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HEFTS, Herbst 1994 Implantologie Teil 2 Craniomandibuläre Störungen - EACD Hamburg NACHRICHTEN LU Ü. O. Corporate Design Corporate Identity Neurologische Untersuchung der Gehirnnerven Personalia (D LU Stellengesuche LU Stellenangebote

NEUE GRUPPE NEWS - Heft 05 - Herbst 1994

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Page 1: NEUE GRUPPE NEWS - Heft 05 - Herbst 1994

HEFTS, Herbst 1994

Implantologie Teil 2

CraniomandibuläreStörungen - EACD Hamburg

NACHRICHTEN

LUÜ.O.

Corporate DesignCorporate Identity

Neurologische Untersuchungder Gehirnnerven

Personalia

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Stellengesuche

LUStellenangebote

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Editoria! Im Gründungsprotokoll der NEUEN GRUPPE vom 29. April1966 steht unter anderem, daß die NEUE GRUPPE " den Kon-takt mit ausländischen Zahnärzten und natürlich den mit ost-deutschen Kollegen erstrebt ".

Das ist auch eine der Zielsetzungen meiner Präsidentschaft,aber ich mußte feststellen, daß die Sprachbarrieren zum romani-schen Europa doch ein gewaltiges Hindernis darstellen, zumin-dest für die Mehrzahl unserer Mitglieder.

Nach dem Zusammenbruch der DDR und dem Öffnen derGrenzen organisierte die NEUE GRUPPE bereits 1990 zusam-men mit den Kollegen der Medizinischen Akademie " Carl-Gustav-Carus " in Dresden ein erfolgversprechendes Symposi-um. Leider blieben nur auf sehr persönlicher Ebene Kontakteerhalten. Vielleicht standen unsere Kolleginnen und Kollegenaus den neuen Bundesländern noch zu sehr unter dem Zwang,ihre berufliche Zukunft zu planen und zu organisieren. Unserzweiter Versuch, am 18./19. November in Erfurt, den Bekannt-heitsgrad der NEUEN GRUPPE dort zu steigern, erscheint mirvielversprechend. Darum noch einmal mein Aufruf, in Erfurtteizunehmen.

Liebe Freunde, die NEUE GRUPPE NACHRICHTEN sind ausden Kinderschuhen herausgewachsen und wir sollten vielleichtüberlegen, dieses interessante Forum auch unseren Gästenzukommen zu lassen.

Mit herzlichen Grüßen

BOB JACOBY

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Nach 15 jähriger implantologischer Erfahrung stelle ich dieIndikation zur Implantatbehandlung relativ großzügig.

Es gelten die Grundsätze:

1. Jeder Patient hat das Anrecht auf eine zeitgemäße zahnärztli-che Behandlung, also auch auf eine inplantologische Therapie.

2. Fast jeder Kiefer ist chirurgisch versorgbar.

3. Es liegt im ureigensten Interesse der Zahnheilkunde sowieam Geschick des Zahnarztes/Chirurgen dies zu erfüllen.

Kontraindikationen:

Die Erhebung einer allgemeinmedizinischen Anamnese und dieErfassung der daraus folgenden Kontraindikationen sind Grund-voraussetzungen für den Erfolg einer implantologischen Thera-pie.

Besonders bewährt hat sich die Verwendung von Anamnese-bögen nach deren Bearbeitung durch den Patient die Befragunggezielter und effektiver erfolgen kann.

In Zweifelsfällen muß eine Rücksprache mit dem betreffendenFachkollegen erfolgen.

Absolute somatische Kontraindikationen (Tab.3):

Morbus Paget, Osteomalazie. Morbus Recklinghausen und dierenale Osteodystrophie sind eindeutige Kontraindikationen.

Bei der Osteoporose wird Kalzium aus dem Knochen mobili-siert. Der Alveolarknochen ist in der zeitlichen Reihenfolge zu-allererst betroffen. Zur Behandlung der Osteoporose wird amhäufigsten die Östrogen-Therapie angewandt.

