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Nr.: 64 Dezember 2018 Zeitschrift für Velbert, Langenberg und Neviges Gratis zum Mitnehmen

Zeitschrift für Velbert, Langenberg und Neviges€¦ · Verantwortlich Redaktion: Christine Holm Verantwortlich Anzeigen: Christine Holm Redaktion: Hans Walter Goltzsche, Christine

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lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Nr.: 64Dezember 2018

Zeitschrift für Velbert, Langenberg und Neviges

Gratis

zum Mitnehmen

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2lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

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3 lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Die dritte Seite

Liebe Leserinnen und Leser der Standpunkte,die Adventszeit liegt vor uns und wir nähern uns dem Jahresende. Auch in diesem Jahr gab es Flüchtlings-elend, Attentate und Naturkatastrophen. Die Erder-wärmung steigt und Amerika hat das Klimaschutzab-kommen gekündigt. Bayern und Hessen haben gewählt, die AFD ist jetzt in allen Landesparlamenten vertreten. Die Probleme in der Politik sind nicht klei-ner geworden.

Das vorliegende Heft möchte Sie auf die Vorweih-nachtszeit und den Jahreswechsel mit Fotos, Gedich-ten und zwei erlebten Weihnachtsgeschichten von Dorothea Kollenberg und Karl Hans Neppig einstim-men. Hans Walter Goltzsche berichtet von der Senio-renmesse, Udo Neblung besucht die Räume der Queen und Gastautor Henri Schmidt erinnert an das Ende des Krieges vor 100 Jahren. Der Standpunkt von Rudolf Voss befasst sich mit dem Dieselskandal, Ingrid Wilms schwebt in Bad Iburg über allen Wipfeln, Horst Schrei-ber entführt uns in den Nationalpark „Hohe Tauern“ und Gastautor W.-R. Bach nach Venedig. Ursula Ohlendorf und Gastautorin Hannelore Terschanski begleiten wir beim Einkauf und Christine Holm auf einer Wallfahrt. Natürlich fehlt die Mundart nicht.

Die Standpunkteredaktion wünscht Ihnen eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das Neue Jahr!

S TA N D P U N K T EZeitschrift für Velbert, Langenberg und Neviges, herausgegeben vom Volkshochschulzweckverband Velbert / Heiligenhaus

Redaktion, Gestaltung und Druck:

Verantwortlich Redaktion: Christine Holm

Verantwortlich Anzeigen: Christine Holm

Redaktion: Hans Walter Goltzsche, Christine Holm, Ricarda Hoff, Stanislav Kafka, Dorothea Kollenberg, Udo Neblung, Karl Hans Neppig, Ursula Ohlendorf, Horst Schreiber, Rudolf Voss, Ingrid Wilms

Anschrift der Redaktion:VHS Velbert / HeiligenhausRedaktion StandpunkteNedderstr. 50, 42549 [email protected]

Layout: Stanislav Kafka

Druck: Funke Druck

3 Ausgaben im Jahr: April, August, Dezember

Wir freuen uns über eingesandte Manuskripte und Leserbriefe, übernehmen aber keine Abdruckgarantie.

Nicht sinnentstellende Kürzungen und Änderungen sind möglich. Keine Haftung für unverlangte Ein-sendungen.

Spenden für die ehrenamtlich erstellte Zeitschrift „STANDPUNKTE“ erbitten wir an den VHS-Zweckverband Velbert / Heiligenhaus,auf das Konto IBAN: DE45 3015 0200 0018 0003 80 BIC: W E L A D E D 1 K S Dbei der Kreissparkasse Düsseldorf BLZ 301 502 00 mit der Angabe „Spende Standpunkte“

IMPRESSUM

Gastautoren in diesem Heft: Rüdiger Bach, Veronica Giersbach, Henri Schmidt, Hannelore Terschanski, Julia Wartner

