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Newsletter LWL-Forschungsinstitut für Seelische Gesundheit Sehr geehrte MitarbeiterInnen im LWL-Psychiatrieverbund, mit unserem siebten Newsletter im Herbst 2017 möchten wir Sie über neue Projekte informieren. Wir freuen uns über Rückmeldungen, Anregungen oder Projektideen und wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre der siebten Ausgabe. Ihr LWL-Forschungsinstitut für Seelische Gesundheit Themen 1. Das aktuelle Team des LWL-Forschungsinstitutes 2 7. Ausgabe Herbst 2017 1 1. Das aktuelle Team des LWL-Forschungsinstitutes 2 2. Das Institutsprojekt 2017 3 3. Die Verbundsprojekte 2017 4 4. Die Drittmittelprojekte 2017 6 5. Der 10. Fortbildungstag des LWL-Forschungsinstitutes 9 So erreichen Sie uns LWL-Forschungsinstitut für Seelische Gesundheit, Alexandrinenstr. 1-3, 44791 Bochum Telefon: 0234 / 5077 - 4416 Fax: 0234 / 5077 - 4439 E-Mail: [email protected] Besuchen Sie uns doch auch einmal im Internet unter www.lwl-uk-bochum.de.

Newsletter FiSG Herbst 2017 - psychiatrie.lwl-uk-bochum.de · Newsletter LWL-Forschungsinstitut für Seelische Gesundheit 1. Institutsprojekt 2017 Evaluation von psychiatrischer Bezugspflege

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Newsletter LWL-Forschungsinstitut

für Seelische Gesundheit

Sehr geehrte MitarbeiterInnen

im LWL-Psychiatrieverbund,

mit unserem siebten Newsletter im Herbst 2017

möchten wir Sie über neue Projekte informieren.

Wir freuen uns über Rückmeldungen,

Anregungen oder Projektideen

und wünschen Ihnen viel Freude

bei der Lektüre der siebten Ausgabe.

Ihr LWL-Forschungsinstitut

für Seelische Gesundheit

Themen

1. Das aktuelle Team des LWL-Forschungsinstitutes 2

7. Ausgabe

Herbst 20171

1. Das aktuelle Team des LWL-Forschungsinstitutes 2

2. Das Institutsprojekt 2017 3

3. Die Verbundsprojekte 2017 4

4. Die Drittmittelprojekte 2017 6

5. Der 10. Fortbildungstag des LWL-Forschungsinstitutes 9

So erreichen Sie uns

LWL-Forschungsinstitut für Seelische Gesundheit, Alexandrinenstr. 1-3, 44791 Bochum

Telefon: 0234 / 5077 - 4416 Fax: 0234 / 5077 - 4439 E-Mail: [email protected]

Besuchen Sie uns doch auch einmal im Internet unter www.lwl-uk-bochum.de.

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1. Das aktuelle Team des LWL-Forschungsinstitutes

Vorsitzender Prof. Dr. med. Georg JuckelStellv. Vorsitzender Prof. Dr. med. Martin Holtmann

Kaufm. Leiter Heinz Augustin

Wiss. Koordinatoren Dr. med. Knut HoffmannDr. med. Ida Sibylle Haußleiter

Wiss. Mitarbeiter/innen Simone Efkemann (M. Sc. Klinische Psychologie, Doktorandin)Dr. rer. medic Barbara Emons (Dipl.-Biologin)Dr. med. Jakov Gather (Assistenzarzt)Janice Kalagi (M. Sc. Forensische Psychologie)Sandra Lorek (M. Sc. Klinische Psychologie)Jasmin Obermanns (M. Sc. Biologie, Doktorandin)Dr. rer. nat. Bianca Ueberberg (Dipl.-Biologin)

Wiss. Assistenz Maria Janik (FaMI med. Dok.)

