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Kommunale Jugendsportförderung in Düdingen Eine empirische Analyse der Stärken und Schwächen zur Ableitung von Handlungsempfehlungen Projektteam: Prof. Dr. Siegfried Nagel PD Dr. Torsten Schlesinger Dr. Claudia Klostermann Christelle Hayoz unter Mitarbeit von Grazia Lang Jan Kägi Christian Affolter Bern, Juni 2015 Philosophisch-humanwissenschaft- liche Fakultät Institut für Sportwissenschaft

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Kommunale Jugendsportförderung in Düdingen

Eine empirische Analyse der Stärken und Schwächen zur

Ableitung von Handlungsempfehlungen

Projektteam: Prof. Dr. Siegfried Nagel

PD Dr. Torsten Schlesinger Dr. Claudia Klostermann

Christelle Hayoz

unter Mitarbeit von Grazia Lang

Jan Kägi Christian Affolter

Bern, Juni 2015

Philosophisch-humanwissenschaft-liche Fakultät Institut für Sportwissenschaft

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ....................................................................................................................... 3

2 Sportverhalten der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Düdingen ....................... 4 2.1 Allgemeines Sportverhalten ................................................................................... 5 2.2 Sportverhalten aus einer differentiellen Perspektive ............................................... 8

3 Sportspezifische Strukturbedingungen in Düdingen ..................................................... 11 3.1 Politische, finanzielle und organisatorische Rahmenbedingungen der kommunalen Sportförderung ................................................................................................................ 11 3.2 Inhalte der kommunalen Sportförderung .............................................................. 13 3.3 Sport- und Bewegungsinfrastruktur ...................................................................... 15 3.4 Sportangebote und Sportanbieter ........................................................................ 16 3.5 Verbesserungsvorschläge zur kommunalen Sportförderung in Düdingen aus Sicht der Jugendlichen und jungen Erwachsenen .................................................................... 18 3.6 Zusammenarbeit und Vernetzung ........................................................................ 19

4 Stärken und Schwächen .............................................................................................. 20 4.1 Politische, finanzielle und organisatorische Rahmenbedingungen der kommunalen Sportförderung in Düdingen ............................................................................................. 20 4.2 Inhalte der kommunalen Sportförderung .............................................................. 20 4.3 Sport- und Bewegungsinfrastruktur ...................................................................... 21 4.4 Sportangebote ..................................................................................................... 21 4.5 Zusammenarbeit und Vernetzung ........................................................................ 21

5 Handlungsempfehlungen ............................................................................................. 22

6 Literaturverzeichnis ...................................................................................................... 24

7 Anhang ........................................................................................................................ 25 7.1 Übersicht über die an der Studie beteiligten Kommunen ...................................... 25 7.2 Verbesserungsvorschläge der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Sportangebot und Sportinfrastruktur ................................................................................ 26 7.3 „Best practice“ – Beispiele ................................................................................... 28

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1 Einleitung Vor 50 Jahren besuchten Schülerinnen und Schüler in Deutschland das Fach „Leibesübun-gen“. Unterrichtsinhalte waren in erster Linie Geräteturnen, Leichtathletik und Sportspiele wie Fussball und Handball. Basketball war zu dieser Zeit weitgehend unbekannt, Nordic Walking existierte noch nicht. Diese Beobachtungen zeigen, dass sich das Phänomen Sport in den vergangenen 50 Jahren in „geradezu revolutionärer Weise“ verändert hat (Digel, 2001, S. 1). Was die Menschen damals unter „Sport“ verstanden, wird heute als das traditionelle Sportmo-dell beschrieben. Wettkampf, körperliche Bewegung, klar definierte Regeln und Unproduktivi-tät waren die konstitutiven Definitionselemente des Sports (Heinemann, 2007). Diese vier Merkmale reichen heute längst nicht mehr aus, um das Phänomen Sport hinreichend zu be-schreiben. Der Gesundheitssport und Trendsportarten erlebten einen enormen Aufschwung. In der Sportsoziologie wird dieser Prozess mit den Schlagworten „Ausdifferenzierung des Sports“ und „Entsportung des Sports“ beschrieben. Zudem zeigt sich eine Versportlichung der Gesellschaft. In der Schweiz sind immer mehr Personen aktiv, während der Anteil Nichtsportler stabil bleibt. „Der Sportboom setzt sich fort“ schreiben Lamprecht, Fischer & Stamm (2014, S. 7) in ihrer aktuellen Situationsanalyse des Schweizer Sports. Die Schweizer werden auch im-mer polysportiver und betreiben insgesamt über 250 verschiedene Sportarten. Die Sportparti-zipation hängt mit soziodemographischen Variablen zusammen. Nach wie vor sind Männer durchschnittlich aktiver als Frauen, wobei sich die Unterschiede verkleinert haben. Ebenso sind Personen mit höherer Bildung und höherem Einkommen sportlich aktiver (Lamprecht et al., 2014). Der Wandel des Sports ist in vielfältiger Weise verknüpft mit gesamtgesellschaftlichen Verän-derungsprozessen wie beispielsweise der Globalisierung, der zunehmenden Dienstleistungs-orientierung oder der Mediatisierung. Von besonderer Bedeutung für die Veränderung der Sportpartizipation ist der Wertewandel moderner Gesellschaften. Es wird angenommen, dass „leistungsethische Werte der Askese“ wie Bedürfnisaufschub, Disziplin und Leistungsstreben an Bedeutung verlieren, während hedonistische Werte wie Selbstverwirklichung, Genuss und Abenteuer zunehmend handlungsleitend sind (Güllich & Krüger, 2013, S. 544). Hinzu kommt, dass sich Individuen aus historisch vorgegebenen Sozial- und Bindungsstrukturen lösen und sich immer selbstbestimmter organisieren. Lebensläufe werden heterogen aufgrund vielfälti-ger Entscheidungsmöglichkeiten der Individuen. Im Sportsystem manifestiert sich dies in der Individualisierung des Sportengagements (Baur & Burrmann, 2003). In der Schweiz sind bei-spielsweise rückläufige Mitgliederzahlen in Sportvereinen feststellbar, währendem die sportli-che Betätigung in informellen Kontexten eher an Bedeutung gewinnt (Lamprecht, Fischer & Stamm, 2011). Dennoch ist der Sportverein nach wie vor die zentrale Organisationsform im Schweizer Sport. Ein Viertel der Bevölkerung übt Sport im Verein aus. Bei den 15 bis 29-Jährigen sind es gar 35 Prozent (Lamprecht et al., 2014). Dass die Individualisierung ein häu-figes Wechseln von Sportarten und Vereinen bewirkt, konnte bislang nicht bestätigt werden (z.B. Baur & Burrmann, 2003). Der skizzierte Wandel des Sportverständnisses und der Sportpartizipation ist wichtig, um ak-tuelle Herausforderungen und Handlungsfelder der kommunalen Sportförderung zu identifizie-ren. Die Gemeinden müssen sich einem hochdynamischen Sportsystem anpassen. Keine leichte Aufgabe. So führt der demographische Wandel beispielsweise dazu, dass in Gemein-den auch ältere Menschen die Möglichkeit haben sollten, sich sportlich zu betätigen. In Bezug auf den Jugendsport führt die Pluralisierung des Sports zu einer komplexen Nachfragestruktur. Häufig fehlt in den Gemeinden die entsprechende Infrastruktur dafür (Hübner & Wulf, 2014).