Titelseite: „Farn“, © 2018 Margret Stolz

On-line lesen: www.vhs-vh.de

Inhalt: 4 Es stinkt 4 Senioren Messe 5 Zwischen 63 und 64 6 Vor 100 Jahren 8 Stiller Park 9 Mutter- Anna –Wallfahrt 11 Eine Weihnachtsgeschichte 13 Koffen tem gonn, „Kaffee to go” 13 Quiz (Mundart) 13 Dee Fiisen Hut 14 Böser Herbst - Lieber Herbst 14 Sylvester, Gedanken zum Jahreswechsel 15 Engel grüßen 16 Der Nationalpark „Hohe Tauern“ in Österreich 17 Buckingham-Palast 18 Waldgipfelpfad in Bad Iburg 19 Lebenslanges Lernen 19 Gourmet Buffet 20 Venezianische Episode 21 Antiautoritär 22 Was hat der bloß von mir gedacht? 22 Weihnachtslied 23 Weihnachten 23 Die bessere Hälfte“ Buchempfehlung „

von Eckart von Hirschhausen 24 Treffpunkte und Termine

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4lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Es stinktRudolf Voss

Verehrte Leser der STANDPUNKTE, mir stinkt es, und mit dieser Redewendung komme ich bei meinem STANDPUNKT zur Sache. Es geht mir um den soge-nannten Dieselskandal, der auch als Abgasskandal bekannt ist. Es stinkt doch zum Himmel, dass die Au-tomobilindustrie ihren Kunden, nämlich uns den Auto-fahrern, einen Stinker verkauft hat. Hoch ausgebildete Fachtechniker haben mit Wissen, oder vielleicht sogar auf Anordnung ihrer Chefs, bewusst getrickst. Sie vertuschen damit, dass der Auspuff, heute heißt es Abgasanlage, zu viel Stickoxide, Kohlendioxid (CO ) 2

und Ruß, alles sehr giftiges Zeug in die Luft pustet. Diese Dreckluft atmen wir ein. Europaweit sterben jährlich 5.000 Menschen weil die Luft verpestet ist. Ich bin kein Techniker und meine Kenntnisse in Chemie und Physik sind seit Schulzeiten verblasst. Ich will und kann also zu den technischen Details, wie man dieses Problem löst, sachlich nichts beitra-gen. Wir können inzwischen Menschen auf den Mond schicken, aber die Autobauer und die Politiker bringen es nicht fertig dieser Stinkerei ein Ende zu machen und die Autokunden zu entschädigen. Ich habe den Eindruck, die Autobauer spielen auf Zeit und drücken sich so vor schnellen Zahlungen. Sie hoffen sogar durch Umtauschaktionen noch mehr neue Autos zu verkaufen.

Inzwischen droht in manchen Städten ein Fahrverbot für bestimmte Autos. Aber die zuständigen Politiker halten sich trotzdem mit harten Maßnahmen gegen die Automobilindustrie sehr zurück. Denn es geht um Arbeitsplätze, aber vor allem um sehr viel Geld. „Pecunia non olet“ sagte der Römische Kaiser Vespa-sian, als er für öffentliche Toiletten eine Steuer ein-trieb und seinem Sohn, der dagegen war, dieses Toi-lettengeld unter die Nase hielt. „Pecunia non olet“: Geld stinkt nicht, aber Abgase sehr wohl und das stinkt zum Himmel.

Seniorenmesse 2018

Hans Walter Goltzsche

Die 9. Seniorenmesse, die am 6. Oktober wieder ein-mal traditionell im Forum Niederberg ausgerichtet wurde, stand unter dem Motto „fit und mobil im Al-ter“. Der Bürgermeister unserer Stadt wünschte als Schirmherr der Messe allen Besuchern interessante und informative Gespräche sowie den Ausstellern viel Erfolg.

Bei einer immer älter werdenden Gesellschaft ist das Bedürfnis entsprechend groß, um auch im fortge-schrittenen Alter lange ihre Eigenständigkeit zu be-wahren. So konnte man an verschiedenen Stationen des Gesundheits-Parcours seine Koordinationsfähig-keiten testen. Auch die oft im Alter nachlassende Hör- und Sehfähigkeit wurde professionell geprüft. Des Weiteren war es möglich, sich über den individuellen Pflegebedarf und die Hilfsmittelversorgung beraten zu lassen. Verschiedene Fachvorträge über Vorsorgevoll-macht und Patientenverfügung, Immobilität und die Entwicklung von Ideen zur Vermeidung von Stürzen rundeten das vielseitige Informationsbedürfnis ab. Nicht nur lebensältere Personen, sondern auch pfle-gende Familienangehörige konnten von hilfreichen Tipps und Hinweisen profitieren.