In der Menopause kann ebenfalls eine negative Kalzium-Bilanzbestehen. Es kommt dann sekundär zur Osteoporose, die wie-derum den Risikofaktor darstellt.

Erhöhte Kalziumausscheidungen gibt es speziell auch bei Nierenerkran-kungen. Kalziummangel durch Transfer in den Fötus findet sich beiGravidität.

Der erhöhte Grundumsatz bei Hyperthyreose führt zu einemProteindefizit mit der Folge einer erhöhten Kalzium- und Phos-phatausscheidung und daraus resultierenden osteoporotischenSkelettveränderunsen.

Impiantologie2. Teil

vonKnud Schuppan

Köln

Tabelle 3

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Bei Verringerung der Hypophysenhormone kommt es sekundärzu Östrogenmangel.

Lupus erythematodes. Lues und Tuberkulose erlauben keineImplantationen.

Anämien, Leukosen, Agranulozytose. Pläsmezyiom und Koagu-lopathien sind gleichfalls Kontraindikationen.

Bei Vorliegen einer relativen somatischen Kontraindikation mußeine Implantation nicht unterbleiben. Die Indikation dazu sollteaber umso strenger und nur gemeinsam mit dem Fachkollegen- nach Abwägen der Chancen und Risiken einer Implantation -gestellt werden (Tab.4).

Bei mäßiger Osteoporose kann behandelt werden. Doppelt solange Einheilungszeiten der Implantate sind dabei zu berück-sichtigen.

Tabelle 4

Patienten mit Autoaggressionskrankeiten des rheumatischenFormenkreises, sowie mit allergischen Diathesen, sind bedingtzu implantieren.

Patienten unter Antikoagulantientherapie können bei einemQuickwert von 22-30% implantiert werden. Jedoch sollten keineHerzklappenersatz- oder Endokarditis-Patienten ausgewählt wer-den, da Implantate einen potentiell möglichen Entzündungsherddarstellen können.

Bestrahlungstherapie mit niedrigen Dosen, behandelte endokri-ne Störungen sowie mäßiger Drogen- und Alkoholabusus sindkeine absoluten Ausschlußkriterien.

Von besonderer Beachtung sollte der funktionell abhängige,ältere Erwachsene sein. Schon bei der Planung der Implantationmuß berücksichtigt werden, wie er - z.B. bei Apoplex - sichund seine Implantate pflegen kann.

Temporäre allgemeinmedizinische Kontraindikationen macheneine implantat-chirurgische Therapie nicht unmöglich, sondernverschieben diese nur zeitlich.

Dazu zählen vorübergehende Infekte mit zeitlich begrenzterReduktion der Abwehrlage und iatrogen bedingte Zustandsbil-der wie: Kortikoidmedikation. Immunsuppression. Behandlungmit Zytostatika und Antikoagulantien.

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Absolute lokale Kontraindikationen (Tab.5):

Ein detaillierter Lokalbefund ist neben der allgemeinmedizini-schen Anamnese fester Bestandteil einer implantologischenTherapieplanung.

Abgeklärt werden müssen pathologische Zustände des Kno-chengewebes wie Osteomyelitis, Osteoradionekrose, Residu-alzysten und Tumoren.

Dasselbe gilt für Erkrankungen des Weichgewebes, Neuritidenund Neuralgien im Kiefer-Gesichtsbereich sowie Bruxismus.

Candidamykosen werden 4 Wochen vor einer geplanten Implan-tation therapiert.

Nach durchgeführter oraler Anamnese erfolgt die Erhebungeines oralen Status.

Relative Kontraindikationen (Tab.6):

Atrophiebedingt kommt es sehr häufig zur Reduktion desknöchernen Lagers in vertikaler und/oder orovestibulärerDimension. Jedoch beherrschen heute modifizierte und differen-zierte Operationstechniken fast jeden Atrophiegrad.

