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Bericht über das Schuljahr 2016 / 17 Kantonsschule Zürcher Oberland, Wetzikon Norm und Abweichung

Norm und Abweichung - kzo.ch · 2 Redaktion Martin Zimmermann Editorial, Rückblick 2016/17 Roman Spörri Redaktion Ursulina Wyss Redaktion Thomas Stecher Verzeichnisse, Statistiken

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Bericht über das Schuljahr 2016 / 17

Kantonsschule Zürcher Oberland, Wetzikon

Norm und Abweichung

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Kantonsschule Zürcher Oberland, Wetzikon

Bericht über das Schuljahr 2016 / 17

August 2016 bis Juli 2017

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Redaktion

Martin Zimmermann Editorial, Rückblick 2016/ 17Roman Spörri RedaktionUrsulina Wyss RedaktionThomas Stecher Verzeichnisse, Statistiken

Lektorat

Urs Schwarz

Gestaltung

Markus Kachel, Armin Frischknecht

Fotos

Janaína Rüegg / Anina Fritsche, M5a

Druck

Druckerei Sieber AG, 8340 Hinwil

Impressum

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Inhaltsverzeichnis

Impressum 2

Editorial 5

Rückblick Schuljahr 2016 / 17 7

Gedanken zum Jahr · Geschäfte der Schulkommission im Schuljahr 2016/17 7 · Geschäfte des Konvents im Schuljahr 2016/ 17 8 · Geschäfte der Schulkonferenz im Schuljahr 2016 / 17 9

Schulkommission · Rücktritte 10

Lehrerschaft · Neuanstellungen Mittelschullehrpersonen mbA 11 · Rücktritte 13 · In memoriam 18

Weiterbildungstage · Weiterbildungstag der Fachkreise im Schuljahr 2016/17 19 · Neue Bildungslandschaften am Weiterbildungstag für Lehrpersonen 20 · Die Wissenschaft der Guetsliformen – Wieso Programmieren

mehr als angewandte Mathematik ist 23

Schülerschaft · Aufnahmeprüfung und Schülerstatistik 26 · Schüleraustausch Schuljahr 2016/17 27

Mitarbeitende · Eintritte und Austritte 28

Daten, Fakten, Facetten 31

Prüfungen, Ehrungen, besondere Anlässe · Maturarede von Dominic Täubert, W6b 31 · Maturarede von Christiane Palm, AN6 34

Besondere Unterrichtsformen · Wichtiges in Kürze 36 · Studienwochen 2016 37

Louis XVI im Interview · Portfolio im Geschichtsunterricht 38

Rom für Frühaufsteher · Die Romreise des Freifachs Religion – inklusive Bad im Mittelmeer 40

Die Schule verlassen · Mit einer Maturklasse an den Solothurner Filmtagen 42

Tape Typo · Schriftbilder im Raum 45

Auf zur Färberwiese! · Wo Schwalben auf Delfine und Galaxien auf Dschungel treffen 48

Sport an der KZO · Maturanden-Sporttag 51

Musisches an der KZO · Jugendliche Dramatik im Dreivierteltakt 54 · Schlaflos im Himmelbett – Theateraufführung «Merlin oder

das wüste Land» 56

Verschiedenes · Die Chance auf mehrere Kuchenstücke 60

Schwerpunkt 63

· Menschen sind keine bunten Klötze 63 · «Intelligenz ist ein soziales Konstrukt – mit klarem

pädagogischem Nutzen» 65 · Nachteilsausgleich an der Kantonsschule Wetzikon

Wie stark darf die Korrektur sein? 70 · Carte Blanche für Laura Bertschinger, AC5 75

Verzeichnisse 77

· Schulkommission 77 · Schulleitung 77 · Lehrerschaft (Stand 01.06.2017) 78 · Beratung 79 · Zentrale Dienste 80 · Sekretariat 80 · Mediothek 80 · Hausdienst 80 · Informatik 80 · Fachkreise 80 · Pensionierte Lehrkräfte 80 · Maturklassen 2017 81 · Maturitätsarbeiten 2017: Ausgezeichnete Arbeiten 87 · Die Schwerpunktthemen der letzten Jahre 88

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Editorial

Das Wort «Schulpflicht» hat einen unangenehmen Beiklang. Es lässt an Zwangs­anstalten denken, in denen Kinder genormt und geschliffen werden, damit sie sich im sogenannten «richtigen Leben», in der Berufswelt, anpassen können.Natürlich hat auch unsere Schule, die Kantonsschule Zürcher Oberland, eine disziplinierende Funktion. Wir vertreten Grundwerte, an die sich alle halten sol­len: Zuverlässigkeit, Beharrlichkeit, Selbständigkeit. Dass diese Kompetenzen von gesellschaftlichen Vorstellungen geprägt sind, darf nicht überraschen, denn als Kantonsschule haben wir nicht nur die Aufgabe, mündige Bürgerinnen und Bürger zu formen. Unsere Maturandinnen und Maturanden sollen auch Normen respektierende Personen werden, welche sich den gesellschaftlichen Anforde­rungen und Zwängen stellen.

Der Ausdruck «Recht auf Bildung» hat einen anderen Klang. Er verweist auf die Erklärung der Menschenrechte und auf das Privileg, das mit dem Besuch unserer Schule verbunden ist. Wer sich auf das Gymnasium einlässt, darf Neues erfah­ren, darf Unerwartetes denken, darf sich Zeit nehmen für die Bildung seiner ei­genen Persönlichkeit. Dies bedeutet denn auch, dass nicht alle mit gleichen Vo­raussetzungen antreten müssen und dass nicht alle die Schule gleich verlassen.

Meine Erfahrungen an der KZO Wetzikon passen gut zu diesem Konzept. Seit vielen Jahren erlebe ich unsere Schule als eine Institution, in der auch Ausnahmen möglich sind. Schülerinnen und Schüler dürfen gelegentlich eigene Wege gehen, den Lehrpersonen wird eine grosse Freiheit in ihrem Unterricht zugestanden.Ein konkreter Ausdruck dieser Haltung ist etwa im Wahlkurssystem der KZO zu finden. Die Maturprüfungen sind nicht für alle Schülerinnen und Schüler zu 100% gleich, sondern sie hängen von einer Entscheidung ab. Wer im Fach Bio­logie den Kurs «Wildbiologie» besucht, setzt andere Schwerpunkte als jene, welche sich für den Kurs «Komplementärmedizin» eingeschrieben haben. Die Schülerinnen und Schüler dürfen so ihren eigenen Weg in Richtung Hochschule und Berufsausbildung mitgestalten.Doch nicht nur im Fachunterricht spürt man das Bemühen, individuellen Voraus­setzungen gerecht zu werden. Als man vor wenigen Jahren über «Nachteilsaus­gleichsmassnahmen» zu sprechen begann, kannte man an der KZO bereits eine gelebte Praxis im Umgang mit Schülerinnen und Schülern, welche zum Beispiel durch Lese­ und Rechtschreibschwächen benachteiligt sind.

Höchstes Ziel unserer Schule ist nicht, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Pflicht erfüllen und sich Wissen aneignen, welches sich in landesweit vergleich­baren Tests überprüfen lässt. Wichtig ist uns vielmehr das Recht der Jugend­lichen, das zu erreichen, was sie für ihren beruflichen und persönlichen Weg suchen und was sie zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern macht.

Martin Zimmermann

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Geschäfte der Schulkommission im Schuljahr 2016/17

(4 Sitzungen)

• Maturitätsprüfungen 2017: Erwahrung der Resultate

• 62 Mitarbeiterbeurteilungen für Lehrpersonen: Durchführung, Genehmigung, Austausch

• 10 Anstellungen von Mittelschul­lehrpersonen mit unbefristeten Verträgen in den Fächern Französisch, Geografie, Instrumentalunterricht und Mathematik

• Präsentation und Kenntnisnahme des Detailkonzepts «Bring your own device»

• Informationen zur Standortbestim­mung, Analysen und Projekte der Arbeitsgruppe «Schule und Zukunft»

• Kenntnisnahme der Wiederwahl von Rektor Dr. Martin Zimmermann und Prorektor Roger Vuk durch den Regierungsrat für eine weitere Amtszeit

• Kenntnisnahme der Umsetzung der vom Regierungsrat beschlos­senen Sparmassnahmen an der KZO (Leistungsüberprüfung 2016)

• Verabschiedung zweier Mitglieder aus der Schulkommission

• Information über Analysen, Berichte und Projekte

• Disziplinarfälle Schülerschaft

Rückblick Schuljahr 2016 / 17

Gedanken zum Jahr

Die Schule sei ein träges System, ein Hochseedampfer, der nur schwer zu ma­növrieren ist. So lautet die gängige Rede über die Institution Schule. Tatsäch­lich halten sich Traditionen im Unterricht ausserordentlich gut, aber wenn man genauer hinschaut, sieht man, wie sich die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern ständig wandelt. Das Schuljahr 2016/17 an der KZO Wetzikon bietet einige gute Beispiele dafür, nicht weil in diesem Jahr grosse Reformen realisiert worden wären, sondern weil viele Projekte laufen oder in Gang gesetzt worden sind. Zum Teil wurden diese von innen angestossen, andere sind den Kantonsschulen von aussen auferlegt worden. Alle Arbeiten stehen auf der Basis der Schul­kultur, die in den Fachkreisen, in Kommissionen, in der Schulkonferenz und im Konvent gepflegt wird. An der KZO ist man immer im Gespräch über den Unterricht und die Schulorganisation.Die folgenden vier Beispiele zeigen, wie sich die Schule bewegt.

BYOD (Bring your own device)

Seit Beginn 2017 bringen an der KZO alle Schülerinnen und Schüler der 3. Klassen (ab dem zweiten Semester) ihren eigenen Laptop in den Unterricht mit. Der Einsatz von elektronischen Medien im Unterricht erweitert die di­daktischen Möglichkeiten, er steht im Dienst der Fachinhalte und kann zum Beispiel für individualisierten Unterricht verwendet werden. Der Computer soll jedoch nicht um des Computers willen eingesetzt werden. Man kann davon ausgehen, dass die Geräte ungefähr während eines Fünftels der Lek­tionen im Einsatz sind. Elektronische Medien ersetzen nicht alle Bücher (z.B. Lektüre in den Sprachfächern), aber etwa Wörterbücher müssen nicht mehr angeschafft werden, weil es genügend Online­Ressourcen gibt.Die KZO Wetzikon nimmt durch diese Neuerung die gesellschaftliche Ent­wicklung sowie die geänderten Rahmenbedingungen an den Hochschulen und an der Volksschule bezüglich des Einsatzes von IT­Mitteln auf. Ziel ist, dass unsere Schülerinnen und Schüler grössere Fertigkeiten und eine grösse­re Selbstverständlichkeit im Umgang mit Anwenderprogrammen und ande­ren Tools erlangen.Vorbereitet wurde BYOD durch das langjährige Projekt «Laptopklassen», in dem viele Lehrpersonen unter der Leitung von Lucius Hartmann intensiv Er­fahrungen gesammelt und ausgewertet haben.

«Schule und Zukunft»

Wenn sich schon die äusseren Bedingungen verschlechtert hätten, müsse man die Organisation innerhalb der Schule optimieren, damit eine befriedi­gende Arbeit möglich bleibe. «Ich möchte noch 30 Jahre an der KZO arbei­ten.» So begründete eine Lehrerin ihr Engagement für die Gruppe «Schule und Zukunft», die sich im Schuljahr 16/17 gebildet hat. Es geht dabei nicht um «Dienst nach Vorschrift», also um eine trotzige Abwehrhaltung, sondern um Konzepte, mit denen man den hohen Anspruch an die eigene Arbeit unter erschwerten finanziellen Bedingungen realisieren kann.

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«Schule und Zukunft» ist ein eindrückliches Beispiel für die Initiative einiger jüngerer und älterer Lehrpersonen, welche sich nicht in die Ecke drängen las­sen wollen. Sie wollen vielmehr ihre Arbeit selber gestalten und dadurch die Freude an ihrem Beruf behalten. Was auch immer an konkreten Mass nahmen dabei herauskommen wird, eines ist schon jetzt gewiss: Die be teiligten Kolle­ginnen und Kollegen haben durch den regen Austausch bereits sehr viel über das System Schule gelernt. Vor allem wissen sie, worum es in den Fächern geht, die sie selber nicht unterrichten. Das ist enorm wich tig, weil man als Lehr­person oft die Tendenz hat, das eigene Fach absolut zu setzen. Dabei ist es für Schülerinnen und Schüler an einem Gymnasium gerade essentiell, sich einen breiten Überblick über die verschiedenen Wissensgebiete zu verschaffen.Dieser Aspekt ist für die Gruppe «Schule und Zukunft» zentral. Es gilt, das Projekt «Matura» unter den gegebenen Bedingungen weiter zu entwickeln. Den Schülerinnen und Schülern wird das zugutekommen.

«Gemeinsames Prüfen»

Seit einigen Jahren hat sich die Schulleiterkonferenz der Zürcher Mittelschulen (SLK) mit der Frage nach der Gleichwertigkeit von Maturitätsprüfungen an den verschiedenen Gymnasien befasst. Ausgelöst wurden die Aktivitäten durch den Befund einer Untersuchung (EVAMAR II), die ergab, dass die Ansprüche erstaunlich unterschiedlich sein können. Die Analyse der Situation wurde sehr umfassend durchgeführt. Auch die Fachgruppen von HSGYM, in denen die Mittelschulen und die Hochschulen vertreten sind, beschäftigten sich mit der Frage nach der Qualität der Zürcher Matura. Es zeigte sich relativ bald, dass das Problem sicher nicht durch eine Zentral­Matura oder durch eine Festlegung eines Einheitlichkeitsgrads (z.B. 50% gleiche Aufgaben) zu lösen ist. Die Arbeit der SLK war deshalb ein fruchtbarer Boden für den Auftrag, der über die EDK und den Bildungsrat an die Zürcher Kantonsschulen erging: «Anders als andere Kantone macht der Kanton Zürich den Schulen und ihren Fachschaften keine Vorgaben zum Grad der Einheitlichkeit der Prüfungen. Es werden zwar Vorgaben zum Prüfungsprozess gemacht, nicht aber zu den Prüfungen selbst. Die einzelnen Schulleitungen definieren anschliessend unter Einbezug der Lehrpersonen und der Schulkommission die schulspezi­fischen Anforderungen aufgrund des kantonalen Rahmenkonzepts.»Der Prozess läuft nun an der KZO in den Fachschaften, die sich dabei auf ihre Vorarbeiten aus den letzten Jahren stützen können. Sie profitieren von den Regelungen, die sie sich bereits intern gegeben haben und deren Entstehen in vielen Protokollen nachvollzogen werden kann.

«Basale fachliche Studierkompetenzen»

Im März 2016 wurden die eidgenössischen Rahmenlehrpläne für schwei ze­ri sche Maturitätsschulen durch einen Anhang ergänzt, der die sogenannten basalen fachlichen Studierkompetenzen definiert: «Basale fachliche Kompetenzen für allgemeine Studierfähigkeit setzen sich aus jenem Wissen und Können der entsprechenden Maturitätsfächer zu­sammen, das nicht nur von einzelnen, sondern von vielen Studiengängen vorausgesetzt wird. Sie sind zwar für die allgemeine Studierfähigkeit nicht hinreichend, aber für die erfolgreiche Aufnahme vieler Studiengänge not­wendig. Sie sollen deshalb besonders gut durch alle Gymnasiastinnen und Gymnasiasten erworben werden.» Konkret heisst dies, dass in der Mathematik kalkülorientierte Techniken wie Algorithmen nicht nur automatisiert vorliegen, sondern von den Schü­lerinnen und Schülern auch flexibel eingesetzt werden können. Im Bereich Deutsch verlangt eine der basalen Kompetenzen, dass man die in einem Text enthaltenen Informationen erschliessen, strukturieren, gewichten und refor­mulieren, d.h. in eigene Worte fassen kann.

Geschäfte des Konvents im Schuljahr 2016/ 17(5 Sitzungen)

• «Leistungsüberprüfung 2016»: Umsetzung der Sparvorgaben

• Wissen und Können unse rer Maturandinnen und Maturanden

• Umsetzung «Zukünftige Infor­matikmittel an der KZO» / «Bring your own device»

• Wahl Delegierte MVZ

• Datenfächer

• Anpassung Studienwochen­reglement

• Anstellungsbedingungen für Lehrpersonen, Vorgaben zum Stundenkonto

• Plagiatsweisung

• «Schule und Zukunft»

• Verabschiedungen

• Generalversammlungen Vereine Lämpefonds und LehrerInnenverein

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Im Laufe des Schuljahrs 2016/17 legte das Mittelschul­ und Berufsbildungs­amt des Kantons Zürich erste Pfade für die Umsetzung. Der Prozess soll zu einer Unterrichtsentwicklung in den Schulen führen und nicht zu zentralen Tests. Auf einen solchen Weg lassen wir uns gerne mitnehmen.

Alle diese Projekte gehen von der Prämisse aus, die Gymnasien seien auf diese Weise zu verbessern. Das ist sicher nicht falsch – denn die Beschäfti­gung mit dem eigenen Unterricht hat immer das Potenzial, das eigene Tun zu optimieren –, aber es ist aus Sicht der Gymnasien ärgerlich, dass die von aussen auferlegten Projekte selten von einer umfassenden Diagnose der Si­tuation ausgehen. Es wird kaum erhoben, was an den Schulen – in der Regel in den Fachkreisen – bereits gemacht worden ist, wenn ein Auftrag er teilt wird. Vor allem aber wird kaum je berücksichtigt, dass die effektive Schulzeit an den Gymnasien massiv kürzer geworden ist. Das liegt im Kan ton Zürich an der Reduktion auf vier (statt viereinhalb) Jahre und an der Vorverlegung der Maturitätsprüfungen vor die Sommerferien, was noch einmal sechs Wochen Unterrichtszeit gekostet hat. Es liegt aber auch an den zusätzlichen Fächern, die eingeführt worden sind (z.B. Einführung in Wirtschaft und Recht, Anwen­dungen des Computers) und an den zu sätzlichen erzieherischen Aufgaben, welche die Schule hat übernehmen müssen (AIDS­Aufklärung, Suchtpräven­tion im Bereich der Drogen und des Medienkonsums, Studienberatung etc.).

Ceterum censeo: Wenn die Maturandinnen und Maturanden in einzelnen Fächern heute weniger können sollten, dann liegt das an den gestiegenen Anforderungen an das System Schule und an den gekürzten Ressourcen, die zur Verfügung stehen.

Nichtsdestotrotz werden wir weiterhin sorgfältig unsere Arbeit weiter ver­folgen und damit die Schule auf Kurs halten. Ziel bleiben die Hochschulreife und die «vertiefte Gesellschaftsreife» (Franz Eberle).

Die Resultate der letzten Ehemaligenbefragung durch das «Institut für Ex­terne Schulevaluation» (IFES) stellen uns auf jeden Fall ein gutes Zeugnis aus. Die jungen Studentinnen und Studenten, welche an der KZO die Matura ablegten, beurteilen ihre Ausbildung am «Gymnasium im Zürcher Oberland» als gut. Auch in fachlicher Hinsicht fühlen sie sich solide vorbereitet.

Als Beispiel sei lediglich die folgende Rückmeldung eines Maturanden oder einer Maturandin erwähnt, der oder die unter «Allgemeine Rückmeldungen an die Schule» schreibt:

«Das Gymnasium Wetzikon ist eine der besser organisierten Schulen, und zwar auf der ganzen Breite. Sei es die Essensversorgung durch die Mensa, die meistens guten und kompetenten Lehrer, die Möglichkeit neben den Pflicht­fächern noch viele weitere zu besuchen (Instrumentalunterricht/Sportfächer usw.) und auch der beigebrachte Stoff deckt praktisch alles oder sogar noch mehr ab, was zu Beginn eines jeden Studiums verlangt wird. (…)Schlussendlich bleibt mir nochmals zu betonen, dass die fachliche Ausbil­dung eine sehr gute war und ich dankbar für die sechs Jahre an der KZO bin. Und zur Ermutigung an alle Lehrpersonen: Meistens weiss man die Ausbil­dung erst nach Abschluss bzw. zu Beginn des Studiums zu schätzen. Ver­zweifeln Sie also nicht, wenn Sie wenig bis keine Dankbarkeit von Seiten Ihrer Schüler für Ihren Job erhalten. Sie machen Ihre Sache gut .»

Martin Zimmermann

Geschäfte der Schulkonferenz im Schuljahr 2016 / 17(3 Sitzungen)

• Sparmassnahmen des Kantons und deren Auswirkungen auf unsere Schule

• Vorbesprechung der Änderungen am Reglement für Projektwochen und der entsprechenden Abstimmungen

• Informationen der Arbeitsgruppe «Schule und Zukunft»

• Vorstellen der Grundlagen des Konzepts «Gemeinsam Prüfen» und der neuen Plagiatsweisung

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Schulkommission

Rücktritte

Auf Ende des Schuljahres 2016/17 traten Matthias Forster und Jürg Neff als Mitglieder der Schulkommission zurück. Matthias Forster und Jürg Neff waren seit Juli 2011 in der Schulkommission und setzten sich für die KZO mit grossem Engagement ein. Ihre genauen Beobachtungen und ihre fundierten Äusserungen zu schulpolitischen Fragen waren sehr wertvoll für Lehrerschaft und Schulleitung. Wir danken Matthias Forster und Jürg Neff für ihre Arbeit.

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Lehrerschaft

Neuanstellungen Mittelschullehrpersonen mbA

Simone Boesch

Französisch

geb. 15. Mai 1980von Diepoldsau SG

2004–06 Interstaatliche Maturitätsschule für Erwachsene in St. Gallen2006–07 Grosses Latinum, Universität Zürich2007–10 Bachelor of Arts für Romanistik, Anglistik und Politikwissenschaft, Universität Zürich2011–14 Master of Arts für Romanistik und Anglistik, Universität Zürich2012–13 zwei Auslandsemester an der Unversité Paris IV Sorbonne2009–14 Div. Stellvertretungen sowie Prüfungsexpertin Französisch und Englisch an Maturitäts-, Berufs- und Privatschulenseit 2013 Lehrbeauftragte für Französisch und Englisch an der KZO2017 Lehrdiplom für Maturitätsschulen für Französisch und Englischab 2017/18 Mittelschullehrerin mbA für Französisch an der KZO

Michael Bürgisser

Mathematik

geb. 24. Sept. 1982von Willisau LU

2002 Matura an der Kantonsschule Willisau2008 Diplom in Mathematik an der Universität Zürich2008 Höheres Lehramt in Mathematik, Universität Zürich2009–12 Doktoratsstudium in Mathematik, Dr. sc. ETH Zürich2008–12 Wissenschaftlicher Assistent an der ETH Zürich2013–14 Consultant bei Solution Providers Schweiz AG, Dübendorf2014/15–15/16 Lehrbeauftragter für Mathematik an der KZOab 2016 Mittelschullehrer obA für Mathematik an der KZOseit 2017 Mittelschullehrer mbA für Mathematik an der KZO

Claudia Dünki

Französisch

geb. 6. Mai 1987von Luzein GR

2006 Matura an der Kantonsschule Zürcher Unterland, Bülach2006–07 Austauschjahr in Genf2007–11 Bachelor of Arts in Romanistik und Germanistik, Universität Zürich2009 Austauschsemester Erasmus Université Lyon III, Jean Moulin2011–13 Master of Arts in Romanistik und Germanistik, Universität Zürich2008–10 Tutorin für Linguistik, Universität Zürich2010–13 Gymivorbereitungskurse und Privatunterricht im «Logos Lehrerteam»2011–14 Lehrperson bei Bellinguaab 2013 Ausbildung zum Lehrdiplom in den Fächern Deutsch und Französisch mit div. Praktika an der KS Zür cher Unterland, KS Wiedikon, KS Küsnacht, Real- und Literargymnasium Zürich sowie MNG Rämibühl2014 Stellvertretung für Französisch an der KS Wiedikon und Swiss International School Zürichab 2014/15 Lehrbeauftragte für Französisch an der KZO 2016 Lehrdiplom für Maturitätsschulen für Französisch und Deutschseit 2017 Mittelschullehrerin mbA für Französisch an der KZO

Laura Fenini

Französisch

geb. 7. Juli 1985von Massagno TI

2004 Matura an der Kantonsschule Zürich Oerlikon2005–2012 Studium Französisch, Filmwissenschaft und Ethnologie an der Universität Zürich, lic. phil. I.2008–2009 Erasmus-Austauschjahr an Université Paris IV, Sorbonne2009–2015 Diverse Stellvertretungen für Französisch2013–2015 Lehrbeauftragte Realgymnasium Rämibühl, Zürich2014 Lehrdiplom für Maturitätsschulen im Fach Französisch, Universität Zürich2014–2016 Lehrbeauftragte KS Zürcher Unterland, Bülach2016/17 Lehrbeauftragte KS Usterab 2017/18 Mittelschullehrerin mbA für Französisch an der KZO

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Patrik Gasser

Mathematik

geb. 11. Mai 1988von Lungern OW

2007 Matura an der Kantonsschule Obwalden, Sarnen2014 Master of Science ETH in Mathematik2015 Lehrdiplom für Maturitätsschulen in Mathematik, ETH Zürich2011–13 Hilfsassistent an der ETH Zürich2014–15/16 Lehrauftrag für Mathematik an der KZOseit FS 2016 Mittelschullehrer obA für Mathematik an der KZOseit 2017 Mittelschullehrer mbA für Mathematik an der KZO

Veronika Räth

Französisch

geb. 3. Februar 1974von Deutschland

1993 Abitur am Rechberg-Gymnasium, Donzdorf1996 Diploma of Advanced Study in Anglistik und Romanistik mit Studien an der Universität Tübingen und der Oxford-Brookes-University1996–99 Studium der Anglistik, Romanistik und Hispanistik an der Universität Tübingen1999 Staatsexamen im Fach Englisch und im Fach Französisch1999–2000 Studium der Hispanistik an der Universidad de Zaragoza und der Universität Mannheim sowie Staatsexamen im Fach Spanisch2000–02 Beginn des Referendariats und zwei Ausbildungsabschnitte am Andreae-Gymnasium Herrenberg und der Geschwister-Scholl-Schule in Tübingen2002–05 Gymnasiallehrerin für die Fächer Englisch, Französisch, Spanisch am Johannes-Kepler-Gymnasium in Reutlingen2005–08 Selbständige Sprachlehrerin in Zürich2009–10 Lehrbeauftragte für Französisch an der KZOseit 2010 Mittelschullehrerin obA für Französisch an der KZOab 2017 Mittelschullehrerin mbA für Französisch an der KZO

Christoph Roduner

Geografie

geb. 27. Nov. 1986von Sennwald SG

2005 Matura Kantonsschule Büelrain, Winterthur2005–11 Snowboard- und Telemark-Instruktor (SSSA) an der Schweizerischen Ski- und Snowboardschule Saas-Fee2010–11 Vikariat als Sportlehrer an der KS Büelrain Winterthur2012–13 Lehrbeauftragter für Geografie an der KZO2014 Master of Science in Geografie, Universität Zürich2014 Vikariat als Geografielehrer an der Stiftsschule Einsiedeln2014–16 Lehrbeauftragter für Geografie an der KZO2015 Lehrdiplom für Maturitätsschulen in Geografie, Universität Zürichseit 2016 Mittelschullehrer obA für Geografie an der KZOab 2017 Mittelschullehrer mbA für Geografie an der KZO

Michael Schneckenburger

Mathematik

geb. 21. Mai 1966von Schaffhausen und Dachsen ZH

1985 Matura Typus B Kantonsschule Reussbühl, Luzern1987–93 Studium der Mathematik, Physik und Germanistik an der Universität Zürich, Diplom der philosophischen Fakultät ll1992–2000 Lehrbeauftragter, Literargymnasium Rämibühl, Zürich1993–94 Lehrbeauftragter, KZO Wetzikon1994–2000 Lehrbeauftragter, MNG Rämibühl, Zürich1996 Diplom für das Höhere Lehramt in Mathematik, Universität Zürich2000–03 Mittelschullehrer obA für Mathematik, Literargymnasium Rämibühl, Zürich2002–16 Koordinator zweisprachige Matura / IB, Literargymnasium Rämibühl2003–17 Mittelschullehrer mbA für Mathematik, Literargymnasium Rämibühl, Zürich2007–15 Prorektor, Literargymnasium Rämibühl, Zürichab 2017/18 Mittelschullehrer mbA für Mathematik an der KZO

