneettzzuunngg iimm QQuuaarrttiieerrDurch die Einbindung privater Grundstücke können fehlende übergeordnete Freiraumver-netzungen ohne zusätzlichen Flächenankauf durch die Kommune hergestellt werden.Manchmal reichen schon einzelne Grundstücke als „grüne Trittsteine“ zur Herstellung zu-

IC-E Infocenter Eisenbahnstraße 49

NEUE FREIRÄUME DURCH INTERIMSBEGRÜNUNGEN

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Broschüre_KM 18.01.2005 18:12 Uhr Seite 12

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sammenhängender Freiräume aus. Mit einfachen Mitteln und übergeordneten Wegever-bindungen wird so an verschiedenen Standorten im Stadtteil ein Flächenverbund erzielt, derneben funktionalen Aufgaben insbesondere auch ökologischen Anforderungen entsprichtund die Umweltsituation verbessert.

SSttaaddtttteeiillbbeezzooggeennee GGrrüünnffllääcchheennNeben einer verbesserten Freiflächenvernetzung können mit Hilfe von Gestattungsver-einbarungen auch zusammenhängende, stadtteilbezogene Grünflächen entstehen.Ehemalige Industriestandorte bieten sich hier ebenso an wie zusammenhängendeGrundstücke. Ein schlichtes räumlich funktionales Grundkonzept mit einem Kostenansatz von ca. 15 EUR /m2 erfüllt die minimalen Anforderungen an eine benutzbare Freifläche und kann bei Bedarfweiter qualifiziert werden. Die entstandenen Flächen tragen erheblich zur Verbesserung desStandortes bei und sorgen für ein positives Image.

Grüne Trittsteine im Rabet 52

Ruinöse Bausubstanz am Rabet 52

Interimsbegrünung auf dem Grundstück Rabet 52

NEUE FREIRÄUME IM LEIPZIGER OSTEN 13

Freiraumvernetzung im QuartierWeitere Flächen im Leipziger Osten:

- „Dunkler Wald“ entlang der Wurzner Straße

- Grüngestaltung mit Weidenzaun an der Wurzner Straße

- Bergstraße 41- Eisenbahnstraße 24-28

Stadtteilbezogene GrünflächenWeitere Flächen im Leipziger Osten:

- Schulze-Delitzsch-Straße 31-35- Graßdorfer Straße 24-28- Meißner Straße 42-46 (geplanter Bürgergarten)

Beispiel Rabet 52Das private Grundstück Rabet 52 ist bereits 2002 im Rahmen einer Gestattungsvereinbarungzwischenbegrünt worden. Die ruinöse Bausubstanz wurde abgebrochen und hat dadurch dieMöglichkeit einer Interimsbegrünung eröffnet. Ein Weg aus wassergebundener Decke, begleitetvon Sträuchern und Rosen, führt Fußgänger und Radfahrer vom Freizeitpark Rabet über dasRabet 52 zum Bernhardiplatz und erzeugt dadurch eine wichtige Vernetzung vorhandener Frei-räume jenseits der Verkehrsstraßen.

Beispiel Gerichtsweg /TäubchenwegEntlang des Gerichtsweges (zwischen Täubchenweg und Dresdner Straße) ist auf Grundstückender Treuhandliegenschaftsgesellschaft mbH (TLG) ein neuer Park mit einer Größe von rund10.000 m2 entstanden. Das ehemalige Fabrikgelände war vollständig versiegelt und mit mehre-ren Werks- und Lagerhallen bebaut. Unrat und Vandalismus haben das angrenzendeWohnumfeld über Jahre negativ beeinflusst. Durch den Abschluss einer Gestattungs-vereinbarung konnten die Flächen beräumt und begrünt werden. Eine doppelreihige Baum-pflanzung grenzt den Gerichtsweg optisch ab. Offene Wiesenbereiche mit einzelnen Gehölz-inseln, individuell gestaltete Bänke aus Robinienholz und ein lockeres Wegenetz laden zumAufenthalt ein. Die noch vorhandene unsanierte Bausubstanz am Täubchenweg steht unterDenkmalschutz und soll erhalten werden.