Weitmaschige Spongiosaräume und große Markräume der dista-len Kieferregionen stellen keine idealen Bedingungen für eineimplantologische Versorgung dar. Jedoch die meisten der ange-führten lokalen Kontraindikationen können therapeutisch beho-ben werden und stellen somit lediglich temporäre Ausschlußkri-terien dar.

Prächirurgische oder periimplantäre Maßnahme können beihochansetzender Muskulatur oder tiefeinstrahlenden Bändernnotwendig werden.

Natürlich findet man periimplantär am liebsten keratinisiertefixierte Gingiva vor. Aber bei mobiler Schleimhaut und guterMundhygiene erfolgt in der Regel erst eine chirurgische Inter-vention, wenn es Probleme im Sinne einer beginnenden Muko-sitis gibt.

Ich selbst bevorzuge bei meinem Patientengut in zunehmendemMaße paradontalchirurgische Techniken zur Erlangung fixierterSchleimhautverhältnisse periimplantär.

Bei Spalthaut-Transplantaten könnte die Spalthaut nekrotischwerden. Es muß streng epiperiostal präpariert werden. Der Pati-

Tabelle 5

Tabelle 6

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ent ist ebenfalls gut aufzuklären, falls mit HA-Granulat imUnterkiefer augmentiert wurde.

Ein Schlotterkamm verbleibt in der Regel bis zur Zweitoperati-on.

Eine Reizfibromatose wird 4-6 Wochen vor der Implantationentfernt. Die ubiquitäre marginale Parodontitis wird grundsätz-lich paradontal-chirurgisch vorbehandelt.

Die Erziehung zu tadelloser Mundhygiene und Kooperationsbe-reitschaft ist Grundvoraussetzung des implantologischen Erfolges.

Die Betreuung von Patienten mitcraniomandibulären Störungen-okklusale und nicht okklusaieBehandlungsmöglichkeiten

vonJürgen BretthauerEsslingen

Mit diesem Titel fand vom 22.bis 25.September 1994 die fünfteoffene Tagung der EACD unter dem diesjährigen PräsidentenUwe A.Garlichs in Hamburg statt. Zahlreiche anerkannte undbekannte Referenten aus dem In-und Ausland der FachgebieteZahnmedizin einschließlich Kieferorthopädie, Psychologie,Neurologie und Physiotherapie waren eingeladen.

Das zentrale Thema : Die Okklusion - gesicherter ätiologischerFaktor in der Schmerzpathophysiologie der Funktionsstörungen?( U.Thoden ) wurde kontrovers diskutiert. Die Diagnose undBehandlung von Patienten mit Schmerzen und/oder Funktions-störungen im Kopfbereich ist äußerst komplex. Es existierenviele Synonyme für gleiche Krankheitsbilder oft abhängig vomFachgebiet des Therapeuten. Unbestritten ist das Vorhandenseinmultikausaler Ursachen. Da unterschiedliche Mechanismen undsehr oft deren Kombination für die Schmerzsyndrome verant-wortlich sind, ist der Nachweis der Kausalität eines ätiologi-schen Faktors wie der Okklusion in wissenschaftlichen epide-miologischen Untersuchungen sehr schwer durchzuführen. Dieheute in der Literatur häufig vertretene Meinung. Dysfunktionenim craniomandibulären Bereich können durch okklusale Korrek-turen weder vermieden noch therapiert werden, wirft Fragenund Widersprüche auf. Die Erfahrung ( G. Siebert, R. Slavicek,B. Meisen, S. Kulmer, B. Klemt, T. L. Hansson ) lehrt, daßokklusale Korrekturen craniomandibuläre Störungen( Schmerzsyndrom ) positiv beeinflussen. Ist dies aber vielleichtnur ein Placebo-Effekt ?

D. A. Seligman kann an Hand statistischer Untersuchungen nurgeringe Signifikanz zwischen okklusalen Faktoren und CMDfeststellen. Daher steht für ihn auch die okklusale Korrektur beider Behandluna von CMD-Patienten weit hinten.

