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NEWSLETTER NO. 2 Bodenständige »Überflieger« Statusseminar »Beobachtung des Systems Erde aus dem Weltraum« GEOTECHNOLOGIEN im Gespräch... mit Antje Boetius, Bremen GEOTECHNOLOGIEN macht Schule Geowissenschaften faszinieren Lehrer GEOTECHNOLOGIEN gewinnt an Tiefe Positive Zwischenbilanz des Forschungsprogramms Mehr als 10.000 Wissenschaftler nahmen im April an der erst- mals durchgeführten Gemeinschaftstagung von EGS (European Geophysical Society), AGU (American Geophysical Union) und EUG (European Union of Geosciences) in Nizza teil. Mit Ihnen ka- men nahezu alle Teilnehmer der Forschungsprojekte im Schwer- punktthema Gashydrate im Geosystem. Anlass war das dies- jährige Statusseminar, das erstmals im Rahmen eines internatio- nalen Kongresses durchgeführt wurde. Insgesamt drei »Special Sessions« mit hochkarätiger Besetzung konnten in das wissen- schaftliche Programm eingebracht werden. Der überwiegende Teil der geförderten Projekte stellte sich auf diese Weise der internationalen Kritik. Für die Fachgutachter bot sich die Mög- lichkeit, die bislang erreichten Ergebnisse im Spiegel der welt- weiten Entwicklung zu bewerten. Ihrem einstimmigen Urteil, Gashydrate auch zukünftig im Rahmen des Forschungspro- gramms GEOTECHNOLOGIEN zu erforschen, folgte der Koor- dinierungsausschuss auf seiner Mai-Sitzung und empfahl dem BMBF eine weitere Förderphase. Auf Einladung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Koordinierungsbüros GEOTECHNOLOGIEN trafen sich daraufhin am 24. und 25. Juni 2003 Experten aller beteiligten Fachrichtungen in Bonn, um zu- künftige Schwerpunkte zu diskutieren. Diese sind in einem FuE- Plan niedergelegt, der die inhaltliche Grundlage einer öffent- lichen Ausschreibung bildet. Ein ebenso innovatives Arbeitsfeld wie die Erforschung der Gashydrate ist die Erkundung der Erde mit niedrig fliegenden Satelliten. Deutschland hat hier nicht nur den Anschluss an die internationale Entwicklung geschafft, sondern teilweise bereits die Technologieführerschaft übernommen. Unter dem Themen- schwerpunkt Beobachtung des Systems Erde aus dem Welt- raum fördern das BMBF und die DFG zur Zeit elf Forschungs- verbünde mit einem Finanzvolumen von knapp 10 Millionen Euro. Dieser Betrag garantiert nicht nur die Beteiligung deut- scher Wissenschaftler an internationalen Satellitenmissionen. Auch die wissenschaftliche Auswertung, Bereitstellung und Nut- GEOTECHNOLOGIEN gewinnt an Tiefe POSITIVE ZWISCHENBILANZ LAUFENDER VORHABEN – FÖRDERUNG NEUER PROJEKTE STEHT UNMITTELBAR BEVOR Liebe Leserin, lieber Leser! Interdisziplinäre Forschung und ihre internationale Ver- netzung sind Kernelemente des FuE-Programms GEOTECH- NOLOGIEN. In diesem Jahr wurde daher erstmals ein Be- richtskolloquium in einen weltweit renommierten geowis- senschaftlichen Kongress integriert: Mit überaus positiver Resonanz bei den beteiligten Projektwissenschaftlern und den Gutachtern. Statusseminare der einzelnen Themen- schwerpunkte werden daher auch zukünftig in internatio- nale Veranstaltungen eingebunden. Mit der bereits erfolg- ten Öffnung des Gutachtersystems ist dies ein weiterer Schritt, auch auf administrativ-organisatorischer Ebene, der »grenzenlosen« Forschung in den GEOTECHNOLOGIEN Rechnung zu tragen. Der wissenschaftliche Erfolg des Forschungsprogramms, seine inhaltliche Gestaltung und Leistungsfähigkeit hängt jedoch neben seiner internationalen Präsenz in hohem Maße von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ab, die hinter den einzelnen Projekten stehen. Sie sind mit ihrem Engagement die eigentlich treibende Kraft der Forschung. Beginnend mit der vorliegenden Ausgabe möchten wir Ihnen daher zukünftig Teilnehmer der verschiedenen Forschungs- projekte im persönlichen Gespräch vorstellen. Forschung in den GEOTECHNOLOGIEN soll damit ein »Gesicht« bekom- men und vielleicht auch dem einen oder anderen Mut bei der Planung einer wissenschaftlichen Karriere machen. Ihr Ludwig Stroink Leiter Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN K. Schetelig, RWTH Aachen

