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Wie bleibt unser Gesundheitssystem bezahlbar? Demografischer Wandel nr. 4 | 2013 Offizielles Mitteilungsblatt der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Nordlicht April 2013 | 16. Jahrgang A K T U E L L A K T U E L L serviceseiten ab seite 29

Nordlicht_04_2013

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Öffentliches Mitteilungsblatt für niedergelassene Ärzte in Schleswig-Holstein

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Wie bleibt unser Gesundheitssystem

bezahlbar?

Demografischer Wandel

nr. 4 | 2013 Offizielles Mitteilungsblatt der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein

NordlichtApril 2013 | 16. Jahrgang

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InhaLT

Nordlicht A K t u e l l 4 | 20132

Die Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens ist auf Dauer nicht gewährleistet. Die Gründe dafür liegen vor allem im demografischen Wandel und im medizinischen Fortschritt. Wie ein gerechteres Finanzierungs- und Versorgungssystem der ambu-lanten Versorgung für Patienten aussehen kann, zeigt ein neues Gutachten des Instituts für Mikrodaten- Analyse (IfMDA) in Kiel.

Dieses Datum sollten Sie sich merken: Am 26. April startet „ Wir arbeiten für Ihr Leben gern“, eine bundesweite Kampagne

für Haus- und Fachärzte. Den Auftakt macht ein Werbespot kurz vor der ARD -Tageschau. Im Spot werden dann auch zwei Ärzte aus Schleswig-Holstein zu sehen sein.

sEITE rubrIK/ThEma

Aus dem InhalthEfT 4 | 2013

1426

TITELThEma4 Reform der GKV: Gutachten zeigt

neue Wege in der ambulanten Versorgung

9 nachrIchTEn KompaKT

GEsundhEITspoLITIK12 Auswertung „Grippeimpfsaison 2012“

14 Bundesweite Kampagne für Ärzte: Startschuss zur besten Sendezeit

16 KBV-Vertreterversammlung formuliert Erwartungen an die Politik

18 Kommentar: Agenda Gesundheit

praxIs & KV

19 Sicherer E-Mail-Dienst: KVSH präsentiert SafeMail in Berlin

20 Investition in Barrierefreiheit lohnt sich

22 Öffentliche Ausschreibung von Vertragspraxen

24 Neue Regelungen für Psychotherapeuten ab dem 1. April 2013

25 Neues aus KVen und KBV

dIE mEnschEn Im Land

26 CeBIT: Aufbruch in mobile Welten

28 forum

sErVIcE

29 Sie fragen – wir antworten

30 Sicher durch den Verordnungsdschungel: Neue Formulare bei Heilmitteln

32 Telematik: SafeMail, die sichere Mail unter KV-SafeNet

33 Seminare

35 Termine

36 Ansprechpartner der KVSH

39 Kreisstellen der KVSH

04

Wertvolle Informationen für Sie und Ihr Praxisteam auf den mit einem grünen „ i“ markierten Seiten

In den Bereichen eHealth und Telemedizin der CeBIT stell-ten wieder viele Anbietern ihre Lösungen für den Gesund-heitssektor vor. Steigender Kostendruck und eine immer älter werdende Gesellschaft sind die Herausforderungen, auf die IT-Lösungen eine Antwort geben könnten.

Dr. Angelika Ernst-Plörer Dr. Wolfgang Barchasch

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nordLIchT nr. 4 | 2013

Nordlicht A K t u e l l4 | 2013 3

Liebe Leserinnen und Leser,Traumberuf Arzt – die Zeiten sind vorbei.

Alle Statistiken scheinen diesem Statement recht zu geben. Die Studienabbrecherquote steigt kontinuierlich, nur noch 58 Prozent der examinierten Mediziner entscheiden sich für eine Tätig-keit in der kurativen Medizin. Facharztausbildungen sind vielfach noch hierarchisch geprägt und dauern durch Teilzeittätigkeit und Elternzeit oft mehr als zehn Jahre. Kliniken mutieren unter DRG-Bedingungen zu Reparaturwerkstätten und können in vielen Fächern nicht mehr das breite Wissen vermitteln, das man für eine spätere selbständige Tätigkeit braucht. Arbeitsverdichtung, Dokumen-tationsaufwand, zu wenig Zeit für Patienten und Angehörige wird allseits beklagt. Dazu das alte Lied der Kassen „es gibt genug, es wird nur falsch verteilt“. Eine Politik, die immer noch die Augen vor der Demografiewirklichkeit verschließt und eine fortgesetzte Budgetierung toleriert. Es ist schon absurd: Die Rücklagen unserer Krankenkassen könnten inzwischen drei Zypern retten, aber wir müs-sen wochenlang streiten um 8,10 Euro für eine Impfung. Passt alles nicht mehr?

Es gibt auch noch Ärzte, die sagen: Ja, ich habe den besten Beruf der Welt! Die gegen den Zeitgeist antreten. Deren Klagen legitim sind, die sich davon aber nicht kleinreden lassen. Die sich sorgen im klassischen Sinne und zufrieden nach einem Arbeitstag nach Hause kommen, weil sie wissen, was sie für ihre Patienten und auch für sich geleistet haben. Die sehr genau wissen, wann die große Technik und wann ein leises Gespräch nötig ist. Meist sind die eher still, malen keine Untergangs-szenarien. Für sie ist Arztsein immer noch nicht nur Beruf, sondern Berufung. Wir alle aus dieser Zunft müssen uns nicht nur wieder daran erinnern, dass wir mit dieser Maxime auch einmal angetreten sind. Wir müssen es auch an die nachfolgende Generation weiter geben.

Diesem Anliegen kommt nun die neue deutschlandweite Kampagne von KBV und KVen für den Arzt-beruf nach. Wir werden mal laut und verstecken uns nicht länger hinter gängigen und medienwirk-samen Korruptions- und Habgiervorwürfen. Das haben wir nicht nötig. Jahrelang hat die (An)Klagerei zu einem Arztbild geführt, das uns in diese Nachwuchsmisere hineingebracht hat und wir müssen sogar zugeben, selbst nicht wenig dazu beigetragen zu haben.

Trauen Sie sich, das Ruder mit herumzureißen. Start der Kampagne ist am Freitag, dem 26. April um 19.58 Uhr im Ersten vor der Tagesschau.

von Dr. MonikA Schliffke, vorSTAnDSvorSiTZenDe Der kvSh

E D I T O R I A L

Dr. Monika Schliffke

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TITELThEma

Nordlicht A K t u e l l 4 | 20134

Finanzierungs-, Versorgungs- und Vergütungsstrukturen der Gesetzlichen Krankenversicherung sind noch nicht zukunftwei-send auf die demografische Veränderung der Bevölkerung aus-gerichtet. Das neue IfMDA-Gutachten „Grundversorgung und Gesundheitspauschale“ im Auftrag der KBV diskutiert deshalb auf 199 Seiten neue empirische Forschungsansätze und Erkenntnisse für eine nachhaltige Weiterentwicklung der GKV. Die Analyse spannt sich GKV-weit, stellt aber auch für die ambulante Versor-gung einen neuen Reformansatz bereit, der von der Finanzierung bis zur Versorgung datenanalytisch umgesetzt ist.

Demografische veränderungIn der GKV entwickelt sich die Demografie stetig zulasten nach-wachsender Generationen: In den nächsten 50 Jahren wird die Zahl der erwerbstätigen GKV-Mitglieder von heute 35,1 Mio. Per-sonen auf 23,1 Mio. Personen zurückgehen. Im selben Zeitraum wird die Zahl der beitragspflichtigen Rentner um 5,0 Mio. Per-sonen steigen. Gleichzeitig wird die Zahl beitragsfrei mitversicher-ter Familienangehöriger (davon 3/4 Kinder) um 5,5 Mio. Familien-versicherte auf 12,1 Mio. Personen sinken.

S T U D I E Z U M V E R S O R G U N G S S y S T E M

Neue Wege in der ambulanten Versorgung

Experten sind sich sicher: Die Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens ist auf Dauer nicht gewährleistet. Die Gründe dafür liegen vor allem im demografischen Wan-del und im medizinischen Fortschritt. Die steigende Lebenserwartung der Menschen ist zweifelsohne ein Gewinn. Sie wird aber auch zu einem Anstieg der Gesundheitskosten führen, da Ältere mehr medizinische Leistungen in Anspruch nehmen als Jüngere. Das Institut für Mikrodaten-Analyse (IfMDA) in Kiel hat im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ein Gutachten erstellt, in dem erste Wege für eine Reform der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufgezeigt werden. Der Reformansatz be- handelt die Frage, in welche Richtung ein gerechteres Finanzierungs- und Versorgungs- system der ambulanten Versorgung für Patienten führt.

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TITELThEma

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Dadurch belastet die demografische Veränderung die GKV auf der Finanzierungsseite, da immer weniger Erwerbstätige und Kinder immer mehr Rentner über das Umlageverfahren finanzieren müs-sen. Ausgabenseitig führt eine steigende Rentnerzahl zu einem weiteren Anstieg der Kosten der medizinischen Versorgung. Der zukünftig zu erwartende medizinisch-technische Fortschritt wirkt sich zudem ausgabentreibend aus.

lösungsansätzeIm Ergebnis wird bereits ab dem Jahr 2030 (noch 4 Bundestags-wahlen) die Finanzierbarkeit der GKV in ihrer heutigen Form grundsätzlich in Frage gestellt. Dann ist auch zu erwarten, dass der „Generationenvertrag“ von den nachwachsenden Generati-onen gekündigt wird, da er nicht mehr finanzierbar ist.

Deshalb besteht heute die Notwendigkeit, Lösungsansätze zu spezifizieren und in die Umsetzung zu bringen, damit die GKV-Finanzierung und die Sicherstellung der medizinischen Versor-gung, soweit wie demografisch möglich, garantiert werden kann.

Als Lösungsansätze werden im Gutachten fünf Themenschwer-punkte diskutiert:

1. Bürgerversicherung2. Grundversorgung3. Eigenbeteiligung4. Gesundheitskonto5. Gesundheitspauschale

BürgerversicherungDie Analyse zeigt, dass in einer Bürgerversicherung die Wahr-scheinlichkeit für eine Einheitskasse als sehr hoch anzunehmen ist. Wegen zentralstaatlicher und staatsmedizinischer Ausgestal-tungen muss zudem von einem Verdrängungsprozess der frei-beruflichen, niedergelassenen ärztlichen Tätigkeit ausgegangen werden.

Insgesamt ist das Konzept einer Bürgerversicherung in letzter Konsequenz nicht nachhaltig ausgestaltet und damit keine Option für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung ab dem Jahr 2030. Denn vor allem die stetig anwachsenden Steuersubventi-onen sowie immer höhere Einkommensumverteilungen wirken sich zulasten nachwachsender Generationen aus.

GrundversorgungOrdnungspolitisch sollten nur Leistungen oder Leistungsbereiche der Grundversorgung über die GKV-Solidargemeinschaft finanziert werden. Sozialpolitisch sollten zur Grundversorgung insbesondere solche Leistungen zählen, die bei Krankheit ein hohes wirtschaft-liches Kostenrisiko für den Patienten darstellen.

Folgt man dieser Normierung, so zählen hingegen Leistungen, die nicht über die GKV-Solidargemeinschaft finanziert werden, auch nicht zur Grundversorgung. Nicht in der Grundversorgung ent-haltene Leistungen können dabei vollständig (=Streichung) oder anteilig (=Eigenbeteiligung) ausgeschlossen sein. Diese Leistun-gen sind dann vom Patienten (Selbstzahler) oder vom Staat („ver-sicherungsfremde Leistungen“) zu tragen.

Im Ergebnis zeigen die im Gutachten nach unterschiedlichen Grundversorgungsmodellen und Vorgehensweisen umgesetzten Verteilungsanalysen, dass sich eine Grundversorgung von rund 90 Prozent der heutigen (ambulanten) Ausgaben empirisch und ordnungspolitisch rechtfertigen lässt.

verteilungsanalyse ambulante AusgabenDie Verteilungsanalyse der ambulanten Ausgaben setzt im Gut-achten auf der KBV-Geburtstagsstichprobe 2009 auf. Die KBV-Geburtstagsstichprobe ist eine bundesweite Vollstichprobe aller GKV-Versicherten der Kalendertage 3, 10, 17 und 24. Um die Ver-teilungsanalyse umzusetzen, werden die ambulante Ausgaben (=Leistungsbedarf/LB) unter anderem in Alters- und Ausgaben-klassen umgerechnet. Ein Ergebnis der Verteilungsanalyse wird in Abbildung 1 dargestellt.

F: 507 €M: 386 €

1,0

0,9

0,8

0,7

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Mann: Versicherte (kumulierte Anteile, alle Altersklassen)

Mann: Ausgaben (kumulierte Anteile, alle Altersklassen)

Frau: Versicherte (kumulierte Anteile, alle Altersklassen)

Frau: Ausgaben (kumulierte Anteile, alle Altersklassen)

1.200 €

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Abbildung 1: verteilungskurven für versicherte und Ausgaben (kumulierte Prozent, 2009, klassiert nach leistungsbedarf, alle Altersklassen)

Quelle: IfMDA (2013)

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TITELThEma

Nordlicht A K t u e l l 4 | 20136

Abbildung 1 zeigt, dass die durchschnittlichen ambulanten Pro-Kopf-Ausgaben für Männer bei 386 Euro und für Frauen bei 507 Euro liegen, d. h. Frauen sind durchschnittlich 31 Prozent teurer als Männer. Die Abbildung zeigt weiter, dass die oft in der gesundheitspolitischen Diskussion angeführte „80/20-Hypothese“ nicht in der ambulanten Versorgung zu beobachten ist.

Für Männer gilt: Die teuersten 20 Prozent Männer verursachen rund 65 Prozent der Ausgaben und 80 Prozent der Ausgaben werden von den teuersten 35 Prozent der Männer verursacht. Ähnliches ist für Frauen zu beobachten: Die teuersten 20 Prozent Frauen verursachen rund 55 Prozent der Ausgaben und 80 Prozent der Ausgaben werden von den teuersten 43 Prozent der Frauen verursacht.

Bis zum Schwellenwert von 1.200 Euro sind nach Abbildung 1 rund 2/3 der Männer- und Frauen-Ausgaben aufgelaufen. Dabei fallen knapp 95 Prozent der Männer und 92 Prozent der Frauen in das Intervall bis zum Schwellenwert.

Ambulanter reformansatz Aus den im Gutachten diskutierten Modellen einer Grundversor-gung und einer Gesundheitspauschale kann für die ambulante Versorgung ein Reformansatz abgeleitet werden, der sich in sie-ben Punkten zusammenfassen lässt und in Abbildung 2 schema-tisch dargestellt wird.

S T U D I E Z U M V E R S O R G U N G S S y S T E M

Rationalisierungspotenzial

Ambulante Versorgung (100 % der Behandlungskosten) | 34 Mrd. €

Bundeszuschuss für ambulante versicherungsfremde Leistungen

1 Mrd. €

Grund-versorgung

Gesundheits-konto | 3,5 Mrd. €

INDIVIDUELLE:10% Behandlungskosten nach InBA-Grouper bis 120 €

IMPLIZITE KOSTENERSTATTUNG:90 % der Behandlungskosten30,5 Mrd. €

Ambulante Gesundheitspauschale: 50 € je Erwachsener | 29 Mrd. €

Finanzmittel Krankenkassen für ambulante Versorgung 34 Mrd. €

Gesundheitsfonds | 156 Mrd. €

Sozialer Ausgleich | 4 Mrd. €

Sozi

aler

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1,5

Mrd

. €

KVen | 34 Mrd. €

PATIENT:10% Eigenbeteiligung bis max. 120 €

QUELLE: IFMDA (2013)

Abbildung 2: Ambulanter reformansatz aus Gesundheitspauschale, Grundversorgung und eigenbeteiligung

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TITELThEma

Nordlicht A K t u e l l4 | 2013 7

1 Von den 12,0 Prozentpunkten tragen Arbeitgeber 7,75 Prozentpunkte.2 Vom Betrag her dürfte die ambulante Gesundheitspauschale um +/- 10 Prozent

schwanken, je nach wettbewerblicher Positionierung der Krankenkasse.

Die ambulante Gesundheitspauschale ist dynamisch, d. h. steigt jedes Jahr konti-

nuierlich an, um die Ausgabendynamik der demografischen Veränderung und

des medizinisch-technischen Fortschritts abzubilden.3 Eine Person ist dem Modell nach finanziell überfordert,

wenn 50 Euro 3,5 Prozent des Einkommens übersteigen,

d. h. wenn gilt 3,5 Prozent × Einkommen < 50 Euro.4 Das individuelle Morbiditätsrisiko des Versicherten kann z. B. über den

InBA-Grouper abgebildet werden (InBA-Gouper = KM78a_2012-Morbiditäts-

modell des Instituts des Bewertungsausschusses).5 Zu den 1.200 Euro siehe auch die Ausführungen zu Abbildung 1.6 Das Gesundheitskonto wird von der Krankenkasse administriert. Die Kontensal-

den (10 Prozent Eigenbeteiligung) einschließlich der Behandlungskosten werden

dem Versicherten über geeignete Verfahren transparent gemacht.

Der Reformansatz für die ambulante Versorgung wird durch die folgenden Punkte beschrieben:

1. Der bundesweit einheitliche Beitragssatz wird um 3,5 Prozentpunkte gesenkt (von 15,5 auf 12,0 Prozent). 1 Die Krankenkassen erhalten gleichzeitig ihre Beitragsauto-nomie für 29,0 Mrd. Euro zurück.

2. Von den Krankenkassen wird die zurückerlangte Beitragsautonomie als (dynamisierte) ambulante Gesund-heitspauschale von monatlich 50 Euro je Erwachsener umgesetzt. 2

3. Zur Sicherung des Solidarprinzips erhalten finan-ziell Überforderte 3 einen sozialen Ausgleich von rund 4,0 Mrd. Euro über den Gesundheitsfonds bereitgestellt. Der Gesundheitsfonds finanziert zusätzlich versicherungs-fremde ambulante Leistungen von 1,0 Mrd. Euro.

4. Die Finanzmittel der Krankenkassen in Höhe von 34,0 Mrd. Euro werden zu 3,5 Mrd. Euro für versicherten-individuelle Gesundheitskonten und zu 30,5 Mrd. Euro als implizite Kostenerstattung in Höhe von 90 Prozent der Behandlungskosten bereitgestellt.

5. Mit dem versichertenindividuellen Gesundheits-konto wird die Grundversorgung einer nach dem Solidar-prinzip abgesicherten Eigenbeteiligung umgesetzt.

