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TECHNISCHE MECHANIK 3(1982)Heft3
Manuskripteingang: 6. 4. 1982
Ein Difierenzenverfahren zur Berechnung nichtisothermer Strömungen
hochviskoser Medien in gerade berandeten Durchströmbauteilen
Chr. Plichta
l. Einführung
In den vergangenen Jahren gingen von der Plastverar-
beitungsindustrie entscheidende Impulse für die Ermitt-
lung nichtisothermer Strömungsfelder in hochviskosen
Medien aus. Die Strömungsvorgänge bei der Herstellung
von Plasterzeugnissen sind mitbestimmend für die Effek-
tivität der Verarbeitungsprozesse und die Qualität der
Enderzeugnisse. Die Kenntnis der Temperatur-, Druck-
und Geschwindigkeitsverteilung in strömenden Plast-
schmelzen hilft die Produktivität der Maschinen zu stei-
gern, den Energiebedarf zu reduzieren und thermische
Schädigung des Matirrials zu vermeiden.
Bei den in den Werkzeugen auftretenden Fließvorgängen
spielt die starke Temperaturabhängigkeit der den Strö-
mungsprozeß charakterisierenden Stoffgrößen sowie das
nicht-Newtonsche Stoffverhalten der Plastschmelzen
eine dominierende Rolle. Außerdem muß die Dissipation
bei den hohen Druckverlusten Berücksichtigung finden.
Obwohl die Trägheitskräfte für die vorliegenden Strö-
mungsparameter (Re < l) vernachlässigt werden können,
bedingen die genannten Besonderheiten erhebliche
Schwierigkeiten bei der Lösung der gestellten Aufgabe.
Zwischen Temperatur- und Geschwindigkeitsfeld liegt
eine gegenseitige Beeinflussung bzw. Kopplung vor.
Einerseits hängt das Geschwindigkeitsfeld über die
keitskräfte von der Temperatur ab, andererseits übt das
Geschwindigkeitsfeld über die konvektive Wärmeleitung
sowie über die Dissipation eine Rückwirkung auf das
Temperaturfeld aus.
Für diese nichtlineare Problematik lassen sich keine ge-
schlossenen Lösungen finden. Nachfolgend wird eine
numerische Lösung für spezielle Randbedingungen und
reinviskoses Stoffverhalten auf der Grundlage eines Dif-
ferenzenverfahrens vorgestellt.
2. Mathematisches Modell
Das entwickelte Lösungsverfahren beschränkt sich auf
stationäre Strömungen bei kleinen Re-Zahlen in ebenen
bzw. rotationssymmetrischen gerade berandeten Durch-
strömbauteilen. Die Auswahl der geometrischen, rheo-
logischen und thermischen Strömungsparameter erfolgt
im Hinblick auf den Plastextrusions-Prozeß
Die den Strömungsvorgang beschreibenden Grundglei-
chungen der Kontinuumsmechanik besitzen unter Beach-
tung der genannten Voraussetzungen folgende Gestalt
60
Kontinuitätsgleichung
ö Vi _ 0 l
3—K; ' ~ ( )
Bewegungsgleichungen
_ ö p a Sij__ + :
ö xi ö xj O (2)
Energiegleichung
a T _ a a T a p ö Vipcpvi - +Sijaxj
Bezüglich des Stoffverhaltens wurden ebenfalls verein-
fachende Annahmen getroffen [2
Die Plastschmelze verhalte sich wie eine reinviskose Ein——
mogene isotrope Flüssigkeit ohne Normalspannungseif»
fekte, sie genüge also dem theologischen Stoffgesetz
_ . _ . _ 1 avi avj
S], nsDijs ‘ ä + -
Die scheinbare Viskosität ns ist eine Funktion der 2. In-
varianten III‘) des Deformationsgeschwindigkeitstensors
Dij und ändert sich mit Druck und Temperatur
"s z "3 (111371311)-
Die Temperaturabhängigkeit der Wärmeleitzahl wird
ebenfalls berücksichtigt.
Ä = Ä(T)_
Der thermische Volumenausdehnungskoeffizient 6, die
spezifische Wärmekapazität cp und die Dichte p werden
als konstant angesetzt, die Expansionsarbeit wird jedoch
in der Energiegleichung erfaßt.
Als hydrodynamische Randbedingung wird die Gültig-
keit der Haftbedingung vorausgesetzt. .
Die geometrischen Berandungen müssen dergestalt sein,
dal3 im gesamten Strömungsgebiet die Hauptströmungs-
richtung mit einer Koordinatenrichtung übereinstimmt.