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NEWSLETTER NO. 2

Bodenständige »Überflieger«Statusseminar »Beobachtungdes Systems Erde aus demWeltraum«

GEOTECHNOLOGIENim Gespräch...mit Antje Boetius, Bremen

GEOTECHNOLOGIENmacht SchuleGeowissenschaften faszinieren Lehrer

GEOTECHNOLOGIENgewinnt an TiefePositive Zwischenbilanz des Forschungsprogramms

Mehr als 10.000 Wissenschaftler nahmen im April an der erst-

mals durchgeführten Gemeinschaftstagung von EGS (European

Geophysical Society), AGU (American Geophysical Union) und

EUG (European Union of Geosciences) in Nizza teil. Mit Ihnen ka-

men nahezu alle Teilnehmer der Forschungsprojekte im Schwer-

punktthema Gashydrate im Geosystem. Anlass war das dies-

jährige Statusseminar, das erstmals im Rahmen eines internatio-

nalen Kongresses durchgeführt wurde. Insgesamt drei »Special

Sessions« mit hochkarätiger Besetzung konnten in das wissen-

schaftliche Programm eingebracht werden. Der überwiegende

Teil der geförderten Projekte stellte sich auf diese Weise der

internationalen Kritik. Für die Fachgutachter bot sich die Mög-

lichkeit, die bislang erreichten Ergebnisse im Spiegel der welt-

weiten Entwicklung zu bewerten. Ihrem einstimmigen Urteil,

Gashydrate auch zukünftig im Rahmen des Forschungspro-

gramms GEOTECHNOLOGIEN zu erforschen, folgte der Koor-

dinierungsausschuss auf seiner Mai-Sitzung und empfahl dem

BMBF eine weitere Förderphase. Auf Einladung der Deutschen

Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Koordinierungsbüros

GEOTECHNOLOGIEN trafen sich daraufhin am 24. und 25. Juni

2003 Experten aller beteiligten Fachrichtungen in Bonn, um zu-

künftige Schwerpunkte zu diskutieren. Diese sind in einem FuE-

Plan niedergelegt, der die inhaltliche Grundlage einer öffent-

lichen Ausschreibung bildet.

Ein ebenso innovatives Arbeitsfeld wie die Erforschung der

Gashydrate ist die Erkundung der Erde mit niedrig fliegenden

Satelliten. Deutschland hat hier nicht nur den Anschluss an die

internationale Entwicklung geschafft, sondern teilweise bereits

die Technologieführerschaft übernommen. Unter dem Themen-

schwerpunkt Beobachtung des Systems Erde aus dem Welt-

raum fördern das BMBF und die DFG zur Zeit elf Forschungs-

verbünde mit einem Finanzvolumen von knapp 10 Millionen

Euro. Dieser Betrag garantiert nicht nur die Beteiligung deut-

scher Wissenschaftler an internationalen Satellitenmissionen.

Auch die wissenschaftliche Auswertung, Bereitstellung und Nut-

GEOTECHNOLOGIENgewinnt an Tiefe

POSITIVE ZWISCHENBILANZ

LAUFENDER VORHABEN –

FÖRDERUNG NEUER PROJEKTE

STEHT UNMITTELBAR BEVOR

Liebe Leserin,lieber Leser!

Interdisziplinäre Forschung und ihre internationale Ver-

netzung sind Kernelemente des FuE-Programms GEOTECH-

NOLOGIEN. In diesem Jahr wurde daher erstmals ein Be-

richtskolloquium in einen weltweit renommierten geowis-

senschaftlichen Kongress integriert: Mit überaus positiver

Resonanz bei den beteiligten Projektwissenschaftlern und

den Gutachtern. Statusseminare der einzelnen Themen-

schwerpunkte werden daher auch zukünftig in internatio-

nale Veranstaltungen eingebunden. Mit der bereits erfolg-

ten Öffnung des Gutachtersystems ist dies ein weiterer

Schritt, auch auf administrativ-organisatorischer Ebene, der

»grenzenlosen« Forschung in den GEOTECHNOLOGIEN

Rechnung zu tragen.

Der wissenschaftliche Erfolg des Forschungsprogramms,

seine inhaltliche Gestaltung und Leistungsfähigkeit hängt

jedoch neben seiner internationalen Präsenz in hohem Maße

von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ab, die

hinter den einzelnen Projekten stehen. Sie sind mit ihrem

Engagement die eigentlich treibende Kraft der Forschung.

Beginnend mit der vorliegenden Ausgabe möchten wir Ihnen

daher zukünftig Teilnehmer der verschiedenen Forschungs-

projekte im persönlichen Gespräch vorstellen. Forschung in

den GEOTECHNOLOGIEN soll damit ein »Gesicht« bekom-

men und vielleicht auch dem einen oder anderen Mut bei der

Planung einer wissenschaftlichen Karriere machen.