Wiss. Hilfskräfte Anita von Lünen (B. Sc. Psychologie)Anna Werning (Dipl.-Molekularbiomedizinerin, Genesungsbegleiterin)

Stud. Hilfskräfte Alina Noveski (Cand. Psychologie)

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Stud. Hilfskräfte Alina Noveski (Cand. Psychologie)

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1. Institutsprojekt 2017

Evaluation von psychiatrischer Bezugspflege

Klinische psychiatrische Versorgung erfolgt im Rahmen einer multiprofessionellen Zusammenarbeitim Team. Pflegekräfte stellen in der klinischen Behandlung von psychisch erkrankten Menschenzahlenmäßig die größte Berufsgruppe dar und sichern jeden Tag 24 Stunden ihre pflegerischeVersorgung. So liegt die Vermutung nahe, dass die pflegerischen Tätigkeiten einen großen Einflussauf Patientenzufriedenheit und Behandlungserfolg haben.

Psychiatrische Erkrankungen gehen häufig mit einer Beziehungsstörung einher. Vor diesemHintergrund stellt die professionelle Beziehungsgestaltung einen wesentlichen Aspekt im Rahmender psychiatrischen Versorgung von psychisch erkrankten Menschen dar. Das Konzept derBezugspflege als eine Organisationstruktur der Pflege, bei dem jedem Patienten eine individuelleund hauptsächlich für ihn zuständige Pflegeperson zugeordnet wird, fokussiert damit auch dieBeziehungsarbeit in besonderer Weise.

In diesem Institutsprojekt soll deshalb mit dem Instrument IzEP® der Anwendungsgrad desBezugspflegekonzeptes auf unterschiedlichen Stationen in unterschiedlichen LWL-Kliniken fürErwachsenenpsychiatrie ermittelt werden. Dies geschieht durch die Erfassung von strukturellenGegebenheiten sowie eine Befragung aller beteiligten Personen (Patienten, Angehörige,

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Gegebenheiten sowie eine Befragung aller beteiligten Personen (Patienten, Angehörige,Pflegekräfte, Therapeuten, Ärzte, Vertreter externer Stellen) zu Pflegekonzeption,Arbeitsorganisation, Pflegeprozess, Kommunikation und Rollenverständnis. Zusätzlich werdenPatientenzufriedenheit und Behandlungserfolg anhand von validierten Selbsteinschätzungs- undFremdeinschätzungs-Fragebögen erfragt.

Anhand der erhobenen Daten soll beantwortet werden, ob und welche Zusammenhänge eszwischen dem Umsetzungsgrad des Bezugspflegekonzeptes, der Wahrnehmung der Bezugspflege,der Patientenzufriedenheit und dem Behandlungserfolg gibt. Idealerweise können darausPraxisempfehlungen bezüglich der Pflegeorganisation und besonders wirksamer pflegerischerInterventionen abgeleitet werden.

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2. Verbundsprojekte 2017

Mißbräuchlicher und abhängiger Konsum von Pregabalin

bei opiatabhängigen bzw. substituierten Patienten und Patienten

mit anderen stoffgebundenen Abhängigkeitserkrankungen

Aus dem klinischen Alltag in der Suchtmedizin ergab sich der Eindruck, daß immer mehr Patienteneinen mißbräuchlichen oder abhängigen Konsum von Pregabalin betreiben. Dieses Phänomenwurde zwischenzeitlich sogar in der allgemeinen Presse diskutiert, in der aktuellen Fachliteraturfinden sich jedoch keine hinreichenden Daten zur Epidemiologie insbesondere in Deutschland.

Im Rahmen dieses Projekts sollen routinemäßig durchgeführte Drogenscreenings von stationär wieauch ambulant behandelten Suchtpatienten, insbesondere aber von opiatsubstituierten Patientenausgewertet werden hinsichtlich eines Nachweises von Pregabalin, um somit eine Datengrundlagezu schaffen, die eine bessere Einschätzung der Verbreitung eines mißbräuchlichen oderabhängigen Pregabalin-Konsums im Versorgungsgebiet der LWL-Kliniken und ggf. nachfolgendeweiterführende Untersuchungen ermöglicht.