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AAttttrraakkttiivveess WWoohhnnuummffeellddDie Gestaltung und Aufwertung einzelner Baulücken ist ein wichtiger Beitrag zurWohnumfeldverbesserung. Wohnungsnahes Grün wertet die vorhandenen Wohngebäudeauf und verbessert so die Vermietbarkeit der angrenzenden Wohnbebauung. Ungeordnete

Schandflecken mit empfindlicher Störwirkung auf die Attraktivität des Wohnumfeldes kön-nen durch den Abschluss einer Gestattungsvereinbarung behoben werden. Im Rahmen derMachbarkeitsstudie „Grünes Rietzschkeband“ wurde der „„WWaannddeell aauuff ddeerr PPaarrzzeellllee““ alsweiterer Handlungsansatz für den attraktiven Stadtumbau vorgeschlagen. Durch eine aktiveUnterstützung seitens des Quartiersmanagements sollen brachliegende Grundstücke durchinteressierte Anwohnerinnen und Anwohner in nutzbare Grünflächen verwandelt werdenund somit zur Aufwertung des Wohnumfeldes beitragen.

AAkkttuueellllee BBiillaannzz,, SSttaanndd JJuullii 22000044Durch den Abschluss von Gestattungsvereinbarungen sind große und kleine, markante undunscheinbare neue Flächen entstanden, die die vielfältigen Möglichkeiten temporärer Be-grünungsmaßnahmen nachdrücklich hervorheben.

Als „prominenteste“ Interimsbegrünung entsteht auf Grundlage des konzeptionellenStadtteilplans Leipziger Osten seit 2002 der „„DDuunnkkllee WWaalldd““ an der Wurzner Straße.Gemeinsam mit dem „„LLiicchhtteenn HHaaiinn““ vereint das Vorhaben gleich mehrere Funktionen, ver-netzt bestehende Freiräume, verbessert das Wohnumfeld und beschreibt ein zentralesHandlungsfeld des „Grünen Rietzschkebandes“. Der kontinuierliche Entwicklungsprozess

Interimsbegrünung am Gerichtsweg Robinienholzbänke in der neuenGrünanlage

Wohnumfeld Frommannstraße 16-18

PRIVATE FREIRÄUME ALS GRÜNES WOHNZIMMER

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Attraktives WohnumfeldWeitere Flächen im Leipziger Osten:

- Konradstraße 25- Ludwigstraße 1- Wurzner Straße 115a- Neustädter Straße 20

Beispiel Frommannstraße 16-18 /AugustenstraßeUngenutzte einzelne Grundstücke können durch eine Gestaltung zur Aufwertung des gebäu-denahen Wohnumfeldes beitragen. Insbesondere bei engen Hof- und Gartensituationen be-steht außerdem die Möglichkeit, dass Eigentümer und Mieter benachbarte Grundstücke zurErweiterung ihrer vorhandenen privaten Freiräume nutzen und die betreffenden Grundstückedafür pflegen und unterhalten. Privatgrundstücke der Frommannstraße 16-18/Augustenstraße10 sind durch den Abschluss von Gestattungsvereinbarungen aktiviert worden. Eine extensiveGestaltung mit Wiesenbereichen und grünen Raumkanten durch Baumpflanzungen verbessertdas Wohnumfeld erheblich und schafft neue Freiflächen in dem dicht bebauten gründerzeit-lichen Wohnquartier. Die angrenzenden Giebelwände wurden ebenfalls gestaltet und rundendas Gesamterscheinungsbild ab.