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Die Ausdifferenzierung hat weiter zur Konsequenz, dass auch Angebote vorhanden sein soll-ten, die nicht nur den Wettkampf betonen. Als Konsequenz der rückläufigen Mitgliederzahlen in Vereinen, werden sich Gemeinden weiter auch mit der Unterstützung von Sportvereinen befassen müssen und (in Zusammenarbeit mit diesen Vereinen) alternative, weniger bindende Angebote ausarbeiten. Wie kann eine Gemeinde trotz der sehr hohen Dynamik des Sportsystems systematisch und angemessen handeln? Eine Möglichkeit dafür bietet das BIG8-Modell. Der Kerngedanken des Modells ist eine Gegenüberstellung von Sportangebot/Sportinfrastruktur und Sportnachfrage. Die Sportnachfrage wird aus repräsentativen Bevölkerungsbefragungen ermittelt. Aus diesem Vergleich sollen Schwächen aufgedeckt und der Angebotsbedarf ermittelt werden. Die Ergeb-nisse der Bedarfsanalyse werden auf politischer Ebene diskutiert, wobei alle relevanten Ak-teure (Sportanbieter, Vereine, Gemeinderat, Bevölkerungsvertreter) miteinbezogen werden sollten. Im Rahmen dieser kooperativen Planung sollen konkrete Ziele der Sportentwicklung in einem Massnahmenkatalog verdichtet werden (Rütten, 2014). Diese Arbeit verfolgt das Ziel, einige Anregungen für die Gemeindevertreter in Düdingen her-vorzubringen. Im Fokus steht der Jugendsport (15-30 Jahre). Das Vorgehen richtet sich nach der Bedarfsanalyse des BIG8-Modells. Zunächst wird das Sportverhalten der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Düdingen dargestellt. Danach werden die strukturellen Bedingun-gen (Angebot und Infrastruktur) betrachtet, Stärken und Schwächen identifiziert und Hand-lungsempfehlungen abgeleitet.

2 Sportverhalten der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Düdin-gen

Die folgenden Ausführungen basieren auf einer Online-Befragung zum Sportverhalten der Düdinger Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Jahrgänge 1984-1999). Von 1518 ange-schriebenen Personen beantworteten 253 Personen die Umfrage. Damit wurde eine Rücklauf-quote von 16.7% erreicht. Tabelle 1: Beschreibung der Stichprobe

Angaben für Düdin-gen

Angaben für alle Gemeinden

n % n %

Rücklaufquote Anzahl verschickter Briefe 1518 100 22137 100 Anzahl ausgefüllter Fragebö-gen

253 16.7 3677 16.6

Geschlecht männlich 113 44.7 1709 46.6 weiblich 140 55.3 1961 53.4

Nationalität Schweizer 195 84.1 2472 81.6 Doppelbürger 17 7.3 256 8.4 Ausländische Nationalität 20 8.6 302 10

Bildung

Obligatorische Schule 29 12.9 379 12.7 Anleher/Lehre/Berufschule 81 36.2 1171 39.2 Matura/Diplomschule/Seminar 34 15.2 508 17 Fachschule/Fachhochschule 27 12.1 324 10.9 Hochschule/Universität 53 23.7 604 20.2

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2.1 Allgemeines Sportverhalten Insgesamt sind 86.6% aller befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen körperlich aktiv. 13.4% treiben nie Sport. Die generelle Sportpartizipation der Düdinger Jugendlichen und jun-gen Erwachsenen liegt damit leicht über der durchschnittlichen Beteiligungsquote aller unter-suchten Berner und Freiburger Gemeinden (82.8%). In der Studie Sport Schweiz 2014 gaben 80% der 15 bis 24-Jährigen an, Sport zu treiben (Lamprecht et al., 2014). In Abbildung 1 ist ersichtlich, dass fast die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Düdingen „mehrmals wöchentlich“ sportlich aktiv sind. Über 90% der aktiven Jugendlichen und jungen Erwachsenen beschäftigen sich mindestens einmal pro Woche mit Sportaktivitä-ten. Im Durchschnitt wird pro Woche sechs Stunden Gymnastik, Fitness oder Sport betrieben. Dieser Wert ist allerdings aufgrund von Extremwerten mit Vorsicht zu interpretieren (Minimum: 1 Stunde; Maximum: 40 Stunden). Die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen geben an, zwei Stunden pro Woche sportlich aktiv zu sein.

Welche Sportarten die jungen Düdinger und Düdingerinnen betreiben, ist in Tabelle 2 ersicht-lich. Insgesamt ist eine grosse Vielfalt im Sportverhalten erkennbar. Nicht nur klassische Sport-arten werden ausgeübt, sondern auch Trendsportarten wie Tai Chi, Yoga, Walking oder Wind-surfing. Am häufigsten werden Fitnesssportarten, dicht gefolgt von Joggen, ausgeübt. Dahin-ter folgen die Schwimmsportarten, Fussball und Ski bzw. Snowboard. Gewichtige Hauptsport-arten in Düdingen sind insbesondere Fussball, Tanzen und Volleyball. In Tabelle 3 ist ersichtlich, welche Sportanlagen von den Jugendlichen und jungen Erwachse-nen in Düdingen am häufigsten benutzt werden. Weitaus am häufigsten wird auf natürliche Ressourcen wie Wälder, Felder und Wiesen Sport getrieben (62.4%). 41% der befragten Ju-gendlichen benützen zudem Turn- und Sporthallen. Jede vierte Person gibt an, Sportplätze (Allwetterplätze, Rasenplätze, Leichtathletikanlagen) und Kraft- bzw. Fitnessräume zu nutzen. Für die Mehrheit der Befragten (50% in der Hauptsportart, 70% in der 2. Sportart und 62% in der 3. Sportart) dauert der Weg zur Sportanlage weniger als zehn Minuten. Zwischen 20% und 40% der Befragten (je nachdem, ob die Hauptsportart gemeint ist oder die 2. bzw. die 3. Sport-art) benötigt für die Anfahrt 10-30 Minuten. Nur etwa 10% der Befragten wenden dafür mehr als 30 Minuten auf.

Häufigkeiten der sportlichen Aktivität

17.4

47.4

15.4

5.913.8

0

10

20

30

40

50

etwa ein- bisdreimal pro Monat

etwa einmal proWoche

mehrmalswöchentlich

(fast) täglich kein Sport

[in %

]

Abbildung 1: Relative Häufigkeiten der sportlichen Betätigung (Wie häufig betreiben Sie Gymnastik, Fitness oder Sport?)

