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Ausgabe 11 - Januar 2017 Informationen aus der Klinik für Hautkrankheiten am Universitätsklinikum Jena Derma News Heilende Strahlung Die Lichtabteilung der Jenaer Hautklinik bietet breites Spektrum Wie nutzen Sie die Wirkungen des Lichts an der Jenaer Hautklinik? Dr. Goetze: Unser Spektrum umfasst sowohl die Lichtdiagnostik als auch die Licht- therapie. Grundsätzlich widmen wir uns allen Hautveränderungen, die mit Licht behandelbar sind, wobei unser Spezialge- biet Photodermatosen sind. Dabei handelt es sich um Reaktionen der Haut, die nach dem Einwirken von UV-Strahlen auftreten. Neben der polymorphen Lichtdermatose – auch „Sonnenallergie“ genannt – gehört zu diesen Krankheitsbildern auch die Urticaria solaris, bei der nach kurzer Sonneneinstrah- lung Rötungen und Quaddeln auftreten. Welche Erkrankungen behandeln Sie außerdem mit Hilfe von Licht? Dr. Goetze: Das Spektrum reicht von der Schuppenflechte über Neurodermitis bis zum Hand- und Fußekzem. Während UV-B-Strah- lung in der oberen Hautschicht wirkt, reicht UV-A-Strahlung tiefer bis ins Bindegewebe. Dies nutzen wir beispielsweise bei Erkran- kungen, bei denen eine Verhärtung des Bin- degewebes auftritt, beispielsweise einer Sklerodermie. Aber auch Patienten mit einer so genannten Graft-Versus-Host-Reaktion – einer Systemerkrankung nach einer Kno- chenmark-Transplantation – können wir mit Lichttherapie behandeln. Welche Geräte verwenden Sie zur Therapie? Dr. Goetze: Zum einen kommt unser UVA- 1-Gerät zum Einsatz. Ein solches Gerät ist aufgrund seiner Größe meist nicht in der- matologischen Praxen zu finden. Kurz vor dem Jahreswechsel haben wir zudem eine neue UV-A-/UV-B-Kombinationskabine in Liebe Leserinnen und Leser, „Licht ist Leben“ – gerade im Winter, wenn wir morgens im Dunkeln das Haus verlassen und abends im Dunkeln nach Hause kommen, vermissen wir das Licht – natürlich das Tageslicht, das uns frisch macht, hoffentlich nicht das UV-Licht als wesentlichem Risikofaktor für den Haut- krebs. Eine differenzierte Lichtdiagnostik und eine individuell zugeschnittene Licht- therapie sind in der Dermatologie fest etabliert. An unserer Hautklinik im Uni- versitätsklinikum Jena führen wir beides durch. Wir waren in den vergangenen Jahren auch immer wieder aktiv in der Erforschung der Wirkungen des Lichts an der Haut: bei der Entstehung von Radikalen mit der Folge beschleunigter Hautalterung oder der Therapie mit was- sergefiltertem Infrarotlicht, sei dies als photodynamisches Verfahren oder in der Behandlung kutaner HPV-Infektionen. Aktuell haben wir eine schöne Studie über den Einsatz der Fluoreszenzdiag- nostik in der Optimierung der Hautkrebs- prävention publiziert. Anlass genug also, in der „Lichtstadt“ Jena, in der 1801 das UV-Licht entdeckt wurde, eine Ausgabe der Jena Derma News der dermatologischen Photothera- pie zu widmen. Oberarzt Goetze mit sei- nem „Licht-Team“ dafür herzlichen Dank. Ich wünsche Ihnen wieder viel Freude bei der Lektüre. Ihr Prof. Dr. Peter Elsner Direktor der Klinik für Hautkrankheiten Oberarzt Dr. Steven Goetze mit den Pflegeassistentinnen Heike Lenk (links) und Ines Bertling bei der Behandlung eines Handekzems mit einer Creme-PUVA-Therapie. Fotos: Hellmann Für Kooperationspartner, einweisende Ärzte und Patienten

Newsletter Hautklinik 2017-01 Patienten · Ausgabe 11 - Januar 2017 Informationen aus der Klinik für Hautkrankheiten am Universitätsklinikum Jena DermaNews Heilende Strahlung Die

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Ausgabe 11 - Januar 2017

Informationen aus der Klinik für Hautkrankheiten am Universitätsklinikum Jena

DermaNews

Heilende StrahlungDie Lichtabteilung der Jenaer Hautklinik bietet breites Spektrum