Ehemaliges Fabrikgelände

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Verbesserung des Wohnumfeldes

Entwurf „Dunkler Wald“, BGMR

Entwurf „Lichter Hain“, BGMR

Abbruch an der Wurzner Straße

„Dunkler Wald“ vor dem Umbau

Interimsbegrünung „Dunkler Wald“ an der Wurzner Straße

NEUE FREIRÄUME IM LEIPZIGER OSTEN 15

wird dabei öffentlichkeitswirksam durch verschiedene Aktionen wie z.B. die Veranstaltungs-reihe „Stadtumbau erleben“ begleitet. Auf der Grundlage von Gestattungsvereinbarungenwurde die ruinöse gründerzeitliche Bebauung auf den Privatgrundstücken mit Hilfe vonFördermitteln abgerissen. Durch die anschließende Pflanzung von kompakten Baumblöckenwird die brüchige bauliche Kante mit landschaftlichen Gestaltungselementen neu interpre-tiert und erfährt eine städtebauliche Aufwertung. Die zerschneidende Wirkung der WurznerStraße wird dadurch abgemildert und angrenzende Wohnbereiche werden neu in Wertgesetzt. Je nach Grundstücksverfügbarkeit wird der „Dunkle Wald“ zukünftig entlang der WurznerStraße weiter anwachsen und dem Straßenraum mittelfristig ein völlig verändertes Gesichtverleihen. In Fortsetzung zum „Dunklen Wald“ soll ab 2005 der „„LLiicchhttee HHaaiinn““ südlich derWurzner Straße den Übergang zum angrenzenden Kleingartenpark Südost flankieren. Ziel istdie Verzahnung von Stadt und Landschaft mit positiven Impulsen für die angrenzendenWohnquartiere sowie die Aufwertung der stark befahrenen Wurzner Straße, die alsWohnstandort nur noch geringe Akzeptanz findet.

Durch die Interimsbegrünungen im Leipziger Osten insgesamt ist es gelungen, das vorhan-dene Angebot dauerhafter Grün- und Freiflächen zu ergänzen und dadurch erheblich zurAufwertung der Stadtteile beizutragen.

PPRRIIVVAATTEE FFRREEIIRRÄÄUUMMEE AALLSS GGRRÜÜNNEE WWOOHHNNZZIIMMMMEERR

Auch die vom öffentlichen Raum aus nicht direkt erlebbaren Innenbereiche der gründerzeit-lichen Blockrandbebauung beinhalten ein hohes freiraumplanerisches und städtebaulichesEntwicklungspotenzial. Neben der Bedeutung für das Stadtbild hat die Gestaltung undBegrünung von Wohnhöfen einen großen Einfluss auf die Wohnqualität und dieVermietbarkeit von Wohnungen. Im Zusammenhang mit den Bemühungen um eine Revitalisierung der innerstädtischenWohnquartiere kommt der Verbesserung des unmittelbaren Wohnumfeldes und der städte-baulichen Qualitäten daher eine besondere Bedeutung zu. Durch die Förderung und Unterstützung von Ordnungsmaßnahmen in Kooperation zwischender Stadt Leipzig und Eigentümern ist es in den vergangenen Jahren an vielen Stellen zuAbbrüchen und Entsiegelungen in den oftmals sehr dicht bebauten Hofbereichen gekom-men. Im Ergebnis sind grüne Höfe mit einem hohen Aufenthaltswert entstanden, die dasunmittelbare Wohnumfeld deutlich verbessert haben.