Julia Schwob

Violine

geb. 28. Juni 1987von Pratteln BL

2008 Matura am Kunst- und Sportgymnasium Rämibühl, Zürich2011 Master of Arts ZFH, Music Pedagogy mit Vertiefung in instrumentaler/vokaler Musikpädagogik (Klassik), Zürcher Hochschule der Künste2011/12 Lehrbeauftragte für Violine an der KZOseit 2012/13 Mittelschullehrerin obA für Violine an der KZO2014 Master of Arts BFH in Music Performance, Violine, Hochschule der Künste Bernseit 2016 Studium an der Schola Cantorum Basiliensis, Barockviolineab 2017/18 Mittelschullehrerin mbA für Violine an der KZO

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Prof. Fridolin Berger, Mittelschullehrer mbA für Englisch

Lieber FridolinVor ein paar Tagen schnappte ich im

Gang ein-zwei Sätze eines Gesprächs auf. Ein Kollege fragte dich: «He, du wirst ja jetzt dann bald pensio-niert! Was ist das für ein Gefühl?» «Gut», antwortetest du ihm, «es kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Ja, wirklich gut». Das zu hören, freut mich sehr für dich. Schön, wenn du auf den neuen Lebensabschnitt positiv eingestellt bist und dich freuen kannst.Ich weiss noch genau, wann und wo ich dich, lieber Fri-dolin, zum ersten Mal gesehen bzw. wir uns kennen-gelernt haben. Seither sind ziemlich genau 8 Jahre ver-gangen. Vor acht Jahren, da gab es – vermutlich in der letzten Schulwoche oder so; das weiss ich nicht mehr so genau – ein grosses Fest auf einem Schiff auf dem Zü-richsee. Rektor Dieter Schindler wurde damals verab-schiedet. Nicht wenige von euch mögen sich sicher noch daran erinnern. Obwohl ich noch nicht an der KZO arbeitete, aber bereits als Prorektor gewählt war, wur-de ich zu diesem Fest eingeladen und es gab für mich eine Menge zu sehen und zu erleben: Viele Eindrücke, viele Menschen, viel Freude und auch etwas Wehmut. Ich kannte ja praktisch niemanden und so sprach ich mal hier – mal dort ein paar freundliche Worte mit al-len möglichen Personen. Als frisch von aussen gewählter Prorektor war die gegenseitige Kontaktnahme – sagen wir mal so – «sehr spannend».Zum Essen musste man sich einen Platz fast erkämp-fen und es ergab sich zufällig, dass ich inmitten von Musikern sass: Michi Voss am Sax, Fredi Olbrecht am Schlagzeug, Dani Manhart am Klavier und – eben – Fridolin Berger am Bass: Coole Band, schöne Musik, dachte ich mir und ab diesem Zeitpunkt warst du, Fri-dolin, damit für mich ein Musiklehrer. Ob ich bereits damals erfahren habe, dass dies ja gar nicht zutrifft, weiss ich nicht mehr so genau.Jedenfalls konnte ich dich nachher immer wieder an di-versen Anlässen mit verschiedenen Beteiligten – seien es Schülerkonzerte, Lehrerband, special acts – als erfah-renen und leidenschaftlichen Bassisten erleben. Nicht umsonst hat dich Dani Wiedenkeller bei der letzten Prämierung der Maturarbeiten dafür speziell erwähnt. Auch von meiner Seite dazu ein ganz herzliches Dan-keschön für dein wirklich grosses und für alle Zuhörer und Zuhörerinnen wohlklingendes Engagement!Neben der Musik lernte ich dich – natürlich – bald auch als Anglisten und Englischlehrer besser kennen: Beispielsweise in den Fachkreissitzungen, in denen du

Rücktritte – sofern ich dies jeweils mitbekam – nicht übermässig, aber doch pointiert auftretend deine Ansichten verlaut-bartest. Immer freundlich und andere nicht vor den Kopf stossend brachtest du deine Anliegen ein. Oft wa-ren diese nicht dem Mainstream entsprechend. Deine grundsätzlich konstruktive Haltung führte aber auch zusammen mit vielen weiteren Aspekten zu einer pro-duktiven und angenehmen Gesprächskultur im Fach-kreis Anglistik, wie ich sie schon häufig erlebt habe. Im Frühling 2011 durfte ich als Mitglied der Schullei-tung deinen Unterricht im Rahmen einer so genannt systematischen Mitarbeiterbeurteilung besuchen. Ich nutzte (und nutze immer noch – muss ich gestehen) diese Gelegenheiten gern, um zu beobachten, um meine schulische Neugier zu stillen, d. h. um selber neue Er-fahrungen zu sammeln und um Einblicke zu gewinnen, was denn wirklich «guter Unterricht» sein könnte, und auch, um über den Unterricht ins Gespräch zu kom-men. Mir gefiel, was ich bei dir sah: dein Unterrichtsstil, dein Auftreten, dein guter Draht zu den Jugendlichen – auch deine seriöse, aber unspektakuläre Vorgehens-weise, deine eigene Bescheidenheit. Ich glaube, mich daran zu erinnern, dass du andererseits diese MAB (wie vielleicht auch der eine oder andere hier im Saal?) eher als mühsam und lästig, ja sogar als unnötig empfunden hast. Dies hast du auch im Gespräch zum Ausdruck ge-bracht. Viel wichtiger sei es doch – meintest du – ,den Lehrpersonen möglichst viel Vertrauen und Unterstüt-zung bzw. Wertschätzung entgegenzubringen. Ja, lieber Fridolin, obwohl ich deine kritische Haltung gegenüber der MAB nicht gänzlich teile, bin ich doch sehr mit dei-ner Idee von Wertschätzung einverstanden und erwähne es hier sehr gerne. Wie dies bei Verabschiedungen so üblich ist, habe auch ich in deinem «Schuldossier» gestöbert, ob ich etwas «Verwendbares» für diese Abschiedsrede finde. Und tat-sächlich: Ich bin fündig geworden; und zwar in einem Gesuch für einen Fortbildungskredit an die Erziehungs-direktion, das Rektor Schwarzenbach am 21.4.1999 un-terschrieb. Zusammen mit einer Kollegin hast du, Fri-dolin, an einer Weiterbildung in Brighton an der British Council Summer School teilgenommen. Der Manager Paul Atkins bestätigte, dass du im Juli 1999 in «Video, audio and new computer technologies in the teaching of English» geschult worden bist. Im Anschluss an die Wei-terbildung hast du dann auch intern die anderen Lehr-personen geschult. Rektor Schwarzenbach empfahl den notwendigen Urlaub explizit mit dem Hinweis, dass die-ser Kurs für die KZO einen speziellen Stellenwert besitze, weil das Einrichten eines Multimediaraumes geplant war. Beim Lesen dieser Akten musste ich ziemlich schmun-zeln. Du hast dich – wie kaum ein anderer in diesem Raum – mehrfach, dezidiert und deutlich gegen eine übermässige Verwendung von Computern im Unter-richt ausgesprochen. Ich persönlich schätzte und schätze deine pointierte Haltung sehr, weil ich dadurch erstens

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weiss, woran ich bin, und weil ich zweitens damit auch meine eigene Haltung überdenken und schär-fen kann. Insofern möchte ich dir dafür danken und auch andere Lehrpersonen ermuntern, zu bildungs-politischen Themen sachlich dezidiert Stellung zu nehmen, weil wir nur so unsere Schule voranbringen können. Dich erfüllt – so sagtest du mir kürzlich – gegen-über der KZO eine grosse Dankbarkeit: dafür, dass du ein schönes Fach unterrichten und eine sinnvolle Tätigkeit ausüben durftest, aber auch beispielsweise für die Möglichkeit, in den letzten Jahren das Un-terrichtspensum neben der ordentlichen Altersentlas-tung weiter reduzieren zu können. Dankbar warst du ebenfalls, als Beauftragter der Schulleitung für Bauten und Sicherheit noch Neues kennenzulernen. In unzähligen Sitzungen und zig Dokumenten und Plänen hast du dich für die Anlie-gen der Lehrpersonen bei Umbauten oder Neueinrich-tungen von Zimmern eingesetzt. Wenn wir heute die in den letzten Jahren neu eingerichteten Fachschafts-zimmer anschauen, so ist hier vieles gelungen. Darauf kannst auch du stolz sein. Nur für das Fachschafts-zimmer der Anglisten, das – meines Wissens – schon vor vielen Jahren unter Beobachtung stand, ergab sich noch keine Veränderung. Woran das wohl liegt? Vielen Dank jedenfalls dir für dein Engagement in diesem Bereich. Es wird zudem gemunkelt, dass noch in diesem Semester – zu deinen Ehren? – eine erneu-te Evakuierungsübung der Schule vorgesehen sei. Wir werden dann zu diesem Zeitpunkt alle an dich denken. Wenn ich noch einen letzten Aspekt ansprechen darf, bemerke ich gerne noch, dass ich es sehr geschätzt habe, wie du, Fridolin, dich für einen Relaunch der Christmas carol singing (jeweils vor Weihnachten) eingesetzt hast. Aktiv hinter und vor den Kulissen hast du auch hier – zusammen mit vielen anderen – eine bewährte KZO-Tradition einen Schritt weiter-geführt. Vielen Dank. In diesem Sinn freue ich mich, mit dir an der glei-chen Schule gearbeitet zu haben und wünsche dir für deine nahe und weitere Zukunft nur das Allerbes-te. Mögen deine Pläne und Wünsche in Erfüllung gehen. Vielen, herzlichen Dank für deinen Einsatz zugunsten der KZO und «take care»!

Roger Vuk

Franz Sidler, Mittelschullehrer mbA für Mathematik

Lieber FranzIch habe nicht schlecht gestaunt, als ich

dich vor etwa drei Jahren in einem Film gesehen habe, einem Film über die Kantonsschule Küsnacht. Für mich völlig unerwartet tauchte da ganz kurz ein Schwarzweiss-foto auf, ein Klassenfoto, abgelichtet vor der damaligen Semihalle, und mir war sofort klar: «Den kenne ich doch!» Die Haare zwar deutlich länger und die Hosen mit Schlag, aber ich hatte nicht den geringsten Zweifel, wer mir da mit einem leichten Lächeln im Gesicht entgegenblickte. Das Bild muss Mitte der 70er Jahre entstanden sein, da warst du nämlich Schüler des damaligen Unterseminars Küsnacht. Es war der vielversprechende, wohlklingende Name, der deine Schulwahl wesentlich beeinflusst hatte. «Unterseminar Küsnacht», das war eben nicht einfach eine x-beliebige Kantonsschule, sondern eine, die geprägt war von einem offenen Geist und – wie wir beide wissen – vom Ruf, etwas alternativ und verträumt zu sein. Vor allem aber war es im Kanton Zürich die Lehrer-schmiede schlechthin. Ich bin mir sicher, dass du ein ex zellenter Primarlehrer geworden wärst. Mit deinem aussergewöhnlichen Talent, den Schülerinnen und Schü -lern aufmerksam zuzuhören, um einen präzisen Einblick in ihre Gedankengänge zu bekommen, um ihre Denk-weise genau erfassen und aufschlüsseln zu können, ja, da-mit hättest du für den Beruf des Primarlehrers die besten Voraussetzungen mitgebracht. Die Liebe zur Mathematik liess dich aber glücklicherweise einen anderen Weg ein-schlagen. An der Universität Zürich studiertest du Ma-thematik und Physik und hieltest dich mit Nachhilfeun-terricht und Stellvertretungen finanziell über Wasser. Die Arbeit mit den Jugendlichen war für dich eine enorme Bereicherung. Sie hat dich beglückt und in deinem Ent-scheid, künftig als Pädagoge tätig zu sein, bestärkt. Wer jetzt aber denkt, dass du demzufolge nach dem Stu dium nur noch das Diplom für das Höhere Lehramt an gehängt hättest, um möglichst schnell in den Beruf einsteigen zu können, der irrt. Denn wenn du etwas anpackst, tust du das ordentlich und wohlüberlegt. So gehört denn zu deiner pädagogischen Ausbildung nicht nur das oben erwähnte Diplom, nein, du kannst auch das Fähigkeitszeugnis für Primarlehrer vorweisen. Und fähig, das bist du wahrhaftig. Ich erinnere mich gut an jene Drittklässlerinnen, mit denen ich im Gang ins Ge-spräch kam, weil sie sich mit ihren Mathematikaufga-ben offen sichtlich und unüberhörbar schwertaten. Mei-ne ermunternden Worte fanden wenig Anklang, aber sie liessen mich leicht wehmütig wissen, dass sie im U eben beim Sidler gewesen seien und der habe immer genau gewusst, was sie in Mathe noch gebraucht hätten, um drauszukommen. Was für ein wunderbares Kompliment, das so treffend benennt, was dir in deinem Unterricht immer wieder

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eindrucksvoll gelungen ist: Schülerinnen und Schü-ler für die Mathematik zu begeistern und sie in ihrem Tun zu bestärken. Du hast sie befähigt, Mathema-tik zu verstehen, hast ihnen immer zugetraut, Ziele erreichen zu können, und sie auf diesem Weg stets beharrlich begleitet. Seit ich dich kenne, und da sind mittlerweile doch ei-nige Jahre zusammengekommen, feilst du an deinem Unterricht. Was es in deinem Lehrerleben sicher nie ge-geben hat, ist eine unreflektierte Routine. Deine stetige und intensive Auseinandersetzung mit den Lernpro-zessen der Schülerinnen und Schüler ist beispielhaft. Erkennen und begreifen, was in ihren Köpfen vor sich geht, das faszinierte dich. Es war immer wieder wohl-tuend, wenn du mir von deinen Klassen erzähltest, in einem Ton, der von Engagement zeugte, von einer po-sitiven Sichtweise und von grosser Leidenschaft. Es verwundert daher nicht, dass dir vor Jahren ein Praktikant perplex gestand, dass es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen sei, als er Einblick in deinen Unterricht bekommen habe. Er war schlicht begeis-tert, dass Mathematik auch so vermittelt werden kann. Wer von deinem grossen Erfahrungsschatz und dei-nem profunden Fachwissen profitieren konnte, weiss sicher Ähnliches zu berichten. Deine Arbeitsblätter für die U-Klassen stehen bei Fachkolleginnen und -kollegen auf jeden Fall seit Jahren hoch im Kurs. In Sachen Unterstufe warst du ja auch richtiggehend unser Spezialist. Du wusstest ganz genau, was von U-Schülerinnen und U-Schülern verlangt werden kann und welche Rahmenbedingungen für erfolg-reiches Lernen wichtig sind. Deshalb kamen Fragen rund um den Mathematikunterricht im U mit Si-cherheit irgendwann zu dir. Während vieler Jahre hast du an unserer Schule die Kor rekturen der Mathematik-Aufnahmeprüfungen ins Lang gymnasium geleitet und den reibungslosen Ablauf mit deinem sicheren Blick fürs Wesentliche entscheidend mitgeprägt. Nicht mehr im Einsatz sind die von dir ver fassten und jahrelang wie ein Ge-heimnis gehüteten Serien für die mündlichen Auf-nahmeprüfungen. Die Zahl der Kinder, die mit dei-nen Aufgaben geprüft wur den, kenne ich nicht. Aber es waren viele, sehr viele. Und wer reüssierte, sass spä-ter vielleicht sogar bei dir im Mathe matikunterricht. Das waren dann die richtigen Glückspilze.Lieber Franz, nun verlässt du uns doch etwas früher als geplant und ich weiss, dass dir dieser Entscheid nicht leichtgefallen ist. Es bleibt mir, dir von ganzem Herzen zu danken für dein grossartiges Wirken im und rund ums Klassenzimmer, deine Herzlichkeit und die vielen guten Gespräche. Für die Zukunft wünsche ich dir vor allem gesundheitlich alles Gute und nun endlich vermehrt Zeit für deine Reisen nach Asien. Mach’s guet, du wirst mir fehlen!

Christine Schüpbach

Don Randolph, Mittelschullehrer für Instrumental unterricht (Posaune)

Lieber DonVielleicht bist du heute zu allerersten Mal

im Konvent, weil du ja mit deinem kleinen Pensum gar nie dazu verpflichtet warst. Vielleicht kennen dich deshalb nicht mal alle Anwesenden – auch weil sie weder singen noch Posaune spielen noch in der Mensa essen. Und die meisten, die dich vom Sehen her kennen, werden dich nicht zu den Pensionsanwärtern zählen, weil doch dein Auftritt immer noch etwas Jugendlich-Flexibles hat. Du hast seit 1999, als du mit einer relativ kleinen Stun-dendotation als Posaunenlehrer bei uns begonnen hast, die KZO bereichert. Ohne dich wäre die KZO etwas weniger beschwingt, das hat verschiedene Gründe, die ich gerne ganz kurz aufzähle.Seit du die Arrangements für die Christmas Carols geliefert hast, tönt es zum Jahresende ganz anders aus der Aula. Aus den gemütlichsentimentalen englischen Weihnachtsliedern sind jazzig-fetzige Songs geworden, die von Jahr zu Jahr besser tönen, weil wir sie langsam immer besser können. Dir verdanken wir unser erneuertes «Swinging Christmas carol singing». Und die Aula ist sicher auch deshalb in den letzten Jahren wieder voller geworden, ja sogar übervoll, was Hansueli Stippler zu einer Intervention zwang. Wir werden den Andrang kanalisieren müssen. Auch nach deinem Ab-schied wirst du dabei sein, hast du versprochen, und die Arrangements dürfen wir weiterhin verwenden. Das freut mich, und ich danke dir schon jetzt dafür. Du hast bei uns nicht nur Posaune unterrichtet. Wäh-rend einiger Zeit hast du auch die Big Band geleitet. Das entsprach genau deinen Fähigkeiten. Du bist in New Orleans geboren, hast grosse Erfahrung in verschiedenen Formationen – zum Beispiel als Mitglied des Zurich Jazz Orchestra – und eben auch als geschickter Arran geur. Für dich war es immer ein Wunsch, dass die Schülerin-nen und Schüler in Ensembles spielten und nicht nur für sich allein. In der Big Band gabst du denn auch allen die Möglichkeit, ihren Fähigkeiten entsprechend mitzu-machen. Das hat mir imponiert, neben den Allerbesten bekamen auch die Zweit- und Drittbesten Solo-Parts.Dass es im Moment keine KZO Big Band mehr gibt, ist schade, es gehört zu den unschönen Veränderungen im Freifachbereich. An dir liegt es sicher nicht.In der Mensa hast du viele noch auf eine ganz andere Art und Weise beeindruckt. Die Berge Salat, die du auf deinen Teller hast häufen können, sind wahrscheinlich Rekord. Das, aber nicht nur das, hat zu schönen Gesprä-chen beim Mittagessen geführt. Du bist also weiterhin willkommen, wenn du auch in Zukunft bei uns in der Mensa gesund essen willst.Herzlichen Dank, lieber Don, für alles! Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg als Musiker und freuen uns, dass du der KZO verbunden bleibst.

Martin Zimmermann

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Prof. Stephan Marty, Mittelschullehrer mbA für Geografie

Lieber StephanDu gehörst vermutlich von allen Per-sonen, die jemals an der KZO gearbei-

tet haben, zu denjenigen, die am meisten Lebenszeit an unserer Schule verbracht haben. Du warst zunächst 6½ Jahre Schüler an der KZO, und als Lehrer arbeitest Du hier nun seit rund 37 Jahren, mit einem einzigen zwi-schenzeitlichen Unterbruch von einem Jahr.Während deines Geographiestudiums an der ETH Zü-rich hast du dir als Klarinettenlehrer an der Jugend-musikschule Zürcher Oberland etwas Geld dazu verdient. Nach Abschluss des Studiums warst du an ver-schiedenen Bildungsinstitutionen tätig. An der BMS Zü-rich hast du Algebra, Geometrie, Chemie und Geografie unterrichtet, am KV Uster Wirtschaftsgeografie, kauf-männisches Rechnen und EDV. Da neue Hauptlehrer-stellen für Geographie zu Beginn der 1980er Jahre sehr rar waren, hast du die Ausbildung zum Linienpiloten in Angriff genommen. Doch der Mittelschullehrerberuf hat dir mehr entsprochen und so bist du nach einem Zwischenjahr wieder ins Bildungswesen zurückgekehrt, an die KZO, als sogenannter Hilfslehrer für Geografie. Dein damaliger Mentor Peter Nüesch, mit dem du heute noch Kontakt hast, hat dich in seinem Mentoratsbericht als Lehrbeauftragten für die KZO sehr empfohlen. Ich zitiere: «Herr Marty hat die Voraussetzungen, die man von einem Lehrer erwartet: Pädagogisches Geschick, didaktische Fantasie, Ernsthaftigkeit dem Lehrstoff ge-genüber, Kontaktfreudigkeit und Verständnis für den Schüler.» Zitat Ende. An diese Anfangszeit im Fachkreis Geografie an der KZO erinnerst du dich sehr gerne zu-rück.Nach acht Jahren Tätigkeit als Geografielehrer kam 1988 ein Lehrauftrag in Maschinenschreiben und Text-verarbeitung dazu. Für diese Arbeit warst Du bestens ausgebildet, hast Du doch beim Schweizerischen Kauf-männischen Verband eine Ausbildung mit dem Zerti-fikat als qualifizierter EDV-Anwender abgeschlossen. In einer schriftlichen Beurteilung für deine Wieder-wahl 1995 heisst es: «Herrn Martys Aufgaben in der Textverarbeitung liegen vor allem in der Betreuung der HMS-Klassen, mit anspruchsvollerer Textverarbeitung, Bürokommunikation und Stenographie als Freifach und in der Leitung des entsprechenden Fachkreises so-wie der Informatikkommission». Deine Unterlagen für Textverarbeitung hast Du vor ein paar Jahren, nach langem Unterbruch, wieder ausge-graben, hast sie aktualisiert und im Rahmen des Frei-fachs noch etliche Male Schülerinnen und Schülern das Zehnfingersystem beigebracht.1991 wurdest Du als Hauptlehrer für Geografie mit ei-nem halben Pensum gewählt und ab 1997 warst Du für einige Zeit in dreifacher Funktion an der KZO tätig,

da du nebst dem Unterricht in Geografie und Textver-arbeitung für insgesamt 6 Jahre als Stundenplanordner die Stundenpläne für die ganze Schule erstellt hast und auch für die Beschaffung und Einführung des damals neuen Wahlkurs-Organisationsprogramms gp-curs ver-antwortlich warst. Eigentlich könnte die vorhin erwähnte dreifache Funk-tion mindestens noch um eine zusätzliche erweitert werden, nämlich um diejenige eines – man könnte fast schon sagen – Hausmusikers. Unzählige KZO-Feste hast du als Akkordeonspieler bereichert. Dass Musik in deinem Leben eine wichtige Rolle spielt, zeigt sich auch darin, dass du oft als Klarinettenspieler im KZO-Or-chester mitgewirkt hast, dass du in zwei externen Or-chestern aktiv bist und dass du 2003 zusammen mit Fri-dolin Berger und einer weiteren Musikerkollegin, Romy Day, das Trio Sonomundo ins Leben gerufen hast. Nach deiner Pensionierung wird dich deine erste Reise nach Castelfidardo führen. Das ist eine kleine Stadt in der Nähe von Ancona und gilt als Mekka des Akkordeon-baus. Wer weiss, ob du dich dort dazu entschliesst, ein neues Instrument zu kaufen, um damit Sonomundo beim Spielen von Klezmer, Musette und Tango eine be-sondere klangliche Nuance zu verleihen?!Dein Engagement an der KZO war gross und vielfäl-tig, ich ergänze das bisher Gesagte noch mit Deiner Mitarbeit in der Kommission für Schulbelange (heute Hauskommission), in der Freifachkommission und im Vorstand des LehrerInnenvereins.In der Geographie warst du während einiger Jahre Fachvorstand und hast Praktika und Übungslektionen im Rahmen der Ausbildung von künftigen Mittelschul-lehrerinnen und -lehrern betreut. Beim Unterrichten war für Dich gemäss eigenen Aussagen ein offener, ent-spannter und doch bestimmter Umgang mit den Schü-lerinnen und Schülern wichtig. Die Atmosphäre im Klassenzimmer sollte ungestörtes Lernen ermöglichen und Du hast an Dich den Anspruch gestellt, dass Dein Unterricht methodisch-didaktisch möglichst abwechs-lungsreich ist. Mit dem Zeitpunkt der Umstellung der Geographie-Fachzimmer auf Beamer und iPanels hast Du Dich dazu entschlossen, alle Deine Unterlagen zu digitalisieren und zu überarbeiten.Ich kenne kaum einen Geografielehrer bzw. eine Geo-grafielehrerin, der oder die nicht gerne reist. Das ist bei Dir nicht anders und das liegt bei dieser Ausbildung ja auch auf der Hand. Auf unzähligen Reisen hast Du Dich vor Ort direkt selbst informiert, konntest Dir ein eige-nes Bild machen und hast auch reale Bilder und deine Reiseerfahrungen in deinen Unterricht einfliessen las-sen. Ein bisschen neidisch bin ich als Chemiker schon, dass du all diese Reisen – mit gutem Grund selbstver-ständlich – auf deiner Liste mit deinen Weiterbildungs-anstrengungen aufführen konntest.Zu den Highlights während deiner Zeit an der KZO gehören für dich die Mitwirkung an der Organisation

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des TechDays 2010, die rund 30 Fachwochen und die unzähligen Alpenexkursionen. Auch hast du es besonders geschätzt, wenn du gespürt hast, dass dein Unterricht «ankommt» und du gutes Feedback der Schülerinnen und Schüler erhalten hast. Ein Schulkommissionsmitglied hielt in dei-ner letzten Zwischenbeurteilung fest, dass eine spontane Äusserung eines Schülers gegenüber dem Schulkommmissionsmitglied: «Er isch dänn en guete Lehrer», eigentlich alles sage. Du hättest nicht nur Freude am Unterrichten, an der Geo-grafie und deren breiten Themen, du könntest die Begeisterung auch an deine Schülerinnen und Schüler weitergeben.Du selbst sagst, dass Du die Schülerinnen und Schüler vermissen wirst. Sie halten dich jung und du kannst täglich erfahren, was die Jugendlichen von heute beschäftigt. Für die Zeit nach der KZO hast Du trotzdem keine Bedenken, dass Dir lang-weilig werden könnte. Du hast schon konkrete Pläne und auch genügend Ideen. Das Reisen wird für Dich weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Du bist in zwei Orchestern und in eurem Musikertrio weiterhin aktiv und Du könntest Dir auch vorstel-len, eine gemeinnützige Tätigkeit auszuüben oder in einem Orchestervorstand mitzuarbeiten.

Lieber Stephan, für Dein langes und vielfältiges Wirken, für Deine grosse Arbeit und Dein En-gagement an der KZO danke ich Dir ganz herz-lich und ich wünsche Dir und Deiner Frau, die sich letzten Sommer pensionieren liess, für den kommenden Lebensabschnitt alles erdenklich Gute.

Thomas Kradolfer

Dr. Philippe Savaria, Mittelschullehrer mbA für Französisch

Mon cher ami Philippe, il serait bien de miseDe rythmer ce discours en bons alexandrins.Mais c’est pour moi, hélas, une bien vaine entreprise,la versification, c‘est plutôt ton terrain.