Für diesen Fall lassen sich die Quergeschwindigkeiten in
der Bewegungsgleichung näherungsweise vernachlässigen.
Bild l enthält eine Zusammenstellung von Bauteilen, die
dieser Bedingung bei Wahl eines geeigneten Koordinaten-
systems genügen.
Die thermischen Randbedingungen, bestehend aus der
Eintrittstemperaturverteilung und Wandrandbedingun-
gen 1., 2. oder auch 3. Art, müssen eben bzw. rotations-
u) ebener Kanal I3|
(kurtesische Koordinoten)
mebener konvergenter Kanal |8|
(Polarkoordinaten)
c) KreLsmhr 13l
(Zylinderkoardimten)
d) Kreisringranr
(Zylinderkoorninmen)
__L._‚%__VL._„_
e) konvergeme Düse 10:
.(Kugelkuorainmen)
f) konvergcnte Düse mit Dorn
(Kugelkuordinmen)
„Ä
HP”
V
Bild l
Berechenbare Durchströmbauteile
symmetrisch sein, unterliegen aber keinen weiteren Ein-
schränkungen. Nichtzusammenhängende Wände können
auch unterschiedliche thermische Randbedingungen auf-
weisen.
3. Lösungsverfahren und Programmaufbau
Unter der bei den vorliegenden Pe-Zahlen gestatteten
Vernachlässigung der Wärmeleitung in Längsrichtung
führt die Energiegleichung (3) auf eine nichtlineare para-
bolische Differentialgleichung. Damit läßt sich die Auf-
gabe auf ein Anfangs-Randwertproblem zurückführen.
Das gewählte Lösungsverfahren für das nichtlineare Glei-
chungssystem (l), (2) und (3) basiert auf einer schritt-
weisen Entkopplung von Energie- und Bewegungsglei-
chung. Die Lösung der Energiegleichung erfolgt schich-
tenweise in Strömungsrichtung mittels eines impliziten
Differenzenverfahrens (Prädiktor-Korrektor-Schema) [3],
[4]. Die Differentialquotienten werden in Hauptströ—
mungsrichtung durch rückwärtige Differenzenquotien-
ten und in Querrichtung durch zentrale Differenzenquo-
tienten angenähert. Damit ergibt sich für die Energieglei-
chung folgende Gitterpunktsgleichung.
k k k k k k- kAli Ti—l +A2i Ti +Asi Ti+l ‘Am
.' 1 .
(k=1+‘2‘a1+1)-
Die nichtlinearen Koeffizienten wurden dabei bereits
durch geeignete Näherungen ersetzt (Bild 2).
Die Koeffizienten A werden mit den im vorangegange-
nem bzw. im Zwischenschritt berechneten Temperatu-
K-iIZ. K- "Z K-ilZ
AiK-f(vi,P.„T‚ ) K-y1/z‚j+1
üuerrichiung
J+1
äi rm /Knrrekturschritt
h . J1 ‚Prüflikturschrittw)
J
H m
Bild 2
Differenzenschema
ten, Driicken und Geschwindigkeiten gebildet. Diese
Vorgehensweise entspricht einer schrittweisen Linearisie-
rung von Die entstehenden Differenzengleichungen
bilden ein lineares Gleichungssystem mit einer Bandma-
trix, dessen Lösung mit der „Übertragungsmatrizen-
Methode” nur geringen rechentechnischen Aufwand ver-v
ursacht [5]. Für jeden Halbschritt ist die Bewegungsglei-
chung (2) im Wechsel mit der Energiegleichung (3) zu
lösen. Die Berechnung der Geschwindigkeitsverteilung
fiihrt auf ein Randwertprohlem einer gewöhnlichen,
nichtlinearen Differentialgleichung [4], wenn die Quer-
geschwindigkeiten vernachlässigt und die Temperaturen
aus der in der Schicht bereits gelösten Energiegleichung
übernommen werden.
Die Ordnung der Differentialgleichung hängt von der
geometrischen Berandung ab. Als Randbedingungen lie-
gen die Haftbedingung (Symmetriebedingung) und die
Durchflußbedingung vor. ‚
Die Differentialgleichung wird mit einem Mehrschrittver-
fahren nach Hamming [6] gelöst. Die Einarbeitung der
Randbedingungen läßt sich nur auf iterativem Wege
(Schießverfahren [7]) mit einem Newtonschen Nähe-
rungsverfahren für mehrere Veränderliche erzielen.