6. Auf dem Gesundheitskonto werden bis zu 120 Euro im Jahr gutgeschrieben (in Abhängigkeit vom Morbiditäts-risiko des Versicherten). 4 Nach ambulanter Behandlung werden 10 Prozent der Behandlungskosten als Eigenbe-teiligung vom Gesundheitskonto abgebucht. Ist der Saldo des Gesundheitskontos Null, so muss der Versicherte die Differenz bis zum jährlichen Maximalbetrag von 120 Euro als 10 Prozent „echte“ Eigenbeteiligung der Behandlungs-kosten selbst tragen. Für Kinder und ab einer jährlichen Eigenbeteiligung von 120 Euro (das entspricht ambulanten Kosten von mehr als 1.200 Euro) 5 wird ein sozialer Aus-gleich von der Krankenkasse über das Gesundheitskonto an die jeweilige Kassenärztliche Vereinigung gezahlt. 6 Die hierfür benötigten 1,5 Mrd. Euro werden über die Finanz-mittel der Krankenkassen bereitgestellt.

7. Die Kassenärztlichen Vereinigungen zahlen die über Gesundheitskonto und implizite Kostenerstattung verein-nahmten Finanzmittel an die Vertragsärzte aus. Verein-barungen zur morbiditätsorientierten Gesamtvergütung können zusätzlich die Wirtschaftlichkeitsanforderungen der Krankenkassen unterstützen.

nachhaltigkeitsperspektiveDie Nachhaltigkeitsperspektive des Reformansatzes zeigt sich darin, dass die ambulante Versorgung durch die dynamisierte ambulante Gesundheitspauschale ein eigenständig finanzierter Bereich der GKV wird. Über den gewählten Reformrahmen kön-nen Rationierungen des Leistungskatalogs wegen demografischer und medizinisch-technischer Entwicklungen weitestgehend ver-mieden werden, da die Gesundheitspauschale den ambulanten Bereich dauerhaft stabil und dynamisch wachsend finanziert. Zusätzlich liefert das Gesundheitskonto, das mit einer zehnprozen-tigen Eigenbeteiligung gekoppelt ist, Anreize für eine nachhaltige Inanspruchnahme niedergelassener Ärzte. Jeder Versicherte und Patient ist im ambulanten Reformansatz über einen doppelten sozialen Ausgleich vor einer finanziellen Überforderung geschützt.

DR. THOMAS DRABINSKI,

INSTITUT FÜR MIKRODATEN-ANALySE (IFMDA), KIEL

Dr. Thomas Drabinski,

Institut für Mikrodaten-Analyse (IfMDA), Kiel

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nachrIchTEn KompaKT

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Ä R Z T L I c H E K U N S T

Fotomalarbeiten

Bad Segeberg – Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig- Holstein (KVSH) stellt noch einmal Werke im Rahmen der Serie „Ärztliche Kunst in der KVSH“ in ihren Räumlichkeiten aus. Dr. Michael Slevogt, Radiologe aus Husum, kombiniert fotogra-phische und malerische Elemente zu einem gelungenen Ensem-ble. Die Ausstellung in der KVSH läuft bis Ende Juni 2013 und kann montags bis donnerstags von 10 bis 17 Uhr und freitags von 10 bis 12 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.

N I E D E R L A S S U N G

Infotag für Existenzgründer und Praxisabgeber

Bad Segeberg – Die einen wollen sich niederlassen, die anderen ihre Praxis abgeben. Beide Seiten bringen Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Ärztekammer Schleswig-Holstein und Kassenärzt- liche Vereinigung Schleswig-Holstein seit mehreren Jahren zusammen und veranstalten in diesem Jahr bereits zum fünften Mal einen Informationstag für Existenzgründer und Praxisabge-ber. Er findet am 1. Juni dieses Jahres von 9.00 bis 17.00 Uhr im Vitalia Seehotel in Bad Segeberg statt.

Vorträge sowohl ausschließlich für Praxisabgeber bzw. für Existenzgründer als auch für beide Gruppen gemeinsam sollen alle wichtigen Informationen vermitteln. Hierfür sind ein Rechts-anwalt sowie ein Steuerberater und Vertreter der Veranstalter als Referenten vorgesehen. Mitarbeiter der Veranstalter stehen den Teilnehmern den ganzen Tag für Rückfragen zur Verfügung. Wertvolle Tipps werden auch insbesondere Wiedereinsteiger bekommen , d. h. Ärzte, die noch nichts von den neuen Möglich-keiten der Berufsausübung im vertragsärztlichen Bereich gehört haben.

Ein Anmeldeformular finden Sie demnächst auf der Homepage der KVSH unter www.kvsh.de/Praxis/Zulassung.

I N T E R N E T

Informationen zur frühen NutzenbewertungBerlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat auf ihrer Internetseite strukturierte Informationen zur frühen Nut-zenbewertung von Arzneimitteln bereit gestellt. „Damit wollen wir die Arbeit der niedergelassenen Ärzte für eine qualitätsge-sicherte Arzneimittelversorgung ihrer Patienten unterstützen“, sagt KBV-Vorstand Regina Feldmann. Neu im Arzneimittel-Infoservice (AIS) ist eine alphabetisch sortierte Übersicht aller Wirkstoffe, zu denen der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) Beschlüsse im Rahmen der frühen Nutzenbewertung gefasst hat. Auch begonnene, derzeit noch laufende Verfahren werden aufgelistet. Auf einen Blick sind Wirkstoffname, Handelsname, Anwendungsgebiet, pharmazeutischer Unternehmer und das Ergebnis der Nutzenbewertung ersichtlich. In einem zusammen-fassenden Text werden der jeweilige Beschluss des G-BA und die ihm zugrunde liegenden Sachverhalte, beispielsweise bei der Bewertung berücksichtigte Studieninhalte, verständlich auf-gezeigt. Die Frage, was der Beschluss des G-BA konkret für den Vertragsarzt bedeutet, wird in der Rubrik „Hinweise für die Pra-xis“ beantwortet.

W A R T E Z I M M E R F O R M A T I O N

Seltene Erkrankungen im FokusBerlin – Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin hat neue Informationen für das Wartezimmer im Auftrag der KBV und der Bundesärztekammer erstellt. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt im Bereich „seltene“ Erkrankungen. Aufgeklärt wird u. a. über erblich bedingte Netzhautdegenerationen, Mor-bus Osler, Deletionssyndrom 22q11, Sarkoidose und zystische Fibrose. Die Informationen basieren auf aktuellen wissen-schaftlichen Erkenntnissen und sind verständlich formuliert. Eine Erkrankung gilt als selten, wenn maximal fünf von 10.000 Menschen in der Europäischen Union daran leiden. Ein Bündnis verschiedener Akteure des Gesundheitswesens und der Politik erarbeitet aktuell einen Nationalen Aktionsplan für seltene Erkran-kungen. Alle Infos unter: www.kbv.de/wartezimmerinfo.html.

5. Info-Tag für Existenzgründerund Praxisabgeber1. Juni 2013 | Vitalia Seehotel | Bad Segeberg

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Tagungsprogrammfür Existenzgründer und Praxis abgeber

13:00–14:00 UhrMittagessen

14:00 –14:45 UhrDie Schnittstelle zur Ärztekammer Dr. Franz Bartmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-HolsteinDr. Carsten Le�mann, Hauptgeschäftsführer der Ärztekammer Schleswig-Holstein

14:45 –15:00 UhrInternationale Patenschaften für Kinder am Beispiel von „PLAN“Monica Bergmann, Vorstandsmitglied „Hilfe mit PLAN“

15:00 –15:45 UhrE�ektives Rechnungsmanagement am Beispiel der PrivatabrechnungHorst Falkenberg, Geschäftsführer der PVS Schleswig-Holstein

15:45 –16:45 UhrGestaltung der Kooperations-, Kauf- und Arbeitsverträge bei Praxisübernahme sowie -abgabeDr. Klaus C. Kossen, Rechtsanwalt, Bad Segeberg

ab 16.45 UhrDiskussion und Besuch der Info-Stände im Atrium

Kooperationspartner:

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Filiale Lübeck

Fackenburger Allee 11

23554 Lübeck

www.apobank.de

Kassenärztliche Vereinigung

Schleswig-Holstein

Bismarckallee 1–6

23795 Bad Segeberg

Ärztekammer Schleswig-Holstein

Bismarckallee 8–12

23795 Bad Segeberg

www.apobank.de

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nachrIchTEn KompaKT

Nordlicht A K t u e l l4 | 2013 9

Ä R Z T L I c H E S T E L L E

Zusatzfilter und Raster bei pädiatrischer Röntgen- diagnostik

Bad Segeberg – Die KVSH weist noch einmal darauf hin, dass die Ärztliche Stelle zur Qualitätssicherung in der Röntgendiagnostik auch nach Neufassung der Leitlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung in der Röntgendiagnostik bei Kindern einen Zusatzfilter nur bei Körperstammaufnahmen (einschließlich Schä-del, Schulter und Hüften) fordert. 2002 hatte die Ärztliche Stelle abweichend von der damals geltenden Leitlinie beschlossen, dass auf den Einsatz von Zusatzfiltern an den Extremitäten ver-zichtet werden kann, wenn indikationsbedingt eine Darstellung der Knochenfeinstrukturen erforderlich ist. Auch nach Überarbei-tung der Leitlinien hat der seinerzeit gefasste Beschluss Bestand.

Ferner ist – soweit laut Leitlinie erforderlich – in der pädiatrischen Röntgendiagnostik ein Raster mit einem Schachtverhältnis von r=8 einzusetzen. In vielen Praxen wird jedoch ein Raster mit einem Schachtverhältnis von r=12 (wird für Erwachsene benö-tigt) verwendet. Häufig besteht keine Möglichkeit, das Raster ohne größeren Aufwand zu wechseln. Daher hat die Ärztliche Stelle beschlossen, weiterhin Raster mit einem Schachtverhältnis von r=12 für pädiatrische Röntgenuntersuchungen zu akzeptie-ren. Um im pädiatrischen Röntgen leitlinienkonform arbeiten zu können, ist jedoch bei einer Neuanschaffung der Röntgenappara-tur darauf zu achten, dass ein Rasterwechsel möglich sein muss.

Ansprechpartner:Uta Markl 04551 883 393Tanja Ohm-Glowik 04551 883 386Ines Deichen 04551 883 571Kerstin Weber 04551 883 529

Z U L A S S U N G S A U S S c H U S S

Fristen für Anträge beachten

Bad Segeberg – Der Zulassungsausschuss wird künftig nur noch dann über Anträge entscheiden, wenn diese vorher in die Tages-ordnung für die  anstehende Sitzung aufgenommen wurden. Der Antrag muss dazu bis spätestens vier Wochen vor der ent- sprechenden Sitzung beim Zulassungsausschuss eingegangen sein. Außerdem ist insbesondere für Ermächtigungen und Son-derbedarfsanträge die Entscheidungsreife des Vorgangs zwin-gend erforderlich. Die notwendigen Bedarfsermittlungen bean-spruchen mehrere Wochen. Über die Anträge wird nach der Reihenfolge ihres Eingangs und nach Dringlichkeit entschieden.  Die Termine des Zulassungsausschusses finden Sie auf: www.kvsh.de/Praxis/Zulassung/Zulassungsausschuss

V E R B Ä N D E

Allianz zwischen MEDI und Ärztegenossenschaft NordStuttgart – Die Ärztegenossenschaft Nord (ÄG Nord) hat sich als Landesverband Schleswig-Holstein mit MEDI Deutschland zum neuen Dachverband „MEDI GENO Deutschland“ zusammenge-schlossen. „Durch die Bündelung unserer Kräfte und Interessen versprechen wir uns mehr Gehör in der gesundheitspolitischen Szene“, erklärten die beiden Vorstandsvorsitzenden Dr. Werner Baumgärtner (MEDI) und Dr. Klaus Bittmann (ÄG Nord) ihre Motive für den Zusammenschluss. „Wir möchten uns zu einem neuen politischen Dach für Ärztenetze, -genossenschaften und Facharztverbände entwickeln, um die niedergelassenen frei-beruflichen Arztpraxen politisch und im Gesundheitsmarkt bes-ser zu vertreten.“ Dem neuen Verband gehören auch die MEDI Verbünde in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz, HessenMed und der Landesverband Praxisnetze Nordrhein-Westfalen an. Das sind deutschlandweit knapp 16.000 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten. Die ÄG Nord mit ihren rund 2.000 Mitglie-dern in Schleswig-Holstein wird künftig einen Sitz im geschäfts-führenden Vorstand der neuen „MEDI GENO Deutschland“ haben.

M E D I Z I N I S c H E F A c H A N G E S T E L L T E

Keine Einigung beim Gehalt Berlin – In der ersten Tarifverhandlungsrunde über einen neuen Gehaltstarifvertrag für Medizinische Fachangestellte trennten sich die Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingun-gen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten und der Verband medizinischer Fachberufe nach intensiven Verhand-lungen ohne konkretes Ergebnis. Die Tarifvertragsparteien stre-ben übereinstimmend einen mehrjährigen Tarifvertrag mit einer neuen Gehaltsstruktur an. Fortbildung soll zukünftig gezielter durch systematische Aufstiegsmöglichkeiten gefördert wer-den, um dem zunehmend wichtigen Beitrag der Medizinischen Fachangestellten in der ambulanten medizinischen Versorgung gerecht zu werden. Gleichzeitig sollen Berufsjahrstrukturen angepasst werden. Die Verhandlungen werden am 24. April 2013 fortgesetzt.

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nachrIchTEn KompaKT

Nordlicht A K t u e l l 4 | 201310

F O R T B I L D U N G

Qualitätszirkel sucht Mitstreitereutin – Der Qualitätszirkel „Ostholstein – Psychotherapie“ hat noch freie Plätze.

Tagungsort: EutinAnsprechpartnerin: Dipl.Psych. Lizzi Berg Frank Telefon: 04521 76774

1. Abrechnungsdaten

Honorarvolumen der Ärzte und Psychotherapeuten

1,013 Mio. €

Anzahl der abrechnenden Praxen 3.624

Behandlungsfälle der Ärzte und Psychotherapeuten

18.265.170

2. haushaltsdaten*

Aufwand gesamt 25.183,1 €

davon Personalaufwand 16.295,1 €

davon Sachaufwand 3.791,3 €

davon Sonstiger Aufwand 5.096,6 €

ertrag gesamt 29.560,9 €

davon Verwaltungskostenumlage 25.428,7 €

davon Sonstige Erträge 4.132,1 €

+Jahresüberschuß / -Jahresfehlbetrag 4.377,8 €

Aufwand für Sicherstellungsmaß-nahmen

7.550,5 €

investitionen 970,9 €

Bilanzsumme 370 Mio. €

* in TEUR

3. Sonstige Daten

Stellenplan (ohne ärztlichen Bereitschaftsdienst)

256

2 0 1 1

Verwendung HaushaltsmittelBad Segeberg – Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig- Holstein hat gemäß Paragraf 78 Abs. 3 in Verbindung mit Paragraf 305 b SGB V die Verwendung der Haushaltsmittel zu veröffentlichen.

Das geprüfte und mit einem uneingeschränkten Bestätigungs-vermerk versehene Wirtschaftsjahr 2011 wurde mit folgenden Ergebnissen abgeschlossen:

K R A N K E N K A S S E N

Impfleistungen für pronova-BKK-VersicherteBad Segeberg – Die pronova BKK ist zum 1. April 2013 der Ver-einbarung über die Durchführung und Abrechnung von Schutz-impfungen für Auslandsreisen und der Impfung zur Präven-tion von Gebärmutterhalskrebs (HPV) zwischen der Techniker Krankenkasse und der KVSH beigetreten. Damit gelten ab dem 2. Quartal 2013 die identischen Abrechnungsziffern und Konditi-onen für Versicherte der pronova BKK.

Die pronova BKK mit Firmensitz in Ludwigsburg betreut bundes-weit ca. 660.000 Versicherte. Davon kommen in etwa 6.800 Ver-sicherte aus Schleswig-Holstein. Die Vertragsunterlagen sowie eine Impfübersicht finden Sie auf www.kvsh.de im Download-center/Verträge.

G E S U N D H E I T S F A c H B E R U F E

Aufwertung der Ausbildung gefordert

Berlin – Die Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen hat angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels im medi-zinischen Sektor gefordert, in Zukunft verstärkt in die Ausbildung von Gesundheitsfachberufen zu investieren. Der vom Vorstand der Bundesärztekammer (BÄK) gegründeten Konferenz gehö-ren zurzeit 40 Mitgliedsverbände an. „Wir brauchen für unsere Berufsausübung vernünftige Rahmenbedingungen, damit wir wieder mehr junge Menschen für eine Arbeit im Gesundheits-wesen begeistern können“, sagte Max Kaplan, Vizepräsident der BÄK und Vorsitzender der Fachberufekonferenz. Fachkräfteman-gel sei keine Prognose mehr, sondern Realität in deutschen Kran-kenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Praxen.

Es fehlen zunehmend Ärzte sowie Pflegefachpersonen. Auch die wachsende Mobilität in Europa biete keine Lösung für die deut-schen Probleme.

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nachrIchTEn KompaKT

Nordlicht A K t u e l l4 | 2013 11

P A T I E N T E N R E c H T E G E S E T Z

Chirurgen fürchten Misstrauenskulturnürnberg – Niedergelassene chirurgen und Operateure befürch-ten, dass das neue Patientenrechtegesetz das Verhältnis von Ärzten zu ihren Patienten deutlich verkomplizieren wird. Der Präsident des Berufsverbandes Niedergelassener chirurgen (BNc), Dr. Dieter Haack, warnte auf dem Bundeskongress chi-rurgie vor negativen Folgen für das Arzt-Patienten-Verhältnis: „Wir sind inzwischen keine Ärzte mehr, sondern Medizinalbü-rokraten. Ärzte müssen bereits jetzt jeden Handgriff und jedes Gespräch mit dem Patienten ausführlich dokumentieren. Die Bürokratie frisst immer mehr Zeit in den Praxen, die uns dann im direkten Kontakt mit dem Patienten fehlt. Der einzige Nutz-nießer dieser neuen Vorgaben ist die Papierindustrie!“ Künftig sei der Arzt per Gesetz unter anderem dazu verpflichtet, dem Patienten vor sämtlichen Eingriffen unaufgefordert Kopien aller Aufklärungsbögen auszuhändigen und sich den Empfang mit Unterschrift quittieren zu lassen. Die neue Rechtslage schürt Misstrauen und belastet das Arzt-Patienten-Verhältnis unnötig. Das kann sich unter Umständen auch negativ auf das Behand-lungsergebnis auswirken.“ Am Bundeskongress chirurgie nah-men über 1.200 chirurgen, Operateure und Anästhesisten sowie Praxisangestellte teil, um sich fachlich fortzubilden und über neue gesundheitspolitische Entwicklungen zu informieren.

H I L F S M I T T E L V E R O R D N U N G

Apotheker muss Versorgungszeitraum angeben

Bad Segeberg – Diverse Krankenkassen (z. B. Barmer GEK und Techniker Krankenkasse) haben die Verträge über die Abrech-nung von zum Verbrauch bestimmten Hilfsmitteln (Pen Nadeln, Kanülen, Inkontinenzartikel etc.) mit den Apotheken verändert.

Wichtigste Neuerung: Der Apotheker muss bei diesen Produkten einen Versorgungszeitraum angeben. Nach Rücksprache mit der Barmer GEK ist die Angabe des Versorgungszeitraumes „Aufgabe des Apothekers und nicht der Vertragsärzte“. Das bedeutet, dass der Apotheker seine Kunden befragen muss, wie lange die ver-ordnete Menge ausreicht.