Et moi, je continue donc plus modestement en prose, en prose de Schulleiter qui a le privilège de te remercier et de faire l’éloge de tes mérites à la KZO.Pour moi, ta carrière wetzikonnaise a commencé dans le midi de la France, sous le soleil d’Avignon. Tu t’étais inscrit, tout comme Jacqueline et moi, à un cours sur le film et la litté-rature, toi, enseignant alors à Schiers, Jacqueline et moi déjà à Wetzikon. Malheureusement, on a très vite dû se rendre compte que le cours était nul et qu’il fallait trouver d’autres moyens pour profiter du séjour en Avignon.Le souvenir le plus précieux est donc devenu pour moi une soirée que j’ai passée avec toi, Jacqueline, Francine Krum-menacher et Pascale Palm. Pendant que nous mangions, buvions, discutions, nous tordions de rire, j’ai appris à te connaître: ton humour, ton ironie, ton rire et ton sourire. La rapidité des échanges, la faconde de Francine Krumme-nacher me dépassaient quelque peu. J’étais bouche bée face à cette convivialité française dans l’ambiance très française du restaurant où nous étions.Je me suis demandé alors comment un français comme toi, étant né à Versailles dans le décor du roi soleil et ayant fait une partie de ses études à Nice – comment donc cet esprit français si vif et chaleureux a pu se retrouver dans une val-lée des Grisons, dans une école comme Schiers où le soleil semble disparaître au mois de septembre pour revenir seu-lement au mois de mai. Entre-temps, je connais la réponse: elle est liée à un autre trait de caractère – ou un cliché – qu’on attribue aux fran-çais. C’est l’amour qui t’a fait venir en Suisse, voilà donc une raison indiscutable qui explique tout.De toute façon, après ce cours nullissime en Avignon, je suis rentré en Suisse très content d’avoir fait la connaissance d’un collègue intéressant et sympathique.Quand – un peu plus tard, en 2001 exactement – j’ai appris que tu avais posé ta candidature à un poste chez nous à la KZO, j’étais très content. Je savais que ton savoir, ta culture et ta gentillesse allaient enrichir le groupe des romanistes.Dans ton dossier, j’ai trouvé la lettre manuscrite dans la-quelle tu avais formulé les raisons qui t‘ont fait postuler à Wetzikon: Je cite: «Tout d’abord, la politique linguistique du canton des Grisons ayant imposé l’ italien à la place du français comme deuxième langue nationale, le statut du français ne sa-tisfait plus le spécialiste que je suis. D’autre part, en enseignant dans votre lycée, j’espère intégrer un département français qui soit à la mesure de mes exigences et de ma motivation.»Dans ton dossier, on trouve également une attestation d’une université américaine où tu avais travaillé comme assistant

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il y a 40 ans. Un certain Professeur Jacques Bourgeacq écrit sur toi: «Très dynamique, il sait animer une classe et se faire aimer de ses étudiants.» La commission qui a examiné ta candidature à Wetzikon voulait vérifier si cela était vrai et t’a invité à donner des leçons modèles. Après toute la procédure, elle a constaté dans son rapport: «In den Probelektionen an der KZO vermochte Philippe Savaria mit seiner jugendlich frischen Art, seinem sehr direkten, flinken Zugang zu den Schülerinnen und Schülern sowie mit seiner sprachlichen Souveränität die Klassen innert Kürze in seinen Bann zu ziehen. Sein straff geführter Unterricht wirkte nie starr oder fantasielos.»Grâce à ton autorité didactique et ton charme juvénile, tu as donc su séduire les élèves et les faire s’occuper de gram-maire, de vocabulaire et de littérature française. On sait néanmoins que tu étais un professeur sévère. Les classes avaient fait l‘expérience que chez toi, il fallait travailler pour obtenir de bonnes notes et certains de tes élèves se sont peut-être demandé si «Savaria» et «sévère» sont éty-mologiquement liés. Mais Savaria a une toute autre signifi-cation – je ne l’ai appris qu’il y a quelques jours. Ton nom renvoie en fait à tes origines hongroises: Savaria était une ville fondée par les romains dans la province du nom de Pannonie. Aujourd’hui, la ville près de la frontière autri-chienne, s’appelle Szombathely.Quant à ta sévérité, hongroise, française ou grisonne – peu importe –, on trouve une très jolie remarque dans une MAB: «Herr Savaria lässt von allem Anfang an keinen Zweifel aufkommen, dass er auf voller Aufmerksamkeit beste-hen will. Streng und konsequent greift er ein, wenn Schül-er schwatzen oder Schabernack treiben wollen. Dabei wirkt er väterlich und verständnisvoll; wer gerügt werden musste, kann im weiteren Verlauf der Lektion den faux-pas wieder ausbügeln. Obwohl Herr Savaria die Zügel stets straff in den Händen behält, ist die Atmosphäre entspannt, wohl nicht zuletzt auch seines immer wieder durchschimmernden, nie verletzenden Humors wegen.»On constate avec plaisir que le membre de la Schulkom-mission a su se hisser à la hauteur du style soigné qui est le tien. Que ce soit dans les conversations quotidiennes ou dans les documents écrits rassemblés dans ton dossier, ta langue est toujours parfaitement moulée. L’école française et l’esprit académique persistent – même si tu as passé une longue partie de ta vie en Suisse allemande. Maintenant tu pars donc à la retraite, dans les Grisons oui, mais pas dans les vallées perdues qu’on imagine en tant que Zu-richois. Landquart, où tu résideras, est nettement moins caché dans les montagnes que Schiers, je le sais maintenant. Et dans ta région de choix, il y a – grâce au Föhn – même des vignobles qui te rappellent peut-être ton origine hongroise et peut-être aussi ton origine française, la clarté, la chaleur, l’esprit.Merci Philippe de tout ce que tu as fait pour nous et de tout ce que tu as donné aux élèves du Zürcher Oberland. Je te souhaite tout de bon – comme on dit en Suisse – et j’espère que tu n’oublieras jamais ou pas trop vite la KZO.

Martin Zimmermann

In memoriam

Im Schuljahr 2016/17 sind drei Lehrpersonen ver­storben, die längere Zeit an der KZO unterrichtet haben. Wir ehren das Andenken unserer ehema­ligen Kollegen und unserer ehemaligen Kollegin:

Felix Brun, Prof. Dr.

9. Oktober 1922 bis 21. November 2016Mittelschullehrer für Französisch und Italie-nisch, 1957 bis 1987 an der KZO

Henri Deller, Prof.

25. Juni 1937 bis 3. März 2017Mittelschullehrer für Mathematik, 1967 bis 2000 an der KZOProrektor, 1985 bis 1997

Monique Messmer-Roser

25. Juli 1931 bis 23. Juli 2017Mittelschullehrerin für Französisch, 1972 bis 1987 an der KZO

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Weiterbildungstage

Weiterbildungstag der Fachkreise im Schuljahr 2016/17

Fachkreis Thema

Alte Sprachen 27.10.16: Antikenmuseum und Skulpturhalle Basel

Bildnerisches Gestalten 6.–8.7.17: Besuch der «Dokumenta 14» in Kassel

Biologie 28.03.17: Einführungskurs Vogelfeder; Bau, Funktion und Bestimmung der verschiedenen Federntypen; Umset-zungsmöglichkeiten im Unterricht

Chemie 12.7.17: Metalle und Erze: Besuch des Gonzenbergwerks

Deutsch 9.2.17: Journalistische Texte: was sie auszeichnet, wo sie entstehen; Gespräche mit Leuten aus der Praxis, Besuch auf der MAGAZIN-Redaktion

Englisch 3.2.17: James Joyce: Kurzgeschichte ‹The Dead› und die Beziehung von James Joyce zur Stadt Zürich

Geografie 26.9.16: GIS – Geografische Informationssysteme im gymnasialen Unterricht

Geschichte 3.11.16: Besuch im Landesmuseum Zürich; Einführung in nanoo.tv

Mathematik 16.9.16: Terme und Gleichungen; ALGEBRA 7/8 oder das ABC des Buchstabenrechnens

Musik und Instrumental 2.–5.2.17: Weiterbildungsreise nach Leipzig

Physik 14.9.16: Einblicke in die Forschungs- und Unterrichtstätigkeit an der Hochschule Luzern (HSLU); Werksführung bei der Swiss Steel AG in Emmenbrücke

Romanische Sprachen 18.–21.5.17: Milano – alla scoperta della dinamica città ambrosiana

Sport 5./13.4.17: Boxen und Kickboxen in der Schule: Sensibilität und Anwendbarkeit in der Schule/Selbstverteidigung

Wirtschaft und Recht 12.7.17: Digitale Transformation in der Bildung

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«Klar war – nach der Kanti gehts an die Uni». So äus­serte sich ein Absolvent der KZO anlässlich der letzten Ehemaligenbefragung vor rund zwei Jahren zum Thema Studienwahl. Seine Aussage ist kritisch gemeint. Der betreffende Schüler des Maturjahrgangs 2013 findet nämlich, dass am Gymnasium zu wenige Alternativen zur Universität und zur ETH aufgezeigt worden seien. Zu seiner Wahrnehmung passt die Tatsache, dass der grösste Teil der KZO­Absolventinnen und ­Absolventen nach der Matur ein Studium an einer Universität oder an der ETH in Angriff nimmt. Die erwähnte Ehemaligen­befragung zeigt aber auch, dass nicht wenige unserer Abgängerinnen und Abgänger ihren (Aus­)Bildungsweg an einer Fachhochschule fortsetzen, wo sie beispielswei­se Gamedesign oder Cast studieren, sich mit erneuer­baren Energien und Umwelttechnik befassen oder einen Bachelor of Science Hebamme erwerben. Sicher ist, dass den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten nach der Ma­tur viele Wege offen stehen. Die Bildungslandschaft ist in den letzten Jahren noch vielfältiger geworden, und gerade an den Fachhochschulen sind zahlreiche neue Studiengänge entstanden, die zum Teil noch wenig be­kannt sind. Am Weiterbildungstag vom 7. Dezember 2016 lernten rund 130 Lehrpersonen der KZO eine breite Palette solcher neuer Studiengänge kennen, und sie wid­meten sich damit auch den eingangs angesprochenen Alternativen zum universitären Bildungsweg.

Fit werden für die Fachhochschule

Das Vorbereitungsteam des Weiterbildungstags, be­stehend aus Martin Zimmermann, Simon Bachmann, Andrea Henssler, Evelyn Märki und Eleni Winkler, hatte

insgesamt fünfzehn Vertreterinnen und Vertreter ver­schiedener Hochschulen, vor allem Fachhochschulen, eingeladen, den Lehrpersonen der KZO ausgewählte neue Studiengänge vorzustellen und von ihren Erfah­rungen zu berichten. Am Vormittag versammelten sich das Kollegium und die Gäste zunächst in der Aula, wo Martin Zimmermann ein­führend einige Hintergründe «neuer Bildungslandschaf­ten» aufzeigte. Nach einem kurzen Blick auf das von Vielfalt und Durchlässigkeit zwischen den Schultypen ge­prägte heutige Bildungswesen stellte er einige Stimmen und Fakten zum Thema vor. Es handelte sich dabei ei­nerseits um ausgewählte Daten betreffend Studienwahl, andererseits um Zitate von einstigen Schülerinnen und Schülern, die ebenfalls im Rahmen der offiziellen Umfra­ge zu ihrer Situation im Studium und zur KZO als vorbe­reitender Schule Stellung genommen hatten. Wie die präsentierten Grafiken zeigen, absolvierten im­merhin 13% der KZO­Abgängerinnen und Abgänger im Jahr 2015 ein Studium an einer Fachhochschule. Wei­tere 8% studierten an der Pädagogischen Hochschule. In Bezug auf die Hochschulreife stellen die Ehemaligen der KZO gemeinhin ein gutes Zeugnis aus. Gerade in An­betracht der aktuellen politischen Forderung nach einer Festlegung «basaler Studierkompetenzen» bleibt die Fra­ge nach der Hochschulreife für uns Lehrpersonen aber stets relevant: Wie gut sind unsere Schülerinnen und Schüler auf die speziellen Anforderungen eines Hoch­schulstudiums vorbereitet? Dieser Aspekt, mit besonde­rem Augenmerk auf das Studium an Fachhochschulen, blieb dann auch im Folgenden ein zentraler Punkt des Weiterbildungsvormittags.

Neue Bildungslandschaften am Weiterbildungstag für Lehrpersonen

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Die Übersicht gewinnen im Potpourri der Perspektiven

Nach der Einführung in der Aula fanden sich die Lehr­personen in verschiedenen Schulzimmern, in fünf «Fo­ren» ein, wobei die Zuteilung nach dem Zufallsprinzip erfolgte. Jeweils drei Fachhochschulvertreterinnen oder ­vertreter stellten in einem einzelnen Forum kurz ihren Studiengang vor. Anschliessend fanden Gespräche in kleineren Gruppen statt. Ziel war es, dass jede Lehrper­son drei sehr unterschiedliche Studiengänge kennenlernt und diskutiert. Folgende Studiengänge bzw. Departe­mente und Personen waren vertreten:

• Maschinentechnik, Innovation (Simon Adelbert, HSR)• Tonmeister (Andreas Werner, ZHdK)• Lebensmitteltechnologie

(Andreas Kilchör, ZHAW Wädenswil)• Cast, audiovisuelle Medien (Nadia Holdener, ZHdK)• Gebäudetechnik (Adrian Altenburger, HSLU)• Gesundheitsbildung (Petra Bosshart, ZHAW)• Raumplanung (Pascal Honegger, HSR)• Anthropology & Sociology of Development

(Gabriela Hertig, Geneva Graduate Institute)• Lehrerausbildung (Martin Grab, PHZH)• Game Design (Marco Bach und Maike Thies, ZHdK)• School of Engineering

(Thomas Järmann und Ximena Florez, ZHAW)• Angewandte Linguistik (André Schibli, ZHAW)• Erneuerbare Energien und Umwelttechnik

(Daniel Wyss, HSR)• Angewandte Linguistik II

(Anna­Katharina Pantli, ZHAW)

Auf Tischtüchern festgehaltene Notizen zeugten durchweg von angeregten Gesprächen und Diskussionen. Die über­schaubare Teilnehmerzahl ermöglichte eine Auseinander­setzung auf persönlicher Ebene. Die jeweiligen Vertrete­rinnen und Vertreter der Hochschulen liessen sich engagiert auf die Fragen und Überlegungen der Lehrpersonen ein.

Fachhochschule versus Universität

In den Gesprächsrunden waren insbesondere folgende Fra gen von Interesse: Inwiefern unterscheidet sich die Ausbildung an einer Fachhochschule von der Ausbildung an einer Universität oder an der ETH? Und welche Fä­higkeiten müssen die Studierenden aus dem Gymnasium mitbringen, wenn sie einen bestimmten Studiengang an einer Fachhochschule belegen wollen? Mit Blick auf die Stichworte sämtlicher Gruppen können die Antworten auf diese Fragen folgendermassen lauten:Die Ausbildung an der Fachhochschule ist praxis­ und pro­duktionsorientiert. Auch die Coaches stammen aus der Praxis. Indem die Studierenden bereits während des Stu­diums mit Vertreterinnen und Vertretern der Berufswelt und spezifischen berufsbezogenen Techniken in Berüh­rung kommen, gestaltet sich der Einstieg ins Berufsleben in der Regel leicht. Der Fachhochschulbetrieb ist ausser­

dem familiärer als der universitäre Betrieb. An universi­tären Hochschulen sind unter anderem Selbstorganisati­on, wissenschaftliches Arbeiten und das Einnehmen einer Metaperspektive besonders wichtig. Allgemeinbildung, ein guter Umgang mit Zeitdruck, Kreativität, vernetztes Denken, Sozialkompetenz, Selbstständigkeit und Kritikfä­higkeit sind hingegen sowohl an der Fachhochschule als auch an universitären Hochschulen zentral. In der Regel können unsere ehemaligen Gymnasiasten, die sich oft durch ihre analytische Herangehensweise auszeichnen, die Anforderungen an den Fachhochschulen gut bewälti­gen. Da die Ausbildung am Gymnasium in der Regel the­orieorientierter ist, wird aber für manche Fachhochschul­studiengänge ein integriertes Praxisjahr verlangt.In den Gesprächen wurde unter anderem auch betont, dass die KZO auch heute noch den Blick primär auf Uni­versität und ETH richten und damit den akademischen Bezug bewahren sollte. In sämtlichen besprochenen Punkten gab es erwartungsgemäss unterschiedliche Mei nun gen. In jedem Fall bereicherten persönliche Sicht­weisen und Perspektivenvielfalt die Gespräche und er­möglichten einen differenzierten Blick.

Angehenden Hebammen beim Training zusehen

Am Nachmittag des Weiterbildungstages besuchten die Lehrpersonen eine im Voraus gewählte (Fach­)Hochschu­le. An der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissen­schaften (ZHAW) in Winterthur beispielsweise erhielten die Lehrpersonen Einblick in den Studienbetrieb zweier Aus­bildungsbereiche. Besonders spektakulär war ein Besuch der Skillsräume des Departements Gesundheit, in denen Studierende Fertigkeiten anhand von simulierten Notfall­situationen trainierten. Im Bereich School of Engineering hatten die Lehrpersonen unter anderem die Gelegenheit, Experimente mit Miniatur­Flugzeugen im von Studierenden mitentwickelten Windkanal mitzuverfolgen. Sie erlebten damit die in den Gesprächen des Vormittags thematisierte Praxisnähe vor Ort auf eindrückliche Weise mit. Am Weiterbildungstag ging es insgesamt nicht darum, einen abgeschlossenen Eindruck der neuen Bildungs­landschaften zu vermitteln, sondern um punktuelle Ein­blicke, persönliche Einsichten und Horizonterweiterungen be züglich möglicher Ausbildungswege. Eine wichtige Be dingung für das Gelingen des Anlasses war die Auf­geschlossenheit aller Teilnehmenden: Lehrpersonen un­terschiedlicher Fächer sowie Dozentinnen und Dozenten verschiedenster Studienrichtungen kamen miteinander ins Gespräch und erkundeten im Dialog, welche Ausbil­dungswege unseren Schülerinnen und Schülern nach der Matur neben den schon länger bewährten heute auch noch offen stehen. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass wir Lehrpersonen für diejenigen Schülerinnen und Schüler, die in Zukunft «nach der Kanti» nicht in jedem Fall «an die Uni» gehen, bessere Ansprechpersonen ge­worden sind.

Evelyn Märki

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Die Wissenschaft der GuetsliformenWieso Programmieren mehr als angewandte Mathematik ist

Forschung heisst immer auch, sich überraschen zu lassen und festzustellen, dass man völlig falsch liegt. So musste ich mir im Laufe meiner Doktorarbeit über den Informa­tikunterricht eingestehen, dass zunächst meine eigenen Überzeugungen nicht stimmten. Doch alles der Reihe nach. Beginnen wir unsere Reise doch mit einer alten philosophischen Frage: Woher wissen Sie eigentlich, was eine Katze ist? Könnten Sie definieren, was eine Katze ist? Und wenn eine Katze ein Tier mit vier Pfoten ist, hört dann eine Katze auf, eine Katze zu sein, wenn ihr eine Pfote fehlt? Eine der bekanntesten Antworten auf diese Frage stammt vom griechischen Philosophen Platon. Wenn Sie nun Kekse backen, so verwenden Sie dafür si­cher eine Ausstechform. Diese Ausstechform hat vielleicht den Umriss eines Sterns oder eines Tannenbaums. Und eigentlich sollten damit lauter gleiche Kekse entstehen. Nach dem Backen sind sie aber doch alle ein klein wenig anders. Einigen Sternen fehlt eine Zacke, da gibt es Bäume ohne Stamm oder gar entzweigebrochene Stücke. Und doch erkennen wir sie alle als Sterne und Tannenbäume. Platon würde sagen, wir erkennen alle Kekse als Sterne und Tannenbäume, weil wir die Ausstechform kennen, mit denen sie gebildet wurden. Analog dazu wissen Sie, was eine Katze ist, weil es die ideale Vorstellung einer Katze gibt. Das ist sozusagen die Ausstechform, nach der alle Katzen gebildet werden. Gemäss Platon gibt es also ewige, unsterbliche und damit unveränderliche Ideen. Die Katze an sich als Idee. Alle Katzen in der realen Welt sind dann lediglich Abbilder dieser göttlichen Idee.

Der Kreis als Abbild des platonischen Kreises

Sie werden sich nun fragen, was die platonische Ideen­lehre mit der Mathematik zu tun habe. Die Mathematik ist die Wissenschaft der Ausstechformen, der ewigen, göttlichen, abstrakten Ideen und Wahrheiten. Der schön mit einem Zirkel konstruierte Kreis, den Sie in der Schule gezogen haben, ist kein mathematischer Kreis, sondern nur ein Abbild davon. Eine Imitation der Idee eines per­fekten und makellosen Kreises. Ich muss noch einmal be­tonen: Die Mathematik beschäftigt sich mit ewigen, un­sterblichen Ideen und Wahrheiten. Ohne diese Erkenntnis wird wenig Wunderbares aus meiner Geschichte folgen. Ganz selbstverständlich arbeiten wir auch beim Program­mieren mit mathematischen Formeln, mit Variablen und Funktionen. Wir lassen den Computer etwa die Lösungen zu einer Gleichung berechnen oder lassen ihn Kreise zeichnen, indem wir mit Linien und Winkeln spielen. Die Verbindung zwischen der Mathematik und dem Program­mieren ist nur allzu offensichtlich. Es ist deshalb auch kei­ne Überraschung, dass der Programmierunterricht bei uns

Teil der angewandten Mathematik ist. Die Schülerinnen und Schüler müssen beim Programmieren einfach ihr Wis­sen und Können aus der Mathematik auf den Computer übertragen. Was eine Variable oder eine Formel ist, das wissen sie ja schon längst. Eigentlich ganz einfach.

Detektivarbeit

Woher aber stammen dann die vielen Fehler der Schüle­rinnen und Schüler in ihren Computerprogrammen? Ich denke dabei nicht an die Tippfehler, die uns allen immer

Aus Programmierfehlern lernen

Tobias Kohn hat seine Dissertation am Lehrstuhl für «Informationstechnologie und Ausbildung» (ITE) an der ETH Zürich geschrieben. Abgeschlossen wurde die Arbeit im Frühjahr 2017. Die Fragestellung um-schreibt der Autor folgendermassen: «Anfänger im Programmieren machen verschiedene Fehler, von einfachen Tippfehlern bis hin zu grundlegenden Misskonzepten. Um aus diesen Fehlern auch effektiv lernen zu können, ist ein gutes Feedback zentral. Gerade in diesem Bereich werden Computersysteme aber oft vernachlässigt, so dass typische Fehlermel-dungen von Computern kryptisch und vage sind.

Die Dissertation untersucht, wie gut der Computer ein Schülerprogramm analysieren und präzise Feh-lermeldungen dazu ausgeben kann. Hierzu wurden zunächst einmal Fehler aus Schülerprogrammen zusammengetragen, wobei sich einige Misskon-zepte herauskristallisiert haben. Aufgrund der ge-sammelten Erfahrung habe ich dann auch ein neues Programmiersystem geschrieben (TigerJython), das inzwischen bis weit über die Landesgrenzen hinaus sehr erfolgreich ist.»

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wieder unterlaufen. Nein, da gibt es ganz grundsätzliche Missverständnisse darüber, was ein Programm ist und wie ein Computer arbeitet und funktioniert.Um dies herauszufinden, schaute ich etwas genauer hin. Zunächst einmal sammelte ich ein paar Dutzend Schü­lerprogramme, dann wurden daraus hundert und inzwi­schen sind es einige tausend. Im Gegensatz zur Arbeit des Lehrers, wo ich die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler nach dem gesetzten Massstab bewerte, ging es hier in minuziöser Detektivarbeit darum, die Ideen und Vorstel­lungen der Schülerinnen und Schüler nachzuvollziehen. Kleinste Hinweise im Programm verraten manchmal sehr viel über die dahinter liegenden Absichten und Ideen.

Der Computer kennt nur Kekse

Eines der grössten Missverständnisse der Schülerinnen und Schüler bestand darin, dass sie ihr Wissen und Kön­nen aus der Mathematik direkt im Programmieren an­wendeten. Sie taten genau das, was ich von ihnen er­wartete. Und genau das wiederum führte dazu, dass es so ganz und gar nicht funktionierte.Damit schliessen wir den Bogen und kommen zu den Keksen und Katzen zurück. Während sich die Mathe­matik mit den Ausstechformen, den ewigen Ideen und Wahrheiten beschäftigt, arbeitet der Computer immer mit konkreten Exemplaren. Er kennt keine ewigen Wahr­heiten, hat keine Einsicht in die tiefen philosophischen Sphären dieser Welt. Der Computer kennt nur die Kek­se. Er kennt nur Beispiele von Katzen, weiss aber nicht, was eine Katze an sich ist. Er zeichnet uns Abbilder von Kreisen und hat doch keine Vorstellung eines perfekten mathematischen Kreises. So wie die Mathematik in den Ideen und Wahrheiten verwurzelt ist, so ist der Compu­ter ein Kind der realen Welt.

Der Computer kann nur abzählen

Selbst wenn wir mit Variablen und Formeln arbeiten, so gelten doch grundlegende Gesetze der Mathematik plötzlich nicht mehr. a+a ist nicht dasselbe wie 2a, ob ich a+b oder b+a rechne, macht einen Unterschied. Dass wir beim Programmieren mit mathematischen Variablen zu rechnen scheinen, ist ein Trugschluss. Der Computer rechnet erst dann, wenn wir jede einzelne Variable durch eine konkrete Zahl ersetzen. Er vereinfacht keine Aus­drücke, sondern zählt Kieselsteine ab, um uns dann zu sagen, dass 3+4 als Ergebnis 7 ergibt. Aus Sicht der Mathematik ist die Rechnung 3+4=7 eine ewige Wahrheit, etwas das offensichtlich gilt, schon im­mer gegolten hat und immer gelten wird. Aus Sicht des Computers ist 3+4 eine Aufgabe, die er jedes Mal von Neuem lösen muss. Es gibt keine ewigen Wahrheiten, sondern nur Zahlen und Objekte, die jetzt, in diesem Moment, existieren, und im nächsten Moment vielleicht schon wieder verflogen und vergessen sind.Interessanterweise führt gerade diese Flüchtigkeit der Zahlen und Objekte auf dem Computer wiederum zu

neuen Erkenntnissen und ewigen Wahrheiten. Jede Lösung eines Problems muss der Computer einzeln durchrechnen und jede einzelne Rechnung braucht Zeit und Energie. Wir können damit die Schwierigkeit eines Problems anhand der Rechenschritte abschätzen, die der Computer braucht, um das Problem zu lösen. Je schwie­riger das Problem, desto länger muss ein Computer rech­nen, bis er zur Lösung kommt.

Jahrelang rechnen für die mathematische Wahrheit

Bestimmt können Sie sich aus dem Mathematikunterricht daran erinnern, dass sich jede natürliche Zahl in Prim­zahlen zerlegen lässt. 15 ist zum Beispiel das Produkt aus 3 und 5. Dass sich jede natürliche Zahl in Primzahlen zerlegen lässt, ist eine feste, mathematische Wahrheit. Aus Sicht der Mathematik sind die Primzahlen 3 und 5 sozusagen schon in 15 vorhanden. Wir wissen mit Be­stimmtheit, dass sie da sind: Wir müssen sie nur noch sehen. Wenn wir nun ein Programm schreiben wollen, das die Zerlegung in Primzahlen für eine bestimmte Zahl vornimmt, dann stellen wir aber plötzlich fest, dass es sehr lange dauert, bis der Computer die Antwort gefun­den hat. Er muss tatsächlich alle Möglichkeiten einzeln durchrechnen! Für grosse Zahlen kann das Millionen von Jahren dauern. Aus der Sicht der Informatik ist diese einfache mathematische Wahrheit also ein schwieriges Problem: Es lässt sich nur mit einem grossen Aufwand an Zeit und Energie effektiv lösen. Kein Wunder also, ver­wenden die Banken solche Zerlegungen in Primzahlen für die Verschlüsselung von Daten.

Der Computer kennt keine Wahrheiten

Wenn Schülerinnen und Schüler beim Programmieren dem Computer eine Gleichung vorlegen, dann gehen sie davon aus, dass der Computer die Mathematik da­hinter versteht, dass er eine Gleichung umformen kann. Sie nehmen fälschlicherweise an, dass der Computer die Primzahlen in einer Zahl direkt «sehen» kann. Wenn Sie einen Computer richtig programmieren, dann kann er tatsächlich Gleichungen lösen, etwa indem er die Glei­chung für alle möglichen Zahlen einmal durchrechnet. Er tut dies mit ganz konkreten Zahlen. Aber Mathematik, die versteht er deswegen noch immer nicht.Und damit endet unsere Reise. Indem ich versuchte, die Sichtweise meiner Schülerinnen und Schüler zu verstehen, musste ich meine eigenen Überzeugungen schliesslich aufgeben. Dabei entdeckte ich, dass das Programmieren keine Anwendung der Mathematik ist. Vielmehr ist es ein erster Schritt hin zur Informatik, zu einer Wissenschaft, die sich mit der Schwierigkeit und Lösbarkeit von Proble­men beschäftigt. Und damit tut sich eine neue Welt auf.

Tobias Kohn

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Aufnahmeprüfung 2016

Anmeldungen Aufnahmen Freiwillige Austritte und Rück-weisungen nach der Probezeit

Unterstufe 300 154 16

Profile Schwerpunktfach

A Latein 0 0 0

M Bildnerisches Gestalten 29 14 1

Musik 26 12 1

MN Physik und Anwendungen der Mathematik 59 17 4

Biologie und Chemie 36 15 2

N Englisch 52 13 2

Italienisch 12 5 1

Spanisch 37 22 1

WR Wirtschaft und Recht 39 3 2

Maturitätsabteilungen 290 101 14

Total 590 255 30

Im Vorjahr 570 313 49

Schülerschaft

Schülerstatistik (Stichtag 22. August 2017)

Schüler/-innen

Profil Klasse Total

1 2 3 4 5 6

Unterstufe U 158 141 - - - - 299

Profil A mit GR - - 7 3 4 0 14

Profil A mit L - - 13 17 22 27 79

Profil N mit E - - 14 33 22 19 88

Profil N mit IT - - 7 7 16 8 38

Profil N mit SP - - 45 43 24 25 137

Profil MN mit AM+P - - 34 34 33 23 124

Profil MN mit B+C - - 37 39 52 36 164

Profil M mit BG - - 29 23 20 19 91

Profil M mit MU - - 25 22 17 27 91

Profil WR - - 41 23 41 23 128

Schüler/-innen pro Klassenstufe 158 141 252 244 251 207 1253

Weiblich 74 73 142 150 138 124 701

Männlich 84 68 110 94 113 83 552

Aufnahmeprüfung und Schülerstatistik

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Schüleraustausch Schuljahr 2016/17

Im Rahmen des internationalen Jugendaustausches besuchten im Berichtsjahr 9 Schülerinnen und Schüler aus dem Ausland unsere Schule. Umgekehrt verbrachten 18 Schülerinnen und Schüler der KZO ein Jahr oder meh­rere Monate im Ausland. Eine Schülerin nahm an einem nationalen Austausch in der Westschweiz teil. Vier nationale Gastschüler/­innen besuchten im Rahmen der zweisprachigen Matur unsere Schule.