Wie nutzen Sie die Wirkungen des Lichts an der Jenaer Hautklinik?Dr. Goetze: Unser Spektrum umfasst sowohl die Lichtdiagnostik als auch die Licht-therapie. Grundsätzlich widmen wir uns allen Hautveränderungen, die mit Licht behandelbar sind, wobei unser Spezialge-biet Photodermatosen sind. Dabei handelt es sich um Reaktionen der Haut, die nach dem Einwirken von UV-Strahlen auftreten. Neben der polymorphen Lichtdermatose – auch „Sonnenallergie“ genannt – gehört zu diesen Krankheitsbildern auch die Urticaria solaris, bei der nach kurzer Sonneneinstrah-lung Rötungen und Quaddeln auftreten.

Welche Erkrankungen behandeln Sie außerdem mit Hilfe von Licht?Dr. Goetze: Das Spektrum reicht von der Schuppenfl echte über Neurodermitis bis zum

Hand- und Fußekzem. Während UV-B-Strah-lung in der oberen Hautschicht wirkt, reicht UV-A-Strahlung tiefer bis ins Bindegewebe. Dies nutzen wir beispielsweise bei Erkran-kungen, bei denen eine Verhärtung des Bin-degewebes auftritt, beispielsweise einer Sklerodermie. Aber auch Patienten mit einer so genannten Graft-Versus-Host-Reaktion – einer Systemerkrankung nach einer Kno-chenmark-Transplantation – können wir mit Lichttherapie behandeln.

Welche Geräte verwenden Sie zur Therapie?Dr. Goetze: Zum einen kommt unser UVA-1-Gerät zum Einsatz. Ein solches Gerät ist aufgrund seiner Größe meist nicht in der-matologischen Praxen zu fi nden. Kurz vor dem Jahreswechsel haben wir zudem eine neue UV-A-/UV-B-Kombinationskabine in

Liebe Leserinnen und Leser,

„Licht ist Leben“ – gerade im Winter, wenn wir morgens im Dunkeln das Haus verlassen und abends im Dunkeln nach Hause kommen, vermissen wir das Licht – natürlich das Tageslicht, das uns frisch macht, hoffentlich nicht das UV-Licht als wesentlichem Risikofaktor für den Haut-krebs.

Eine differenzierte Lichtdiagnostik und eine individuell zugeschnittene Licht-therapie sind in der Dermatologie fest etabliert. An unserer Hautklinik im Uni-versitätsklinikum Jena führen wir beides durch. Wir waren in den vergangenen Jahren auch immer wieder aktiv in der Erforschung der Wirkungen des Lichts an der Haut: bei der Entstehung von Radikalen mit der Folge beschleunigter Hautalterung oder der Therapie mit was-sergefi ltertem Infrarotlicht, sei dies als photodynamisches Verfahren oder in der Behandlung kutaner HPV-Infektionen. Aktuell haben wir eine schöne Studie über den Einsatz der Fluoreszenzdiag-nostik in der Optimierung der Hautkrebs-prävention publiziert.

Anlass genug also, in der „Lichtstadt“ Jena, in der 1801 das UV-Licht entdeckt wurde, eine Ausgabe der Jena Derma News der dermatologischen Photothera-pie zu widmen. Oberarzt Goetze mit sei-nem „Licht-Team“ dafür herzlichen Dank.

Ich wünsche Ihnen wieder viel Freude bei der Lektüre.

IhrProf. Dr. Peter ElsnerDirektor der Klinik für Hautkrankheiten

Oberarzt Dr. Steven Goetze mit den Pfl egeassistentinnen Heike Lenk (links) und Ines Bertling bei der Behandlung eines Handekzems mit einer Creme-PUVA-Therapie. Fotos: Hellmann

Für Kooperationspartner, einweisende Ärzte und Patienten

Ausgabe 11 - Januar 2012DermaNews

Betrieb genommen. Dank des modernen UV-Sensorsystems lässt sich die Strahlung exakt dosieren. Durch die dialoggesteuerte Bedienung mit Sicherheitsabfragen und programmierbare Dosislimits hat sich die Sicherheit für die Patienten verbessert, so dass die Phototherapie weiterhin mit hohen Qualitätsstandards bei uns stattfinden kann.

