8
J. Braun J. Sieper Neue und alte Therapieoptionen bei ankylosierender Spondylitis – gibt es eine Indikation für Sulfasalazin? Z Rheumatol 61:151–158 (2002) © Steinkopff Verlag 2002 ZfRh 304 KOMMENTAR Prof. Dr. J. Braun ( ) ) · Prof. Dr. J. Sieper Rheumazentrum Ruhrgebiet Landgrafenstr. 15 44625 Herne und Rheumatologie, UKBF FU Berlin Die ankylosierende Spondylitis (AS) ist eine häufige chronisch entzündlich rheumatische Erkran- kung (1), die mit einer ähnlich großen Krankheitslast einhergeht wie die rheumatoide Arthritis (RA, 2) und die mit erheblichen sozioökonomischen Kosten ver- bunden ist (3, 4). Im Gegensatz zur RA gibt es nur eine sehr be- grenzte Zahl von Therapiestudien für die AS. Medikamentöse Basis der täglichen rheumatologischen Praxis ist die Behandlung mit nicht-steroidalen Antiphlogistika (5, 6) sowie intraartikulären Korti- kosteroiden (7, 8). Als essentieller nicht-medikamentöser Therapie- baustein gilt regelmäßige Kran- kengymnastik – vor allem in weni- ger aktiven Krankheitsphasen. Ob- wohl in Deutschland kein Basis- therapeutikum für die AS zugelas- sen ist, werden 20% der Patienten mit Sulfasalazin bzw. Methotrexat behandelt (3). Dies ist in USA noch stärker ausgeprägt (9), ob- wohl die Evidenz für eine Wirk- samkeit von MTX bei der AS sehr begrenzt ist (10–13). Die AS beginnt in der Mitte des 3. Lebensjahrzehnts und betrifft et- was mehr Männer als Frauen. Das klinische Erscheinungsbild und der Verlauf sind variabel, prognos- tische Parameter sind noch nicht gut definiert (13–16). Dies ist u. a. Thema des Schwerpunkts ,Spondy- larthropathien‘ (SpA) des Kom- petenznetzwerks Rheumatologie (17). Validierte Outcome-Parame- ter existieren erst seit kurzem und Kriterien für ,Response‘ und ,Remission‘ werden gerade eben publiziert (18, 19). Die von A. Calin vorgeschlagenen Parameter für Krankheitsaktivität (BASDAI, 20), Funktion (BASFI, 21), klinische Untersuchung (Metrologie, BAS- MI, 22) und das globale Patienten- urteil werden zunehmend einge- setzt. Zunehmende Bedeutung haben auch Untersuchungen der Lebens- qualität bei AS-Patienten, weil ei- nige dieser Parameter die Krank- heitslast anzeigen können (9, 23–25). Hierbei spielt auch die Krankheits-assoziierte Müdigkeit eine wichtige Rolle (26). Radiologische Outcome-Krite- rien (BASRI, 27 und SASSS, 28) sind für 6-Monatsstudien bei der AS ungeeignet (29) und werden deshalb hier nicht weiter dis- kutiert. Vielversprechend und zur Zeit bei uns in Erprobung sind Ver- laufsuntersuchungen mit spinalen Kernspintomographien (MRT; 30, 31), die kurzfristigere Verlaufskon- trollen erlauben dürften (Abb. 1). Die Geschichte der Therapie der AS und anderer Spondyloar- thritiden mit Sulfasalazin ist lang. Sulfasalazin ist das für die Indika- tion ,ankylosierende Spondylitis‘ mit Abstand am häufigsten, in- tensivsten und insgesamt besten untersuchte Medikament. Nach oraler Verabreichung wird Sulfa- salazin im Darm durch bakterielle Enzyme in zwei wesentliche Me- taboliten gespalten: 5-Aminosali- cylsäure, ein Salicylsäurederivat, und Sulfapyridin, ein Sulfonamid- derivat. 5-Aminosalicylsäure wird fast unverändert im Stuhl aus- geschieden und wirkt am ehesten lokal. Sulfapyridin wird absor- biert und wirkt möglicherweise systemisch. Die erste klinische Arbeit zur Wirksamkeit von SSZ bei AS er- schien 1986, weitere folgten (32–34), darunter auch die bisher einzige in einer frühen Phase der Erkrankung mit einer vergleichs- weise hohen Rate von Patienten mit kurzer Krankheitsdauer und mit peripherer Gelenkbeteiligung (33). In einer Metaanalyse der ers- ten 5 Studien kam Bosi-Ferraz 1990 zu einem insgesamt positiven Ergebnis (35). In dieser Arbeit konnte für die wichtigsten Parame- ter Morgensteifigkeit und Schmerz eine zusätzliche Besserung durch Sulfasalazin von 30% berechnet

Neue und alte Therapieoptionen bei ankylosierender Spondylitis – gibt es eine Indikation für Sulfasalazin?

  • Upload
    j-braun

  • View
    213

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Neue und alte Therapieoptionen bei ankylosierender Spondylitis – gibt es eine Indikation für Sulfasalazin?

J. BraunJ. Sieper

Neue und alte Therapieoptionenbei ankylosierender Spondylitis –gibt es eine Indikation für Sulfasalazin?

Z Rheumatol 61:151–158 (2002)© Steinkopff Verlag 2002

ZfR

h304

KOMMENTAR

Prof. Dr. J. Braun ()) · Prof. Dr. J. SieperRheumazentrum RuhrgebietLandgrafenstr. 1544625 Herneund Rheumatologie, UKBFFU Berlin

Die ankylosierende Spondylitis(AS) ist eine häufige chronischentzündlich rheumatische Erkran-kung (1), die mit einer ähnlichgroßen Krankheitslast einhergehtwie die rheumatoide Arthritis(RA, 2) und die mit erheblichensozioökonomischen Kosten ver-bunden ist (3, 4). Im Gegensatzzur RA gibt es nur eine sehr be-grenzte Zahl von Therapiestudienfür die AS. Medikamentöse Basisder täglichen rheumatologischenPraxis ist die Behandlung mitnicht-steroidalen Antiphlogistika(5, 6) sowie intraartikulären Korti-kosteroiden (7, 8). Als essentiellernicht-medikamentöser Therapie-baustein gilt regelmäßige Kran-kengymnastik – vor allem in weni-ger aktiven Krankheitsphasen. Ob-wohl in Deutschland kein Basis-therapeutikum für die AS zugelas-sen ist, werden 20% der Patientenmit Sulfasalazin bzw. Methotrexatbehandelt (3). Dies ist in USAnoch stärker ausgeprägt (9), ob-wohl die Evidenz für eine Wirk-samkeit von MTX bei der AS sehrbegrenzt ist (10–13).

