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So isst der Kiez Liebe Leserinnen und Leser, wir begrüßen Sie zur sechs- ten Ausgabe von Mittenmang. Diesmal wollen wir ein Thema in den Vordergrund stellen, das in unseren vorangegangenen Spa- ziergängen rund um die Lehrter Straße stets ein wenig zu kurz kam, obwohl es doch etwas ist, wofür wir uns alle interessieren: Essen und Trinken. Wie isst der Kiez? – Dieser Fra- ge nachspürend haben wir uns diesmal von der Lehrter Straße aus auf eine kulinarische Reise durch ferne Länder begeben, die hier, zwischen Mitte, Tiergarten, Moabit und Wedding, erstaun- lich nah vor der Haustür liegen. Wir haben die Küchen Kambod- schas, Indonesiens, Italiens und der Türkei besucht und sind sogar ein wenig zwischen Paris und Moskau gependelt. In den zum Teil auch optisch höchst ungewöhnlichen Restaurants gab es frischen Fisch, gegrilltes Lamm mit Minzreis, fermen- tierte Sojabohnen sowie allerlei Variationen von Curry, Erdnuss und Kokosnuss. Aber auch ein einzigartiges Bier wird gleich um die Ecke, im angrenzenden Wedding, gebraut und kann gleich dort im urigen Biergarten genossen werden. Aber zurück in die Lehrter Straße: Hier schreitet der Bau unseres neuen Wohnquartiers Mittenmang immer deutlicher voran – Zeit also, mit dem Pro- jektleiter Hochbau zu sprechen: Mario Brüning erläutert den Stand der Dinge und berichtet von seinen Aufgaben. Ihre Groth Gruppe Ausgabe 6 | Sep/Okt 2016 Das MAGAZIN Berlins neue Mitte Mit der Europacity rückt auch die Lehrter Straße ins Zentrum der Stadt — Seite 2 Kulinarische Vielfalt Rund um die Lehrter Straße gibt es Delika- tessen aus aller Welt — Seite 3 Braukunst à la Wedding Die Hausbrauerei Eschenbräu ist Vor- reiter einer neuen Bierkultur — Seite 4 Ein Projekt der - Anzeige - - Anzeige - Neues vom Quartier Mittenmang Zügig gehen die Bauarbeiten in unserem Quartier Mittenmang voran. In allen Blöcken des 1. Bauab- schnittes hat der Rohbau planmäßig begonnen. Im 2. Block (B2) sind wir sogar schon im 2. Obergeschoss angelangt. Und am 4. Block (D) steht jetzt ein drit- ter Kran, sodass der Rohbau auch hier nun schnell voranschreiten wird. Parallel zum Rohbau erfolgen die Erschließungs- maßnahmen für die Medienanbindung. Regen- und Schmutzwasserleitungen liegen bereits. Als Nächstes werden die Rigolen, die Fernwärme- und die Trink- wasserleitungen verlegt. Wenn Sie sich über die verschiedenen Wohnungsange- bote im Quartier informieren wollen, besuchen Sie uns auf unserer Homepage www.mittenmang-wohnen.de, schauen Sie vorbei in unserem Infobüro in der Lehrter Straße 23 oder rufen Sie uns einfach unter der Nummer +49 30 880 94-455 an. Wir freuen uns auf Sie!

Neues vom Quartier Mittenmang So isst der Kiez · Architektur grundsätzlich etwas bunter zugeht. Interessant ist auch der Umgang mit Glaswänden und fassaden. So zum Bei spiel die

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Page 1: Neues vom Quartier Mittenmang So isst der Kiez · Architektur grundsätzlich etwas bunter zugeht. Interessant ist auch der Umgang mit Glaswänden und fassaden. So zum Bei spiel die

So isst der KiezLiebe Leserinnen und Leser,

wir begrüßen Sie zur sechs­ten Ausgabe von Mittenmang. Diesmal wollen wir ein Thema in den Vordergrund stellen, das in unseren vorangegangenen Spa­ziergängen rund um die Lehrter Straße stets ein wenig zu kurz kam, obwohl es doch etwas ist, wofür wir uns alle interessieren: Essen und Trinken.