Die Quergeschwindigkeiten werden näherungsweise aus
der Kontinuitätsgleichung bestimmt. Eine anschließende
Korrektur der Längsgeschwindigkeiten mit dieser Nähe-
rung läßt sich wegen zu hoher Rechenzeiten nicht reali—
sieren..‚
Die genannten Lösungsschritte sind bis zum Erreichen
des Kanalrandes zu wiederholen.
Das Lösungsverfahren wurde für die Rechenanlage ESER
104-0 programmiert. Das Programm TEGED enthält
mehrere austauschbare Subroutinen und kann damit ver-
schiedene rheologische, thermische und geometrische Pa-
rameter wahlweise erfassen. An der Erweiterung des Pro-
gramms wird z. Z. noch gearbeitet. Mit dem Programm
können außerdem 3 Varianten der Gitteraufteilung rea-
lisiert werden.
Bezüglich der Datenverwaltung treten keinerlei Schwie-
rigkeiten auf, da für den Fortgang der Rechnung nur
Werte aus zwei zurückliegenden Schichten benötigt wer-
den. Der Ablauf des Verfahrens wird im schematischen
Flußbild (Bild 3) skizziert.
61
lteruhonszyklus ll -1
rmmlung du Koeffizimfen‘
maan für Energiegleithlm
i
Lösung der Emrgiegadm;
-Tun furven‘eil
— Ablan der krnnemturwg
i
Emmle der Kocffizimtcn
der WärmeH—
Läsung der Bevegungsgl.
für vorgegelm Anfangsbed.
Erlü lung dir
Rundbedirqmm .z
pEnmflllrg der ümrgcsdmindq
ke't md lhrkvertellung
Duicmusglbe von Integral-
großen
Bild 3
Schematisches Flußbild
4. Ebener konvergenter Kanal
4.1. Modellgleichungen
Die Strömung im ebenen konvergenten Kanal kann im
Polarkoordinatensystem geeignet beschrieben werden
(Bild 4).
Bild 4
ebener konvergenter Kanal
Für diesen Anwendungsfall erfolgten
Berechnungen mit dem Potenzgesetz
62
a\Ir =Ivsdh, qu =v„‚ prI = BX: @111 =
{va + will 2_ E
n“ öh
( _ n — l
T — T p p
n, = K e ° ° (411.5) 2 <5)
und dem Gesetz nach Prandtl-Eyring
(T KIT — p _"‘p > _ 1 1
ns = nA e ° ° (4 H13) 2 arsinh [13(41113)2 ]. (6)
Über die Koeffizienten ß bzw. Fwird die experimentelle
Temperaturabhängigkeit der scheinbaren Viskosität er-
faßt. K, n, 11A, T0 und B sind spezifische Stoffparame-
ter7 a bzw. 3berücksichtigen die Druckabhängigkeit.
Bei der Dimensionsbefreiung der Grundgleichungen wur-
den die Koordinaten in r- bzw. in r- und in «p-Richtung
gleichzeitig verzerrt. Damit kann bei einem äquidistan-
ten Netz im transformierten System eine veränderliche
Schrittweite im Original erzielt werden.
Die Transformation I mit
S : L In E ‚ h = ‘L (7)
o r ‘90
bedingt eine Verkleinerung der Längsschrittweite mit ab-
nehmendem Düsendurchmesser, d. h. mit steigender
Strömungsgeschwindigkeit.
Transformation II mit
szl—lnä, h=garcsini (3)cpo r 1r spo
bewirkt zusätzlich eine Verringerung der Querschritt-
weite in Richtung Wand. Sie ist für starke Temperatur-
spitzen in Wandnähe geeignet.
Die vereinfachten Grundgleichungen besitzen für die
Transformation I die Form
Kontinuitätsgleichung
ö vs övh
._ + __ : 0
as ah (9)
Bewegungsgleichung
‘19: . 62%.“,as He ah ah 5 ° as ah2
apart e2 8008 an... avs anil- övs
__ = _ ___ _ __ _2 ___
ah Re as an 2% Vs öh ‘p° ah
oder nach Umformung
32E \I/lV = 33 Vs
h ’ 3112 ’ ah3 ’
\p11<1_ 3211* +2 1 612* +4 1 8212*
n*ah2 w°n7K
1 3212- 1 am+1114 _ + 2_— =
(”Mr öhös 4° man) 0
w"? as2 ) (H).