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Für P.Kirveskari können okklusale Faktoren ein Teil des kausa-len Komplexes bei Dysfunktionen sein, obwohl bei epidemio-logischen Studien keine statistischen Zusammenhänge festge-stellt werden können. Wegen der Vielzahl der möglichen Fakto-ren ist ein Vergleich der Untersuchungsergebnisse sehr schwie-rig. Manchmal werden Äpfel mit Birnen verglichen. Nach sei-ner Ansicht sind die gegenwärtigen Ergebnisse der Literaturnicht ausreichend, um eine okklusale Therapie zu verneinen,

Schmerz entsteht durch mechanische, thermische oder chemi-sche Reize im Gewebe. Dadurch werden Nozizeptoren erregt,z.B. im Kiefergelenk oder in der Kaumuskulatur. Durch "Sensi-bilisierung" der Nozizeptoren kann es zu unterschiedlichenReaktionen auf denselben Reiz kommen und zur Chronifizie-rung der Schmerzen. "Stumme" Nozizeptoren können aktiviertwerden und durch eine Art "neurogener Entzündung" mit Frei-setzung von Gewebehormonen den Schmerz verstärken. Dane-ben können psychophysiologische Faktoren eine wichtige Rollespielen. Erhöhung des Muskeltonus des Schmerzgebietes undsympathisch-efferente Reflexe machen die Nozizeptoren emp-findlicher und verstärken den Schmerz (U.Thoden).

Für McNeill steht die nicht-invasive Therapie der Patienten imVordergrund. In epidemiologischen Studien haben 75% derBevölkerung Zeichen einer Dysfunktion und 33% Dysfunktionund Schmerzen, aber nur etwa 5% benötigen eine Therapie. Dadie ätiologischen Faktoren so vielfältig sind, bedarf es eineräußerst sorgfältigen Differentialdiagnose, um anatomische,pathophysiologische und psychologische Symptome abzuklärenund schließlich durch interdisziplinäre Zusammenarbeit eineTherapie zu entwickeln. CMD-Patienten brauchen mehr einebiomedizinische und weniger eine biomechanische Behandlung.

Auch G. Siebert tritt für eine umfassende interdisziplinäreZusammenarbeit bei Untersuchung und Therapie ein, wobei erauf die Bedeutung metabolischer Ursachen (Allergien, Immuno-logie und Dysbiose) hinweist. Für ihn besteht die Notwendig-keit der Erweiterung der heute üblichen diagnostischen Metho-den zu einer systemischen Betrachtung im Sinne einer ganzheit-lichen Medizin.

P. Nilges zeigt aus psychologischer Sicht, daß die Schmerzdia-gnostik äußerst unsicher ist. Die Forderung, Befunde müssenzuverlässig (reproduzierbar) und wichtig für die Symptomatiksein, wird meist nur unzureichend erfüllt. Selbst bei so ver-meintlich sicheren diagnostischen Methoden wie der CT-Unter-suchung kommen mehrere Beurteiler nur zu einer etwa 50%-igen Übereinstimmung der Befunde. Hinzu kommt die Patient-Behandler-Beziehung, die durch abnormes Verhalten einer oder

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beider Personen zu einem abnormen Krankheitsverhalten führenkann ("Koryphäenkiller").