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Erneuerte Straßenpflasterung

Beräumung des Blockinnenbereiches

Entwicklung der Anliegerstraßen

Der BBlloocckk 8822 (Sigismundstraße, Charlottenstraße, Reichpietschstraße, Kippenbergstraße) inReudnitz stellt ein Musterbeispiel für eine gelungene Hofgestaltung dar. Alle Eigentümerhaben einer Entsiegelung und Beräumung des Blockinnenbereichs zugestimmt. Unter maß-geblicher Verwendung von Fördermitteln durch das Amt für Stadterneuerung undWohnungsbauförderung ist im Ergebnis ein zusammenhängender grüner Innenhof entstan-den. Vorhandene Bestandsbäume wurden durch einheimische Blütensträucher ergänzt.Verschiedene Fahrradabstellmöglichkeiten, individuelle Sitzbereiche und kleine Terrassensowie ein Spielangebot für die Kinder runden die Hofgestaltung ab. Der geringe Wohn-ungsleerstand sowie der gute Sanierungsfortschritt bestätigen den hohen Stellenwert gebäu-denaher Grünflächen für eine vitale und lebenswerte Stadt.

SSTTRRAASSSSEENNRRAAUUMMGGEESSTTAALLTTUUNNGGEENN

Die Sanierung und Aufwertung von Straßenräumen trägt erheblich zur Verbesserung derLebens- und Wohnqualität auch im Leipziger Osten bei. Viele Anlieger- und Wohnstraße sindimmer noch mit Großpflaster befestigt. Lärm, Schlaglöcher und rutschige Oberflächen beein-trächtigen die Qualität und sichere Benutzbarkeit des Straßenraumes. Bäume und markierteStellplätze sind häufig gar nicht vorhanden. Bei Hauptverkehrs- und Geschäftsstraßen ist dieBenutzerfreundlichkeit der Haltestellen oft nicht gewährleistet. Bürgersteige sind zu schmaloder zugeparkt und Radfahrer müssen sich in den Straßenverkehr einordnen. Durch den kontinuierlichen Umbau des vorhandenen Straßennetzes konnten in den vergan-genen Jahren im Leipziger Osten bereits große Fortschritte erzielt werden.

Das zentrale Straßenbauvorhaben im Leipziger Osten wertet die EEiisseennbbaahhnnssttrraaßßee auf. Seitder Eröffnung der Nordtangente Schönefeld im November 2003 wurde die Eisenbahnstraßevom Durchgangsverkehr der Bundesstraßen 6 und 87 bereits spürbar entlastet. 2004 bauendie Stadt Leipzig und die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) die Eisenbahnstraße zwischen derRosa-Luxemburg-Straße und dem Torgauer Platz komplett um. Wichtigste Veränderung ist die Reduzierung der Fahrbahnbreite, die das Anlegen vonRadfahrwegen und die Einrichtung von Parkbuchten vor den Einzelhandelsgeschäftenermöglicht. Ziel ist es, durch die Maßnahmen die Revitalisierung der Eisenbahnstraße alsGeschäftsstraße maßgeblich zu unterstützen. Umfangreiche Baumpflanzungen zwischen denParkbuchten, eine angemessene Beleuchtung und die Einrichtung fahrgastfreundlicherHaltestellenkaps für die Benutzer der Straßenbahnlinien der LVB ergänzen die Planungen underfüllen die gestalterischen Ansprüche der Kunden und Unternehmen an eine attraktiveGeschäftsstraße.

Neustädter Markt

STRASSENRAUMGESTALTUNGEN

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Zusammenhängende Gestaltung des Blockinnenbereiches im Block 82

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Aktuelle Bauinformationen im Internet

Umbauarbeiten an der Eisenbahnstraße

Neugestaltung der Eisenbahnstraße

Zahlreiche AAnnlliieeggeerrssttrraaßßeenn (vgl. Übersicht links) sind zu attraktiven Verkehrs- und Auf-enthaltsräumen entwickelt worden. Die Fahrbahn ist asphaltiert, während für die neu ge-schaffenen Stellplätze das vorhandene Pflaster wiederverwendet wird. Die historischenGranitplatten in den Fußwegen verleihen den gründerzeitlichen Straßenzügen ein harmoni-sches Gesamterscheinungsbild. Neue Straßenbäume sorgen für eine vertikale Gliederungund geben der Straße einen grünen Rahmen während der Sommermonate. Neben ästheti-schen Funktionen wirken sich Straßenbäume ganz erheblich auf die kleinklimatische Situ-ation aus und tragen somit zu einer ökologischen Aufwertung bei. Sie werden durch einezurückhaltende, zeitgemäße Straßenbeleuchtung ergänzt, die die soziale Sicherheit imStraßenraum fördert.