Da aufgrund der zunehmenden klinischen Relevanz ein Test auf Pregabalin bereits während desJahres 2016 in das Routine-Drogenscreening der Suchtabteilungen der LWL-Kliniken Lengerich

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Jahres 2016 in das Routine-Drogenscreening der Suchtabteilungen der LWL-Kliniken Lengerichund Münster aufgenommen worden ist, konnte auf bereits vorhandene Befunde zurückgegriffenwerden. Herangezogen wurden die Aufnahme-Drogenscreenings der im vierten Quartal 2016stationär in den Suchtabteilungen der LWL-Kliniken Lengerich und Münster aufgenommenenPatienten (n=769) sowie die Kontroll-Drogenscreenings der in den Substitutionsambulanzen derbeiden Kliniken substituierten Patienten (n=270). Damit ist die vorliegende Datengrundlage deutlichumfangreicher, als bei den bisher veröffentlichten wenigen Studien zu dieser Frage, die zudem miteiner Ausnahme aus dem Ausland stammen. Die bereits erfaßten Daten werden nun eingehendausgewertet. Die Gruppe der positiv auf Pregabalin getesteten Patienten soll genau charakterisiertwerden hinsichtlich demographischer Daten wie auch hinsichtlich der Abhängigkeit von anderenSubstanzen, um so ggf. Patientengruppen beschreiben zu können, die eine besondereVulnerabilität für einen zusätzlichen mißbräuchlichen Konsum / eine Abhängigkeit von Pregabalinaufweisen. Besonderes Augenmerk soll auch darauf gelegt werden, wieviele betroffene PatientenPregabalin ärztlich jenseits der zugelassenen Indikationen verordnet bekommen.

Sofern die Auswertung ein relevantes Ausmaß an mißbräuchlichem oder abhängigem Konsum vonPregabalin nachweisen sollte, ist angedacht, in einem zweiten Schritt durch eine Erhebung mittelsFragebogen zu eruieren, welche klinischen Effekte der Substanz für die Patienten ausschlaggebendsind. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt werden Patienten in stationärer Behandlung mit deutlichoberhalb der zulässigen Höchstdosis liegenden berichteten Konsummengen von Pregabalin zupsychoedukativen Zwecken auch hinsichtlich ihres Pregabalin-Serum-Spiegels bei Aufnahmeuntersucht. Sofern sie in die Verwendung ihrer Daten einwilligen, ist hieraus eine Erstellung einesFallserienberichts geplant.

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Untersuchung der Einflüsse einer ambulanten Theater-Therapiegruppe

auf Symptomstärke und Lebensqualität der teilnehmenden Patienten

Bereits seit 2009 besteht eine Kooperation zwischen dem LWL-Universitätsklinikum Bochum unddem Bochumer Schauspielhaus, seit 2012 existiert des Weiteren eine Zusammenarbeit zwischender LWL-Klinik Herten und den Ruhrfestspielen Recklinghausen. In beiden Kliniken wird seitherjährlich unter Anleitung einer Theatertherapeutin von ambulanten und stationären Patienten sowieMitarbeitern verschiedener Profession (Ärzte, Pflegekräfte, Ergotherapeuten u. a.) der jeweiligenKlinik gemeinsam ein Theaterstück geprobt, welches anschließend dem öffentlichen Publikumpräsentiert wird. Die teilnehmenden Patienten weisen unterschiedliche psychische Erkrankungenauf, zu einem Großteil liegen affektive Störungen vor. Über die Theaterarbeit wird auf spezielleWeise die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen vorangetrieben. Die Beteiligten setzen sichintensiv mit sich selbst auseinander und können ihre Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen

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auf spielerische Art an die Öffentlichkeit tragen. Die Dauer des jeweiligen Projektes beträgt ca. einhalbes Jahr, in diesem Zeitraum ergeben sich, neben den Proben, auch individuelle Themen in derjeweils begleitenden ärztlich geleiteten Therapiearbeit mit jedem einzelnen Patienten. AufNachfrage wird das Projekt von den Patienten meist als stabilisierend und heilsam beschrieben,bislang ist dies jedoch nicht objektiviert worden. Bei den teilnehmenden Patienten in Bochum undHerten soll deshalb die systematische Untersuchung von krankheitsbezogenen Daten,Symptomausprägung und Lebensqualität im zeitlichen Verlauf des Projektes erfolgen.

