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NORD/LB Regionalwirtschaft...Geschäftsjahr 2011 befragt. Von den 100 in der Be-schäftigten-Liste aufgeführten Unternehmen gaben 68 Unternehmen eine Beschäftigungsprognose und 59

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NORD/LB Regionalwirtschaft 2 Analysen und Kommentare

Aktuelle Ranglisten der 100 größten Unternehmen in Sachsen-Anhalt

Zusammenfassung

Für das Geschäftsjahr 2010 stellt die vorliegende

Studie eine Beschäftigungs- und eine Umsatzrangliste

der größten Unternehmen in Sachsen-Anhalt vor, die

entweder ihren Hauptsitz im Land haben oder in der La-

ge sind, auf das Bundesland bezogene Angaben über ih-

re Unternehmensaktivitäten zur Verfügung zu stellen.

Die Studie basiert auf einer Befragung der hier aufge-

führten sowie weiterer Unternehmen.

Nach wie vor ist die Deutsche Bahn AG der größte

Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt. Auch wenn der leichte

Personalabbau fortgesetzt wurde, stellt die Bahn mit

7.900 Mitarbeitern annähernd 9 Prozent der rund 90.900

Beschäftigten aller 100 mitarbeiterstärksten Unterneh-

men. Mit deutlichem Abstand auf dem zweiten Platz

rangiert wie im Vorjahr die Dow Gruppe Deutschland,

gefolgt von der Deutsche Post DHL (Position 3). Während

die Dow Gruppe Deutschland einen Beschäftigungsrück-

gang von gut 9 Prozent zu verzeichnen hatte, hielt die

Deutsche Post DHL das Beschäftigungsniveau des Vor-

jahres. Getragen von einem Beschäftigungszuwachs von

30 Prozent konnte sich die Hermes Fulfilment GmbH auf

der zehnten Rangposition neu in den Top Ten platzieren.

Die 100 größten Unternehmen des Landes haben ih-

re Beschäftigtenzahl im Jahr 2010 durchschnittlich kon-

stant gehalten. Entgegen des positiven gesamtwirt-

schaftlichen Umfeldes in 2010 muss die stagnierende

Beschäftigungsentwicklung vor dem Hintergrund be-

trachtet werden, dass auch während des Krisenjahres

2009 das Beschäftigungsniveau der 100 größten Unter-

nehmen in Sachsen-Anhalt stabil gehalten worden ist.

Sie repräsentieren damit unverändert gut 12 Prozent al-

ler in Sachsen-Anhalt Beschäftigten, wobei die Gesamt-

zahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ge-

ringfügig angestiegen ist.

Gegenüber der vorherigen Erhebung fallen die Ver-

änderungen in der Zusammensetzung der 100 mitarbei-

terstärksten Unternehmen Sachsen-Anhalts für das Ge-

schäftsjahr 2010 etwas geringer aus. Neun Unterneh-

men konnten sich erstmals bzw. erneut nach einer Un-

terbrechung in die Liste einreihen. Die 91 Unternehmen,

die auch in der vorherigen Beschäftigtenrangliste er-

schienen sind, vergrößerten im Jahr 2010 ihre Mitarbei-

terzahl geringfügig um insgesamt gut 1 Prozent. Die

stagnierende Beschäftigungsentwicklung aller 100 größ-

ten Unternehmen gegenüber den 100 größten Arbeitge-

bern aus dem Vorjahr ist darauf zurückzuführen, dass

sich einige mitarbeiterstarke Unternehmen nicht an der

diesjährigen Erhebung beteiligten, bzw. aufgrund starker

Beschäftigungsrückgänge nicht mehr in der Liste vertre-

ten sind und folglich Unternehmen mit einer geringeren

Beschäftigtenzahl nachgerückt sind.

Bezogen auf die Liste der beschäftigungsstärksten

Unternehmen behaupten sich Magdeburg und Halle mit

16 bzw. 15 Notierungen als bedeutendste Standorte

großer Unternehmen, an denen 44 Prozent aller Mitar-

beiter der 100 aufgeführten Unternehmen tätig sind. Al-

lerdings konnte Magdeburg durch den Verlust von zwei

Unternehmenssitzen seine Position nicht halten, wäh-

rend Halle eine unveränderte Anzahl von Unterneh-

menssitzen gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Auch

die regionale Verteilung veränderte sich nur geringfügig.

Während die nördlichen Landkreise einen relativ dünnen

Besatz großer Unternehmen verzeichnen, weist der

Raum zwischen Magdeburg und Halle eine vergleichs-

weise homogene Unternehmensverteilung auf. Über-

durchschnittlich stark vertreten sind große Unternehmen

in den südlich von Halle gelegenen Landkreisen.

Auf den drei Spitzenpositionen der Rangliste der

100 umsatzstärksten Unternehmen rangieren unverän-

dert die TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH, die

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NORD/LB Regionalwirtschaft 3 Analysen und Kommentare

Dow Gruppe Deutschland und die EDEKA Märkte in

Sachsen-Anhalt. In den Top Ten platzierten sich mit der

MKM Mansfelder Kupfer und Messing GmbH (Position 5)

sowie der Novelis Deutschland GmbH (Position 10) zwei

neue Unternehmen. Die Top Ten-Unternehmen reprä-

sentieren 55 Prozent des Umsatzvolumens der 100 um-

satzstärksten Unternehmen, aber nur 29 Prozent aller

Mitarbeiter. Insgesamt verzeichneten die 100 umsatz-

stärksten Unternehmen gegenüber dem Geschäftsjahr

2009 ein Umsatzwachstum von 16,5 Prozent auf nun-

mehr 33,8 Mrd. Euro bei einem Beschäftigungsrückgang

von rund 4 Prozent, während im Zuge der Krise im Jahr

2009 der Umsatz bei einem leichten Beschäftigungsauf-

bau deutlich zurückgegangen ist.

87 Unternehmen aus der Vorjahreserhebung positi-

onierten sich auch in der diesjährigen Umsatz-

Aufstellung. Auch diese Unternehmen berichteten ein

Umsatzwachstum von 16 Prozent bei einem korrespon-

dierenden Anstieg der Mitarbeiterzahl von nahezu 1 Pro-

zent.

Weiterhin dominiert das Verarbeitende Gewerbe

beide Unternehmenslisten: Innerhalb der Umsatzliste

generieren 70 Unternehmen dieses Sektors gut 77 Pro-

zent der Umsätze und beschäftigen zwei Drittel der Mit-

arbeiter. In der Beschäftigtenliste sind 49 Unternehmen

dieser Branche vertreten, die gut 42 Prozent aller Mitar-

beiter auf sich vereinen.

Die Unternehmen wurden auch im Rahmen dieser

Erhebung nach ihrer Einschätzung der Umsatz- und Be-

schäftigungsentwicklung des aktuellen Geschäftsjahres

befragt. Von den 100 umsatzgrößten Unternehmen ga-

ben 76 eine Prognose ab, nach der sich abzeichnet, dass

die Unternehmen mit einer Fortsetzung des Wachstums-

kurses des Vorjahres rechnen und die Folgen der welt-

weiten Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und

2009 überwunden haben. Demnach prognostizieren die

antwortenden Unternehmen ein Umsatzwachstum von

durchschnittlich 7,2 Prozent bei einer unveränderten Be-

schäftigtenzahl.