Die AS beginnt in der Mitte des3. Lebensjahrzehnts und betrifft et-was mehr Männer als Frauen. Dasklinische Erscheinungsbild undder Verlauf sind variabel, prognos-tische Parameter sind noch nichtgut definiert (13–16). Dies ist u. a.Thema des Schwerpunkts ,Spondy-larthropathien‘ (SpA) des Kom-petenznetzwerks Rheumatologie(17). Validierte Outcome-Parame-ter existieren erst seit kurzemund Kriterien für ,Response‘ und,Remission‘ werden gerade ebenpubliziert (18, 19). Die von A. Calinvorgeschlagenen Parameter fürKrankheitsaktivität (BASDAI, 20),Funktion (BASFI, 21), klinischeUntersuchung (Metrologie, BAS-MI, 22) und das globale Patienten-urteil werden zunehmend einge-setzt.

Zunehmende Bedeutung habenauch Untersuchungen der Lebens-qualität bei AS-Patienten, weil ei-nige dieser Parameter die Krank-heitslast anzeigen können (9,23–25). Hierbei spielt auch dieKrankheits-assoziierte Müdigkeiteine wichtige Rolle (26).

Radiologische Outcome-Krite-rien (BASRI, 27 und SASSS, 28)sind für 6-Monatsstudien bei derAS ungeeignet (29) und werdendeshalb hier nicht weiter dis-kutiert. Vielversprechend und zurZeit bei uns in Erprobung sind Ver-laufsuntersuchungen mit spinalenKernspintomographien (MRT; 30,

31), die kurzfristigere Verlaufskon-trollen erlauben dürften (Abb. 1).

Die Geschichte der Therapieder AS und anderer Spondyloar-thritiden mit Sulfasalazin ist lang.Sulfasalazin ist das für die Indika-tion ,ankylosierende Spondylitis‘mit Abstand am häufigsten, in-tensivsten und insgesamt bestenuntersuchte Medikament. Nachoraler Verabreichung wird Sulfa-salazin im Darm durch bakterielleEnzyme in zwei wesentliche Me-taboliten gespalten: 5-Aminosali-cylsäure, ein Salicylsäurederivat,und Sulfapyridin, ein Sulfonamid-derivat. 5-Aminosalicylsäure wirdfast unverändert im Stuhl aus-geschieden und wirkt am ehestenlokal. Sulfapyridin wird absor-biert und wirkt möglicherweisesystemisch.

Die erste klinische Arbeit zurWirksamkeit von SSZ bei AS er-schien 1986, weitere folgten(32–34), darunter auch die bishereinzige in einer frühen Phase derErkrankung mit einer vergleichs-weise hohen Rate von Patientenmit kurzer Krankheitsdauer undmit peripherer Gelenkbeteiligung(33). In einer Metaanalyse der ers-ten 5 Studien kam Bosi-Ferraz1990 zu einem insgesamt positivenErgebnis (35). In dieser Arbeitkonnte für die wichtigsten Parame-ter Morgensteifigkeit und Schmerzeine zusätzliche Besserung durchSulfasalazin von 30% berechnet

Page 2: Neue und alte Therapieoptionen bei ankylosierender Spondylitis – gibt es eine Indikation für Sulfasalazin?

werden (95% Konfidenzintervalle:–52,7 bis –8,7% bzw. –44,3 bis–9,1%).

In einer späteren großen euro-päischen Studie, in der dann erst-mals SpA-Patienten auf derGrundlage der ESSG-Kriterien(36), und nicht der AS-Kriterien(37) eingeschlossen wurden, fan-den Dougados und Kollegen keinebedeutende Wirkung auf das Ach-senskelett (38). Das letzte Wortschien schon 1998 nach einer weit-gehend negativen Studie von Clegggesprochen (39), in die Patientenmit langer Krankheitsdauer einge-schlossen wurden. W. Schmidt undMitarbeiter legen jetzt eine weitereArbeit (40) mit ähnlichem Designund Ergebnis vor.

Wie sind die unterschiedlichenErgebnisse der einzelnen Studienzu erklären und ist die vonSchmidt et al. gezogene Schluss-folgerung gerechtfertigt? Der we-sentliche Unterschied dieser Ar-beit zu anderen Studien ist dieverwendete fixe Dosis von 3 g/die;dies wurde in anderen Studiennur bei primären Therapiever-sagern erreicht. Dieses Regime

führte, nicht ganz unerwartet, zu47% Abbrüchen in der Verum-gruppe.

Darüber hinaus ist es abergrundsätzlich zunächst wichtig,bei den Studien zur AS die Ein-schlusskriterien zu betrachten.Hier ist häufig festzustellen, dassoft bei SpA-Studien keine Min-dest-Krankheitsaktivtät, sondernnur die Diagnose (s. u.), gefordertwird. Dies hat wesentlichen Ein-fluss auf das Studienergebnis, daein größerer Anteil Patienten mitgeringer Aktivität ein signifikan-tes Studienergebnis verhindernkann. Deshalb war es in den letz-ten Studien zur Wirksamkeit vonInfliximab bei AS (41) essentiell,eine Mindestaktivität (BASDAI>4) als Einschlusskriterium zuimplementieren. In der vorliegen-den Studie wurden lediglichSchmerzen von 25 mm VAS undeine Dauer der Morgensteifigkeitvon 20 Minuten gefordert (wiekamen diese Cut-offs zustande?).Es ist möglich, dass, wenn mannur eine Analyse der aktiven Pa-tienten vorgenommen hätte, einsignifikant positives Ergebnis zu-

gunsten von Sulfasalazin heraus-gekommen wäre.

Dann ist es erforderlich, dieMess- und Outcome-Parametereiner Studie zu analysieren sowiedie Zeitpunkte zu beachten, wannund wie oft sie erhoben wurden.Dies ist nicht zuletzt auch wegender Natur subjektiver Indices vonBedeutung. Wenn in der Analyseder hier diskutierten Arbeit nurder Zeitpunkt 0 und nach 6 Mo-naten unterschieden wird, bleibtunklar, was zwischendurch war.Die Bedeutung dieser Art derAnalyse wurde eindrucksvoll inder Dougados-Studie (36) de-monstriert.

Das Spektrum der in Studienbehandelten AS-Patienten ist meistheterogen, da die internationalverwendeten Kriterien (37, 38)ein weites Spektrum von SpA-Pa-tienten abdecken. Die Einführungder ESSG-Kriterien (37) hat dasSpektrum SpA deutlich erweitert,nachdem schon die letzte NewYork Modifikation der AS-Krite-rien (38) den Einschluss von mehrfrühen Fällen ermöglicht hatte.Dem Vorteil der Einführung desTerminus ,undifferenzierte SpA‘(uSpA) (42) stehen Nachteile ge-genüber, die auch in der Douga-dos-Studie (36) deutlich wurden:letztlich mussten die einzelnenSubgruppen doch wieder getrenntdargestellt werden, da klinischund prognostisch erhebliche Un-terschiede bestehen: die AS stelltja ein mögliches Outcome vonReA, PsA, ACED und uSpA dar.Auch innerhalb der auf der Grund-lage der New York-Kriterien diag-nostizierten AS-Patienten gibt esUnterschiede, da die Gruppe derPatienten, die entzündlichenRückenschmerz (ERS) und Verän-derungen der Sakroiliakalgelenke(SIG) >Stadium II beidseits hat,hinsichtlich des Ausmaßes derWirbelsäulenbeteiligung heterogenist. Auf der einen Seite gibt es Pa-tienten, die nur erhebliche radio-logische SIG-Veränderungen undERS haben, auf der anderen Seite

