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report 2014 Wirkungsvoller Opferschutz beginnt mit intensiver Täter- arbeit, um Rückfälle zu ver- meiden. KÄRNTEN INHALT NEUE WEGE GEHEN Mit dieser Ausgabe des report Kärnten 2014 bedanke ich mich bei Richter- und Staats- anwaltschaft, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vollzugs und Kooperationspartnerinnen und -partnern für die Zusam- menarbeit und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Wir verstehen uns bei allen neuen Entwicklungen als Partner der Justiz und unsere Angebote sollen für diese leicht anwend- bar und eine Unterstützung sein. NEUSTART hat das Jahr 2014 mit einem internen Fachtag in Wien zum Thema „Alte Stärken – neue Wege“ begonnen. Das ermutigende Resümee der Tagung ist: Wir können unsere Zukunft auf einem gesicherten Fundament entwickeln. Beispiel für eine gelungene Zukunftsent- wicklung ist der erste Preis bei der SozialMarie 2014 für das Projekt „Sozialnetz-Konferen- Rückfällen vorbeugen Seite 3 Kooperation mit Gewalt- schutzzentrum Seite 4 Affektkontrolle Seite 5 Hilfe 2013 in Kärnten Nachruf auf Dr. Borotschnik Seite 6 Arbeit bei Finanzstrafe Seite 7 Partnerschaft 2. Sparkasse Seite 8

NEUE WEGE GEHEN - NEUSTART · Dr. Friedrich Borotschnik Der überraschende Tod von Dr. Borotschnik hat die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von NEUSTART tief betroffen gemacht. Im

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  • report 2014

    Wirkungsvoller Opferschutz beginnt mit intensiver Täter-arbeit, um Rückfälle zu ver-meiden.

    KÄRNTEN

    INHALT

    NEUE WEGE GEHEN

    Mit dieser Ausgabe des report Kärnten 2014 bedanke ich mich bei Richter- und Staats-anwaltschaft, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vollzugs und Kooperationspartnerinnen und -partnern für die Zusam-menarbeit und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Wir verstehen uns bei allen neuen

    Entwicklungen als Partner der Justiz und unsere Angebote sollen für diese leicht anwend-bar und eine Unterstützung sein.

    NEUSTART hat das Jahr 2014 mit einem internen Fachtag in Wien zum Thema „Alte Stärken – neue Wege“ begonnen. Das ermutigende Resümee der Tagung ist: Wir können unsere Zukunft auf einem gesicherten Fundament entwickeln. Beispiel für eine gelungene Zukunftsent-wicklung ist der erste Preis bei der SozialMarie 2014 für das Projekt „Sozialnetz-Konferen-

    Rückfällen vorbeugenSeite 3

    Kooperation mit Gewalt-schutzzentrumSeite 4

    AffektkontrolleSeite 5

    Hilfe 2013 in KärntenNachruf auf Dr. BorotschnikSeite 6

    Arbeit bei FinanzstrafeSeite 7

    Partnerschaft 2. SparkasseSeite 8

  • zen in der Bewährungshilfe zur Vermeidung von Untersuchungshaft“. Diese Auszeichnung wird von einer Privatstiftung für kreative und innovati-ve Projekte im Sozialbereich vergeben.

    Weiterhin Schwerpunkt unserer Sozialarbeit ist die sogenannte „opferorientierte Täterarbeit“. Damit ist die intensive Auseinandersetzung des Täters mit der Straftat und der Wiedergutma-chung gemeint. Wirkungsvoller Opferschutz beginnt mit intensiver Täterarbeit, mit dem Ziel, weitere Rückfälle zu vermeiden und den Opfern

    spürbare Sicherheit und Schadenswie-dergutmachung zu garantieren. Nur wenn den Tätern be-wusst gemacht wird was sie den Opfern

    angetan haben, können sie die Opfer verstehen und Empathie für die oft traumatischen Erlebnis-se des Opfers entwickeln und erlernen. Strafe und Haft alleine können diesen wichtigen Ansatz in der Täterarbeit nicht leisten. Dazu entwickelt NEUSTART derzeit für die Bewährungshilfe eine eigenes Instrument (Ressourcen-Risken-Inventar), um so das Rückfallrisiko zu Beginn der Betreuung besser einschätzen zu können.