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Tabelle 2: Sportarten

Sportarten

Nen-nun-

gen

% bezogen auf die Stich-

probe

Frauen-anteil

Als Haupt-sportart betrie-

ben Fitness 102 48,3% 62.7% 49.5% Joggen/Laufen 86 40,8% 64% 24.4% Schwimmen (inkl. Rettungsschwim-men, Synchronschwimmen)

45 21,3% 73.3%

17.8%

Fussball (inkl. Schiedsrichter) 29 13,7% 17.2% 69% Ski (alpin und Langlauf) & Snowboard 29 13,7% 37.9% 24.1% Velo fahren 24 11,4% 54.2% 20.8% Tanzen (verschiedene Stile) 22 10,4% 95.5% 68.2% Volleyball, Beach-Volleyball 18 8,5% 88.9% 83.3% (Uni)Hockey (inkl. Streethockey) 16 7,6% 43.8% 75% Radsport (inkl. Mountainbike, Rennrad) 16 7,6% 31.3% 6.3% Badminton 14 6,6% 21.4% 71.4 Tennis 13 6,2% 23.1% 23.1% Turnen, Gymnastik, Trampolin 11 5,2% 81.8% 72.7% (Berg)Wandern, Bergsteigen 10 4,7% 30% 0% Squash 9 4,3% 55.6% 22.2% Kampfsport 8 3,8% 62.5% 87.5% Klettern 8 3,8% 50% 37.5% Leichtathletik 8 3,8% 25% 62.5% Reiten 8 3,8% 100% 100% Eishockey 7 3,3% 0% 42.9% Tai Chi, Yoga 7 3,3% 85.7% 42.9% Inlineskating 4 1,9% 50% 0% Skateboard 3 1,4% 0% 33.3% Tischtennis 2 0,9% 0% 100% Kraftsport 2 0,9% 50% 100% (Ultimate) Frisbee 2 0,9% 100% 100% Waling, Nordic Walking, Gehen 2 0,9% 50% 50% Windsurfen, Kitesurfen 2 0,9% 0% 50% Schiesssport 2 0,9% 50% 50% Marathon, Triathlon 2 0,9% 50% 50% American Football 1 0,5% 0% 100% Basketball 1 0,5% 0% 0% Slackline 1 0,5% 0% 0% Wassergymnastik/Aquajogging 1 0,5% 100% 100% Motocross, Motorrad fahren 1 0,5% 100% 0% Rodeln 1 0,5% 0% 0% Schlittschuhlaufen 1 0,5% 0% 0% sonstige Sportarten 4 1,9% 25% 25%

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46.517.8

43.69.3 16

75.3

4.5 11.4

87.5

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48.3% der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen verlassen Düdingen, um ihre fa-vorisierte Sportart zu betreiben. Auch die zweite Sportart (40%) und dritte Sportart (40.9%) werden von etwa der Hälfte der Befragten nicht in der Gemeinde ausgeführt. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen wurden gefragt, weshalb sie die Gemeinde verlassen, um Sport zu treiben. Etliche Befragte geben an, dass sie die Gemeinde für Bergsportarten wie Skifahren oder Bergwanderungen verlassen. Andere Personen geben an, das vielfältige Universitäts-sport-Angebot der Universitäten Bern und Fribourg zu nützen. Bezüglich der Infrastruktur be-klagten sich einige Schwimmer/innen. Ein 25m-Schwimmbecken wird vermisst. Die inaktiven Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Düdingen (= 13.4% aller Befragten) nennen als Hauptgründe für ihr fehlendes Sportengagement die berufliche Belastung sowie, dass ihnen andere Freizeittätigkeiten wichtiger sind. Über 40% der Inaktiven denken regel-mässig bis häufig darüber nach, mit Sport zu beginnen. Auf die Frage, was gegeben sein müsste, damit sie mit Sport beginnen würden, wurde die Antwortmöglichkeit „Ich müsste mich in der Sportgruppe sozial aufgehoben fühlen“ (M=3.4) am zutreffendsten bewertet (1=trifft nicht zu, 5=trifft zu). Auch die Antwort „Es müsste ein passendes Angebot in der Nähe geben“ wurde ziemlich zutreffend eingeschätzt (M=3.32). Zudem spielen auch finanzielle Überlegungen eine Rolle. Die Antwortmöglichkeit „Ich müsste es mir finanziell leisten können“ (M=3.16) fand ebenfalls viel Zustimmung.

2.2 Sportverhalten aus einer differentiellen Perspektive In der Folge wird das Sportengagement in Abhängigkeit von Geschlecht, Alter, Bildung und Nationalität betrachtet. Dies soll mögliche Ansatzpunkte der kommunalen Sportförderung auf-zeigen. Geschlecht: In Abbildung 3 ist zu sehen, dass deutlich mehr Männer „mehrmals wöchentlich“ oder „(fast) täglich“ sportlich aktiv sind. Die weiblichen Gemeindebewohnerinnen haben jedoch bei der Nicht-Teilnahme an sportlichen Aktivitäten mit 19 Prozent die Nase vorne. Die weiblichen Stu-dienteilnehmerinnen sind also weniger sportlich aktiv als die männlichen.

Abbildung 3: Relative Häufigkeiten der sportlichen Betätigung differenziert nach Geschlecht

Sportpartizipation nach Geschlecht

66.3

47.9

19.014.0

010203040506070

etwa ein- bisdreimal pro

Monat

etwa einmal proWoche

mehrmalswöchentlich

(fast) täglich kein Sport

[in %

] MännerFrauen

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Alter: Das Sportengagement der Düdinger Jugendlichen und jungen Erwachsenen nimmt mit zuneh-mendem Alter ab (vgl. Tabelle 4). Dieser Befund zeigte sich in vielen anderen Gemeinden ebenfalls. Es kann vermutet werden, dass der Zusammenhang zwischen Sportaktivität und Alter auf abnehmende Zeitressourcen für sportliche Aktivitäten mit dem Einstieg ins Berufsle-ben zurückzuführen ist. Tabelle 4: Sportpartizipation differenziert nach dem Alter Altersgruppe Häufigkeit (n) %-Anteil sportlich aktiv 15- bis 20-Jährige 105 88.6% 21- bis 25-Jährige 78 87.2% 26- bis 30-Jährige 64 82.8% Gesamt 247 86.6%

Bildung: In Tabelle 5 wird der relative Anteil sportlich aktiver Personen differenziert nach dem höchsten bzw. dem angestrebten Bildungsabschluss dargestellt. Es können keine eindeutigen Aussa-gen gemacht werden. Die Beteiligungsquote ist in allen Gruppen sehr ähnlich. Die Bildung scheint sich somit in Düdingen nicht auf das Sportverhalten auszuwirken. Tabelle 5: Relative Häufigkeiten sportlicher Aktivität in Abhängigkeit des höchsten bzw. an-gestrebten Bildungsabschlusses