Internationaler AustauschAusländische Schülerinnen und Schüler an der KZO:August/September 2016 bis Juli 2017 · Torres Riffo Daniela, Chile · Asdornnithee Napawan, Thailand · Soininen Meeri, Finnland · Erlenwein Grace, USA · Guler Bukit, Türkei

Oktober 2016 bis Februar 2017 · Rodriguez Plazas Guillermo, Spanien

Februar/März 2017 bis Januar 2018 · Chinsukserm Bordin, Thailand

Februar/März 2017 bis Juli 2017 · Alvarado Pérez Santiago, Mexiko · Gomez Prada Laura, Kolumbien

Schülerinnen und Schüler der KZO im Ausland:JAHRES-Programm Abreise Juli/August/September 2016 · Brandt Tobias, Dänemark · Etter Malena, Irland · Kindlimann Annika, USA · Knecht Marlen, Irland · Moor Jasmin, Irland · Oriet Valerie, USA · Schweizer Jesse, England

TRIMESTER- und SEMESTER-Programm Abreise August/September/Dezember 2016 · Hoffmann Désirée, England · Tschudi Linda, USA · Weidmann Laura, Spanien

TRIMESTER- und SEMESTER-Programm Abreise Januar/Februar 2017 · Bürgi Lukas, England/Irland/USA · Gada Anja, Australien · Hager Stefanie, Mexico · Hehli Antonia, Island · Nocco Rachele, Neuseeland · Rickli Julia, England · Terinieri Gioia, Neuseeland · Wälty Melina, Mexico

Nationaler AustauschSchülerinnen und Schüler der KZO in der Westschweiz:Trimester/Semester Abreise April 2017 · Prandini Stefanie, Servion VD

Nationale Gastschüler/-innen an der KZO:August 2016 bis Juli 2017 · Cardinaux Louise, zweisprachige Matura · Guarino Alana, zweisprachige Matura · Jäggi Luca, zweisprachige Matura

Februar/März 2017 bis Juli 2017 · Hänggi Noëmi, zweisprachige Matura

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Mitarbeitende

Gratulation zur bestandenen Lehrabschlussprüfung Ricardo Rodriguez (Berufslehrverbund Zürich), Lernender Hausdienst

Unser Lernender im Hausdienst, Ricardo Rodriguez, hat das Qualifikations­verfahren im Juli 2017 bestanden und den Eidg. Fähigkeitsausweis als Fach­mann Betriebsunterhalt erhalten.Wir freuen uns, dass Ricardo seine Grundausbildung an der KZO erfolgreich abgeschlossen hat, und wünschen ihm alles Gute und viel Erfolg für seine weitere berufliche Laufbahn.

Eintritte Eintritt

Beatrix Biebelge Fachschaft Chemie 01.03.2017

Taha Gökhan Lernender Hausdienst 21.08.2017

Austritte Austritt

Beatrice Nielsen Fachschaft Chemie 31.03.2017

Christoph Forster Mediothek 31.08.2017

Eintritte und Austritte

Beatrix Biebelge Taha Gökhan

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Daten, Fakten, FacettenPrüfungen, Ehrungen, besondere Anlässe

Überblick

Maturitätsarbeiten 2016/17Ausstellung und Prämierung31. Januar 2017 / Aulafoyer und Aula

Aufnahmeprüfungen 2017schriftlich: 6. und 7. Märzmündlich: 22. März

Maturitätsprüfungen 2017schriftlich: 2., 6. bis 9. Junimündlich: 28., 29. und 30. Juni

Maturitätsfeier 20175. Juli / Aula

Maturarede von Dominic Täubert, W6b

Eine gute Rede beginnt man bekanntlich mit einem geeigneten Zitat. Zu diesem Anlass soll es eines sein, voller Emotionen, voller Freude als Aus­druck des Stolzes nach langer harter Arbeit. Fündig wurde ich hierzu beim Weltfussballer Cristiano Ronaldo. Ronaldo kann heute leider nicht hier sein, um sein berühmtes Zitat selbst vorzutragen, deshalb übernehmen das an seiner Stelle Marc und Nicolas. Sie verkörpern den Moment des Erfolges, wenn der Stürmer versucht, seine Emotionen in Worte zu fassen. Bitte sehr: [Zwei Schüler springen auf die Bühne und vollführen den Torju­bel von Cristiano Ronaldo. Sie rufen laut «Si!»] So ging es wahrscheinlich auch einigen von uns, als wir am Montag erfah­ren haben, dass alle aus unserem Jahrgang bestanden haben. Neben seiner ausdrucksstarken Wortwahl war es auch seine Verkörpe­rung des Erfolgs, die dazu führte, dass Ronaldo und sein Torjubel in diese Rede Einzug hielten. – Er ist ein absolutes Ausnahmetalent, hat die Fuss­ballwelt grossartiger gemacht.Wenn auch nicht im Fussball, dann in verschiedensten anderen Bereichen sah ich solche Ausnahmetalente in den Gängen der KZO die Zimmer wechseln. Ausnahmetalente, die viel kreativer zu sein vermögen als ein

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Fussballer es auf dem Feld je sein kann. Ausnahmetalente, die ich heute vor mir sitzen sehe. … Die Weltretter der Zukunft haben ihre Matur im Jahr 2017 geschrieben. Ich schaue mich um im Schulzimmer, sehe die mir vertrauten Gesichter. Vier lange Jahre haben wir zusammen gelernt, gelitten, gelebt. Ich verspüre eine ungewohnte Liebe zu diesen Menschen, diesen meinen Klassenkameraden. Wir sind eine ruhige Klasse, wenig mündliche Beteiligung mit einem leichten Hang zum Minimalismus. Wir haben alle bestanden, eine Musterklasse waren wir trotzdem nie. Die einzige Klasse ohne zur Prämierung nominierte Maturarbeit. Und dennoch sehe ich das grosse Potential in je­dem einzelnen Teil dieser meiner Klasse. Ich sehe, wie wir alle gemeinsam älter, reifer wurden. Wie sich Persönlichkeiten entwickelten und Talente offenbarten. …

Es fasziniert mich immer wieder, wie spannend, wie vielseitig, wie lebendig Menschen sind, wenn man sich die Zeit nimmt, genauer hinzusehen. Ich staunte über die unent­deckten Interessen, die Leidenschaften meiner Klassenkollegen, verpackt in ihren Matur­arbeiten, und staunte weiter an der Vernissage. Denn das gilt nicht nur für meine Klasse, natürlich nicht. Ich staunte, wie mit Engagement, Leidenschaft und viel zu grossem Zeit­aufwand für eine einzelne Maturnote im ganzen Jahrgang Grossartiges geleistet wurde. Nicht für die Note, für uns, für die Selbstverwirklichung, für den Beweis der Reife.

Mit dem Bestehen der Matur gehören wir nun definitiv zur Bildungselite unserer Ge­neration. Damit sind wir auch in der Verantwortung. Während unser Leben heute in einem Wendepunkt mündet, bewegt sich auch die Welt auf einen solchen zu. In den nächsten Jahrzehnten wird sich herausstellen, ob auch die Welt für diesen Wandel reif ist. Ich sehe es als unsere Aufgabe, ihr hierfür beizustehen. Wir sehen, wie grosse He­rausforderungen auf die Menschheit zukommen. Gefahren wie die Klimaerwärmung, Wassermangel, soziale Ungleichheit und drohende Massenarbeitslosigkeit. Aber auch Chancen; bevorstehende Durchbrüche in der Medizin und der Genetik, immer mehr Menschen mit Zugang zum Wissen des Internets und der Digitalisierung, der man eine kleine Revolution voraussagt. Dies sind die Baustellen der Zukunft. Und zwar erst jene, die wir bis jetzt erahnen kön­nen. Es sind die Baustellen, die uns benötigen. Auf welchen wir unser volles Potential entfalten werden. Was die Welt dringender braucht als Menschen voller Faktenwissen, sind Menschen, die bereit sind, mit Engagement andere Wege zu gehen, umzudenken, kreativ zu sein. Diese Fähigkeiten sind charakteristisch für die unverbrauchte, unvorein­genommene und kritisch denkende Jugend der KZO. Für Menschen, wie wir es sind. Wenn nicht wir, wer dann, wird sich diesen grossen Problemen stellen? Tatsächlich bleibt uns gar nichts anderes übrig. Angela Merkel würde uns nun ermuntern: «Wir schaffen das!» Sie hat recht, doch mit ‹wir› meine ich weniger sie und mehr uns. Denn wir befinden uns an der Abschlussfeier eines Jugendförderungsprogramms na­mens KZO, das uns genau dazu vorbereitet hat. Wir sind nun bereit für die Profiliga. Solange wir Leidenschaft, Ausdauer und Engagement behalten, werden wir einst wie Cristiano Ronaldo auf ein Leben voller Erfolge blicken können. Erfolge, die nachhaltig sind und von denen noch viele Generationen nach uns profitieren werden. Genau so wie Ronaldo werden wir es sein, die die Tore schiessen müssen, weil es sonst niemand tut. Lasst uns diese Verantwortung als Chance wahrnehmen – als Chance, einen Beitrag zu leisten, zu einer Zeit, die besser ist als alles, was zuvor war. Lasst uns, in Verantwortung für diese Zeit, die Menschheit und die künftigen Generationen, Weltretter sein. Nun aber, nun muss diese Verantwortung noch ein wenig warten. Das erste grosse, wichtige Tor auf unserer Reise ist erzielt. Und das gilt es erstmal zu feiern. Merci vill Mal für die unvergässlichi Ziit! Han eu gern!

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Maturarede von Christiane Palm, AN6

Auch von mir ganz, ganz herzliche Gratulation an euch alle. Wir haben verdammt Grosses geleistet. Auch wenn wir alle immer gerne so tun, als ob das gar nichts gewesen wär’, als ob wir alles so schnell, schnell gelernt hätten und noch ganz viel anderes nebenbei hätten tun können, wir hatten alle Zei­ten, in denen wir uns fragten, wozu wir das hier eigentlich tun. Und für viele lag das nicht am Schulstoff per se. Jetzt haben wir’s aber geschafft. Wir halten unser Zeugnis in der Hand. Das ist sozusagen die grösste Leistung in unserem Le­ben bis jetzt! Es gibt trotzdem aber Dinge, auf die wir genauso stolz oder noch viel stolzer sein können als auf einen Abschluss na­mens Matur. Und ich möchte euch dazu etwas Kleines sa­gen. Das hier ist ein kurzer Text, und er heisst «Für M.»

Manchmal frag ich mich, was ich eigentlich mach.Oder machen soll.Also, klar, wenn ich mal wach bin und nicht unbedacht dutzendfach die Nacht vor dem Kühlschrankfach verbracht hab, dann hat mein Leben ‘ne ziemlich klare Struktur: Ich sitz hier von früh bis spät verleb die Zeit, als ob sie nie vergeht unaufgeregt, während ich mir eingesteh dass es doch niemand erträgt, wenn sich mal konkret was ändert, und dann denk ichIch könnte jetzt hier rausgehen und, ehe ich mich versehe, mitten im Studium stehen und doch, abgesehen vom Abschluss, irgendwie nichts aus meinem Leben mitnehmen. …

Und jetzt denk ich an die Zeiten,in denen ich am glücklichsten war und merk, dass das dann war, wenn ich was andres tat, und dass die schönsten Komplimente immer unerwartet und doch verzweifelt gebraucht kommen und dass wir Erinnerungen immer dann gewonnen haben,wenn wir allem entkommen uns unbenommen im Herzstück unsres Vollkommen-Seins sonnten und spürten, dass wir sind. Das Problem ist nicht,dass ich Dinge nicht so mache, wie ich sollte, sondern dass ich sie nicht so tue, wie ich wollte, und das ich manchmal gar nicht weiss, was das ist....

Ich weiss nur, dass es dir nicht schwerfällt, das zu tun, was du solltest, viel schwieriger ist es, das das zu nennen, was du wolltest. Und so entschliess ich mich, dir jetzt all das zu sagen, was du wissen sollst, aber ich noch nicht weiss.…

Ich weiss nicht, wie du darauf kommst, dass irgendetwas nicht klappt, denn du bist schon lange vom Dunkeln in das Licht getappt. Ich weiss nicht, was dir liegt und was du gerne machst, ich versteh nur nicht, wie du nicht daran glauben kannst und manchmal zwischen Zweifeln schwankst. Denn du, und jetzt hör mir zu, du kannst was, was keiner kann, und zwar nicht nur etwas, sondern deine ganze Person hängt da dran, und das soll auch ruhig jeder wissen.Du musst, du darfst dich nicht scheuen, das zu sein, was du bist, und schon gar nicht sollst du bereuen, weil du noch gar nicht weisst, wie besonders du bist.…

Ich will nicht, dass du das tust, was du sollst, sondern das, was du willst, und hier geht mein Reim leider nicht mehr auf, aber das ist nicht schlimm, dennich will nur, dass du dich traust.…

Auch wenn es nichts gibt, das sich beschissener anfühlt, glaub an dich, wenn die andern die Augen verdrehen, denn sie werden schon nachziehen, wenn sie sehen, was ihnen entgeht.Du kannst nur Neues schaffen, wenn du Neues tust, und zwar das, was du wolltest, und dafür braucht es keine Revolution, aber Revolten. Mag sein, dass dir jetzt jemand vorwirft, nicht das getan zu haben, was du solltest, aber wenn es das Richtige istund wenn du das glaubst, dann ist es das bestimmt,dann wird es zur Wahrheit werden. Nicht nur an diesem oder an ‘nem anderen Abschlussfest, sondern da, wo du es wolltest.Da, wo es von Anfang an sein sollte.

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Besondere Unterrichtsformen

■ Studienwoche, 3.–7. Oktober 2016

1. Klassen: Fachtage an der KZO und Schulreise in der Schweiz2. Klassen: Fachwochen in der Schweiz3. Klassen: Fachtage an der KZO und Schulreise in der Schweiz4. Klassen: Fachwochen in der Schweiz und im nahen Ausland5. Klassen: SLS Stage im Sprachgebiet6. Klassen: Projektwochen klassenübergreifend im Ausland und in der Schweiz

■ Hauswirtschaftskurse, 23. Januar – 10. Februar 2017

U2­Klassen

■ Projekttag, 8. März 2017

Alle Klassen während der Aufnahmeprüfungen

■ Studienreise nach Rom

24.–29. April 20173. Klassen / Religion

■ Projekttag, 29. Juni 2017

1.–5. Klassen während der Maturprüfungen

■ Suchtpräventionstage, 3.–7. Juli 2017

1. Klassen / jede Klasse ein Halbtag2. Klassen / jede Klasse zwei Halbtage

■ Alpen-Exkursion, Juni 2017

5. Klassen / Geografie / 2 Tage

Wichtiges in Kürze

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Studienwochen 2016

U1: Fachtage KZO und Schulreise

U1a Martin Burgherr, Roman SpörriU1b Belinda Tammaro, Carmina MacherU1c Hanspeter Siegfried, Madeleine FitzeU1d Karin Tischhauser, Beat HäfligerU1e Andrea Winteler, Andrea BunerU1f Zoltán Kaszás, Denise Gassner

U2: Fachwochen Schweiz

U2a Ute Albrecht, Agnes Althaus; TeneroU2b Katharina Schibli, Simon Bachmann; MagglingenU2c Freddy Nadler, Veronika Räth; DavosU2d Stephan Peyer, Isa Grevener; TeneroU2e Rahel Spiess, Philippe Savaria; SumvitgU2f Claudio Müller, Christoph Roduner; StabioU2g Evelyn Märki, Karin Nenning; Engelberg

3. Klassen: Fachtage KZO und Schulreise

A3 Michael Weilenmann, Stefan Meier; SolothurnC3a Michael Bürgisser, Claudia Dünki; Vevey/Montreux/LausanneC3b Gaby Keller, Martin Studer; Murten, NeuchâtelC3c Sabina Zimmermann, Rolf Debrunner; St. GallenM3a Bastian Ritzmann, Dorothee Kohler; BaselM3b Jan Jezek, Simone Grob; St. GallenN3a Yvonne Weissberg, Walter Stricker; SolothurnN3b Franziska Meister, Renato Galli; BaselN3c Mirjam Reich, Matthias Regli; SolothurnN3d Eugenie Bopp, Simone Boesch; FribourgW3 Réanne Wenger, Sara Marti; Basel

4. Klassen: Fachwochen Schweiz / nahes Ausland

A4 Christian Holliger, Lucius Hartmann; StrasbourgC4a Thierry Perriard, Vanessa Landolt; BesançonC4b Daniel Cojocaru, Tobias Kohn; MailandC4c Stephan Marty, Doris Barmettler; St. MoritzC4d Karl Fent, Stephan Looser; MagliasoCW4 Wolfgang Grentz, Thomas Lehmann; LenkM4a Nathalie Wannaz, Stefan Schättin; Maccagno M4b Andrea Henssler, Barbara Schmid; BergellN4a Eva König, Christoph Zollinger; StrasbourgN4b Corinne Schmidt, Ralph Gloor; VeronaN4c Urs Strässle, Michael Schmitz; LuganoW4 Jane Abbühl, Patrik Gasser; Landquart

6. Klassen, klassenübergreifend

Projektwochen Ausland

· Karin Beereuter, Franziska Wurmann, Guido Zemp Andalucía: Sevilla y el Estrecho de Gibraltar

· Barbara Blasko, Aleksandar Popov Belfast and Dublin – Two Cities, Two Countries, One Island

· Michael Dür, Laura Morgan Die perfekte Welle: Surfen in Portugal

· Jacqueline Eichmann, Othmar Mächler Ferrara, die geheimnisvolle Schöne der Poebene

· Corinne Gürcan, Beat Röösli (Getoar Gallopeni, Kulturvermittler, Tarik Benli, Begleiter) Kulturreise durch den Kosovo

· Nils Koch, Felix Stauffer Meeresbiologie (Elba, Toscana)

· Michael Ottiger, Ramona Güdel Meeresbiologie auf der Insel Giglio (Italien)

· Ruth Rump, Thomas Müller Mein Marseille

· Thomas Dietlicher, Ivo Graf, Christine Roserens Mit dem Fahrrad durch Holland – Een Fietsreis

· Urs Stirnimann, Bettina Sutter, Valentin Wandeler Prag – Dresden per Rad – zwei Länder, zwei Städte, zwei Flüsse, zwei Räder…!

· Andrea Looser, Véronique Markwalder Wales – Discover the Unknown

· Jürg Berthold, Daniel Wiedenkeller Wien

Projektwoche Schweiz

· Fridolin Berger, Esther Heim Kulturundnaturtour

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Louis XVI im InterviewPortfolio im Geschichtsunterricht

Elisa stellt den Sturm auf die Bastille in Form eines Ta­gebucheintrags eines Pariser Bürgers dar. Jeremias führt in seinem Portfolio ein fiktives Interview mit Louis XVI, in dem er ihn zu möglichen alternativen Reaktionen auf die Revolution befragt. Moris hat sich für eine Karika­tureninterpretation entschieden. Alle drei SchülerInnen der C3c befassen sich nochmals eigenständig mit der Französischen Revolution, die sie im Geschichtsunterricht behandelt haben. Im Gegensatz zur klassischen Prü­fung, in der sie z.B. die Begriffe «Ballhausschwur» und «Sans culotten» definieren sowie die Französische mit der Amerikanischen Revolution vergleichen müssen, können sie im Portfolio ihren persönlichen Interessen nachgehen und ihre Stärken nutzen. Während es in der Prüfung also vor allem darum geht, abzurufen, was man gelernt – und hoffentlich auch verstanden – hat, bietet sich hier die Möglichkeit, sich dem Thema von einer anderen Seite nochmals anzunähern, also sogenannte kreative Trans­ferleistungen zu erbringen. Der aus dem Italienischen stammende Begriff portfolio bezieht sich eigentlich auf Blätter, die man mit sich he­rumträgt. Das Portfolio ist in verschiedensten Bereichen gebräuchlich. Bereits in der Renaissance bewarben sich Architekten mit Mappen, in denen ihr Können dokumen­tiert war, um Aufträge. Auch heute noch ist bei Künstle­rInnen die Mappe mit Bildern geläufige Praxis: Um einen Platz an einer Kunstakademie bewerben sich Studieren­de häufig durch die Vorlage eines Portfolios. In unserem Zusammenhang geht es darum, dass Schü­lerInnen ihre Arbeit im Fach Geschichte dokumentieren und ihre Kompetenzen darstellen. Auch für sie gilt: Das Portfolio ist eine Mappe, die sie von ihrer besten Seite zeigt und ihr Können, ihre geleisteten Recherchen sowie ihre Arbeit dokumentiert. In den «Portfoliostunden» und zuhause verfassen die SchülerInnen drei Texte, die sie mir gegen Ende des Semesters abgeben. Die Geschichtsnote setzt sich aus zwei klassischen Prüfungen, einer Münd­lichnote und der Portfolionote zusammen.

Vertiefung durch kreativen Zugang

Das Portfolio soll die Aneignung des historischen Wissens und der methodischen Fertigkeiten aufzeigen und Raum bieten, sich nochmals vertieft mit dem auseinanderzuset­zen, was im Unterricht thematisiert wurde. Im Gegensatz zum «Normalunterricht», der in der Regel frontal geprägt ist, biete ich hier ein hohes Mass an Individualisierung. Die SchülerInnen wählen selbst aus, wie sie ihr Portfolio gestalten. Wichtig ist nur, dass die gewählten Aufgaben im Zusammenhang mit den im Unterricht behandel­ten Themen stehen und sie nicht bloss im Internet ge­

sammeltes (Halb­)Wissen zusammentragen. Es gibt eine Reihe von Vorschlägen, aus denen sie auswählen kön­nen, es dürfen aber jederzeit eigene gemacht werden. Viele SchülerInnen haben festgestellt, dass es sinnvoll sein kann, Aufgaben zu wählen, die auch in Prüfungen vor­kommen, und entscheiden sich deshalb für die von vielen gefürchteten Karikaturen­ oder Textquelleninterpretati­onen oder auch für die Überarbeitung einer missglückten Prüfungsaufgabe. Das Portfolio dient hier als Übungsfeld. Andere ziehen es vor, sich weniger klassischen Aufgaben zuzuwenden. Besonders beliebt sind fiktive Texte wie Ta­gebucheinträge, Briefe, Interviews. Hier kann etwas ge­übt werden, was sonst häufig zu kurz kommt: Geschichte thematisiert Entwicklungen, Veränderungen oder Pro­zesse. Sie fragt, wie es zu einem Ereignis kommen konn­te, nach dessen Vorgeschichte und Ursachen. Indem sich Elisa in einen einfachen Bürger zur Zeit der Französischen Revolution versetzt, geht sie diesen Ursachen nach und übt gleichzeitig Perspektivenübernahme. Gelungen ist ein solcher Text, wenn sie es schafft, ihre Erkenntnisse im Text nachvollziehbar zu machen.

Lernbericht

· Haben mich die Unterrichtsinhalte interessiert? – Was habe ich Neues gelernt?

· Was fand ich besonders spannend? – Was besonders langweilig?

· Hatte ich mit bestimmten Themen/Stunden Schwierigkeiten? Wie habe ich sie gelöst?

· Wie bin ich mit den Unterrichtsmaterialien (Schul-buch, Arbeitsblätter, Sonstiges) zurechtgekommen?

· Welche Unterrichtsformen (Einzelarbeit, Partner-arbeit, Arbeit in Gruppen, Lehrervortrag etc.) mochte ich besonders gern oder gar nicht? Bitte Gründe nennen.

· Wie beurteile ich meinen Lernfortschritt? (Kenntnisse, Fertigkeiten)

· Wie sah mein Zeitaufwand aus, um im Unterricht mitzuhalten und meine Aufgaben zu erledigen?

· Was halte ich von meiner Mitarbeit im Unterricht? Kann oder will ich daran etwas ändern?

· Bemerkungen, Anregungen und Wünsche zum Unterricht.

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Geschichte versucht, bestimmte Situationen und Hand­lungen zu erklären, sie fragt, warum die Menschen ge­nau so gehandelt haben, warum sie genau diese Ent­scheidungen getroffen haben. Danach, ob noch andere Möglichkeiten bestanden hätten. Jeremias’ Gespräch mit Louis XVI spielt diese Fragen durch.

Ganz nebenbei bietet sich allen dreien im Portfolio die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten im Schreiben zu verbes­sern – ebenfalls etwas, das im Unterrichtsalltag eher zu kurz kommt. Ein wichtiger Punkt aus der Perspektive der SchülerInnen ist ausserdem die Tatsache, dass sowohl Eli­sa und Jeremias als auch Moris die Chance bekommen, ihre Geschichtsnote zu verbessern. Wer sich hier Mühe gibt, wird meist für den Fleiss belohnt.

Bereicherung für beide Seiten

Ein weiterer wesentlicher Aspekt des Portfolios ist die Reflexion der eigenen Arbeitsweise und des Unterrichts. Zu jeder der ausgewählten Aufgaben gehört ein Arbeits­bericht, aus dem hervorgehen soll, warum das Thema und die Aufgabe ausgewählt wurden, wie die Schülerin vorgegangen ist, welche Materialien sie benutzt hat, was ihr besondere Freude oder auch Schwierigkeiten bereitet hat. Ausserdem gehören in das Portfolio Lernberichte, die Auskunft geben sollen über das Unterrichtsklima, die Fortschritte im Lernen, die Stärken und Schwächen mei­ner Unterrichtsgestaltung. Damit wird die Arbeit mit dem Portfolio nicht nur für meine SchülerInnen, sondern auch für mich zu einem persönlichen Gewinn. Auch ich erhalte die Möglichkeit, mich aufgrund der Rückmeldungen weiterzuentwickeln.

Franziska Meister

Ausführlichere Informationen zum Portfolio im Geschichtsunterricht:

· Adamski, Peter. Portfolio für den Anfangsunterricht Geschichte. In: Geschichte Lernen, H.96, 2003, S. 29–33.

· Adamski, Peter. Portfolio im Geschichtsunterricht. Leistungen doku­mentieren – Lernen reflektieren. In: GWU, H.1, 2003, S. 32–50.

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Rom für FrühaufsteherDie Romreise des Freifachs Religion – inklusive Bad im Mittelmeer

■ Montag, 24.04.2017 (giorno uno)

Nach langer, aber lustiger Zugreise kamen wir am frü­hen Nachmittag in Rom an. Unsere Gruppe von rund 40 SchülerInnen des Freifachs Religion wurde von Beat Röösli, Hanspeter Siegfried, Christa Suter, Jussara Brossi und Daniel Rüfli begleitet. Sogleich stellten wir unser Ge­päck ein und machten uns auf den Weg zur Spanischen Treppe, dem Trevi­Brunnen, dem Pantheon (einer sehr eindrucksvollen Kirche aus den 120er­Jahren) und zur Pi­azza Navona. Das Pantheon war einst die grösste Kuppel der Welt und wurde dann immer mehr als Kirche ge­nutzt. Es dauerte etwa 30 Jahre, um das Pantheon zu er­bauen, was sehr, sehr eindrücklich ist. Die Piazza Navona ist wunderschön und umgeben von vielen kleinen Gäss­chen und weiteren Kathedralen. Auf den Strassen Roms findet man stets viele Touristen und hupende Vespas.