152 Zeitschrift für Rheumatologie, Band 61, Heft 2 (2002)© Steinkopff Verlag 2002

Abb. 1 Magnetresonanztomographie (MRT) der Wirbelsäule eines 36-Jährigen HLA B27-positiven Patien-ten mit Spondylitis ankylosans, Krankheitsdauer 9 Jahre, T1 gewichtet, vor (linkes Bild) und nach (rechtesBild) Kontrastmittelgabe (Gadolinium-DTPA): eindeutige Spondylitis posterior und anterior in mehrerenWirbelkörpern (helle Anreicherungen im rechten Bild)

Page 3: Neue und alte Therapieoptionen bei ankylosierender Spondylitis – gibt es eine Indikation für Sulfasalazin?

solche, die eine erhebliche Wirbel-säulenversteifung mit, aber auchohne Syndesmophyten haben.Weitere Beispiele für die Heteroge-nität sind die An- oder Abwesen-heit von peripherer Arthritis undanteriorer Uveitis (AU). Die Bei-spiele machen deutlich, dass manden Patienten mit bestimmtenOutcome-Parametern unter Um-ständen gar nicht bei SpA gerechtwird. Für die AU und die periphe-re Arthritis kann die Wirksamkeitvon SSZ (43, 44; s.u.), ähnlichwie für die RA und andere SpA(45–47) als nachgewiesen gelten.Bei den mit den SpA assoziiertenchronisch entzündlichen Darm-erkrankungen (CED) hat vor allemdas 5-ASA einen festen Platz (48,49; s. u.).

In der hier vorgelegten Arbeitwurden problematische Mess-größen als Haupt-Outcome-Para-meter verwendet: ein nicht evalu-ierter Schmerzindex, der Finger-Bodenabstand und das CRP, wel-ches bekanntermaßen nicht odernur mäßig mit der Krankheits-aktivität korreliert (50). Ein ande-rer leider nicht-evaluierter Para-meter ist ein selbst entwickelterFunktionsfragebogen.

Darüber hinaus waren die indie hier diskutierte Studie einge-schlossenen Patienten selektiert:sie hatten zum größten Teil kaumgeschwollene Gelenke und bereitseine niedrige Funktionskapazität.Nichtsdestoweniger ist als Ergeb-nis festzuhalten, dass sowohl dieMorgensteifigkeit als auch das Pa-tienten- und Arzturteil in derStudie unter SSZ besser wurden.

Ungewöhnlich ist es auch, ei-gene Daten im Kontext mit einersog. Meta-Analyse darzustellen.Eine Meta-Analyse ist ein quanti-tativer systemischer Review, indem statistische Methoden ver-wendet werden, um die Ergebnis-se von zwei oder mehr Studienzu kombinieren. Dazu ist es not-wendig, eine gezielte klinischeFragestellung anzugehen, eineSuchstrategie für solche Studien

festzulegen, die dann anhand be-stimmter vordefinierter Kriterienauf ihre Vergleichbarkeit hingeprüft und ausgewählt werden.Dabei muss auch die Validität derPrimärartikel geprüft werden. Zuall diesen methodischen Schrittenwerden in der Arbeit keine Anga-ben gemacht und das Poolen er-folgte durch simple Addition dervorliegenden Daten ausgerichtetauf die eigenen Ergebnisse. Letzt-endlich handelt es sich bei dersog. Meta-Analyse in dem Artikelvon Schmidt et al. nur um einezusammenfassende Darstellungder prospektiven, doppelblinden,randomisierten Studien zum Ein-satz von SSZ bei AS, die zur Dis-kussion der eigenen Daten dienenkann. Hierfür sollte der BegriffMeta-Analyse nicht verwendetwerden. Die Kombination eigenerDaten mit einer wirklichen Meta-Analyse könnte eine unabhängigeBewertung der eigenen Daten ver-hindern, es sei denn das Ergebnisder Meta-Analyse wäre die Basisder eigenen Fragestellung.

Nichtsdestoweniger ist dieHauptaussage der Studie, dasswenig aktive AS-Patienten mitvorwiegender Wirbelsäulenbetei-ligung und langer Krankheitsdau-er meist nicht von einer SSZ-Be-handlung profitieren, mit derEinschränkung richtig, dass es of-fenbar doch auch in dieser Grup-pe Patienten gibt, deren Morgen-steifigkeit deutlich abnimmt undderen Gesamtbewertung positivausfällt. Diese deutlichen Hinwei-se aus mehreren Studien kannman zu einem Zeitpunkt, wo es

wenig Alternativen gibt, nichtwegdiskutieren. Richtig ist auchdie Feststellung der Autoren, dassfür die ,Frühphase‘ der AS, d.h.die ersten 10 Jahre, z.Z. noch kei-ne Aussagen möglich sind. Hin-sichtlich dieser Indikation undfrüher uSpA haben wir eine multi-zentrische Studie initiiert, die zurZeit in Deutschland, Österreich,Ungarn und der Tschechei durch-geführt wird. Mit diesen Datenwird sich diese offene Frage wahr-scheinlich beantworten lassen.

Da SSZ für einige Indikationenzur Behandlung von SpA (Tab. 1)also nach wie vor durchaus inFrage kommt, erscheint es überdie Diskussion der vorliegendenStudie hinaus angebracht, einigegrundsätzliche, mit der Behand-lung von SSZ in Zusammenhangstehende aktuelle Fragen anzu-sprechen und auf neuere Literaturzu den Themen zu verweisen.

1. Wie stark ist die Evidenzfür eine Wirksamkeitbei peripherer Arthritisbei den SpA?

Clegg und Coautoren führtenkürzlich eine Reanalyse ihrer be-reits publizierten Daten (43) mitder Frage durch, ob es einen Un-terschied zwischen dem Anspre-chen auf periphere artikuläre undspinale Manifestationen von SpAunter 2 g/die SSZ gibt. Die Patien-ten wurden als Responder einge-stuft, wenn sie eine Verbesserungin den vier Outcomeparameternerreichten: globales Patienten-und Arzturteil, Morgensteifigkeitund Rückenschmerzen bei Patien-

153J. Braun und J. SieperNeue und alte Therapieoptionen bei ankylosierender Spondylitis

Tab. 1 Indikationen für eine Behandlung der Spondyloarthritiden mit Sulfasalazin

n Ankylosierende Spondylitis– periphere Arthritis– anteriore Uveitis (Prophylaxe)– frühe Formen mit spinaler Manifestation (?)– aktive Formen mit spinaler Manifestation (?)

n Psoriasisarthritisn Chronische reaktive Arthritis (Reitersyndrom)n Arthritis bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungenn Undifferenzierte Spondyloarthritis (?)