    Potenzial für Rückfallsprävention und verbes-serten Opferschutz gibt es auch beim Thema häusliche Gewalt. Eine schnelle Klärung, ob Betreuungsbedarf durch die Bewährungshil-fe besteht, kann nach einer Wegweisung die weitere Eskalation von Konflikten verhindern und damit auch Opferschutzmaßnahmen der Gewaltschutzzentren unterstützen.

    Im Bereich der Haftentlassenhilfe versuchen wir gemeinsam mit Mitarbeiterinnen der Justizwache erstmals ein Gruppenangebot zur Vorbereitung der Entlassung durchzuführen. Eine gut geplante und koordinierte Haftentlassung, mit weitgehend gesicherter Unterkunft und Arbeitsmöglichkeit, sollte bei allen Entlassungen erreicht werden.

    Im Maßnahmenvollzug gibt es eine weitere Steigerung der Anhaltezeiten der Insassen. Auch hier könnte die Anwendung der Fußfessel kombiniert mit betreuten Wohnformen und The-rapieauflagen eine frühere Entlassung ermög-lichen und gleichzeitig einer Hospitalisierung entgegenwirken, die einer späteren Integration entgegensteht.

    Die Erarbeitung von Alternativen zur Jugendhaft war im Jahr 2013 der Auftrag der sogenann-ten Task-Force. Die Vorschläge der Kommis-sion – wie betreutes Wohnen in Kombination mit Fußfessel, vorläufige Bewährungshilfe mit Sozialnetz-Konferenzen, gemeinnützige Leistun-

    gen statt kurzen Freiheitsstrafen – können den Strafvollzug weiter entlasten. Die Anordnung der vorläufigen Bewährungshilfe als gelinderes Mittel zur Untersuchungshaft verbunden mit einer Sozi-alnetz-Konferenz und anschließender Intensivbe-treuung wurde ja in Einzelfällen bereits erprobt.

    Daher auch heuer wieder herzlichen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der gesamten Justiz, die unsere Arbeit unterstützen und mit uns auch neue Wege gehen.

    Besonderen Dank an unsere vielen ehrenamt-lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Bewährungshilfe, die mit großem Einsatz und Engagement ihre Klienten betreuen.

    „Täter sollen verstehen, was sie den Opfern angetan haben.“

    report 2014KÄRNTEN

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    Alfred GschwendnerLeiter NEUSTART KärntenFromillerstrasse 29/3. Stock9020 KlagenfurtTEL 0463 | 546 80-210MOBIL 0676 | 84 73 31 [email protected]

  • Aktuell sitzen in Österreich rund 9.000 Personen in Haft. Das ist ein Wert, der im internationalen Vergleich sehr hoch ist und den Strafvollzug bereits an die Grenzen der Belastbarkeit bringt – trotz einer im internationalen Vergleich niedrigen Kriminalitätsrate. Wirkungsvoller Opferschutz und die Verhinderung weiterer Straftaten gelin-gen jedoch durch gezielte sozial konstruktive Maßnahmen in der Täterarbeit.

    Durch die Betreuung der Bewährungshilfe und die Methode der Deliktverarbeitung gibt es einen wirksamen Faktor, die Rückfallgefahr positiv zu beeinflussen. In der praktischen Arbeit bedeutet das, die Themen in der Betreuung zu finden, die einen starken Bezug zu einem möglichen Rück-fall haben und diese Themen dann intensiv zu bearbeiten. Österreichweit wird dazu einheitlich ein Programm von Klaus Mayer (Fachhochschule

    Zürich) mit folgendem Ablauf verwendet: Bezie-hungsaufbau – Deliktbearbeitung – Zielklärung – Handlungs- und Veränderungsplan – Transfer in den Alltag sichern – Eigenverantwortung übernehmen.

    Ausgangspunkt dieser intensiven und an-spruchsvollen Arbeit ist das Anlassdelikt. Es geht für den Klienten darum, die Ursachen und Folgen des Delikts zu erkennen und ein Verständnis dafür zu entwickeln. Erst dann ist der entscheidende Schritt möglich, die Verant-wortung für das eigene Handeln beim Delikt zu übernehmen. Wird keine Verantwortung für die Straftat übernommen ist die Grundmotivation für ein deliktfreies Leben nur schwach entwickelt und die Rückfallsgefahr daher stärker ausge-prägt. Erst durch die Einsicht, für das eigene Tun verantwortlich zu sein, kann eine nachhaltige Veränderung beim Klienten erfolgen. Dieser Schritt erscheint einfach, erfordert jedoch für die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter einen klaren Rahmen, der durch die Anordnung der Bewährungshilfe gesetzlich gegeben ist. Der Zwangskontext kann sich dabei als hilfreich erweisen. Konfrontation und Kontrolle, aber auch Unterstützung beim Erlernen eines adäquaten Sozialverhaltens und Integrationsmaßnahmen sind unsere Angebote, die wir allerdings nur anwenden können, wenn wir im Rahmen einer angeordneten Bewährungshilfe arbeiten können.