D I A L y S E

Höhere Vergütung für Betreuungsleistungen

Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband haben sich auf neue Regelungen zur Hono-rierung der Dialyse geeinigt. Dem Beschluss zufolge sollen die Dialysesachkostenpauschalen durch eine mengenabhängige Abstaffelung zum 1. Juli 2013 sinken, um die Bewertung bes-ser an die tatsächlich entstehenden Kosten anzupassen. Darü-ber hinaus werden in Abhängigkeit des Alters der Patienten Zuschläge zu den Pauschalen gewährt. Eine zweite Abstufung zum 1. Januar 2015 folgt ausschließlich dann, wenn KBV und GKV-Spitzenverband gemeinsam feststellen, dass damit auch weiterhin eine ausreichende Kostendeckung bei Durchführung der Dialyse gegeben sein wird. Im Gegenzug werden die ärzt-lichen Betreuungsleistungen ab dem 1. Juli 2013 höher vergütet. Außerdem vereinbarten beide Seiten, ärztliche Präventivmaß-nahmen für noch nicht dialysepflichtige Patienten zu stärken, um somit den Zeitpunkt des Dialysebeginns zu verschieben. Von dem Abstufungsverfahren ausgenommen sind unter anderem Heim- und Feriendialysen, besonders aufwendige Dialyseverfah-ren sowie die Kinderdialyse. Sie soll durch eine Neubewertung der Leistungen ab dem 1. Juli 2013 besser vergütet werden. KBV und GKV-Spitzenverband planen außerdem, die Kostenpauscha-len jährlich zu überprüfen, um auf Kostensteigerungen in den nächsten Jahren reagieren zu können.

V E R T R Ä G E

Honorarvereinbarung 2013Bad Segeberg – Die Honorarvereinbarung für das Jahr 2013 finden Sie auf der Homepage der KVSH unter www.kvsh.de im Downloadbereich Verträge. Bei Bedarf senden wir Ihnen die Honorarvereinbarung gern in Papierform zu.

R E D A K T I O N E L L E E R G Ä N Z U N G

Honorarverteilungsmaßstab der KVSH ab 1. Januar und 1. April 2013 Bad Segeberg – Die Abgeordnetenversammlung hat in ihrer Sit-zung am 13. Februar 2013 einen neuen HVM beschlossen. Die unter Teil B 1.1 Abs. 2 und Teil c 1. Abs. 3 bis 6 befindlichen Regelungen über die Begrenzung anteiliger Arztstellen wurden mit Wirkung zum 1. April 2013 beschlossen. Aufgrund eines redaktionellen Versehens fehlte dieser Zeitpunkt des Inkrafttre-tens in dem am 25. Februar 2013 veröffentlichten HVM-Text, der nunmehr in Teil B 1.1 Abs. 2 Satz 2 und Teil c 1. Abs. 7 entspre-chend ergänzt wurde. Die aktuelle Fassung des HVM finden Sie auf unserer Homepage www.kvsh.de. Auf Anforderung wird der Text der Bekanntmachung in Papierform zur Verfügung gestellt, Telefon: 04551 883 486.

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GEsundhEITspoLITIK

Nordlicht A K t u e l l 4 | 201312

2012 übernahmen die Krankenkassen in Schleswig-Holstein zum ersten Mal die Bestellung der saisonalen Grippeimpfstoffe in Eigenregie. Sie versuchten damit das seit Jahren gut funktionie-rende Impfmanagement der Ärzte im Norden abzulösen. Übrig blieben Frust und Enttäuschung bei Ärzten, Apothekern und Patienten über den bestehenden Lieferengpass zu Beginn der ein-

setzenden Grippeperiode. Das Warten auf den dringend benötig-ten Impfstoff zog sich über Monate in die Länge. Viele Arztpraxen meldeten noch im Oktober 2012, also mitten in der eigentlichen „Impfsaison“, dass es massive Probleme bei der flächendecken-den Bereitstellung eines Grippeimpfstoffes für Schleswig-Holstein gebe, während die Krankenkassen in der Presse aber das Gegen-teil behaupteten. Die KVSH forderte die Krankenkassen mehrmals auf, die logistischen und kommunikativen Probleme bei der Aus-lieferung zu beheben und auch andere – außerhalb des zwischen Krankenkassen und Novartis ausgehandelten Rabattvertrages zur Verfügung stehende – Impfstoffe freizugeben. Dies lehnten die Krankenkassen lange Zeit ab. Erst Mitte Oktober teilten sie mit, dass sie den Exklusivvertrag mit dem Grippeimpfstoff-Hersteller Novartis Vaccines aussetzen und nun alle zugelassenen Grippe-impfstoffe frei geben. Das Desaster in ZahlenDie Auswertung der abgerechneten Gebührenordnungsnummern für die Influenza-Impfung durch die KVSH zeigt nun noch einmal sehr deutlich das ganze Ausmaß des Grippeimpfstoff-Desasters. Insgesamt wurde 2012 wesentlich seltener geimpft als im Ver-gleichsjahr 2011. Ein Minus von circa 24 Prozent bei den abge-rechneten Influenza-Impfungen spricht eine deutliche Sprache (Abb. 1).

G R I P P E I M P F S T O F F

Schwarz auf weißWelche Auswirkungen hat das Desaster um die Bereitstellung des Grippeimpfstoffes im vergangenen Herbst? Die Abrechnungsdaten zeigen, dass die Zahl der Grippeimpfungen im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent zurückgegangen ist.

394.748

298.915

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

300.000

350.000

400.000

450.000

26 27 36 39 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52

Woche

Sum

me

Anz

ahl L

eist

unge

n

Jahr 2011: Influenza

Jahr 2012: Influenza

Abb. 1 | Summe Anzahl leistungen

vergleich influenza impfung (Gnr 89111, 89112)

Jahre 2011/2012

QUELLE: KVSH

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GEsundhEITspoLITIK

Nordlicht A K t u e l l4 | 2013 13

279.213

222.692

115.535

76.223

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

300.000

26 27 36 39 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52

Woche

Sum

me

Anz

ahl L

eist

unge

n

2011: Influenza, Personen über 60 Jahre

2012: Influenza, Personen über 60 Jahre

2011: Influenza, Personen bis 60 Jahre

2012: Influenza, Personen bis 60 Jahre

0

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

30.000

35.000

40.000

45.000

50.000

26 27 36 39 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52

Woche

Anz

ahl L

eist

unge

n

2011: Influenza, Personen über 60 Jahre2012: Influenza, Personen über 60 Jahre2011: Influenza, Personen bis 60 Jahre2012: Influenza, Personen bis 60 Jahre

Weiter fällt bei der Auswertung der Zahlen der erheblich spätere Beginn der Influenza-Impfungen auf. Da augenscheinlich nicht genug Impfstoff verfügbar war, konnte erst mit einer Verzögerung von mehreren Wochen mit den Impfungen begonnen werden (Abb. 2).

Zum traditionellen Höhepunkt der Impfsaison Mitte Oktober war erst ein Bruchteil der sonst üblichen Impfungen durchgeführt. 2011 konnten bereits ab Anfang September Patienten in großem Stil geimpft werden. Erst in der zweiten Hälfte des Monats November 2012 lag augenscheinlich genug Grippeimpfstoff in den Praxen vor, sodass dann der eigentliche Impfhöhepunkt erreicht werden konnte. Das gilt im übrigen sowohl für die Altersgruppe bis 60 Jahre also auch für die Altersgruppe der über 60-Jährigen (Abb. 3).

JAKOB WILDER, KVSH

Abb. 2 | Anzahl der leistungen pro Woche und Personenkreis

vergleich influenza impfung (Gnr 89111, 89112)

Jahre 2011/2012

Abb. 3 | Summe der Anzahl der leistungen pro Personenkreis

vergleich influenza impfung (Gnr 89111, 89112)

Jahre 2011/2012

QUELLE: KVSH

QUELLE: KVSH

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GEsundhEITspoLITIK

Nordlicht A K t u e l l 4 | 201314

B U N D E S W E I T E K A M P A G N E

„Reichweite“ lautet das Zauberwort. Mit dieser Vokabel beschrei-ben Werbetreibende, wie viele Menschen mit einer Kampagne erreicht werden können. Mit zu den reichweitenstärksten For-maten gehören die Minuten vor der „tagesschau“ um 20 Uhr im Ersten. Dann sitzen Millionen Bundesbürger vor ihren Fernseh-geräten und warten auf eine Zusammenfassung der aktuellen Geschehnisse. Am 26. April, einem Freitag, sollte man sich die Minuten kurz vor acht Uhr abends Zeit nehmen und den Fernseher einschalten. Gegen 19.58 Uhr wird der erste Spot der gemein-samen Kampagne von KBV und KVen im ersten Programm ausge-strahlt. Diese Maßnahme bildet den Auftakt zu einer auf fünf Jahre angelegten Kampagne.

„Wir wollen das Bild der ärztlichen Arbeit in der breiten Öffent-lichkeit positiv formen“, erklärt Dr. Monika Schliffke, Vorstands-vorsitzende der KVSH, die konkrete Zielsetzung der Kampagne. Das scheint zunächst ein Selbstläufer zu sein. Immerhin gehört der Arztberuf zu den beliebtesten und anerkanntesten in Deutsch-land. Die Patienten vertrauen ihren Ärzten. Doch Teile von Politik und Krankenkassen zeichnen über die Medien als Mittler von Bot-schaften gerne ein verzerrtes, anderes Bild, nämlich das des kor-rupten, betrügerisch agierenden Mediziners. Dieses Zerrbild stößt bei großen Teilen der ärztlichen und psychotherapeutischen Basis auf Entsetzen. Das haben erst jüngst mehrere Befragungen der KBV gezeigt. Neben der Imagebefragung von Anfang 2012 (über 1.000 teilnehmende Ärzte und Psychotherapeuten), war dies vor allem der Ärztemonitor mit über 11.000 Teilnehmern. Stellt uns einmal so dar, wie wir wirklich sind, lautete in beiden Fällen die klare Aufforderung.

Daneben soll mit der Kampagne aber noch etwas anderes erreicht werden. Frau Dr. Schliffke erläutert: „Dass wir vor einem Ärz-temangel stehen, ist in unserer Gesellschaft mittlerweile ange-kommen. Wer heute Medizin studiert, kann sich aussuchen, was er beruflich machen will – sowohl in Deutschland als auch im Aus-land. Deshalb müssen wir alles dafür tun, dass es der Ärztenach-wuchs als attraktiv empfindet, sich niederzulassen. Auch diesem Zweck dient die Kampagne“. Was sie nicht ist: Sie ist keine Kam-pagne, die speziell zu Wahlkampfzeiten politisieren will – und: Sie ist keine Jammerveranstaltung.

Die Vertreterversammlung der KBV hat in mehreren Beschlüssen die Durchführung der Kampagne sowie den finanziellen Rah-men beschlossen. Ein Lenkungsausschuss, dem unter anderem der Vorstand der KBV und Vorstände mehrerer KVen angehö-ren, hat als durchführenden Partner die Werbe- und PR-Agentur „ressourcenmangel“ (unter anderem Standorte in Berlin und

Hamburg) ausgewählt und beauftragt. Dazu fand ein europäischer Ausschreibungswettbewerb statt. Das Engagement der niederge-lassenen Ärzte und Psychotherapeuten, ihr Einsatz für die Pati-enten, ihr Herzblut, die Überstunden, die Liebe zum Beruf – all das wird gezeigt werden. Genauso werden aber auch die Bedin-gungen thematisiert, die die ärztliche Tätigkeit behindern, zum Beispiel das Übermaß an Bürokratie.

In einem ersten Schritt muss eine Kampagne erst einmal wahr-genommen werden und präsent sein. Es gilt, unterschiedliche Medienkanäle flächendeckend und wiederholt zu nutzen. Dazu gehören TV-Spots genauso wie Plakate, die ca. ab Mitte des Jah-res flächendeckend in so gut wie allen mittelgroßen und großen Städten sichtbar sein werden. Einen ersten Vorgeschmack, wie die Kampagne bei den Ärzten ankommt, hat es bereits gegeben. Denn vor der Kamera für Foto- und Filmaufnahmen standen rund 70 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten, davon zehn aus Schleswig-Holstein. Angesprochen von den KVen hatten sie sich spontan bereit erklärt, mitzumachen. Sie alle waren begeis-tert. Niemand hat die Kampagne abgelehnt. Zwei Ärzte aus dem Norden schafften es am Ende in den Werbespot: Dr. Wolfgang Bar-chasch (Gynäkologe aus Flensburg) und Dr. Angelika Ernst-Plörer (Hautärztin aus Eckernförde) „Wir sind fest überzeugt, die Kam-pagne wird wirken und sichtbar sein“, zeigt sich Frau Dr. Schliffke überzeugt.

REDAKTION/KBV

Startschuss zur besten SendezeitMit einem Fernseh-Spot kurz vor der „ tagesschau“ startet die Kampagne „ Wir arbeiten für Ihr Leben gern“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und den Kassenärztlichen Vereinigungen. Sie hat das Ziel, die Attraktivität des Berufsbilds der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten zu erhöhen.

Zwei Ärzte aus Schleswig-Holstein im bundesweiten Werbespot:

Dr. Angelika Ernst-Plörer und Dr. Wolfgang Barchasch

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GEsundhEITspoLITIK

Nordlicht A K t u e l l4 | 2013 15

K O O P E R A T I O N S F O R M V E R N E T Z U N G

Sein eigener Herr bleiben und zugleich Teil eines Netzwerkes sein – das ist für viele Praxisinhaber eine attraktive Option. Vor-teile gibt es viele: Vernetzte Ärzte können beispielsweise ihr Behandlungsangebot regelmäßig besprechen, um es optimal an die Besonderheiten der Patienten in der Region anzupassen. Sie können Erfahrungen in Bezug auf Therapien oder Medikationen austauschen oder ihre Weiterbildung organisieren.

Der Gesetzgeber hat die Förderungswürdigkeit von Praxisnetzen in das Versorgungsstrukturgesetz (siehe Infokasten) aufgenom-men, das 2012 in Kraft getreten ist. Es sieht vor, dass Praxisnetze, wenn sie gefördert werden wollen, zunächst ein sogenanntes Anerkennungsverfahren durchlaufen müssen. Dieses Verfahren soll von der jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigung (KV) vor Ort durchgeführt werden. Als Grundlage ist eine Rahmenvorgabe für die Anerkennung von Praxisnetzen vorgesehen. Sie wird von der KBV erarbeitet und befindet sich derzeit noch in der Abstimmung mit dem Spitzenverband der Krankenkassen. Wenn die Kranken-kassen zustimmen, kann die Rahmenvorgabe zum 1. Mai 2013 in Kraft treten.

eckpunkte der rahmenvorgabeDie Rahmenvorgabe der KBV beinhaltet Versorgungsziele, Krite-rien und Qualitätsanforderungen, auf deren Grundlage die KV eine regionale Richtlinie zur Anerkennung von Praxisnetzen erstellt. Eine Verpflichtung, Praxisnetze finanziell zu fördern, besteht für

die KV nicht. Das Konzept der KBV enthält folgende Strukturvor-gaben:

1. Das Netz sollte zwischen 20 und 100 Praxen umfassen. 2. Im Praxisnetz müssen mindestens drei Fachgruppen ver-

treten sein, wobei die Hausärzte nicht fehlen dürfen.3. Es muss ein zusammenhängendes Gebiet wohnortnah

versorgt werden.4. Die Rechtsform muss eine Personengesellschaft, eine

eingetragene Genossenschaft, ein eingetragener Verein oder eine GmbH sein.

5. Das Netz, das die Kriterien 1 bis 4 erfüllt, muss darüber hinaus seit mindestens drei Jahren bestehen.

6. Es muss eine verbindliche Kooperationsvereinbarung mit mindestens einem nichtärztlichen Akteur geben – zum Beispiel Physiotherapie oder Krankenpflege.

7. Die Praxen im Netz müssen die folgenden Standards vereinbart haben: Unabhängigkeit gegenüber Dritten, Qualitätsmanagement, Wissens- und Informations- management.

8. Es muss eine eigene Geschäftsstelle geben sowie einen Geschäftsführer und einen ärztlichen Leiter oder Koordi-nator.

Darüber hinaus sollen Praxisnetze bestimmte Versorgungsziele und Kriterien erfüllen und damit zeigen, dass sie interdisziplinär, kooperativ und wohnortnah arbeiten. Zu den Kriterien für eine kooperative Berufsübung zählen beispielsweise gemeinsame Fallbesprechungen, eine sichere elektronische Kommunikation und gemeinsame Dokumentationsstandards. Geplant ist weiter-hin, dass das Praxisnetz der KV jährlich einen Versorgungsbericht übermittelt.

Stichwort versorgungsstrukturgesetz:In Zukunft stehen immer weniger Ärzte für die ambulante Versorgung zur Verfügung – vor allem in ländlich geprägten Regionen. Darauf hat der Gesetzgeber mit dem Versorgungs-strukturgesetz reagiert und eine Reihe von Maßnahmen beschlossen. Eine ist die mögliche Förderung von Praxis-netzen für die wohnortnahe Versorgung. Die KBV wurde per Gesetz (Paragraf 87b Abs. 4 SBG V) beauftragt, eine Rahmen-vorgabe für die Anerkennung besonders förderungswürdiger Praxisnetze zu erstellen. Auf dieser Grundlage können die KVen Praxisnetze fördern.

REDAKTION/KBV

Praxisnetze gezielt fördern – Rahmenvorgabe der KBVWelche Anforderungen muss ein Praxisnetz erfüllen, um als solches anerkannt zu werden und damit förderungswürdig zu sein? Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat eine Rahmenvorgabe für die Anerkennung von Praxisnetzen erarbeitet, die zum 1. Mai 2013 in Kraft treten soll.