Page 4: Neue und alte Therapieoptionen bei ankylosierender Spondylitis – gibt es eine Indikation für Sulfasalazin?

ten mit vorwiegend axialer Symp-tomatik sowie Gelenkschmerz,-schwellung und -empfindlich-keitscores bei Patienten mit vor-wiegender Gelenksymptomatik.Von insgesamt 619 Patienten(264 AS, 221 PsA, und 134 ReA)hatten 187 Patienten vor allemaxiale und 432 Patienten periphereGelenkmanifestationen. Die Pa-tienten mit axialer Symptomatiksprachen zu 40,2% auf SSZ undzu 43,3% auf Placebo an (p=0,67),während die Patienten mit peri-pherer Gelenkbeteiligung zu 59,0%auf SSZ und zu 42,7% auf Placeboansprachen (p=0,0007). Die Datenzeigen, dass axiale und periphereManifestationen bei SpA-Patientenin eher fortgeschrittenen Krank-heitsstadien unterschiedlich aufSSZ ansprechen. Die Autorenschlussfolgern, dass die Behand-lung von SpA-Patienten mit persis-tierender aktiver peripherer Ar-thritis mit SSZ effektiv, sicherund gut verträglich ist.

2. Gibt es Anhaltspunktefür eine Wirksamkeitvon Sulfasalazinbei anteriorer Uveitis?

Kürzlich wurde der Effekt vonSulfasalazin auf die Präventionvon Rezidiven und die Schwerevon anteriorer Uveitis assoziiertmit AS untersucht (44): 22 Patien-ten mit anteriorer Uveitis bei ASwurden mit SSZ oder Plazebo be-handelt und über drei Jahre nach-beobachtet. Ein statistisch signifi-kanter Unterschied hinsichtlichder Anzahl von Uveitisrezidivenwurde beobachtet (p=0,016). DieBlut-Kammerwasserpermeabilitätwar signifikant höher währendder akuten Attacken (p=0,019).Die Anzahl von Patienten mitschweren persistierenden Syne-chien am Ende der Studie warhöher in der Gruppe, die keinSSZ bekommen hatte. Dies bestä-tigt die frühen Daten der Douga-dos-Studie (38), in der weniger (1vs. 6) Patienten unter SSZ einAU-Rezidiv erlitten hatten.

3. Welches ist der wirksameBestandteil in Sulfasalazin?

Die Frage, welches der beidenHauptbestandteile von Sulfasala-zin, 5-Aminosalicylsäure (ASA)oder Sulfapyridin (SP), die wirk-same Substanz bei den SpA ist,konnte bisher noch nicht endgültiggeklärt werden. Bei den CED sindähnlich wie bei den SpA vor allemKolon und Ileum involviert. Für dieBehandlung von CED wird das SSZseit Beginn der 40er Jahre genutzt.Etwa 40 Jahre später wurde derSSZ-Bestandteil 5-Aminosalizyl-säure (5-ASA), der im Kolon durchStickstoff-reduzierende Enzymeabgespalten wird, als die im Darmvorwiegend aktive Substanz identi-fiziert und seit dieser Zeit bei denCED vorwiegend eingesetzt (48,49). Es gibt inzwischen verschiede-ne 5-ASA-haltige Medikamente,bei denen 5-ASA im Dick- undDünndarm in einer pH-abhängi-gen Weise freigesetzt wird. DieSteuerung der systemischen Kon-zentration ist von der hepatischenAcetylierungskapazität durch dieN-acetyltransferase bestimmt. Die5-ASA-Konzentration im Darmlu-men scheint für den therapeuti-schen Effekt wichtig zu sein: höhe-re Konzentrationen sind effektiver(51). Rektale Zubereitungen kön-nen im distalen Kolon bei geringe-ren Nebenwirkungen besser wir-ken. SSZ, Olsalazin, Asacol, Claver-sal und Pentasa werden an unter-schiedlichen Stellen des Darmsfreigesetzt. So führen Asacol undClaversal zu einer sehr proximalen5-ASA-Freisetzung schon im ter-minalen Ileum und zu geringerenrektalen 5-ASA-Konzentrationen.Die Pentasa-Freisetzung beginntschon im Magen. Mesalazin wirktvor allem lokal nach Absorptiondurch die Mukosa von Ileum undColon. Drei Viertel der CU-Patien-ten verbessern sich endoskopischoder symptomatisch unter lang-sam freigesetztem Mesalazin in ei-ner Dosis von 2,4–4,8 g/Tag. DieWirksamkeit bei M. Crohn ist we-

niger klar. Das 5-ASA-Dimer Olsa-lazin (Dipentum) wird wegen sei-ner Azobindung vorwiegend imKolon freigesetzt. Ob die 5-ASA-Präparate letztlich evidence-basedwirksamer sind als SSZ wird be-zweifelt (52). Eine Langzeittherapievon CU-Patienten mit SSZ scheintvor colorektalen Karzinomen (53)zu schützen.

Nachdem sich 1994 in einer Pi-lotstudie Hinweise auf eine Wirk-samkeit von Olsalazin bei AS (54)ergeben hatten, wurde 1996 in ei-ner kontrollierten englischen Stu-die (55) Patienten mit aktiver ASmit SSZ, ASA oder SP behandelt.Der nächtliche Rückenschmerzund die Wirbelsäulenschmerzeninsgesamt nahmen signifikantwährend der SSZ-Behandlung ab.Patienten und Ärzte berichtetenüber deutliche Besserung unterSSZ oder SP, signifikant häufigerals unter ASA. Die Autoren schlie-ßen aus den Daten, dass SP die ak-tive Substanz zu sein scheint, dieKombination aber am bestenwirkt. In zwei neueren offenenStudien (56, 57) mit dem ebenfallserfolgreich zur Behandlung vonCED eingesetzten Mesalazin mitstarker 5-ASA-Komponentescheint sich dies aber nicht zu be-stätigen: im Rahmen einer offenenkanadischen Studie (56) wurden30 SpA-Patienten 16 Wochen mitMesalazin 1500 mg-4000 mg/Tag(Dosissteigerung nach 8 Wochenmöglich) behandelt; 29 Patientenbeendeten die Studie. Klinischund statistisch wurde über signifi-kante Besserung in den wesentli-chen Parametern berichtet: Mor-gensteifigkeit, nächtliches Erwa-chen, Schmerzen, Funktion, Ge-lenk- und Enthesitis-Scores, globa-les Patienten- und Arzturteil, BSGund CRP. In einer holländischenArbeit (57) wurde bei 20 SpA-Pa-tienten von SSZ auf 5-ASA (Penta-sa) gewechselt und darüber hinaus19 Patienten mit aktiver SpA direktmit 5-ASA behandelt. In der erstenGruppe sprachen nach dem globa-len Arzturteil 17 Patienten (85%)

154 Zeitschrift für Rheumatologie, Band 61, Heft 2 (2002)© Steinkopff Verlag 2002

Page 5: Neue und alte Therapieoptionen bei ankylosierender Spondylitis – gibt es eine Indikation für Sulfasalazin?

auf die Therapie an, während sichin der zweiten Gruppe nur dieBSG signifikant veränderte.