Angestrebter oder abgeschlossener höchster Bildungsabschluss

Häufigkeit %-Anteil sportlich aktiv

Obligatorische Schule 29 89.7% Anlehre, Lehre, Berufsschule 81 86.4% (Berufs-)Matura 34 85.3% Fachschule / Fachhochschule 27 85.2% Hochschule / Universität 53 88.7% Gesamt 224 87.1%

Nationalität: Die Nationalität scheint einen grossen Einfluss auf die Sportpartizipation zu haben (vgl. Abb. 4, Tabelle 6). Es ist klar ersichtlich, dass Ausländer deutlich weniger sportlich aktiv sind als Schweizer Bürger. Knapp ein Drittel der Ausländer betreiben keinen Sport (30%). Das ist im Verhältnis zu den Schweizer Bürger/innen (11.3%) und den Doppelbürger/innen (11.8%) eine grosse Differenz. Die Integration von Ausländern in eine Gemeinde ist eine wichtige Aufgabe. Gerade im Sport bestehen vielfältige Möglichkeiten diesen Integrationsprozess zu erleichtern. „Sport für Migranten“ bzw. „Integration durch Sport“ scheint also ein potentieller Ansatzpunkt der kommunalen Sportförderung in Düdingen zu sein. Tabelle 6: Aktivitätsquote differenziert nach Nationalität

Nationalität Häufigkeit %-Anteil sportlich aktiv Schweizer/in 195 88.7% Doppelbürger/in 17 88.2% Ausländer/in 20 70% Gesamt 232 87.1%

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Abbildung 4: Sportpartizipation differenziert nach Nationalität

Sportpartizipation nach Nationalität

40.0

30.0

50.0

11.3

0

10

20

30

40

50

60

etwa ein- bisdreimal pro

Monat

etwa einmal proWoche

mehrmalswöchentlich

(fast) täglich kein Sport

[in %

] AusländerSchweizer

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3 Sportspezifische Strukturbedingungen in Düdingen Im folgenden Kapitel werden die sportspezifischen Strukturbedingungen in Düdingen be-schrieben. Die Grundlage dafür stellen der Fragebogen zu den Sportbedingungen in der Ge-meinde Düdingen, ein Interview mit Gemeindevertretern, die Online-Befragung der Sportan-bieter in Düdingen sowie Einschätzungen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen dar. Er-gänzend dazu wurden Internetrecherchen und Dokumentenanalysen durchgeführt. Um die Er-gebnisse einschätzen zu können, werden die sportspezifischen Strukturbedingungen in Düdin-gen vereinzelt mit anderen teilnehmenden Gemeinden verglichen (siehe Anhang „Übersicht über die an der Studie beteiligten Kommunen“). Tabelle 7: Beschreibung der Stichprobe der Sportanbieter

Angaben für Düdingen Angaben für alle Gemeinden

n % n %

Rücklauf-quote

Anzahl erreichter Sportanbieter

36 100 1154 100

Anzahl ausgefüllter Fragebögen

13 36.1 315 27.3

Sportan-bietertyp

Sportverein 13 100 249 90.2 Anderer Sportanbieter 0 0 27 9.8

3.1 Politische, finanzielle und organisatorische Rahmenbedingungen der kommuna-len Sportförderung

Der Bereich Sport ist im Ressort „Kultur, Sport, Freizeit“ eingegliedert. Für dieses Ressort ist in Düdingen eine Person aus dem Gemeinderat zuständig. Die Hauptaufgaben sind die Ver-eine, der Sportbetrieb, Freizeit und Freizeitinfrastruktur sowie die Zuteilung und Reservation der Sportinfrastrukturen. Eine weitere Person hat die Aufgabe des Liegenschaftsverwalters. Dieser koordiniert die Hallenbelegungspläne und Turnierplatzierungen in den Hallen und steht somit in engem Kontakt zu den Vereinspräsidenten. Der Verantwortliche des Ressorts „Kultur, Sport und Freizeit“ und der Liegenschaftsverwalter bilden den Ausschuss Sport. Eine offizielle Sportkommission ist nicht vorhanden. Doch wenn es nötig ist oder etwas Grösseres in der Gemeinde anfällt, besteht die Möglichkeit, eine Sportkommission mit weiteren Personen zu bilden (nur je nach Bedarf).

Im Organisationsblatt der Gemeinde Düdingen gibt es eine Kategorie mit den wichtigsten Le-gislaturzielen und Massnahmenplänen.

Der Stellenwert der kommunalen Sportförderung in Düdingen wird als gross eingeschätzt.

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Tabelle 8: Sportanbieter in Düdingen

Sportanbieter Organisationsform 1 Boxclub Düdingen Verein 2 Bogenschützenverein Düdingen Verein 3 UHT Düdingen / Unihockey-Team Düdingen Verein 4 Move Gesundheit in Bewegung Verein 5 Kneippverein Freiburg und Umgebung Verein 6 Shinson Hapkido Dojang Fribourg Verein 7 EHC SenSee-Future Verein 8 Badminton-Club Düdingen Verein 9 Dance Gate Anderer Sportanbieter 10 Tanzclub Happy Dance Verein 11 Sport für Hundert Verein 12 TS Volley Düdingen Verein 13 Schwimmschule Düdingen Anderer Sportanbieter 14 Turn- und Sportverein Düdingen Verein 15 OLC-Omström Sense Verein 16 Männerturnverein OLC-Omström Sense Verein 17 Pistolenschiessverein Düdingen Verein 18 Sport-Club Düdingen Verein 19 Sport-Club Fussballclub Verein 20 Schachklub Düdingen Verein 21 Wanderverein Düdingen Verein 22 Tischtennisclub Düdingen Verein 23 Squashclub Sense Verein 24 Hockey-Club Di Ehemalige Verein 25 Reitverein Sense Verein 26 Tennisclub Düdingen Verein 27 Karate Club Düdingen Verein 28 Unihockey Plauschteam Düdingen Verein 29 Tenri Judo Kai Düdingen Verein 30 Curling Club Fribourg-Düdingen Verein 31 Männerturnverein Düdingen Verein 32 Karate-Club Sense Verein 33 Unihockey-Team Düdingen Verein 34 Tennisklub Schiffenen Verein 35 Graffiti-Billard-Club Düdingen Verein 36 HC Düdingen-Bulls Verein 37 Jumpers MC Switzerland Verein 38 Lehrerturnverein Sense Verein 39 Schützengesellschaft Düdingen Verein 40 Sportklub Sika-Norm Verein 41 Töggeliclub ZUNDHÖÜZLI Verein 42 Turnen für betagte Frauen Verein

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4.3

3.2

1 2 3 4 5Düdingen

⌀ aller Gemeinden

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4 Stärken und Schwächen Ausgehend von Kapitel 3 werden im Folgenden Stärken und Schwächen der sportspezifischen Strukturbedingungen in Düdingen benannt. Diese Analyse stellt die Grundlage für die relevan-ten Handlungsempfehlungen (Kapitel 5) dar.