    – ag –

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    SOZIALARBEIT IN DER STRAFFÄLLIGEN-HILFE IST RÜCKFALLSPRÄVENTIONAlle wissenschaftlichen Unter-suchungen und unsere über 50-jährige Erfahrung in der professionellen Arbeit mit Straf-tätern zeigen, dass Strafe und Haft alleine keine positiven Aus-wirkungen auf die Kriminalitäts-entwicklung haben.

  • report 2014KÄRNTEN

    OPFERORIENTIERTE TÄTER-ARBEIT – KOOPERATION MIT GEWALTSCHUTZZENTRUMIm Jahr 2013 wurden in Kärnten 697 Frauen Opfer von Gewalthandlungen eines Mannes und vom Kärntner Gewaltschutzzentrum bera-ten. Ausgeübt wird die Gewalt vorwiegend im sogenannten häuslichen Bereich. Die Schuld für die Gewalt wird häufig dem Opfer gegeben.

    „Ich werde ständig provoziert“ ist oft die Recht-fertigung der Täter. Sie machen sich selbst zum Opfer und entlasten sich dadurch auf Kosten des wirklichen Gewaltopfers. Nur ein geringer Teil der Täter zieht die Konsequenz, die Verant-wortung für die Gewalthandlung zu übernehmen, indem er sein Verhalten verändert.

    Dazu braucht es Unterstützung, denn Strafe alleine verfestigt meist die eigene Opferhaltung und erhöht die Rückfallsgefahr. Leider nehmen viele die Unterstützung in Form von Beratungen, Betreuungen oder Therapien vorerst nicht freiwil-lig an, sondern brauchen einen Zwangskontext. In diesem Rahmen kann dann an der Einsicht

    und der Verantwortung gearbeitet werden.

    Gerade bei dieser Art der Gewaltdelikte ist die Auseinandersetzung mit der Straftat eine Ver-pflichtung dem Opfer gegenüber, die dem Täter nicht zur freien Auswahl zu stellen ist. Für viele ist eine bedingte Haftstrafe oder die Bezahlung einer Geldstrafe weitaus einfacher, als sich mit dem eigenen Fehlverhalten auseinanderzuset-zen. Im Rahmen einer angeordneten Bewäh-rungshilfe können diese Themen bearbeitet werden und im Falle von Weisungen zu Sucht-behandlungen und Therapien wird Unterstützung und Kontrolle geleistet. Die Gewaltschutzzentren begleiten die Opfer im Zuge der Prozessbe-gleitung und kennen die Ängste, aber auch die Wünsche der Opfer von häuslicher Gewalt.

    Eine Betreuung der Täter gibt auch den Opfern mehr Sicherheit und bei Rückfällen kann schnell reagiert werden. Darum wurde auch die Ko-operation zwischen dem Gewaltschutzzentrum Kärnten und NEUSTART verstärkt. Wir haben ein gemeinsames Ziel: verbesserter Opferschutz durch Rückfallsprävention. Um die gesetzlichen Bestimmungen, die den Opferschutz betref-fen, bestmöglich umzusetzen, braucht es eine funktionierende und beständige Kooperation zwischen allen beteiligten Behörden und Einrich-tungen.

    – ag –

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    ÜBER BEWEGUNG ZUR DELIKTFREIEN STABILITÄT

    Ich lade Sie zu einer kleinen Übung ein: Bitte nehmen Sie auf einem Stuhl Platz. Ihre Sitz-haltung soll aufrecht sein, die Füße berühren den Boden.

    Nun spannen Sie bitte Ihre Muskeln an, speziell die Sitz-muskeln. Ganz fest. Und nun versuchen Sie bitte aufzu-stehen und wegzugehen.

    Wenn Sie der Übungsanleitung gefolgt sind, gelingt das Aufstehen nicht. Übertragen auf das Handeln im Alltag bedeutet das, dass Verände-rungen der eigenen Position, der eigenen Hal-tung nur gelingen können, wenn eine eingenom-mene Position auch aufgegeben werden kann. Eine Position zu verändern bedeutet zu einem gewissen Teil auch die Aufgabe von Balance. So wie jeder Schritt, den wir gehen, eigentlich ein kontrolliertes Fallen ist, so braucht es Mut und Zuversicht, Pläne zu entwickeln und sich zu deren Verwirklichung aufzumachen.