AAUUSSBBLLIICCKK

Der bedeutendste Entwicklungsimpuls für den Stadtumbau im Leipziger Osten geht auchweiterhin von der Umsetzung des Projektes „Grünes Rietzschkeband“, das den Osten in zen-traler Lage vom Hauptbahnhof über den Kernbereich Rabet bis nach Sellerhausen durch-dringt, aus. Hier wird die Vielfalt des Stadtumbaus erlebbar, und neue Freiräume nehmendabei einen hohen Stellenwert ein: der „Dunkle Wald“ an der Wurzner Straße, der Umbauder Eisenbahnstraße zu einer vitalen, attraktiven Geschäftsstraße mit hohem Grünanteil undnatürlich die Aufwertung und Erweiterung des Freizeitparks Rabet. Diese Projekte werden beientsprechender Mittelverfügbarkeit abgeschlossen bzw. fortgesetzt.

Im Rahmen der Stadtteilentwicklung im Leipziger Osten wurde nach dem IntegriertenHandlungskonzept versucht, Maßnahmen zur Freiraumentwicklung in den einzelnen Hand-lungsfeldern sinnvoll zu verknüpfen und damit in der Wirksamkeit zu erhöhen. So konnte imHandlungsfeld „Wirtschaft und Arbeit“ mit dem Projekt SOS eine „schnelle Eingreiftruppe“im Rahmen der Qualifizierungs- und Beschäftigungsförderung aufgebaut werden, die mit derErledigung kleinerer baulicher Aufgaben und Aufräumarbeiten für „Sicherheit, Ordnung undSauberkeit“ im öffentlichen Raum sorgt und gleichzeitig eine Arbeitsperspektive undIntegrationshilfe insbesondere für Langzeitarbeitslose aus dem Stadtteil bietet.

Im Handlungsfeld „Soziales Leben im Stadtteil“ werden z. B. Stadtteilfeste, Kulturwochenund Stadtspaziergänge vielfach in den neu eingerichteten Parks veranstaltet. In den Freizeit-park Rabet werden Kita und 10. Schule integriert, der Freizeittreff wird parallel zum Freizeit-park Rabet ausgebaut und als kulturelles Zentrum für den Stadtteil weiterentwickelt.

NEUE FREIRÄUME IM LEIPZIGER OSTEN 17

Aufgewertete Straßenräume im Leipziger Osten:

- Schulze-Delitzsch-Straße- Meißner Straße- Mariannenstraße (bis H.-Liebmann-Straße)

- Neustädter Straße (bis Eisenbahnstraße)

- Einertstraße- Bussestraße- Elsastraße- Reclamstraße (zwischen Rabet und Kohlgartenstraße)

- Comeniusstraße (zwischen Rabet und Kohlgartenstraße)

- An der Rietzschke- Wittstockstraße (zwischen Kippenbergstraße und Sigismundstraße)

- Sigismundstraße (zwischen Wittstockstraße undReichpietschstraße)

- Reichpietschstraße- Eilenburger Straße- Breitkopfstraße

Schnelle Eingreiftruppe im Einsatz

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„Forum in Bewegung“ im neuenFreizeitpark Rabet