■ Dienstag 25.04.2017 (giorno due)

Heute mussten wir sehr früh aufstehen, weil wir ins Ko­losseum wollten. Nach dem Frühstück gingen wir deshalb zügig zum Kolosseum. Als wir nach den Sicherheitskon­

trollen endlich im Inneren des Bauwerks waren, bemerk­ten wir erst seine schiere Grösse. Die vielen Kellerräume waren sehr eindrücklich. Anschliessend besuchten wir das Forum Romanum, dort konnten wir verschiedene Gebäude aus verschiedenen Epochen anschauen. Nach dem Mittagessen in einem der angesagtesten Viertel fuhren wir mit dem Bus zur Kirche Sant’Agnese, welche über den Katakomben erbaut worden war. Bei unserer Führung durch die Katakomben wurde uns klar, wie klein die Leute damals waren. Die Gräber waren nämlich meist nur etwa 150 cm lang. Am Abend flanierten wir durch die Innenstadt und schauten uns noch einmal die Spa­nische Treppe an.

■ Mittwoch 26.04.2017 (giorno tre)

Auch an unsrem dritten Tag in der ewigen Stadt muss­ten wir früh raus, weil wir zu einer Papstaudienz in den Vatikan wollten. Nach einer kurzen Fahrt mit der Metro waren wir schon vor den Mauern, die den Vatikan von Italien abgrenzen. Nachdem wir nach langem Anstehen endlich auf dem Petersplatz waren, drehte der Papst mit

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seinem Papstmobil schon seine Runden. Der Petersplatz war gefüllt mit Menschen, die alle sehnsüchtig auf Papst Franziskus warteten. Als er seine Tour beendet hatte, betrat er das Podest und begann mit seiner Rede. Die Rede wurde in sehr viele Sprachen übersetzt. Am Ende beteten alle zusammen das Gebet «Pater Noster». Nach unserem individuellen Mittagessen besichtigten wir die Vatikanischen Museen, einschliesslich der St. Peterskir­che, einer der grössten Kirchen der Welt. Mit dem Lift fuhren wir dann bis zum Rand der Kuppel, dort merkte man erst, wie gross diese Kirche wirklich ist. Dann ging es ca. 300 Treppenstufen hinauf bis zum obersten Punkt der Kirche. Von da aus hatte man einen wunderschönen Blick auf den Vatikan. Als wir wieder unten angekom­

men waren, ging es gleich weiter zu einem Aussichts­punkt etwas ausserhalb der Stadt. Von dort konnten wir nochmals eine traumhafte Aussicht auf Rom geniessen.

■ Donnerstag 27.4.2017 (giorno quattro)

Trotz des trüben Wetters mit Regenschauern machten wir uns früh auf den Weg zur Kirche S. Pietro in Vinculi. Dort steht eine Moses­Statue von Michelangelo. Moses hält die Tafeln mit den zehn Geboten in der Hand und schaut verärgert zu seinem Volk, welches gerade eine Figur von einem Stier anbetet. Uns wurde erklärt, dass Moses wegen eines Übersetzungsfehlers mit Hörnern auf dem Kopf dargestellt ist und er eigentlich einen Hei­ligenschein auf dem Kopf hätte haben sollen. Nach die­ser Kirche gingen wir in Richtung Piazza Venezia, um die sogenannte Schreibmaschine, das Monumento a Vittorio Emanuele II, anzuschauen. Weiter ging es auf das Kapi­tol, wo 44 vor Christus Caesar ermordet worden war. Wir schauten noch die Statue der römischen Wölfin an, die der Sage nach Romulus und Remus aufzog. Am Schluss dieses Morgens gingen wir zum Campo de’ Fiori, wo wir durch den Markt flanieren konnten. Den Nachmittag hat­ten wir frei.

■ Freitag 28.4.2017 (giorno cinque)

Am Morgen bestiegen wir eine total überfüllte Metro, um den Circus Maximus zu besichtigen. Nachdem wir uns dort etwas umgeschaut hatten, gingen wir weiter zu einer Aussichtsterrasse. Dann ging es zu einer Tür, welche ein Loch hatte, durch das man genau auf den Petersdom sah. Danach fuhren wir mit dem Zug in Rich­tung Tibermündung. Im heutigen Ostia, einem Stadtteil Roms, gingen wir zuerst an den Strand. Einige von uns wagten sich nur mit den Füssen ins Wasser, andere ba­deten sogar richtig. Danach assen wir etwas und mach­ten uns dann auf den Weg ins antike Ostia. Ostia war vor 2000 Jahren die Hafenstadt, wo der Tiber ins Meer mün­dete und viele Handels­ und auch Fischersleute lebten. Von der Stadt ist heute noch sehr vieles erhalten. Man

kann sogar das Innere eines antiken Hauses besichtigen. Schliesslich fuhren wir mit dem Zug zurück zu unserem Hotel. Am Abend genossen wir unsere Pizzen und un­seren letzten wunderschönen Abend in Rom.

■ Samstag 29.04.2017 (giorno sei)

Am letzten Tag unserer Reise hatten wir nichts mehr vor. Wir packten unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Weg zum Bahnhof. Wir fuhren nach Milano und von dort zurück in die Schweiz, wo zu unserer Überra­schung noch Schnee lag. Müde von der Reise verabschie­deten wir uns von unseren alten, aber auch neugewon­nenen Freunden. Es war eine wirklich unfassbar tolle Zeit, die bestimmt niemand von uns jemals vergessen wird.

Laura Schneider C3c, Ella Macher N3b, Anik Dobler C3a

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Landhaus an der Aare, grosser Saal. Es ist kurz vor 9.00 Uhr morgens. Rue de Blamage heisst der neue Schweizer Dokumentarfilm, der gleich gezeigt wird. «Unglaublich, wie viele Leute sich den Film ansehen wollen», sagt eine der Schülerinnen, «und das um diese Uhrzeit!» Die meisten der Klasse sind auch im Saal, ein paar andere schauen sich Im Bann des Föhn von Theo Stich oben in der Altstadt im Kino Palace an, einer weiteren der sechs Locations. Am Abend davor stand für alle gemeinsam Cahier Africain auf dem Programm, ein Dokumentarfilm der Regisseurin Heidi Specogna. «Ausserschulische Lernorte» nennt man im trockenen erziehungswissenschaftlichen Fachvokabular Unterricht, der die Räumlichkeiten des Schulgebäudes verlässt. Dabei liegt vom Begriff her der Schwerpunkt auf dem Ortswechsel. In der Regel geht es aber um viel mehr: um einen Rhythmuswechsel, um andere Formen der Interaktion und vor allem um die Intensitätssteigerung, die sich aus der unmittelbaren Anschauung und aus direkten Begegnungen ergibt. Insofern ist Unterricht dort – im Idealfall – dem Hum­boldt’schen Bildungsideal förderlich: Er macht es wahrscheinlich, dass soviel Welt wie möglich einen so nah wie möglich erreichen wird und die Schüler spüren, dass für sie etwas drin liegen könnte in dem, was wir ihn zeigen wollen.Mit einer Maturklasse an die Solothurner Filmtage zu fahren ist zunächst in diesem Kontext einer Erweiterung der Lernorte zu sehen, wobei die verschiedenen Aspekte bei den einzelnen Schülerinnen und Schülern ein unterschiedliches Gewicht haben werden. Bei der einen mag es zunächst um einen blossen Unterbruch der Alltagsroutine gehen,

Die Schule verlassenMit einer Maturklasse an den Solothurner Filmtagen

„CAHIER AFRICAIN“ EIN FILM VON HEIDI SPECOGNA KAMERA JOHANN FEINDT - BVK MONTAGE KAYA INAN MUSIK PETER SCHERER SPRECHERIN EVA MATTES ENGLISCHE VERSION SALENA GODDEN PRODUZENTEN PETER SPOERRI STEFAN TOLZ HERSTELLUNGSLEITUNG KATHARINA JAKOBS DRAMATURGISCHE BERATUNG RAIMUND BARTHELMES BERND LANGE REDAKTION KATYA MADER - 3SAT TON THOMAS LÜDEMANN BERND VON BASSEWITZ JULE CRAMER FLORIAN HOFFMANN ANDREAS TURNWALD KARSTEN HÖFER

ZUSÄTZLICHE KAMERA THOMAS KELLER MISCHUNG MATTHIAS LEMPERT SOUND DESIGNER KAI TEBBEL LICHTBESTIMMUNG PATRICK LINDENMAIER ANDROMEDAPRODUZIERT VON PS FILM GMBH UND FILMPUNKT GMBH IN CO-PRODUKTION MIT 3SAT

© 20

16 P

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/ FILM

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CLUB AWARDLOCARNO 2016

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Dominique Altmann, AN6

Ein eisiger Wind, unpassendes Gelächter und blau­er Samt. Dies sind drei Eindrücke, die mich an die Solothurner Filmfesttage erinnern. Wegen der Bise, die uns vom Bahnhof zu unserer Unterkunft begleitet hatte, mussten wir uns im Zimmer der Jugendherberge aufwärmen. Dabei habe ich eini­ge Klassenkameraden besser kennengelernt und Neues über sie erfahren. Die Filme, die an diesen Festivaltagen gezeigt wer­den, sind anders als die, die ich mir normalerwei­se ansehe. Ich war überrascht, was Film alles sein kann. Zum Beispiel ein Film über eine Strasse. Eine Strasse in der Schweiz. Eine Luzerner Ausfallstras­se, die keine aussergewöhnlichen Eigenschaften hat. Und doch haben mich ihre Anwohner, die porträtiert wurden, gefesselt. Unfassbar, auf wie viele verschiedene Arten man seinen Lebensweg gehen kann! Aber nicht nur die Personen in Rue de Blamage, sondern auch das Publikum ist mir in Erinnerung geblieben: Als ein drogensüchtiger Mann seine Geschichte erzählt, ertönt plötzlich Gelächter im Saal. Irritiert hoffe ich auf ein schnel­les Ende dieses unangebrachten Verhaltens und bin in einem zweiten Schritt vor allem von mir sel­ber überrascht. Wieso beunruhigt es mich, wenn andere Personen über jemanden lachen, der dies gar nicht mitbekommt? Durch die Diskussion mit meinen Kollegen habe ich gemerkt, dass es auch andere gestört hatte, wenn man über unkonven­tionelle Lebensformen lacht. Ein anderes Rätsel galt es zu lösen, als ich mir einen Dokumentarfilm über das Mittelmeer ansehen wollte, es mir gerade im blauen Sessel so bequem gemacht hatte, dass der von den harten Stühlen im Landhaus schmer­zende Rücken ein wenig entlastet war, und eine fröhliche Musik den Anfang eines Trickfilms unter­malte. Bin ich im falschen Film? Ich sah mich nach den wenigen Klassenkameraden um, die auch in dem kleinen Kino sassen und ebenfalls nur mit den Schultern zuckten. Abwarten und weitersehen, vielleicht kommt ja noch was... Und tatsächlich, nach dem ausgefallenen Kurzfilm, der in einem Hallenbad spielte, wurde dann der Film gezeigt, den wir uns ausgesucht hatten. Obwohl ich zuerst skeptisch war, haben mir die beiden Filme gefallen und mich dazu verleitet, ganz grundsätzlich spon­taner zu sein und die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen.

beim anderen steht vielleicht die Tatsache im Vorder­grund, dass man auswärts übernachten wird. Jemand ist neugierig, Festivalluft zu schnuppern, jemand an­ders interessiert sich für ganz bestimmte Filme und ungewohnte Einblicke. Von der Klasse AN6, die im Januar 2017 für zwei Tage in Solothurn war, haben alle vorgängig das Programm eingehend studiert, sich die Filme in der Festival­App entsprechend vor­gemerkt und sich via Smartphone die Karten besorgt. Zusammen haben wir uns in der Klasse auf einen ge­meinsamen Besuch eines Films geeinigt und über die Kombinationsmöglichkeiten unterschiedlicher Filme gesprochen.Dass es sich bei dem Einblick ins Schweizer Filmschaf­fen zu einem grossen Teil um eine Begegnung mit kleinen Produktionen handelt, macht den Besuch besonders wertvoll: Viele der Filme werden nie in die Kinos kommen oder am Fernsehen ausgestrahlt werden, man kann sie also nur hier sehen. Es sind grösstenteils Produkte ausserhalb des kulturindustriel­len Mainstreams und zeigen ganz andere Seiten und Möglichkeiten des Mediums Film. Der Festivalbetrieb auf engstem Raum in der Solothurner Altstadt, auf seine Art und Weise auch ein Event der Kulturindus­trie, ist intensiv und unmittelbar einnehmend, so dass man sich auch in den kürzeren oder längeren Pausen zwischen den Filmen oder bis spät in der Nacht immer wieder begegnet und sich austauschen kann.Rue de Blamage beginnt, nachdem der Film auf Fran­zösisch eingeführt worden ist. Auch das eine Erfah­rung: Die Schweiz ist mehrsprachig, und die Mehrspra­chigkeit wird gelebt, gerade an einem solchen Anlass. «Ja, ich habe alles problemlos verstanden», sagt der Schüler neben mir auf meine Frage. Anwesend für das anschliessende Publikumsgespräch sind der Regisseur Aldo Gugolz und jemand von der Produktionsfirma. Das werden sich aber nicht mehr alle Schüler anhören können, weil es die nächste Vorstellung für einige nötig macht, den Saal gleich zu wechseln.Nach dem Abend und dem intensiven Tag werden alle zwischen vier und sieben Filme gesehen haben und in ganz unterschiedliche Welten eingetaucht sein: etwa in die Welt von jemandem, der sich aus einem schwe­ren Burnout befreit, oder in das Leben eines nordchi­nesischen Wanderarbeiters. Bis spät in die Nacht wird man noch zusammen an der Festivalbar diskutiert ha­ben – über die Filme und über Gott und die Welt, die immer wieder auch die kleine Welt der Schule ist.Dass Seraina Rohrer, die aktuelle Direktorin des Fes­tivals, eine ehemalige KZO­Schülerin ist (Maturjahr­gang 1998), macht den Besuch fast ein wenig per­sönlich, auch wenn es für dieses Jahr nicht gelungen ist, einen Gesprächstermin zu organisieren. Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr.

Jürg Berthold

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Sophie Vandebroek, AN6

Die Dokumentarfilme Cahier africain, Rue de Bla-mage, Weg vom Fenster und Impasse bieten jeder auf seine Art sowohl anschaulich schöne als auch schrecklich wahrheitsgetreue Bilder. Die Dreh­orte der Filme machen umso mehr Eindruck, als drei dieser vier Filme sozusagen in unmittelbarer Nähe hier in der Schweiz gefilmt wurden. Rue de Blamage zeigt kuriose Bewohner einer Luzerner Ausfallstrasse, die von einem Künstler durch ein Eck­fenster seiner Wohnung beobachtet werden. Weg vom Fenster beschreibt das Schicksal eines ausgebrannten jungen Familienvaters, der wieder eine für ihn gesunde Beziehung zur Arbeit finden muss. In Impasse finden sich verschiedene anony­misierte Prostituierte, die ihren Alltag beschreiben und in persönlichen Geschichten erzählen, wie sie zu ihrem Beruf gekommen sind.Cahier africain war der für mich eindrucksvollste Film. Wie unterscheidet er sich von anderen Do­kumentationen über das Leid in Afrika? Vor allem dadurch, dass er die Schicksale Einzelner verfolgt. Über Jahre hinweg werden Aufnahmen gemacht und wird den mittellosen Protagonisten gefolgt. Nicht jede Lebensgeschichte hat so ein glückliches Ende wie diejenige des kleinen Mädchens auf dem Filmplakat. Menschen verfallen der Korruption, werden bei Raubzügen der eigenen Bevölkerung, vielleicht sogar der Nachbarn, umgebracht oder scheinen zuletzt nichts mehr zu tun als an ihrer Vergangenheit zerbrochen zu überleben. Im An­schluss an den Film schätze ich die Sicherheit, den Respekt und das Wohlergehen in meinem eigenen Leben und dem meiner Mitmenschen. Ich finde es wichtig, derartige Themen in der Schule zu be­sprechen, weil wir alle Verantwortung für einander tragen, auch wenn wir Tausende von Kilometern weit weg sind und wir die anderen Menschen nicht kennen.

Christiane Palm, AN6

Was gibt es Schlimmeres als trockenen Schulalltag? Man schlurft von Stunde zu Stunde, hämmert sich angestrengt Theorie rein und Chemie­Experimente werden zum Nonplusultra des Monats. Ganz sicher gibt es viel Spannendes zu erfahren, nur lässt es sich bei immer gleichen Lehrmethoden so schlecht einprägen. Schnell wandert das Gelernte vom Kurz­zeitgedächtnis aufs Prüfungspapier und verschwin­det dann auf Nimmerwiedersehen. Ganz anders ist das hingegen bei Exkursionen. Am Solothurner Filmfestival etwa sprudelte uns das Wissen nur so ins Gedächtnis hinein, regte uns zu langen Gesprä­chen an und bleibt vermutlich für Jahre erhalten. Natürlich ist das keine pure Faktenkost, sondern ein Gesamterlebnis, verpackt in viele Emotionen und Erinnerungen. Obwohl beim Lesen womöglich mehr Stoff schneller durchgemacht werden kann, liegt genau darin der Vorteil einer Exkursion: Man begreift und versteht wirklich, man verinnerlicht, was man aufnimmt, und erinnert sich, weil es zu wirklichem Wissen geworden ist. Wäre es mög­lich, das Wissen, dem wir während der ganzen Kanti­Zeit begegnen, nicht einfach zu büffeln, son­dern alles wirklich und selbst zu erfahren, wäre das wohl die bestmögliche Schule überhaupt. Ausflüge vermitteln jedoch noch viel mehr als nur Schulwissen. Zum eigentlichen Ziel einer Exkur­sion wie der nach Solothurn kommt eine Menge anderer Erfahrungen hinzu, vor allem im sozialen Bereich, und letztlich ist ein Ausflug ein Sprung ins Neue, eine Erweiterung des persönlichen Hori­zonts. Wann immer wir uns aufmachen, Neues zu erkunden und anderes zu sehen, können wir uns die Welt ein wenig zu eigen machen und – viel­leicht noch wichtiger – werden selbst stärker Teil der Welt.

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Als Gruppenarbeit angelegt, wur­den Orte im Schulhaus gesucht, die aufgrund von speziellen Be­trachterstandpunkten, Dimensio­nen oder Beleuchtung inspirierend für eine typographische Interven­tion mit Klebebändern wirken konnten. Am ausgewählten Ort sollten ein bis zwei Worte geklebt in Erscheinung treten, die Bezug auf den Umgebungsraum neh­men und überraschend, irritierend oder vielschichtig interpretierbar wirken sollten. Auch die Gesetz­mässigkeiten der Perspektive und der Verkürzung konnten als op­tische Spielerei genutzt werden. Die Schriftgestaltung war zentra­ler Teil der Bedeutungsebene. Die selbst konzipierte Schrift sollte den Inhalt unterstützen. In der Umset­zung stellten dann unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheiten der Untergründe Schwierigkeiten dar, auch erforderte die Platzierung an unzugänglicheren Stellen planeri­sches Geschick und sehr genaue Vorbereitungsarbeit.Die Schriftzüge erreichten über das Klassenzimmer hinaus ein grosses Publikum und liessen die gewohn­ten Räume auf neue Weise erschei­nen.

Bilder: Hanspeter Siegfried

Tape TypoSchriftbilder im Raum

Projekte aus dem Ergänzungsfach Bildnerisches Gestalten der 6. Klassen (Leitung: Simone Grob und Fränzi Wurmann)

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Auf zur Färberwiese!Wo Schwalben auf Delfine und Galaxien auf Dschungel treffen

Wetzikon, entstanden aus einer über Jahrzehnte gewach­senen Dörfergemeinschaft, ist ein Strassendorf, welches inzwischen politisch als Stadt anerkannt ist. Was in Wetzikon fehlt, ist eine gewachsene urbane Struk tur, erkennbar beispielsweise anhand eines klaren Stadtkerns, definierter Wohnregionen oder Parkanlagen. Durch grossflächige Überbauungen und den Verkauf von stadteigenen Landflächen fehlen heute natürliche inner­städtische Erholungs­ und Bewegungsräume. Die noch bestehenden, im Besitz der Stadt befindlichen Restflächen werden meist konventionell landwirtschaft­lich genutzt und bilden deshalb weder Erholungszonen noch sind sie naturnahe Lebensräume für Fauna und Flora. Die Naherholungsgebiete (Robenhuserriet, Ambitzgige­biet, Kemptnertobel) rund um Wetzikon erfuhren eine Aufwertung als Schutzgebiete, womit Freiräume für die Bevölkerung auch hier markant zurückgingen.

Die IG-Färberwiese

Ende 2014 bildete sich ein Kreis von Personen, welche die städtische Entwicklung Wetzikons und die damit ver­bundenen Veränderungen in den vergangenen zehn bis zwanzig Jahren miterlebt hatten.Auf Initiative von Bigi Obrist wurde die Interessen­gemeinschaft Färberwiese mit Beat Meier, Jan Hubacher, Lisa Wörzler und Rico Caveng gegründet. Ihr gemeinsames Ziel: Die stadteigenen, brachliegen­den Wiesen sollen der Bevölkerung als innerstädtische Gärten und Begegnungsorte zur Verfügung stehen. Die klare Definition dieser Zonen als Erholungs­ und Gestal­tungsräume ist ein Ansatz, um einerseits der stetigen Überbauung etwas entgegenzusetzen und andererseits die umliegenden Schutzgebiete zu entlasten.Die Färberwiese im Quartier Wydum wurde als geeigne­tes Startprojekt ausgewählt. Im April 2015 lancierte die IG­Färberwiese eine Petition zugunsten eines Stadtgartenprojekts. Diese wurde dem Stadtrat zusammen mit einem von 14 Gemeinderäten unterzeichneten Postulat im Juni 2015 eingereicht. Die Stadt Wetzikon stellt die Färberwiese heute unentgeltlich zur Verfügung und beteiligt sich finanziell an den Kosten für die Infrastruktur.

Vom Brachland zum Stadtgarten: Die ersten Projekte

Im Frühjahr 2017 ging es dann los mit den ersten prak­tischen Arbeiten. Ein Wasseranschluss und ein Toiletten­häuschen wurden installiert. Mitten in der Wiese ent­stand eine kleine Feuerstelle. Gemeinsam wurden während des Sommers verschiedene Gemüsesorten angepflanzt, aufgezogen und geerntet.

In Zusammenarbeit mit dem Kindergarten Wetzikon ist ein Sandhaufen mit hölzernem Schiffsrumpf und Flagge aufgebaut worden, der die Kinder zum Spielen einlädt. Einen strahlenden Sommertag nutzte der Verein Jugendar­beit, um einen Flohmarkt im Grünen stattfinden zu lassen.Die Blumenwiese, welche Bienen und Schmetterlinge an­zieht, mündet in einen flachen Kiesplatz, der als Treffpunkt dient. Nebst Klapptisch und Stühlen soll ein alter Bauwa­gen die Funktion von «Kiosk und Küche» übernehmen. Für die Gestaltung des Bauwagens kam in der IG die Idee auf, dass dieser in einer gemeinsamen Aktion bemalt werden könnte. In einem zufälligen Gespräch mit Rico Caveng bot Janina Tiemann aus der Klasse M6a spontan ihre Mithilfe an.

Der Bauwagen wird bespielt

Bereits im dritten Schuljahr hatte die heutige Klasse M6a das Bedürfnis geäussert, sich einem grossformatigen ge­stalterischen Projekt zu widmen. Janina dachte deshalb sofort an diesen lange gehegten Wunsch. Die sonnenreichen Wochen vor den Sommerferien eig­neten sich gut für das Projekt im Freien. Zuerst aber galt es, ein Konzept zu entwickeln. Rasch war klar, dass sich auf dem Bauwagen kein realitätsgetreues Abbild zeigen sollte, sondern ein mehrheitlich surreales Bild, welches die BetrachterInnen innehalten lassen sollte. Beim Besuch der Färberwiese untersuchten die SchülerIn­nen Orte, von welchen aus sich die Sicht auf den Bauwa­gen eröffnete. Was zeigte sich den Besuchern der Färber­wiese? Was den Passanten auf dem Spazierweg? Was der Nachbarschaft, die von den Balkonen aus schaute? Oder den Zugpassagieren, die am Wagen vorbeifuhren? Inhaltlich setzte sich die Klasse mit der stetigen Überbau­ung Wetzikons auseinander. Die SchülerInnen begannen Bildmaterial zu sammeln, welches die Schnittstellen zwi­schen Architektur und Natur illustrierte: Betonwüsten, die keinerlei Grünflächen mehr enthielten, oder verlas­sene Ruinen, von Moosen und Schlingpflanzen überwu­chert, als würde sich die Natur ihren Platz zurückerobern.Inspiriert von der Bildersammlung entstand die Idee, aus verschiedenen Gebäuden der Stadt Wetzikon einen ar­

Auf der Färberwiese im Quartier Widum in Wetzikon entsteht ein Stadtgarten als Ort der Bewegung und Begegnung. Die jetzige Klasse M6a hat hier vor den Sommerferien ein Konzept zur Bemalung eines Bauwa-gens entwickelt und in Zusammenarbeit mit Vertreter-Innen der IG-Färberwiese realisiert.

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chitektonischen Komplex zu zeichnen, der wesentliche Baumerkmale aufnimmt und aus ihrer Mischung eine neue Form generiert. Dieses erfundene architektonische Objekt sollte jedoch nicht von Menschen, sondern von Pflanzen bewohnt sein, die sich durch Fenster und Türen ihren Weg nach draussen suchen.

Die Bildidee stand und es begannen Entwurfsprozess und Materialproben. Eine mit Sprühdosen erzeugte, pastellfarbene Schicht bot eine inspirierende Malgrund­lage für die zunehmend buntere Palette.Klare, mit Schablonen erzeugte Formen sollten mit der freien Spur der Sprühfarben und raschen, bewegten Pin­selstrichen in ein Zusammenspiel kommen.

Schweiss, eingetrocknete Farbe und Glacé

Immer dienstags wurden Sprühdosen, Farben, Schablo­nen, Pinsel und Abdeckmaterialien eingepackt und man machte sich auf den Weg zur Färberwiese. Glücklicher­weise konnte beim Transport immer auf die Hilfe von Rico, Beppo oder Ursina gezählt werden.

Das Gruppenwerk hielt manche Überraschung bereit, welche die Klasse veranlasste, mögliche gestalterische Reaktionen zu diskutieren. Über die erste Farbschicht legte sich eine zweite, dann eine dritte. Das Malen war stets von einem regen Austausch begleitet und viele

SchülerInnen waren bereit, mehrmals bis zum Abend auf der Färberwiese zu bleiben, um das anspruchsvol­le Werk umzusetzen. Improvisierte Sonnenschirme, das Frischwasser aus der Giesskanne und Glacé, in mancher­lei Formen und Aromen, die uns von Anwohnern und Mithelfenden offeriert wurde, hielten uns während des intensiven Malprozesses bei Laune.Spontan entstanden zum Schluss kleine Tierschablonen: Schwalben, Schmetterlinge, Delfine. In bunten Schwär­men und Reihungen fliegen und tauchen sie durch die wuchernde Pflanzenwelt. Es scheint, als höre man sie rufen: Auf zur Färberwiese!

Simone Grob, Rico Cavegn

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Sport an der KZO

Zürcher Mittelschulsporttag14. September 2016

Leichtathletik-Sporttag der U2-Klassen29. September 2016

Sporttag der 6. Klassen2. November 2016

Volleynight organisiert durch die SO16. Dezember 2016

Sport on Stage10. Februar 2017

Ski- und Snowbordtourenlager12.–17. Februar 2017, Jaunpass

Freestyle- und Schneesportcamp12.–17. Februar 2017, Scuol­Tarasp

Spiel- und Stafettentag für 1.–3. Klassen13. Juni 2017

Sport an der KZO

Maturanden­Sporttag

Das Sporttag­Konzept der Fachschaft Sport sieht vor, dass die Schülerinnen und Schüler während ihrer Kanti­Zeit die grossen Sportspiele (Fussball, Bas­ketball, Volleyball, Handball und Unihockey) kennenlernen, trainieren und im Wettkampf umsetzen können. Der Spiel­ und Stafetten­Sporttag im Juni, während den Matur­Korrekturtagen, bildet die geeignete Plattform für die­sen alljährlichen grossen Sportanlass, an welchem sich die verschiedenen Teams der verschiedenen Stufen messen können. Einigen Fünftklässlern ist es jeweils nicht bewusst, dass sie mit dem Schluss­pfiff des Volleyball­ oder des Fussballturniers ihren letzten Sommer­Spieltag erlebt haben.Was?! Keinen Sporttag mehr? War’s das bereits?Nein! Zum Glück können wir unseren Maturandinnen und Maturanden einen anderen, aber dennoch würdigen Sporttag anbieten.