Damit ist die Frage, welcherBestandteil von SSZ der aktive ist,wieder offen. Die härtesten Datensind aber u.E. nach wie vor dierandomisiert erhobenen engli-schen Daten von 1996. Bei derUntersuchung der differentiellenWirkungen von SSZ, ASA und SPauf Komponenten der Angiogene-se wie der Chemotaxis und Pro-liferation von Endothelzellen (EC)und der Chemokin- und Adhäsi-onsmolekülexpression von ECwurden inhibitorische Einflüssevon SSZ und SP auf diese Fak-toren inkl. Expression von sI-CAM-1, IL-8, und MCP-1 nach-gewiesen (58).

4. Führt eine Behandlungmit Sulfasalazin gehäuftzu einem Medikamenten-induzierten systemischenLupus (SLE) und gibt esdafür Risikofaktoren?

Auch die Frage ob Sulfasalazin ge-häuft zu einem Medikamenten-in-duzierten systemischen Lupus(SLE) führt, ist offenbar ebenfallsnoch nicht endgültig zu klären.In einer englischen Studie mit200 Patienten fanden sich keineHinweise auf eine Häufung vonSLE oder SLE-ähnlichen Sympto-men (59). In einer Studie mit 11Patienten (5 rheumatoide Arthritis(RA), 1 Psoriasisarthritis (PsoA), 2juvenile chronische Arthritis (JCA)und 3 mit Colitis ulcerosa (UC)),die unter einer Sulfasalazin-Be-handlung einen SLE bzw. SLE-ähn-liche Symptome entwickelten, wur-den antinukleäre Antikörper(ANA), anti-doppelsträngige DNA-Antikörper (anti-dsDNA), anti-Histon-Antikörper (anti-Histone),Acetylatorstatus des EnzymsN-acetyltransferase 2 (NAT2) undeine HLA-Bestimmung durch-geführt. Alle 11 Patienten warenanti-DNA positiv bei Krankheits-beginn und waren langsame Acety-

latoren. HLA A1 wurde bei 4/10, B8bei 5/10, HLA DR 3(17) bei 5 Pa-tienten nachgewiesen, währenddas HLA DQA1* 0501 Allel bei 7/10und HLA DQB1 0201* bei 6/10 Pa-tienten gefunden wurde. Persistie-rende Verläufe eines SLE mit Nie-renbeteiligung wurden bei Patien-ten mit langer Behandlungszeitund hohen kumulativen Dosenvon Sulfasalazin (>1000 g) gefun-den (60). Beim Sulfasalazin-indu-zierten SLE scheinen Patientenmit langsamen Acetylator-Genotypund HLA Haplotypen, die mit idio-pathischen SLE assoziiert sind,prädiktive Bedeutung zu haben.Die Autoren heben die Bedeutungdes kontinuierlichen Monitoringbei langfristiger Sulfasalazin-Me-dikation hervor.

Interessant ist die ungeklärteParallele zwischen SSZ und Infli-ximab, die beide bei einem Teilder Patienten Autoimmunphäno-mene induzieren können.

5. Wie häufig sindAgranulozytosenunter Sulfasalazin?

Agranulozytosen sind lebens-bedrohliche medizinische Situatio-nen, die meist durch Medikamenteausgelöst werden. Inzidenzen undRisikofaktoren der Medikamenten-induzierten Agranulocytose sindwegen der relativen Seltenheitkaum bekannt. Eine Referenzko-horte aus dem Erfassungsgebietdes ,Pharmaco Morbidity RecordLinkage System (PHARMO RLS)‘in den Niederlanden (61), beste-hend aus einer Population von220000–484 000 Personen zwi-schen 1987–1990, bestehend aus al-len stationären Aufnahmen wegenAgranulozytose oder verwandtenDiagnosen (n=923). Davon konn-ten Informationen von 753 gefun-den werden, von denen 678 als aus-reichend für die Analyse betrachtetwurden. Davon wurden 108 alswahrscheinliche oder möglicheAgranulozytose klassifiziert: 15 Pa-tienten hatten Methimazol; 2 Car-

bimazol; 9 Sulfasalazin; 8 Sulfa-methoxazol-Trimethoprim; 4 Clo-mipramin und 2 Dipyron plusAnalgetikum bekommen. Darauswurde das relative Risiko für Agra-nulozytose berechnet: 114,8 (fürdie Thyroidinhibitoren zusam-men) (95% Konfidenzintervall[CI], 60,5–218,6), 74,6 (95% CI,36,3–167,8), 25,1 (95% CI,11,2–55,0), 20,0 (95% CI, 6,1–57,6),und 26,4 (95% CI, 4,4–11,1). DasRR für Sulfasalazin ist also nichtganz zu vernachlässigen, die Kom-plikation Agranulozytose ist abersehr selten und nur bei Nicht-beachtung der Sicherheitshinweise(Laborkontrollen) gefährlich.

6. Wie hoch ist das teratogeneRisiko von Sulfasalazin?

Kürzlich wurden erstmals humaneDaten zum teratogenen Risiko vonSulfasalazin publiziert (62). DaSSZ mit dem Folsäuremetabolis-mus interferiert, sind Probleme inder Schwangerschaft vorstellbar.In einer Studie der Ungarischen,Case Control Surveillance of Con-genital abnormalities‘ wurden Da-ten von 1980–1996 verwendet; ba-sierend auf 22865 Neugeborenenoder Foeten mit kongenitalen Ab-normalitäten, und 38151 Babiesohne Auffälligkeiten als Kontrolle.Während in der Fall-Gruppe 17Schwangere (0,07%) mit Sulfasala-zin behandelt worden waren, trafdies auf 26 (0,07%) in der Kon-trollgruppe zu. Das adjustierte re-lative Risiko für kongenitale Miss-bildungen war damit 1,2 (95%Konfidenzintervall: 0,6–2,1). Da-mit bestand kein Anhalt für einerhöhtes teratogenes Risiko durchSulfasalazin.

7. Gibt es neue tierexperimentelleDaten?

In einer randomisierten Studie(63) wurden HLA-B27-transgenemännliche Ratten, die im Altervon 17 Wochen klinische Zeicheneiner Kolitis (Diarrhöen) ent-wickeln, mit Aminoguanidin

155J. Braun und J. SieperNeue und alte Therapieoptionen bei ankylosierender Spondylitis

Page 6: Neue und alte Therapieoptionen bei ankylosierender Spondylitis – gibt es eine Indikation für Sulfasalazin?

(AG), NG-nitro-L-Argininmethyl-ester (L-NAME) oder SSZ(130 mg/kg/Tag) im Trinkwasserbehandelt. Nach 3 Wochen fandsich eine gestiegene mukosalePermeabilität von Ileum und Ko-lon unter AG und SZ. Die quanti-tative histologische Analyse zeig-te, dass AG und L-NAME, nichtaber SZ, den Anstieg von Muko-sadicke und Kryptentiefe aufhal-ten konnte. Die Behandlung derDarmentzündung dieser Tiere mitStickstoffoxyd (NO) Synthetase-Inhibitoren oder SZ basiert alsooffenbar auf mindestens zwei ver-schiedenen Mechanismen.