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GEsundhEITspoLITIK

Nordlicht A K t u e l l 4 | 201316

Mit einem umfangreichen Forderungskatalog gehen die Kassenärztlichen Vereinigungen ins Bundestagswahljahr. Die KBV hatte als Spitzenorganisation der KVen und Interessenvertretung der Ärzteschaft in der Bundeshauptstadt in einem Grundsatzpa-pier zusammengetragen, was sich aus Sicht der Niedergelassenen ändern muss, damit die ambulante Versorgung künftig noch sichergestellt werden kann. Die Vertreterversammlung der KBV beschloss das Papier Anfang März als Positionierung der nieder-gelassenen Ärzte und Psychotherapeuten gegenüber der Politik. Unter anderem spricht sich die Vertragsärzteschaft in ihrer Stand-ortbestimmung für eine Wiederherstellung der diagnostischen und therapeutischen Freiheiten der Ärzte, für klare Wettbewerbs-regeln für Kollektiv- und Selektivverträge sowie für neue Instru-mente zur besseren Steuerung der Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen aus.

forderungen an die Politik als Teil der GesamtstrategieDas Papier sei Teil eines Gesamtkonzepts für die weitere stra-tegische und taktische Ausrichtung des KV-Systems, ordnete Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV, die Forde-rungen in die aktuelle Strategie der KBV und der KVen ein. Es ziehe sich ein roter Faden durch das gemeinsame Handeln, des-sen Beginn das Acht-Punkte-Papier mit seinen Forderungen unter anderem nach mehr Therapiefreiheit sowie festen und kosten-deckenden Preisen gewesen sei. Köhler nannte die Umfrage zum Sicherstellungsauftrag, die im April startende Imagekampagne für den Arztberuf sowie die Verhandlungsstrategie für die nächste Honorarrunde als weitere Bausteine des Gesamtkonzepts. Gerade im Wahljahr sei es aber wichtig, auch gegenüber der Politik Stel-lung zu beziehen, betonte der KBV-chef vor den Mitgliedern der KBV-Vertreterversammlung im März in Berlin.

kBv fordert ende der Demontage des Sicherstellungsauftrags Im Mittelpunkt der „Erwartungen der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten an eine zukunftssichere Gesundheitspolitik“, so der offizielle Titel des Grundsatzpapiers, steht der Sicherstel-lungsauftrag. Gefordert werden Weichenstellungen von Politik und Krankenkassen, die die Entwicklung der vergangenen zwei Jahrzehnte umkehren und die Demontage des Sicherstellungsauf-trags beenden. Denn die derzeitige Situation liefere allenfalls ein „Zerrbild“ des Modells des Sicherstellungsauftrags, das einst vor-sah, den Ärzten im Gegenzug für die Versorgung der Versicherten und den Verzicht auf Arbeitskampfmaßnahmen weitgehende dia-gnostische und therapeutische Freiheiten sowie eine angemes-sene Vergütung zuzugestehen.

Die Vertragsärzte, so heißt es im Positionspapier der KBV, erwar-teten deshalb Änderungen, die es „ihnen wieder ermöglichen, die Sicherstellung der ambulanten Gesundheitsversorgung unter freiberuflichen Bedingungen zum Schutz aller Patienten wahrneh-men zu können.“

Ganz oben auf der Forderungsliste finden sich Punkte, die bereits Teil des Acht-Punkte-Plans der KBV und der KVen im vergangenen Jahr waren, so die Wiederherstellung der diagnostischen und the-rapeutischen Freiheit, feste und kostendeckende Preise sowie die Abschaffung der versorgungsfremden Mengensteuerung. Darüber hinaus wird die Stärkung der haus- und fachärztlichen Grundver-sorgung gefordert: Es sei erforderlich, dass „alle haus- und fach-ärztlichen Grundleistungen außerhalb des Budgets zu festen Prei-sen und ohne Mengensteuerung honoriert werden.“

K B V - V V

Erwartungen an eine künftige Gesundheitspolitik

Vertreterversammlung nimmt in Berlin Positionsbestimmung im Wahljahr vor.

Gesundheitspolitik

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regressdrohungen schrecken den ärztlichen nachwuchs abDringenden Handlungsbedarf sieht die KBV auch bei den Regres-sen. Zwar habe, so wird im Positionspapier anerkannt, der Gesetz-geber die Regressgefahr „erheblich abgemildert“. Die Gefahr, für Medikamentenverordnungen in Regress genommen zu werden, stelle aber unverändert eine Hemmschwelle für Ärzte dar, sich für eine ambulante Tätigkeit zu entscheiden. Deshalb wird die Abschaffung der Richtgrößenprüfungen mit ihren Regressen ver-langt.

Erforderlich, um eine weitere Erosion des Sicherstellungsauftrags zu stoppen und bessere Arbeitsbedingungen für die niedergelas-senen Ärzte und Psychotherapeuten zu schaffen, sei zudem die Wiederherstellung der ärztlichen Autonomie in Fragen der ärzt-lichen Qualifikation. In den vergangenen Jahren hätten immer mehr Bestimmungen im Vertragsarztrecht und in Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses die Zuständigkeiten der ärzt-lichen Selbstverwaltung in Fragen des Berufs-, Berufsausübungs- und Weiterbildungsrechts beschnitten. Diesen Trend gelte es umzukehren.

Auch kassenspezifische Gesamtverträge soll es nach Willen der Vertragsärzteschaft wieder geben. Ohne diese sei ein Wettbe-werb um eine gute Versorgung nicht denkbar. Handlungsbedarf wird zudem im Bereich der Versorgungsforschung gesehen. Diese gelte es auszubauen, da sie unabdingbare Grundlage für die Wei-terentwicklung verschiedener Bereiche sei, darunter der Bedarfs-planung und der Vergütung. Deshalb drängt die KBV darauf, einen besonderen Fonds zur Finanzierung der Versorgungsforschung einzurichten, der sich aus zusätzlichen Mitteln – auch Steuergel-dern – speist.

faire Wettbewerbsordnung zwischen kollektiv- und Selektiv-verträgenDas Grundsatzpapier enthält keine generelle Absage an Selek-tivverträge. Sie seien durchaus notwendig „für einen sinnvollen Vertragswettbewerb mit dem Ziel, die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu optimieren“, so die von der Vertreterver-sammlung bestätigte Position der KBV. Führen Selektivverträge zu Versorgungsverbesserungen, müssten diese jedoch allen gesetz-lich Versicherten zugute kommen, so die Forderung. Als weitere Mindestanforderungen an Selektivverträge definiert die KBV eine bürokratiearme Umsetzung und eine Vergütung mindestens auf dem Niveau des Kollektivvertrags. Zudem dürfe die Versorgung der Versicherten im Kollektivvertrag nicht gefährdet werden.

Wahltarife zur besseren PatientensteuerungDamit die niedergelassenen Ärzte wieder mehr Zeit für den einzelnen Patienten haben, fordert die KBV, den Zugang zur ambulanten Versorgung künftig mit Hilfe neuer Tarifmodelle für gesetzlich Versicherte besser zu steuern. Dies insbesondere vor dem Hintergrund der im internationalen Vergleich hohen Zahl der Arzt-Patienten-Kontakte in Deutschland. Deshalb sollen GKV-Ver-sicherte künftig, so die Vorstellung der KBV, unter drei Wahltarifen wählen können.

Im Wahltarif I soll es beim Sachleistungssystem bleiben. Der Patient hat zwar die freie Wahl des Hausarztes, darf aber Fach-ärzte nur auf Überweisung durch seinen Hausarzt aufsuchen. Sollte er den Facharzt ohne Überweisung konsultieren, gilt in diesem Fall die Kostenerstattung. Im Wahltarif II kann sich der Patient auch ohne Überweisung direkt an den Facharzt wenden,

allerdings gilt für die Behandlung beim Facharzt grundsätzlich das Kostenerstattungsprinzip, gegebenenfalls mit einer Eigenbeteili-gung. Beim Hausarzt bleibt es in diesem Tarifmodell hingegen beim Sachleistungssystem.

Ein dritter Wahltarif ermöglicht dem Versicherten gegen einen Zusatzbeitrag bei der Krankenkasse den freien Zugang sowohl zum Hausarzt als auch zum Facharzt. Dieser Zusatzbeitrag soll nach den Vorstellungen der KBV anteilig für die Finanzierung der ärztlichen Leistungen in diesem Tarif, in dem das Sachleistungs-prinzip beibehalten wird, herangezogen werden.

Für den Zugang zum stationären Bereich sollen die niedergelas-senen Vertragsärzte ebenfalls eine stärkere Steuerungsverant-wortung übernehmen. Die Kennzeichnung des vom Versicherten gewählten Tarifs könnte bürokratiearm auf der elektronischen Gesundheitskarte erfolgen. Köhler erläuterte bei der Vorstellung des Grundsatzpapiers vor den Mitgliedern der KBV-Vertreterver-sammlung, dass die vorgeschlagenen Tarifmodelle den Versicher-ten ermöglichen würden, „selbst zu entscheiden, welchen Grad an Eigenverantwortung sie bei ihrer medizinischen Versorgung übernehmen wollen. Da es sich um Wahltarife handelt, wird nie-mand gezwungen, sich für die eine oder andere Variante zu ent-scheiden.“

Universitäre Ausbildung reformbedürftigZu zwei weiteren Themen positioniert sich das KV-System in sei-ner Standortbestimmung: zur Aus- und Weiterbildung und zur Prävention. Mit Blick auf die Aus- und Weiterbildung wird eine Neuausrichtung gefordert, die die Wissensvermittlung an den Nachwuchs an die Entwicklungen in der Versorgung anpasst. So erfolgten zunehmend mehr Behandlungen fast ausschließlich ambulant und nicht mehr in Kliniken. „Diese dynamische Entwick-lung“, so heißt es im Grundsatzpapier, „wird bislang noch nicht einmal im Ansatz in der Aus- und Weiterbildung nachvollzogen.“ Deshalb wird angemahnt, dass die ambulante Tätigkeit in der uni-versitären Ausbildung künftig eine größere Rolle spielen müsse. Auch die Allgemeinmedizin müsse mehr Gewicht erhalten, unter anderem durch die flächendeckende Schaffung von Lehrstühlen für Allgemeinmedizin.

Unter der Überschrift „Prävention verbessern“ wird kritisiert, dass die ärztliche und psychotherapeutische Rolle in Präventionsfra-gen im SGB V zu schwach ausgestaltet sei. Die KBV und die KVen fordern deshalb, dass die niedergelassenen Ärzte und Psychothe-rapeuten als „Präventionslotsen“ künftig eine wesentliche Rolle spielen, wenn es darum geht, Menschen mit hohen Gesundheits-risiken zu identifizieren und mit ihnen vorbeugende Maßnahmen zu besprechen. Dass die Finanzierung dieser Aufgabe auch zusätz-liche Mittel erfordern wird, machte Köhler bei der Vorstellung des Papiers Anfang März klar: „Nachhaltige Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb muss auch ihre Finan-zierung auf eine breitere Basis gestellt werden.“

Das Papier in voller Länge ist auf der Homepage der KBV abrufbar: www.kbv.de/43233.html

DELF KRÖGER, KVSH

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GEsundhEITspoLITIK

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„Zehn Jahre Agenda 2010“ lauten in diesen Wochen die Über-schriften zahlreicher Beiträge, in denen auf die Leistung der damaligen Bundesregierung hingewiesen wird, eine seinerzeit höchst unpopuläre Agenda von sozialen Veränderungen auf den Weg zu bringen. In der Bilanz der zehn Jahre sehen die einen die Zementierung gesellschaftlicher Ungerechtigkeit, die ande-ren würdigen die Ergebnisse als weiter wirkenden Fortschritt. Tatsächlich ist es auch der Nachweis, dass eine zum Handeln entschlossene Politik selbst in einem durch Besitzstandsdenken schwerfällig gewordenen Sozialstaat Veränderungen herbeifüh-ren kann – selbst wenn dies um den Preis der eigenen Nicht-Wiederwahl geschehen muss.

Dass es das wert war, gehört zur Ehrlichkeit der Bilanz dazu. Denn allein ein Abbau der Arbeitslosenzahlen um 2,5 Millio-nen, wie er dank der Agenda 2010 gelungen ist, rechtfertigt die tatsächlichen oder vermeintlichen Friktionen im sozialen Klima. Wäre die Alternative Nichtstun besser gewesen? Sicher nicht. Deshalb halten wir als einen Merkposten der 10-Jahres-Bilanzen fest: Notwendige Veränderungen in unserem Gemein-wesen müssen raus aus der Tabuzone. Und wenn sie bei den Betroffenen Angst und Ablehnung hervorrufen, dann ist darü-ber zu reden, nicht aber eine notwendige Reform zu zerreden.

In der medizinischen Versorgung zeichnet sich – nicht erst seit zehn Jahren, aber mit zunehmender Deutlichkeit – ein Engpass ab, der von allen unisono als dramatisch beschrieben wird: die ärztliche Versorgung auf dem Land. Insbesondere bei den nie-dergelassenen Ärzten fehlen für rund gerechnet 600 Praxen die Nachfolger. In den Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen sieht es kaum besser aus, selbst wenn hier die Fluktuation sehr viel schneller erfolgen kann, als bei Übernahme oder Abgabe einer Praxis.

Was konkret zur Vermeidung der drohenden Unterversorgung passieren soll, weiß man nicht. Die Gesundheitspolitiker erge-hen sich in Beschwörungsformeln und hoffen, dass sich das Problem irgendwie von selbst löst. Konzepte sind Mangelware und können auch nicht durch ein mobiles System „doc on tour“ ersetzt werden. Obendrein wird der demografische Wandel und der Zuzug von Pensionären, die hierzulande ihren Lebensabend verbringen wollen, das Problem weiter verschärfen – nicht nur auf dem Land, aber vor allem dort. Die fortschreitende Alterung der Gesellschaft und ihre Folgeprobleme wie die Multimorbidi-tät verschärfen die Problemlage nochmals.

Wahrscheinlich wäre es zu einfach, junge Ärzte z. B. mit Investitionszuschüssen für die Übernahme oder Einrichtung einer Praxis aufs Land zu locken. Denn, wo hört die Stadt auf und wo fängt das Land an – wäre die erste Frage, die ja schon aus Gründen der Gerechtigkeit gestellt werden müsste … Nein, so wird es nichts. Was woanders funktioniert, kann schon des-halb in Deutschland nicht funktionieren.

Dann lieber eine „Agenda“ nach Vorbild von Hartz und Schrö-der, eine „Agenda Gesundheit“ sozusagen. Die tut zwar ver-mutlich richtig weh, aber sie bringt Schwung in das Thema und in die (nicht)-handelnden Gesundheitspolitiker. Denn auch das gehört zur Wirklichkeit dieses Problems: Weil es keinesfalls nur ein Thema dieses Landes, sondern fast aller Bundesländer ist – wer es nicht glaubt, schaue einmal zu den Nachbarn in Mecklenburg Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, aber auch nach Bayern und auf das östliche Hessen –, gehört es auch auf den Schreibtisch des Bundesgesundheitsministers, derzeit Daniel Bahr (FDP).

Dass der junge Mann prädestiniert für diese Aufgabe ist, hat er beim Berlin Marathon Ende September letzten Jahres bewiesen. Nach vier Stunden und acht Minuten, die er für die 42 Kilometer Distanz brauchte, hatte er noch Reserven, wie er anschließend im Interview sagte. Wie gut, dass der Mann langen Atem hat, denn den wird er für eine Agenda Gesundheit mit dem Schwer-punkt der Sicherung der ärztlichen Versorgung auf dem Land auch brauchen.

PETER WEIHER, JOURNALIST

Agenda Gesundheit

K O M M E N T A R

„Notwendige Veränderungen in

unserem Gemeinwesen müssen

raus aus der Tabuzone.“

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praxIs & KV

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V E R S O R G U N G S M E S S E

Bereits zum vierten Mal organisiert die Kassenärztliche Bundes-vereinigung die zweitägige KBVMesse, auf der im dbb forum berlin in Berlin-Mitte besonders innovative Versorgungsange-bote präsentiert werden. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein ist in Berlin mit einem eigenen Stand ver-treten. „Wir bieten den Besuchern Informationen über Funktion und Umsetzung des SafeMail-Dienstes der KVSH in Praxen und Krankenhäusern. Alles inklusive Beratung und Demonstration am Live-System“, erläutert Udo Karlins, Leiter des Fachbereichs Telematik bei der KVSH, die Zielsetzung des Engagements. „Mit SafeMail stellen wir ein Kommunikationssystem made in Schleswig-Holstein zur Verfügung, das sektorenübergreifend funktioniert.“, so Karlins. Auch Dr. Monika Schliffke wird am KVSH-Stand über die Vorteile von SafeMail informieren. „Wir haben mit SafeMail ein „Rund-um-Sorglos-Paket“ für unsere Mitglieder geschnürt und einen verlässlichen Standard gesetzt. Der Dienst ist datenschutztechnisch zertifiziert und die Nutzer von SafeMail kön-nen sich darauf verlassen, dass sensible Daten sicher von A nach B kommen“, erklärt die Vorstandsvorsitzende der KVSH.

Projekt SafeMail SafeMail ist ein von der KVSH entwickelter E-Mail-Dienst, der die Kommunikation zwischen Arztpraxen, aber auch zwischen Arzt und Krankenhaus verbessert. Mit SafeMail können Patien-tendaten unkompliziert untereinander ausgetauscht und zum Beispiel Arztbriefe, Befunde, Laborwerte oder Röntgenbilder

versendet und empfangen werden. Mit SafeMail entfällt das zeitaufwendige Scannen und Ausdru-cken von Dokumenten. SafeMail ist direkt in einige Praxisverwaltungssysteme eingebunden. So landen empfangene Arztbriefe sofort in der Patientenkar-tei und genauso können Befunde von dort aus ver-sendet werden. Besondere Schutzmaßnahmen der KVSH sorgen dafür, dass der Datenaustausch über SafeMail sicher ist. Alle E-Mails sind verschlüsselt. SafeMail wurde vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz (ULD) intensiv überprüft und zer-tifiziert. Der Zugang ist nur über das KV-SafeNet*, das sichere Online-Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen, möglich. Ein Anschluss an das KV-SafeNet wird von der KVSH finanziell mit 500 Euro

gefördert. Der Versand und der Empfang von Befunden über Safe-Mail wird sogar extra honoriert. Der Nutzer bekommt für einen versendeten Brief 20 cent und noch einmal 30 cent dafür, dass er seinen Briefkasten öffnet und einen eingehenden Brief in seine Kartei überträgt.

Mehr informationen zu SafeMailUdo Karlins, Leiter Fachbereich Telematik Telefon: 04551 883 888 E-Mail: [email protected] http://safemail.ekvsh.de 

JAKOB WILDER, KVSH

informationen zur kBvMesseDie KBVMesse startet am 16. April 2013 mit einer Konferenz-veranstaltung zum Thema „Anreizmodelle kooperativer Ver-sorgungsformen im internationalen Vergleich“. Am Folgetag präsentieren über 40 Aussteller Modelle, Projekte und Versor-gungsverträge, die dazu beitragen können, Kooperationen in der ambulanten Versorgung zu fördern. Parallel dazu finden Veranstaltungen zu den Themen Sicherstellung, Anreizmo-delle und Praxisnetze statt. Die Messe dient dabei als Platt-form für den direkten Austausch zwischen Ärzten und Psy-chotherapeuten, Krankenkassen und Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung. Besucher können sich auf der Messe einen Überblick über das Angebot in diesem Bereich verschaffen, Kontakte knüpfen, Kooperationen schließen oder auch Verträge anbahnen. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat seinen Besuch angekündigt: Er disku-tiert am 17. April mit dem Vorstandsvorsitzenden der KBV, Dr. Andreas Köhler, über die aktuelle Gesundheitspolitik.

Ausführliche Informationen zum Programm, Ausstellern und Referenten unter www.versorgungsmesse.net

Sicherheit als ServiceleistungKVSH präsentiert auf der KBVMesse SafeMail, den sicheren E-Mail-Dienst.