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Workshops am Vormittag

In der Kalenderwoche 44 findet jeweils der Maturanden­Sporttag statt. An diesem Sportanlass stehen nicht die grossen Sportspiele im Mittelpunkt, sondern die kleinen Randsportarten, die im Sportunterricht mangels Infra­struktur oder spezifischem Fachwissen nicht angeboten werden können. Die Schülerinnen und Schüler sollen auch im Fach Sport ganzheitliche und viel­fältige Erfahrungen machen. Am Morgen können die Schülerinnen und Schüler einen von ihnen gewähl­ten Workshop besuchen, der den Jugendlichen einen Einblick in eine «frem­de» Sportart gewährt.Bogenschiessen, Kickboxen, Orientalischer Tanz, Klettern, Reitsport, Step­tanzen, Curling, Wasserspringen sind nur einige Beispiele, welche die grosse Auswahl von über zwanzig Angeboten zeigen sollen. Da ist für jede und jeden etwas dabei. Es ist immer wieder erfreulich, dass auch interne Lehrerinnen und Lehrer den Schülerinnen und Schülern ihre Hobbys und Passionen vorstellen möchten. Die Rückmeldungen seitens der Schülerschaft sind jeweils beeindruckend. Sie schätzen die neu gewonnenen Bewegungserfahrungen, die motivierte und leidenschaftliche Art und Weise, wie die Kursleiterinnen und Kursleiter «ihre» Sportart vorstellen:

Dominique Altmann, AN6«Ob mit dem Velo, dem Bus oder zu Fuss, alle Teilnehmer fanden ihren Weg zum Ort, wo der Linedance-Kurs durchgeführt wurde. Den Eingang zum Tanzstudio zu finden, war nicht ganz so ein-fach, aber im 2. Stock wurden wir im authentisch eingerichteten Raum von einer sehr freundlichen Frau in Cowboystiefeln emp-fangen. Als wir auf den Bänken Platz genommen hatten, stellte uns die Tanzlehrerin ein erstes aktuelles Lied vor. Kurz darauf hatte sich eine Gruppe Schülerinnen vor der Bühne in vier Linien formiert und folgte konzentriert den hilfreichen Instruktionen und Demonstrationen der engagierten Tänzerin, die sich über den schnellen Fortschritt der Gruppe freute. Ohne langes Zögern waren die ersten Schritte und Drehungen gelernt und eine Cho-reografie konnte getanzt werden. Es wird jeweils eine Abfolge pro «Wand» getanzt und nach einem Richtungswechsel wiederholen sich dieselben Steps, Handbewegungen und Hüftschwünge. Dank der enthusiastischen und leidenschaftlichen Erklärungen haben wir zum Erstaunen aller mehrere Choreografien zu modernen Liedern einstudiert und konnten uns einem Klassiker, dem «Slap-ping Leather» aus Footloose widmen, der den krönenden Abschluss des lehrreichen Morgens bildete.»

Léonie Wilhelm, W6b «Ich besuchte den Projektkurs «Luft-gewehrschiessen» und war mehr als zufrieden mit meiner Wahl. Zu Beginn wurden die Teilnehmer mit Gipfeli und Kaffee in Empfang ge-nommen, was wir mit den fünf alten und charmanten Kursleitern genos-sen. Daraufhin zeigte uns der wohl Stammesälteste die «dos» und «don ts» beim Luftgewehrschiessen. Nach einer kurzen Übungsrunde konnten wir uns schon in einem kleinen Wettbe-werb messen (ich habe gewonnen :-)). Rückblickend bin ich immer noch schwer angetan von diesem Sport und ich überlege mir aufgrund dieser tol-len Erfahrung, erneut Luftgewehr zu schiessen. Ich kann meine Projektwahl nur wärmstens weiterempfehlen. Vie-len Dank für diese Gelegenheit.»

Aber auch die Leiterinnen und Leiter der Workshops sind jeweils von unseren Kantischülern begeistert. Sie schätzen die aufmerksame, engagierte und konzentrierte Atmosphäre in ihren Workshops. Zudem gab es hin und wie­der eine erfreuliche Nebenerscheinung des Maturanden­Sporttages, nämlich dann, wenn einige Jugendliche nach ihrem Workshop­Besuch in den Verein der besuchten Sportart eintraten.

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Nachmittag: Turnier

Der Nachmittag wird mit einem Badminton­Turnier abgerundet. Oft wird Badminton mit Federball­Spielen im Garten gleichgesetzt. Doch was wirklich dahinter steckt, wird den meisten Schülerinnen und Schülern erst dann be­wusst, wenn sie sich zuvor während Wochen intensiv mit diesem Thema aus­einandergesetzt haben. Es wird an den technischen Fertigkeiten gefeilt, das taktische Verständnis geschult und es werden Regelkenntnisse erworben. So erleben die zukünftigen Maturandinnen und Maturanden Badminton als körperlich intensive und taktisch anspruchsvolle Sportart. Das Turnier ist so konzipiert, dass die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld des Anlasses, in ihrer Sportklasse, Zweier­ oder Dreierteams bilden. Sie werden danach in Gruppen eingeteilt und spielen am Turnier ein Doppel über acht Mi­nuten. In dieser Gruppe spielt dann jedes Team gegen jedes. Nach den Vorrun­denspielen geht es mit den Kreuzvergleichen weiter, bis die Final­Paarungen ermittelt werden. Alle Spiele werden ohne Schiedsrichter ausgeführt und trotz den intensiv geführten Duellen ist die Stimmung unter den Schülerinnen und Schülern stets friedlich und fair. Denn auch am letzten Sporttag steht am Schluss nicht die Rangierung im Mittelpunkt, sondern die Freude an der Bewegung und das gemeinsame Sporterlebnis mit all den erlebten Emotionen.

Stephan Peyer

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Musisches an der KZO

Musik

Mittagskonzerte27. und 30. September, 25. November, 6. und 16. Dezember 2016, 24. und 31. Januar, 21. und 31. März, 23. Mai, 9. Juni und 4. Juli 2017Kammermusikkonzert (Schwerpunktklassen Musik)14. Dezember 2016

Pausenkonzerte im AdventDezember 2016

kzo.music.1720. Januar 2017

Chorkonzert «Waisenhausmesse» von W. A. Mozart (Chor der musischen Klassen und Orchester der KZO)11. und 18. März 2017

Konzert des Ehemaligenchors der KZO8. April 2017

kzo.solistisch.1712. Mai 2017

Musisches an der KZO

Jugendliche Dramatik im Dreivierteltakt

Am 11. und 18. März 2017 führte der Chor der musischen Klas sen zusammen mit einem Ad­hoc­Orchester die Waisen­haus messe KV 139 von W. A. Mozart auf.

Nicht zu langsam hereinkommen, zusammen mit den Solisten verbeugen, kurzes Händeschütteln mit der Konzertmeisterin. Um Himmels Willen das Anstimmen nicht vergessen, wie einmal in der Probe. C­Moll. Dann sammeln, Blick gesenkt, kurz im Kopf nochmals die Tempovorstel­lung überprüfen. Adagio. Durchatmen. Wenn ich dann den Kopf hebe, erwartet mich ein umwerfender Anblick: Über hundert Chorsängerinnen und Orchestermusiker blicken mich mit einer Konzentration an, dass die Luft förmlich vor Elektrizität zu knistern scheint. Alle zusammen schmettern wir dem Publikum und der Welt ei­nen mächtigen C­Moll­Akkord entgegen, flehend, fordernd und kraftvoll: KYRIE – Herr, erbarme dich!Der Beginn der Waisenhausmesse erwischt viele Zuhörer auf dem falschen Fuss respektive Ohr. Da ist nichts von der spitzbübischen Mozart­Leichtig­keit zu spüren, da ist Wucht und Dramatik. Aber bereits zwölf Takte später ist diese düstere Schwere verflogen, jetzt kommt der witzige und verspielte Mozart zum Vorschein. Ich blicke kurz über den Rand meiner Partitur zu den Geigerinnen und sie lächeln ent­spannt zurück. Die Passage, die jetzt kommt, könnte einen Dirigenten

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nervös machen, Sechzehntel­Läufe, ein schneller tänzerischer Dreiviertel­takt. Alles muss locker klingen, jedes Stocken, jede Unsicherheit könnte bereits den Zauber dieses abrupten Stimmungswechsels trüben. Doch von Unsicherheit ist beim Orchester, das zum grossen Teil mit Schü­lerinnen und Schülern der KZO besetzt ist, nichts zu spüren. Wie jun­ge Rennpferde warten sie begierig darauf zu zeigen, wie himmlisch sie spielen können. Als Dirigent hat man in diesem Moment einzig die Auf­gabe, das Spektakel lächelnd geschehen zu lassen und muss höchstens aufpassen, dass einem die ungestümen Fohlen die Zügel nicht ganz aus der Hand reissen. Der Chor der musischen Klassen setzt wieder ein, jetzt genauso leichtfüs­sig und enthusiastisch wie das Orchester.

Die Komposition des knapp 13­jährigen Mozart eignet sich sehr für eine Umsetzung mit jungen Stimmen. Der Chor hat eine sehr tragende Rolle und zeigt ein grosses Spektrum an musikalischen Stimmungen: Mal heiter jubelnd (Gloria), dann tragisch schwer (Agnus Dei) bis hin zu dramatisch anklagend (Crucifixus). Die vier Gesangssolisten (Dorothea Frey, Barbara Stucki, Benjamin Berwe­ger und Robert Braunschweig) umrahmen mit Solo­Arien und Duetten die wuchtigen Chorstücke. Klarer und schlichter als in späteren Messevertonungen zeigt Mozart in der Waisenhausmesse exemplarisch die Musiksprache der Wiener Klassik. Die Spannung und Entspannung, der Wechsel von homophonen Passa­gen zu polyphonen Fugensätzen, die Stimmungsunterschiede durch Ton­arten­ und Taktwechsel sind so klar und effektvoll eingebaut, dass man auch ohne grosses Vorwissen begreifen kann, weshalb diese Bausteine in der europäischen Kunstmusik so zentral sind. «Der wichtigste pädagogische Gedanke bei der Auswahl und beim Ein­studieren dieses frühen Mozart­Werks war, die Schüler und Schülerinnen des musischen Profils diese «Basics» der klassisch­europäischen Musik zu lehren und zwar im praktischen Tun durch Singen und Spielen», schreibt Daniel Manhart im Konzertprogramm. Er hat zusammen mit Stefan Schät­tin und mir die Messe mit dem Chor einstudiert. Das Orchester probte unter der Leitung von Fredi Olbrecht. Speziell bei diesem Programm war, dass Schülerinnen und Schüler die Aufgabe der Stimmführung im Orchester wahrnahmen. Die Instrumentallehrkräfte spielten auch mit und haben in der Einstudierung eine wichtige Coaching­funktion übernommen. Bei der instrumentalen Eröffnung des Konzertes, der Serenade Nr. 6 von Mozart, übernahmen ebenfalls Schülerinnen und Schüler die Solo­Parts und musizierten mit einer grossen Natürlichkeit und Energie.

DONA NOBIS PACEM – Gib uns Frieden. So endet die katholische Liturgie und so endet auch Mozarts Waisenhausmesse. Nach vierzig abwechs­lungsreichen, aber auch anstrengenden Minuten freue ich mich jeweils auf dieses Ende wie ein Kind auf Weihnachten. Meist wird der letzte Satz der Messe innig und besinnlich vertont. Doch der junge Mozart schlägt einen anderen Ton an. Das DONA NOBIS PACEM klingt fast wie ein leicht­füssiger, höfischer Tanz. Chor und Orchester jubeln im Dreivierteltakt, die Pauken und Trompeten verleihen dem Ganzen einen festlichen Klang. Ich sehe, wie die Gesichter im Chor strahlen, wie die Anspannung wegfällt. Zuversichtlich, pathetisch und voll von jugendlichem Optimismus lassen wir unseren Friedenswunsch in die Welt hinaus klingen. Schöner kann ein Konzert wohl nicht enden!

Bastian Ritzmann

Musik

Serenade20. Juni 2017

Maturandenkonzerte23. und 27. Juni 2017

Konzert «Kantissimo KZO» (Freifachchor)6. Juli 2017

Bildnerisches Gestalten

Ausstellung Quartalsarbeiten der 4. KlassenMai 2017

Theater

Theaterfreifach-Aufführungen «Merlin oder das wüste Land»3., 7., 8., 11. und 12. April 2017

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Schlaflos im HimmelbettTheateraufführung «Merlin oder das wüste Land»

■ HANNA

Es schien mir, als würde das Stück unter endlosen An­strengungen und Krämpfen aus meinem Unterleib hin­ausgepresst werden. Wir hielten alle die Luft an, als es mit einem letzten Schrei von meiner Gebärmutter zu Bo­den segelte. Würde es in kindlicher Langeweile vor sich hin weinen? Würde es mit seinem Geschrei den Zorn al­ler Beteiligten auf sich ziehen? Oder ist es mit derselben Reife und Weisheit gesegnet wie der bärtige Merlin? Das Stück ist das Kind vieler Eltern. Manche sind stolz, ande­re von der monatelangen Geburt einfach nur entkräftet. Doch ein Kind ist ein Kind. Man liebt es, wie seltsam es auch sein mag.

■ CLOWN

Die Aufgabe eines Clowns ist es, das Publikum zum La­chen zu bringen. Doch wie soll man das machen, wenn man nicht genau weiss, wer das Zielpublikum sein wird und wie wer auf was reagiert? Diese Fragen stellte ich mir mehrfach, wenn ich am Samstag­ oder Sonntagmor­gen in der Aula bei den Proben sass. Ich stand nämlich vor der schwierigen Aufgabe, als musikuntalentierte Neusprachlerin die im Stück eingebauten Liedtexte zu vertonen. Und um ehrlich zu sein, war ich ziemlich über­fordert damit. Doch zum Glück waren unsere Lehrkräfte aus der Fachschaft Musik zur Stelle und haben mich tat­kräftig unterstützt. Vielen Dank dafür!

■ ARTUS

Die königliche Anmut der Bühne, der zuvorkommende Rüstungsservice, der damals noch bestehende Tisch und neugewonnene Freundschaften stimmten meine Sinne äusserst glücklich. Rex inter pares.

■ MORDRED

Ach, was für Schwächlinge ihr doch alle seid! Die neue Ära ist eingetroffen! Wir beten nicht an, was schwach ist! WIR WERDEN DIE ENGEL!

■ GINEVRA

Im Theater war ich vor allem schön. Sir Lancelot fand das, glaube ich, auch schön. Nun ist es aber auch wieder schön, nicht mehr nur auf meine Schönheit reduziert zu werden. Denn König Artus liebt mich auch so. Betrügen hin oder her.

■ LANCELOT

Lancelot, Lancelot tief unter dem See – auch wenn mei­ne Gedanken fernab von allem Alltäglichen waren, habe ich trotz meiner bipolaren Persönlichkeitsstörung viele unvergessliche Momente im Theaterfreifach erlebt. Egal ob bei Sonnenschein oder Scheinwerferlicht, mit oder ohne unhandliche Rüstung, Erlebnisse rund um diese Zeit sind immer besonders intensiv. Die Energie auf der Bühne war so umwerfend, dass Aufstehen fast unmög­

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lich war, und selbst in meinem Himmelbett war mir nie nach Schlaf zumute. Die jungen Menschen fanden als Gruppe zusammen, so dass ich schwer sagen kann, wen ich mehr liebe: Ginevra oder Elai­ne. Oder vielleicht sogar Artus. Mit dem letzten Fall des Vor­hangs ging ein weiteres Mal ein Stück Theatergeschichte für mich, Sir Lancelot, zu Ende.

■ ELAINE

Ich dachte nie, dass ich so früh Mutter werde… Doch als ich Lancelot das erste Mal sah, wuss­te ich, was zu tun war. Ich habe mir genommen, was ich wollte. Es war die Probleme wert, die dar­aus entstanden. Für Galahad, den grössten Ritter der Welt.

■ SCHREINER

Leider konnte nicht mal ich, der beste Schreiner im ganzen Königreich, den perfekten Tisch für die Ta­felrunde anfertigen, der ziemlich widersprüchliche Merkmale haben sollte. Mithilfe kreativer Köpfe kam die Tafel dennoch zustande.

■ SIR KAY

Sir Kay zu spielen war witzig, weil er ein ganz be­sonderer Ritter ist. Er ist extrem vergesslich und lei­der habe auch ich diese Eigenschaft, also weiss ich nicht, was ich über diese Rolle noch sagen kann.

■ JESCHUTE

«Merlin, Merlin, Merlin! Immer fragst du deinen Merlin um Rat, als ob er alles wüsste!» Ah! Was wir alles unternehmen mussten, damit unsere Königin Ginevra ihren geliebten (?) König Artus von ihrem Turm aus be­schimpfen konnte. Keine leichte Aufgabe, das sage ich euch!Die Schlacht von Aresduel war im Vergleich zum Bau des Turms ein Kinderspiel! Immer wieder mussten wir umbauen, neu auf­stellen, begutachten und nach einer anderen Lösung suchen. Irgendwann beschlossen wir, es so stehen zu lassen, und der Turm stand und Ginevra konnte schimpfen und Lancelot konn­te Selbstmord begehen.Ein weiteres Schuljahr ist vergangen; ein weiteres Theaterjahr, und was für ein Theaterjahr! Es fehlte an nichts: Drama (auf der Bühne und hinter der Bühne), Liebe (wieder: auf der Bühne und hinter der Bühne), Verspätungen, Stress, Verwirrungen, Lachen (sei es wegen Müdigkeit, der Nervosität oder einfach wegen lus­tiger Momente). Mein letztes Jahr. Ein schönes Jahr.

■ TEUFEL

Das Theater selbst ist Vergangenheit.Die Aufführungen sind Vergangenheit.Die Proben sind Vergangenheit.Unsere Erinnerungen jedoch sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich.

Vorhang

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Verschiedenes

Verschiedenes

Elternbesuchstage9. September 2016 (1. und 3. Klassen)31. Oktober 2016 (alle Klassen)1. November 2016 (alle Klassen)

Politik über Mittag19. September und 15. November 2016, 3. April und 18. Mai 2017

Präventionsveranstaltung Verkehrs-sicherheit für 6. Klassen25. und 26. Oktober 2016

Certamen maximumLatein­Wettbewerb 2. Klassen29. November 2016

KZO-Ausscheidung von «Jugend debattiert»1. Dezember 2016

Orientierungsabende Kurz- und Langgymnasium5. und 6. Dezember 2016

Internationaler Menschenrechtstag und Solidaritätsveranstaltung «Hilfe für eine verlorene Generation»8./9. Dezember 2016

Besuchsvormittag für Schüler/innen der Volksschule11. Januar 2017

Philosophie-Olympiade Halbfinal12. Januar 2017

Teamwettbewerb «Mathematik ohne Grenzen»7. März 2017

Känguru-Wettbewerb der Mathematik16. März 2017

Eritrea@KZO (Eritreisch-schweizerischer Begegnungsabend)19. Mai 2017

«Online – zwischen Faszination und Sucht» Weiterbildung für U1-Klassenlehr personen19. Juni 2017

Die Chance auf mehrere Kuchenstücke

Schulbeginn. Für alle, die in eine neue Klasse eintreten, bedeutet dies, neue Bekanntschaften zu knüpfen, erste Gemeinsamkeiten unter Klassenkame­raden festzustellen und Teil eines Klassenverbandes zu werden. Mit der Zeit bilden sich innerhalb der Klasse kleine Rituale heraus. Ein gern gelebter Klassenbrauch ist das Mitbringen von Kuchen, wenn man Geburtstag hat. Besonders gross ist die Freude, wenn es gleich mehrere Klassenkameraden gibt, die am selben Tag Geburtstag haben: so kommt man zu mehreren Ku­chenstücken am gleichen Tag. In diesem Fall darf man sich wohl für einen besonderen Glückspilz halten und fragt sich vielleicht, ob andere Klassen an der KZO ebenfalls solches Kuchenglück haben.

Im Schuljahr 2017/18 sind an der KZO 1253 Schülerinnen und Schüler ein­geschrieben, verteilt auf 57 Klassen. Die durchschnittliche Klassengrösse be­trägt rund 22 Schülerinnen und Schüler. Die Frage nach dem besonderen Kuchenglück lässt sich folgendermassen formulieren: Wie wahrscheinlich ist es, dass in einer Klasse mit 22 Personen mindestens zwei Personen am sel-ben Tag (ohne Beachtung des Jahrgangs) Geburtstag haben?Für die Bestimmung der Wahrscheinlichkeit benötigen wir die Antworten auf folgende zwei Fragen:

1. Wie viele verschiedene Kombinationen von Geburtstagen sind in einer Gruppe von 22 Personen theoretisch möglich?

2. Bei wie vielen Möglichkeiten unter jenen von (1) finden sich mindestens 2 Personen mit gleichem Geburtstag?

Um die Antworten zu (1) und (2) zu bestimmen, müssen Sie sich auf ein kleines Gedankenexperiment einlassen. Stellen Sie sich vor, Sie erhalten einen Stapel identischer Fotos einer Klasse. Das Foto zeigt 22 Personen, die nebeneinander stehen und deren Geburtstage Sie nicht kennen. Weisen Sie nun jeder Schüle­rin und jedem Schüler auf dem Foto einen Geburtstag zu. Sind Sie mit einem Foto durch, nehmen Sie die nächste Fotografie und beginnen erneut mit der «Geburtstagsbeschriftung». Achten Sie einzig darauf, dass keine zwei Fotos die gleiche Beschriftung erhalten. Die Antwort auf die Frage (1) entspricht der maximal möglichen Anzahl verschieden beschrifteter Fotografien. Durch Überlegen lässt sich die Anzahl bestimmen, ohne das Beschriftungsprojekt konkret durchzuführen: Für die Person ganz links auf dem Foto haben Sie 365 Möglichkeiten, einen Geburtstag zuzuweisen. Für die Person daneben gibt es wieder 365 Möglichkeiten. Dies zieht sich so durch bis zur letzten Person auf dem Foto. Insgesamt ergibt das 365 x 365 x … x 365 = 36522 Fotos bzw. Möglichkeiten als Antwort auf die Frage (1).

Nun liegt der ziemlich grosse Stapel mit den 36522 beschrifteten Fotos vor Ihnen. Das Zählen aller Fotografien, auf denen mindestens zwei Personen am gleichen Tag Geburtstag haben, ist anspruchsvoll. Das liegt daran, dass beispielsweise auch jene Fotos gezählt werden müssen, auf denen drei oder

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vier oder gar alle 22 Personen mit gleichem Geburtstag versehen sind. Das ist nicht nur kuchentechnisch ein Wahnsinn (man stelle sich vor, man kommt in den Genuss von 22 Kuchenstücken an einem einzigen Tag!), sondern auch zum Zählen. Wir gehen den ganzen Stapel durch und sortieren alle Fotografien aus, die nicht zur Beantwortung von (2) pas­sen. «Unpassend» sind jene Fotografien, auf denen alle Personen an verschiedenen Tagen Geburtstag haben. Der Trick beim Zählen ist, nicht den Stapel der passenden Fotografien, sondern jenen der Unpassenden zu zählen: Für die Person ganz links gibt es 365 Tage, für die Person daneben bleiben noch 364 Tage (ein Datum wurde ja bereits für die erste Person verbraucht), für die dritte nur noch 363 Tage usw. Für die Person rechts aussen finden sich noch 344 mögliche Geburtstage. Insgesamt ergibt das 365 x 364 x … x 344 unpassende Fotos. Um die Anzahl der passenden Fotos zu erhalten, subtrahieren wir diese Zahl von der Gesamtzahl und erhalten als Antwort auf die Frage (2): 36522 – 365 x 364 x … x 344 Möglichkeiten.

Die Wahrscheinlichkeit, dass in einer Klasse von 22 Personen mindestens zwei Personen am selben Tag im Jahr Geburtstag haben, ergibt sich als Division der beiden Grössen, die wir in (1) und (2) berechnet haben: Wahrscheinlichkeit = (36522 – 365 x 364 x … x 344) / 36522 oder als gerundeter numerischer Wert: 0.476, also annähernd 50 Prozent! Theoretisch müssten sich also unter den 57 KZO­Klassen etwa 27 Klassen befinden, in denen mindestens zwei Personen am selben Tag im Jahr Geburtstag haben. Dank Ralph Gloor, unserem Datenbank­verwalter, liess sich die tatsächliche Anzahl der Klassen leicht zählen: Aktuell gibt es sogar 31 Klassen, in denen die Chance auf mehrere Kuchenstücke am selben Tag besteht.

Die präsentierte Fragestellung ist auch als «Geburtstagsproblem» bekannt und wird gerne im Unterricht behandelt. Sie ist ein Beispiel dafür, dass bestimmte Wahrscheinlichkeiten intu­itiv falsch eingeschätzt werden. Ein möglicher Grund, weshalb die hohe Wahrscheinlichkeit überrascht, liegt darin, dass man vom eigenen Geburtstag ausgeht und erfahrungsgemäss nicht oft auf jemanden trifft, der am gleichen Tag geboren wurde. Das ist aber eine andere Fragestellung, da der Tag der gewünschten Übereinstimmung festgesetzt wird. Die Wahr­scheinlichkeit, dass von 21 Personen mindestens eine Person beispielsweise am gleichen Tag wie Sie, liebe Leserin / lieber Leser, Geburtstag hat, ist relativ klein; sie beträgt weniger als 6 Prozent und liegt damit deutlich unter den knapp 50 Prozent unseres Kuchenproblems.

Claudio Müller

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Schwerpunkt

Menschen sind keine bunten Klötze

«Der ist doch nicht ganz normal!», platzte es aus einem Schüler bei der Lektüre von Kafkas «Der Nachbar» her­aus. Mit «der» war der namenlose Ich­Erzähler gemeint, der sich in die Vorstellung hineinsteigert, dass sein Nach­bar gegen ihn arbeite, ihn ausspioniere und schliesslich seinem Geschäft schädigen wolle. Die Empörung des Schülers war verständlich, denn das Handeln und die Gedanken des Geschäftsmannes sind tatsächlich schwer nachvollziehbar. Doch – und hier hakte ich nach – wer wollte denn beurteilen, ob ein solches Handeln normal oder anormal sei? Darf der Herr in Kafkas Erzählung nicht einfach ein Kauz sein, ein Hypochonder meinetwe­gen, ein realitätsferner, gehetzter Mensch, der an Ver­folgungswahn leidet? Was denn daran nicht «normal» sei, wollte ich vom Schüler wissen. Es entspann sich ein interessantes Gespräch mit der Klasse, in dessen Verlauf sich zeigte, dass wir im Alltag oft als «normal» bezeich­nen, was eine Mehrheit macht: Es ist normal, ein Smart­phone zu besitzen. Es ist normal, in einer heterosexuellen Beziehung zu leben. Es ist normal, Fleisch zu essen. Der Beispiele gibt es unzählige, die illustrieren, dass Normali­tät oft mit Durchschnittlichkeit gleichgesetzt wird. Wo liegt nun das Problem?, werden Sie sich vielleicht fra­gen. Das Problem liegt tatsächlich nicht im Begriff selbst, sondern in seiner Konnotation, seinem Mitklang. Das Adjektiv «normal» wird nämlich oft verwendet, um eine wertende Aussage zu machen: Ein normales Verhalten ist gut, ein anormales Verhalten ist verdächtig. Will heis­sen: Wer sich unauffällig verhält/kleidet/gibt/aufführt, der hat nichts zu befürchten, wer als bunter Vogel her­umstolziert, läuft Gefahr, als schräger Vogel oder komi­scher Kauz abgekanzelt zu werden, um hier für einmal bei der Ornithologie zu bleiben. Die Literatur ermöglicht uns, andere Lebensentwürfe nachzuvollziehen, um eben gerade diese Anormalität zu erleben. Was es tatsächlich heisst, jenseits des Durch­schnitts zu leben, vermögen die NAM­Schülerinnen und ­Schüler an der KZO am besten zu beschreiben. NAM steht für Nachteilsausgleichsmassnahmen und verweist auf die seit Januar 2014 geltenden «Richtlinien über die Gewährung von Nachteilsausgleichsmassnahmen an kantonalen Mittelschulen». In diesem Papier ist festge­halten, dass Schülerinnen und Schülern, die eine Teil­

leistungsstörung haben, kompensatorische Hilfsmittel oder Methoden zur Verfügung gestellt werden können. Konkret bedeutet dies, dass die Prüfungen von Legasthe­nikern nach einem andern Massstab bewertet werden oder dass eine Rollstuhlfahrerin Zugang zu allen Unter­richtszimmern erhalten muss.Für mich als Lehrer kann das zur Folge haben, dass ich nun vermehrt Unterrichtsnotizen online stellen muss, um sie einer Schülerin mit einem Hördefizit zugänglich zu machen. «Solche Massnahmen sind dann besonders erfolgreich, wenn alle etwas davon haben», sagt Psych­iaterin Christine Kuhn. Es gehe nicht darum, dass Ein­zelne bevorzugt würden, sondern dass alle profitieren. In der Regel profitierten nämlich sowohl die betroffenen Schüler als auch die Lehrperson und der Rest der Klas­se davon, wenn Inhalte vermehrt schriftlich festgehalten oder in anschauliche Grafiken übersetzt werden. (Lesen Sie das ganze Interview mit der Leiterin der Spezial­sprechstunde Leistungs­ und Motivationsdiagnostik auf S. 65–68). Einen Einblick in ihre Lebenswelt gewährt uns Laura Bertschinger aus der Klasse AC5. Laura ist von Geburt an blind. Sie besucht dank NAM den regulären Unterricht an der KZO und schildert in ihrer Carte blanche (S. 75) das Leben einer Schülerin mit Sehbehinderung. Wenn­gleich Laura nicht durchschnittlich sein mag, so hat sich doch eine Normalität um die blinde Schülerin gebildet. Die Szene, wie Laura von einer Klassenkameradin jeweils ins nächste Zimmer geführt wird, gehört mittlerweile zum Alltag an unserer Schule. Martin Studer als NAM­Verantwortlicher der KZO erklärt in seinem Beitrag (S. 70–73) , wieso die genannten Nach­teilsausgleichsmassnahmen sinnvoll sind. Jede sogenann­te NAM­Verordnung ist individuell an den Bedürfnissen der betreffenden Schülerin ausgerichtet. Es zeigt sich, dass Norm in der Pädagogik eine problema­tische Grösse ist. Denn: Menschen sind keine Legosteine. Bei den farbigen Klötzen würde ohne Normierung gar nichts funktionieren. Aber auch die KZO hält sich an viele Normen: Das reicht von der Notenberechnung über die Leseportionen als Hausaufgabe bis hin zu sozialen Nor­men während des Unterrichts.