Ihr

Ludwig Stroink Leiter KoordinierungsbüroGEOTECHNOLOGIEN

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zung der Missionsdaten und die Entwicklung neuer Technolo-

gien ist dadurch gesichert. Das erste Statusseminar fand im Juni

2003 in München statt (s. Bericht »Bodenständige Überflieger«).

Der großen wirtschaftlichen Bedeutung von Geodaten trägt das

FuE-Programm GEOTECHNOLOGIEN mit seinem Themenschwer-

punkt Informationssysteme im Erdmanagement – Von

Geodaten zu Geodiensten Rechnung. Bis Ende 2005 fördert

das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sechs

Verbundvorhaben mit knapp 4 Millionen Euro. Neben Hoch-

schulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen inte-

grieren die Forschungsverbünde zu einem erheblichen Teil auch

Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. 35 Wissenschaftler

und Industrievertreter der geförderten Projekte trafen sich am

19. Februar 2003 an der Universität Hannover zu einem Kick-

Off-Meeting. Ziel der Forschungsvorhaben ist es, an Hand von

Demonstrationsprojekten Wege zu finden, wie Geodaten

zukünftig kostengünstig verfügbar, zielgerichtet eingesetzt und

effektiv genutzt werden können. Die Anwendungsbeispiele

konzentrieren sich unter anderem auf den Grundwasserschutz,

die räumliche Klassifizierung des Meeresbodens und die

Entwicklung mobiler Systeme für den Geländeeinsatz. Die geför-

derten Vorhaben werden in der Schriftenreihe GEOTECHNOLO-

GIEN SCIENCE REPORT No. 2 vorgestellt. Das erste Statusseminar

wird voraussichtlich im März 2004 in Aachen stattfinden.

Das DFG-Schwerpunktprogramm Dynamik sedimentärer Systeme

unter wechselnden Spannungsregimen am Beispiel des zentral-

europäischen Beckensystems ist ein Beitrag zu dem Themen-

schwerpunkt Sedimentbecken: Die größte Ressource der

Menschheit. Seit 2002 werden durch die DFG hierzu 24 For-

schungsprojekte unter dem Dach von GEOTECHNOLOGIEN ge-

fördert. Das erste Schwerpunkt-Kolloquium fand am 28./29. No-

vember 2002 statt und diente der Vorstellung erster Forschungs-

ergebnisse und der Abstimmung zur projektübergreifenden Zu-

sammenarbeit. Das nächste Kolloquium ist für den 3.-5. Dezem-

ber 2003 in Bonn geplant.

STARTSCHUSS FÜR NEUE VORHABEN

Ab Januar 2004 wird das BMBF drei interdisziplinäre For-

schungsverbünde zu dem thematischen Schwerpunkt Konti-

nentränder – Brennpunkte im Nutzungs- und Gefähr-

dungspotenzial der Erde fördern. Vor den Küsten Chiles und

Indonesiens werden Wissenschaftler von elf Universitäten und

außeruniversitären Forschungseinrichtungen gemeinsam mit

ihren südamerikanischen und indonesischen Partnern die

»bewegte« Geschichte von kollidierenden Krustenplatten erfor-

schen. Die Wissenschaftler erwarten, dass sie mit ihren Ergeb-

nissen entscheidend zur Erforschung von Erdbeben und Vulkan-

ausbrüchen und damit auch zur Entwicklung von Frühwarn-

systemen beitragen können. Von ökologischer wie ökonomi-

scher Bedeutung ist ein von Biologen, Ökologen und Geo-

chemikern durchgeführtes Vorhaben vor der Küste Namibias.

Zusammen mit Wissenschaftlern aus Südafrika und Namibia

wollen die Experten die am Meeresboden periodisch auftreten-

den Ausbrüche von Methan und Schwefelwasserstoff untersu-

chen. Sie hoffen dadurch nicht nur deren Herkunft und Ver-

breitung erklären zu können, sondern auch ihre Auswirkungen

auf die umgebende Lebewelt in einem der fischreichsten

Meeresökosysteme der Erde. Die Deutsche Forschungsgemein-

schaft (DFG) trägt der europäischen Komponente der interna-

tionalen Kontinentrandforschung Rechnung. Im Rahmen der

Forschungsinitiative EUROMARGINS der European Science

Foundation (ESF) fördert die DFG unter dem Dach des FuE-

Programms GEOTECHNOLOGIEN mehrere Forschungsprojekte

als Teil europäischer Gemeinschaftsvorhaben.