In der abschließenden Round-Table Diskussion wurde die vor-wiegend okklusale Orientierung mancher zahnärztlicher Thera-peuten als nicht ausreichend dargestellt. Die Hypothese, okklu-sale Faktoren seien für CMD ursächlich, beruht auf Erfahrun-gen, die statistisch nicht nachgewiesen ist und vielleicht sogareinen Placebo-Effekt darstellt. Liegen keine CMD Problemevor, aber zahnärztliche Maßnahmen sind notwendig, so soll einKonzept zur Herstellung einer harmonischen Okklusion imSinne einer Prävention angewendet werden. Beim Vorliegen vonCMD Problemen soll möglichst reversibel und nicht invasivtherapiert werden, da die Wichtigkeit der verschiedenen okklu-salen Faktoren bis heute nicht geklärt ist. Besonders bei CMDPatienten ist eine sehr umfassende Untersuchung mit sorgfälti-ger Dokumentation notwendig, die eine zeitaufwendige Befra-gung beinhaltet. Dadurch wird eine Patient-Behandler-Bezie-hung möglich, psychische Komponenten können abgeklärt unddie Notwendigkeit weiterer außerhalb des eigenen Fachbereichsliegender Untersuchungen festgestellt werden. Das mehr mecha-nische Denken, irgendeine Therapie könne die Schmerzenund/oder Dysfunktion beseitigen (heilen) trifft meist nicht zu.Oft müssen Patient und Therapeut sich mit einer Kompensationoder Linderung begnügen. Nur bei Vorliegen für die Sympto-matik wichtiger und zuverlässiger (reproduzierbarer) Befundekann ein u.U. interdisziplinäres Behandlungskonzept erstelltwerden unter Federführung eines Therapeuten. Erst wenn jedesomalische Ursache ausgeschlossen werden kann, darf die Dia-gnose "psychogen" gestellt werden.

Corporate Design (CD) undCorporate Identity (Cl),brauchen wir dies?

vonWalter SchneiderBöblingen

Der BGH hat in einem jüngst veröffentlichten Urteil der Ärzte-schaft das Recht abgesprochen, mittels Logo oder ähnlichem zuwerben. Dies allerdings auf Betreiben unserer Standesführung!Tangiert uns dieses Urteil, engt es uns ein?Ich will versuchen, auf einer abstrakten Eberne mich dieserFrage zu nähern.

1. Begriffsbestimmung

A. Corporate Design (CD)

Als Corporate Design versteht man den visuellen Ausdruckeines Unternehmens oder einer Organisation. Er muß die Iden-tiat der Organisation/ des Betriebes klar und durchgängigreflektieren. Als Bestandteile dazu dienen:

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1. Das Logo:Es identifiziert das Unternehmen und hat eine Art "Signalwir-kung". Es ist die einfachste und komprimierteste bildhafte Dar-stellung der "Idee" der Organisation.

2. Das Raster:Ein einheitliches Gestaltungsraster ist bei Geschäftsdrucksacheneines Unternehmens oder Organisation unabdingbar. Briefbogenoder andere Drucksachen müssen durchgängig gestaltet seinund sofort den Absender erkennbar werden lassen. Das Rastergliedert Texte, etc. durch ein festgelegtes Ordnungsprinzip.

3. Schrift und TypographieDie Schrift dient zur Übermittlung von Botschaften. Sie mußklar lesbar sein, übersichtlich und ausgewogen. Die Schrift soll-te für ein einheitliches Bild und ein einheitliches Profil überalleingesetzt werden.

4. FarbeNoch vor einem Logo stehen die Farben auf der Rangskala desCD. Farben wirken stärker als Formen. Farben sind nach Anto-noff Signale, die der Orientierung und Wiederfindung dienen.Die Hausfarbe muß zum Unternehmen passen, z.B.: leicht, hei-ter, firmendynamisch, klassisch, edel, sympatisch, aktiv. WelcheAssoziation, Bedeutung und Empfindung vermittelt die Hausfarbe:

Paßt sie zur Unternehmensphilosophie?Repräsentiert sie die Attraktivität?

Die Leistungen der einzelnen Farben zeigt die nebenstehendeAbbildung.

5. ArchitekturdesignZum Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit gehört auch dieGestaltung der Geschäftsräume. Sie sollen einen firmenspezifi-schen Charakter aufweisen. Einen wichtigen Beitrag dazu lie-fern die verwendeten Materialien, wie Holz, Metall, Stein undderen Farbe.

6. Besondere MaßnahmenAuch Kleinigkeiten im Alltag sollen in den Überlegungen Platzfinden. Geschenke aller Art gehören hier dazu. Vorträge, Kon-gresse, sonstige Veranstaltungen unterstützen mit den angespro-chenen Kriterien das Bild der Organisation.