Beschäftigungslage weiter stabil

Nach wie vor an der Spitze der Rangliste der be-

schäftigungsstärksten Unternehmen steht die Deutsche

Bahn AG. Das Unternehmen setzte den Personalabbau

des Vorjahres fort und verringerte seine Beschäftigten-

zahl im Vergleich zum Geschäftsjahr 2009 um knapp 2

Prozent auf gut 7.900 Mitarbeiter. Gleichzeitig verrin-

gerte auch die Dow Gruppe Deutschland ihre Beschäf-

tigtenzahl um gut 9 Prozent auf 5.400 Mitarbeiter und

liegt damit mit einem leicht vergrößerten Abstand zur

Deutschen Bahn AG auf Position 2. Bei der Dow muss

jedoch berücksichtigt werden, dass das Unternehmen

Umsätze und Mitarbeiterzahlen seiner deutschlandwei-

ten Aktivitäten auf das in Schkopau ansässige Unter-

nehmen konsolidiert. Dadurch ist es nicht auszuschlie-

ßen, dass in der dargestellten Zahl der Mitarbeiter auch

Beschäftigte außerhalb der Landesgrenze Sachsen-

Anhalts enthalten sind.

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NORD/LB Regionalwirtschaft 4 Analysen und Kommentare

Unverändert folgen der Dow auf den Positionen 3

und 4 die Deutsche Post DHL mit nach wie vor 5.100

Mitarbeitern sowie die EDEKA Märkte in Sachsen-Anhalt

mit einem Personalzuwachs von knapp 1 Prozent auf

rund 4.200 Vollzeitbeschäftigte. Während die Stadtwer-

ke Halle GmbH (Position 5) mit einem Beschäftigungs-

zuwachs von knapp 4 Prozent auf annähernd 2.600 Be-

schäftigte um eine Rangposition aufsteigen konnte, fiel

die Q-Cells SE (Position 6) um eine Rangposition zurück.

Der Solarzellenhersteller aus Bitterfeld-Wolfen beende-

te den Personalaufbau der vergangenen Jahre und re-

duzierte seine Beschäftigtenzahl um gut 14 Prozent auf

2.400 Mitarbeiter.

Ihm folgen die MIBRAG Mitteldeutsche Braunkoh-

len-GmbH (Position 7) mit Sitz in Zeitz und das Zielitzer

Kalibergbauunternehmen K+S Kali GmbH (Position 8),

die ihre Rangpositionen gegenüber dem Vorjahr ge-

tauscht haben. Während die MIBRAG Mitteldeutsche

Braunkohlen-GmbH ein Beschäftigungswachstum von

knapp 2 Prozent verzeichnete, vermeldete die K+S Kali

GmbH einen leichten Rückgang der Mitarbeiterzahl von

gut 1 Prozent.

Auch bei der MIBRAG mit Hauptsitz in Zeitz ist da-

rauf hinzuweisen, dass es sich bei den Daten um eine

Konzernangabe handelt und die Mitarbeiterzahl der Un-

ternehmensstandorte im benachbarten Sachsen nicht

separat ausgewiesen wird. Daher bildet die Angabe die

tatsächliche Zahl der in Sachsen-Anhalt Beschäftigten

leicht überhöht ab. Aus den Erfahrungen der vergange-

nen Jahre kann von einem Anteil Sachsen-Anhalts an

den gesamten unternehmerischen Tätigkeiten von 85

Prozent ausgegangen werden.

Auf Position 9 rangiert die Mitteldeutsche Druck-

und Verlagshaus GmbH & Co. KG – Mitteldeutsche Zei-

tung aus Halle, die im Zuge einer Erhöhung ihrer Mitar-

beiterzahl von gut 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

um einen Rang aufsteigen konnte.

Getragen von einem Beschäftigungswachstum von

gut 30 Prozent auf 1.800 Mitarbeiter gelang der Hermes

Fulfilment GmbH (Position 10) mit Sitz in Haldensleben

der Einzug in die Top Ten der größten Arbeitgeber des

Landes.

Im Geschäftsjahr 2010 beschäftigten die zehn

größten Unternehmen Sachsen-Anhalts 35.600 Mitar-

beiter, was einem Beschäftigungsrückgang gegenüber

dem Vorjahr von 3,6 Prozent entspricht. Dies sind 4,8

Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten

des Landes bzw. 39,2 Prozent aller in den 100 größten

Unternehmen des Landes tätigen Mitarbeiter.

Mit knapp 90.900 Mitarbeitern waren in den 100

größten Unternehmen Sachsen-Anhalts ebenso viele

Personen tätig wie im Vorjahr. Die hier abgebildeten

Unternehmen repräsentieren gut 12 Prozent aller sozi-

alversicherungspflichtig Beschäftigten Sachsen-Anhalts.

Durch eine Zunahme der Gesamtzahl der sozialversi-

cherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von

lediglich 1 Prozent hat sich die beschäftigungspolitische

Bedeutung der in dieser Erhebung vertretenen Unter-

nehmen nicht nennenswert verringert. Mit 19 der gelis-

teten Unternehmen notiert ein Unternehmen weniger

als im Vorjahr eine Mitarbeiterzahl von über 1.000 Be-

schäftigten.

91 der 100 in diesem Jahr gelisteten Unternehmen

waren auch in der vorherigen Ergebung vertreten. Sie

haben mit einem Beschäftigtenwachstum von gut 1

Prozent wesentlich zur stabilen Beschäftigungslage bei-

getragen. Ein Rückgang der Mitarbeiterzahl der Top 50-

Unternehmen von lediglich 1,5 Prozent gegenüber ei-

nem Personalrückgang der Top 10-Unternehmen von

3,6 Prozent zeigt, dass insbesondere an der Spitze der

Liste jene Unternehmen zu finden sind, die einen über-

durchschnittlichen Personalabbau verzeichneten.

Neu in der Liste der 100 beschäftigungsstärksten

Unternehmen konnten sich insgesamt neun Unterneh-

men positionieren. Der höchste Neueinsteiger ist die

MKM Mansfelder Kupfer und Messing GmbH (Position

19), die erstmals seit dem Geschäftsjahr 2006 wieder

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NORD/LB Regionalwirtschaft 5 Analysen und Kommentare

Angaben zur Verfügung stellte. Die AKT Altmärker

Kunststoff-Technik GmbH (Position 20) war in den Vor-

jahren durch ihre Konzernmutter in der Analyse vertre-

ten. Im Zuge der Übernahme der AKT-Gruppe durch die

Boryszew-Gruppe aus Polen ist die AKT als Konzern

nicht mehr vertreten. Darüber hinaus zogen die buw

Customer Care Operations Halle GmbH (Position 28)

und die Woodward Governor Germany GmbH (Position

29) aus Aken (Elbe), die sich erstmals an der Erhebung

beteiligten, in die Beschäftigten-Rangliste ein.

Während die ROMONTA Gruppe (Position 66) aus

dem Seegebiet Mansfelder Land erstmals seit dem Ge-

schäftsjahr 2008 wieder Angaben zur Verfügung stellte,

ersetzt die Gruppenangabe der GETEC Energie Holding

GmbH (Position 68) den bisherigen Eintrag der GETEC

AG, da der Hauptsitz des Unternehmens von Hannover

nach Magdeburg verlegt wurde. Weiterhin stellten die

in Haldensleben ansässige Sana Ohre-Klinikum GmbH

(Position 83) und die Schiess GmbH (Position 86) aus

Aschersleben erstmals im Rahmen dieser Erhebung Un-

ternehmensangaben zur Verfügung. Die Magdeburger

SKET GmbH (Position 88) ersetzt den Eintrag der ehe-

maligen SKET Maschinen- und Anlagenbau GmbH-

Gruppe, die durch eine Aufspaltung der Unternehmens-

gruppe entstanden ist.

Die größten Rangpositionsveränderungen von Un-

ternehmen, die im Vorjahr gelistet waren, erreichten

folgende Unternehmen: Der VERBIO Vereinigte Bio-

Energie AG (Position 36) mit Sitz in Zörbig, die im Be-

reich Anlagenbau zur Herstellung von Biokraftstoffen

tätig ist, gelang mit einer Verbesserung um 36 Ränge

der größte Sprung nach vorne. Um 17 bzw. 15 Ränge

gegenüber dem Vorjahr verbesserten sich die Automo-

bilzulieferer ThyssenKrupp Presta Ilsenburg GmbH (Po-

sition 44) und die Haldenslebener IFA Gruppe (Position

21). Auch der igepa Papiergroßhandel GmbH (Position

73) aus Queis gelang mit der Verbesserung um 10 Plät-

ze ein erheblicher Rangaufstieg.