Wie isst der Kiez? – Dieser Fra­ge nachspürend haben wir uns diesmal von der Lehrter Straße aus auf eine kulinarische Reise

durch ferne Länder begeben, die hier, zwischen Mitte, Tiergarten, Moabit und Wedding, erstaun­lich nah vor der Haustür liegen. Wir haben die Küchen Kambod­schas, Indonesiens, Italiens und der Türkei besucht und sind sogar ein wenig zwischen Paris und Moskau gependelt. In den zum Teil auch optisch höchst ungewöhnlichen Restaurants gab es frischen Fisch, gegrilltes Lamm mit Minzreis, fermen­tierte Sojabohnen sowie allerlei Variationen von Curry, Erdnuss und Kokosnuss. Aber auch ein einzigartiges Bier wird gleich

um die Ecke, im angrenzenden Wedding, gebraut und kann gleich dort im urigen Biergarten genossen werden. Aber zurück in die Lehrter Straße: Hier schreitet der Bau unseres neuen Wohnquartiers Mittenmang immer deutlicher voran – Zeit also, mit dem Pro­jektleiter Hochbau zu sprechen: Mario Brüning erläutert den Stand der Dinge und berichtet von seinen Aufgaben.

Ihre Groth Gruppe

Ausgabe 6 | Sep/Okt 2016Das MAGAZIN

◆ Berlins neue Mitte

Mit der Europacity rückt auch die Lehrter Straße ins Zentrum der Stadt — Seite 2

◆ Kulinarische Vielfalt

Rund um die Lehrter Straße gibt es Delika­tessen aus aller Welt — Seite 3

◆ Braukunst à la Wedding

Die Hausbrauerei Eschenbräu ist Vor­reiter einer neuen Bierkultur — Seite 4

Ein Projekt der

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Neues vom Quartier Mittenmang

Zügig gehen die Bauarbeiten in unserem Quartier Mittenmang voran. In allen Blöcken des 1. Bauab-schnittes hat der Rohbau planmäßig begonnen. Im 2. Block (B2) sind wir sogar schon im 2. Obergeschoss angelangt. Und am 4. Block (D) steht jetzt ein drit-ter Kran, sodass der Rohbau auch hier nun schnell voranschreiten wird.

Parallel zum Rohbau erfolgen die Erschließungs-maßnahmen für die Medienanbindung. Regen- und Schmutzwasserleitungen liegen bereits. Als Nächstes werden die Rigolen, die Fernwärme- und die Trink-wasserleitungen verlegt.

Wenn Sie sich über die verschiedenen Wohnungsange-bote im Quartier informieren wollen, besuchen Sie uns auf unserer Homepage www.mittenmang-wohnen.de, schauen Sie vorbei in unserem Infobüro in der Lehrter Straße 23 oder rufen Sie uns einfach unter der Nummer +49 30 880 94-455 an.

Wir freuen uns auf Sie!

Page 2: Neues vom Quartier Mittenmang So isst der Kiez · Architektur grundsätzlich etwas bunter zugeht. Interessant ist auch der Umgang mit Glaswänden und fassaden. So zum Bei spiel die

struktur reflektiert der am Ufer des Berlin­Spandauer Schifffahrtskanal gelege­ne KunstCampus die di­rekte Nachbarschaft der Kunstmuseen Hamburger Bahnhof und Rieckhallen und schlägt gleichzeitig die Brücke zu weiteren ge­planten Wohnquartieren am Nordhafen. Neben 120 Eigentumswohnungen ent­stehen im KunstCampus auch Gewerbeeinheiten, die zur Erweiterung der verschiedenen Nutzung im Quartier bereitstehen.