Leipziger Kulturwochen im Lene-Voigt-Park

Zur Verbesserung der Information und Kommunikation innerhalb des Stadtteils wurde imHandlungsfeld „Gebietsmanagement und Kooperation“ mit dem Infocenter Eisenbahnstraße(IC-E) eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet, die über aktuelle Projekte und Vorhaben – somitauch über die Freiraumprojekte – im Programmgebiet informiert. Das Forum Leipziger Ostenwird von verschiedenen Themengruppen begleitet und ist die zentrale Informations- undDiskussionsplattform innerhalb des Leipziger Ostens. Die Entwicklung von Grün- undFreiflächen war vielfach Thema einer intensiven Diskussion im Forum Leipziger Osten. DieStadtteilzeitung Leipziger Osten informiert über die aktuellen Ereignisse und stellt einenwichtigen Baustein zur Kommunikation innerhalb der Bevölkerung auf dem Weg zu einemgrüneren Stadtteil dar.

Mit der vorliegenden Broschüre wurden eine Reihe erfolgreicher freiraumbezogener Projektevorgestellt, die zu einer vitaleren Stadtstruktur beitragen und das Ziel haben, dieLebensqualität im Stadtteil zu verbessern. Allein durch Maßnahmen des Stadtumbaus konn-ten bereits 3.000 m2 neue und aufgewertete Grün- und Freiflächen der Nutzung übergebenwerden, über 1.250 Bäume gepflanzt und über 220.000 m2 umbauten Raums in Freiflächenumgewandelt werden (Stand Anfang 2004). Hinzu kommen traditionelle öffentliche Parkan-lagen und Plätze, sanierte, durchgrünte Straßenräume und attraktive private Block-innenbereiche, die die Lebens- und Wohnqualität im Leipziger Osten nachhaltig erhöhen. Dabei sind die geplanten Stadtumbaumaßnahmen noch nicht abgeschlossen. Durch weitereHandlungsfelder und verschiedene Projektideen soll das Bild eines „grünen, lebenswertenStadtteils“ vervollständigt werden:

AAuuffwweerrttuunngg vvoonn SSttaannddoorrtteenn ffüürr ddiiee EEiiggeennttuummssbbiilldduunnggDurch die Schaffung „neuer grüner Ränder“ in der Stadt erfahren die Wohnstandorte eineLagewertverbesserung und erhöhte Konkurrenzfähigkeit. Die Unterstützung und Förderungder Eigentumsbildung durch die Freiraumentwicklung in ausgewählten Lagen stellt deshalbeine strategische Aufgabe im Leipziger Osten dar. Nach der erfolgreichen Aufwertung amLene-Voigt-Park liegen die zukünftigen Schwerpunkte der Eigentumsbildung im Umfeld desneu gestalteten und erweiterten Stadtteilparks Rabet.

BBüürrggeerrggaarrtteenn MMeeiißßnneerr SSttrraaßßee In einer Initiative vieler Bürger und mit Unterstützung des Bürgervereins Neustädter Markt sollauf Brachflächen in der Meißner Straße ein Bürgergarten entstehen. Ein Rahmenkonzeptsieht die Entwicklung eines Gartens vor, der zum Aufenthalt im Wohnquartier einlädt undöffentlich zugänglich ist. Die Pflege und Unterhaltung der Flächen wird durch den Bürger-verein übernommen, eine „Patenschaft“ mit Vorbildcharakter für zukünftige Projekte.

Stadtteilfest, Stadtkultur

AUSBLICK

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Bürgergarten Meißner Straße,Entwurf Ritter·Grundmann

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FFrreeiillaaddeebbaahhnnhhooff OOssttDas Projekt „Freiladebahnhof Ost“ erfordert noch etwas Geduld. Die Umgestaltung desüberwiegend gewerblich genutzten Areals zählt zu den mittelfristig geplanten Projekt-vorhaben im Leipziger Osten. Angrenzend an die Rosa-Luxemburg-Straße sind die Begrü-nung und Umgestaltung anteiliger Gleisanlagen zu einem Stadtteilpark vorgesehen. ImVorfeld sind dazu unter anderem die Verfügbarkeit von Fördermitteln zu prüfen und umfang-reiche Abstimmungen zwischen der Stadt Leipzig und den Grundstückseigentümern erforderlich.