SSZ inhibiert den wichtigenTranskriptionsfaktor NFKB (nu-clear factor kappa B) und indu-ziert Apoptose in T-Lymphozyten(64). Die Suppression der NF-kap-paB-Aktivität ist durch direkte In-hibition der IkappaB-Kinasen al-pha und beta vermittelt (65). Die

Inhibition der Leukozytenakku-mulation durch einen Adenosin-abhängigen Mechanismus, dervon der Inhibition der Prostaglan-dinsynthese und von NFkappaBp105 unabhängig ist, wird durchSalicylate und SSZ, nicht aberdurch Glukokortikoide, vermittelt(66). Ob die Beobachtung, dassSSZ-Th-1-Immunantworten durchSupprimierung der In terleukin-12Produktion von Makrophagenhemmt (67), ist möglicherweisefür die Wirksamkeit von SSZ beiden SpA angesichts der hierbeieher TH2-bestimmten Immunant-wort weniger bedeutsam, könnteaber u.U. die eingeschränkteWirksamkeit erklären.

Zusammenfassend gibt es eini-ge klinische und experimentelleAnhaltspunkte für die Wirksam-keit von SSZ und anderen Medika-menten bei den SpA (68) – in ers-ter Linie bei extraspinalen Mani-

festationen. Wenig aktive AS-Pa-tienten ohne periphere Gelenkbe-teiligung mit langer Krankheits-dauer profitieren wenig von derBehandlung, eine Subgruppescheint aber eine günstige Beein-flussung der Morgensteifigkeit zuverspüren, die sich auch subjektivim Patientenurteil niederschlägt.Es gibt begrenzte Hinweise, dasssich auch spinale Symptome vonPatienten mit kürzerer Krankheits-dauer unter Sulfasalazin bessern.Für eine fundierte Einschätzunghierzu müssen aber die kommen-den Studienergebnisse abgewartetwerden. Darüber hinaus bleibt zusehen, ob und in welchem Ausmaßdie möglichen neuen Therapie-optionen mit Infliximab (69), Eta-nercept (z.Z. studiert), Thalido-mid (70), Bisphosphonaten (71,72) oder das neu zugelassene Ra-diumchlorid (73) dem SSZ denRang ablaufen können.

156 Zeitschrift für Rheumatologie, Band 61, Heft 2 (2002)© Steinkopff Verlag 2002

Literatur

1. Braun J, Bollow M, Remlinger G et al(1998) Prevalence of spondylarthro-pathies in HLA B27-positive and -ne-gative blood donors. Arthritis Rheum41:58–67

2. Zink A, Listing J, Klindworth C,Zeidler H (2001)The national data-base of the German CollaborativeArthritis Centres: I. Structure, aims,and patients. Ann Rheum Dis 60(3):199–206

3. Zink A, Braun J, Listing J, Wollen-haupt J (2000) Disability and handi-cap in rheumatoid arthritis and an-kylosing spondylitis – results fromthe German rheumatological data-base. German Collaborative ArthritisCenters. J Rheumatol 27(3):613–622

4. Boonen A, Chorus A, Miedema H,van der Heijde D, van der Tempel H,van der Linden S (2001) Employ-ment, work disability, and work dayslost in patients with ankylosing spon-dylitis: a cross sectional study ofDutch patients. Ann Rheum Dis60(4):353–358

5. Dougados M, Gueguen A, NakacheJP, Velicitat P, Veys EM, Zeidler H,Calin A (1999) Ankylosing spondyli-tis: what is the optimum duration ofa clinical study? A one year versus a6 weeks non-steroidal anti-inflamma-tory drug trial. Rheumatology (Ox-ford) 38(3):235–244

6. Dougados M, Behier JM, Jolchine I,Calin A, van der Heijde D, Olivieri I,Zeidler H, Herman H (2001) Efficacyof celecoxib, a cyclooxygenase 2-speci-fic inhibitor, in the treatment of anky-losing spondylitis: a six-week con-trolled study with comparison againstplacebo and against a conventionalnonsteroidal antiinflammatory drug.Arthritis Rheum 44(1):180–185

7. Amor B, Dougados M, Khan MA(1995) Management of refractoryankylosing spondylitis and relatedspondyloarthropathies. Rheum DisClin North Am 21(1):117–128

8. Braun J, Bollow M, Seyrekbasan F,Haberle HJ, Eggens U, Mertz A, Dis-tler A, Sieper J (1996) Computed to-mography guided corticosteroid in-jection of the sacroiliac joint in pa-tients with spondyloarthropathy withsacroiliitis: clinical outcome and fol-lowup by dynamic magnetic reso-nance imaging. J Rheumatol 23(4):659–664

9. Ward MM (1999) Quality of life inpatients with ankylosis spondylitis: asurvey of 175 patients. Arthritis CareRes 12:247–255

10. Creemers MC, van Riel PL, FranssenMJ, van de Putte LB, Gribnau FW(1994) Second-line treatment in sero-negative spondylarthropathies. SeminArthritis Rheum 24(2):71–81

11. Ostendorf B, Schneider M (1998)MTX in AS. J Clin Rheumatol 4:129–136

12. Biasi D, Carletto A, Caramaschi P, Pa-cor ML, Maleknia T, Bambara LM(2000) Efficacy of methotrexate in thetreatment of ankylosing spondylitis: athree-year open study. Clin Rheuma-tol 19(2):114–117

Page 7: Neue und alte Therapieoptionen bei ankylosierender Spondylitis – gibt es eine Indikation für Sulfasalazin?

157J. Braun und J. SieperNeue und alte Therapieoptionen bei ankylosierender Spondylitis

13. Leirisalo-Repo M (1998) Prognosis,course of disease, and treatment ofthe spondyloarthropathies. RheumDis Clin North Am 24(4):737–751,viii

14. Mau W, Zeidler H, Mau R, MajewskiA, Freyschmidt J, Stangel W, DeicherH (1988) Clinical features and prog-nosis of patients with possible anky-losing spondylitis. results of a 10-year followup. J Rheumatol 7:1109–1114

15. Amor B, Santos RS, Nahal R, ListratV, Dougados M (1994) Predictive fac-tors for the longterm outcome ofspondyloarthropathies. J Rheumatol21(10):1883–1887

16. Claudepierre P, Gueguen A, LadjouzeA, Hajjaj-Hassouni N, Sellami S,Amor B, Dougados M (1995) Predic-tive factors of severity of spondyloar-thropathy in North Africa. Br J Rheu-matol 34(12):1139–1145

17. Braun J, Sieper J (2000) Inzeptions-kohorte Spondylarthropathien. ZRheumatol 59(2):117–121

18. Van der Heijde D, Bellamy N, Calin Aet al (1997) Preliminary core sets forendpoints in ankylosing spondylitis. JRheumatol 24:2225–2229