Ziele der Studie sind die Symptomreduktion, Verbesserung des psychosozialen Funktionsniveaus,Reduktion des Schweregrades der Erkrankung sowie die Verbesserung der Lebensqualität und dieErreichung individuell gesetzter Ziele.

Die Theaterproben und -aufführungen sind derzeit abgeschlossen, letzte Studienvisiten stehennoch aus. Die Datenbearbeitung und -auswertung ist zur Zeit in Arbeit.

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3. Drittmittelprojekte 2017

Einsatz von Behandlungsvereinbarungen

bei psychiatrischen Patienten mit psychotischen Erkrankungen

im Rahmen der integrierten Behandlungsplanung

und zur Reduktion von Zwangsmaßnahmen

Die positiven Auswirkungen gemeinsamer Entscheidungsfindung wurden bereits in verschiedenenBereichen der somatischen Medizin wiederholt belegt. In der stationären Behandlung vonMenschen mit psychischen Erkrankungen wird die gemeinsame Entscheidungsfindung häufigdadurch erschwert, dass psychisch Kranke in akuten Krankheitsphasen ihre Fähigkeit zurselbstbestimmten Entscheidungsfindung vorübergehend verlieren können. Vereinzelteinternationale Studien konnten für die gemeinsame Entscheidungsfindung bei psychiatrischenPatienten eine Reduktion der Tage eines stationären Aufenthalts sowie eine verbessertetherapeutische Beziehung zeigen. Es liegen jedoch keine Untersuchungen für Deutschland vor.

Schizophrene und schizoaffektive Störungen als Prototypen schwerer psychischer Erkrankungenverlaufen häufig mit akuten krisenhaften Zuspitzungen und führen dann zu wiederholten stationärenBehandlungen. Akute Aufnahmesituationen sind dabei vielfach durch Angst, eine veränderteWahrnehmung der Realität, Einschränkungen der freien Willensbildung, nicht selten durch Selbst-

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Wahrnehmung der Realität, Einschränkungen der freien Willensbildung, nicht selten durch Selbst-und/oder Fremdgefährdung gekennzeichnet und dann auch mit Zwangsmaßnahmen verbunden.Als hinderlich erweisen sich aus Sicht der Betroffenen unter anderem zu viel professionelleVerantwortungsübernahme und unzureichende Mitsprachemöglichkeiten bei der Therapieplanungeinschließlich der Medikation, aber auch belastende Erfahrungen bei früheren Klinikbehandlungen.Komplementär hierzu entwickelt sich ein mangelndes Vertrauen der Behandler, mit dem Patientenein tragfähiges therapeutisches Arbeitsbündnis herstellen zu können.

Primäres Ziel des Projektes ist die Evaluation von Behandlungsvereinbarungen, einempartizipativen Aushandlungsprozesses inklusive einer schriftlichen Vereinbarung mit stationärbehandelten psychotischen Patienten über die Bedingungen künftiger Aufnahmen undBehandlungen im Rahmen einer integrierten Behandlungsplanung. DieBehandlungsvereinbarungen werden vor oder nach Entlassung abgeschlossen und mit derAushändigung eines einfachen Krisenpasses verglichen. Es wird vermutet, dass dieBehandlungsvereinbarungen im Vergleich zum Krisenpass zu einer geringeren kumulativenstationären Behandlungsdauer insgesamt sowie zu weniger Zwangsmaßnahmen führen.

Das Projekt wird vom Gesundheitsministerium gefördert und in Kooperation mit der UniversitätBielefeld unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Martin Driessen und Herrn Prof. Dr. Georg Juckeldurchgeführt. Die Erhebung erfolgt in den Studienzentren Evangelisches Klinikum Bethel(Bielefeld), LVR-Klinik Bonn, St. Alexius-/St. Josef-Krankenhaus Neuss, LWL-Klinik Marsberg undLWL-Universitätsklinikum Bochum.