So unterschiedlich Mit-tenmang und KunstCam­pus in Größe und Gestal­tung sind – beide Projekte werden auf einzigartige Weise das städtebauliche Ziel einer neuen Mitte nördlich des Hauptbahn­hofs prägen und dazu bei­tragen, Lebenswelten zu­sammenzuführen, die viel zu lange getrennt waren. ◆

Was gehört zu Ihren Auf-gaben als Projektleiter des Generalunternehmens? Ich bin dafür zuständig, auf der Basis der Architekten­planung die Ausführung der Bauarbeiten zu orga­nisieren. Außerdem ist es meine Aufgabe, Nachunter­nehmer für die verschiede­nen Gewerke zu suchen, also alle nachgeordneten Firmen auszuwählen, die am Bau mitwirken.

Sind Sie jeden Tag auf der Baustelle?Nein, als Projektleiter habe ich auch viel Büroarbeit zu leisten. Ich bin natürlich regelmäßig auf der Bau­stelle, um den Ablauf zu prüfen, aber vor Ort sind ja auch erfahrene Kolle­gen: Ein Bauleiter und zwei Poliere sind immer da und sorgen ebenfalls dafür, dass die Dinge korrekt ablaufen.

Wie weit sind die Arbeiten denn bis jetzt gediehen? Im Juni wurde Grund-steinlegung gefeiert. Unterdessen sind wir schon dabei, die Blöcke B bis D im Rohbau zu errichten. Es ist also schon deutlich zu se­hen, dass es vorangeht. Die Blöcke südlich des geplantes Stadtplatzes sind hingegen noch in der Entwurfspla­nung, sie nehmen vorerst noch nicht Gestalt an.

Wird es für die Anwohner zu größeren Einschrän-kungen wie Umleitungen kommen?Nein, in diesem Ausmaß wird es keine Behinderun­gen geben.

Was ist für Sie die span-nendste Projektphase, wenn ein großes Wohn-quartier wie das Mitten-mang entsteht?Das ist sicherlich der Schritt von der Planung zur Realisierung. Hier muss sehr gut und gründlich ge­arbeitet werden, denn mit Baubeginn werden die Wei­chen gestellt. Man muss die wichtigsten Schnittstellen gut vom Papier in die Reali­tät übersetzen, die techni­schen Regeln müssen exakt beachtet werden.

Wie gefällt Ihnen der Standort des neuen Quar-tiers?Ich finde, er hat viel Po­tenzial. Das Stadion in der Nähe mit begehbaren

Grünflächen ist sehr schön, im Norden hat man gleich Anschluss an den gewach­senen Moabiter Kiez, und man ist natürlich schnell an wichtigen Verkehrsknoten­punkten wie dem Haupt­bahnhof.

Was wird das Quartier aus Ihrer Sicht zu etwas Besonderem machen?Ich persönlich finde das Farbkonzept der Architek­ten Sauerbruch Hutton sehr spannend – die Verwendung von unterschiedlichen Far­ben und dass es in dieser Architektur grundsätzlich etwas bunter zugeht. Interessant ist auch der Umgang mit Glaswänden und ­fassaden. So zum Bei­spiel die geplanten haus­hohen Glaswände zur Bahn hin, zwischen den versetzt zueinander geordneten Gebäuden. Das ist auch für den Schallschutz von Be­deutung. Das Gebäude D4 erhält in Richtung Stadt­platz zum Teil eine Glas­fassade, das hat visuell eine starke Wirkung und ist für mich ebenfalls sehr über­zeugend konzipiert. ◆

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Berlins neue Mitte Mit der Europacity rückt auch die Lehrter Straße ins Zentrum der Stadt

Das Quartier Mittenmang ist nicht nur ein durch­mischtes neues Wohnquar­tier, das sich gut in den Kiez rund um die Lehrter Straße einfügen wird. Es ist zu­gleich Teil einer größeren städtebaulichen Entwick­lung, die sich in den letzten 25 Jahren nur langsam voll­zog und nun mit der neu­en Europacity rund um die Heidestraße vollendet wird: Das Zusammenwachsen der Ortsteile Moabit, Wedding und Mitte.