Neben den höchsten Rangveränderungen weist die

VERBIO Vereinigte BioEnergie AG (Position 36) auch das

höchste prozentuale Mitarbeiterwachstum der bereits

im Vorjahr aufgeführten Unternehmen auf. Sie erreichte

ein Beschäftigungswachstum von knapp 81 Prozent, ge-

folgt von der IFA Gruppe (Position 21) mit einem Mitar-

beiterzuwachs von 47 Prozent, der ThyssenKrupp Pres-

ta Ilsenburg GmbH (Position 44), die einen Beschäfti-

gungsaufbau von gut 31 Prozent zu verzeichnen hatte,

und dem Logistikunternehmen Hermes Fulfilment

GmbH (Position 10) aus Haldensleben mit einem An-

stieg um gut 30 Prozent.

Die Unternehmen wurden auch im Rahmen der

diesjährigen Erhebung nach ihrer Einschätzung zur Um-

satz- und Beschäftigungsentwicklung für das aktuelle

Geschäftsjahr 2011 befragt. Von den 100 in der Be-

schäftigten-Liste aufgeführten Unternehmen gaben 68

Unternehmen eine Beschäftigungsprognose und 59 Un-

ternehmen eine Umsatzprognose ab. Den Prognosen

zufolge wird sich 2011 im Durchschnitt die Beschäftig-

tenzahl um 4,0 Prozent bei einem Umsatzzuwachs von

8,1 Prozent erhöhen, was auf eine Fortsetzung der posi-

tiven wirtschaftlichen Entwicklung des Geschäftsjahres

2010 in Sachsen-Anhalt hindeutet.

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NORD/LB Regionalwirtschaft 10 Analysen und Kommentare

Unverändert stabile Branchenverteilung

Im Vergleich zum Vorjahr zeigt die sektorale Analy-

se der 100 mitarbeiterstärksten Unternehmen nur gerin-

ge Veränderungen in der Branchenstruktur. Die einzel-

nen Branchen veränderten ihr relatives Gewicht in nur

sehr geringem Ausmaß, obwohl ein Austausch von neun

der 100 gelisteten Unternehmen erfolgte. Mit Blick auf

die Mitarbeiterzahlen verzeichnete der Dienstleistungs-

sektor einen überproportionalen Beschäftigungsanstieg

und beendete mit einem Zuwachs von 21 Prozent die

rückläufige Entwicklung der Vorjahre. Darüber hinaus

bauten auch das Kreditgewerbe (+4 Prozent) sowie der

Bereich Bergbau, Energie und Wasserversorgung (+3

Prozent) ihre Beschäftigung aus. Während sich der Anteil

des Dienstleistungssektors an der Gesamtbeschäftigten-

zahl der 100 mitarbeiterstärksten Unternehmen erhöhte,

blieben die Anteile des Kreditgewerbes und des Seg-

ments Bergbau, Energie und Wasserversorgung wegen

ihrer jeweils vergleichsweise geringen Beschäftigtenzahl

nahezu unverändert. Alle weiteren Branchen verloren im

Zuge von Beschäftigungsrückgängen Anteile an der Ge-

samtbeschäftigung.

Auch im Geschäftsjahr 2010 ist das Verarbeitende

Gewerbe der bedeutendste Wirtschaftszweig Sachsen-

Anhalts. Die Branche, in der mehr als 38.400 Personen

aus den 100 mitarbeiterstärksten Unternehmen beschäf-

tigt sind, konnte mit einem leichten Beschäftigungs-

rückgang von knapp 1 Prozent den Wachstumskurs der

Vorjahre nicht fortsetzten. In der Folge nahm der relative

Beschäftigungsanteil um rund einen halben Prozent-

punkt auf 42 Prozent ab. Die Dominanz des überwiegend

großbetrieblich strukturierten Verarbeitenden Gewerbes

wird noch deutlicher durch die Tatsache, dass 49 der

100 größten Unternehmen – zwei Notierungen weniger

als im vergangenen Jahr – diesem Wirtschaftszweig zu-

zuordnen sind.

Ein Vergleich mit der Amtlichen Statistik des Landes

Sachsen-Anhalt verdeutlicht, dass die Branche in der

vorliegenden Analyse überrepräsentiert ist: Gemäß der

Abbildung 2, die die sozialversicherungspflichtig Be-

schäftigten in Sachsen-Anhalt nach ihrer Branchenzuge-

hörigkeit, so wie sie für diese Untersuchung zugrunde

gelegt wird1, abbildet, wies das Verarbeitende Gewerbe

im Juni 2010 landesweit einen Anteil von 17 Prozent auf.

Die in Sachsen-Anhalt stark vertretene Chemische

Industrie ist hinsichtlich der Beschäftigung innerhalb des

Verarbeitenden Gewerbes der bedeutendste Sektor (vgl.

Abb. 3). Mit im Vergleich zum Vorjahr unverändert acht

gelisteten Unternehmen stellt sie nahezu 26 Prozent der

Beschäftigten des Verarbeitenden Gewerbes. Durch ei-

nen Beschäftigungsrückgang von knapp 5 Prozent im

Geschäftsjahr 2010 auf 9.800 Mitarbeiter nahm der rela-

tive Beschäftigtenanteil am Verarbeitenden Gewerbe um

1 Prozentpunkt ab.

1 Die offizielle Klassifikation der Wirtschaftszweige unterschei-det sich von der dieser Analyse zugrunde liegenden durch die Spezifika der erhobenen Unternehmen (vgl. die Methodischen Anmerkungen auf Seite 24). Einerseits werden öffentliche Ver-waltungen und gemeinnützige Organisationen in der vorlie-genden Erhebung qua Definition nicht berücksichtigt. Anderer-seits sind aufgrund zu geringer Fallzahlen z. B. die in der offizi-ellen Statistik separat geführten Wirtschaftszweige Bergbau sowie Energie- und Wasserversorgung zu einer „Branche“ zu-sammengefasst. Darüber hinaus ist der Bereich der Dienstleis-tungen in dieser Analyse breiter gefasst als in staatlichen Ana-lysen.

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NORD/LB Regionalwirtschaft 11 Analysen und Kommentare

Dagegen konnte der Maschinenbau, der nächstgröß-

te Sektor innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes, seine

Beschäftigtenzahl um knapp 23 Prozent auf annähernd

6.400 Mitarbeiter deutlich erhöhen und löste das Ernäh-

rungsgewerbe als zweitgrößten Sektor der Branchen-

gruppe ab. Mit elf Unternehmen, einer Notierung mehr

als im Vorjahr, erhöhte die die Branche ihren Beschäftig-

tenanteil um rund 4 Prozentpunkte auf knapp 17 Pro-

zent.

Das Ernährungsgewerbe, drittgrößter Industriezweig

innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes, verzeichnete

einen spürbaren Rückgang der Mitarbeiterzahl um 11

Prozent und konnte nicht an das deutliche Wachstum

des Vorjahres anknüpfen. Damit sank der Beschäftigten-

anteil am Verarbeitenden Gewerbe um knapp 2 Prozent-

punkte auf gut 14 Prozent. Zudem verzeichnet die Bran-

che mit neun Unternehmen zwei Notierungen weniger

als im Vorjahr.

Nach einer stagnierenden Beschäftigungsentwick-

lung im Geschäftsjahr 2009 erhöhte die Metallindustrie

ihre Mitarbeiterzahl um annähernd 22 Prozent deutlich.