Setzen Sie ausschließlich die „klassische“ Bestrahlung ein?Dr. Goetze: Neben der Bestrahlung des Kör-pers – beziehungsweise von Teilen – mit UV-A- und UV-B-Strahlung wenden wir auch die Balneo-Phototherapie an. Dabei baden die Patienten in einer Solelösung oder in Wasser mit Zusätzen und werden anschlie-ßend bestrahlt. Die Bäder sorgen dafür, dass die Haut lichtempfindlicher wird. Diese Anwendung des Lichts ist eine der effek-tivsten Formen der Lichttherapie und eignet sich zur Behandlung von Neurodermitis oder auch Psoriasis (Schuppenflechte). Während der gesamten Therapie müssen die Patienten zum Schutz ihrer Augen spezielle Brillen tra-gen. Da die Haut bis zu zwölf Stunden nach der Behandlung sehr empfindlich ist, müssen sich die Patienten in dieser Zeit mit Sonnen-brille und kompletter Hautbedeckung vor UV-Licht schützen.

Welche Patienten kommen zu Ihnen?Dr. Goetze: In unserer Tagesklinik betreuen wir Patienten von etwa 20 Jahren bis ins hohe

Alter. Da sie jedoch selbstständig täglich zu uns kommen und sich auch im Haus zu den verschiedenen Behandlungs- und Unter-suchungsräumen bewegen müssen, ist es wichtig, dass unsere Patienten gut zu Fuß sind. Die Patienten kommen über unsere Poliklinik zu uns, werden von niedergelasse-nen Kollegen überwiesen oder erhalten die tagesklinische Therapie im Anschluss an eine vollstationäre Behandlung.

Wie sieht die tagesklinische Behandlung aus?Dr. Goetze: Unsere Patienten kommen über mehrere Wochen von Montag bis Freitag

täglich zu uns. Generell lässt sich sagen, dass die Lichttherapie zeit- und persona-lintensiv ist und viel Erfahrung voraussetzt. Neben mir gehören fünf speziell geschulte Mitarbeiter zum Team, das täglich etwa 25 Patienten in der Tagesklinik versorgt. Neben den verschiedenen Formen der Lichtthera-pie werden die Patienten auch angeleitet, Salben richtig einzusetzen. Wir unterstützen sie, so dass sie die Therapie auch zu Hause weiterführen können.

Die neue Kombinationskabine „UV 5002“ für Therapien mit UV-A- und UV-B-Strahlung

Die spezielle Badewanne dient der Balneophototherapie wie beispielsweise der Bade-PUVA- oder der Sole-UV-B-Therapie.

Viel Platz benötigt das UVA1-Bestrahlungsgerät.

Ausgabe 11 - Januar 2017DermaNews

Termine

25. Januar 2017Jenaer Abendvorlesung

Lichttherapie bei chronischen Erkran-kungen der Haut

19 Uhr, Universitätsklinikum Jena, Hörsaal 3, Am Klinikum 1

Welche Möglichkeiten bietet die Lichtthera-pie bei der Behandlung von Neurodermitis und anderen häufigen chronischen Erkran-kungen, wie Schuppenflechten, Hand- und Fußekzemen und wie effektiv ist sie?

Vortrag: Dr. Steven Goetze, Klinik für Hautkrankheiten Jena

Teilnahme kostenfrei, Anmeldung nicht erforderlich

1. April 2017 Jahrestagung der Society for Dermato-logy in the Tropics e.V.

DGUV-Akademie Dresden

Unter dem Motto „Tropendermatologie im Zeichen der internationalen Migration“ erwartet Teilnehmer ein abwechslungs-reiches Programm zu entwicklungspoliti-schen Aspekten, tropischen Infektionen, Besonderheiten von Hautkrankheiten in den Tropen sowie zu Möglichkeiten, als Volunteer eigene Erfahrungen in den Tro-pen zu sammeln.

Informationen und Anmeldung bei der Agentur Herzberg, Sulzaer Straße 1-5, 99510 Apolda Tel.: 03644 / 517 518 Fax: 03644 / 51 50 50 [email protected]

6. Mai 2017Colloquium allergologicum Jenense

Maxx-Hotel Jena

Wie können Patienten mit Nahrungsmit-telallergien und -unverträglichkeiten in Klinik und Praxis optimal behandelt und beraten werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des XXXIII. Colloquium aller-gologicum in Jena.