Das rund 40 Hektar große Areal, auf dem die Euro­pacity entsteht, war ge­nau wie die Lehrter Straße noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts von den Bahnanlagen des Lehr­ter Bahnhofs und des Ham­burger Bahnhofs geprägt. Krieg und Mauerbau hat­ten es dann für Jahrzehn­te in eine innerstädtische Brache verwandelt. Doch auch nach dem Fall der Mauer lag das weitgehend leere Gelände wie ein Keil zwischen den westlichen und östlichen Ortsteilen des Bezirks Mitte – eine traurige Erinnerung an die Zeit der Teilung der Stadt. Dabei kann man kaum zen­traler und verkehrstech­nisch besser angebunden wohnen. Das Regierungs­viertel liegt direkt vor der Tür. Der fußläufig erreich­bare Hauptbahnhof und das dichte Netz von Bussen und Straßenbahnen er­möglichen kurze Wege in alle Teile der Stadt. Auto­fahrer sind von hier aus in gerade mal sieben Minuten

auf der Stadtautobahn und über den Tiergartentunnel ebenso fix in den südlichen Stadtbezirken.

Als neue moderne Mitte Berlins wird die Europa­city nun schon bald diese

letzte große innerstädti­sche Lücke schließen und damit auch den Kiez Lehr­ter Straße endlich aus der jahrzehntelangen Rand­lage zurück ins Zentrum rücken. Der Anfang ist bereits gemacht. Gegen­

über des Hauptbahnhofs sind Hotels, Restaurants und architektonisch ein­drucksvolle Bürobauten wie der Tour Total oder die neue 50Hertz­Zentrale entstanden. Und mit dem „KunstCam pus“, der im Au­

gust Richtfest feierte, hat die Groth Gruppe auch den Startschuss für den Woh­nungsbau in der Europacity abgegeben.

Mit seiner kristallinen Fassaden­ und Balkon­

„Ein überzeugendes architektonisches Konzept“Interview mit Hochbau-Leiter Mario Brüning über das Quartier Mittenmang

Quartier Lehrter Straße, 26. August 2016

KunstCampus

Mario BrüningMario Brüning ist Projektleiter beim Bauunternehmen Kondor Wessels, das als Generalunternehmer den Hochbau für das Quartier Mittenmang durchführt. Im Inter-view spricht er über seine Tätigkeit und die Besonderheiten des Projekts.

Quartier Lehrter Straße

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Kulinarische Vielfalt Rund um die Lehrter Straße gibt es Delikatessen aus aller Welt

Auf die Frage, wo man in der Lehrter Straße gut es­sen kann, gibt es eigentlich nur eine Antwort: „Na, zum Italiener“, sagt ein älterer Herr, der schräg gegenüber des historischen Gefäng­nisbaus auf den Bus war­tet. Die Studentin mit den Dreadlocks neben ihm er­gänzt: „Er meint das Medi­terraneo. Da trifft man ein­fach alle und jeden. Für uns hier im Kiez ist das so was wie der Grieche in der Se­rie Lindenstraße.“ Sie lacht.

Tatsächlich erfreut sich das Mediterraneo, wo schon die 1995 verstorbene Kiez­mutter Klara Franke gerne aß, großer Beliebtheit. Das Speisenangebot ist vielfäl­tig und auf der Mittagskar­te kostet das Hauptgericht mit Salat und Süppchen unter zehn Euro. Alterna­tiv gibt es im Café Moab noch leckere Kuchen und Snacks, aber ansonsten wirkt der Kiez auf den ers­ten Blick kulinarisch ein wenig unterversorgt. Dabei muss man den Fokus nur ein wenig erweitern, um zu merken, dass Moabit gleich hinter dem Fritz­Schloß­Park eine erstaunliche geschmackliche Vielfalt präsentiert – in mal be­zauberndem, mal skurrilem Ambiente.

Als skurril kann man bei­spielsweise das opulente weiß­goldene Interieur des türkischen Feinschme­ckerrestaurants Osmanya in der Birkenstraße be­zeichnen, das einem das Gefühl gibt, man speise in einem Sultanspalast. Ein Eindruck, den die Speise­karte durchaus bestätigen kann: Das gegrillte Lammfi­let an Pfannengemüse und Minzreis ist ebenso exzel­lent wie die Großgarnelen auf Zuckermöhrenpüree.