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Menschen mit Behinderung können überall auf Barrieren stoßen, die von Nicht-Betroffenen als solche nicht wahrgenommen wer-den. Ein echtes Problem, denn in der Bundesrepublik leben etwa 9,6 Millionen Bundesbürger mit Behinderung. Davon sind rund 7,3 Millionen als schwerbehindert eingestuft. Darauf müssen sich insbesondere Arztpraxen einstellen. So wie Dr. carsten Petersen, der seit 15 Jahren Partner in einer internistischen Gemeinschafts-praxis mit dem Schwerpunkt Diabetologie in Schleswig ist. Dass seine Praxis so gut auf Menschen mit Behinderung eingestellt ist, war nicht immer so. Vor vier Jahren praktizierte er noch in einer Altbauvilla. Das brachte viele bauliche Nachteile mit sich, die zulasten der Patienten mit Handicap gingen. Die Hanglage sorgte für ein Gefälle zwischen Parkplatz und Praxis. Es gab nur eine Außentreppe und selbst in der Praxis gab es viele Treppen und Stufen.

Dann wandelte das Fachklinikum in der Kreisstadt 600 Betten in Heimplätze um. Diese Menschen mussten ambulant behandelt werden und Petersens Patientenzahl schoss in die Höhe. Die Villa war als Praxisstandort endgültig nicht mehr geeignet. Als sehr gute Alternative erwies sich das Medicenter Schleswig. Es umfasst

vier Praxen unter einem Dach. 2009 zog dort ein Arzt aus und die erste Etage wurde frei. Petersen und seine Kollegen zogen ein und bauten die Praxis vorher um. Ziel: Der Praxisalltag sollte für die Mitarbeiter und für die Patienten gleichermaßen komforta-bel organisiert sein. Die drei Praxisinhaber stimmten sich mit der Wohnungsbaugenossenschaft als Vermieter, einer Architektin und den Handwerkern ab.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die rund 120.000 Euro Inve-stitionskosten haben sich aus Sicht Petersens gelohnt. „Komplett barrierefrei sind wir aber nicht. Wir sind barrierearm“, räumt Petersen ein. Die Praxis ist aber so gut wie möglich auf Patienten mit Behinderung eingestellt, z. B. auf Menschen, die am Diabe-tischen Fußsyndrom leiden und schlecht oder gar nicht laufen können, oder eine Sehschwäche haben. Seine Mitarbeiterinnen sind z. B. auch darauf eingestellt, dass sehbehinderte Patienten ihren Blindenhund mit in die Praxis bringen. Patienten mit Geh-problemen steht bei Bedarf ein Rollstuhl zur Verfügung.

P R A x I S P L A N U N G

Investition in Barrierefreiheit

Die KBV hat die neue Service-Broschüre „ Barrieren abbauen – Ideen und Vorschläge für die Praxis“ veröffentlicht. Eine der porträtierten Praxen liegt in Schleswig-Holstein. Dr. Carsten Petersen, Facharzt für Innere Medizin, hat seine diabetologische Schwer-punktpraxis barrierearm gestaltet.

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Maßnahmen zur Barrierefreiheit in der Gemeinschaftspraxis von Dr. carsten PetersenGroße, weiße Aufkleber an den Türen weisen darauf hin, was sich dahinter befindet – zum Beispiel das Behandlungszimmer 2, das Labor, das EKG, ein Seminarraum oder die Toilette.

Die medizinischen Fachangestellten sind darauf vorbereitet, dass blinde Patienten mit ihrem Blindenführhund in die Praxis kom-men. Die Gebärdensprache ist komplex, aber einfache Grundzüge hat sich Dr. Petersen angeeignet, was ihm beim Verstehen der Situation gehörloser Menschen und bei der Verständigung gehol-fen hat.

Es gibt Sitzmöglichkeiten je nach Bedarf: Wenn zum Beispiel mehrere Patienten einige Zeit vor dem Schulungsraum auf die Diabetes-Ernährungsberatung warten müssen, steht eine ganze Stuhlreihe an der Wand zur Verfügung, die sich wie im Kinosaal hoch- oder herunter klappen lässt. Anders neben den Türen der Behandlungszimmer. Hier stehen große, stabile Holzstühle mit Armlehnen.

Die Behandlungsliegen sind höhenverstellbar – per Hebel, nicht elektrisch. Es sollen keine Kabel auf dem Boden liegen, in denen sich Patienten verheddern können.

Die Praxis hat einen faltbaren Rollstuhl angeschafft, der bei Bedarf benutzt werden kann.

Die Türen zur Toilette sind breit genug für Rollstuhlfahrer. In der Toilette ist das Waschbecken mit dem Rollstuhl unterfahrbar. Der Papiertuchspender ist vom Rollstuhl aus erreichbar.

Der Internetauftritt weist auf die nächste Busstation, kostenlose Parkplätze, die Rampe am Hauseingang und den Fahrstuhl hin.

JAKOB WILDER, KVSH

Servicebroschüre der kBvDer Zugang zur ambulanten Versorgung für Menschen mit Behinderung steht im Mittelpunkt der neuen Broschüre „Bar-rieren abbauen“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Das Serviceheft bietet niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten auf 24 Seiten in kompakter Form viele nützliche Tipps und konkrete Vorschläge, wie sie die Praxis sowohl räumlich als auch bei der Kommunikation besser auf behinderte Menschen einstellen können. Dabei wird deutlich, dass sich oft schon mit einfachen Mitteln – wie deutlichem Sprechen, variablen Sitzmöglichkeiten, weniger Stolperfallen – viel erreichen lässt. Ergänzt wird das Serviceangebot durch Praxis-Porträts, Interviews, checklisten, Links und Kontakt-adressen.

Die Broschüre kann kostenfrei per E-Mail bestellt werden ([email protected]). Zudem steht sie als PDF und als barrierefreie Textversion im Internet bereit unter www.kbv.de/barrieren-abbauen.html.

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* Die Stadt Kiel und die Stadt Lübeck stellen jeweils einen Planungsbereich dar. Alle übrigen Planungsbereiche richten sich nach den Kreisgrenzen, außer der Kreisregion Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde (NMS/RD-E) und der Kreisregion Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg (FL/SL-FL).

** Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist, das heißt, es können nur Bewerbungen akzeptiert werden, die innerhalb der Bewerbungsfrist eingehen. Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so gilt die Ausschreibung maxi- mal für ein weiteres Jahr. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, auf welche Aus- schreibung sich die Bewerbung bezieht, für welche Adresse die Zulassung beantragt wird und ein Arztregisterauszug beigefügt wurde.

Flensburg

Kiel

Lübeck

Neumünster

Dithmarschen

HerzogtumLauenburg

Nordfriesland

Ostholstein

Pinneberg

PlönRendsburg-Eckernförde

Schleswig-Flensburg

Steinburg

Stormarn

Segeberg

Lübeck

nähere informationen zu den ausgeschriebenen Praxen erhalten Sie unter folgenden Telefonnummern:

04551 883 378 04551 883 291

Der Bewerbung sind ein Auszug aus dem Arztregister sowie ein unterschriebener Lebenslauf beizufügen. Ferner ist ein polizeiliches Führungszeugnis der Belegart „O“ (Behörden-führungszeugnis) zu beantragen.

hinweis: Die Wartelisteneintragung ersetzt nicht die Bewerbung!

Bewerbungen richten Sie bitte an: KVSH, Zulassung/Praxisberatung, Bismarckallee 1– 6, 23795 Bad Segeberg

Öffentliche Ausschreibung von VertragspraxenDie Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten/Psychotherapeuten deren Praxen zur Übernahme durch einen Nachfolger aus, sofern es sich bei dem maßgeblichen Planungsbereich um ein für weitere Zulassungen gesperrtes Gebiet handelt.

gemäß Paragraf 103 Abs. 4 SGB V

fachgebiet/Arztgruppe Planungs bereich* Praxisform Bewerbungs frist** Ausschreibungs nummer

Psychotherapeuten– halbe Zulassung –

Kreisregion Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg

EP 31.05.2013 2049/2013

Psychotherapeuten Pinneberg EP 31.05.2013 2752/2013

Psychotherapeuten– halbe Zulassung –

Steinburg EP 31.05.2013 2048/2013

B E K A N N T M A c H U N G E N

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name fachgruppe/Schwerp. niederlassungsort niederlassungsdatum

Dipl.-Psych. christoph Wimmer Psychologischer Psychotherapeut Oldenburg 01.09.2013

folgende Ärzte/Psychotherapeuten wurden im rahmen des Sonderbedarfes zugelassen. Diese Beschlüsse sind noch nicht bestandskräftig, sodass hiergegen noch Widerspruch ein-gelegt bzw. klage erhoben werden kann:

folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MvZ haben die Genehmigung zur verlegung ihrer vertragspraxis erhalten und um veröffentlichung gebeten:

folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MvZ wurden zugelassen und haben um veröffentlichung gebeten:

name ort fachgruppe Beginn nachfolger von

Dipl.-Psych. Johannes vennen 24768 Rendsburg, Stegen 5

Psychologischer Psychotherapeut

01.04.2013 Dipl.-Psych. Edelgard Deuschl-Jendrejewski

Dipl.-Psych. Frank-Markus Borke– halbe Zulassung –

23795 Bad Segeberg, Oldesloer Straße 9

Psychologischer Psychotherapeut

01.04.2013 Dipl.-Psych. Marion engelke

Dipl.-Psych. Martina otto– halbe Zulassung –

24145 Kiel, Goerdelerring 20

Psychologischer Psychotherapeutin

01.04.2013 Dipl.-Psych. christiane foerster

name fachgruppe von nach Datum

Dipl.-Psych. Ruth nachtigall Psychologische Psychotherapeutin

25560 Schenefeld, Buchenweg 8

25524 Itzehoe, Mozartstraße 11

01.04.2013

Dipl.-Psych. Theo Schneider Psychologischer Psychotherapeut

24229 Schwedeneck, Wischkamper Bogen 2

24340 Eckernförde, Jungmannufer 9

01.04.2013

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P S y c H O T H E R A P I E – H V M

Zum 1. April 2013 trat bei der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) ein neuer Honorarverteilungsmaß-stab (HVM) in Kraft. Dieser führt im Bereich der psychothe-rapeutischen Versorgung zu deutlichen Veränderungen. Ein Hauptanlass für eine neue Vergütungsstruktur war die Eini-gung, die probatorischen Sitzungen und die antrags- und genehmigungspflichtigen psychotherapeutischen Leistungen außerhalb der Morbiditätsbedingten Gesamtvergütung (aMGV) zu vergüten. Aber es wird nicht, wie landauf landab erhofft, zu Verbesserungen kommen. Vielmehr sind Einschränkungen bei der psychotherapeutischen Versorgung zu erwarten. Man fragt sich, wie konnte es dazu kommen?

Der einfluss der Gesamtvergütung Unmittelbaren Einfluss auf die Honorarverteilung hat die Gesamtvergütung, die die KVSH alljährlich mit den Krankenkas-sen vor Ort aushandelt. Wie bereits vielfach berichtet, wurden Übereinkünfte der Vertragsverhandlungen umfänglich in den HVM aufgenommen. Diese Veränderungen führen im Ergeb-nis dazu, dass von den Psychotherapeuten erbrachten psycho-therapeutischen Leistungen zukünftig zwei unterschiedliche Vergütungssysteme gegenüber stehen. Die beiden Systeme führen auf der Honorarebene durchaus zu differenten Ergeb-nissen. Insofern, weil der eine Bereich unabhängig von der Leistungsmenge gleichbleibend nach Euro-Gebührenordnung bezahlt, der andere Bereich aber verhältnismäßig schnell nur noch abgestaffelt vergütet wird. Fachlich begründen oder her-leiten lässt sich diese unterschiedliche Vorgehensweise nicht.

Wichtige psychotherapeutische leistungen erleben einschränkungIn dem engen Korsett befinden sich all diejenigen psychothe-rapeutischen Leistungen, die sich innerhalb der Gesamtvergü-tung (nicht-extrabudgetär) befinden und der Systematik der zeitgebundenen Kapazitätsgrenzen unterliegen. Diese in Minu-ten ausgedrückten Volumina sind bei den Psychologischen Psychotherapeuten, den Kinder- und Jugendlichenpsychothe-rapeuten, den Fachärzten für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie den ausschließlich psychotherapeutisch tätigen Vertragsärzten nicht sehr umfangreich. Auf der anderen Seite fließen eine ganze Reihe von Leistungen in diese Abrech-nungssystematik ein. Teilweise sind das sogar Leistungen, die absolut unabdingbar und notwendig sind für die Durchführung einer antrags- und genehmigungspflichtigen Psychotherapie (bspw. Erhebung der Anamnese, Testpsychologische Diagnos-tik, Bericht zur Antragstellung).

Auch das psychotherapeutische Gespräch ist betroffenAuf dieser Grundlage wird auch das psychotherapeutische Gespräch (Ziffer 22220, 23220 EBM) honoriert. Mit diesem Gespräch kann bspw. eine offene Sprechstunde gestaltet werden. Zwischen Sitzungen der antrags- und genehmi-gungspflichtigen Einzel- oder Gruppenpsychotherapie können Kurzkontakte stattfinden. Nach Beendigung einer Richtlinien-Psychotherapie ist es möglich, den Patienten niederfrequent – bspw. mit einigen Sitzungen im Quartal – weiter zu behan-deln. Gespräche und Interventionen parallel – d. h. am selben Tage – zusammen mit der Durchführung psychodiagnostischer Testverfahren (Abschnitt 35.3 EBM) können mit Hilfe der Zif-fer berücksichtigt werden. Und oft müssen die langen Bear-beitungszeiten im Genehmigungsverfahren der Richtlinien-Psychotherapie mit Patientenkontakten auf Grundlage dieser Positionen überbrückt werden.

verbesserungen der reform nichtigDie Vergütungsreform 2009 mit der Einführung einer allei-nigen Zeitkapazitätsgrenze für alle psychotherapeutischen Leistungen hatte den Spielraum für Diagnostik und Abklärung der Indikation sowie Leistungen außerhalb der Psychothera-pie-Richtlinien (bspw. Psychotherapeutisches Gespräch) deut-lich erweitert. Je nach Bedarf und eindeutig zum Vorteil des Patienten konnte der Psychotherapeut nicht-genehmigungs-pflichtige und genehmigungspflichtige Leistungen innerhalb dieses Volumens variieren. Die mit der Reform erreichte Fle-xibilität führte bis zum Jahre 2012 zu einer spürbar effektiver gestalteten psychotherapeutischen Behandlung. Mit den Vereinbarungen zur Gesamtvergütung und den Änderungen in der Honorarverteilung zum 2. Quartal 2013 ist diese Fle-xibilität nun wieder aufgehoben worden. Somit werden psy-chotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten eingeschränkt – ein versorgungspolitischer Rückschritt.

Welche Praxen trifft es am meisten?Von den neuen Vergütungsstrukturen am meisten betroffen sein werden Praxen mit hoher Patientenzahl und vielen Neu-aufnahmen, einem hohen Angebot an psychosomatischen und psychotherapeutischen Gesprächen sowie viel testpsycholo-gischen Untersuchungen. Es ist zu erwarten, dass besonders die Inhaber einer Praxis mit derartigen Eigenschaften zukünftig nicht umhin kommen, ihr Angebot an psychotherapeutischen Leistungen, wenn irgendwie möglich, umzustellen. Dabei werden allgemein hin gerade sie gerne als Versorgerpraxen

Neue Regelungen für die PsychotherapeutenDie Versorgung wird sich verändern – aber nicht zum Guten!

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Psychotherapie – Die Angst der Kassen vorm Elfmeter!Das Dilemma der ambulanten Psychotherapie geht in die dritte Runde. 1999 wurde die Behandlung psychisch kran-ker Versicherter durch psychologische Psychotherapeuten in die vertragsärztliche Versorgung gezwängt. Die Mitgift für die Gesamtvergütung war nicht ausreichend dimensio-niert und der zukünftige Behandlungsbedarf auf jeden Fall nicht finanziert.

Die Honorarverteilungen in den KVen konnten diesen Druck nicht auffangen. Sie durften es auch nicht, denn auch die Versorgung onkologischer, diabetologischer, kardiolo-gischer, geriatrischer und all der anderen Kranken benötigt ebenfalls finanzielle Mittel.

Mit der Ausdeckelung der antrags- und genehmigungs-pflichtigen Leistungen der Psychotherapie sowie der Probatorik tragen die Anstrengungen der KVSH für eine angemessene Vergütung und Finanzierung der Leistungen endlich Früchte. Dabei hatten wir auch die Ausdeckelung der Gesprächsleistungen in unserem Forderungskata-log. Leider konnten wir dies nicht durchsetzen. Warum eigentlich nicht? Krankenkassen führen doch gern Dialoge mit Therapeuten, Ärzten, Krankenhäusern und Patienten-vertretern. Sie betonen die Zunahme psychischer Erkran-kungen. Bis auf wenige Ausnahmen kommt das Thema über Empfänge, Symposien und Workshops nicht hinaus.

„Warum ist da so? Die Weigerung der Kassen, auch der Forderung der KVSH nach Ausdeckelung der Gesprächs-leistungen nachzukommen, lässt sich nur mit der Angst vor dem Elfmeter erklären. Zwar betonen sie immer wie-der, wie wichtig gerade dieser Behandlungsbereich sei, die Geldschatulle dafür ganz aufmachen wollen sie dann aber doch nicht. Offensichtlich befürchten die Kassen, dass extrabudgetär bezahlte Gesprächsleistungen in der Menge durch die Decke gehen und dadurch zumindest für sie zu teuer werden. Nur: Sie müssen sich mal entscheiden. Man kann nicht auf der einen Seite Konzepte fordern, mit denen der Anstieg psychischer Erkrankungen gebremst werden soll. Auf der anderen Seite, wenn es denn in den Verhand-lungen um die Frage einer ausreichenden Finanzierung geht, kneifen.

EKKEHARD BEcKER, KVSH

Evaluation des AD(H)S-Vertrags

Berlin – Nach vier Jahren AD(H)S-Vertrag zieht die Kassen-ärztliche Bundesvereinigung eine positive Bilanz. „Es gibt intensivere und besser finanzierte Therapiemöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Die Betroffenen gewinnen dadurch deutlich mehr an Lebensqualität“, sagte Dipl.-Med. Regina Feldmann, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereini-gung (KBV), zu den Ergebnissen einer Erhebung zum AD(H)S-Vertrag. Inzwischen arbeiten in Baden-Württemberg 212 Vertragsärzte und -psychotherapeuten in 45 interdisziplinären Teams zusammen. Davon sind 136 Kinder- und Jugendmedi-ziner, 35 Kinder- und Jugendpsychiater/-psychotherapeuten, 28 Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten sowie 13 Psy-chotherapeuten. Insgesamt haben sich rund 2.180 Patienten in den AD(H)S-Vertrag eingeschrieben.  Die Philipps-Universität Marburg hatte den Vertrag von 228 AD(H)S-Patienten in Baden-Württemberg im Zeitraum von Oktober 2010 bis Februar 2013 evaluiert. Die Auswertung belegt, dass sich die Symptome aller Betroffenen im Verlauf der Therapie verbessert haben. Aus Sicht der ambulant täti-gen Ärzte und Psychotherapeuten trägt der Vertrag entschei-dend zu einer Veränderung der Patientenversorgung bei. Sie beurteilen die verbesserte Kooperation untereinander über-einstimmend positiv und begrüßen die Einführung und Finan-zierung von Elterntrainings. „Besonders erfreulich ist, dass die Behandlungsmöglichkeiten sehr vielfältig geworden sind. Kaum ein Patient musste rein medikamentös therapiert wer-den“, betonte Feldmann. 