Roman Spörri

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Frau Kuhn, Sie befassen sich täglich mit hoch-begabten Kindern. Mit welcher Definition von Hochbegabung arbeiten Sie im Alltag?Wir unterscheiden im oberen Spektrum der kognitiven Intelligenz drei Gruppen: Die erste Gruppe sind die im Test ausweisbaren Hochbegabten. Sie erreichen in einem anerkannten IQ­Test einen reproduzierbaren Wert von 130 Punkten oder mehr. Zwei Prozent aller Menschen gehören definitionsgemäss zu dieser Gruppe.Die zweite Gruppe sind SchülerInnen mit herausragenden Schulleistungen. Sie verfügen meist über ein ausgegliche­nes IQ­Profil zwischen 120 bis 130 Punkten, stammen aus sozial und emotional stabilen, bildungsnahen Verhältnis­sen und haben sich im Laufe der Schulkarriere effiziente Lernstrategien angeeignet. Zudem legen sie eine hohe Frustrationstoleranz, Durchhaltevermögen und eine ge­wisse Leidenschaft für Lernthemen an den Tag. Schliesslich gibt es noch eine Gruppe von Kindern, die weder im IQ­Test noch in den Schulleistungen herausra­gen, aber eine rasche Auffassungsgabe zeigen, selbst­ständig Fragen entwickeln und bei entsprechender För­derung enorme Lernfortschritte machen. Wenn man diese Kinder fördern würde, und zwar früh – also in der Unterstufe der Primarschule, dann hätten sie eine reelle Chance, hohe Leistungen zu entwickeln und auf Gymna­sialniveau bestehen zu können.

Welchen Unterschied gibt es denn zwischen sehr guten und hochbegabten Schülern?Als «sehr gute Schülerinnen» definieren wir im Schulall­tag solche, die sehr gute Leistungen zeigen. «Hochbe­gabte» haben das Potential zu sehr guten Leistungen, erreichen aber nicht unbedingt gute Noten. Schulische Erfolge hängen nicht nur mit dem IQ zusammen. Der Bil­dungshintergrund der Eltern, soziales Geschick, Motivati­on und Durchhaltewillen sind ebenfalls wichtig.

Sind «Begabung» und «Intelligenz» dasselbe?Nicht ganz: Intelligenz ist ein psychologischer Sammelbe­

griff für die kognitive Leistungsfähigkeit eines Menschen. Intelligenz ist mit dafür konstruierten Intelligenztests unter Laborbedingungen reproduzierbar messbar, sie ist also ein soziales Konstrukt, das sich als pädagogisch nützlich erwiesen hat. Dieses ist so konstruiert, dass es den Lernerfolg unter guten Lernbedingungen vorherzu­sagen hilft, und bleibt bei einer stabilen Lernumgebung lebenslang stabil. «Begabung» beschreibt eher die guten Anlagen, das Potential eines Menschen und wird häufig auch im sozialen, künstlerischen oder emotionalen Be­reich verwendet.

Stellen Sie bei den hochbegabten Schülerinnen, die Sie behandeln, auch eine Art Teilhochbega-bungen fest – ähnlich wie es Teilleistungsstörun-gen wie Dyslexie gibt?Ja, auch in der Gruppe der Hochbegabten, also jenen mit IQ über 130, gibt es oft uneinheitliche Intelligenzprofile. Bereits bei der Berechnung des IQ sind dann spezielle Re­geln zu beachten, so dass aus Teilleistungsstörungen und Teilhochbegabungen nicht einfach ein Durchschnittswert berechnet wird, der weder Stärken noch Schwächen des Kindes abbildet und für die Ableitung von Lernmetho­den nicht genutzt werden kann.

Und wie erkennt man eine solche Teilhochbegabung?Die Diagnostik erfolgt mit neuropsychologischen Tests zu­sätzlich zum IQ­Test. Die Beobachtung der Lehrpersonen ist im Vorfeld entscheidend: Oft hat zum Beispiel eine Lehrerin das Gefühl, ein Mädchen oder ein Junge sei eigentlich eine Gymnasiastin bzw. ein Gymnasiast, sie oder er bringt aber nicht die zu erwartenden Noten. Ein starker Hinweis kann eine grosse Diskrepanz zwischen mündlicher und schriftli­cher Leistung sein. Solche Schüler sind manchmal in einzel­nen Fächern oder bei mündlichen Aufgaben brillant, haben aber Schwierigkeiten in der Rechtschreibung oder in der Konzentrationsleistung, oder sie sind übermässig ängstlich in Prüfungen. Bei Jungen wird eher reagiert, bei Mädchen muss man in einem solchen Fall doppelt genau hinschauen.

«Intelligenz ist ein soziales Konstrukt – mit klarem pädagogischem Nutzen»

Interview mit Dr. Christine Kuhn, Oberärztin Ambulatorium Wetzikon der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, Leitung Spezialsprechstunde Intelligenz­ und Motivationsdiagnostik

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Aus welchen Gründen kommen Schülerinnen der KZO zu Ihnen?Schulversagen, Ängste, Depressionen, soziale Probleme, Aggressionen sind häufige Anmeldegründe. Die Gründe beispielsweise für ein Schulversagen können vielfältig sein: eine Teilleistungsstörung, eine Konzentrationsschwäche, ein nicht diagnostiziertes ADHS, ein Begleitsymptom ei­ner traumatischen Erfahrung, eine nicht erkannte Depres­sion, Schlafmangel oder einfach das Kiffen.Viele intelligente Schüler haben wenig effiziente Lern­strategien entwickelt, weil ihnen das Leisten auf dem geforderten Schulniveau lange sehr leicht fiel. Einige ver­fügen über sehr wenig Frustrationstoleranz. Das Problem entwickelt sich schon früh: Manche Primarschulen haben kein Konzept für sehr schnell lernende Schülerinnen und Schüler und machen einfach «etwas Nettes» mit den Hochbegabten. Natürlich müssen diese Kinder angemes­sen beschult werden. Ähnlich wie in der Sportförderung muss man auch die potentiellen schulischen Hochleister an ihren Leistungsgrenzen abholen. Jedes Kind, das nicht entsprechend seinen Bedürfnissen gefördert wird, kann Probleme entwickeln. Beim Sport behauptet auch nie­mand ernsthaft, die sportlich begabten Kinder sollten sich doch bis zu ihrem 12. Lebensjahr spielerisch selbst beschäftigen. Nein, die hochbegabten Kinder wollen entsprechend ihrem Lerntempo beschult werden, und sie wollen sich messen mit ähnlich starken Kindern. Kon­kurrenz ist nicht per se schlecht, sondern für viele auch Ansporn, sich im Denken weiterzuentwickeln. In der Mit­telschule beschulen Sie die 20 Prozent leistungsstärksten Kinder, dort ist das Problem des angemessenen Unter­richtetempos etwas weniger ausgeprägt.

Was bedeuten Ihre Erkenntnisse nun für den gymnasialen Kontext?Lassen Sie mich drei Gedanken ausführen zur Bedeutung von Rückmeldungen, zum fächerübergreifenden Lernen und zu den Unterrichtszeiten. Für Schüler ist es ganz wichtig, dass die Lehrpersonen ih­nen sehr präzise und individuelle Rückmeldungen geben, damit sie sich verbessern können. Sehr gute Schulleistun­gen werden oft kaum kommentiert, im Sinne von: «ist super, da brauche ich nichts dazu zu sagen», während für die Rückmeldung von Fehlern und Defiziten bei eher knapp begabten Schülerinnen viel Engagement aufge­wendet wird. Eine menschlich tragfähige, aber inhalt­lich angemessen kritische Lehrer­Schüler­Beziehung ist grundlegend für Fortschritte durch zielgerichtetes Üben, da könnte man mehr für die Hochbegabten tun.

Als Zweites muss die Schule Freiräume zur Entwicklung von eigenen Interessen anbieten, damit die Motivation der Schülerinnen und Lehrpersonen langfristig erhalten bleibt. Dank mehr Binnendifferenzierung könnte man verhindern, dass bei Kindern mit schneller Auffassung und hoher Intelligenz Langeweile aufkommt. Immersi­onsunterricht ist da eine Möglichkeit von vielen. Dass am Gymnasium am starren Fächerunterricht festge­halten wird, leuchtet mir nicht ein. Wieso nicht in einem gemeinsamen Projekt Mathematik, Physik und Geografie zusammenlegen, um komplexe Phänomene zu verste­hen und zu beschreiben? Wenn wir uns schliesslich die Unterrichtszeiten und die Sequenzierung des Schultages anschauen, dann stellen wir fest, dass diese noch aus den Zeiten der Industrialisie­rung stammen. Der frühe Unterrichtsbeginn entspricht nicht dem biologischen Rhythmus der Lehrpersonen und erst recht nicht jenem der Jugendlichen! Das Den­ken üben könnte man mit deutlich besseren Ergebnissen später am Tag und in flexibleren Portionen als im 45­Mi­nuten­Takt.

Welche inhaltlichen Forderungen stellen Sie ans Gymnasium?Die Mittelschule kann stolz sein auf die eigenen Stärken und die Lehrpersonen, die dort arbeiten. Sie kann sich deshalb auch Zeit nehmen für die Reflexion und Diskus­sion der eigenen Werte. Das Auswendiglernen, Repro­duzieren von Daten und Inhalten ist heute relativ uninte­ressant, das überlassen wir längst den Algorithmen des Internets. Doch das kritische Bewerten von Wissen, die Fähigkeit zum kritischen Denken und zur Selbsterkennt­nis, das Wissen um Zusammenhänge und das Einüben ethischer und sozialer Entscheidungsstrategien sollten wir gerade nicht Google und Co. überlassen. Persönlich­keitsentwicklung darf ruhig als inhaltliches Bildungsziel benannt werden. Lehrpersonen sind hier als (Denk)­Mo­delle unglaublich wichtig und dürften solche Themen auch explizit zum Inhalt machen.

Brauchen denn Hochbegabte am Gymnasium eine besondere Förderung?Nein, es gibt inhaltlich anspruchsvolle Angebote, auch im Freifachbereich. Die Agenden und Stundenpläne müsste man aber kritisch anschauen. Oft geben GymischülerIn­nen Interessengebiete auf, weil sie diese schlicht nicht im Stundenplan unterbringen oder weil sie nicht prüfungs­relevant sind. Wünschenswert wäre mehr Spielraum für Initiative und Partizipation seitens der SchülerInnen. Ma­

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Zur Person: Christine Kuhn

Dr. Christine Kuhn ist seit 2004 Oberärztin der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich an der Klinik für Kinder- und Jugend-psychiatrie und Psychotherapie im Ambulatorium Wetzikon. Seit 2009 leitet sie die Spezialsprechstunde Intelligenz- und Motiva-tionsdiagnostik, forscht und publiziert zum Thema Nachteilsaus-gleich,  Diagnostik und Therapie der Lese-Rechtschreibstörungen sowie Algorithmen-gestützte Online-Diagnostik. Publikationen für Interessierte sind unter cocodi.ch zu finden. Christine Kuhn schloss 2011 ein  Masterstudium an der Zürcher Hochschule der Künste in Transdisziplinarität/Neue Medien ab. Seit zwei Jahren arbeitet sie in eigener Praxis in Zürich.

Persönlich weiss sie um Vorteile und Probleme intellektuell überdurchschnittlicher und abweichender Begabungen; ihr er-wachsener Sohn hat trotz Behinderung durch eine Dyslexie mit der Unterstützung vieler Einzelpersonen und Institutionen die Matura erreicht.

turarbeiten sind ein gutes Angebot, Man könnte aber auch die Nachhilfestunden, die die Schüler einander erteilen, einmal didaktisch anschauen und weiterentwickeln. Da sind die Lehrpersonen super ausgebildet, dieses Wissen dürfte auch ex­plizit weitergegeben werden. Und die sonst leicht nervenden «hochbegabten Besserwisser» hätten eine sinnvolle Aufgabe.

Welches sind mögliche Folgen, wenn eine Hochbegabung nicht erkannt wird?Für die Einzelnen kann in erster Linie Frustration entstehen, und das kann sich negativ aufs lebens­lange Lernen auswirken. Der Volkswirtschaft ge­hen viele Kinder aus bildungsfernen Familien verlo­ren, weil aktuell die soziale Herkunft massgeblich

den Bildungserfolg bestimmt. Würde man alle Kinder mit einem sehr hohen kogni­tiven Potenzial schon früh fördern, hätten Kinder mit einem ganz anderen sozialen Hintergrund eine Chance, aufs Gymnasi­um zu kommen und später einflussreiche Arbeitsstellen zu besetzen. Heute haben wir stattdessen auch Kinder am Gymi, wel­che die intellektuellen Anforderungen nur dank massiver Unterstützung durch ihre Familien bewältigen. Über die Selektion im Schulsystem könnten wir eine eigene Dis­kussion führen.Mir schwebt vor, dass es für die Aufnah­me ins Gymi eine Art Wild Card gäbe: Drei Plätze von hundert werden zum Bei­spiel an SchülerInnen vergeben, die zwar die Aufnahmeprüfung nicht geschafft haben, die jedoch von den Lehrpersonen oder Schulpsychologen aufgrund ihres sehr guten Intelligenzpotentials empfoh­len werden. Diese erhalten dann Zeit und Unterstützung, das Lernen am Gymnasium auszuprobieren.

Was sollten wir Ihrer Meinung nach von Hoch-begabten fordern? Mehr oder einfach andere Leistungen?Mehr qualitative Leistung zu fordern ist sinnvoll, klar. Schön wäre es, wenn die Schule mehr Spezialisierung zuliesse: Lieber lässt man jemanden in einem Fach Spitzenwerte erreichen als in fünf Fächern mittelmäs­sige Leistungen. Vielleicht lässt man die sehr schnell

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lernenden Schüler auch vermehrt selbst herausfinden, was sie gerne tun möchten. Wenn sie etwas mit Lei­denschaft tun, dann leisten Schülerinnen – nicht nur die hochbegabten – enorm viel.

Stichwort Exzellenzförderung: Was halten Sie davon, dass man in Wettbewerben oder an der Matura SchülerInnen mit überdurchschnittlichen Leistungen auszeichnet? Exzellenzförderung ist in sich ein Paradox. Fördern kann man immer nur eine ganze Gruppe, die übrigens auch die Lehrpersonen einschliesst. Wer sich nachher zum Hochleister entwickelt, ist nicht vorhersagbar und hängt auch von zukünftigen Entwicklungen ab. Bill Gates war, soweit ich weiss, nicht in der Exzellenzförderung Infor­matik – unter anderem, weil es das Fach noch gar nicht gab. Eine breit angelegte gerechtere Bildungspolitik wäre aus meiner Sicht nützlicher als «Exzellenzförderung». Wettbewerbe sind dann gut, wenn sie der Vernetzung mit anderen Hochleistern oder Freaks dienen. Es bringt wenig, jene zu belohnen, die ohnehin schon zur Bil­dungselite gehören und entsprechend viel Anerkennung bekommen. Viel wichtiger ist es, Netzwerke und Struktu­ren anzubieten, aber die Teilnahme würde ich nicht vom IQ abhängig machen, sondern vom Interesse der Einzel­nen. Da gibt’s in der Schweiz tolle Initiativen, SYPT zum Beispiel – das Swiss Young Physicists’ Tournament. Dort arbeiten die physikbegeisterten Schülerinnen im Team, üben ihre Auftrittskompetenz und verbessern ihre Mehr­sprachigkeit. Wichtiger als «Exzellenzförderung» wäre zum Beispiel das Experimentieren im Genderbereich. Wie wäre es, ganz konkret an der KZO eine Frauenquote im Freifach Robotik und eine Männerquote fürs Theaterfreifach ein­zuführen? Schon die Diskussion könnte zu sozial innova­tiven Ideen führen: Soll der Kurs nur stattfinden, wenn es die Schule schafft, genügend Mädchen für das Thema Robotik zu begeistern, oder erhalten nur jene Schülerin­nen einen Platz im Theaterfreifach, die einen männlichen Kollegen zum Schauspiel motivieren können?

Zum Schluss: Was würden Sie sich von Kantons-schulen wünschen?Mehr Gelassenheit, mehr Zeit für Tiefgang, mehr Neugier und Experimentierfreude, damit die Lehrpersonen und Schüler sich ernsthaft und nachhaltig ihren Lerninteressen widmen können. Und auf der anderen Seite wünsche ich uns allen weniger sinnlose Verwaltung, weniger Pflicht­stunden, weniger Angst vor der Zukunft, und Zeit für mehr Vernetzung mit anderen Schulen und Institutionen.

Das Interview führten Ursulina Wyss und Roman Spörri

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«Ohne meine Brille könnte ich das nicht lesen.» Diese Aussage könnten 66 Prozent aller Schweizerinnen und Schweizer gemacht haben. So viele tragen nämlich gemäss der Pu­blitest­Studie von 2012 eine Brille1. Auch das Autofahren ist für die Mehrheit von uns nur mit einer Brille möglich. Ist das Brille­Tragen in der Schweiz also die Norm? Sollte man dann nicht – damit keine Brillen mehr nötig sind – alle Zeitungen in 14 Punkt­Schriftgrös­se drucken und Verkehrsschilder im Format von grossflächigen Werbeplakaten anbrin­gen? Aber es geht ja nicht nur um das Lesen und Autofahren; ohne Brille lässt sich bei ei­nem Gespräch auch das Gegenüber nicht genau genug erkennen. Und das Gegenüber lässt sich leider nicht vergrössern. Die Sehhilfe gleicht jedoch auf relativ einfache Weise eine Sehstörung oder gar Sehbehinderung aus. Mit der Brille können die 66 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer annähernd so gut sehen wie die normalsichtige Minder­heit. Wer eine Brille trägt, gleicht damit einen Nachteil aus, der ihn massgeblich an der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hindern würde. Und an Brillen im eigenen oder im Gesicht unseres Gegenübers haben wir uns mittlerweile gewöhnt.

Gleiche Leistung unter anderen Bedingungen

Was hat das mit Nachteilsausgleich an der KZO zu tun? Schülerinnen und Schüler, die eine Behinderung oder eine Teilleistungsstörung haben – zum Beispiel eine Sehbehinde­rung – können an der KZO ein Gesuch um Gewährung eines Nachteilsausgleichs stel­len. Ihre Benachteiligung gegenüber den Schülerinnen und Schülern ohne Einschrän­kung wird dann mit gezielten Massnahmen auszugleichen versucht. Sie dürfen nicht nur eine Brille tragen, sondern zum Beispiel ein Monokular (Handfernrohr) benutzen. Die Europäische Menschenrechtskonvention und die Schweizerische Bundesverfassung halten verbindlich fest, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind und niemand diskriminiert werden darf, «namentlich nicht wegen der Herkunft, der Rasse, des Ge­schlechts, des Alters, der Sprache, der sozialen Stellung, der Lebensform, der religiö­sen, weltanschaulichen oder politischen Überzeugung oder wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung.»2 Dieses Diskriminierungsverbot gilt von der

Nachteilsausgleich an der Kantonsschule Wetzikon

Wie stark darf die Korrektur sein?

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Primarschule über die Sekundarstufe bis zur Hochschule. Es bedeutet einerseits, dass Menschen mit Behinderung gleich behandelt werden sollen wie Menschen ohne Behin­derung: Sie sollen beispielsweise genauso mitreden dürfen, sie sollen schulisch ebenso gefördert werden, sie sollen das gleiche Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben haben. Damit Menschen mit einer Behinderung nicht diskriminiert werden, müssen sie andererseits manchmal unterschiedlich behandelt werden. Nachteilsausgleich basiert auf dieser Grundlage: unterschiedliche Behandlung zur Herstellung von Gleichheit. Im Be­hindertengleichstellungsgesetz aus dem Jahr 2002 heisst es dazu, dass in der Aus­ und Weiterbildung die Dauer und Ausgestaltung des Bildungsangebots sowie Prüfungen den spezifischen Bedürfnissen Behinderter anzupassen sind.3

Das System stösst an Grenzen

In der Praxis ist die Umsetzung dieser Vorgaben weder unproblematisch noch unbe­stritten. Probleme ergeben sich unter anderem dadurch, dass die Grenze zwischen Nachteilsausgleich und Privilegierung unscharf ist. In Frage gestellt wird der Nachteils­ausgleich vor allem dann, wenn Lehrpersonen den Eindruck haben, dass eine Schülerin, ein Schüler nicht genügend leistungsfähig sei, um an der Kantonsschule längerfristig zu bestehen. Die Mittelschule habe doch einen Bildungsauftrag, der im Bildungsziel des Maturitätsanerkennungsreglements formuliert worden sei. Unter anderem sei sicherzu­stellen, dass Maturandinnen und Maturanden zu jener persönlichen Reife gelangen, «die Voraussetzung für ein Hochschulstudium ist und die sie auf anspruchsvolle Aufgaben in der Gesellschaft vorbereitet.»4 Kann jemand das anspruchsvolle Ziel der Maturität er­reichen, der eine Behinderung oder eine Teilleistungsstörung hat? Er kann. Wer einen Nachteilsausgleich bekommt, erhält die Maturität nicht frei Haus geliefert. Zuerst muss ein Abklärungsbericht einer anerkannten Fachstelle eingereicht werden, der eine präzi­se Diagnose und Empfehlungen für spezifische Nachteilsausgleichsmassnahmen enthält. Und wer dann einen Nachteilsausgleich bekommt, hat dieselben Geographie­Prüfungen abzulegen, dieselben Deutsch­Aufsätze zu schreiben und dieselben Mathematik­Aufga­ben zu lösen, die seine Mitschülerinnen und Mitschüler bewältigen müssen. Was geleis­tet werden soll, ist dasselbe. Der Nachteilsausgleich regelt nur die Bedingungen, unter denen das Lernen an der KZO stattfinden und die Leistungen beurteilt werden sollen. Oder anders gesagt: Es wird nicht weniger gelernt, sondern anders. Es wird auch nicht das Lernziel angepasst, sondern der Prüfungsmodus. An der KZO hatten im Jahr 2016 insgesamt 35 von total 1279 Schülerinnen und Schü­lern einen Nachteilsausgleich. Das sind 2,7 Prozent. Die Gründe dafür sind vielfältig: Lese­Rechtschreibstörung (früher «Legasthenie» genannt), Aufmerksamkeitsdefizit­/Hyperaktivitätsstörung (ADS/ADHS), Autismus­Spektrum­Störung (u.a. Asperger­Syn­drom), Auditive Verarbeitungs­ und Wahrnehmungsstörung (AVWS), Sehbehinderung, Blindheit, Hörbehinderung, Redeflussstörung (Stottern, Poltern), Cerebrale Parese (Bewe­gungsstörung) oder auch selektiver Mutismus (Kommunikationsstörung). Die Verschie­denartigkeit dieser Beeinträchtigungen führte zu einer Vielzahl von individuell vereinbar­ten Massnahmen zum Nachteilsausgleich. Diese reichen vom Zeitzuschlag bei Prüfungen und Aufsätzen über besondere Unterstützung bei der Organisation der Arbeit während des Unterrichts oder der Hausaufgaben bis zur geringeren Berücksichtigung mündlicher Beteiligung. Am meisten umstritten ist wohl eine derjenigen Massnahmen, welche auf den ersten Blick als Privilegierung erscheinen könnten, nämlich die geringere Gewichtung von Rechtschreibfehlern bei Schülerinnen und Schülern mit Lese­Rechtschreibstörung. Auf die Beurteilung von Rechtschreibung wird nicht generell verzichtet, sondern die ent­sprechenden Fehler werden nur halb gewichtet. Diese Nachteilsausgleichs­Massnahme lässt sich mit der Tatsache begründen, dass die mangelnde Leistung dieser Schülerinnen und Schüler im Bereich der Rechtschreibung nicht auf mangelnde Intelligenz oder feh­lenden Fleiss zurückzuführen ist, sondern einer behinderungsspezifischen Beeinträchti­gung entspringt. Von einer blinden Schülerin würde man ja auch nicht erwarten, eine Bildbeschreibung zu verfassen. Ebenso wäre es wenig vernünftig, bei Schülerinnen und Schülern mit Lese­Rechtschreibstörung jeden Doppelkonsonantenfehler zu zählen und

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bei der Beurteilung zu berücksichtigen. Schülerinnen und Schüler mit einer Lese­Recht­schreibstörung müssen sich in einer Therapie Strategien der Fehlervermeidung aneignen und mit ihrer Störung umgehen lernen. Die maturitären Prüfungsanforderungen im Fach Deutsch sind zudem von der geringeren Gewichtung der Rechtschreibung nur marginal betroffen: Es gilt auch mit diesem Nachteilsausgleich innerhalb von vier Stunden einen längeren, zusammenhängenden Text zu schreiben, der sachlich, argumentativ, stilistisch und sprachformal überzeugt. Massnahmen zum Nachteilsausgleich stossen immer wieder an Grenzen. Da ist der dicht beladene Stundenplan, der deutlich längere Prüfungszeiten oft unmöglich macht. Da ist das knappe Raumangebot, das die Zuteilung separater Räume für Einzelprüfungen erschwert. Und da ist der finanziell beschränkte Rahmen, der den Einsatz von assistie­renden Personen auf einige wenige Lektionen beschränkt. In den kantonalen Richtlinien heisst es, dass die Schulleitung entscheiden soll, «welche Nachteilsausgleichsmassnah­men zweckmässig und mit dem Regelunterricht vereinbar sind. Sie werden gewährt, wenn dadurch der Regelunterricht nicht gestört oder übermässig beeinträchtigt wird und sie mit verhältnismässigen Mitteln umgesetzt werden können.»5 Nachteilsausgleich an der KZO ist eine «Brille» für intelligente Schülerinnen und Schüler, die trotz einer Behinderung oder Teilleistungsstörung die Maturität erlangen möchten. Wie stark die Korrektur sein soll, wird im Einzelfall genau geprüft und in einer Verein­barung festgehalten. Auf diese Weise verhindern wir sowohl Diskriminierung als auch Privilegierung und stärken die Integration in der Mittelschule.

Martin Studer

1 Aus: http://www.ch­optics.ch/Marktzahlen.aspx?id=m5 (25.3.2017)

2 Aus: Art 8 BV. Die entsprechende rechtliche Verankerung des Diskriminierungsverbots findet sich auch in der

Verfassung des Kantons Zürich, Artikel 11 Rechtsgleichheit. 3 Vgl. Art. 2 Abs. 5 BehiG.