NEUE AUSSCHREIBUNGEN DURCH DAS BMBF

Die Nutzung des Untergrundes kann maßgeblich zur Verminder-

ung der Lärmbelastung und des Flächenverbrauchs an der Erd-

oberfläche sowie zum globalen Umwelt- und Klimaschutz beitra-

gen. Mit der Ausschreibung von Forschungsprojekten zu dem

Themenschwerpunkt Erkundung, Nutzung und Schutz des

unterirdischen Raumes trägt das FuE-Programm GEOTECHNO-

LOGIEN daher gleich mehreren Zielen der Nachhaltigkeitsstrategie

der Bundesregierung Rechnung. Mit der Entwicklung neuer

Technologien für eine sichere und verlässliche Erkundung des

Untergrundes sollen finanzielle und technische Risiken im Tiefbau

reduziert werden. Die Entwicklung und Bewertung von Verfahren

zur Abspaltung und unterirdischen Speicherung von industriell

erzeugten CO2-Emissionen dient dagegen dem Ziel, diese zur Zeit

weltweit diskutierte Option zur Reduzierung anthropogener

Treibhausgase wissenschaftlich zu überprüfen. Eine entsprechen-

de Empfehlung erging auch durch das Intergovernmental Panel

on Climate Change (IPCC).

Mit der Bekannmachung Methan im Geo/Biosystem soll der

Einfluss untersucht werden, den Gashydrate – als die bedeutend-

sten Methanträger – auf die Entwicklung des globalen Klimas

haben können. Deutschland besitzt bei der Erforschung natür-

licher Gashydrate ein weltweit anerkanntes wissenschaftliches

und technologisches Know-how (s.o.). Die bestehenden An-

sätze sollen nun verstärkt werden und gemeinsam mit For-

schungsaktivitäten der Deutschen Forschungsgemeinschaft

(DFG) dazu beitragen, die Erkenntnisse zu erweitern und damit

die Basis für konkrete Handlungsempfehlungen auszubauen.

Eingebettet in das internationale Umfeld fokussieren sich zu-

künftige Forschungsarbeiten auf das Klima- und Gefahrenpo-

tenzial natürlicher Gashydrate sowie die Weiterentwicklung und

Anwendung technologischer Innovationen, die einen wichtigen

Eckpfeiler der Forschungsstrategie darstellen.

AusgeliefertDie Reihe GEOTECHNOLOGIEN SCIENCE REPORT

ist um zwei weitere Ausgaben erweitert worden.

Band 2 stellt die Arbeitsschwerpunkte der sechs

Verbundvorhaben des Themenschwerpunktes

»Informationssysteme im Erdmanagement« vor;

Band 3 beinhaltet die Beiträge zum Statussemi-

nar »Beobachtung des Systems Erde aus dem

Weltraum«.

Zudem erscheint in Kürze eine Neuauflage der

vielbeachteten Programmkonzeption »GEOTECH-

NOLOGIEN – Vom Prozessverständnis zum Mana-

gement«. Sie trägt der aktuellen Entwicklung des

FuE-Programms Rechnung. Alle Druckerzeugnisse

können über das Koordinierungsbüro GEOTECH-

NOLOGIEN bezogen werden.

AngeklicktEinen erweiterten Service für Lehrer und Schüler

bietet die Internet-Seite www.geotechnologien.de.

Unter der Rubrik »Schule« lassen sich seit kurzem

ausgewählte Unterrichtsmaterialien und Vortrags-

unterlagen der Lehrerfortbildungen abrufen.

Hingewiesen sei auch auf den Pressespiegel der

Internet-Seiten. Hier werden laufend aktuelle Be-

richte der Printmedien über GEOTECHNOLOGIEN

eingestellt. Falls auch über Ihr Projekt berichtet

wurde: Nutzen Sie diesen Service, um Ihr Projekt

zu präsentieren.

AusgezeichnetEine erfreuliche Ehrung erfuhr die vom Koordi-

nierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN herausgege-

bene CD-ROM »Geowissenschaften heute – For-

schung für die Zukunft«. Sie wurde von einer in-

ternational besetzten Jury als Beitrag zu dem Me-

dienforum »geOmovie 2003« ausgewählt, das

vom 27. bis 29. Mai 2003 am IWF Wissen und

Medien gGmbH in Göttingen stattfand.

News

Impressum

Herausgeber

Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN

Telegrafenberg A6, 14473 Potsdam

Tel.: (+49) 0331-288-1071

Fax: (+49) 0331-288-1077

e-mail: [email protected]

www.geotechnologien.de

Das Forschungs- und Entwicklungsprogramm

GEOTECHNOLOGIEN wird durch das Bundes-

ministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

gefördert.

No.2, September 2003

Methanfreisetzung am Meeresboden (Schwarzes Meer)

Neuestes Schweremodell der Erde nach GRACE-Daten

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CO2 in den Untergrund, statt in die Atmosphäre

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GEOTECHNOLOGIEN: Frau Boetius, Ihr derzeitiges Haupt-

arbeitsgebiet sind die Gashydrate. Wie kam es dazu und

was reizt Sie daran besonders?