+1
h
(a)
-1
einer im imfomieflun
Bild 5
Gitterverzerrungen
Gitter I'm Giginul bei
SystemTrmsfonmfion I
Ener 'e leicbu .
g' g “g Pe = pBÄ c? vB eo R Pecletzahl (l8)
B
ae ao _ a at) öp"Pe Qsä+vhäi)-fil<k*ä—H)+E(Ü+l) v35: "B
Br = FT— vB2 Brinkmanzabl (19)
2 av B B
+ Brn*e wog [410: v: 2]. e
(12) E = BÄpB V133 1130 R Expansionskennzahl . (20)
B
Die zweite Invariante lautet
l e2 gaos . VB 2 a 2 Die hydrodynamischen Randbedingungen lauten
H' : _ ____ i 2 v
D 4( sooR i [4‘”°V5+(ä) 1- ‘13) “4) = 0’ III (1) = 2 bzw. lI/(O) = l Durchflußbedingung (21)
Für das Potenzgesetz gilt(1,1 (_ 1) = 0
I 5* _ Ä“ _ m + a» 1 111 (1) = 0 bzw. 11/1101): 0 Haftbedingung (22)
_ *_ 41- *_
‚7* =38. _ e ‘9 ‘90 ‘90 p po pB P3 (625003)“"1 p(i 1,1): pb mith als Umgebungsdruck. (23)
"B n—l y‚
v2 övs 2 T Als thermische Randbedingungen können auftreten, die
' [4903 s +(ä‘i ) l Eintrittsbedingung
(14) 0E = 19(s=0)= foal) _ 1<h<1 (24)
und für Pra dtl-E '
n * ynng * sowie die Wandrandbedingungen 0 < s <1
ß ß 0:" a*[ + __ +g]19_0 l9 . «- -x- es *
„„=Z_sß=e 0 0 P _Po PB-Po owl = 19(h=—l)=f1(s)
19w2 = I9 = = f2 (S) bZW. 8—H “1:0 '7 O
2 a '1 . _ a.» _ <25)
arsinh B*e W°s[4.(p02 v: + 2 ]2 qWI _ E |h=-1 — g1(s)
’ * _ 319 _ 619
_1_ qw2 ‘ fl |h=1 ‘ gz (S) bzw» ‘a—hlh.—.o =—0
2
628005 [490(2) vs2 + (3—: )2]
Bis auf die Geschwindigkeiten, die auf die von s abhän-
gige mittlere Geschwindigkeit bezogen sind, wurden alle
übrigen dimensionslosen Größen mit entsprechenden Be-
zugsgrößen am Eintritt (B) gebildet.
Für die dimensionslose Temperatur gilt
_ T—TBe — TB (16)
Weiterhin wurden folgende modifizierte diniensionslose
Kennzahlen eingeführt
Re = $5 vB ¢o - R Reynoldszabl (17)
B
außerdem sind auch gemischte Randbedingungen zu-
lässig.
Entsprechende Beziehungen ergeben sich für die Trans-
formation II Hierbei treten allein in den verschiede-
nen Termen der Gleichungen noch zusätzliche Koeffi-
zientenfunktionen in h auf. An der Wand für h = i l ent-
steht allerdings eine Singularität. Dieses Problem kann
durch die Berechnung des wandnächsten Schrittes und
damit auch die Einarbeitung der Randbedingung über
die Transformation I umgangen werden.
Auf die Transformation II wird man vor allem dann zu-
rückgreifen, wenn, wie bei Temperatursprüngen, sehr
große Wandtemperaturgradienten zu erwarten sind.
Das in 3. skizzierte Lösungsverfabren wurde für beide
Transformationen in den Programmen TEGED-EKOKA l
bzw. TEGED—EKOKA 2 realisiert.
63
4.2. Numerische Ergebnisse
Einige numerische Ergebnisse werden in den Bildern 6
bis 8 vorgestellt. Die Entwicklung von Temperaturpro-
filen für die symmetrische Wandrandbedingung konstan-
ter Wärmestrom und konstante Wandtemperatur ist dem
Bild 6 zu entnehmen. Den Einfluß der Düsengeometrie
verdeutlichen Bild 7 und Bild 8. Ähnlich wie bei der
w fl
4 Br - 0,5
l Pe ' 750
EB lfn ‘
T. mm0T
—nlw‘0
“ß“
m \
Ml!