Der Beschäftigtenanteil am Verarbeitenden Gewerbe

von unverändert acht notierten Unternehmen liegt im

Jahr 2010 bei gut 12 Prozent, was einem Anstieg von

zwei Prozentpunkten entspricht. Im Gegensatz zur Me-

tallindustrie setzte die Kunststoffverarbeitung den Per-

sonalabbau beschleunigt fort. Die Beschäftigtenzahl der

zwei gelisteten Unternehmen dieser Branche nahm mit

rund 31 Prozent ab, wodurch sich der relative Beschäf-

tigtenanteil am Verarbeitenden Gewerbe um zwei Pro-

zentpunkte auf gut 4 Prozent verringerte. Die restlichen

Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes sind wegen

ihrer geringen Beschäftigtenanteile keiner weiteren Un-

tergliederung zugeordnet.

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NORD/LB Regionalwirtschaft 12 Analysen und Kommentare

Der zweitgrößte Wirtschaftszweig nach dem Verar-

beitenden Gewerbe ist auch in diesem Jahr das Ver-

kehrsgewerbe mit einem Beschäftigtenanteil von nach

wie vor knapp 17 Prozent und unverändert fünf notierten

Unternehmen. Gegenüber einem Anteil von 6 Prozent an

der Gesamtbeschäftigung im Land Sachsen-Anhalt ist

das Verkehrsgewerbe innerhalb der Erhebung ebenfalls

deutlich überrepräsentiert. Der Personalabbau des Vor-

jahres setzte sich mit einem Rückgang der Beschäftig-

tenzahl von einem halben Prozent auf 15.300 Personen

abgeschwächt fort. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen

auf den Personalabbau der Deutschen Bahn AG zurück-

zuführen, die knapp 9 Prozent der Beschäftigten der 100

mitarbeiterstärksten Unternehmen repräsentiert.

Getragen von einem Anstieg der Beschäftigtenzahl

um knapp 21 Prozent auf rund 12.600 Mitarbeiter löste

der Dienstleistungssektor den zusammengefassten Be-

reich Bergbau sowie Energie- und Wasserversorgung als

drittwichtigsten Bereich innerhalb dieser Analyse ab.

Unverändert besteht dieser Wirtschaftszweig zu einem

Großteil aus kleinen und mittleren Unternehmen. Durch

den Hinzugewinn von drei Notierungen gegenüber dem

Vorjahr ist dieser Wirtschaftszweig mit 17 Unternehmen

in dieser Analyse vertreten. Im Zuge des Beschäfti-

gungsanstiegs erhöhte sich der relative Beschäftigten-

anteil des Dienstleistungssektors an den 100 mitarbei-

terstärksten Unternehmen Sachsen-Anhalts um 2 Pro-

zentpunkte auf 14 Prozent. Der Dienstleistungssektor

weist eine sehr heterogene Struktur auf und umfasst

beispielsweise das Gastgewerbe und das Wohnungswe-

sen. Unverändert signifikant ist die Differenz zu dem An-

teil, den der Dienstleistungssektor in einer vergleichba-

ren Abgrenzung in der Amtlichen Statistik des Landes

Sachsen-Anhalt einnimmt. Die Ursache dieses großen

Unterschiedes liegt u. a. in der Nichtberücksichtigung

des öffentlichen Sektors (9 Prozent aller sozialversiche-

rungspflichtig Beschäftigten) in dieser Erhebung.

Mit 14 Unternehmen, einer Notierung mehr als im

Vorjahr, und einer um 3 Prozent gestiegenen Mitarbei-

terzahl von 12.200 Beschäftigten ist der zusammenge-

fasste Bereich Bergbau sowie Energie- und Wasserver-

sorgung der viertwichtigste Wirtschaftszweig dieser Ana-

lyse. Der von großen Betrieben dominierte Bereich er-

reicht einen Anteil von unverändert 13 Prozent an den

Beschäftigten der 100 größten Arbeitgeber Sachsen-

Anhalts. Mit den hier ausgewiesenen 12.200 Beschäftig-

ten sind über 50 Prozent der in der offiziellen Statistik

abgebildeten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten

Sachsen-Anhalts vertreten. Demnach übersteigt der in

der vorliegenden Analyse relevante Anteil den der Ge-

samtwirtschaft in Sachsen-Anhalt (3 Prozent) auch im

Geschäftsjahr 2010 signifikant.

Durch die deutliche Verringerung der Gesamtsum-

me der Mitarbeiter um 32 Prozent auf 4.900 Beschäftig-

te sank der Beschäftigtenanteil des Handels an den 100

größten Unternehmen gegenüber dem Geschäftsjahr

2009 um drei Prozentpunkte auf gut 5 Prozent ab. Die

Branche ist durch den Verlust von zwei Notierungen ge-

genüber dem Vorjahr lediglich mit drei Unternehmen in

der Liste der größten Arbeitgeber Sachsen-Anhalts ver-

treten. Im Vergleich zur amtlichen Statistik, die für den

Handel einen Beschäftigtenanteil von 13 Prozent aus-

weist, fällt der Anteil des Handels in dieser Analyse ver-

gleichsweise gering aus. Dabei ist jedoch zu berücksich-

tigen, dass viele Einzelhandelsunternehmen nicht an der

Erhebung teilgenommen haben. Der starke Rückgang ist

im Wesentlichen auf den Wegfall der vormals in den Top

Ten platzierten REWE Group zurückzuführen.

Im Rahmen dieser Erhebung weisen sowohl das

Baugewerbe als auch das Kreditgewerbe eine ver-

gleichsweise geringe Bedeutung auf. Im Zuge einer

leicht rückläufigen Beschäftigungsentwicklung im Ge-

schäftsjahr 2010 konnte das Baugewerbe den Wachs-

tumskurs der Vorjahre nicht weiter fortsetzten. Mit rund

3.800 Mitarbeitern liegt der Beschäftigtenanteil der

Branche innerhalb der Erhebung (unverändert 5 Unter-

nehmen) bei nach wie vor 4 Prozent.

Die unverändert sieben notierten Unternehmen des

Kreditgewerbes berichten im Geschäftsjahr 2010 gegen-

über dem Vorjahr einen Beschäftigungszuwachs von 4

Prozent auf insgesamt rund 3.700 Mitarbeiter. Der Be-

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NORD/LB Regionalwirtschaft 13 Analysen und Kommentare

schäftigtenanteil des Kreditgewerbes an der Gesamtbe-

schäftigung der 100 mitarbeiterstärksten Unternehmen

liegt bei nach wie vor 4 Prozent. Obwohl in dieser Studie

ausschließlich die öffentlich-rechtlich organisierten

Sparkassen vertreten sind, ist das Kreditgewerbe ge-

genüber seinem Anteil an der Gesamtwirtschaft leicht

überproportional abgebildet. Da die Privatbanken in der

Regel keine landesbezogenen Daten zur Verfügung stel-

len können und die Genossenschaftsbanken durch klei-

nere Betriebsgrößten charakterisiert sind, werden diese

in der Analyse nicht berücksichtigt.

Aufschwung lässt Umsätze steigen

Unverändert an der Spitze der 100 umsatzstärks-

ten Unternehmen in Sachsen-Anhalt liegt die TOTAL

Raffinerie Mitteldeutschland GmbH mit Sitz in Leuna,

die nach einem spürbaren Umsatzrückgang im Krisen-

jahr 2009 im Geschäftsjahr 2010 ihren Umsatz um

knapp 32 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro steigern konnte.

Damit hat das Unternehmen die Umsatzsummen der

Jahre 2007 und 2008 vor der Krise übertroffen.