N E U E S A U S K V E N U N D K B V

KV Nordrhein versendet weiter Grüne Rezepte

Düsseldorf – Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein will den Praxen im Rheinland auch künftig „Grüne Rezepte“ zur Verordnung nicht verschreibungspflichtiger Arzneimittel zur Verfügung stellen. Seit Anfang 2004 kooperieren die KV und der Apothekerverband Nordrhein bei der Bereitstellung von Grünen Rezepten. Laut KV stellen die nordrheinischen Ärzte gut zwei Millionen dieser Rezepte jährlich aus. Ein „Grünes Rezept“ diene dabei vor allem der Information des Patienten, dass die Anwendung des verordneten Medika-mentes zwar medizinisch sinnvoll sei, die Kosten jedoch nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernom-men würden. Zudem diene es als Kommunikationsmittel für Arzt, Patient und Apotheker bezüglich Name, Wirkstoff und Packungsgröße.

bezeichnet. Womit allein auf die Tatsache der hohen Patien-tenzahl hingewiesen werden soll. Selbstverständlich vollzie-hen alle Praxen Versorgung.

HEIKO BORcHERS, PSycHOLOGIScHER PSycHOTHERAPEUT

KINDER- UND JUGENDLIcHENPSycHOTHERAPEUT, KIEL

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dIE mEnschEn Im Land

In den Bereichen eHealth und Telemedizin boten eine Reihe von Anbietern interessante Lösungen für den Gesundheitssektor. Die Grundkonstanten sind dabei seit Jahren die gleichen: Steigender Kostendruck und eine immer älter werdende Gesellschaft sind die Herausforderungen, auf die IT-Lösungen eine Antwort geben könnten. Die verschiedenen Konzepte versprechen deutliche Kostenersparnisse bei verbessertem Leistungsniveau.

virtuelle landarztpraxisForscher der TU Kaiserslautern stellten ein neues internetgestütz-tes Gesundheitsprojekt vor, das insbesondere in strukturschwa-chen Gebieten eingesetzt werden könnte. Statt weiter Fahrten zur nächsten Arztpraxis soll die Diagnose künftig via Bildschirm – unterstützt durch entsprechende Software – erfolgen und sowohl Kranke als auch Ärzte zeitlich entlasten. „cMS-based Health Video Net“ heißt das Projekt. Als „Ersatz“ für den fehlenden Landarzt vor Ort wird dem Patienten dazu auf der passwortgeschützten Internet-plattform http://ehealth.tmt.de/ der Kontakt mit anderen Ärzten in einer Art Videokonferenz geboten. Jemand, der beispielsweise nach einer überstandenen Krankheit den Arzt konsultieren muss, könnte dies dann via Videoübertragung tun. Als Zielgruppe haben die Forscher vor allem Reha-Patienten und chronisch Kranke im Blick. Sie entwickelten eine spezielle Hardware, mit deren Hilfe Diabetiker die Werte ihres Blutzuckermessgeräts direkt vom hei-mischen computer oder von einem umgerüsteten TV-Gerät in

die Arztpraxis senden können. Der Arzt könnte dann per Video-sprechstunde entsprechende Empfehlungen oder Änderungen der Medikation an den Patienten durchgeben. Videoschulungen in den Bereichen Krankengymnastik oder Ernährungsberatung sollen auch problemlos möglich sein. Wenn das Arzt-Patienten-Gespräch virtuell in der Wohnung des Patienten stattfinde, gebe es keine längeren Ausfallzeiten für den Wartezimmer-Aufenthalt beim Arztbesuch, keine Reisekostenerstattungen bei chronisch Kranken und somit auch weniger Bürokratie, so die Entwickler.

neue chance für 3DDie von Medizinern manchmal ignorierte 3D-Technik bekam auf der ceBIT eine neue chance. So lautet jedenfalls das Ergebnis eines Gemeinschaftsprojekts des Fraunhofer-Instituts für Nachrichten-technik, des Heinrich-Hertz-Instituts HHI und des Münchener Klini-kums rechts der Isar. Verbesserte Brillen und Bildschirme brachten jedenfalls einigen, die Produkte testenden chirurgen, Vorteile, die bisher für den Bereich 3D in der Medizintechnik nur theoretisch nachgewiesen werden konnten. Auslöser dieser neuen Möglich-keiten sind Technologiesprünge in der 3D-Bildschirmtechnik. Für den medizinischen Einsatz sind mittlerweile 4K-Modelle auf dem Markt, die vierfache HD-Auflösung bieten. Der nächste Schritt wäre dann Ultra-High-Definition mit 8K. Das entspräche der 16-fachen Auflösung aktuell verfügbarer HD-Bilder.

c E B I T

Aufbruch in mobile Welten

Mit dem Leitthema „ Shareconomy“ rückte die IT-Messe CeBIT 2013 das Teilen und gemeinsame Nutzen von Wissen, Ressourcen und Erfahrungen ins Zentrum. Wir haben für Sie einige Messe-Highlights zusammengestellt, die auch für niedergelassene Ärzte interessant sind.

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dIE mEnschEn Im Land

Mobiler Pc für Ärzte und PflegerDer Firma Bormann bot auf der Messe einen neuartigen mobilen Pc an, der speziell für den Gesundheitssektor konzipiert wurde. Das Gerät lässt sich desinfizieren und schützt Daten selbst vor ver-schüttetem Wasser. Das Akkukonzept wurde für den Dauer- und den Schichtbetrieb entwickelt. Aufgrund seiner Konnektivitätsei-genschaften (Bluetooth, WLAN, UMTS) kann der Arzt vor Ort auf die Daten zur Patientenversorgung zugreifen und den Zustand des Patienten in Echtzeit dokumentieren und Bilder mit der Autofo-kus-Kamera aufnehmen. Die Sicherheit der Daten ist mittels chip-karte und SIM vor unberechtigtem Zugriff geschützt.

Sessel als fitnesstrainerTechnologien, die insbesondere ältere Patienten im Alltag unter-stützen sollen, hatten auch in diesem Jahr Hochkonjunktur auf der ceBIT. Eine davon stellte das Fraunhofer-Institut für Inte-grierte Schaltungen IIS vor. Ein intelligenter Sessel, der neben seinen bekannten Funktionen auch dazu motivieren soll, sich gesund und fit zu halten. Von außen betrachtet sieht der Sessel „GEWOS“ wie ein handelsübliches Modell aus. Auch beim Sitzen spürt man keinen Unterschied. Doch der erste Eindruck täuscht. Ein Blick ins Innere offenbart Sensoren, Platinen und allerhand Drähte. Eingebaut in Sitzkissen, Rücken- und Armlehne misst die eingebaute Mikrosystemtechnik kontinuierlich den Gesundheits-zustand der sitzenden Person. Der intelligente Sessel ermittelt die wichtigsten Körperfunktionen und die korrekte Sitzposition. Weichen die Werte von den Vorgaben ab, zeigt das System dem Nutzer, wie er seine Ausdauer trainieren oder gesünder sitzen kann. Via Bluetooth und WLAN landen die Daten über einen im Sessel integrierten Tablet-Pc auf dem Fernseher. Der Nutzer sieht, wie sich Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung des Bluts, Blutdruck oder Körpergewicht in einem bestimmten Zeitraum entwickeln. Mit Hilfe der aufgezeichneten Daten erstellt ein virtueller Gesund-heitsassistent auf den Anwender angepasste Trainingspläne und optimiert diese je nach Trainingsfortschritt. Bewegen sich die Werte nicht innerhalb eines vorgegebenen Bereichs, empfiehlt der Gesundheitsassistent beispielsweise mehr Bewegung. Der Sessel verwandelt sich dann in eine Rudermaschine, wie man sie aus dem Fitnessstudio kennt. Die Armlehnen werden dabei zu Rudern und unten klappt eine Stütze für die Füße aus. Einzelne Übungen lassen sich über den Fernseher abrufen. Auch hier zeich-nen die Sensoren alle Messwerte auf und der Gesundheitsassi-stent zeigt an, wenn Übungen nicht richtig ausgeführt werden.

künstliche hand – Behandlung von krebspatientenEin ceBIT-Projekt der Universität Leipzig befasst sich mit einer künstlichen Hand. Es geht um eine Neuroprothese, die durch neu-ronale Impulse die beabsichtigte Aktion selbständig lernt und sich so an den Anwender anpasst. Die künstliche Hand entspricht der Anatomie der menschlichen Hand und soll ein natürliches Bewe-gungsspektrum ermöglichen. Ein weiteres Projekt aus Sachsen zielt darauf ab, den Ärzten die Arbeit bei der Behandlung von Krebspatienten zu erleichtern. Am Innovation center computer Assisted Surgery wurde dazu zusammen mit der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Leipzig das System Oncoflow entwickelt. Alle relevanten Daten, die zu einem Patienten in einem Kran-kenhaus vorliegen, werden an zentraler Stelle gespeichert und in einer einzigen elektronischen Patientenakte übersichtlich prä-sentiert. Die unterschiedlichsten Daten wie Laborbefunde, Unter-suchungsergebnisse oder Arztberichte werden strukturiert erfasst und anhand des Stadiums des Therapieprozesses aufbereitet. Mit dem System ist es außerdem möglich, Bilder von Röntgenunter-suchungen oder Aufnahmen der Magnetresonanztomographie zusammen mit dreidimensionalen Modellen des Tumors auf dem Bildschirm darzustellen.

JAKOB WILDER, KVSH

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Nordlicht A K t u e l l 4 | 201328

forum

Hallo liebe Nordlicht-Redaktion,

ich empfinde es als unsensibel, den Kommentar „Krank“ von Peter Weiher in der Ausgabe 03/2013 des Nordlicht abzudru-cken. Im Allgemeinen gebe ich Peter Weiher recht: Der Deut-sche kriselt gerne und macht dabei aus der Mücke gerne mal den sprichwörtlichen Elefanten. Doch was hat dieser Gemein-platz im offiziellen Mitteilungsblatt der KVSH und noch dazu in der Ausgabe 03/2013 zu suchen, die sich hauptsächlich mit den zähen Honorarverhandlungen beschäftigt, mit lächer-lichen 4,5 Prozent Zuwachs, die dann nach dem Prinzip „Linke Tasche – rechte Tasche“ letztendlich noch magerer ausfallen? Ist keinem Redakteur aufgefallen, dass sich die KVSH damit ein Eigentor schießt?

Bei diesen Honorarverhand-lungen geht es doch schließlich um weit mehr als (Zitat) „die Verteidigung des Status quo“. Warum steigt denn kontinu-ierlich der Frust in der nieder-gelassenen Ärzteschaft? Das hat doch auch ein Peter Wei-her bestimmt schon einmal gehört, dass die Diskrepanz zwischen stetig steigendem Arbeitseinsatz der Ärzte und zu erwirtschaftendem Gewinn immer weiter auseinander driftet?! Wieso bricht uns der

Nachwuchs weg und – verdammt noch mal – wieso verkommt wohl die Niederlassung, früher quasi der „Goldstandard“ der Ärztezunft, zum viel zitierten Weihwasser, welches der Teufel scheut? Schauen Sie doch mal in die Anlage H der Honorarab-rechnungen, da ist in (zumeist fünfstelligen) Euro- und cent-beträgen ausgewiesen, wie viel unbezahlte, hoch qualitative, sozialpolitisch lebensnotwendige Arbeit jeder Arzt in Schles-wig-Holstein im abgerechneten Quartal geleistet hat!

Dieses Manko empfinde ich als beschämend. Vielleicht schimpfen die europäischen Arztkollegen weniger, weil diese miserable Wertschätzung ärztlicher Arbeit in Deutschland europaweit einmalig ist? Dies gilt umso mehr vor dem Hin-tergrund einer juristisch nirgendwo gedeckten Situation, in der gesetzliche Krankenkassen zu Sparkassen mutieren und über ein sattes Finanzpolster von sage und schreibe aktuell 28.500.000.000 Euro verfügen.

Nein, diesen Status quo empfinde ich nicht als verteidi-gungsfähig oder erhaltenswürdig. Das Honorarsystem in der Bundesrepublik ist nicht krank, es ist vielmehr tot, eine Reanimation aussichtslos. Mit dem Honorarsystem wird von der Gesundheitspolitik zeitgleich das gesamte System einer wohnortnahen, flächendeckenden haus- und fachärztlichen Versorgung zu Grabe getragen.

Aus diesen Gründen finde ich Peter Weihers Glosse fehl-platziert, unsensibel und letztlich – übertragen auf die nie-dergelassene Ärzteschaft – manipulativ und falsch. Nicht die Ärzte jammern auf hohem Niveau, sondern Peter Wei-her hat schlichtweg mies recherchiert. Als „Abonnent“ des Nordlicht möchte ich solchen Quatsch zukünftig nicht mehr lesen. Wir sind nicht (Zitat) „kollektiv hysterisch“, sondern werden von der Politik und den Krankenkassen systematisch belogen, betrogen, ausgebeutet und in den Schmutz gezogen.

Ja … der Deutsche kriselt gerne, auch und besonders wenn es um vermeintliche „Arztskandale“ geht. Interessanterweise folgt den polemischen Berichterstattungen um Abrechnungs-betrug, Pfuscharbeit und Dummdreistigkeit der Ärzte nie ein Dementi, wenn sich nach dem Legen der Hysterie herausstellt, dass Vorwurf und Wirklichkeit so meilenweit auseinanderlie-gen, dass man Kopfschmerzen davon bekommen möchte. DAS und das Versagen der Gesundheitspolitik sind meines beschei-denen Erachtens die wahren „Arzt-Skandale“.

DR. REIMAR VOGT, ALLGEMEINMEDIZIN, PAHLEN

L E S E R B R I E F N O R D L I c H T 0 3 | 2 0 1 3

„Krank“

Leserbriefe sind keine Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen. Bitte geben Sie Ihren Namen, die vollständige Adresse und für Rückfragen Ihre Telefonnummer an. Wir freuen uns auf Ihre Leserbriefe. Bitte schicken Sie diese per E-Mail an: [email protected], per Post: KVSH Redaktion Nordlicht, Bismarckallee 1-6, 23795 Bad Segeberg, per Fax: 04551 883 396

honorarverhandlungenzähes ringen beendet

nr. 3 | 2013 Offizielles mitteilungsblatt der kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-holstein

Nordlichtmärz 2013 | 16. Jahrgang

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sErVIcE

Nordlicht A K t u e l l4 | 2013 29

Sie fragen – wir antwortenanTworTEn dEs sErVIcE-TEams

Wir sind eine urologische Praxis und führen ambulante Operationen durch und über-weisen die Patienten zur postoperativen Behandlung an den erstbehandelnden Uro-logen zurück. Welche Angaben sind auf der Überweisung zwingend erforderlich?

Neben den Angaben zum Patienten müssen auf der Über-weisung sowohl das OP-Datum als auch die Gebührenord-nungsposition der postoperativen Behandlung vermerkt sein. Der Operationsschlüssel kann auch auf der Überwei-

sung vermerkt werden, ist aber nicht zwingend vorge- schrieben. Wird die postoperative Behandlung durch einen Hausarzt durchgeführt, ist immer die Ziffer 31600 einzutragen, da Hausärzte nur diese eine Ziffer für die Post-OP abrechnen dürfen.

Wir sind eine hausärztliche Praxis und sollen für einen Patienten im Rahmen einer ambu-lanten Operation die präoperative Diagnostik durchführen. Allerdings wurden die Labor-werte schon in der operierenden Praxis bestimmt und wir sollen nur noch das EKG machen. Können wir den Prä-OP-Komplex trotzdem abrechnen?

Nein, diese Komplexziffer kann nur dann abgerechnet werden, wenn der obligate Leistungsinhalt erfüllt ist. Die ausschließ-liche Beauftragung eines EKG berechtigt nicht zur Abrechnung des Prä-OP-Komplexes.

Wir haben in unserer Praxis eine ambulante Operation nach

Kapitel 31 EBM durchgeführt. Wenige Stunden nach der Operation traten postoperative Komplikati-onen auf, sodass der Patient erneut operiert werden musste. Können wir diese zweite Operation auch nach Kapitel 31 abrechnen?

Ja, der EBM schließt zwar grundsätzlich zwei Operationen innerhalb von drei Tagen aus, allerdings

bilden Revisionen und Zweiteingriffe wegen Wundinfektionen und postoperativer Komplikationen eine Ausnahme. Gemäß Anhang 2, Nr. 5 der Präambel des EBM können diese Opera-tionen unter Angabe des Erst-OP-Datums, der aufgetretenen Komplikation und der im Anhang 2 – Nr. 5 aufgeführten IcD-10-Kodierung auch innerhalb des 3-Tages-Zeitraumes abge-rechnet werden.

Das Service-Team erreichen Sie unter der Rufnummer 04551 883 883• montags bis donnerstags von 8.00 bis 17.00 Uhr• freitags von 8.00 bis 14.00 Uhr

Auf dieser Seite gehen wir auf Fragen ein, die dem Service-Team der KVSH immer wieder gestellt werden. Die Antworten sollen Ihnen helfen, Ihren Praxisalltag besser zu bewältigen.

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T E A M B E R A T U N G

Sicher durch den Verordnungs-Dschungel

Welche Arzneimittel sind grundsätzlich verordnungsfähig? Wie viele Heilmittel dürfen pro Rezept verordnet werden? Welche Budgetgrenzen sind zu beachten? Diese Fragen stellen sich niedergelassene Ärzte immer wieder, denn die Gefahr ist groß, in die „Regress-Falle“ zu tappen. Damit Sie sicher durch den Verordnungs-Dschungel kommen, in formieren wir Sie auf dieser Seite über die gesetzlichen Vorgaben und Richtlinien bei der Verordnung von Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln.

Neue Formulare bei HeilmittelnDie alten Formulare sollen aufgebraucht werden. Mit dem Update der Software wird Ihnen ab 1. April dieses Feld auch im PVS ange-boten.