B. Corporate Identity (CI)

Unter CI versteht man die Summe spezifischer Eigenschaftenund Darstellungsweisen, die eine Organisation prägen, die sie

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von anderen unterscheidet, als auch die Unternehmensphiloso-phie und die Strategie des Unternehmens.

1. Geschichtliche EntwicklungIn den 60-er Jahren in Amerika entwickelt vornehmend fürBanken, Versicherungen. Fluggesellschaften. In den 70-er Jah-ren wurde der Begriff erweitert und schloß auch die BereicheMarketing, PR, Personalwesen und Kommunikation mit ein.Erst Ende der 70-er Jahre hielt die CI in der BundesrepublikEinzug. Doch ist es gar nicht so neu, wie es auf den erstenBlick scheinen mag: Kein Staat, keine Kirche, keine Partei, keinVerein hätte ohne CI entstehen und exestieren können.

2. SystematikAuf die Gliederung der CI soll hier verzichtet werden. Einesbleibt jedoch hervorzuheben: Von zentraler Bedeutung für dieCI ist das Leitbild der Organisation. Es hat den Rang einer ethi-schen und unternehmenspolitischen Verfassung. Allen CI-Kom-ponenten lassen sich spezifische Wissenschaften zuordnen. Esseien (nicht vollständig) genannt:

Unternehmenskultur: Sozialpsychologie, Politologie, Praxeolo-gie, Motivforschung.Unternehmensleitbild: Marketing (Nutzen), Logotheorietherapie(Sinn), Ideologie (Ziel). Rhetorik (Sprachliche Wirkung),Semantik (Bedeutung), Ästhetik (Schönheit), etc.

3. BedeutungDie CI hat interne und externe Bedeutung. Zu den internen Zie-len gehört die Identifikation der Mitglieder, das "Wir"-Gefühl.Externe Ziele sind die Profilierung und Imagebildung in derÖffentlichkeit.

4. Soziale AttraktivitätVon der CI erhofft man sich eine (selbsterschaffene) Stabilitätund Orientierungsfähigkeit. Ein weiteres Motiv für die CI-Akzeptanz liegt im allgemeinen Problem zunehmender Sinnleereund Bindungslosigkeit. CI soll Sinn und Gemeinsamkeit vermit-teln.

Literaturhinweis:

Antonoff, R.: Corporate Identity. Frankfurt 1982-1988Birkigt, K. und Stadier, M.M.: Corporate Identity, Landsberg/Lech1980

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Das Thema mag für den Zahnarzt außergewöhnlich klingen, imSinne einer umfassenden Betrachtung unseres Betätigungsfeldeskann es von außerordentlicher Wichtigkeit sein. Ich habe diesvor einiger Zeit in der Praxis erfahren müssen:

Eine Patientin mittleren Alters wurde mir wegen uncharakteri-stischer Kopf-Gesichtsschmerzen überwiesen. Die spezielleAnamnese ergab, daß die Beschwerden mit einem Taubheits-gefühl in der linken Wange begonnen hatten, welches sich, all-mählich über den Gaumen laufend, zur rechten Kieferseite hinverschoben hatte. Es bestanden neben schwer zu beschreiben-den Beschwerden (Kribbeln, Jucken etc.), deutliche Parästhesi-en und brennende Schmerzen auch eine für die Patientin unan-genehme Beeinträchtigung des Geschmacksempfindens. Alleallgemein- und fachärztlichen, auch neurologischen Untersu-chungen hatten keinen Befund erbracht. Da neben einer insuffi-zienten Versorgung auch Symptome einer Funktionsstörung undzahnärztlicher Behandlungsbedarf bestand, wurde eine systema-tische Kariesentfernung, Zahnreinigung und eine reversible Sta-bilisierung des Unterkiefer mittels Aufbißbehelf vorgenommen.Eine wesentliche Verbesserung des Beschwerdebildes trat nichtein. Eine auffallende Angespanntheit der Patientin im Sinne derüberkorrekten, gewissenhaften Persönlichkeit während allerBegegnungen sprang deutlich ins Auge. Deshalb wurden einer-seits physiotherapeutische Entspannungsübungen eingeleitet,andererseits wurde ein Hypnotherapeut hinzugezogen, um mög-liche innere "Verspannung" zu erkennen und ihnen zu begeg-nen. Letzteres ergab den nicht deutbaren Befund einer Sperregegen das Vordringen ins "Innere" der Patientin.