Mit einem großen Vorsprung auf die nächstfolgen-

den Unternehmen behauptete die Dow Gruppe

Deutschland aus Schkopau den zweiten Platz in der

Umsatzliste. Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2010

im Vergleich zum Vorjahr um gut 12 Prozent auf 4,6

Mrd. Euro. Wie bereits in den Anmerkungen zur Mitar-

beiterliste erwähnt, konsolidiert das Unternehmen seine

deutschlandweiten Aktivitäten auf das in Schkopau an-

sässige Unternehmen. Es ist dadurch nicht auszuschlie-

ßen, dass in der dargestellten Umsatzzahl auch Aktivi-

täten außerhalb der Landesgrenzen Sachsen-Anhalts

enthalten sind. Unverändert auf dem dritten Platz ran-

giert das Einzelhandelsunternehmen EDEKA mit einem

Umsatz von mehr als 2,2 Mrd. Euro bei einem Wachs-

tum von gut 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Von dem positiven gesamtwirtschaftlichen Umfeld

und der wachsenden Nachfrage nach Erzeugnissen aus

dem Bereich der Erneuerbaren Energien profitierte der

Fotovoltaikhersteller Q-Cells SE (Position 4) aus Bitter-

feld-Wolfen in besonderer Weise. Nach einem Umsatz-

einbruch von mehr als einem Drittel im Krisenjahr 2009

konnte das Unternehmen seinen Jahresumsatz im Ge-

schäftsjahr 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um

gut 71 Prozent auf rund 1,4 Mrd. Euro steigern. Die

Q-Cells SE stieg um eine Rangposition auf.

Erstmals seit mehreren Jahren stellte die in Hett-

stedt ansässige MKM Mansfelder Kupfer und Messing

GmbH wieder Angaben zur Verfügung und konnte sich

mit einem Umsatz im Geschäftsjahr 2010 von mehr als

1 Mrd. Euro auf Rang 5 in der Liste der Umsatzriesen

Sachsen-Anhalts positionieren. Ihre Stellung aus dem

Vorjahr in der Liste der umsatzstärksten Unternehmen

konnte die die Barlebener Salutas Pharma GmbH (Posi-

tion 6) nicht behaupten. Mit einem Umsatzrückgang

von gut 2 Prozent auf 878 Mio. Euro rutschte das Un-

ternehmen um zwei Rangpositionen nach unten.

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NORD/LB Regionalwirtschaft 14 Analysen und Kommentare

Dem Pharmahersteller folgen die Freyburger Rot-

käppchen Sektkellereien GmbH (Position 7) und die

B. & C. Tönnies Gruppe (Position 8) aus Weißenfels, die

trotz eines Umsatzwachstums den Verlust jeweils eines

Rangplatzes zu verkraften hatten. Während im Ge-

schäftsjahr 2010 die Rotkäppchen Sektkellereien GmbH

ein Umsatzplus von gut 5 Prozent auf 820 Mio. Euro

verzeichnete, erzielte die B. & C. Tönnies Gruppe ein

Wachstum ihrer Umsatzerlöse von 15 Prozent auf 766

Mio. Euro. Auch die MITGAS GmbH (Position 9) mit Sitz

in Kabelsketal konnte ihren Vorjahresrang mit einem

Umsatzrückgang von knapp 4 Prozent auf 640 Mio. Euro

nicht verteidigen und rutschte um einen Platz nach un-

ten.

Getragen von einem Umsatzwachstum in Höhe von

gut 47 Prozent auf 598 Mio. Euro schob sich die Novelis

Deutschland GmbH (Position 10) um sechs Rangplätze

nach vorne. Damit gelang dem Hersteller von Alumini-

um-Walzerzeugnissen aus Nachterstedt (Stadt Seeland)

erstmals seit dem Geschäftsjahr 2007 der Wiedereinzug

in die Top Ten der umsatzstärksten Unternehmen Sach-

sen-Anhalts.

Während die im Vorjahr auf Rang 9 platzierte REWE

Group keine Angaben zum Geschäftsjahr 2010 zur Ver-

fügung stellte, verfehlte die die Ilsenburger Grobblech

GmbH (Position 13) mit einem nahezu unveränderten

Umsatz von 535 Mio. Euro den Wiedereinzug in die Top

Ten, deren Eintrittsschwelle nun bei 598 Mio. Euro liegt.

Das Branchengefüge an der Spitze der 100 um-

satzstärksten Unternehmen Sachsen-Anhalts ist trotz

der zwei Neuzugänge in die Top Ten weiterhin stabil.

Nach wie vor dominiert das Verarbeitende Gewerbe die

Spitze dieser Zusammenstellung, welches nun durch

acht anstatt wie im Vorjahr sieben Unternehmen reprä-

sentiert wird. Darüber hinaus konnten sich noch ein

Handelsunternehmen (EDEKA) und ein Energieversor-

ger (MITGAS) im Spitzenfeld platzieren. Innerhalb des

Verarbeitenden Gewerbes sind nach wie vor zwei Un-

ternehmen der Chemischen Industrie (Dow und Salutas

Pharma) und zwei Notierungen des Ernährungsgewer-

bes (Rotkäppchen Sektkellereien und B. & C. Tönnies)

vertreten. An der Spitze der Top Ten steht mit der

TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH ein Unter-

nehmen aus dem Bereich Mineralölverarbeitung. Die

Metallindustrie ist durch den Neueintrag der MKM Mans-

felder Kupfer und Messing GmbH und den Aufstieg der

Novelis Deutschland GmbH durch zwei anstatt wie im

Vorjahr ein Unternehmen vertreten. Weiterhin wird der

Bereich der Erneuerbaren Energien mit der Q-Cells SE

durch eine Notierung repräsentiert.

Insgesamt repräsentieren die Top Ten-Unterneh-

men 55 Prozent des Umsatzvolumens der 100 Umsatz-

riesen, jedoch nur 29 Prozent aller Beschäftigten.

Das Verarbeitende Gewerbe stellt auch in der Ana-

lyse der gesamten 100 umsatzgrößten Unternehmen

Sachsen-Anhalts das Schwergewicht. 70 Unternehmen

dieses Wirtschaftszweiges generieren gut drei Viertel

des Gesamtumsatzes aller 100 Umsatzriesen. Innerhalb

des Verarbeitenden Gewerbes ist das Ernährungsge-

werbe mit 16 Notierungen quantitativ am stärksten ver-

treten. Diese Unternehmen erreichen jedoch bei wei-

tem nicht die Umsatzsumme, die von den Unternehmen

der Chemischen Industrie erbracht werden: Die elf

Chemie-Unternehmen repräsentieren 29 Prozent des

Umsatzvolumens des Verarbeitenden Gewerbes. Quan-

titativ stark vertreten sind darüber hinaus der Maschi-

nenbau und die Metallindustrie mit jeweils neun Notie-

rungen.

Mit entsprechend weitem Abstand zum Verarbei-

tenden Gewerbe repräsentieren 15 Unternehmen des

zusammengefassten Segments Bergbau und Energie-

bzw. Wasserversorgung 10 Prozent und sechs Handels-

unternehmen 8 Prozent der Umsatzsumme aller 100

Unternehmen. Die restlichen Anteile werden von Ver-

tretern der Dienstleistungsbranche (fünf Unternehmen

mit einem Anteil von 2,6 Prozent), des Baugewerbes

(vier Unternehmen mit einem Anteil von 1,6 Prozent)

und des Verkehrssektors (ein Unternehmen mit einem

Anteil von 0,2) erbracht.

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NORD/LB Regionalwirtschaft 15 Analysen und Kommentare

In der diesjährigen Erhebung konnten sich folgende

Unternehmen neu in der Umsatz-Liste positionieren:

Höchster Neueinsteiger ist die MKM Mansfelder Kupfer

und Messing GmbH (Position 5) aus Hettstedt, die erst-

mals seit dem Geschäftsjahr 2006 wieder Angaben zur

Verfügung stellte. Darüber hinaus beteiligten sich der

Holzverarbeiter Glunz AG (Position 33) mit seinem Werk

in Nettgau, die ROMONTA Gruppe (Position 98) aus dem

Bereich Braunkohlenbergbau und -veredlung mit Sitz im

Seegebiet Mansfelder Land sowie der Magdeburger dm-

drogerie markt (Position 99) wieder an der Erhebung.