4.1 Politische, finanzielle und organisatorische Rahmenbedingungen der kommuna-len Sportförderung in Düdingen

Tabelle 9: Stärken und Schwächen der politischen, finanziellen und organisatorischen Rah-menbedingungen der kommunalen Sportförderung in Düdingen

Stärken Schwächen

- Verankerung des Sports in der Kommu-nalpolitik (Ressort Kultur, Sport, Frei-zeit)

- Zielformulierungen im Bereich Sport (Legislaturziele und Massnahmenplan)

- Hoher Stellenwert der kommunalen Sportförderung in der Gemeinde

- Grosser Handlungsspielraum in der Ausgestaltung der kommunalen Sport-förderung

- Geringer Spielraum in der Haushaltspolitik (fixe Ausgaben und Verschuldung)

4.2 Inhalte der kommunalen Sportförderung

Tabelle 10: Stärken und Schwächen der Inhalte der kommunalen Sportförderung

Stärken Schwächen

- Alle Förderbereiche (Infrastruktur, Ju-gendsport, Sportvereine, Leistungs- und Breitensport, Sport für alle) werden gleichermassen berücksichtigt

- Die Jugendlichen und jungen Erwachse-nen sind mit den Leistungen der Ge-meinde im Bereich Sport zufrieden

- Die Informationstätigkeiten werden bes-ser bewertet als in vergleichbaren Ge-meinden

- Das Ausmass der Förderaktivitäten liegt in allen Bereichen unter dem Durchschnitt aller befragten Gemeinden mit ähnlichen Einwohnerzahlen

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4.3 Sport- und Bewegungsinfrastruktur

Tabelle 11: Stärken und Schwächen der Sport- und Bewegungsinfrastruktur

Stärken Schwächen

- Zustand und Ausstattung der Sportanla-gen werden positiv bewertet

- Jugendliche und junge Erwachsene sind mit den Sportanlagen zufrieden bis sehr zufrieden

- Gemäss Gemeindevertreter teilweise re-novationsbedürftige Sportinfrastrukturen

- Überbelegung bei Sporthallen und -plät-zen

4.4 Sportangebote

Tabelle 12: Stärken und Schwächen des Sportangebots

Stärken Schwächen

- Hohe Zufriedenheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit der Vielfäl-tigkeit des Sportangebots, dessen Preis-Leistungs-Verhältnis sowie der Qualifi-kation der GruppenleiterInnen

- Vermehrt private Angebote/Kurse

- Keine gemeindeeigene Angebote oder Teilnahmen an Bewegungsförderungspro-jekten (z.B. Schweiz bewegt)

4.5 Zusammenarbeit und Vernetzung

Tabelle 13: Stärken und Schwächen der Zusammenarbeit und Vernetzung

Stärken Schwächen

- Hohe Zufriedenheit der Sportanbie-ter mit der Zusammenarbeit mit der Gemeinde (im Gemeindevergleich überdurchschnittlich)

- Vereinsmarkt & Martinsmarkt - Häufiger Kontakt zwischen Liegen-

schaftsverwaltung und Vereinen

- Gemäss den Sportanbietern werden nicht alle Vereine gleich behandelt

- Wenig Informationen zum Sportangebot vor-handen (auf Sportangebot aufmerksam ma-chen)

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5 Handlungsempfehlungen Den Autoren dieser Arbeit ist bewusst, dass die Arbeit im Gemeinderat vielseitig und an-spruchsvoll ist und die Sportförderung lediglich ein kleiner Teil des Aufgabenbereichs ist. Die folgenden Handlungsempfehlungen sind als Inputs zu verstehen, wo eine Verbesserung der kommunalen Sport- und Bewegungsförderung ansetzen könnte. Die Gemeinde sollte grund-sätzlich Prioritäten setzen und den Einsatz ihrer finanziellen Mittel optimieren. Finanzielle Un-terstützung ist nur einer von vielen Erfolgsfaktoren der kommunalen Sportförderung.

Bezüglich der finanziellen, politischen und organisatorischen Rahmenbedingungen ist die Ge-meinde Düdingen im Vergleich zu anderen untersuchten Gemeinden auf einem guten Weg. Der Ausschuss Sport kümmert sich um sportbezogene Aufgaben der Gemeinde. Die Grün-dung einer dauerhaften Sportkommission/Sportkoordinationsstelle könnte zu mehr Kapazitä-ten und personalen Ressourcen im Bereich Sport führen. Wichtig ist, dass die Sportförderung systematisch und zukunftsorientiert angegangen wird und dass sie den hohen Stellenwert in der Gemeinde halten kann. Der Handlungsspielraum in der Ausgestaltung der Förderungs-massnahmen muss wegen der beschränkten finanziellen Mittel optimal ausgenutzt werden. Damit die Sportfördermassnahmen eine möglichst grosse Wirkung entfalten, empfiehlt sich das systematische Vorgehen nach dem in der Einleitung erwähnten BIG8-Modell. Die Mass-nahmen der Sportförderung sollten sich an den (zuvor per Befragung erhobenen) Bedürfnis-sen der Bevölkerung orientieren (Rütten, 2014). Um die Akzeptanz der abgeleiteten Massnah-men in der Bevölkerung zu erhöhen, ist eine kooperative Planung unter Einbezug aller rele-vanter Akteure (Gemeinderat, Sportkommission, Sportvereinspräsidenten, Anwohner) emp-fehlenswert (Wetterich, 2014).

Bei den Inhalten der Sportförderung in Düdingen gibt es keinen eigentlichen Schwerpunkt. Am ehesten wird durch das Bereitstellen der Sportinfrastrukturen unterstützt und die eigentliche Förderung damit den Vereinen überlassen. Die Legislaturziele und entsprechenden Massnah-men sind ein Anfang. Was hier noch fehlt ist ein spezifisches (sport-)politisches Programm zur Sport- und Bewegungsförderung. Insgesamt wird eine aktivere Rolle der Gemeinde empfoh-len. Eine aktive kommunale Sportförderung ist positives Standortmarketing und hat Integrati-onspotential. Die Gemeinde zeigt sich jedoch bemüht, indem sie Initiativen von Vereinen wie z.B. zur Schweizermeisterschaft Volleyball oder Westschweizer Leichtathletikmeisterschaft mit infrastrukturellen und personellen Ressourcen unterstützt.

Hinsichtlich der Sport- und Bewegungsinfrastruktur besteht insbesondere im Bereich Turnhal-len Handlungsbedarf. Die Gemeinde muss sich zwangsläufig mit dem Bau einer neuen Turn-halle befassen. Das „Turnhallenproblem“ ist gleichzeitig eine Chance. So könnte die Beschäf-tigung mit dem Problem zu einem generellen Gemeindesportanlagenkonzept (GESAK) Düdin-gen führen. Damit könnten auch die kurz- und längerfristigen Renovationsarbeiten an den be-stehenden Sportinfrastrukturen systematisch geplant werden. Die Wünsche der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Düdingen im Bereich Sportangebot/Sportinfrastruktur sind eher bescheiden. Sie würden sich über mehr Möglichkeiten für informelles Sporttreiben und eine verbesserte Beschilderung der Sportanlagen freuen und wünschten sich Unterstützung auch für die kleineren Vereine.