19. Anderson JJ, Baron G, van der HeijdeD, Felson DT, Felson M (2001) ASASpreliminary short-term improvementin ankylosing spondylitis. ArthritisRheum, in press

20. Garrett S, Jenkinson TR, KennedyLG, Whitelock HC, Gaisford P, CalinA (1994) A new approach to definingdisease status in ankylosing spondyli-tis. The Bath AS disease activity in-dex. J Rheumatol 21:2286–2291

21. Calin A, Garrett S, Whitelock HC,Kennedy LG, O’Hea J, Mallorie PA,Jenkinson TR (1994) A new approachto defining functional ability in anky-losing spondylitis. The Bath AS func-tional index. J Rheumatol 21:2286–2291

22. Jenkinson TR, Mallorie PA, White-lock HC, Kennedy LG, Garrett S, Ca-lin A (1994) Defining spinal mobilityin ankylosing spondylitis. The BathAS metrology index. J Rheumatol21:1694–1698

23. Ware JE Jr, Sherbourne CD (1992)The MOS 36-item short-form healthsurvey (SF36). I. Conceptual frame-work and item selection. Med Care30:473–483

24. Ware JE Jr, Kosinski M, Keller SK(1994) SF-36 physical and mentalhealth summary scales: a user’s man-ual. Boston: Health Institute

25. Bakker CH, Rutten-van Molken M,van Doorslaer E, Bennett K, van derLinden S (1993) Health related utilitymeasurement in rheumatology: an in-troduction. Patient Educ Couns 20(2–3):145–152

26. Jones SD, Koh WH, Steiner A, GarrettSL, Calin A (1996) Fatigue in anky-losing spondylitis: its prevalence andrelationship to disease activity, sleep,and other factors. J Rheumatol 23(3):487–490

27. Mackay K et al (1998) The Bath An-kylosing Spondylitis Radiology Index(BASRI). Arthritis Rheum 41(12):2263–2270

28. Averns HL, Oxtoby J, Taylor HG,Jones PW, Dziedzic K, Dawes PT(1996) Radiological outcome in anky-losing spondylitis: use of the StokeAnkylosing Spondylitis Spine Score(SASSS). Br J Rheumatol 35(4):373–376

29. Spoorenberg A, de Vlam K, van derHeijde D, de Klerk E, Dougados M,Mielants H, van der Tempel H, BoersM, van der Linden S (1999) Radiolo-gic scoring methods in ankylosingspondylitis: reliability and sensitivityto change over one year. J Rheumatol26:997–1002

30. Braun J, Bollow M, Eggens U et al(1994) Use of dynamic magnetic re-sonance imaging with fast imaging inthe detection of early and advancedsacroiliitis in spondylarthropathy pa-tients. Arthritis Rheum 37:1039–1045

31. Braun J, Bollow M, Sieper J (1998)Radiology and Pathology of theSpondyloarthropathies. Rheum DisClin N Am 24:697–735

32. Amor B, Kahan A, Dougados M, Del-rieu F (1984) Sulfasalazine and anky-losing spondylitis. Ann Intern Med101(6):878

33. Mielants H, Veys EM, Joos R (1986)Sulphasalazine (Salazopyrin) in thetreatment of enterogenic reactive sy-novitis and ankylosing spondylitiswith peripheral arthritis. Clin Rheu-matol 5(1):80–83

34. Nissila M, Lehtinen K, Leirisalo-RepoM, Luukkainen R, Mutru O, Yli-Kert-tula U (1988) Sulfasalazine in thetreatment of ankylosing spondylitis.A twenty-six-week, placebo-con-trolled clinical trial. Arthritis Rheum31(9):1111–1116

35. Ferraz MB, Tugwell P, Goldsmith CH,Atra E (1990) Meta-analysis of sulfa-salazine in ankylosing spondylitis. JRheumatol 17(11):1482–1486

36. Dougados M, van der Linden S, Leiri-salo-Repo M, Huitfeldt B, Juhlin R,Veys E, Zeidler H, Kvien TK, OlivieriI, Dijkmans B et al (1995) Sulfasala-zine in the treatment of spondylarthro-pathy. A randomized, multicenter, dou-ble-blind, placebo-controlled study.Arthritis Rheum 38(5):618–627

37. Dougados M, Van der Linden S, Juh-lin R, Huitfedt B et al (1991) TheEuropean spondyloarthropathy studygroup preliminary criteria of the clas-sification of spondyloarthropathy. Ar-thritis Rheum 34:1218–1272

38. Van der Linden S, Valkenburg HA,Cats A (1984) Evaluation of diagnos-tic criteria for ankylosing spondylitis:a proposal for modification of theNew York criteria. Arthritis Rheum27:361–368

39. Clegg DO, Reda DJ, Weisman MH,Blackburn WD, Cush JJ, Cannon GW,Mahowald ML, Schumacher HR Jr,Taylor T, Budiman-Mak E, CohenMR, Vasey FB, Luggen ME, Mejias E,Silverman SL, Makkena R, Alepa FP,Buxbaum J, Haakenson CM, WardRH, Manaster BJ, Anderson RJ, WardJR, Henderson WG (1996) Compari-son of sulfasalazine and placebo inthe treatment of ankylosing spondyli-tis. A Department of Veterans AffairsCooperative Study. Arthritis Rheum39(12):2004–2012

40. Schmidt W, Gromnica-Ihle E (2002)Sulfasalazin bei AS. Z Rheumatol 61:159–167

41. Brandt J, Haibel H, Cornely D, GolderW, Gonzalez J, Reddig J, Thriene W,Sieper J, Braun J (2000) Successfultreatment of active ankylosing spondy-litis with the anti-tumor necrosis factoralpha monoclonal antibody infliximab.Arthritis Rheum 43(6):1346–1352

42. Brandt J, Bollow M, Haberle J, Rud-waleit M, Eggens U, Distler A, SieperJ, Braun J (1999) Studying patientswith inflammatory back pain and ar-thritis of the lower limbs clinicallyand by magnetic resonance imaging:many, but not all patients with sa-croiliitis have spondyloarthropathy.Rheumatology 38(9):831–836

43. Clegg DO, Reda DJ, Abdellatif M(1999) Comparison of sulfasalazineand placebo for the treatment of axialand peripheral articular manifesta-tions of the seronegative spondylar-thropathies: a Department of Veter-ans Affairs cooperative study. Arthri-tis Rheum 42(11):2325–2329

44. Benitez-Del-Castillo JM, Garcia-San-chez J, Iradier T, Banares A (2000) Sul-fasalazine in the prevention of anterioruveitis associated with ankylosingspondylitis. Eye. 14(Pt 3a):340–343

Page 8: Neue und alte Therapieoptionen bei ankylosierender Spondylitis – gibt es eine Indikation für Sulfasalazin?