Weil einerseits die nach dem Ausschalten zahnärztlicher Ursa-chen verbliebenen Beschwerden offensichtlich außerhalb meinesFachgebietes lagen und andererseits eine fachärztliche Betreu-ung parallel lief, wurden lediglich regelmäßige zahnärztlicheRoutinekontrollen vereinbart und durchgeführt.

Etwa 3 Monate nach meiner letzten Untersuchung erlitt diePatientin einen Schlaganfall mit anschließender Halbseitenläh-mung. Die Beschwerden im Kopf-Gesichtsbereich, so berichte-te mir der Ehemann der Patientin, hätten mit dem Hirnschlagspontan aufgehört. Die Patientin ist nach anfänglicher Erholungca. 3 Monate nach dem Apoplex verstorben.

Was bleibt ist neben Traurigkeit das ungute Empfinden, imFalle von Taubheitsgefühl und Parästhesien trotz vorliegenderneurologischer Negativbefunde wegen mangelnder Kenntnissenicht auf eine neuerliche Untersuchung gedrungen zu haben.

Ich bin deshalb mit großem Interesse der Einladung Walter

"NEUROLOGISCHEUNTERSUCHUNG DER GEHIRN-NERVEN"oder"EIN KURS, DER ZU SPÄTKAM"

vonHans-Henning OhlroggeAachen

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Sebald's gefolgt, der Anfang Juni in München einen Kurs zurUntersuchung der Gehirnnerven organisiert hatte.

Frau Dr. P .Velho-Groneberg (Neurologie) als überzeugendeVortragende hat sich mit Bravour der Mühe unterzogen, dasumfassende Gebiet der Gehirnnervenuntersuchung, in dem fürunser Fachgebiet besonders wichtigen Bereich darzustellen undzu demonstrieren. Vor 12 Zuhörern gelang es ihr beginnend mitdem n.olfactorius bis zum n.hypoglossus Ursprung, Versor-gungsgebiet, die Bedeutung und Erkennung ihrer Störungen undAusfälle darzustellen. Es wurde besonderer Wert auf einfach zuhandhabende Tests und Hilfsmittel gelegt. Ein von WalterSebald zusammen mit den Referenten erstelltes, sehr infomati-ves Skriptrum, unterstützte den theoretisch-praktischen Kursteilund wurde hilfreiche Stütze zur Rekapitulation des Erlernten.

Der Nachmittag des Kurstages wurde von Prof.Loeweneck, demMünchener funktioneilen Anatom gestaltet. Nach einer theoreti-schen Einführung in die Anatomie und Physiologie derSchmerzreizleitung und -verschaltung der Hirnnerven demon-strierte Loeweneck an hervorragenden Präparaten und zusätzlichin einer Lifepräparation am Hirn, ihren Verlauf und ihre Bedeu-tung.

Der Kurs hat wieder einmal gezeigt, wie wichtig die interdizi-plinäre Zusammenarbeit ist, wenn Symptome unserem speziel-len Fachgebiet nicht zuzuordnen sind.

Die hervorragende Vorbereitung des Kurs und die außerordent-liche Gastfreundschaft von Ilse und Walter Sebald ließen denKurs zu einem besonderen Erlebnis werden. Der Tag hat sichgelohnt!