    Stabilität, Zielorientierung, Zielverfolgung, Inte-gration sind Basisbegriffe in dem von Gertrud

    Schröder und Thomas Brendel (Deutschland) entwickelten Affekt-Kontroll-Training A.K.T®.

    Das Fortbildungszentrum Strafvollzug und NEUSTART haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Affekt-Kontroll-Trainerinnen und -trainern ausbilden lassen. Gemeinsam mit dem Strafvollzug bietet NEUSTART in einigen Justiz-anstalten Österreichs das Programm „Entlas-sungsgruppe“ an. An 15 Terminen wird mit einer Gruppe von Insassen, deren Haftentlassung im nächsten Halbjahr sein wird, an den Themen Stabilität, Ziele, Zielerreichung und Umsetzung gearbeitet. Das größte Werkzeug für diese Grup-pe bringt jeder Teilnehmer selbst mit: Es ist der eigene Körper. Einzelne Übungen führen über das körperliche Abbilden von Haltungen und Empfindungen zum sprachlichen Ausdruck.

    In der Justizanstalt Klagenfurt hat am 26. Mai 2014 das erste Training der Entlassungsgruppe „Von Drinnen nach Draußen“ stattgefunden. Begleitet wurden die acht Teilnehmer von ge-mischten Trainerpaaren der Justizanstalt und NEUSTART. Dieses spezielle Trainingsangebot bietet allen beteiligten Personen neue Begeg-nungsmöglichkeiten: Über die Begegnung mit sich selbst geht es zur Begegnung mit anderen. Die kontrollierte Aufgabe von Balance gibt Si-cherheit für das (Wieder-) Erlangen von Stabi-lität. Und persönliche Stabilität ist wesentliche Voraussetzung für ein deliktfreies Leben.

    [email protected]

  • report 2014KÄRNTEN

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    ... Bewährungshilfe Ist-Stand zum Jahresende 2013: 820 Bewährungshilfe-Klientinnen und -Klienten in Betreuung, davon 246 ehren- amtlich betreut 28 Teilnehmer bei drei Anti-Gewalt-Gruppen

    ... Haftentlassenenhilfe 141 Beratungen in und nach der Haft 966 Beratungskontakte mit Klientinnen und Klienten

    ... Elektronisch überwachter Hausarrest 125 Erhebungen wurden durchgeführt, 100 Personen mit Fußfessel wurden betreut 10.403 Hafttage wurden im elektronisch überwachten Hausarrest verbüßt

    ... Tatausgleich / Konfliktregelung Gesamtzuweisungen: 360 74,3 Prozent positive Abschlüsse

    ... Vermittlung gemeinnütziger Leistungen in der Diversion Gesamtzuweisungen: 234 75,31 Prozent positive Abschlüsse

    ... Vermittlung gemeinnütziger Leistung statt Ersatzfreiheitsstrafe 441 Zuweisungen und 177 positive Ver- mittlungen

    ... Prozessbegleitung 15 Stunden

    ... Suchtprävention sekundäre Suchtprävention: 84 Zugänge tertiäre Suchtprävention: 39 Zugänge Alkoholprävention: 30 Zugänge Betreuungsstunden gesamt: 2.926

    Nachruf auf den Leitenden Staatsanwalt Dr. Friedrich Borotschnik

    Der überraschende Tod von Dr. Borotschnik hat die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von NEUSTART tief betroffen gemacht. Im report Kärnten 2013 gab es noch ein ausführliches Interview mit Dr. Borotschnik, in dem er nach seinem Amtsantritt seine Sicht zu uns wich-tigen kriminalpolitischen Positionen darlegte. Besonders beeindruckt hat uns die spürbare Wertschätzung, die er unserer Organisation und besonders den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entgegenbrachte. Die Zeit der Zusammenarbeit war kurz, aber bereichernd.

    Dafür herzlichen Dank.

    NACHRUF

    HILFE 2013 IN KÄRNTEN

  • GEMEINNÜTZIGE LEISTUNG STATT GEFÄNGNIS BEI FINANZSTRAFE

    Seit dem Jahr 2000 ist es mög-lich, bei leichten Delikten eine Gerichtsverhandlung zu ver-meiden, indem für die Gesell-schaft gemeinnützige Leistung erbracht wird.