Mögen die Kronleuchter auch nicht jedermanns Ge­schmack sein, die osmani­sche Küche gibt es hier auf hohem Niveau.

Ähnlich opulent wirkt das kambodschanische Res­taurant Angkor Wat in der Paulstraße, aber wer je­mals die namensgebenden Tempelanlagen besucht hat, wird den Gastraum als vergleichsweise schlicht empfinden. Das bereits vor

25 Jahren gegründete Res­taurant bietet eine unver­fälschte Landesküche, die deutlich leichter und we­niger scharf ist als etwa die thailändische, auch wenn das Nationalgericht den ir­ritierenden Namen „Amok“ trägt. Die Preise sind mo­derat, die Bedienung zuvor­kommend und das „kam­bodschanische Fondue“ ist ein echtes Erlebnis. Selbst Bundespräsident Richard von Weizsäcker war hier schon zufriedener Gast.

Nur ein paar Meter wei­ter findet sich unter den

MediterraneoLehrter Straße 27-30, 10557 Berlin Telefon: 030 397 55 77 www.030-3975577.de Mo-So von 16:00 bis 23:00 Uhr

OsmanyaBirkenstraße 17, 10559 Berlin Telefon: 030 488 299 99 www.osmanya.com Mo-So ab 16:00 Uhr Während der Winterzeit (01.10.-30.04.) ist Montag Ruhetag.

Angkor WatPaulstraße 22, 10557 Berlin Telefon: 030 393 39 22 www.angkorwatrestaurant.de Sa, So und Feiertags von 12:00 bis 23:00 Uhr Di-Fr von 18:00 bis 23:00 Uhr

Balkçi ErgunLüneburger Str. 382, 10557 Berlin Telefon: 030 397 57 37 Mo-So von 15:30 bis 24:00 Uhr

NusantaraTurmstraße 18, 10559 Berlin Telefon: 030 966 00 331 www.restaurant-nusantara.de Mo-Sa von 12:00 bis 22:00 Uhr So von 12:00 bis 20:00 Uhr

Paris-MoskauAlt-Moabit 141, 10557 Berlin Telefon: 030 394 20 81 www.paris-moskau.de Mo-Fr von 12:00 bis 15:00 Uhr Mo-Sa ab 18:00 Uhr

S­Bahnbögen in der Lüne­burger Straße Berlins wohl kultigstes Fischrestaurant. Im Balkçi Ergun fühlt man sich wie in einer Kreuzung aus einem türkischen Fuß­ballvereinsheim und einem explodierten Papierkorb, denn überall kleben, liegen, bammeln gelbe Zettel mit lustigen Botschaften glück­licher Gäste. Der Fisch (und es gibt hier ausschließlich Fisch) ist schlicht zuberei­tet und schmeckt dabei so

herrlich, als säße man an einem Sommerabend im Hafen von Fethiye.

Nicht weniger original mundet es im indonesi­schen Restaurant Nusanta­ra in der Turmstraße. Hier bestechen vor allem die lan­destypische Erdnusssoße und die frittierten Tempe aus fermentierten Sojaboh­nen. Dazu werden allerlei ungewöhnliche Drinks ge­reicht – mit gehäckselten Gurken, Limetten, Ingwer, Kondensmilch oder Avoca­do in nie für möglich ge­haltenen Kombinationen.

Diese lassen einen schnell vergessen, dass es hier, wie in weiten Teilen Indonesi­ens, keinen Alkohol gibt.

Wer auf den Rotwein zum Essen partout nicht ver­zichten will und es gerne weniger exotisch hat, dem sei abschließend noch ein Berliner Klassiker emp­fohlen: das Paris­Moskau. Einstmals als russisches Restaurant gegründet, bie­tet es in Sichtweite des

Bundeskanzleramtes für ein paar Euro mehr Entrecôte mit Keniabohnen und Süß­kartoffel oder Kalbsrücken mit Risotto, Pilzen und grü­nem Spargel. Die in Berlin sonst seltene Atmosphäre eines Fachwerk­Hexen­häuschens gibt es gratis dazu.