BOETIUS: Die Arbeiten zu diesem Thema fingen eigentlich mit

einer Forschungsfahrt in 1999 an, wo wir auf Einladung des

Kieler GEOMAR an einer Expedition zum Hydratrücken teilge-

nommen haben. Dort liegen vor der Küste Oregons Hydrate in

etwa 600 m Wassertiefe direkt an der Sedimentoberfläche und

es existiert eine sonst eigentlich nur von Hydrothermalquellen

bekannte, sehr interessante Fauna: Organismen, zum Beispiel

Muscheln, die in Symbiose mit Bakterien leben und damit unab-

hängig von der Meeresoberfläche und der Primärproduktion

sind. Der Organismus selber muss dann gar nicht mehr fressen,

sondern wird komplett von seinem Symbiosepartner ernährt.

Die Energie kommt dabei aus dem Umsatz des Methans aus

Hydraten. Verantwortlich dafür sind seit langem gesuchte und

von uns dort entdeckte Mikroorganismen, die Methan verat-

men können. Auch diese leben in Symbiose – das heißt zwei

Arten Mikroben können etwas zusammen, das keiner von bei-

den alleine kann – ein faszinierendes Thema.

GEOTECHNOLOGIEN: Welches sind die herausragenden

Ergebnisse – wo liegt die gesellschaftliche und technolo-

gische Relevanz?

BBOETIUS: Genereller Auftrag des Gashydrat-Programms war,

Informationen zu Gashydraten als wichtiger Methanspeicher der

Erde zu gewinnen. Wir beschäftigten uns dabei mit den mikro-

biellen Prozessen. Methan wird auf der Erde ja vorwiegend durch

Mikroben produziert, aber auch konsumiert. Und über diese

Mikroben, die also Methan beseitigen können und verhindern,

dass das Treibhausgas an die Atmosphäre gelangt, war 1999

noch sehr wenig bekannt. Man hatte sie bis dahin nicht identifi-

ziert. Klar war nur, dass Methan im Meer verschwindet. Welche

Prozesse und Lebewesen das aber tatsächlich kontrollieren, war

völlig unbekannt. Wir wollen mit den Arbeiten an Gashydrat-

Lebensräumen einen Schlüssel dazu bekommen, welche

Mikroorganismen das Methan im Meer zum Verschwinden brin-

gen und damit sozusagen unser Klima retten.

Fast pünktlich zum »3. Geburtstag« der Klein-

satellitenmission CHAMP trafen sich auf Einla-

dung des Instituts für Astronomische und Phy-

sikalische Geodäsie der TU- München und des

Koordinierungsbüros GEOTECHNOLOGIEN rund

75 Wissenschaftler aus Deutschland und dem

angrenzenden Ausland zum ersten Statussemi-

nar Beobachtung des Systems Erde aus

dem Weltraum im Bayerischen Landesver-

messungsamt in München.

Im Mittelpunkt des zweitägigen Treffens stan-

den die vom GeoForschungsZentrum Potsdam

geleitete Satellitenmission CHAMP (CHAllen-

ging Minisatellite Payload), dessen deutsch-

amerikanisches »Schwesterprojekt« GRACE

(Gravity Recovery And Climate Experiment) und

die von der Europäischen Raumfahrt Agentur

ESA für 2006 geplante Schwerefeldmission

GOCE (Gravity field and steady-state Ocean

Circulation Explorer).

Auf die zeitlichen Variationen des Schwerefel-

des durch Massenverlagerungen zielt die seit

März 2002 operierende GRACE-Mission. In

München wurde bereits deutlich, dass diese

Mission die Genauigkeiten bestehender Schwe-

refelddaten noch übertreffen wird. Mithilfe der

Zwillingssatelliten wollen die Forscher zukünftig

auch kleinste zeitliche Schwankungen im

Schwerefeld erfassen und auf diese Weise ver-

folgen, wie sich Land-, Ozean- und Eisflächen

sowie das tiefste Innere unseres Planeten verän-

dern. Hierzu gehören auch Tiefseeströmungen

und Massenverschiebungen im Erdmantel.

GOCE BRINGT DATENFLUT

Eine wahre Datenflut wird für die ab 2006 ope-

rierende GOCE-Mission erwartet. Sie wird die

Kapazität heutiger Rechner und Auswerteal-

gorithmen bei weitem übersteigen. Alleine die

Messdaten eines Tages würden, wenn man sie

in quadratzentimetergrosse Kästchen schreiben

würde, eine Fläche von 600 km 2 bedecken –

genug, um damit einen knapp 13 m breiten

Streifen einmal um den Globus zu pflastern!

Die Berechnung der Satellitenbahnen würde

mit herkömmlichen Verfahren Wochen dauern.