Wie bereits in unserem Newsletter vom 18. Dezember 2012 mitgeteilt, wird dieses Feld für die Kennzeichnung von Praxisbe-sonderheiten erforderlich. Durch die Kombination von IcD-10 mit dem Indikationsschlüssel nach dem Heilmittelkatalog werden die Praxisbesonderheiten gemäß der abgestimmten Liste des G-BA automatisch vom Verordnungsvolumen abgezogen. Dies gilt für alle Kassen gleichermaßen, eine Antragstellung auf Anerkennung von Praxisbesonderheiten entfällt somit. Bei den Indikationen mit langfristigem Heilmittelbedarf sorgt auch die Kombination von IcD-10 mit Indikationsschlüssel nach dem Heilmittelkatalog dafür, dass die Kosten für diese Verordnungen „Budgetneutral“ sind. Auch hier haben die Krankenkassen (Ausnahme einige BKK) auf die Antragstellung verzichtet. Ist ein Antrag erforderlich, weil es sich um eine BKK handelt, die nicht auf die Antragstellung verzichtet hat, oder weil es sich um eine Indikation handelt, die nicht auf der geeinten Liste steht, Sie aber einen langfristigen

Heilmittelbedarf sehen, muss der Versicherte einen solchen unter Vorlage einer Verordnung außerhalb des Regelfalles stellen. Über den Antrag muss die Krankenkasse innerhalb von vier Wochen entscheiden, anderenfalls gilt die Genehmigung als erteilt. Eine Genehmigung sollte auch für mindestens ein Jahr erteilt werden.

Die Langfristgenehmigung bedeutet nicht, dass keine Rezepte mehr ausgestellt werden müssen. Die regelmäßige Kontrolle auf die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit ist weiterhin erforderlich, mindestens alle zwölf Wochen.

ein Tipp:Der Schlaganfall ist längstens ein Jahr nach Akutereignis mit dem IcD-10 code I64 eine Praxisbesonderheit. Danach müsste bei weiterhin bestehenden Beschwerden wie z. B. Paraparese der IcD-code in G82.2- geändert werden, damit die weiteren krankengymnastischen Verordnungen nicht in das Ausgabenvolumen eingerechnet werden (gegebenen-falls mit Antragstellung).

Die Muster 13 (Physiotherapie), 14 (Logopädie) und 18 (Ergotherapie) sind überarbeitet worden und enthalten jetzt ein Feld für den Diagnoseschlüssel nach dem ICD-10.

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haben Sie fragen? Dann rufen Sie das Team Beratung der kvSh an:

Muster 13

ihr Ansprechpartner im Bereich Arzneimittel, heilmittel und impfstoffe

Thomas FrohbergTel. 04551 883 304 [email protected]

ihre Ansprechpartnerin im Bereich Sprechstundenbedarf

Heidi DabelsteinTel. 04551 883 353 [email protected]

ihre Ansprechpartnerin im Bereich hilfsmittel

Anna-Sofie ReinhardTel. 04551 883 362 [email protected]

Ellen Roy Tel. 04551 883 931 [email protected]

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Mit dem Dienst SafeMail bietet die KVSH seit Anfang dieses Jah-res einen neuen Dienst im KV-SafeNet an. Auf den bisher papier-gebundenen Versand von Arztbriefen zwischen Ärzten und auch Kliniken kann durch SafeMail verzichtet werden. Die Informatio-nen können nunmehr auf Knopfdruck und sicher per Datenleitung in die Patientenkartei gelangen. Durch den datenschutzrechtlich zulässige E-Mail-Austausch zwischen Praxen und Kliniken wird sich mit der Zeit in vielen Praxen das Empfangen und manuelle Zuordnen von ankommenden Faxen oder gescannten Briefen erübrigen. Wenn eine Praxis direkt aus dem Programm heraus einen Arztbrief inklusive Bildern usw. per SafeNet-E-Mail an eine andere Praxis verschickt, so kann der per SafeMail empfangene Befund- oder Entlassbericht vom computer automatisch in die Akte des betreffenden Patienten sortiert werden. Dies geschieht genauso komfortabel wie heute schon bei den Laborwerten, die ja in der Regel auch automatisch in der Karteikarte des richtigen Patienten eingetragen werden.

Ganz nebenbei spart diese Automatisierung nicht nur Porto und beschleunigt die Befundübermittlung, sondern reduziert vor allem Arbeitszeit von Mitarbeitern, die sonst jeden ankommenden Brief bzw. jedes ankommende Fax scannen und manuell dem richtigen Patienten zuordnen müssen.

Warum ist dieser Automatismus plötzlich möglich? Der Grund hierfür liegt in der neuen elektronischen Gesundheits-karte: Auch wenn sie bis heute zu nichts anderem zu gebrauchen ist als zu einer chipkarte mit Passfoto, so gibt es doch eine kleine technische Innovation darauf, die jetzt arbeitssparend genutzt werden kann – die sogenannte lebenslange Versichertennummer (LVNR). Wie der Name schon sagt, bleibt diese Nummer ein Leben lang die selbe und damit gibt es beim eindeutigen Zuordnen z. B. von Briefen, Faxen oder Befunden zu einem Patienten keine unklaren Verhältnisse mehr. Ein durch Heirat veränderter Name oder eine durch Umzug geänderte Adresse führt nicht mehr dazu, dass die Daten vom computer nicht eindeutig dem richtigen Patienten zugeordnet werden können.

förderung durch die kvShNatürlich macht der E-Mail-Austausch mit dem Kollegen oder der Kli-nik nur dann Sinn, wenn diese auch an das KV-SafeNet angeschlos-sen sind und die E-Mail-Funktion nutzen können (und wollen ...). Aus diesem Grund fördert die KVSH derzeit nicht nur die Neu-anschaffung eines KV-SafeNet Zuganges mit 500 Euro, sondern es werden aus Projektmitteln der Gesundheitskarte zwei neue Abrechnungsziffern für die Nutzung von E-Mail zum Befundaus-tausch finanziert. So bekommen Praxen, die via KV-SafeNet eine E-Mail empfangen, 30 cent „Telematikzuschlag“, jede E-Mail, die via KV-SafeNet versendet wird, erhält zusätzlich zur Briefschreib-gebühr und Portoziffer 20 cent.

Durch diese gezielte finanzielle Förderung der datenschutzrecht-lich zulässigen E-Mail-Kommunikation via KV-SafetNet und die deutliche Arbeitserleichterung für Absender und Empfänger wird ab einer gewissen Teilnehmerzahl die E-Mail zum „normalen“ Kommunikationsweg und Fax und „Schneckenpost“ den Rang ablaufen. Schon heute sind in Schleswig-Holstein mehr als 500 der insgesamt ca. 3.500 Praxen und viele Kliniken an das KV-SafeNet angeschlossen. Sind Sie SafeMail-ready? Wenn nicht, sprechen Sie bitte mit ihrem Softwareanbieter.Sie haben bereits einen KV-Safenet-Anschluss? Dann beantragen Sie doch bei unserer Telematik-Hotline ein SafeMail-Konto und nehmen an der sicheren Kommunikation teil.

Weitere Informationen inklusive Antragsformular zu SafeMail und Teilnehmerliste am SafeMail-Dienst finden Sie im Internet unter http://safemail.ekvsh.de oder sprechen Sie mit unserer Telematik-Hotline unter 04551 883 888.

TIMO RIcKERS, KVSH

T E L E M A T I K

SafeMail, die sichere Mail im KV-SafeNetArztbriefe automatisch per Mail direkt aus dem PC an Kollegen versenden. Dies ist ein Wunsch, der seit vielen Jahren von Praxen und Praxisnetzen an die KVSH herangetragen wird. Jetzt gibt es einen neuen Service, der diesem Wunsch entgegenkommt.

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Nordlicht A K t u e l l4 | 2013 33

SeminareW A S , W A N N , W O ?

Zu Seminaren wird nicht mehr persönlich eingeladen.

Bekanntmachungen erfolgen ausschließlich über das

Nordlicht.

Abt. QualitätssicherungBismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg Detlef Greiner Regina Steffen Tel. 04551 883 527 04551 883 292Fax 04551 883 7527 04551 883 7292E-Mail [email protected] [email protected]

dAtuM: 26. APRIl, 15.00 BIS 21.00 UHR 27. APRIl, 9.00 BIS 17.00 UHR

FüR ÄRZTE UND PSyCHoTHERAPEUTENtHeMA: Moderatorengrundausbildung für Qualitätszirkel

Ergebnisorientiertes Arbeiten im Qualitätszirkel erfordert Moderation. Sie sollte zielorientiert, achtsam und methodisch sein. Dies erfordert Übung und Methodik. Beides sind wesentliche Bestandteile dieser speziellen Moderatorengrundausbildung für die Qualitätszirkelarbeit. In den letzten Jahren wurden viele Techniken und sogenannte Qualitätszirkeldramatur-gien erwickelt, die dem Moderator die Arbeit erheblich erleichtern können. Die Teilnehmer werden in der Grundausbildung qualifiziert:• das Setting eines Qualitätszirkels zu erarbeiten,• den Zirkel zu moderieren,• verschiedene QZ-Techniken bedarfsgerecht einzusetzen,• die Gruppenprozesse in Qualitätszirkelsitzungen zu steuern und• mit schwierigen Situationen in Gruppenprozessen umzugehen.

INHAlTE DES SEMINARS:• Moderationstechniken• Dramaturgien• Übung von Moderationssituationen• Umgang mit Teilnehmern• Kommunikation und Gruppendynamik• Rahmenbedingungen zur Qualitätszirkelarbeit• Gründung von Qualitätszirkeln

oRT: Sitzungszentrum der KVSH, Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg

TEIlNAHMEGEBüHR: 200 Euro pro Person, inkl. Tagungspauschale für Material und Verpflegung

FoRTBIlDUNGSPUNKTE: 20

TEIlNAHMEBEDINGUNGEN: Die vorhandenen Seminarplätze werden nach Eingang der Rückmeldung und vorrangig an Mitglieder der KVSH vergeben.

k o n t a k t + a n m e l d u n g

ÄRZTE UNDQM-MITARBEITER tHeMA: Qualitätsmanagement – die G-BA Richtlinie erfüllen

dAtuM: 24. APRIl, 14.00 BIS 18.00 UHR

Wie sind die Anforderungen aus der Richtlinie „Qualitätsmanagement in der vertragsärztlichen Versorgung“ des Gemeinsamen Bundesausschusses mit möglichst geringem Aufwand umzusetzen? Welche gesetzlichen Anfor-derungen stellen ggf. ein Haftungsrisiko für die Praxis dar? Wie kann ein QM-System die Umsetzung erleichtern?

In dem Seminar werden unter anderem die folgenden Inhalte behandelt:• Was muss zur Erfüllung der Richtlinie dokumentiert werden? • Wie kann die Dokumentation schnell und systematisch erfolgen?• Welche Beauftragten muss meine Praxis haben?• Welche Themen sind regelmäßig zu unterweisen?• Welche Anforderungen bestehen bei Themen wie Arbeitsschutz,

Medizinprodukte und Hygiene?

In dem Seminar erhalten Sie neben nützlichen Informationen unter ande-rem auch Checklisten und Unterweisungsunterlagen, die Sie direkt in Ihrer Praxis einsetzen können.

oRT: Sitzungszentrum der KVSH, Bismarckallee 1– 6, 23795 Bad Segeberg

TEIlNAHMEGEBüHR: 50 Euro

FoRTBIlDUNGSPUNKTE: 5

TEIlNAHMEBEDINGUNGEN: Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Verbindliche Anmeldungen werden in schriftlicher Form angenommen (Brief/Fax oder E-Mail) und in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt.

Abt. QualitätssicherungBismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg Angelika Ströbel Regina Steffen Telefon 04551 883 204 04551 883 292Fax 04551 883 7204 04551 883 7292E-Mail [email protected] [email protected]

k o n t a k t + a n m e l d u n g

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Nordlicht A K t u e l l 4 | 201334

Abt. QualitätssicherungBismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg Detlef Greiner Regina Steffen Tel. 04551 883 527 04551 883 292Fax 04551 883 7527 04551 883 7292E-Mail [email protected] [email protected]

dAtuM: 22. NoVEMBER, 15.00 BIS 21.00 UHR 23. NoVEMBER, 9.00 BIS 17.00 UHR

FüR ÄRZTE UND PSyCHoTHERAPEUTENtHeMA: Moderatorengrundausbildung für Qualitätszirkel

Ergebnisorientiertes Arbeiten im Qualitätszirkel erfordert Moderation. Sie sollte zielorientiert, achtsam und methodisch sein. Dies erfordert Übung und Methodik. Beides sind wesentliche Bestandteile dieser speziellen Moderatorengrundausbildung für die Qualitätszirkelarbeit. In den letzten Jahren wurden viele Techniken und sogenannte Qualitätszirkeldramatur-gien erwickelt, die dem Moderator die Arbeit erheblich erleichtern können. Die Teilnehmer werden in der Grundausbildung qualifiziert:• das Setting eines Qualitätszirkels zu erarbeiten,• den Zirkel zu moderieren,• verschiedene QZ-Techniken bedarfsgerecht einzusetzen,• die Gruppenprozesse in Qualitätszirkelsitzungen zu steuern und• mit schwierigen Situationen in Gruppenprozessen umzugehen.

INHAlTE DES SEMINARS:• Moderationstechniken• Dramaturgien• Übung von Moderationssituationen• Umgang mit Teilnehmern• Kommunikation und Gruppendynamik• Rahmenbedingungen zur Qualitätszirkelarbeit• Gründung von Qualitätszirkeln

oRT: Sitzungszentrum der KVSH, Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg

TEIlNAHMEGEBüHR: 200 Euro pro Person, inkl. Tagungspauschale für Material und Verpflegung

FoRTBIlDUNGSPUNKTE: 20

TEIlNAHMEBEDINGUNGEN: Die vorhandenen Seminarplätze werden nach Eingang der Rückmeldung und vorrangig an Mitglieder der KVSH vergeben.

k o n t a k t + a n m e l d u n g

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Nordlicht A K t u e l l4 | 2013 35

Veranstaltungen Wir übernehmen nur

für KVSH-Termine Gewähr.

KVSH6. JUNI, 14.00 BIS 17.00 UHR

offene SprechstundeOrt: Zulassung/Praxisberatung der KVSHInfo: An jedem ersten Mittwoch im Monat für alle niederlassungswilligen Ärzte und Ärzte, die ihre Praxis abgeben möchten. Ohne vorherig Terminvergabe. Das Angebot gilt auch für Psychotherapeuten. Sabrina Pingel, Zulassung/Praxisberatung, Tel. 04551 883 255, E-Mail: [email protected] www.kvsh.de

KVSH-Kreisstellen17. APRIl, 18.00 UHR

Klinik für Geriatrie SFH: Geriatrie Update, Alter und ErnährungOrt: Strandhotel, GlücksburgInfo: Nähere Informationen unter: Tel. 0461 812 2103, www.diako.de oder unter Tel. 0461 816 2511, www.malteser-franziskus.de www.aeksh.de/ecs

24. APRIl, 18.00 UHR

Medizinische Klinik I SFH: HNo-Tumoren, state of the artOrt: Strandhotel, GlücksburgInfo: Nähere Informationen unter: Tel. 0461 812 2103, www.diako.de oder unter Tel. 0461 816 2511, www.malteser-franziskus.de www.aeksh.de/ecs

24. APRIl, 18.00 UHR

Neurovaskuläre Erkrankungen – ein UpdateOrt: Hotel WasserlebenInfo: Nähere Informationen unter: Tel. 0461 812 2103, www.diako.de oder unter Tel. 0461 816 2511, www.malteser-franziskus.de www.aeksh.de/ecs

25. APRIl, 15.00 UHR

Perinatale psychische Erkrankungen und deren TherapieOrt: Fliednersaal, FlensburgInfo: Nähere Informationen unter: Tel. 0461 812 2103, www.diako.de oder unter Tel. 0461 816 2511, www.malteser-franziskus.de www.aeksh.de/ecs

Schleswig-Holstein17. APRIl, 17.00 UHR

Gentests in der Senologie Ort: Hörsaal der Frauenklinik, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Arnold-Heller-Str. 3, Haus 24, 24105 KielInfo: Sekretariat: Yvonne Hämmerling, Tel. 0431 597 2053, Fax 0431 597 2146

E-Mail: [email protected] www.unifrauenklinik-kiel.de

17. APRIl, 14.45 BIS 18.45 UHRNeues beim atopischen Ekzem Ort: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Ratzeburger Allee 160, Haus 10, 23538 LübeckInfo: Sekretariat: Wiebke Schmidt-Tomkewicz, Tel. 0451 500 6985, Fax 0451 500 2981

E-Mail: [email protected] www.uksh.de

24. APRIl, 14.30 BIS 18.00 UHRImpfschutz – Nicht nur Privatsache Ort: Lebensmittelinstitut KIN, Wasbeker Straße 324, 24537 NeumünsterInfo: Fortbildungspunkte: 4, Tel. 0431 94294, Fax 0431 94871

E-Mail: [email protected] www.lvgfsh.de

20. APRIl, 9.30 BIS 15.30 UHRDrei Jahre allogene Stammzelltransplantation lübeck Ort: Atlantic Hotel Lübeck, Schmiedestrasse 9-15, 23552 Lübeck,Info: Dr. med. Harald Biersack, Bereichsleitung Hämatologie/Onkologie Rudina Marx, Transplant Coordinator, Tel. 0451 500 3605, Fax 0451 500 5082E-Mail: [email protected]: [email protected] www.uksh.de

24. APRIl, 9.30 BIS 15.30 UHRGesundheitswirtschaft in der Region: Fachkräfte gewinnen, halten und entwickeln Ort: Vitalia Seehotel, Am Kurpark 3, 23795 Bad SegebergInfo: Die Anmeldung erfolgt über das Internet unter: www.medcomm-sh.de/gw-kongress2013, Fragen zur Anmeldung an: Yannik Meirowski, [email protected], Tel. 0431 99696690, Fortbildungspunkte: 5,

E-Mail: [email protected] www.medcomm-sh.de

4. MAI, 14.45 BIS 9.00 BIS 15.30 UHRDie kleinen Knochen Ort: Hotel Atlantic, Schmiedestraße 15, 23552 LübeckInfo: Sekretariat: Marion Minack, Tel. 0451 500 2140, Fax 0451 500 2192, Veranstaltungsbeitrag: 60 Euro

E-Mail: [email protected] www.uksh.de

23. MAI, 20.00 UHRScreening – Wunsch und WirklichkeitOrt: ConventGarten, RendsburgInfo: Dr. Achim Diestelkamp, Tel. 04331 6639 66, Fax 04331 6639 29 Referent: Prof. A. Katalinic, Lübeck E-Mail: [email protected] www.aev-rd.de

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Nordlicht A K t u e l l 4 | 201336

Ansprechpartner der KVSHK O N T A K T

VorstandVorstandsvorsitzende Dr. Monika Schliffke ........................................................ 206/217/355Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Dr. Ralph Ennenbach ....................................................... 206/217/355

Geschäftsstelle operative Prozesse Ekkehard Becker .................................................... ..........................486

Selbstverwaltung Regine Roscher ...................................................... ..........................218