Auch an guten Italienern al­ler Preisklassen mangelt es nicht in Moabit. Allerdings dürfte das allen, die in der Lehrter Straße wohnen, zu Recht ziemlich egal sein. Denn hier gibt es schließ­lich das Mediterraneo. ◆

Osmanya

Osmanya

Angkor Wat

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Manche der Biersorten, die hier produziert werden, sind rot oder sogar leuch­tend orange, andere tief­schwarz wie die Nacht. Geschmacklich fallen sie so unterschiedlich aus wie andernorts nur Weine oder Spirituosen. Sie heißen „Ro­ter Wedding“, „Alter Schwe­de“ oder „Black Mamba“, und im Gegensatz zu den großen Markenbierher­stellern versucht Eschen­brenner nicht, ein und den­selben Geschmack immer wieder zu reproduzieren. Sein Erfolgsrezept ist es, mit dem Mälzungsprozess ebenso zu experimentie­ren wie mit unterschied­

lichen Hopfensorten. Das Reinheitsgebot ist hier im Wedding allerdings unum­stößlich: nur Hopfen, Malz, Hefe und Wasser werden verwendet.

Auch mit Höherprozenti­gem kennt sich Eschen­brenner aus und macht daher seinem Namen in der angeschlossenen Brennerei alle Ehre. Die Flaschen für die exquisiten Obstbrände, die hier entstehen, werden in Handarbeit gestaltet und mit Wachs versiegelt. Und nicht nur Obst wird verar­beitet, es gibt sogar einen Bierbrand aus dunklem Bockbier.

Eschenbrenners Hauptge­schäft ist und bleibt jedoch das Bier. Das kann im Som­mer unter der standesge­mäßen Eiche im Garten ge­nossen werden, im Winter in der gemütlichen Gast­stube. Und hungern muss hier auch niemand: Herz­hafter Flammkuchen frisch aus dem Ofen rundet den Besuch in der charmanten Brauerei ab. EschenbräuTriftstraße 6713353 BerlinReservierung unter: 0162 493 19 15 ◆

In den letzten Jahren eta­blieren sich zunehmend kleine unabhängige Braue­reien in Berlin und erobern mit neuen Biersorten den Markt. Eine davon findet sich unweit der Lehrter Straße im benachbarten Wedding. Hier produziert

Martin Eschenbrenner seit nunmehr 15 Jahren gleich eine ganze Reihe höchst ungewöhnlicher unfiltrier­ter Varianten des belieb­ten Gerstensafts. Und weil Eschenbrenner nur hand­verlesene Berliner Restau­rants und Kneipen beliefert,

hat sich sein „Eschenbräu“ längst zu einem Kultbier entwickelt. Am besten al­lerdings schmeckt es direkt hier, im urigen Biergarten der kleinen Brauerei, von wo aus man durch eine Glasscheibe das Gären und Reifen beobachten kann.

Das MAGAZINImpressum

Herausgeber, V. i. S. d. P.: Groth Gruppe, Kurfürstendamm 63, 10707 Berlin, www.grothgruppe.de Fotografie: Björn-Arne Eisermann, Daniel Godor/EVE IMAGES, Klemens Renner, Restaurant Osmanya, Brauerei Eschenbräu, Restaurant Nusantara, Restaurant Angkor Wat/Dany Hok Visualisierungen: Sauerbruch Hutton

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VeranstaltungstermineAktuelle Termine im Lehrter Kiez

DauerhaftAusstellung: „Kontraste“ by Pete Wilde. Im Fabriktheater, Lehrter Str. 35, 10557 Berlin, www.fabriktheater-moabit.de

jeden Sonntag 20:15 Uhr

Tatort im Kufa Café. Sonntagabends zur Primetime ermit­teln Kommissare in schwierigen Verbrechensfällen – im Café der Kulturfabrik Moabit, Lehrter Str. 35, 10557 Berlin, kann mitgefiebert werden. www.kulturfabrik-moabit.de