Informationen und Anmeldung bei der Agentur Herzberg, Sulzaer Straße 1-5, 99510 Apolda Tel.: 03644 / 517 518 Fax: 03644 / 51 50 50 [email protected]

Eine Psoriasis (auch Schuppenflechte genannt) zeigt sich durch schuppende Hautstellen, die häufig an den Knien, den Ellenbogen und am Kopf auftreten. In Deutschland sind schätzungsweise zwei Millionen Menschen von der Erkrankung betroffen. Im linken Bild ist der Zustand vor der Behandlung, im rechten nach der Phototherapie zu sehen. In diesem Fall hat eine Lichttherapie mit UVB 311 nm stattgefunden.

Die Abbildungen zeigen Hautveränderungen beim kutanen T-Zell-Lymphom. Als Therapie wird hier vor allem die Bade-PUVA-Photochemotherapie eingesetzt, bei der der Patient vor der UV-A-Bestrahlung ein Medikamentenbad mit Psoralen nimmt.

Der abgebildete Patient erhielt zur Behandlung seiner Schuppenflechte eine kombinierte Dithranol- und UVB-311nm-Lichttherapie. Gut zu erkennen sind die sogenannten Woronoff-Ringe um die abgeheilten Plaques.

Ausgabe 11 - Januar 2017DermaNews

AS Göschwitz

AS Lobeda

KlinikumLobeda

Klinik für Hautkrankheiten

Erlanger Allee

Erlanger Allee

Stadtrodaer Str.

Stadtrodaer Str.

Humboldtstr.

Humboldtstr.

Erfurter Str.

Erfurter Str.

Klinik für Hautkrankheiten

So fi nden Sie zu unsErfurter Straße 35, 07743 Jena

Anreise mit dem Pkw:Unsere Klinik liegt an der B7, kurz vor dem Stadtausgang Jena Richtung Weimar. Parkplätze sind in beschränkter Zahl vorhanden (gebührenpfl ichtig).

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:Unsere Klinik ist mit der Buslinie 16 ab Stadtmitte Jena erreichbar (Bus haltestelle Hautklinik).

Ansprechpartnerder Hautklinik am Universitätsklinikum JenaSie möchten einen Patienten einweisen?Frau Guthmann vom Aufnahmesekretariat hilft Ihnen gerne zwischen 8:00 und 15:00 Uhr unter Tel. 03641 9-37 459.

Sie möchten einen Patienten nach 14:00 Uhr einweisen? Der Dienstoberarzt hilft Ihnen unter Tel. 01 60 – 90 10 2452.

Sie möchten einen Termin auf der Tagesstation? Zwischen 7:00 und 15:30 Uhr erreichen Sie unsere Station C unter Tel. 03641 9-37365.

Sie möchten einen Termin in der Poliklinik?Zwischen 13:00 und 15:30 Uhr (außer donnerstags) erreichen Sie unsere Anmeldung unter Tel. 03641 9-37322 oder 9-37502.

Sie möchten einen Termin in der Allergieabteilung?Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. 03641 9-37301.

Ihr Patient soll einen Termin in der Poliklinik vereinbaren? Zwischen 13:00 und 15:30 Uhr (außer donnerstags) erreichen Sie uns unter Tel. 03641 9-37502.

Sie möchten einen ärztlichen Ansprechpartner?Der Dienstoberarzt hilft Ihnen unter Tel. 01 60 – 90 10 2452.

Weitere Telefonnummern

Chefsekretariat von Prof. Elsner Tel 03641 9-37 350

OA Dr. Goetze(Melanom, OP, Licht, ECP)

Tel. 03641 9-37 502 oder 937 322 (13.00 – 16.00 Uhr)

OA Dr. Schliemann(Histologie, Allergologie, Privat-Sprechstunde)

Tel. 03641 9-37 301

OA Dr. Tittelbach(konservative Dermatologie, Poliklinik, Wunden)

Tel. 03641 9-37 502

Operative Station (A) Tel. 03641 9-37 358 (Arzt)Tel. 03641 9-37 320 (Schwester)

Konservative Station (B) Tel. 03641 9-37 329 (Arzt) Tel. 03641 9-37 328 (Schwester)

Herausgeber: Stabsstelle Unternehmenskommunikation für die Klinik für Hautkrankheiten am UKJ

Kontakt: Tel. 03641 9-37350 | E-Mail: [email protected]

Redaktion: Prof. Dr. Peter Elsner, Dr. Steven Goetze, Anke Schleenvoigt, Dr. Sibylle Schliemann, Dr. Jörg Tittelbach

Erscheinungsweise: 4 Ausgaben pro Jahr

Layout & Druck: Klinisches Medienzentrum des Universitätsklinikums Jena

Aufl age: 400 StückIMPR

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