Durch eine erstmalige Beteiligung an der Erhebung ge-

lang der Woodward Governor Germany GmbH (Position

34) aus dem Bereich Engineering, Maschinenbau und

Schaltanlagen mit Sitz in Aken (Elbe) sowie der Stadt-

werke Lutherstadt Wittenberg GmbH (Position 94) der

Einzug in die Top 100 Unternehmen Sachsen-Anhalts.

Im Zuge eines Umsatzwachstums im Geschäftsjahr

2010 konnten der Automobilzulieferer ThyssenKrupp

Steer Tec Schönebeck GmbH (Position 82), die Schunk

Sintermetalltechnik GmbH (Position 88) aus der Metall-

industrie mit Sitz in Thale, der Wellpappenhersteller

Prowell GmbH & Co. KG (Position 89) aus Burg sowie die

ROCKWOOL Mineralwolle Flechtingen GmbH (Position

100) in die Liste der Umsatzriesen aufsteigen.

Durch die Verlagerung ihres Hauptsitzes von Han-

nover nach Magdeburg ist nun anstelle der GETEC AG

die GETEC Energie Holding GmbH (Position 17) als

Gruppe aufgeführt. Im Zuge der Übernahme der AKT

Gruppe durch die Boryszew Gruppe aus Polen ist die

AKT nicht mehr als Gruppe, sondern mit der Einzelge-

sellschaft AKT Altmärker Kunststoff-Technik GmbH (Po-

sition 60) mit Sitz in Gardelegen vertreten. Darüber

hinaus schaffte die Bayerische Milchindustrie eG (Posi-

tion 78) durch die Übernahme der Elsterland GmbH und

der weiteren Expansion des Unternehmens in Sachsen-

Anhalt den Einzug in die Liste der Umsatzriesen des

Landes.

Nicht an der diesjährigen Erhebung beteiligten sich

die in der letzten Erhebung aufgeführten Unternehmen

REWE Group und MVV TREA Leuna GmbH. Die Unilever

Deutschland GmbH stellte für das Werk Pratau keine

Umsatzangabe zur Verfügung.

Vier Unternehmen, die bereits im Vorjahr notiert

waren, gelang im Geschäftsjahr 2010 ein signifikanter

Aufstieg ihrer Notierung um mehr als 20 Positionen: Der

IFA Gruppe (Position 25), der Bio-Ölwerk Magdeburg

GmbH (Position 40), der Propapier PM1 GmbH (Position

45) sowie der Werkzeugmaschinenfabrik Zerbst GmbH

(Position 74).

Nach dem Krisenjahr 2009 berichten die 100 größ-

ten Unternehmen für das Geschäftsjahr 2010 ein Um-

satzwachstum von 16,5 Prozent auf 33,8 Mrd. Euro.

Diese Steigerung wird sowohl von den neu aufgenom-

menen Unternehmen als auch durch die bereits in der

vorherigen Analyse vertretenen Unternehmen getra-

gen. Ein Verglich derjenigen 87 Unternehmen, die auch

im Vorjahr in der Liste der 100 umsatzstärksten Unter-

nehmen aufgeführt wurden, zeigt ein Wachstum der Er-

löse in vergleichbarer Größenordnung von 16,0 Prozent.

Der Blick auf die Umsatzprognose für das aktuelle

Geschäftsjahr 2011 zeigt, dass insgesamt 76 Unter-

nehmen für das aktuelle Geschäftsjahr ein durchschnitt-

liches Umsatzwachstum von gut 7 Prozent gegenüber

dem Geschäftsjahr 2010 prognostizieren. Gleichzeitig

wird ein unverändertes Beschäftigungsniveau erwartet.

Dem zufolge ist auch an dieser Stelle von einer Fortset-

zung der positiven wirtschaftlichen Entwicklung des Ge-

schäftsjahres 2010 in Sachsen-Anhalt auszugehen.

Bei der regionalen Verteilung der umsatzstärksten

Unternehmen dominieren nach wie vor die beiden größ-

ten Städte des Landes. So verzeichnet Magdeburg mit

elf Notierungen zwei Unternehmen weniger als 2009,

wobei auch Halle mit neun Unternehmen eine Notie-

rung weniger aufweist als noch im Vorjahr. Es folgen die

Standorte Leuna (6 Notierungen), Bitterfeld-Wolfen und

die Lutherstadt Wittenberg (jeweils 5 Notierungen) so-

wie Burg (4 Notierungen).

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NORD/LB Regionalwirtschaft 16 Analysen und Kommentare

Auf der Landkreisebene verfügen auch der Saale-

kreis (12 Notierungen), der Landkreis Anhalt-Bitterfeld

(11 Notierungen) sowie der Landkreis Harz (10 Notie-

rungen) quantitativ über eine beachtliche Anzahl von

großen Unternehmen.

Bei den gelisteten Unternehmen handelt es sich

mit wenigen Ausnahmen um Betriebe, die mit rechtlich

selbständigen Einheiten im Land vertreten sind, auch

wenn in gut zwei Drittel der Nennungen die jeweilige

Unternehmenszentrale außerhalb des Bundeslandes

angesiedelt ist. Somit handelt es sich bei der Erhebung

in großem Ausmaß um Tochtergesellschaften oder Nie-

derlassungen von Unternehmen.

Bei einem Vergleich der beiden Listen entstehen

Unterschiede in der Zusammensetzung und/oder der

Position aus verschiedenen Gründen. Zum einen sind

z. B. Branchen der Energieerzeugung und der Chemi-

schen Industrie besonders kapitalintensiv. Mit einer

vergleichsweise geringen Beschäftigtenzahl werden re-

lativ hohe Umsätze generiert. Zum anderen sind Unter-

nehmen aus Branchen wie dem Baugewerbe und dem

Dienstleistungssektor vertreten, deren Umsatz je Be-

schäftigten gering ist und die durch ihre Personalinten-

sität nur in der Beschäftigtenliste Erwähnung finden.

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NORD/LB Regionalwirtschaft 18 Analysen und Kommentare

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NORD/LB Regionalwirtschaft 19 Analysen und Kommentare

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NORD/LB Regionalwirtschaft 21 Analysen und Kommentare

Zentren als wichtigste Standorte großer Unternehmen

Basierend auf den Unternehmen, die in der Beschäf-

tigten-Liste aufgeführt wurden, wird in der nachfolgen-

den Karte die räumliche Verteilung der Sitze großer Un-

ternehmen in Sachsen-Anhalt dargestellt. Genannte

Töchter mit dem gleichen Standort wie die Muttergesell-

schaft, z. B. die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft

GmbH oder die GP Verkehrswegebau GmbH, werden

nicht separat verzeichnet.

In Bezug auf die regionale Verteilung der größten

Arbeitgeber des Landes haben sich durch neu aufge-

nommene und nicht mehr gelistete mitarbeiterstarke

Unternehmen leichte Veränderungen ergeben. Es er-

scheinen einige Standorte erstmals oder wieder auf der

Karte wie z. B. Aken (Elbe) mit der Woodward Governor

Germany GmbH, Aschersleben mit der Schiess GmbH,

Hettstedt mit der MKM Mansfelder Kupfer und Messing

GmbH oder das Seegebiet Mansfelder Land mit der

ROMONTA Gruppe. Calbe ist dagegen nicht mehr Stand-

ort eines der 100 größten Unternehmen.

Entsprechend der Vorjahre konzentrieren sich die

ökonomischen Aktivitäten auf die städtischen Zentren

Sachsen-Anhalts. Während Magdeburg zwei Notierungen

verlor und Sitz 16 großer Unternehmen ist, behauptet

Halle seine Position mit 15 Unternehmenssitzen. Damit

ist in beiden Städten zusammen nahezu ein Drittel aller

großen Unternehmen angesiedelt.