AbteilungenAbrechnung Petra Lund (Leiterin)/Ernst Sievers (stellv. Leiter) ................. 306/245 Fax ................................................................................................... 322Abteilung Recht – Justitiar Klaus-Henning Sterzik (Leiter) ................................................. 230/251Abteilung Recht Maria Behrenbeck ........................................................................... 251 Hauke Hinrichsen ............................................................................. 265 Tom-Christian Brümmer ................................................................... 474 Esther Petersen................................................................................ 498Ärztlicher Bereitschaftsdienst Thomas Miklik (BD-Beauftr. d. Vorstands) ...................................... 579 Alexander Paquet (Leiter) ............................................................... 214Akupunktur Doreen Knoblauch ........................................................................... 445Ambulantes operieren Stephanie Purrucker ........................................................................ 459Arthroskopie Stephanie Purrucker ........................................................................ 459Ärztliche Stelle (Röntgen) Kerstin Weber .................................................................................. 529 Uta Markl ......................................................................................... 393 Tanja Ohm-Glowik ............................................................................ 386 Ines Deichen ..................................................................................... 571Ärztliche Stelle (Nuklearmedizin/Strahlentherapie) Kerstin Weber .................................................................................. 529 Nina Söth ......................................................................................... 325Arztregister Anja Scheil/Dorit Scheske ............................................................... 254Assistenz-Genehmigung Brigitte Gottwald ............................................................................. 255 Renate Tödt ..................................................................................... 358 Petra Fitzner .................................................................................... 384Balneophototherapie Michaela Schmidt ............................................................................ 266Betriebswirtschaftliche Beratung Marion Grosse .................................................................................. 343Chirotherapie Michaela Schmidt ............................................................................ 266Dermatohistologie Marion Frohberg .............................................................................. 444Dialyse-Kommission/lDl Marion Frohberg .............................................................................. 444

Diabetes-Kommission Aenne Villwock ................................................................................ 369DMP Team Marion Frohberg ............................................................................. 444 Helga Hartz ..................................................................................... 453 Caroline Polonji .............................................................................. 280 Carolin Tessmann ............................................................................. 326 Tanja Glaw ....................................................................................... 685 Drogensubstitution Astrid Patscha .................................................................................. 340 Christine Sancion ............................................................................. 470EDV in der Arztpraxis Timo Rickers .................................................................................... 286 Janin Looft ....................................................................................... 324 Tobias Kantereit ............................................................................... 320Ermächtigungen Susanne Bach-Nagel ......................................................................... 378 Daniel Jacoby .................................................................................... 259 Katja Fiehn ....................................................................................... 291 Tyneke Grommes ............................................................................. 462ESWl Monika Nobis .................................................................................. 938Finanzen Karl-Heinz Buthmann (Leiter) .......................................................... 208Formularausgabe Sylvia Warzecha ............................................................................... 250Fortbildung/Veranstaltungen Nadine Kruse ................................................................................... 332Fortbildungspflicht nach Paragraf 95 SGB V Detlef Greiner .................................................................................. 527Früherkennungsuntersuchung Kinder (Hausärzte) Heike Koschinat ............................................................................... 328Gesundheitspolitik und Kommunikation Marco Dethlefsen (Leiter Kommunikation) .................................... 381 Delf Kröger (Leiter Gesundheitspolitik) ........................................... 454Hautkrebs-Screening Kevin Maschmann .......................................................................... 321Hausarztzentrierte Versorgung Heike Koschinat .............................................................................. 328Herzschrittmacherkontrollen Monika Vogt .................................................................................... 366Hilfsmittel Anna-Sofie Reinhard ........................................................................ 362Histopathologie im Rahmen Hautkrebs-Screening Kevin Maschmann ........................................................................... 321HIV/AIDS Doreen Knoblauch ........................................................................... 445Hörgeräteversorgung Doreen Knoblauch ........................................................................... 445Homöopathie Heike Koschinat ............................................................................... 328HVM-Team/Service-Team Stephan Rühle (Leiter) .................................................................... 334Internet Jakob Wilder .................................................................................... 475 Borka Totzauer ................................................................................. 356

Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-HolsteinBismarckallee 1 - 6, 23795 Bad SegebergZentrale 04551 883 0, Fax 04551 883 209

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Nordlicht A K t u e l l4 | 2013 37

Invasive Kardiologie Monika Vogt .................................................................................... 366Interventionelle Radiologie Daniela Leisner ............................................................................... 533Kernspintomographie Ute Tasche ....................................................................................... 485Koloskopie Carolin Tessmann ............................................................................. 326Koordinierungsstelle Weiterbildung Petra Fitzner .................................................................................... 384Krankengeldzahlungen Doris Eppel ....................................................................................... 220laborleistung (32.3) Marion Frohberg ............................................................................. 444langzeit-EKG Monika Vogt .................................................................................... 366Mammographie (kurativ/Screening) Kathrin Zander ................................................................................. 382 Anja Liebetruth ................................................................................ 302Molekulargenetik Marion Frohberg .............................................................................. 444MRSA Angelika Ströbel .............................................................................. 204Niederlassung/Zulassung/Psychotherapeuten Susanne Bach-Nagel ........................................................................ 378 Katja Fiehn ....................................................................................... 291Niederlassung/Zulassung/Zweigpraxis/Ärzte Evelyn Kreker .................................................................................. 346 Tyneke Grommes ............................................................................. 462 Daniel Jacoby ................................................................................... 259 Nicole Geue ..................................................................................... 303 Petra Fitzner .................................................................................... 384 Karsten Wilkening............................................................................ 561Nordlicht aktuell Borka Totzauer ............................................................................... 356 Jakob Wilder .................................................................................... 475Nuklearmedizin Daniela Leisner ................................................................................ 533onkologie Doreen Knoblauch ........................................................................... 445otoakustische Emissionen Michaela Schmidt ............................................................................ 266Patientenauskunft Paragraf 305 SGB V Detlef Greiner .................................................................................. 527Personal Christine Storm ................................................................................. 260 Lars Schönemann .............................................................................. 275 Yvonne Neumann ............................................................................. 577 Anke Siemers .................................................................................. 333 Dirk Ludwig ....................................................................................... 425 Fax ................................................................................................... 451Phototherapeutische Keratektomie Stephanie Purrucker ........................................................................ 459Photodynamische Therapie am Augenhintergrund Stephanie Purrucker ........................................................................ 459Physikalisch-Medizinische leistungen Michaela Schmidt ............................................................................ 266Plausibilitätsausschuss Hauke Hinrichsen .............................................................................. 265 Susanne Hammerich ......................................................................... 686 Ulrike Moszeik ................................................................................. 336 Rita Maass ....................................................................................... 467

K O N T A K T

Polygraphie/Polysomnographie Christine Sancion ............................................................................. 470Pressesprecher Marco Dethlefsen ............................................................................ 381 Fax .................................................................................................. 396Psychotherapie Kevin Maschmann ........................................................................... 321Qualitätssicherung Aenne Villwock (Leiterin) ........................................................ 369/262 Fax ................................................................................................... 374Qualitätszirkel/Qualitätsmanagement Angelika Ströbel .............................................................................. 204 Detlef Greiner .................................................................................. 527 Regina Steffen ................................................................................. 292 Fax ................................................................................................... 374QuaMaDi Kathrin Zander ................................................................................. 382Radiologie-Kommission Aenne Villwock ................................................................................ 369 Cornelia Thiesen .............................................................................. 458Röntgen (Anträge) Daniela Leisner ................................................................................ 533Röntgen (Qualitätssicherung) Cornelia Thiesen .............................................................................. 458Rückforderungen der Kostenträger Björn Linders .................................................................................... 564Schmerztherapie Monika Vogt .................................................................................... 366Service-Team/Hotline Telefon ..................................................................................... 388/883 Fax ................................................................................................... 505Sonographie (Anträge) Ute Tasche ....................................................................................... 485Sonographie (Qualitätssicherung) Susanne Paap .................................................................................. 228 Christina Bernhardt .......................................................................... 315Sozialpsychiatrie-Vereinbarung Kevin Maschmann ........................................................................... 321Soziotherapie Kevin Maschmann ........................................................................... 321Sprechstundenbedarf Heidi Dabelstein .............................................................................. 353Strahlentherapie Daniela Leisner ................................................................................ 533Struktur und Verträge Simone Eberhard (Kommisarische Leiterin) .................................... 331 Fax ................................................................................................... 488Telematik-Hotline ................................................................................. 888Teilzahlungen Brunhild Böttcher............................................................................. 231Tonsillotomie Doreen Knoblauch ........................................................................... 445Umweltmedizin/Umweltausschuss Marion Frohberg ............................................................................. 444Vakuumbiopsie Dagmar Martensen ......................................................................... 687Verordnung medizinische Rehaleistungen Christine Sancion ............................................................................. 470Verordnung (Team Beratung) Thomas Frohberg ............................................................................. 304

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Nordlicht A K t u e l l 4 | 201338

Widersprüche (Abteilung Recht) Gudrun Molitor ................................................................................ 439Zulassung Bianca Hartz (Leiterin) ............................................................. 255/358 Fax ................................................................................................... 276Zytologie Marion Frohberg .............................................................................. 444

Stelle nach Paragraf 81a SGB V: Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen Klaus-Henning Sterzik .............................................................. 230/251

PrüfungsstelleRosenstr. 28, 23795 Bad Segebergtel. 04551 9010 0, Fax 04551 901022

Beschwerdeausschuss Dr. Johann David Wadephul (Vorsitzender) ................................. 90100 Prof. Günther Jansen (Stellvertreter) .......................................... 90100leiter der Dienststelle Markus Eßfeld ............................................................................ 901021Verordnungsprüfung Elsbeth Kampen ........................................................................ 901023 Dr. Michael Beyer ...................................................................... 901015 Dorthe Flathus-Rolfs .................................................................. 901015 Astrid Stamer ............................................................................. 901024 Evelyn Sonnenrein ..................................................................... 901024 Katja Junge ................................................................................ 901024 Ina Buchholz .............................................................................. 901024Sprechstundenbedarfs-, Honorar- und Zufälligkeitsprüfung Birgit Wiese ............................................................................... 901012 Catherin Weh ............................................................................. 901011 Iris Flägel ................................................................................... 901011 Stefanie Kuhlee ......................................................................... 901013Zweitmeinungsverfahren Gastroenterologie und Rheuma Nadja Kleinert ............................................................................ 901025organisation Dorina Schadendorf .................................................................. 901020 Tanja Bauer ........................................................................... ..... 901016 Sabine Kruse ............................................................................. 901016 Elisabeth Möller-Kammritz ....................................................... 901017 Gabriele Stüven ........................................................................ 901017 Susanne Schuldt.................................................................... ..... 901017 Melanie Buchbach ................................................................ ..... 901019 Lina Fitzner ........................................................................... ..... 901019

K O N T A K T

An diese Stelle nach Paragraf 81a SGB V kann sich jede Person wenden. Es handelt sich um eine organisatorisch verselbstständigte und weisungsungebundene Einrichtung. Sie hat im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages allen genügend substanziierten Hinweisen auf Sachverhalte nachzugehen, die auf Unregelmäßigkeiten oder auf eine rechtswidrige oder zweckwidrige Nutzung von Finanzmitteln im Zusammenhang mit den Aufgaben der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein hindeuten und die aufgrund der einzelnen Anga-ben oder der Gesamtumstände glaubhaft erscheinen.

Nordlicht aktuell

Offizielles Mitteilungsblatt der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein

Herausgeber Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein Dr. Monika Schliffke (v.i.S.d.P.)Redaktion Marco Dethlefsen (Leiter); Prof. Jens-Martin Träder (stellv. Leiter); Borka Totzauer (Layout); Jakob Wilder Redaktionsbeirat Ekkehard Becker; Dr. Ralph Ennenbach; Reinhardt Hassenstein; Dr. Monika Schliffke; Druck Grafik + Druck, Kiel Fotos iStockphoto

Anschrift der Redaktion Bismarckallee 1– 6, 23795 Bad Segeberg,Tel. 04551 883 356, Fax 04551 883 396, E-Mail: [email protected], www.kvsh.de

Das Nordlicht erscheint monatlich als Informationsorgan der Mitglieder der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein. Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Leserbriefe geben nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder; sie dienen dem freien Meinungsaustausch. Jede Einsendung behandelt die Redaktion sorgfältig. Die Redaktion behält sich die Auswahl der Zuschriften sowie deren sinnwahrende Kürzung ausdrücklich vor. Die Zeitschrift, alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrecht-lich geschützt. Nachdruck nur mit schriftlichem Einverständnis des Herausgebers. Wenn aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form eines Wortes genutzt wird („der Arzt“), ist hiermit selbstver-ständlich auch die weibliche Form gemeint („die Ärztin“).

I m p r e s s u m

Zentrale Stelle Mammographie-ScreeningBismarckallee 7, 23795 Bad Segeberg Tel ................................................................................................... 898900Fax ............................................................................................... 8989089Dagmar Hergert-Lüder (Leiterin) ..................................................... 8989010

Umzug | Prüfungsstelle

Sie finden uns ab 1. Juni 2013: Bahnhofstraße 1, 23795 Bad Segeberg

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Nordlicht A K t u e l l4 | 2013 39

KielKreisstelle: Herzog-Friedrich-Str. 49, 24103 Kiel Tel .............................................................................................. 0431 93222 Fax ......................................................................................... 0431 9719682Wolfgang Schulte am Hülse, AllgemeinarztTel ............................................................................................ 0431 541771 Fax ........................................................................................... 0431 549778 E-Mail ..................................................................... [email protected]

lübeckKreisstelle: Parade 5, 23552 lübeck, Tel .............................................................................................. 0451 72240 Fax ......................................................................................... 0451 7063179Dr. Andreas Bobrowski, laborarztTel ........................................................................................... 0451 610900 Fax ......................................................................................... 0451 6109010 E-Mail .............................................................. [email protected]

FlensburgKreisstelle: Berglücke 5, 24943 FlensburgTel ............................................................................................. 0461 42939 Fax ............................................................................................. 0461 46891Dr. Wolfgang Barchasch, FrauenarztTel .............................................................................................. 0461 27700 Fax ............................................................................................ 0461 28149 E-Mail ............................................................ [email protected]

NeumünsterJörg Schulz-Ehlbeck, hausärztl. InternistTel ........................................................................................... 04321 47744 Fax ........................................................................................... 04321 41601 E-Mail ..................................................... [email protected]

Kreis DithmarschenBurkhard Sawade, Praktischer ArztTel .............................................................................................. 04832 8128 Fax ............................................................................................. 04832 3164 E-Mail ..................................................... [email protected]

Kreis Herzogtum lauenburgRaimund leineweber, AllgemeinarztTel .............................................................................................. 04155 2044 Fax ............................................................................................ 04155 2020 E-Mail .......................................................... [email protected]

Kreis NordfrieslandDr. Martin Böhm, InternistTel ............................................................................................. 04841 5037 Fax ............................................................................................. 04841 5038 E-Mail ..................................................... [email protected]

Kreis ostholsteinDr. Thomas Schang, ChirurgTel ............................................................................................ 04521 72606 Fax ......................................................................................... 04521 409433 E-Mail ......................................................... [email protected]

Kreis PinnebergDr. Zouheir Hannah, orthopädeTel ............................................................................................ 04106 82525 Fax ........................................................................................... 04106 82795 E-Mail ........................................................... [email protected]

Kreis PlönDr. Joachim Pohl, AllgemeinarztTel .............................................................................................. 04526 1000 Fax ............................................................................................ 04526 1849 E-Mail .................................................................. [email protected]

Kreis Rendsburg-EckernfördeCarl Culemeyer, AllgemeinarztTel .............................................................................................. 04353 9595 Fax ............................................................................................. 04353 9555 E-Mail ....................................................................... [email protected]

Kreis Schleswig-FlensburgDr. Carsten Petersen, InternistTel .......................................................................................... 04621 951950 Fax .......................................................................................... 04621 20209 E-Mail ........................................................... [email protected]

Kreis SegebergDr. Dieter Freese, AllgemeinarztTel ............................................................................................ 04551 83553 Fax ........................................................................................ 04551 879728 E-Mail ............................................................ [email protected]

Kreis SteinburgDr. Klaus-Heinrich Heger, InternistTel .............................................................................................. 04124 2822 Fax ............................................................................................ 04124 7871 E-Mail ............................................................ [email protected]

Kreis StormarnDr. Hans Irmer, ArztTel ............................................................................................ 04102 52610 Fax .......................................................................................... 04102 52678 E-Mail ............................................................. [email protected]

Kreisstellen der KVSH

K O N T A K T

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5. Info-Tag für Existenzgründerund Praxisabgeber1. Juni 2013 | Vitalia Seehotel | Bad Segeberg

Anm

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Tagungsprogrammfür Existenzgründer und Praxis abgeber

13:00–14:00 UhrMittagessen

14:00 –14:45 UhrDie Schnittstelle zur Ärztekammer Dr. Franz Bartmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-HolsteinDr. Carsten Le�mann, Hauptgeschäftsführer der Ärztekammer Schleswig-Holstein

14:45 –15:00 UhrInternationale Patenschaften für Kinder am Beispiel von „PLAN“Monica Bergmann, Vorstandsmitglied „Hilfe mit PLAN“

15:00 –15:45 UhrE�ektives Rechnungsmanagement am Beispiel der PrivatabrechnungHorst Falkenberg, Geschäftsführer der PVS Schleswig-Holstein

15:45 –16:45 UhrGestaltung der Kooperations-, Kauf- und Arbeitsverträge bei Praxisübernahme sowie -abgabeDr. Klaus C. Kossen, Rechtsanwalt, Bad Segeberg

ab 16.45 UhrDiskussion und Besuch der Info-Stände im Atrium

Kooperationspartner:

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Filiale Lübeck

Fackenburger Allee 11

23554 Lübeck

www.apobank.de

Kassenärztliche Vereinigung

Schleswig-Holstein

Bismarckallee 1–6

23795 Bad Segeberg

Ärztekammer Schleswig-Holstein

Bismarckallee 8–12

23795 Bad Segeberg

www.apobank.de

5. Info-Tag für Existenzgründerund Praxisabgeber1. Juni 2013 | Vitalia Seehotel | Bad Segeberg

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Tagungsprogrammfür Existenzgründer und Praxis abgeber

13:00–14:00 UhrMittagessen

14:00 –14:45 UhrDie Schnittstelle zur Ärztekammer Dr. Franz Bartmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-HolsteinDr. Carsten Le�mann, Hauptgeschäftsführer der Ärztekammer Schleswig-Holstein

14:45 –15:00 UhrInternationale Patenschaften für Kinder am Beispiel von „PLAN“Monica Bergmann, Vorstandsmitglied „Hilfe mit PLAN“

15:00 –15:45 UhrE�ektives Rechnungsmanagement am Beispiel der PrivatabrechnungHorst Falkenberg, Geschäftsführer der PVS Schleswig-Holstein

15:45 –16:45 UhrGestaltung der Kooperations-, Kauf- und Arbeitsverträge bei Praxisübernahme sowie -abgabeDr. Klaus C. Kossen, Rechtsanwalt, Bad Segeberg

ab 16.45 UhrDiskussion und Besuch der Info-Stände im Atrium

Kooperationspartner:

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Filiale Lübeck

Fackenburger Allee 11

23554 Lübeck

www.apobank.de

Kassenärztliche Vereinigung

Schleswig-Holstein

Bismarckallee 1–6

23795 Bad Segeberg

Ärztekammer Schleswig-Holstein

Bismarckallee 8–12

23795 Bad Segeberg

www.apobank.de

KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTSSchleswig-HolsteinKassenärztliche Vereinigung

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