Im Vorfeld der Mission konzentriert sich daher

die Arbeit der Wissenschaftler auf die Ent-

wicklung von speziellen Computerprogram-

men und Auswerteverfahren, um eine mög-

lichst zeitnahe Bearbeitung der zukünftig an-

fallenden Messsignale zu ermöglichen.

TECHNOLOGIEENTWICKLUNG

Ein Forschungsverbund aus Universitäten und

Technologieunternehmen entwickelt ein Verfah-

ren, mit dem die Messung des Erdschwerefeldes

aus niedrigfliegenden Flugzeugen möglich wird.

Diese Technologie soll eines Tages die Lücke zwi-

schen der satellitengestützten und der terrestri-

schen Schwerefeldmessung schließen und mit

einer räumlichen Auflösung von etwa 3 bis 5 km

Messdaten für kleinskalige Massenvariationen in

der oberen Erdkruste liefern. Die Suche nach

Wasser, Öl oder metallischen Rohstoffen könnte

so erheblich erleichtert werden.

Alle Beiträge des Statusseminars sind in der

Reihe GEOTECHNOLOGIEN SCIENCE REPORT

No. 3 veröffentlicht. Der Band kann über das

Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN bezo-

gen werden.

Bodenständig wurde es zum Ende des ersten

Tages mit bayerischem Fassbier und einem

rustikalen Abendessen. Aber sicher nicht nur

deswegen zogen die internationalen Gutachter

ein positives Fazit des Treffens. Prof. P. Hartl,

Vorsitzender des Gutachtergremiums, unter-

strich in seinem abschließenden Resümee, dass

Deutschland durch die integrative Förderung

im Rahmen des FuE-Programms GEOTECHNO-

LOGIEN in der internationalen Satellitenfor-

schung ausgezeichnet aufgestellt sei. Als

besonders positiv wurde auch die gute

Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und

Wirtschaft und die interdisziplinäre Verzah-

nung der beteiligten Disziplinen aus der Geo-

physik, der Geodäsie und den Ingenieurwissen-

schaften gewertet. Eingebettet in eine interna-

tionale Konferenz zu den Satellitenmissionen

wird das Statusseminar im kommenden Jahr

voraussichtlich am GeoForschungsZentrum

Potsdam stattfinden.

Bodenständige Überflieger

ERSTES STATUSSEMINAR

»BEOBACHTUNG DES SYSTEMS

ERDE AUS DEM WELTRAUM« AM

12./13. JUNI 2003 IN MÜNCHEN

Angeregte Diskussionenauch in den Pausen

GEOTECHNOLOGIEN im Gespräch...

MIT DER MIKROBIOLOGIN

PROF. DR. ANTJE BOETIUS

Arbeitsgruppevon Frau Boetius

auf dem For-schungsschiff

»Polarstern« imNordatlantik,

Sommer 2003

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GEOWISSENSCHAFTEN

FASZINIEREN LEHRER

Geowissenschaftliche Themen bieten aufgrund ihres interdiszipli-

nären Umfeldes und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung ausge-

zeichnete Möglichkeiten für ein fachübergreifendes Lernen. All-

tagsphänomene wie Erdbeben, Vulkanausbrüche oder die welt-

weite Klimaerwärmung lassen sich vortrefflich mit Methoden und

Inhalten der Naturwissenschaften konfrontieren.

WEG VOM SCHUBLADENDENKEN

Geowissenschaftliche Themen bieten auf diese Weise den

Freiraum für selbstständiges, problemorientiertes Arbeiten: eine

der Forderungen der PISA-Studie zur Verbesserung des Verständ-

nisses mathematisch-naturwissenschaftlicher Zusammenhänge.

Um Lehrerinnen und Lehrern den Übergang vom naturwissen-

schaftlichen Fachunterricht zum fachübergreifenden naturwissen-

schaftlichen Unterricht zu erleichtern, führt das Koordinierungs-

büro GEOTECHNOLOGIEN seit nunmehr zwei Jahren regelmäßi-

ge Lehrerfortbildungen durch. Partner sind hierbei das Leibniz-

Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften in Kiel (IPN)

und die Lehrerfortbildungsakademien der Länder.