Wie könnte das Sportangebot verbessert werden? Wie bereits erwähnt wurde, besteht eine Möglichkeit darin, dass die Politik selbst aktiv wird und das Feld nicht nur den Sportvereinen

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überlässt. Ebenso kann die Gemeindeverwaltung in Zusammenarbeit mit den Vereinen Pro-jekte lancieren, wie beispielsweise das erwähnte Projekt „Buchsi bewegt“ gezeigt hat. Ein wichtiger Punkt ist zudem, dass besser über die bestehenden Angebote informiert wird, z.B. per Gemeindemitteilungsblatt. Eine Alternative, die insbesondere für die jungen Düdinger und Düdingerinnen interessant sein dürfte, ist eine Informationsapp für Smart Phones.

Die Zusammenarbeit und Vernetzung mit Sportanbietern innerhalb der Gemeinde scheint in Düdingen gut zu funktionieren. Lediglich einzelne Vereinsvertreter sind der Meinung, dass nicht alle Vereine gleich behandelt werden. Der jährliche Vereinsmarkt unterstützt die Vernet-zung und kann auch helfen, kleinere Probleme oder Anliegen zu beseitigen. Durch gemeinde-übergreifende Vernetzung und Zusammenarbeit können wichtige (infrastrukturelle) Synergien ausgenutzt werden. Es ist daher sinnvoll, gemeindeübergreifend Angebote zu kommunizieren. Dass eine gemeindeübergreifende Zusammenarbeit möglich ist, zeigt das Beispiel der Ju-gendarbeit JANU, die von Ipsach, Nidau und Port gemeinsam getragen wird.

Tabelle 14: Handlungsempfehlungen

Bereich Handlungsempfehlungen Finanzielle, politische, organi-satorische Rahmenbedingun-gen

- Systematische Planung der Sport- und Bewegungsför-derung (Sportentwicklungsplanung)

- Bereitschaft zu kooperativer Planung Inhalte der kommunalen Sportförderung

- Nicht nur subsidiäre Förderung, sondern aktive Ange-botsgestaltung durch Gemeinde

Sportinfrastruktur - Gemeindesportanlagenkonzept - Projekt einer neuen Turnhalle ins Auge fassen - Beschilderung Sportanlagen verbessern

Sportangebote - Information über bestehende Angebote (ev. Informati-onsapp)

- Aktive Angebotsgestaltung Zusammenarbeit und Vernet-zung

- Vereinsmarkt beibehalten - Angebote gemeindeübergreifend kommunizieren

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6 Literaturverzeichnis

Baur, J. & Burrmann, U. (2003). Der jugendliche Sporthopper als „moderne“ Sozialfigur? In J. Baur & S. Braun (Hrsg.), Integrationsleistungen von Sportvereinen als Freiwilligenorgani-sation (S. 549-583). Aachen: Meyer & Meyer.

Digel, H. (2001). Einflusse gesellschaftlicher Entwicklungen auf Schule und Sport. Vortrag im Rahmen der Fachtagung Perspektiven des Schulsports. Karlsruhe.

Güllich A. & Krüger, M. (2013). Leistung und Wettkampf. In A. Güllich, & M. Krüger (Hrsg.), Sport. Das Lehrbuch fürs Studium (S. 529-548). Berlin: Springer.

Heinemann, K. (2007). Einfuh ung in die Soziologie des Sports (5. Aufl.). Schorndorf: Hof-mann.

Hübner, H. & Wulf, O. (2014). Verhaltensbezogene Ansätze in der kommunalen Sportent-wicklungsplanung. In A. Rütten, S. Nagel, & R. Kähler (Hrsg.), Handbuch Sportentwick-lungsplanung (S. 109-117). Schorndorf: Hofmann.

Lamprecht, M., Fischer, A. & Stamm, H.-P. (2011). Sportvereine in der Schweiz. Zahlen, Fakten und Analysen zum organisierten Sport. Magglingen: Bundesamt für Sport BASPO.

Lamprecht, M., Fischer, A. & Stamm, H. (2014). Sport Schweiz 2014: Sportaktivität und Sportinteresse der Schweizer Bevölkerung. Magglingen: Bundesamt für Sport BASPO.

Rütten, A. (2014). BIG8 – Ein Mehrebenenmodell zur theoretischen Fundierung der Sport-entwicklungsplanung. In A. Rütten, S. Nagel, & R. Kähler (Hrsg.), Handbuch Sportent-wicklungsplanung (S. 43-53). Schorndorf: Hofmann.

Strupler, M. (2013). Gemeindesportanlagekonzepte (GESAK) aus Sicht der Planer. Vortrag im Rahmen der Tagung „Sportanlagen“ im BASPO. (Zugriff am 20.1.2015 unter http://www.baspo.admin.ch/internet/baspo/de/home/ehsm/sportanlagenbau/seminar/ta-gung_2013.parsys.0013.downloadList.34700.DownloadFile.tmp/06referathaf-nerstruplerd.pdf

Wetterich, J. (2014). Kooperative Sportentwicklungsplanung. In A. Rütten, S. Nagel & R. Kähler (Hrsg.), Handbuch Sportentwicklungsplanung (S. 119-127). Schorndorf: Hofmann.

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7 Anhang

7.1 Übersicht über die an der Studie beteiligten Kommunen

Kanton Bern Kanton Fribourg

Nr. Gemeinde Einwohner -

kategorie Nr. Gemeinde Einwohner -

kategorie

1 Adelboden 3’000-10'000 1 Autigny < 3’000

2 Bern > 10'000 2 Avry < 3’000

3 Bolligen 3’000-10'000 3 Bulle > 10'000

4 Erlenbach i.S. < 3’000 4 Châtel-St-Denis 3’000-10'000

5 Grindelwald 3’000-10'000 5 Cottens < 3’000

6 Herzogenbuch-see

3’000-10'000 6 Cugy < 3’000

7 Hindelbank < 3’000 7 Düdingen 3’000-10'000

8 Ipsach 3’000-10'000 8 Fétigny < 3’000

9 Kirchberg 3’000-10'000 9 Haut-Intyamon < 3’000

10 Langenthal > 10'000 10 Kerzers 3’000-10'000

11 Lengnau 3’000-10'000 11 Le Mouret 3’000-10'000

12 Meiringen 3’000-10'000 12 Murten 3’000-10'000

13 Schüpfen 3’000-10'000 13 Plasselb < 3’000

14 Seftigen < 3’000 14 Romont 3’000-10'000

15 Thunstetten 3’000-10'000 15 Val-de-Charmey

< 3’000

16 Leissigen < 3’000 16 Vaulruz < 3’000

17 Villars-sur-Glâne

> 10'000

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7.2 Verbesserungsvorschläge der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Sport-angebot und Sportinfrastruktur