    Im Jahr 2008 wurde diese Möglichkeit für gericht-liche Ersatzfreiheitsstrafen gesetzlich erweitert. Nach einer Erkenntnis des Verfassungsgerichts-hofs gibt es nun auch die Möglichkeit, bei Geld-strafen im verwaltungsrechtlichen Finanzstraf-verfahren von Finanz- und Zollämtern gemein-nützige Leistung zu erbringen. In der Zeit von Juli bis Dezember 2013 wurden in Österreich bereits 314 Klientinnen und Klienten zu einer gemeinnützigen Arbeit nach Zuweisung durch ein Finanzamt vermittelt. Sie konnten die ver-hängte Geldstrafe nicht bezahlen und hätten eine Haft antreten müssen.

    Für einen Hafttag müssen vier Stunden Arbeit bei einer gemeinnützigen Einrichtung erbracht werden. NEUSTART übernimmt die Vermittlung und Koordination zu den Einrichtungen. Für die nun bereits drei unterschiedlichen Bereiche der gemeinnützigen Leistungen (diversionell, gericht-liche Ersatzfreiheitsstrafe, verwaltungsbehördli-che Finanzstrafen) stehen in Kärnten circa 250 Vermittlungsplätze zur Verfügung.

    Durch die Arbeit für das Gemeinwohl können die Betroffenen soziale Verantwortung übernehmen. Gerade, wenn Steuern nicht bezahlt werden, ist es wichtig, soziale Organisationen kennenzuler-nen, die aus Steuermitteln finanziert werden, um so auch das Gefühl für Recht und Unrecht zu entwickeln.

    Die Arbeiten haben großen gesellschaftlichen Nutzen und ersparen dem Staat zusätzlich Kos-ten für die Haft.

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  • report 2014KÄRNTEN

    Partnerschaft mit der 2. Sparkasse in Kärnten

    Seit Mai 2013 gibt es nun auch in Kärnten für Klientinnen und Klienten von NEUSTART die Möglichkeit, bei der 2. Sparkasse ein Konto zu eröffnen. Für Menschen, die kein frei verfüg-bares Konto bei einer Bank haben, bietet die 2. Sparkasse den Wiedereinstieg in geordnete wirtschaftliche Verhältnisse an. Ein Basiskonto ohne Überziehungsmöglichkeit ist der Beginn einer finanziellen Stabilisierung mit dem Ziel, wie-der eine reguläre Bankverbindung einzugehen. In einem gemeinsamen Workshop haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 2. Sparkasse und von NEUSTART die Inhalte der Zusammen-arbeit besprochen und festgelegt. Herzlichen Dank an die 2. Sparkasse, die unser Klientel bei einem wichtigen Teil der Resozialisierungsarbeit unterstützt.

    – ag –

    Umbau Sekretariat und Empfangsraum

    Durch neue Leistungsbereiche und eine erhöhte Frequenz unserer Klientinnen und Klienten wurde der Umbau des Wartebereichs in der Einrich-tung in Klagenfurt notwendig. Zusätzlich gab es Einsparungen im Sekretariat, die bauliche Ver-änderungen notwendig machten. Das bisherige Großraumbüro wurde vom Empfang getrennt, um

    ImpressumMedieninhaber, Hersteller: NEUSTART | Castelligasse 17 I 1050 Wien Redaktion: Alfred Gschwendner (ag) Endredaktion und Produktion: Mag. Dorit Bruckdorfer Fotos: Felicitas Matern, NEUSTART, Johannes Puch Layout: Werbeagentur Rubikon I 8010 Graz Grafische Ge-staltung: Wolfgang Grollnigg I 1210 Wien Druck: GröbnerDruck I 7400 Oberwart

    DANK

    Wir bedanken uns bei allen Zuweiserinnen und Zuweisern, Kooperationspartnerinnen und -partnern sowie bei allen Subventions- und Fördergeberinnen und -gebern für das erwiesene Vertrauen!

    eine ruhige und konzentrierte Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Mit Unterstützung unserer Architek-tin Dora Illova ist es gelungen, den Wartebereich sehr attraktiv zu gestalten.

    Die Klientinnen und Klienten sollen in einem schönen Rahmen empfangen werden und sich willkommen fühlen – das war eine der Zielset-zungen unserer Architektin. Helle Vollholzmöbel schaffen dazu eine entspannte und einladende Atmosphäre für unsere Klientel und die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter.

    – ag –Fo

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