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Evaluation der Kollegialen Hilfe

in den LWL-PsychiatrieVerbund Einrichtungen

und LWL-Maßregelvollzugskliniken

Mitarbeiter/-innen in der Psychiatrie sind während ihrer Diensteinsätzeberufsspezifischen Risiken und Belastungen ausgesetzt. Beschimpfungen,Drohungen oder gar körperliche Übergriffe durch Patienten/-innen undBewohner/-innen oder das Erleben eines Suizid(-versuches) gehört für vieleBeschäftigte der LWL-PsychiatrieVerbund Einrichtungen (LWL-PV) zumArbeitsalltag. Der Wert der psychosozialen Gesundheit der Beschäftigten wirdaber sowohl individuell, als auch betrieblich und gesellschaftlich steigen.Umso wichtiger ist es, arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren durch eineVerzahnung von Arbeitsschutz und betrieblicher Gesundheitsförderungvorzubeugen.

Die „Kollegiale Hilfe", ein gemeinsames Projekt des LWL-PV Westfalen, desLWL-Maßregelvollzuges Westfalen und der Unfallkasse Nordrhein Westfallen(Unfallkasse NRW), wurde im Jahr 2008 als flächendeckendes Konzept zurpsychosozialen Unterstützung von betroffenen Beschäftigten initiiert. AlsNotfallmanagement leistet dieses Nachsorgekonzept einen Beitrag zurkörperlichen und seelischen Gesundheit der Beschäftigten bzw. eineWiederherstellung derselben nach belasteten Ereignissen. Nach der Phase

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Wiederherstellung derselben nach belasteten Ereignissen. Nach der Phaseder Umsetzung dieses Konzeptes und den bereits gesammeltenPraxiserfahrungen drängen sich zunehmend Fragen auf bezüglich derEffizienz der entwickelten standortspezifischen Strukturen sowie derWirksamkeit der geleisteten Hilfe.

Bislang fehlen objektive Informationsdaten bzw. eine Evaluation der Arbeit der„Kollegialen Hilfe“-Teams, die für eine entsprechende Optimierung bzw.Weiterentwicklung dieses Nachsorgekonzeptes eingesetzt werden können.Des Weiteren haben sich in den unterschiedlichen Einrichtungen desVerbundes auch standortspezifische (Betreuungs-)Konzepte entwickelt.

Die Intention des Projektes ist es, „Sinn und Nutzen“ des KollegialenHilfesystems sowie der Arbeit der kollegialen Helfer/-innen aufzuzeigen bzw.den Mehrwert dieser Leistung deutlich zu machen und wissenschaftlich zuuntermauern. Von zentralem Interesse sind die Rahmenbedingungen für eingut funktionierendes Notfallmanagement. Das Projekt soll einen Beitragleisten, um das bestehende Konzept weiter zu entwickeln, damit die KollegialeHilfe effektiv und effizient umgesetzt wird. Darüber hinaus sollten die Grenzender Arbeit dieser Teams aufgezeigt werden. Die Evaluation wird durch dieUnfallkasse NRW finanziert und in Kooperation mit Frau Maria Stefani undHerrn Martin Skorzak vom Fachbereich Psychiatrie, Referat „Personal &Recht, Landesbetreuungsamt“ des LWL in Münster durchgeführt.

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TELL US! – Telemedizinische Supportstrukturen

für psychisch kranke Patientinnen und Patienten

Angesichts der wachsenden Bedarfe in der Versorgung psychisch schwerwiegend erkrankterMenschen ist eine quantitative und qualitative Ausweitung der ambulanten Versorgung nachstationären Aufenthalten und eine Verlagerung von stationären zu ambulanten Leistungenerforderlich. Entsprechende Neuregelungen – namentlich das pauschalierende EntgeltsystemPsychiatrie und Psychosomatik (PEPP) – sind grundsätzlich sinnvoll, verstärken aber zur Zeit dieschon bestehenden teilweise dramatischen Engpässe in der ambulanten Versorgung. Es werdendaher Versorgungsinnovationen benötigt, die über eine enge Kommunikation zwischenTherapeuten und Patienten den Verbleib im sozialen Umfeld sowie auch therapeutischeAkutinterventionen bei knappen Ressourcen ermöglichen.