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Kochany Kaziu, lieber guter Freund.

am 24. April 1994 wurdest Du 75. Jahre alt. eigentlich unglaub-lich und unfaßbar, wenn man Deine Aktivität und Lebensfreudesieht. Wir wissen bis heute nicht, ob Du auf der linken, also dereuropäischen, oder auf der asiatischen Seite des Ural geborenwurdest und eigentlich ein Sibirak bist. Der unseelige Krieg hatDich nach glücklicher Kindheit und Jugend in Lemberg nachDeutschland verschlagen, - für uns war das eine Segen! Du hastes verstanden, uns Germanen etwas von Deiner Liebe zumLeben zu vermitteln. Wir denken an viele gemeinsame Stundenzurück. Du hast uns gelehrt mit Knoblauch zu leben. WievielFreude hast Du uns immer gegeben-Deine jüdischen Witzekonnten wir nicht oft genug hören. (Am liebsten natürlich beiHammelkotlett und Weinchen.)Du hast uns viel von Deiner Liebe zur Zahnheilkunde abgege-ben, auch wenn Du das immer abstreitest. Du warst einer derersten, die Fortbildungkurse organisierten.Ich erinnere an denKurs mit Schreinemakers 1964 in Düsseldorf. Du bist einer dergeistigen Väter der NEUEN GRUPPE, zusammen mit GüntherWunderling und dem unvergessenen Charlie Przetak. Immerhast Du Ideen, wie man etwas besser machen kann. Du bistheute eines der besten Zugpferde in der Akademie. Praxis undWissenschaft. Deine Kurse sind immer ausgebucht - nicht nurwegen der hervorragenden Hammelkeulen Deiner lieben Ulla.Die Kritiken sind stets hervorragend! Bei allem bist Dubescheiden geblieben - nie warst Du auf Gewinnmaximierungaus - es ist die Qualität, die zählt. Bei allem bist Du immergroßzügig, ohne zu protzen! Eigentlich sind diese Worte nur einuntauglicher Versuch, Dich zu beschreiben, man muß Dich ein-fach kennen. Wir wünschen Dir, daß Du noch viele Jahre mitDeinen Lieben und Deinen Freunden zusammen sein darfst. ImNamen aller Freunde der NEUEN GRUPPE rufen wir Dir zu:" STO LAT" bei bester Gesundheit, daß Du Deinen Hobbiesnachgehen kannst - meinetwegen kann es auch die Arbeit sein,solange sie Hobby ist - immer genug Knobi und daß der Weindazu schmeckt.

Kaziu - Wir lieben Dich!Tempus fugit - die Zeit flieht, aber Dich, lieber Kaziu, haltenwir fest!

Peter Beyer

Kasimir Mitcko

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Page 14: NEUE GRUPPE NEWS - Heft 05 - Herbst 1994

Personalia Wir gratulieren unseren Mitgliedern herzlich zum Geburtstag:

Hansjoachim Trefz konnte am 10. 8. 94 seinen 70. Geburtstagund Meinhard Demeler am 20. 2. 94 seinen 65. Geburtstagfeiern.

60 Jahre jung wurden am 1. 4. Franz Christians, am 30.6.Fritz Singer, am 3. 7. Heinz Mack und am 3. 11. RainerSchluckebier.

Udo Kissenkoetter wurde am 22. 1. 94 in Neuss mit dem Ver-dienstkreuz am Bande des Verdienstordens der BundesrepublikDeutschland geehrt. Wir freuen uns mit ihm und gratulierenvon Herzen.

Stellengesuche

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Mathis Klinger, geb. 30.11.67 in JenaExamen Herbst 94( Näheres bei der Redaktion )

Prof. Peter G. J. Fuchs, MünchenJürgen Bretthauer, Esslingen

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Impressum Copyright 1994 NEUE GRUPPE Nachrichten. Herausgeber: NEUEGRUPPE, wissenschaftliche Vereinigung von Zahnärzten. Redak-tionelle Leitung: Dr. Jürgen Bretthauer, Dr. Klaus Haberkorn,Dr. Walter F. Schneider. Die NEUE GRUPPE Nachrichten umfaßt 2Ausgaben pro Jahr. Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen Beiträgesind urheberrechtlich geschützt.

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