Mit fünf Eintragungen ist Leuna der nächstgrößere

Standort, gefolgt von Bitterfeld-Wolfen mit dem Sitz vier

großer Unternehmen. Neben Merseburg sind Haldensle-

ben, Wernigerode und Weißenfels mit jeweils drei Notie-

rungen auf der Karte verzeichnet. Alle anderen Standor-

te verfügen über lediglich einen oder zwei Sitze großer

Unternehmen.

Die Dominanz der Oberzentren Magdeburg und Hal-

le wird noch unterstrichen durch die Tatsache, dass die

in den beiden Städten angesiedelten 31 Unternehmen

44 Prozent der Beschäftigten der 100 größten Unter-

nehmen Sachsen-Anhalts auf sich vereinen. Auch wenn

einschränkend, wie auch bei der Umsatz-Liste, ange-

merkt werden muss, dass es sich dabei in einigen Fällen

lediglich um den jeweiligen Hauptsitz von Unternehmen

(-sgruppen) handelt, also nicht alle Beschäftigten not-

wendigerweise in den angegebenen Städten tätig sind,

ändert dies nichts an der führenden Stellung der beiden

Standorte Magdeburg und Halle.

Nur geringfügig verändert hat sich auch die Vertei-

lung der Unternehmenssitze auf die Landkreise. Relativ

homogen sind die Unternehmenszentralen großer Un-

ternehmen Sachsen-Anhalts im Gebiet zwischen Magde-

burg und Halle verteilt. Im südöstlichen Landesteil sind

im Gegensatz zum südwestlichen Teil große Unterneh-

men relativ zahlreich vertreten. Neben dem östlich gele-

genen Landkreis Wittenberg weisen lediglich die nördli-

chen Landkreise einen geringen Besatz großer Unter-

nehmen auf, wenngleich in Zielitz eines der zehn be-

schäftigungsstärksten Unternehmen seinen Sitz hat.

Wie in den Vorjahren ist in den beiden großen Städ-

ten des Landes das Dienstleistungsgewerbe stark vertre-

ten. In diesem Sektor nimmt Magdeburg mit sechs No-

tierungen die führende Position ein, gefolgt von Halle

mit fünf Dienstleistungsunternehmen. Beide Standorte

konnten jeweils ein Dienstleistungsunternehmen hinzu-

gewinnen. Trotz des Verlustes zweier Handelsunterneh-

men konnte Magdeburg mit einer von landesweit insge-

samt drei Eintragungen dieser Branche seine starke

Stellung im Handel behaupten. Zudem verfügt die Lan-

deshauptstadt noch über drei große Maschinenbauun-

ternehmen, je zwei Kreditinstitute und Verkehrsbetriebe,

einen Energie- und Wasserversorger sowie ein Unter-

nehmen aus dem Baugewerbe. Halle zeichnet sich als

Standort von jeweils drei Verkehrs- sowie Energie- und

Wasserversorgungsunternehmen aus. Darüber hinaus

runden einige Unternehmen des Verarbeitenden Gewer-

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NORD/LB Regionalwirtschaft 22 Analysen und Kommentare

bes, des Baugewerbes und des Kreditgewerbes den

Branchenmix der Stadt Halle ab.

Außerhalb der beiden Zentren ist im Saalekreis mit

14 Notierungen eine Konzentration großer Unternehmen

zu erkennen. Der Landkreis ist Standort von drei Ener-

gie- und Wasserversorgungsunternehmen, zwei Han-

delsunternehmen sowie einem Dienstleistungsunter-

nehmen und einem Vertreter des Baugewerbes. Mit ins-

gesamt sieben Unternehmen dominiert das Verarbeiten-

de Gewerbe, darunter drei Chemieunternehmen, zwei

Maschinenbauunternehmen, ein Unternehmen aus der

Metallbranche sowie ein mineralölverarbeitendes Unter-

nehmen.

Abb. 4: Die Standorte der 100 mitarbeiterstärksten Unternehmen in Sachsen-Anhalt 2010

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NORD/LB Regionalwirtschaft 23 Analysen und Kommentare

Darüber hinaus stellen die Landkreise Börde und

Harz mit jeweils neun vertretenen Unternehmen eben-

falls Gebiete mit einem überdurchschnittlichen Besatz

großer Unternehmen dar. Während im Landkreis Börde

von den neun Notierungen jeweils drei Unternehmen

zum Verarbeitenden Gewerbe und zum Dienstleistungs-

sektor zählen, dominiert im Landkreis Harz das Verarbei-

tende Gewerbe mit sechs Notierungen, von denen vier

Unternehmen der Metallindustrie zugehörig sind. Die üb-

rigen Unternehmen beider Landkreise gehören unter-

schiedlichen Branchen an.

Die Unternehmensdaten wurden nach bestem

Wissen zusammengestellt. Da die Angaben freiwil-

lig sind, können wir keine Gewähr für die Richtig-

keit der Zahlen sowie die Vollständigkeit der Ta-

bellen übernehmen.

Für den Inhalt verantwortlich:

NORD/LB Regionalwirtschaft

Dr. Arno Brandt

Telefon: 0511 - 361-51 04

E-Mail: [email protected]

Projektleitung: Dr. Arno Brandt

Bearbeitung: Martin Heine

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NORD/LB Regionalwirtschaft 24 Analysen und Kommentare

Aktuelle Ranglisten der größten Unternehmen Sachsen -Anhalts - Methodische Anmerkungen

Alljährlich legt die NORD/LB eine Studie vor, in der

die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit sowie die arbeits-

marktpolitische Bedeutung der Unternehmen in Sach-

sen-Anhalt anhand ausgewählter Kennziffern gemessen

werden. Ermöglicht wird die Veröffentlichung durch die

Bereitschaft einer immer größeren Zahl von Unterneh-

men, ihre Daten zur Verfügung zu stellen. In jedem Jahr

gelingt es, weitere Unternehmen zu identifizieren und

daher vollkommen neu in die Erhebung aufzunehmen.

Gebildet werden jeweils eine Beschäftigungs- und

eine Umsatzrangliste. Die Beschäftigtenrangliste zeigt

wie im Vorjahr die 100 größten am Markt tätigen Unter-

nehmen, die Darstellung der Umsatzliste umfasst wiede-

rum ebenfalls 100 Einträge.

Die gelisteten Unternehmen haben entweder ihren

Hauptsitz in Sachsen-Anhalt oder sie sind in der Lage,

Daten für ihre Aktivitäten in Sachsen-Anhalt anzugeben.

Allgemein galt das Prinzip, nur die Daten für das Land

Sachsen-Anhalt zu berücksichtigen. Dies wurde möglich-

erweise nicht in jedem Fall durchgehalten. Die MIBRAG

Mitteldeutsche Braunkohlen-GmbH mit Sitz in Zeitz weist

beispielsweise nur Konzernzahlen, die auch Umsätze

und Mitarbeiterzahlen außerhalb Sachsen-Anhalts um-

fassen, aus.

In der Regel können regionalisierte Mitarbeiteran-

gaben durch Betriebe bzw. Tochtergesellschaften oder

Niederlassungen von Unternehmen, die ihren Hauptsitz

außerhalb des Bundeslandes haben, besser generiert

werden als landesbezogene Umsatzangaben. Letztere

werden buchhalterisch nicht immer getrennt ausgewie-

sen, weshalb durch die besagten Betriebe in einigen Fäl-

len keine gesonderten Umsatzangaben für das Land

Sachsen-Anhalt erfolgen.

Hinsichtlich der kartografischen Darstellung wurde

bei Mehrbetriebsunternehmen der Ort der Zentrale in

Sachsen-Anhalt als Sitz für die räumliche Lokalisierung

genommen; die Beschäftigtenzahl gilt aber in der Regel

für das Land insgesamt.