- Bad Wolfacker ist in top Zustand - Eishalle top - Turnhallen wurden erneuert - Bessere Schwimmhalle, mit mehr Platz und mehr geführte Wassertrainings zwischen ca. 18:00 Uhr bis 20:30 Uhr - Erneuerung des Vitapacours und sicherer machen, da alles im Wald sehr dunkel und im Winter ab 18:00 Uhr gefährlich ist - Hallenbad Preise senken, vor allem für Studierende - Storen für Brunnenhofturnhalle Beachvolleyballfeld! Bessere Informationen über das gesamte Sportangebot. Bessere Infos. Ich weiss gar nicht was in Düdingen alles angeboten wird Bessere Stereoanlagen Bevölkerungsstarke Gemeinde, aber nur eine Dreifachturnhalle vorhanden, Verbesserungs-möglichkeit: zweite Dreifachturnhalle bauen Damit man gleichzeitig mit dem Hund Sporttreiben kann sollte man den Leinenzwang für Hunde im Brugerawald aufheben (es gibt auch Hundebesitzer die ihren Hund zurückrufen, wenn ein Jogger kommt) Danke erst einmal für die längst fällige Nachfrage. Habe jahrelang im TSV mitgewirkt und musste leider je länger je mehr feststellen, dass die Freizeitbeschäftigung sehr stark leis-tungsbezogen ist. Sehr schade! Leistungsbezogener Sport ist absolut berechtigt, wobei das andere nicht zu kurz kommen darf. Die Mehrheit der Bevölkerung möchte sich einfach be-wegen dürfen und Freude am Sport haben. Das Hallenbad dürfte grösser und vor allem länger sein um effektiv darin ein Training durchführen zu können. Mit den momentanen 20m ist und bleibt es ein Ausbildungsbecken und ist nicht attraktiv für effektive Schwimmtrainings. Das Schwimmbad sollte noch öfters für alle Einwohner geöffnet sein. Nicht nur 3x am Abend in der Woche.... Volleyball in Düdingen hat stark unter der ersten Mannschaft gelitten. Es ist schade, dass so eine krasse Leistungskultur herrscht und deshalb alle jungen Spielerinnen in andere Klubs wechseln mussten! Der Fussball-Kunstrasen wurde für begeisterte "Hobbyspieler" verboten! Der Kraftraum im Leimacker müsste längst einmal überholt werden. Ein neuer Teppich, Streichen und die Geräte auf Vordermann bringen würde bereits reichen! Die Anlagen sowie der Vitaparcours ist im Dorfzentrum, ausserhalb hat es nicht wirklich et-was zum Sporttreiben ausser man geht in den Wald joggen... Die Förderung von 3-4 grossen Vereinen ist sehr gut bemerkbar. Jedoch die kleineren Ver-eine und "unbekannteren" Sportarten (Bsp.Männervolleyball) werden z.T. kaum bemerkt. Dies wiederspiegelt sich dann auch auf kantonaler Ebene (Frauenvolleyball boomt und wird gefördert, wobei Männervolleyball im ganzen Kanton vom Aussterben bedroht ist).

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Die Gemeinde Düdingen informiert die Bewohner kaum über das Sportangebot. Evtl. wären Informationen, die z.B. per Post zugesendet werden, sinnvoll. Die Leimacker Turnhalle müsste mit gewissen neuen Sportartikeln ausgestattet werden. Z.B. die Unihockey-Schläger sind zum teil kaputt, zu klein oder zu gross. Die Schlittschuhe der Leimacker-Eishalle müssten besser geschärft werden. Ein Beach-volley-feld wäre sehr empfehlenswert! Ein zumindest halbwegs akzeptabler Skatepark wäre für eine Gemeinde dieser Grösse ei-gentlich Standard. Jener im Leimacker ist heruntergekommen und von einem Kieselstein-Parkplatz umgeben, was das Skateboardfahren geradezu gefährlich macht, weil ständig das Brett stecken bleibt... Dazu ist der Boden so schlecht, dass man praktisch kein Hinder-nis korrekt fahren kann, da man kein gutes Tempo erreichen kann Eine Männervolleyball-Mannschaft in Düdingen Eine öffentliche Sauna, günstigere Angebote was Yogakurse und Ähnliches anbelangt. Es müssen viele kleine Sportartikel erneuert werden in der Leimacker- Turnhalle. Evtl. könnte ein Basketballclub eingeführt werden. Hängt aber natürlich auch von der Nach-frage ab. Jedenfalls bin ich der Meinung, dass Düdingen noch einen Club im Bereich Hand-ball oder Basketball haben sollte. Finanzielle Unterstützung der Gemeinde für den Tennisklub! Fitness muss besser werden Grössere Eishockeyhalle mit mehr Sitzplätzen Ich denke nicht, dass eine Verbesserung der Sportanlagen nötig ist. Vielmehr sollte man die Leute aktiver Informieren. (Werbung per Post oder was auch immer) Ich persönlich würde es toll finden wenn man noch mehr Material hat. Bei meiner Sportart würde ich es super finden, wenn wir noch eine Sprungboden zu Verfügung hätten, wie an den Wettkämpfen. Ich würde ein Kursangebot mit diversen Tanz-Stilen (Jazz, Hiphop, Ballett) / Joga/Pilates sehr begrüssen. Das was bis jetzt angeboten wird, entspricht mir nicht, da ich dies hobby-mässig betreiben möchte und nicht auf Wettkampfbasis. Ich würde vor allem Kinder anregen, Prospekte nach hause zu nehmen, zu lesen mit den Angeboten. Oder Zeitschriften drucken (1x pro Jahr..oder 1x pro Monat) wo Gruppensport angeboten wird oder sonst was :) Mehr Informationen Mehr Platz. Gerade die Dreifachturnhalle empfinde ich als viel ausgelastet Mehr Räume zur Miete. Es gab eine Yogalehrerin, die einen Raum gesucht hat hier in Düdingen, aber es war alles und überall voll ausgebucht. Mehr Sportangebote nach 19.00 Uhr. Vor allem auch Angebote, bei denen man nicht einem Verein beitreten muss oder in einen Fitnesscenter ein Abo abschliessen sollte. Günstigere Angebote. Siehe Laupen Fr.5.- pro Std Aerobic/Zumba/Step und hier in Düdingen Fr.10.00 mit einer schlechten Leiterin und oft das gleiche also nur Aerobic! Mehr Werbung wäre nicht schlecht Möglichkeiten für unregelmäßiges Sporttreiben in Gruppen fördern, Möglichkeiten für Sport ohne Verein unter Anleitung auch für junge Leute mehr fördern, günstige und spontane An-gebote ohne regelmäßige Verpflichtung fördern