4 Aus: http://edudoc.ch/record/38112/files/VO_MAR_d.pdf (25.3.2017)

5 Richtlinien über die Gewährung von Nachteilsausgleichsmassnahmen an kantonalen Mittelschulen (vom 1. Juli

2011, Fassung vom 30. Januar 2014). In: http://www.mba.zh.ch/dam/bildungsdirektion/mba/internet/maturitaets­schulen/fuehrungshandbuch/06_07_Nachteilsausgleich/richtlinien_nachteilsausgleichsmassnahmen.pdf.spooler.download.1399996775212.pdf/richtlinien_nachteilsausgleichsmassnahmen.pdf (24.5.2017)

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Ich weiss nicht mehr, wie lange es gedauert hat, bis ich begriffen habe, dass ich nicht der Norm entspre­che. Es war ein lang­wieriger Prozess, bis ich wirklich verstand, was das bedeutet. Ich musste einsehen, dass ich nicht ganz alles so

wie sehende Menschen machen kann, zum Beispiel Auto fahren. Grundsätzlich kann ich eigentlich gut akzeptie­ren, dass ich nicht sehe, und diese Tatsache zu akzeptie­ren ist wohl einfacher, als zu verstehen, was das genau heisst, blind zu sein.So stört es mich in der Regel nicht, gleich zu sagen, ich sei blind, ich bin immerhin damit aufgewachsen. Fast an­strengender ist es, mit Reaktionen von Leuten auf meine Blindheit umzugehen. Zum Beispiel, wenn ich deshalb bemitleidet werde. Einmal hatte ich in der Schule das Erlebnis, dass ich einem Mädchen erklärte, da ich nie gesehen hätte, hätte ich keine visuelle Vorstellung; ich wisse nicht einmal, was sehen heisse. Ihre Reaktion dar­auf: «O mein Gott, dann weisst du nicht einmal, wie ein Baum aussieht, wenn ich dir «Baum» sage.» Es kostet mehr Kraft als gedacht, mitfühlenden Menschen klar zu machen, dass dies grundsätzlich zwar schade, jedoch keine Tragödie ist, weil ich es nicht kenne. Wie soll ich vermissen, was ich mir nicht vorstellen kann? Somit kann ich meine Blindheit zwar akzeptieren, aber in der Gesell­schaft damit umzugehen, gelingt mir nicht immer.

Abweichung als Marke

Am meisten Probleme habe ich also nicht mit meiner «Abweichung» von der Norm. Aber die Tatsache, genau wegen dieser Abweichung «interessant» zu sein, erfüllt mich oftmals mit Trauer. Es kommt vor, dass, wenn ich sage, ich könne zum Bei­spiel nicht gut turnen, Leute erwidern: «Ach, du siehst ja nichts, das ist also auch schwerer für dich.» Ja, ich sehe nichts und vielleicht ist Sport deshalb nicht

gleich einfach, dennoch finde ich es schade, dass man die Blindheit dazu benutzt, über mich zu urteilen, oder mich auch «auf meine Blindheit reduziert». Vielleicht habe ich auch andere Fähigkeiten, die mich «abweichen» lassen – ich bin sicher, jeder hat so eine herausragende Abweichung –, doch diese Abweichung ist nicht interes­sant, da meine Sehbehinderung schon alles überlagert. Niemals mache ich Leuten einen Vorwurf, wenn sie mich über meine Blindheit ausfragen, ich beantworte die Fra­gen nach bestem Wissen und Gewissen, dennoch fühle ich mich wegen meiner Blindheit markiert, manchmal sogar fast etwas «abnormaler» gemacht, als ich es viel­leicht wäre. Ebenso, wie man Blinde oft in denselben Topf steckt, nach dem Motto: «Im Fernsehen habe ich gesehen... machst du das auch?» Fast als würde mir ein Stück Individualität geraubt.

Normalität im Schulalltag

Als ich in die KZO kam, hatte ich Angst, nicht zu be­stehen, weil in diesem riesigen Komplex wahrscheinlich niemand gross Zeit hätte, auf meine nicht abwendbaren «Extrawürste» (NAM) einzugehen. Da allerdings habe ich mich geirrt. Obwohl aus meiner Blindheit in der Regel nichts total Spezielles gemacht wird, versucht die KZO mit Selbstverständlichkeit, meine Bedürfnisse zu erfüllen. Die SchülerInnen nehmen Rücksicht, wenn ich mit dem Langstock herankomme, die Lehrer versuchen, ohne mich zu übervorteilen, den Schulalltag so einzurichten, dass ich folgen kann, und die Schulleitung organisiert mit Bravour, dass mir allzuviele Zimmerwechsel und andere Hindernisse erspart bleiben. Auch hier bin ich markiert. «Die Blinde» höre ich viel, wenn ich im Schulhaus unter­wegs bin. Oder von Kolleginnen, deren Kollegen fragen: «Gell, du kennst die Blinde? Du bist mit ihr befreundet?» Meine Abweichung ist einfach auffälliger, als ich mir ein­gestehen möchte. Obwohl ich auch in der KZO mit meiner Blindheit kon­frontiert werde, würde ich sagen, dass diese Schule mich mit dem besten Können so leben lässt, dass ich so normal als möglich durch den Schulalltag komme. Ein Grund, weshalb ich diese Seite gerne dazu nutzen möchte, um den Menschen hier meine Dankbarkeit auszusprechen.

Carte Blanche für Laura Bertschinger, AC5

Was heisst es, der Norm nicht zu entsprechen? Was bedeutet Akzeptanz in diesem Fall? Kann eine Abweichung, bei mir zum Beispiel in Form der Blindheit, überhaupt akzeptiert werden? Was hat die KZO für eine Wirkung auf eine Person wie mich? In diesem Text versuche ich, mir Gedanken über diese Fragen zu machen.

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Verzeichnisse

Schulkommission

Präsidium: Sieber Peter Prof. Dr.

Vizepräsidium: Kilchsperger Joëlle

Mitglieder: Binder Hans­Martin Fischer­Karrer Claudia Forster Matthias Gygi Beat Dr. Klöti Anita Kohler Dorothee Dr., Lehrervertreterin Kradolfer Thomas Dr., Prorektor Leu Susanne Neff Jürg Schöb Freitag Gabriela Schüpbach Christine, Prorektorin Verhoek Guido Dr. Vuk Roger, Prorektor Weilenmann Michael Dr., Lehrervertreter Zimmermann Martin Dr., Rektor

Schulleitung

Rektor: Zimmermann Martin Dr.

Prorektorin: Schüpbach Christine

Prorektoren: Kradolfer Thomas Dr. Vuk Roger

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Lehrerschaft (Stand 01.06.2017)

Aardoom Katarina Physik mbA

Abbühl-Güntert Jane Wirtschaft und Recht mbA

Aki-Steiner Anna Sologesang LB

Albrecht Ute Sport mbA

Alder Daniel Dr. Deutsch obA

Althaus Agnes Geschichte LB

Bachmann Simon Physik obA

Barmettler Rusch Doris Sport obA

Bauer Angelika Gitarre obA

Beereuter Karin Geschichte mbA

Berger Fridolin Prof. Englisch mbA

Bernasconi Flavio Mathematik mbA

Berthold Jürg Prof. Dr. Deutsch mbA

Bertschinger Regine Deutsch, Englisch mbA

Bianca-Eggli Christine Religion obA

Binder Aström Karin Querflöte mbA

Blaser Nathalie Fagott LB

Blasko-Geyer Barbara Englisch mbA

Bless Sandro Wirtschaft und Recht LB

Boesch Simone Französisch, Englisch LB

Bolli-Mao Jin Klavier mbA

Bopp-Bagh Eugenie Deutsch mbA

Brändle Marion Deutsch mbA

Brändli Casparis Felix Sport mbA

Braunschweig Robert Sologesang mbA

Brunner Kurt Trompete obA

Buner Andrea Geographie mbA

Burgherr Martin Latein mbA

Bürgisser Michael Dr. Mathematik mbA

Cappelli Bruno Physik mbA

Chokhonelidze Nino Klavier LB

Cojocaru Daniel Dr. Englisch mbA

Debrunner Rolf Biologie mbA

Dietlicher Thomas Sport mbA

Drangeid Struwe Anne Dr. Mathematik mbA

Dubach Suzanne Bildnerisches Gestalten mbA

Dünki Claudia Französisch mbA

Dür Michael Sport mbA

Eichmann Jacqueline Französisch, Italienisch mbA

Eleutério Burkolter Vânia Dr. Mathematik mbA

Estermann Miro Mathematik LB

Fent Karl PD Dr. Biologie mbA

Fitze Madeleine Geographie mbA

Frey Dorothea Sologesang mbA

Fröhlich-Bleuler Esther Französisch, Spanisch mbA

Galli Renato Dr. Chemie mbA

Gasser Patrik Mathematik mbA

Gassner-How Denise Dr. Englisch mbA

Giancotti Simon Flavia Sport mbA

Gloor Julia Violine LB

Gloor Ralph Prof. Mathematik mbA

Graf Ivo Sport mbA

Greber Thomas Deutsch, Französisch mbA

Grentz Wolfgang Dr. Physik mbA

Grevener Isa Englisch obA

Grob Simone Bildnerisches Gestalten mbA

Güdel Ramona Biologie mbA

Gürcan Corinne Französisch, Geschichte obA

Güttinger Ramona Biologie LB

Häfliger Beat Geographie mbA

Hartmann Lucius Dr. Latein, Mathematik mbA

Hatt-Schatanek Marcel Biologie mbA

Heim Esther Bildnerisches Gestalten mbA

Henssler Andrea Bildnerisches Gestalten mbA

Hildebrand Christoph Kontrabass obA

Hofmann Beat Musik obA

Holliger Christian Deutsch mbA

Homberger Gonon Katrin Dr. Chemie obA

Hong Solme Cello obA

Hunziker Martin Mathematik mbA

Jezek Jan Bildnerisches Gestalten mbA

Kappeler-Cambrosio Roland Prof. Dr. Wirtschaft und Recht mbA

Kaszás Zoltán Geschichte, Latein mbA

Keller Gaby Biologie mbA

Kern Albert Dr. Mathematik, Physik obA

Kobelt Urs Bildnerisches Gestalten mbA

Koch Ursprung Nils Biologie mbA

Koestler Matthias Mathematik mbA

Kohler-Luginbühl Dorothee Dr. Deutsch mbA

Kohn Tobias Dr. Mathematik mbA

König Eva Dr. Englisch mbA

Kotur Thomas Wirtschaft und Recht LB

Kradolfer Thomas Dr. Chemie mbA

Krüttli-Child Karen Querflöte obA

Küpfer Caminada Nicole Englisch mbA

Lai Stefano Blockflöte obA

Landolt Vanessa Französisch mbA

Lehmann Thomas Sport mbA

Lian Yu Chemie LB

Löchel-Oesch Jacqueline Sologesang LB

Looser Andrea Englisch mbA

Looser Stephan Mathematik mbA

Macher-Codina Carmina Spanisch obA

Mächler Othmar Französisch, Spanisch, Oboe mbA

Madeo Barbara Französisch LB

Manhart Daniel Musik, Klavier mbA

Märki Evelyn Latein mbA

Markwalder Véronique Englisch mbA

Marti Sara Wirtschaft und Recht mbA

Marty Stephan Prof. Geographie mbA

Megahed Mara Französisch LB

Meier Stefan Mathematik mbA

Meister Franziska Geschichte, Deutsch mbA

Meyer Marcel Prof. Deutsch mbA

Mirjan Miljana Französisch LB

Mohr Martin Physik mbA

Morgan Laura Sport mbA

Moser Poullain Cornelia Englisch obA

Mouci Meyer Yasmine Französisch mbA

Müller Claudio Mathematik mbA

Müller Thomas Christian Dr. Geschichte mbA

Müller Yuliya Bildnerisches Gestalten LB

Nadler Freddy Deutsch mbA

Nenning-Blaser Karin Geschichte obA

Obrecht Isabel Bildnerisches Gestalten LB

Olbrecht Fredi Informatik, Schlagzeug mbA

Ottiger Michael Biologie mbA

Perriard Thierry Bildnerisches Gestalten obA

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Legende

Rubrik TitelProf.: Professortitel, bis 1999 vom Regierungsrat verliehen an Hauptlehrpersonen an Mittelschulen des Kantons Zürich mit zehn Dienstjahren

Rubrik Anstellung– mbA: unbefristete Anstellung als «Mittelschullehrperson mit beson­deren Aufgaben», mit fachwissenschaftlichem Abschluss und pädago­gischem Diplom für die Anstellung an gymnasialen Maturitätsschulen; in der Regel angestellt mit einem Pensum über 50% – obA: unbefristete Anstellung als «Mittelschullehrperson ohne besondere Aufgaben», mit fachwissenschaftlichem Abschluss und pädagogischem Diplom für die Anstellung an gymnasialen Maturitätsschulen, in der Regel angestellt mit einem Pensum unter 50% – LB: befristete Anstellung als Lehrbeauftragte bzw. Lehrbeauftragter, mit oder ohne fachwissenschaftlichen bzw. pädagogischen Abschluss

Peyer Stephan Sport mbA

Popov-Bärtsch Aleksandar Englisch mbA

Quinzi Melanie Englisch obA

Räber Annemarie Französisch mbA

Racine Kari Nicole Klavier mbA

Randolph Don Posaune obA

Räth-Schrenk Veronika Französisch, Spanisch mbA

Regli Matthias Englisch, Deutsch mbA

Reich Huber Mirjam Deutsch mbA

Riebler Tobias Geographie LB

Rieger Maya Musik obA

Ritzmann Bastian Musik mbA

Roduner Christoph Geographie mbA

Röösli Beat Religion LB

Roshard Dennis Gitarre obA

Roth Matthias Klavier mbA

Roth Olivia Chemie obA

Rüegg Rebekka Wirtschaft und Recht LB

Rump-Eigenmann Ruth Französisch, Italienisch mbA

Rusch Silvan Geographie mbA

Sachs Lucia Gitarre mbA

Salah Eddine-Wüthrich Liliana Sologesang mbA

Savaria Philippe Dr. Französisch mbA

Schättin Stefan Musik, Orgel mbA

Schibli Katharina Sport mbA

Schmid Barbara Bildnerisches Gestalten obA

Schmidt Corinne Italienisch, Französisch mbA

Schmitz Michael Geschichte LB

Schneider-Menz Lucia Musik obA

Schüpbach Ringli Christine Mathematik mbA

Schwarz Urs Latein obA

Schwob Julia Violine obA

Seipel Oliver Physik mbA

Sidler Franz Mathematik mbA

Sieber Joseph Klavier LB

Siegfried Hanspeter Griechisch, Latein mbA

Signer Deborah Bildnerisches Gestalten mbA

Spiess Rahel Mathematik mbA

Spörri Helfer Roman Deutsch mbA

Staub Martin Lucas Klavier mbA

Stauffer Felix Prof. Biologie mbA

Steiner Stephan Bildnerisches Gestalten mbA

Stirnimann Urs Gitarre mbA

Strässle Urs Deutsch mbA

Stricker Walter Prof. Griechisch, Latein mbA

Stucky Barbara Sologesang mbA

Studer Martin Deutsch mbA

Sutter Rouilly Bettina Klavier mbA

Svalina Petricevic Jola Englisch mbA

Tammaro Belinda Französisch mbA

Tischhauser Schötzau Karin Sport mbA

Trachsler Beat Mathematik mbA

Vardeli Eidenbenz Irina Klavier mbA

Venzin Andrea Chemie obA

Voss Michael Informatik, Saxophon mbA

Vuk Roger Geschichte mbA

Wandeler Valentin Klarinette obA

Wannaz Nathalie Deutsch mbA

Wanner Heiner Horn obA

Waser Peter Dr. Chemie mbA

Weber Allenspach Andrea Deutsch, Latein mbA

Weber Thomas Akkordeon obA

Weilenmann Michael Dr. Geschichte mbA

Weissberg Yvonne Dr. des. Geschichte, Deutsch mbA

Wenger Réanne Wirtschaft und Recht obA

Wetter Kaspar Geographie mbA

Wiedenkeller Daniel Prof. Dr. Geschichte mbA

Winkler Eleni Russisch, Mathematik obA

Winteler-Roesle Andrea Englisch mbA

Wurmann Franziska Bildnerisches Gestalten mbA

Würscher Patricia Französisch mbA

Wyss Ursulina Geschichte mbA

Zaugg Priska Harfe obA

Zemp Carl Guido Spanisch mbA

Zimmermann Sabina Deutsch mbA

Zimmermann Martin Dr. Deutsch mbA

Zollinger Christoph Französisch mbA

BeratungFrost Jens, LehrerInnenberater

Hilfiker Felix, SchülerInnenberater, Amt für Jugend und Berufsberatung

Landerer Claudia, Dr. med., Schulärztin

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Zentrale Dienste Stecher Thomas

SekretariatFankhauser Charlotte

Huber Dorothea

Koppmeier Lea

Schütz Denise

Wach Caroline

MediothekForster Christoph bis 31.08.2017

Gysel Lea

Häfliger Katharina

Kwik Cornelia

Wild Silvia

HausdienstBehluli Agon

De-Martin Marco

Di Domenico Margrit

Gökhan Taha Lernender

Hassani Abdullah Lernender

Meyerhoff Cornelius

Rodriguez Ricardo Lernender bis 14.07.2017

Stippler Hansueli

Wieland Fabian

Informatik Fischer Christoph

Zünbül Baybars

FachkreiseAmstutz Nina Biologie

Baumann Christoph Physik

Biebelge Beatrix Chemie

Nielsen Beatrice Chemie bis 31.03.2017

Roffler Severin Biologie

Pensionierte LehrkräfteAnnen Ulrich Prof. Dr.

Asante-Eckinger Judith Maria

Bachmann-Wyatt Phyllis-Mary

Baechler Margrit

Baldinger-Meier Annemarie Prof. Dr.

Bartels Klaus Prof. Dr.

Bitzer Hermann Prof. Dr.

Blaser Willi

Brändli Paul Prof. Dr.

Brändli-Blesi Ruth Prof.

Bruppacher Matthias

Crombez Pente Marie-Françoise Prof.

Dändliker Alfred

Dänzer Hans Prof. Dr.

Dubler Karl

Eicher Jacob Irene Prof.

Escher-Studer Annemarie

Fasciati Leonardo Prof. Dr.

Fasciati-Deckers Denise

Fischer Hans

Fleischer Eugen Prof. Dr.

Fries Thomas PD Prof. Dr.

Gallin Peter Prof. Dr.

Gallin-Lambert Sylvie

Gloeckner Fred Prof.

Hafner Franz Prof. Dr.

Hagenbüchle-Imfeld Helen Prof. Dr.

Heitz Willi

Heller-Wessa Christian Prof.

Hepp Ulrich

Herzog Eduard Prof.

Heusser Ulrich

Hostettler-Fässler Verena Prof. Dr.

Jacob Walter Prof. Dr.

Jaeger-Bagnoud Nelly

Jäger Ernst-Michael Prof. Dr.

Kosek Ota

Krieger Friedhelm

Ledergerber-Ruoff Erika Prof. Dr.

Leonardi Aimée

Lerch Theodor

Lippuner Heinz PD Prof. Dr.

Locher Kurt Prof. Dr. h.c.

Lüthi Marcel Prof.

Mächler Urs

Maurer Maximilian

Müller René

Nüesch Peter Prof. Dr.

Pelz Weber Armgard

Pfeiffer Vergés Coma Regula Prof.

Picht Stella Maria

Puttkammer-Gaudenz Seraina

Reichel-Zipkes Eveline

Roost Maja

Salgo Reinhold Dr.

Schaffner Emil Prof. Dr.

Schmid-Bruppacher Veronica Prof. Dr.

Schneider Gabi

Schwarzenbach Rudolf PD Prof. Dr.

Spinner Werner Prof. Dr.

Strebel Peter Prof. Dr.

Strickler Peter Prof. Dr.

Stuckert Klaus Prof. Dr.

Stünzi Markus Prof.

van der Waerden Hans Prof. Dr.

Vigani Italo

von Niederhäusern Irene Prof. Dr.

Weber Alfred

Weder Karl Prof.

Weder-Elsohn Verena

Weinmann Hanspeter Prof. Dr.

Wildermuth Hansrudolf PD Prof. Dr.

Wysling Peter Prof. Dr.

Zehnder Hans Jörg Prof.

Zimmermann Thomas

Zinn Jörg Prof.

Zweifel Willy Prof. Dr.

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Maturklassen 2017

Altsprachliches Profil – A6: Aeschbach Saskia, Bocklet Vera, Calamida Amos, Casanova Jessica, Eigel Xenia, Ganther Manuel, Grubenmann Sarina, Häfliger Jasmin, Haller Marina, Hegglin Lia, Jenakaran Jerusiga, Lamprecht Nina, Marangi Elio, Moor Lorena, Nasiou Maria, Rigaux Angela, Rüegg Christina, Studer Andrea, Takatori Yukio, Wiedmer Manuel, Zanatta Chiara, Zeier Silvan, Ziegler Philipp (Klassenlehrer, Klassenlehrerin: Othmar Mächler, Ursulina Wyss)

Altsprachliches und neusprachliches Profil – AN6: Altmann Dominique, Bieri Andrin, Bonino Fabienne, Frauchiger Sharon, Geppert Luca, Gugger Michelle, Hohermuth Enya, Jenny Lynn, Koch Vivienne, Leuthold Jil, Maurer Kayleen, Meier Noëmi, Messina Alex, Osterwalder Fabian, Palm Christiane, Reinhardt Jan, Ringli Lina, Rüegg Mirjam, Schoch Leanna, Stolz Timon, Vandebroek Sophie, Wiesner Fiona (Klassenlehrerin: Dr. Denise Gassner-How)

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Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil – C6a: Altmann Tamara, Augustin Leon, Bouddat Aladin, Heer David, Kast Patrice, Leodolter Matthias, Scheiwiller Dario, Schwabe Johann, Stemmler Miriam, Verhoek Justin, Walder Micha, Wernli Matthias, Wirth Florian (Klassenlehrer: Matthias Koestler)

Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil – C6b: Aubry Salome, Bertschinger Olivia, Bisping Sina, Bodmer Caroline, Duarte Emmanuel, Egli Linus, Epprecht Till, Honegger Marc, Hugi Florian, Janeva Sandra, Keller Pino, Kisseleff Tanja, Luginbühl Nathalie, Mohr Marike, Rüegger Markus, Rusmir Milan, Schönenberger Stefan, Zurkirchen Hanna (Klassenlehrer, Klassenlehrerin: Marcel Hatt, Dr. Anne Drangeid Struwe)

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Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil – C6c: Benz Nico, Bigler Michael, Buck Otto, Esser Ruth, Hardegger Simon, Kappeler Andrin, Khangsar Sonam, Lampérth Jonathan, Maio Sandro, Malina Laura, Mürner Sandra, Rutsch Matteo, Steiner Elias, Valdivia Selina, Vogt Andrina, Wiederkehr Maria, Zaugg Chiara, Zeller Micha, Zyberaj Valbane (Klassenlehrer, Klassenlehrerin: Dr. Tobias Kohn, Katarina Aardoom)

Musisches Profil – M6a: Barnsteiner Leonie, Chan Robin, Downing Erlina, Hinderling Ramona, Hugentobler Karin, Kälin Jill, Keller Dominic, Lindegger Anja, Marti Dinah, Meier Michelle, Meier Ramona, Moser Isaias, Muhr Celine, Müller Marion, Nussbaumer Rouven, Peter Michelle, Rauh Lena, Rebeca Sara, Ritzal Rebecca, Rocha Lucia, Seeberger Aurelia, Vuk Valeria, Zgraggen Larissa, Zwyssig Abigail (Klassenlehrer: Prof. Dr. Daniel Wiedenkeller)

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Neusprachliches Profil – N6a: Beti Valentina, Di Grisolo Luca, Edwards Angharad, Erdin Lukas, Graziano Elena, Hauri Nathalie, Huber Stefanie, Morf Nicole, Nyffeler Noëlie, Rist Benjamin, Rouilly Françoise, Semmler Aaron, Steck Maika, Zimmerli Tina (Klassenlehrer: Beat Trachsler, Dr. Thomas Müller, Dr. Lorenz Halbeisen)

Musisches Profil – M6b: Altmann Noemi, Amrein Vivienne, Daniel Jan, Gautschi Fiona, Herweg Amelie, Hirt Olivia, Iglesias Alïa, Kall Courtney, Kündig Mario, Loepfe Salome, Meierhofer Leonie, Pfister Semira, Poletti Carmela, Samland Larissa, Schäffler Saskia, Schellhammer Delia, Springer Celina, Stauber Selina, Suter Luca, Tramm Christina, Von Arx Michelle, Wiegel Sophia (Klassenlehrerin, Klassenlehrer: Esther Heim, Urs Kobelt)

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Neusprachliches Profil – N6b: Angehrn Tobias, Bamert Seraina, Baumann Vera, Brunner Carla, Egli Deborah, Ehrensperger Tim, Fässler Deborah, Guyer Nadine, Hüsler Aisha, Kubli Muriel, Maliakal Stina, Milojevic Snezana, Nadler Rabea, Pfenninger Shannon, Philippe Melanie, Pinto Viviana, Siegl Céline, Steiner Fabienne, Weber Lara (Klassenlehrer, Klassenlehrerin: Thomas Greber, Rahel Spiess)

Neusprachliches und musisches Profil – NM6: Bellova Emma, Berchtold Ramona, Fenice Angela, Gähwiler Rahel, Gnehm Gianna, Hongsavanh Florence, Kasperski Benjamin, Krebs Tim, Mate Dominik, Obrist Julia, Picken Alexander, Proske Kenzo, Reiner Michèle, Rottermann Nadine, Scheib Diego, Sommerhalder Dina, Stössel Martina, Ulbrich Thea, Wachter Tiago (Klassenlehrerin: Esther Fröhlich-Bleuler)

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Wirtschaftlich-rechtliches Profil – W6a: Amsler Patrick, Berger Fabienne, Blättler Til, Diener Ayla, Dreher Simon, Duschek Julia, Fischer Cyril, Hangartner Nico, Long Cindy, Lütschg Luc, Mesquita Bernardo, Meyer Nico, Michael Sarina, Muratovic Durim, Ruoss Michael, Sarti Luciano, Schäfer Marianne, Schwarzer Melanie, Senften Cyril, Spörri Jessica, Sulger Michal (Klassenlehrerinnen: Véronique Markwalder, Emina Djordjevic, Nathalie Wannaz)

Wirtschaftlich-rechtliches Profil – W6b: Beck Pascal, Beer Mario, Binakaj Armend, Bopp Etienne, Kleisner Nicolas, Laich Nicolas, Marendaz Ulysse, Müller Rico, Pervorfi Linda, Pfister Yannik, Reibenschuh Michael, Simeon Rahel, Suter Roger, Täubert Dominic, Tschudi Marc, Wilhelm Léonie (Klassenlehrerinnen: Karin Nenning, Marion Brändle)

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Maturitätsarbeiten 2017: Ausgezeichnete Arbeiten

Sprachen

■ A6: Xenia EigelThe Hopeless – A novel

■ C6c: Sandra MürnerTürkis – Erzählungen

■ C6c: Andrina VogtbeYOUtiful – like your body. Eine Kampagne zur Prävention von Essstörungen

Geistes­ & Sozialwissenschaften

■ C6b: Marike MohrDer «Brückenplatz» von Illnau

Mathematik & Naturwissenschaften

■ A6: Amos CalamidaEine Webapplikation für Stunden­verschiebungen

■ A6: Saskia AeschbachGlyphosat – Welche Gefahr birgt das Herbizid tatsächlich?

Kunst & Sport

■ A6: Lia HegglinEin Mordstheater – Von der Kurzgeschichte zur Aufführung

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1992/93 Austausch – Austauschprogramme für Schülerinnen und Schüler

1993/94 Mediothek – Das neue «Herzstück» der KZO

1994/95 KZO kreativ – Einblicke in den Fächerunterricht

1995/96 Schülerfreuden, Schülerleiden – Schulalltag aus der Schülerperspektive

1996/97 Bereit für das nächste Jahrhundert? – KZO-Reform im Zeichen des neuen MAR

1997/98 Ars amata – Bildnerisches Gestalten und Musik im Rahmen der KZO

1998/99 Vielfalt des Unterrichts

1999/00 Umbruch, Aufbruch – Ein Umbruch wie noch nie!

2000/01 Wieviel Schule erträgt die Freizeit? – Ansichten von Schülern, Eltern, Lehrern

2001/02 Maturitätsarbeiten: Per aspera ad astra

2002/03 Evaluation: Die KZO unter der Lupe

2003/04 Sparen macht Schule

2004/05 50 Jahre KZO

2005/06 Schülerschule.Schülereltern.Elternschule

2006/07 Alltagsunterricht – Unterrichtsalltag

2007/08 Architop KZO

2008/09 Übergänge – Übergaben

2009/10 Teilzeit

2010/11 Schulentwicklung

2011/12 Ghackets mit Hörnli – Teamarbeit an unserer Schule

2012/13 Porträts

2013/14 Von Noten und Nöten

2014/15 Engagement!

2015/16 Bildung – überprüft!

Die Schwerpunktthemen der letzten Jahre

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Kantonsschule Zürcher OberlandCH 8620 Wetzikonwww.kzo.ch