Das Projektvorhaben TELL US! verfolgt den Ansatz, eine derartige Perspektive durchtelemedizinische Supportstrukturen für die ambulante Versorgung zu befördern. Patientinnen undPatienten soll die Möglichkeit gegeben werden, über eine App mit den Behandlern zukommunizieren (Chat, Mail, Videotelefonie), eigene Dokumentationen zu führen (z. B.Stimmungstagebücher) oder psychoedukative Einheiten zu nutzen. Behandlern wird durch dieMöglichkeit der Akutintervention auf Basis der dokumentierten Informationen die Chance gegeben,zeitnah auf etwaige Gesundheitsverschlechterungen ihrer Patienten zu reagieren. TELL US! nutztdamit die Möglichkeiten einer digitalen Medizin für soziale Innovationen in der psychiatrischen undpsychotherapeutischen Versorgung.

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psychotherapeutischen Versorgung.

Die Entwicklung und Umsetzung eines Supportsystems für die telemedizinische Betreuung inambulanten Behandlungskontexten soll die bestehende und zur Zeit weiter wachsendeVersorgungslücke in der ambulanten Psychotherapie verringern und perspektivisch schließen.Verringerung der Symptombelastung, der Medikationsnotwendigkeit und der Häufigkeit vonKontrolluntersuchung in der Klinik sowie ein nachhaltiger Therapieerfolg sind die Ziele ausPatientenperspektive. Aus Behandlerperspektive besteht darüber hinaus das Ziel, die hierausresultierenden freiwerdenden Ressourcen einer qualitativ hochwertigeren Versorgung einergrößeren Patientenzahl zugutekommen zu lassen.

Die Projektkooperation liegt unter der Gesamtleitung von Herr Prof. Dr. Juckel und Frau Dr.Emons. Neben dem LWL-Forschungsinstitut für Seelische Gesundheit sind das LWL-Universitätsklinikum, die Healthy Projects GmbH, das Institut für Sicherheit und Datenschutz imGesundheitswesen (ISDSG) und die MedEcon Ruhr GmbH Kooperationspartner des Projektes.

Zur Zeit wird an allen beteiligten Institutionen und Firmen an der Projektkoordination und -organisation gearbeitet, sowie an der Ausarbeitung der detaillierten Leistungsanforderungen unddem Datenschutzkonzept gearbeitet.

Das Projekt wird durch das Förderprogramm „Innovative Medizin in einer digitalen Gesellschaft“des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

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5. Der 10. Fortbildungstag des LWL-Forschungsinstitutes

Schon jetzt möchten wie Sie herzlich zu unserem 10. Fortbildungstag im nächsten Jahr einladen. Erfindet am Donnerstag, den 12. April 2018 in der LWL-Klinik in Warstein, Franz-Hegemann-Str. 23,59581 Warstein von 9.30 Uhr bis 16.15 Uhr statt.

Wie in den vergangenen Jahren gibt Herr Prof. Dr. Georg Juckel zunächst einen Überblick über dieAktivitäten des LWL-Forschungsinstitutes aus dem letzten Jahr. Im Anschluss daran folgen sechsausgewählte Kurzvorträge, die jeweils ein Projekt näher vorstellen. Gerne können auch Sie einenVortrag auf dem LWL-Fortbildungstag halten und Ihr Projekt dadurch einem breiteren LWL-

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Vortrag auf dem LWL-Fortbildungstag halten und Ihr Projekt dadurch einem breiteren LWL-Publikum vorstellen. Dazu reichen Sie Ihren Vortrag bei uns im Forschungsinstitut ein und wirstellen dann bei mehreren Einreichungen ein buntes Vortragsspektrum zusammen. DasSchwerpunktthema 2018 lautet „Psycho-Somatik – Quo vadis?“ und es werden am Nachmittag FrauProf. Alexandra Martin, zum Thema “Somatisierungsstörungen“ und Herr Dr. med. Stefan Hempe,Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, zum Thema “MultimodaleSchmerztherapie aus schmerztherapeutischer Sicht“ referieren.

Sie werden per Mail noch einen Aufruf zur Vortragseinreichung sowie eine Einladung mit demgeplanten Programm per E-Mail erhalten und können sich gerne direkt im Forschungsinstituttelefonisch unter 0234 / 5077-4416 oder per E-Mail [email protected] für den 10.Fortbildungstag 2018 anmelden.