01.10.2016 ab 20.00 Uhr

Konzert, Film und Party: Im September findet die Rausch­Filmreihe im Filmrauschpalast mit Alejandro Jodo­rowskys MONTANA SACRA ihren Höhepunkt. 20:00 Uhr: Secret Live Act. 22:00 Uhr: Screening. Im Anschluss Party im Foyer. Jeder Besucher erhält eine psychedelische Über­raschung. Im Filmrauschpalast in der Kulturfabrik Moabit, Lehrter Str. 35, 10557 Berlin. Infos und Reservierungen: www.filmrausch.de/rausch

02.10.2016 ab 14:25 Uhr

Fußball­Landesliga: SC Union 06 gegen FV Blau­Weiss Spandau, Poststadion Lehrter Straße 59, 10557 Berlin/Lichtplatz

16.10.2016 ab 15:30 Uhr

Fußball­Landesliga: SC Union 06 gegen BSV Grün­Weiss Neukölln, Poststadion Lehrter Straße 59, 10557 Berlin/Lichtplatz

23.10.2016 ab 14:00 Uhr

Fußball­Landesliga: SC Union 06 gegen SV Lichtenberg 47 II, Poststadion Lehrter Straße 59, 10557 Berlin/Lichtplatz

29.10.2016 ab 23 Uhr

Factory Party. 80er + 90er Wave, Gothic, Indie, Synthpop, NDW. Eintritt 4 €. Im Slaughterhouse e. V. in der Kulturfa­brik Moabit, Lehrter Str. 35, 10557 Berlin. www.slaughterhouse-berlin.de

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Braukunst à la WeddingDie Hausbrauerei Eschenbräu ist Vorreiter einer neuen Bierkultur

„Nur authentische Speisen aus der Heimat“ Das Ehepaar Fernardin betreibt das indonesische Restaurant Nusan-tara in der Moabiter Turmstraße. Ein Gespräch mit der Hausherrin.

Welche Gerichte empfehlen Sie Ihren Restaurantbesu-chern?Zu den Klassikern der in­donesischen Küche gehört Tongseng, eine leicht süß­liche und scharf gewürzte Lammsuppe aus Weißkohl und Tomaten. Auch Ren­dang, ein Gericht mit ge­schmortem Rindfleisch, ist sehr bekannt und wird gerne bestellt. Nasi Goreng kennt fast jeder – wir servieren den gebratenen Reis zum Beispiel mit Lammfleisch oder mit Meeresfrüchten oder auch vegetarisch mit Tofu, Ei und Tomate.

Wie unterscheiden Sie sich von anderen indonesischen Restaurants in Berlin?Sie finden viele Restau­rants, in denen indonesi­sche Speisen zusammen

mit thailändischen oder vietnamesischen Gerichten angeboten werden. Wir bie­ten bewusst ausschließlich original indonesische Spei­sen an, so wie sie in unserer Heimat zubereitet werden. Die Zubereitung entspricht den islamischen Speisevor­schriften, die Gerichte sind

halal, wie es in Indonesien verbreitet ist.

Wie lange sind Sie schon in Berlin und wann haben Sie Ihr Restaurant eröffnet?Mein Mann und ich sind beide in den Neunzigerjah­ren gekommen und haben uns hier in Berlin kennenge­lernt. Das Restaurant haben wir 2011 eröffnet. Den Beruf der Köchin habe ich bereits in Indonesien erlernt.

Wer kommt zu Ihnen, um zu essen?Es kommen viele Menschen hier aus dem Moabiter Kiez. Manche kommen von wei­ter her, weil sie im Internet über uns gelesen haben. Und immer wieder kommen auch Touristen. Daneben haben wir auch Gäste aus unserer Heimat – wir hatten sogar schon Gelegenheit, den indone­sischen Präsidenten zu be­wirten. Prominenz kommt immer mal wieder, aber das behandeln wir diskret. ◆

Bakso Tenis (Hausgemachte Nudelsuppe mit Eiern und Rindfleischklößchen )