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Nicht alles Geld in den Fussballverein buttern. Es gibt auch andere Vereine die finanzielle Unterstützung benötigen !! Sie könnten vielleicht mehr tänzerische Aktivitäten anbieten, zum Beispiel lateinamerikani-sche Tänze. Skateboarden wird zwar nicht immer von gleich vielen Personen betrieben. Die Zeitein-schränkungen auf dem Schulhausareal sind aber überholt und einseitig gegen eine Gruppe Sportler gerichtet. Diese gilt es meiner Meinung nach aufzuheben. Zweitens ist die Ge-meinde Düdingen doch stark am wachsen, ich würde es für die kommende junge Genera-tion doch sehr begrüssen, einen zeitgemässen Skatepark für Skater, Scooter und Inliner zu errichten Sportangebote die nicht vom FC oder TSV angeboten werden besser der Allgemeinheit be-kannt machen. ZB. einmal im Jahr ein Sportangebotsheft machen mit allen Sportangebo-ten. Turnhalle Brunnenhof sollte es einen Sonnenstoren geben - im Sommer ist es kaum auszu-halten in der Turnhalle Unihockey Halle. Davon würden nicht nur die Vereine im Bezirk (u.a. NLA!, 1. Liga etc.) profitieren, sondern die ganze Gemeinde. Leider wird nur der Fussball unterstützt! Vieleicht zu Schulbeginn eine Broschüre an die Haushalte schicken mit den verschiedenen Vereine und dessen Sportangebote schicken, damit wird der Informationsfluss vereinfacht. Weg zum Birchhölzli (Langsamverkehr) Weniger Leistungssport Weniger Vereine, mehr Plauschangebote Wenn man in der Gemeinde wohnhaft ist, ist es sicherlich kein Problem zu den Sportanla-gen zu finden. Jedoch wurde ich auf der Strasse schon unzählige Male angesprochen, weil Personen die Leimacker Anlage oder die Eishalle suchten. Diese ist kaum ausgeschildert. Auch ist diese mit dem ÖV nicht erreichbar.

7.3 „Best practice“ – Beispiele

Konzepte zur lokalen Sportpolitik:

Kirchberg: Leitbild und Massnahmenplan der Gemeinde Kirchberg siehe auch http://www.kirchberg-be.ch/de/politik/leitbild.html

Bern: Sport- und Bewegungskonzept siehe auch https://www.sportamt-bern.ch/me-dia/Sport_und_Bewegungskonzept_web.pdf

Bolligen: lokale Sport-und Kulturnetz siehe auch http://www.bolligen.ch/de/inhalte/ge-meinde/freizeit-und-kultur/sport/lks.php

Langenthal: Leitbild Sport siehe auch http://www.langenthal.ch/de/sportfreizeit/leitbildsport/

Herzogenbuchsee: Kriteriumkatalog zur Vereinsförderung (siehe auch http://www.herzogen-buchsee.ch/topic12630.html)

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Voraussetzungen: Minimum 20 Vereinsmitglieder, keine ethische Gruppierung oder Glaubensgemeinschaft

Sockelbetrag + weiterer Betrag nach einem Punktesystem (z.B. höhere Gewichtung von ortsansässigen Mitgliedern und Jugendlichen, usw.);

Maximaler Förderungsbetrag: 10% des Vereinsbudgets

Unterstützung bei der Organisation des örtlichen Sportangebotes:

Bolligen:

Sport – und Kulturcouvert: Vorstellung von Veranstaltungen, Angeboten sowie Verei-nen in Bolligen aus dem sportlichen und kulturellen Bereich; wird allen Haushalten in Bolligen per Post zugestellt

Kursangebot im gemeindeeigenen Hallenbad siehe auch http://www.bolligen.ch/de/in-halte/gemeinde/freizeit-und-kultur/sport/kursangebot_Hallenbad.php

Châtel-St-Denis: „PassSport“, eine Broschüre in welcher alle Sportvereine und –anbieter ihre Sportaktivitäten vorgestellt werden, jeder Altersgruppe kostenlos die Möglichkeit zu festge-legten Daten und unter Anmeldung sportliche Aktivitäten unterschiedlicher Sportanbieter auszuprobieren. Es steht jährlich ein Passport été (Sommerpass) und ein Passport hiver (Winterpass) bei den Gemeinden und im Internet zur Verfügung. Das Projekt wird von den Gemeinden sowie von der Dienststelle für Gesundheitswesen und der Gesellschaft der Lo-terie Romande zugunsten des Sports, dem kantonalen Verband für Sport und der Freiburger Kantonalbank finanziell unterstützt. Die Koordination läuft über einen Arbeitsausschuss be-stehend aus 14 Personen der beteiligten Gemeinden und dem Sportbereich.

Veranstaltungen und Aktionen:

Bulle:

„Parcours du sport“ in Zusammenarbeit mit dem Panathlon Club Gruyère: Dieses Sportparcours verbindet verschiedene Sportplätze in der Stadt Bulle über eine Stre-cke miteinander und regt Personen mittels einer Smartphone-Applikation und den da-zugehörigen Übungsvideos zu mehr Bewegung im Alltag an.

„Urban Training“ jeden Donnerstag von Mai bis September besteht die Möglichkeit dank dem gesponserten Sportangebot kostenlos und unter Anleitung Fitnesssport im Freien zu betreiben.

„FriTime“ Dieses Angebot bietet in den Wintermonaten den Jugendlichen ab dem 12. Lebensjahr die Möglichkeit am Sonntagnachmittag in den Sporthallen der Stadt meh-rere Stunden Sport zu treiben.

„MidnightSports“: Jugendlichen ab dem 13. Lebensjahr wird im Rahmen dieses Pro-jekts der Stiftung IdéeSport zudem jeweils wöchentlich am Samstagabend zwischen 21 Uhr und Mitternacht die Sporthallen zur sportlichen Betätigung geöffnet. Die Ju-gendlichen werden von einem Team aus Jugendlichen (Juniorcoachs) und Erwach-senen (Projektleitung, Seniorcoachs, Freiwillige) gemeinsam organisiert, durchgeführt und betreut.

Bolligen:

„Chäs & Brot“ im Rahmen der Chilbi in Habstetten, jährliches „Seifenkistenrennen“ „polysportive Woche“ als Sommerferienangebot

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Modifikationen von „Schweiz bewegt“

Bulle: jährlich im Mai führt die Stadt das Projekt „Bull’bouge“ durch, wobei die Sportanbieter der Stadt Bulle ihre Sportangebote vorstellen und die Bevölkerung zur aktiven Teilnahme motivieren.

Châtel-St-Denis: „Communes en mouvement“, wobei sich Gemeinden aus dem Glanebezirk und der Region von Vevey für die Förderung des Sports sowie die physische Aktivität der Bevölkerung engagieren. Es existiert eine Website auf welcher alle Sportangebote und –ein-richtungen der beiden Distrikte erfasst und die nach unterschiedlichen Kriterien (Alter, Ort und Aktivität) aufgesucht werden können.

Herzogenbuchsee: „Buchsi bewegt“: eine Woche lang veranstalten örtliche Vereine Mit-machangebote und Aktionen; wenn sie durch diese Aktionen neue Vereinsmitglieder gewin-nen können, bekommen sie einen gewissen Finanzbetrag pro neues Mitglied von der Ge-meinde

Freiwilliger Schulsport

Kadetten in Murten: umfangreiches Angebot für den freiwilligen Schulsport siehe auch http://www.kadetten-murten.ch/kad3/index.php/sport