FFoorrttsseettzzuunngg vvoonn GGeessttaattttuunnggssvveerreeiinnbbaarruunnggeenn Die Weiterentwicklung und Fortsetzung von Gestattungsvereinbarungen zur Verbesserungder stadträumlichen Qualitäten gehört neben der Erweiterung öffentlicher Parks und Plätzeauch zukünftig zu den Hauptaufgaben innerhalb des Handlungsschwerpunktes Stadt-erneuerung und Stadtumbau. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Stärkung undUnterstützung vom privatem Engagement. Eine Brachenvermittlungsstelle im Amt fürStadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW) koordiniert, moderiert und berätEigentümer und Nutzer von Brachflächen.

Weitere Informationen: ASW, Fr. Heike Will, Tel. (0341) 123-5477, [email protected]

NNeeuuee WWeeggee iinn ddeerr UUnntteerrhhaallttuunngg uunndd PPfflleeggee ddeess ööffffeennttlliicchheenn GGrrüünnssDie Neuentwicklung, Unterhaltung und Pflege von Parks, Plätzen und Wegen kann bei zurük-kgehenden Ressourcen und gleichzeitigem Flächenzuwachs nicht mehr im bisherigenUmfang und Standard aufrecht erhalten werden. Hier sollen gemeinsam mit dem Grün-flächenamt und dem Eigenbetrieb innovative Strategien erarbeitet werden, um zu einerhöheren privaten Beteiligung an der Bewirtschaftung der wohnungsnahen Freiflächen z. B.über Patenschaften zu gelangen. Im Gegenzug werden Pflegestandards für die hochfre-quentierten Standorte vereinbart.

Bei allen positiven Entwicklungen sind die geplanten Vorhaben mehr denn je mit einerVielzahl offener Fragen versehen. Aufgrund einer äußerst angespannten kommunalenHaushaltslage besteht die Situation, dass die Inanspruchnahme bewilligter Fördergelder vonLand, Bund und Europäischer Union aufgrund fehlender Eigenanteile nicht mehr vollständiggewährleistet werden kann. Hier sind in der Kooperation im Stadtteil kreative und innovati-ve Methoden und Ideen in der Lösung der aufgeworfenen Fragen als Schlüssel für einen akti-ven und attraktiven Stadtumbau zu entwickeln, mit dem Ziel, die Handlungsstrategien„weniger Dichte“, „mehr Grün“, „mehr Individualität“ und „mehr Qualität“ für die Bürgerim Leipziger Osten realisieren zu können.

Wohnungsnahe Grün- und Freiflächen in der StadtSchaffung „neuer, grüner Ränder“

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Neue Parks mit Aufenthaltsqualität

Neue Brachenvermittlungsstelle des ASW

Mehr Individualität im Leipziger Osten

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NEUE FREIRÄUME IM LEIPZIGER OSTEN

Herausgeber

Stadt LeipzigDer Oberbürgermeister Dezernat Stadtentwicklung und Bau,Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung

Verantwortlich für den Inhalt

Karsten Gerkens; Leiter ASW

Redaktion und Gestaltung

Büro Heck; LeipzigGrunwald & Partner; Leipzig

in Kooperation mitBüro Kaufmann; Leipzig

Fotos

Astrid Heck; LeipzigAndreas Kaufmann; LeipzigAnja Schlamann; LeipzigBGMR; Berlin/LeipzigKiefer; BerlinLützow 7; BerlinMatthias Grunwald; LeipzigRitter Grundmann; LeipzigStadt Leipzig; ASW/Müller, ASW/Sommer

Redaktionsschluss

Januar 2005

Druck

DS Druck-Strom GmbH; Leipzig

Auflage

2000 Exemplare

Kontakt

Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW)Prager Straße 26, 04103 LeipzigTel. 0341/123-5410Fax 0341/123-5412

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