BEWÄHRTES KONZEPT

Zunächst nur als Pilotvorhaben initiiert, sind die Fortbildungsver-

anstaltungen aufgrund der großen Resonanz inzwischen fester

Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit im FuE-Programm GEO-

TECHNOLOGIEN. Bewährt hat sich insbesondere das inhaltliche

Konzept der Fortbildungen. Es besteht aus einem aufeinander ab-

gestimmten Mix aus Vorträgen und der Vorstellung einfacher

Schülerexperimente. Ausgewiesene Wissenschaftler mit Sinn für

die verständliche und spannende Vermittlung ihres Fachgebietes

stellen dabei ihre neuesten Ergebnisse vor. »Eine Fortbildung mit

anerkannten Fachwissenschaftlern, die Einblicke in aktuelle For-

schungsvorhaben geben und neueste Ergebnisse und Entwick-

lungen in den Geowissenschaften präsentieren, ist für Lehrkräfte

der Fächer Biologie, Chemie, Physik und Geografie äußerst attrak-

tiv«, meint auch Jan Hofmann, Direktor des Landesinstituts für

Schule und Medien Brandenburg (LISUM) in Ludwigsfelde und

Gastgeber einer Fortbildungsveranstaltung im April 2003. Ziel

der Fortbildungen ist es, naturwissenschaftliche Phänomene aus

ihrem abstrakten Umfeld herauszulösen und »begreifbar« zu

machen. Dies gilt insbesondere für die begleitenden Work-

shops. Hier demonstrieren Experten des IPN Kiel ihre speziell für

den Schulbetrieb entwickelten Experimente und Multimedia-

Anwendungen. Die nächste Fortbildungsveranstaltung findet

im November 2003 in Baden-Württemberg statt. Für 2004 ste-

hen Fortbildungen in Hamburg und Mecklenburg-Vorpom-

mern auf dem Programm. Unterrichtsmaterialien und Pro-

gramminformationen können unter www.geotechnologien.de

abgerufen werden.

GEOTECHNOLOGIEN: Und das haben Sie auch erreicht?

BOETIUS: Das haben wir zumindest in erster Stufe erreicht. Da

war natürlich eine Menge Glück dabei. Wobei man »Glück«

genauer erklären muss: Ausschlag gebend war, abgesehen von

der langjährigen Expertise des GEOMAR, die hervorragende

Technologie des Forschungsschiffes SONNE, das als einziges

deutsches Forschungsschiff ein Glasfaserkabel hat. Damit konn-

ten wir videogesteuerte Instrumente nutzen, um vom Boden

genau die Proben zu erhalten, an denen wir dann die Methan-

zersetzung untersuchen konnten.

GEOTECHNOLOGIEN: Im Rahmen der Gashydrat-Projekte

MUMM & OMEGA haben Sie international sehr beachtete

Ergebnisse erzielt. Welche Stellung nimmt die deutsche

Gashydrat-Forschung ein?

BOETIUS: Ein Beleg für die große Bedeutung war die diesjährige

internationale Konferenz in Nizza, wo sich Journalisten und

Wissenschaftler aus aller Welt trafen, um unter anderem die

Klimarelevanz von Gashydraten zu diskutieren. Die Ergebnisse aus

dem deutschen GEOTECHNOLOGIEN Programm spielten dabei

eine herausragende Rolle. Durch diese neuartige, gezielte

Förderung interdisziplinärer Wissenschaft hat sich innerhalb von

drei Jahren ein international herausragender Forschungsverbund

organisiert. Da sind wir tatsächlich mal anderen davongelaufen...

GEOTECHNOLOGIEN: Ende Juni 2003 fand in Bonn ein

Rundgespräch zum Themenschwerpunkt Gashydrate statt.

Welches sind die Arbeitsfelder der kommenden Jahre?

BOETIUS: Wir haben jetzt erstmals die Technologie zusammen,

mit der wir in situ unter den extremen Bedingungen der Tiefsee

arbeiten können – das heißt die wissenschaftliche Arbeit fängt

damit gerade erst an. Wir sind erstmals an ausgewählten

Standorten in der Lage, sinnvolle Kohlenstoffbudgets zu erzeu-

gen und konkret zu sagen, was mit dem Methan im Meer pas-

siert. Was fehlt, ist eine vernünftige Abschätzung der weltwei-

ten Gashydratmengen. Das soll auch weiterhin ein Ziel bleiben.

Gerade erst entstehen die Methoden, um direkt an Umweltmik-

roorganismen physiologische, biochemische und genomische

Untersuchungen zu betreiben, und damit Rückschlüsse auf ihre

Fähigkeit zur Kontrolle der Treibhausgasemissionen zu ziehen.

Diese neuen Technologien möchten wir jetzt gerne nutzen, um

das notwendige Wissen zu erzeugen.

GEOTECHNOLOGIEN: Sie waren längere Zeit in den USA.

Welche wesentlichen Unterschiede sehen Sie zwischen

Forschung und Lehre in den USA und in Deutschland?