Die Beschäftigtenzahlen beruhen auf Angaben der

befragten Unternehmen und geben in der Regel den

Durchschnitt des Geschäftsjahres 2010 wieder. Die Un-

ternehmen wurden bei der Befragung gebeten, die Mit-

arbeiterzahlen in Vollzeitbeschäftigte umzurechnen, um

die Vergleichbarkeit infolge der unterschiedlich hohen

Teilzeitquoten in einzelnen Branchen (z. B. Gebäuderei-

nigung, Einzelhandel) zu gewährleisten.

Auch die Umsatzangaben beziehen sich auf das Ge-

schäftsjahr 2010. In der Umsatz-Rangliste sind keine

Kreditinstitute oder Versicherungsunternehmen enthal-

ten, da diese keinen Umsatz im engeren Sinne generie-

ren.

Eine Reihe bundesweit agierender Unternehmen,

deren Unternehmenssitz außerhalb Sachsen-Anhalts

liegt, die aber auch im Land selbst Niederlassungen oder

Filialen betreiben, konnte nicht berücksichtigt werden,

da sie keine landesbezogenen Angaben zur Verfügung

stellen konnten. Dennoch sind diese Betriebe z. B. für

die Beschäftigung im Land von beachtlicher Bedeutung.

Nicht berücksichtigt wurden zudem gemeinnützige Or-

ganisationen, Beschäftigungs- und Sanierungsgesell-

schaften sowie öffentliche Einrichtungen, auch wenn sie

in der Rechtsform eines Unternehmens geführt werden.

Viele dieser Unternehmen würden sich an vorderer Stel-

le in den Erhebungen platzieren können. Nicht in die Er-

hebung aufgenommen wurden zudem selbst nicht ope-

rativ tätige Holdinggesellschaften.

Da die Angaben freiwillig sind, können wir keine

Gewähr für die Richtigkeit der Zahlen sowie die Voll-

ständigkeit der Tabellen übernehmen. Hinweise zu Er-

gänzungen für die Veröffentlichung im nächsten Jahr

nehmen wir jederzeit gerne entgegen.

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NORD/LB Regionalwirtschaft 25 Analysen und Kommentare

Die Erstellung der vorliegenden Rangliste wäre ohne

die Hilfe der genannten und weiterer befragter Unter-

nehmen nicht möglich gewesen. Wir danken diesen da-

her sehr für ihre Bereitschaft, uns Unternehmensdaten

zur Verfügung zu stellen. Auch im nächsten Jahr werden

wir, dann für das Geschäftsjahr 2011, wieder eine ent-

sprechende Analyse und Veröffentlichung vornehmen.

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NORD/LB Regionalwirtschaft 26 Analysen und Kommentare

Profil der NORD/LB Regionalwirtschaft

Die NORD/LB Regionalwirtschaft ist ein Team im Be-

reich Research/Volkswirtschaft der Norddeutschen Lan-

desbank. Zu unseren Geschäftsfeldern zählen Standort-

Management und Wirtschaftsförderung, Stadt- und Re-

gionalentwicklung, Geschäftspotenzial-Analysen für

Sparkassen sowie Kultur- und Kreativwirtschaft für die

Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Meck-

lenburg-Vorpommern.

Geschäftsfeld 1: Standort-Management und Wirt-

schaftsförderung

Das Geschäftsfeld Standort-Management und Wirt-

schaftsförderung orientiert sich am Bedarf von Regio-

nen, neben der analytischen und konzeptionellen Bera-

tung die Umsetzung von Projekten zu begleiten. Dies

gewährleistet, dass die lokalen Akteure in die Lage ver-

setzt werden, die konzeptionellen Empfehlungen auch

umzusetzen. Ihre Initiativen Standort-Management und

Wirtschaftsförderung mit zu tragen und zu gestalten en-

den damit nicht bei der Vorlage von Projektvorschlägen,

sondern werden begleitet, bis sich arbeitsfähige Struktu-

ren vor Ort gebildet haben oder Pilotprojekte durchge-

führt wurden.

Geschäftsfeld 2: Stadt- und Regionalentwicklung

Die Produkte aus dem Geschäftsfeld Stadt- und Re-

gionalentwicklung zielen darauf ab, Städten und Land-

kreisen ihre Wettbewerbssituation darzustellen und

Handlungsstrategien für unterschiedliche Bereiche der

Standortentwicklung wie z.B. Gewerbeflächen, Wirt-

schaftsförderung, Tourismus, Einzelhandel und Wohnen

zu erarbeiten. Die regionalen Stärken und Schwächen

ermitteln wir gemeinsam mit den relevanten Akteuren

vor Ort. Dies ist die Basis, um Handlungsstrategien zur

weiteren Standortentwicklung abzuleiten. Die Produkte

der Stadt- und Regionalentwicklung sind besonders ge-

eignet, um eine Positionsbestimmung vorzunehmen und

die für die Standortentwicklung relevanten Akteure auf

gemeinsame Ziele zu verpflichten. Dies ist die Voraus-

setzung für eine erfolgreiche regionale Perspektive.

Geschäftsfeld 3: Geschäftspotenzial-Analysen für

Sparkassen

Wie werden sich die Rahmenbedingungen für die

Geschäftsfelder von Sparkassen verändern? Mit der Ge-

schäftspotenzial-Analyse geben wir eine Antwort darauf,

wie sich die wirtschaftliche und demografische Position

in einzelnen Geschäftsgebieten in den nächsten fünf bis

zehn Jahren entwickeln wird. Wir erstellen regionalisierte

Trendanalysen und Prognosen zu den wichtigsten

Schlüsselindikatoren. Für das Privatkunden- und Firmen-

kundengeschäft oder das Immobiliengeschäft analysie-

ren wir wirtschaftsstrukturelle, demografische und kon-

sumrelevante Entwicklungen. Die Geschäftspotenzial-

Analyse ermöglicht es, die Richtung der Nachfragever-

änderungen in den drei Geschäftsfeldern abzuschätzen,

so dass die Produkte frühzeitig angepasst werden kön-

nen.

Geschäftsfeld 4: Kultur- und Kreativwirtschaft

Angesichts knapper öffentlicher Kassen gewinnt die

touristische Vermarktung von Kulturgütern ein höheres

Gewicht für die jeweiligen Träger wie Kommunen, Län-

der oder Stiftungen. Für den Bereich Kulturtourismus

bietet die NORD/LB Regionalwirtschaft Machbarkeitsana-

lysen und Strategiekonzepte an, die zur besseren Nut-

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NORD/LB Regionalwirtschaft 27 Analysen und Kommentare

zung der touristischen und freizeitwirtschaftlichen Po-

tenziale beitragen. Die Expertise reicht von der Analyse

der regionalökonomischen Bedeutung kultureller Einrich-

tungen bis hin zu operativen Marketingmaßnahmen.

Darüber hinaus erstellt das Team Analysen und Strate-

giekonzepte zur Kreativwirtschaft.

Für weitere Informationen zur NORD/LB Regional-

wirtschaft wenden Sie sich bitte an:

NORD/LB Regionalwirtschaft

Friedrichswall 10, 30159 Hannover

Dr. Arno Brandt

Telefon: 0511 – 361-51 04

Fax: 0511 – 361-40 78

E-Mail: [email protected]

Internet: www.nordlb.de/regionalwirtschaft

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Norddeutsche Landesbank Girozentrale

Norddeutsche Landesbank Girozentrale Friedrichswall 10, 30159 Hannover Telefon (05 11) 3 61-0, Telefax (05 11) 3 61-40 78 Norddeutsche Landesbank Girozentrale Braunschweigische Landessparkasse NORD/LB Zentrum, Friedrich-Wilhelm-Platz, 38100 Braunschweig Telefon (05 31) 4 87-0, Telefax (05 31) 4 87-77 38 Norddeutsche Landesbank Girozentrale Landesbank für Sachsen-Anhalt Breiter Weg 7, 39104 Magdeburg Telefon (03 91) 5 89-0, Telefax (03 91) 5 89-17 06 www.nordlb.de