-o.4 um,» o-
Bid 6
Entwicklung von Temperaturprofilen in Abhängigkeit vom
Weg s bei adiabater Rohrwmd und konstanter Wandtemperatur Tw = TB
Rohr- und ebenen Kanalströmung kann bei technisch
wichtigen Düsengeometrien (begrenzte Länge) keine be-
merkenswerte Änderung der Kanalmittentemperaturen
durch die thermischen Randbedingungen erzielt werden.
In Bild 7 ist das Anwachsen der maximalen Temperatu-
ren mit dem Öffnungswinkel wo zu erkennen. Ursache
für dieses Verhalten bildet die zunehmende Dissipations-
leistung aufgrund der stärker ansteigenden Strömungsge-
schwindigkeiten. Die Rückwirkung des Geschwindig-
keitsprofils auf das Temperaturfeld erfolgt ebenfalls
hauptsächlich über die Dissipation, Einflüsse der konvek-
tiven Wärmeübertragung stehen demgegenüber zurück.
Testrechnungen gaben weiterhin darüber Auskunft, bis
zu welchem Öffnungswinkel in der Bewegungsgleichung
Terme mit cpo vernachlässigt werden können. Als Schran-
kenwert konnte Wo = 15° ermittelt werden. Ein Ver-
gleich mit der exakteren Lösung ergab maximale Abwei-
chungen unter 3 %. Diese Vorgehensweise verkürzt nicht
allein die Rechenzeit des aufwendigsten Lösungsschrit-
tes, sondern schafft auch die Möglichkeit, leicht ge-
krümmte Kanäle näherungsweise zu berechnen [8], denn
sie entspricht der Annäherung der Geometrie durch ein
Stufenmodell.
64
5. Schlußfolgerungen
Das vorgestellte numerische Verfahren ermöglicht die
Berechnung von nichtisothermen Strömungen hochvis-
koser Medien für eine bestimmte Klasse von Durchström-
bauteilen und begrenzte Strömungsparameter. Eine Er-
weiterung des Verfahrens auf leichtgekrümmte Bauteile
mit kleinen Öffnungswinkeln läßt sich vornehmen. Die
Erfassung beliebiger Geometrien durch zusätzliche Ite-
rationen für die Quergeschwindigkeiten ist zu rechenzeit-
intensiv und deshalb nicht praktikabel.
LITERATUR:
[l] Rumpel, H.: Strömungen hochviskoser Newtonscher und
nicht-Newtonscher Flüssigkeiten. Technische Mechanik,
(1980) H. l, S. 79 — 85.
[2] Hölzig, M., Lobeck, W., Plichta, Chr.: Ein Berechnungs-
verfahren für gekoppelte Temperatur- und Geschwindig-
keitsfelder hochviskoser, nicht-Newtonschen Flüssigkeiten
in Durchströmbauteilen. Dias. TH Karl-Marx—Stadt, 1974.
[3] Schneider, J .: Ein Beitrag zur theoretischen Untersuchung
der nichtisothermen, laminaren Strömung reinviskoser
Medien mit temperatur- und druckabhängigen Stoffeigen-
schaften in ebenen Kanälen und kreiszylindrischen Roh-
ren. Dias. TH Karl-Marx-Stadt, 1975.
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Entwicklung von Temperaturprofilen in Abhängidreit vom
Kanalöffnungswinkel
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as no 0.4 msz _— o
Bid 8
Vergleich der Tempenturprofile beim Stufenmodell
[4]
[s]
[6]
[8]
[9]
Douglas, J., Jones, B.: On predictor-corrector methods for
nonlinear parabolic differential equations. J. Soc. Industr.
Appl. Math. (1963) H. ll, S. 195 — 204.
Isaacson/Keller: Analyse numerischer Verfahren. Edition
Leipzig, 1972..
Ralston, A., Wilf, H. S.: Mathematische Methoden fiir
Digitaltechner I. Oldenbourg Verlag München — Wien,
1969.
Kiesewetter, 11., Maess, G.: Elementare Methoden der
numerischen Mathematik. Akademie-Verlag Berlin, 1974.
Plichta, Ch: Nichtisothenne Strömung in ebenen konver-
genten Kanälen Unveröffentlichter Forschungsbericht der
TH Karl-Marx-Stadt, 1982.
Schädlich, V.: Nichtisotherme Strömung in rotationssym-
metrischen Kanälen. Diplomarbeit an der TH Karl-Marx-
Stadt, 1979.
Anschrift des Verfassers:
Dr.-Ing. Chr. Plichta
Technische Hochschule
Sektion Maschinen-Bauelemente
9010 Karl-Marx-Stadt
PSF 964
65