158 Zeitschrift für Rheumatologie, Band 61, Heft 2 (2002)© Steinkopff Verlag 2002

45. Suarez-Almazor ME, Belseck E, Shea B,Wells G, Tugwell P (2000) Sulfasalazinefor rheumatoid arthritis. Cochrane Da-tabase Syst Rev (2):CD000958

46. Jones G, Crotty M, Brooks P (2000)Interventions for psoriatic arthritis.Cochrane Database Syst Rev (2):CD000212

47. Clegg DO, Reda DJ, Weisman MH,Cush JJ, Vasey FB, Schumacher HRJr, Budiman-Mak E, Balestra DJ,Blackburn WD, Cannon GW, InmanRD, Alepa FP, Mejias E, Cohen MR,Makkena R, Mahowald ML, Higashi-da J, Silverman SL, Parhami N, Bux-baum J, Haakenson CM, Ward RH,Manaster BJ, Anderson RJ, Hender-son WG et al (1996) Comparison ofsulfasalazine and placebo in the treat-ment of reactive arthritis (Reiter’ssyndrome). A Department of Veter-ans Affairs Cooperative Study. Arthri-tis Rheum 39(12):2021–2027

48. Hoffmann JC, Zeitz M (2000) Treat-ment of Crohn’s disease. Hepatogas-troenterology 47(31):90–100

49. Prakash A, Markham A (1999) Oraldelayed-release mesalazine: a reviewof its use in ulcerative colitis andCrohn’s disease. Drugs 57(3):383–408

50. Spoorenberg A, van der Heijde D, deKlerk E, Dougados M, de Vlam K,Mielants H, van der Tempel H, vander Linden S (1999) Relative value oferythrocyte sedimentation rate andC-reactive protein in assessment ofdisease activity in ankylosing spon-dylitis. J Rheumatol 26:980–984

51. De Vos M (2000) Clinical pharmaco-kinetics of slow release mesalazine.Clin Pharmacokinet 39(2):85–97

52. Sutherland L, Roth D, Beck P, May G,Makiyama K (2000) Oral 5-aminosa-licylic acid for inducing remission inulcerative colitis. Cochrane DatabaseSyst Rev (2):CD000543

53. Moody GA, Jayanthi V, Probert CS,Mac Kay H, Mayberry JF (1996)Long-term therapy with sulphasala-zine protects against colorectal cancerin ulcerative colitis: a retrospectivestudy of colorectal cancer risk andcompliance with treatment in Leices-tershire. Eur J Gastroenterol Hepatol8(12):1179–1183

54. Chapman CM, Zwillich SH (1994)Olsalazine in ankylosing spondylitis:a pilot study. J Rheumatol 21(9):1699-1701

55. Taggart A, Gardiner P, McEvoy F,Hopkins R, Bird H (1996) Which isthe active moiety of sulfasalazine inankylosing spondylitis? A rando-mized, controlled study. ArthritisRheum 39(8):1400–1405

56. Thomson GT, Thomson BR, Thom-son KS, Ducharme JS (2000) Clinicalefficacy of mesalamine in the treat-ment of the spondyloarthropathies. JRheumatol 27(3):714–718

57. Dekker-Saeys BJ, Dijkmans BA, Tyt-gat GN (2000) Treatment of spondy-loarthropathy with 5-aminosalicylicacid (mesalazine): an open trial. JRheumatol 27(3):723–726

58. Volin MV, Harlow LA, Woods JM,Campbell PL, Amin MA, Tokuhira M,Koch AE (1999) Treatment with sul-fasalazine or sulfapyridine, but not 5-aminosalicyclic acid, inhibits basic fi-broblast growth factor-induced en-dothelial cell chemotaxis. ArthritisRheum 42(9):1927–1935

59. Gordon MM, Porter DR, Capell HA(1999) Does sulphasalazine causedrug induced systemic lupus erythe-matosus? No effect evident in a pro-spective randomised trial of 200rheumatoid patients treated with sul-phasalazine or auranofin over fiveyears. Ann Rheum Dis 58(5):288–290

60. Gunnarsson I, Kanerud L, PetterssonE, Lundberg I, Lindblad S, Ringertz B(1997) Predisposing factors in sul-phasalazine-induced systemic lupuserythematosus. Br J Rheumatol36(10):1089–1094

61. Norgard B, Czeizel AE, RockenbauerM, Olsen J, Sorensen HT (2001) Po-pulation-based case control study ofthe safety of sulfasalazine use duringpregnancy. Aliment Pharmacol Ther15(4):483–486

62. van der Klauw MM, Goudsmit R, HalieMR, van’t Veer MB, Herings RM, Wil-son JH, Stricker BH (1999) A popula-tion-based case-cohort study of drug-associated agranulocytosis. Arch In-tern Med 159(4):369–374

63. Aiko S, Fuseler J, Grisham MB (1998)Effects of nitric oxide synthase inhi-bition or sulfasalazine on the sponta-neous colitis observed in HLA-B27transgenic rats. J Pharmacol ExpTher 284(2):722–727

64. Liptay S, Bachem M, Hacker G, AdlerG, Debatin KM, Schmid RM (1999)Inhibition of nuclear factor kappa Band induction of apoptosis in T-lym-phocytes by sulfasalazine. Br J Phar-macol 128(7):1361–1369

65. Weber CK, Liptay S, Wirth T, AdlerG, Schmid RM (2000) Suppression ofNF-kappaB activity by sulfasalazineis mediated by direct inhibition ofIkappaB kinases alpha and beta. Gas-troenterology 119(5):1209–1218

66. Cronstein BN, Montesinos MC,Weissmann G (1999) Salicylates andsulfasalazine, but not glucocorticoids,inhibit leukocyte accumulation by anadenosine-dependent mechanism thatis independent of inhibition of pros-taglandin synthesis and p105 ofNFkappaB. Proc Natl Acad Sci USA96(11):6377–6381

67. Kang BY, Chung SW, Im SY, ChoeYK, Kim TS (1999) Sulfasalazine pre-vents T-helper 1 immune response bysuppressing interleukin-12 produc-tion in macrophages. Immunology98(1):98–103

68. Koehler L, Kuipers JG, Zeidler H(2000) Managing seronegative spond-arthritides. Rheumatology (Oxford)39(4):360–368

69. Braun J, Sieper J (2000) Anti-TNFal-pha: a new dimension in the pharma-cotherapy of the spondyloarthropa-thies!? Ann Rheum Dis 59(6):404–407

70. Breban M, Gombert B, Amor B, Dou-gados M (1999) Efficacy of thalido-mide in the treatment of refractory an-kylosing spondylitis. Arthritis Rheum42(3):580–581

71. Maksymowych WP, Jhangri GS, Le-clercq S, Skeith K, Yan A, Russell AS(1998) Rheumatol 25(4):714–717

72. Maksymowych WP, Lambert R, Jhan-gri GS, Leclercq S, Chiu P, Wong B,Aaron S, Russell AS (2001) Clinicaland radiological amelioration of re-fractory peripheral spondyloarthritisby pulse intravenous pamidronatetherapy. J Rheumatol 28(1):144–155

73. Braun J, Lemmel M, Manger B, RauR, Sörensen H, Sieper J (2001) Ther-apy of ankylosing spondylitis withRadiumchloride. Z Rheumatol 60:74–83