BOETIUS: In den USA war ich als junge Studentin, und hatte das

große Glück, in den Vorlesungen von Wissenschaftlern zu sit-

zen, deren Namen in unseren Lehrbüchern stehen – und damit

gleich einen direkten Zugang zur aktuellen und internationalen

Forschung. Bestimmend für Amerika ist zum einen die stärkere

Interaktion zwischen Professoren und Studenten und die sehr

frühe Einbindung der Studenten in die praktische Forschung,

aber auch in die Antragsstellung und Lehre. Zur Forschungsför-

derung ist zu sagen, dass das GEOTECHNOLOGIEN-Programm

Gashydrate einer gezielten Programmförderung entspricht, wie

es in Amerika üblich ist. Schwerpunktprogramme waren ja bei

DFG und BMBF bisher auch schon erfolgreich. Dass aber so ein

interdisziplinärer und auch technologisch orientierter, breiter

Verbund aus Universitäten, Instituten und Unternehmen direkt

zu Beginn eines neuen internationalen Forschungsfeldes geför-

dert und so stark vernetzt wird wie bei GEOTECHNOLOGIEN-

Gashydrate, das war neu. Ich hoffe, dass erkannt wird, dass

das Sinn macht.

GEOTECHNOLOGIEN: In Ihrer Arbeitsgruppe arbeiten viele

Frauen – Zufall oder gezielte Förderung?

BOETIUS: Zunächst hatte ich das Gefühl, das ist Zufall mit den

vielen Frauen in meiner Gruppe. Bis ich öfters mal darauf ange-

sprochen wurde. Tatsächlich denke ich, es ist ein ganz einfaches

Phänomen, dass man sich beim Arbeiten und Lernen Rollenmo-

delle sucht. Die Studentinnen können an mir und meinen noch

immer viel zu wenigen Kolleginnen sehen: »... Die hat es ja auch

geschafft, also geht es wohl irgendwie!«. Also nicht, weil die

Professorinnen gezielt die Zusammenarbeit mit Frauen suchen,

sondern weil einfach viel mehr Studentinnen kommen und fra-

gen »Kann ich bei Ihnen arbeiten?«. Das war bei mir übrigens

auch so – ich komme aus dem Labor der ersten Professorin für

Meeresforschung in Deutschland.

GEOTECHNOLOGIEN: Sie erwähnten, dass Sie sehr früh

schon an seegehenden Forschungsfahrten teilgenommen

haben – welche Rolle spielt dabei der »Abenteueraspekt«?

BOETIUS: Also, wenn man ein junger Student ist, spielt das »Auf-

Reisen-gehen« eine wichtige Rolle. Unterwegs zu sein, andere

Länder zu sehen, andere Leute kennen zu lernen - und das nicht

als Tourist, sondern weil es mit der Arbeit zu tun hat, das hat mich

unheimlich fasziniert. Und die Arbeit auf dem Mikrokosmos

Schiff, das Zusammenwirken an Bord zwischen Wissenschaftlern

und den Seeleuten, Forscherideen und der harten Realität der

Möglichkeiten - das ist immer noch Abenteuer.

GEOTECHNOLOGIEN: Forschung – Lehre – öffentliches

Engagement – bleibt da noch Zeit für Hobbys?

BOETIUS: Sicher. Zu meinen Hobbys gehören Musik hören, Tanzen,

Lesen, Reisen und einfach Menschen. Die Zeit für sich, Familie und

Freunde muss man sich nehmen, weil von irgendwo her muss die

Energie ja kommen, die man bei der Arbeit verbraucht hat.

GEOTECHNOLOGIEN: Zum Abschluss: Was ist Ihr Wunsch

für die Zukunft? Welchen Traum würden Sie sich in Ihrem

Forscherleben gerne erfüllen?

BOETIUS: Auch wenn man mit dem Forschungsschiff auf dem

Ozean herumfährt, sieht man nur selten und mit der richtigen

Technologie, was da unten in den großen Tiefen eigentlich vor

sich geht. Wir könnten aber langfristig die Möglichkeiten ent-

wickeln, unsere Kenntnisse so zusammenzufügen, dass der Le-

bensraum Meer so erfahrbar wird wie der Wald, in dem man

spazieren geht. Ich glaube daran, dass es für viele Bereiche des

Lebens und der Gesellschaft wichtig ist, diesen riesigen Ozean-

raum auf unserer Erde zu verstehen, mit allen dort lebenden

Tieren und Pflanzen, die Mikroben nicht zu vergessen. Das ist

mir sehr wichtig, dafür arbeite ich gerne.

GEOTECHNOLOGIEN: Frau Boetius – wir danken Ihnen für

dieses Gespräch!

Die Fragen stellte Andreas Gundelwein

GEOTECHNOLOGIEN macht Schule

Virtuell, »begreifbar« undinteraktiv – Lernen mit allenMitteln und mit Spaß

Prof. Dr. Antje Boetius, 36, studierte in Ham-

burg und San Diego Biologie und promovier-

te in Bremen über die Mikrobiologie des ark-

tischen Ozeans. Derzeit lehrt und arbeitet sie in Bremen

am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresfor-

schung und der Internationalen Universität Bremen sowie

am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie. Ihr ak-

tuelles Hauptarbeitsgebiet ist der Lebensraum Gashydrate.

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