Für die Bühnenmoderation konnte Hartmut Glitten-berg, bekannt aus Funk und Fernsehen vom Lokalsen-der Bergisch Land der Studios Wuppertal, gewonnen werden. Er führte gekonnt und amüsant durch das Unterhaltungsprogramm. Großen Zuspruch fand wie-der einmal die bei Messebesuchern beliebte Moden-schau. Den Abschluss der Messe gestaltete der stadt-bekannte Velberter Männerchor 1863 e.V. Er konnte mit seinen stimmgewaltigen Gesangseinlagen die Be-sucher begeistern.

Selbstverständlich waren auch die Redakteure unserer Zeitschrift - Standpunkte - präsent. Über die informa-tiven Gespräche mit den Besuchern und deren aner-kennenden Worte haben wir uns natürlich sehr gefreut.

Standpunkt

Seniorenmesse in Velbert am 06.10.2018 Bild: H.Schmidt Bild: Pixabay

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5 lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Zwischen 63 und 64

Rudolf Voss

Verehrte Leser der „Standpunkte“, können Sie mit den Zahlen in der Überschrift etwas anfangen? Denken Sie, und das wäre ja naheliegend, an Jahreszahlen, an Geburtstage, an Ereignisse aus der Geschichte die in den Jahren 63/64 stattfanden? Ich möchte Sie nicht länger raten lassen. Die Ausgaben der Stadtpunkte sind ja nummeriert. Das Heft Nummer 63 ist erschie-nen, Sie haben es gelesen, und alle die an dem Heft mitgearbeitet haben, würden sich freuen, wenn Sie sich an den einen oder anderen Artikel erinnern. Also, das Heft in dem Sie gerade blättern trägt nun die stol-ze Nummer 64. Aber lassen wir die Zahlen. Betrach-ten Sie mit mir in der Überschrift einmal das kleine Wörtchen „zwischen“. Ich sage Ihnen, für mich hat das Wörtchen „zwischen“ es in sich, wie man zu sagen pflegt. In Sportlerkreisen heißt es: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“. Dazwischen ist dann je nach Spielausgang hohes Lob oder Schelte, mit Sicherheit aber Training. Und bei uns, in der ersten Sitzung der Redaktion zwischen Heft 63 und 64 wissen wir alle nur, dass es ein Heft Nummer 64 geben muss. Aber alle Seiten, die Sie jetzt bedruckt oder schön bebildert sehen, sind ja erst einmal leer, sind sozusagen jung-fräulich/männlich weiß. Nur die Plätze für die Wer-bung unserer treuen Kunden, bei denen wir uns wie-der herzlich bedanken, sind schon festgelegt. Also, bei den ersten Treffen der „Schriftsteller“ (bitte beachten Sie die Anführungszeichen) für eine neue Ausgabe, gehen die Blicke voller Erwartung fragend in die Run-de, wer schreibt was und worüber und wann und wie.

Ich werde dann manchmal an meine Schulzeit erin-nert, wenn der Herr Lehrer mich nach meinem Auf-satz befragt hat. Ich spüre ganz deutlich, dass auch mich die fragenden Blicke in der Redaktionsrunde treffen. Leider kann ich dieses Mal nur verlegen den Kopf schütteln. Dann murmele ich leise vor mich hin, räuspere mich und presse endlich das Wort „Schreib-blockade“ hervor. Ich könnte ja auch einfach sagen, ich habe kein Thema, mir fällt nichts ein. Aber glau-ben Sie, ich würde öffentlich zugeben, dass ich ein-fallslos bin? Das kann mein Stolz nicht zulassen. Schreibblockade hört sich besser an und wird von dem bekannten ehrenwerten Herrn Google sogar wis-senschaftlich beschrieben. Ich zitiere: „Die Schreib-blockade ist ein psychisches Phänomen, bei dessen Auftreten die Autoren dauerhaft oder vorübergehend nicht in der Lage sind zu schreiben. Sie kann als Spe-zialfall der Kreativitätsblockade angesehen werden.“

Er benennt dazu neun Gründe. Unter anderem „die innere Auflehnung gegen die Aufgabe“. Oder „die Angst zu versagen und sich vor den Anderen zu bla-mieren“.

Auch berühmte Schriftsteller litten zeitweise an einer Schreibblockade. Becket, Dostojewski, Hemingway, Kafka, Proust, Walser um einige zu nennen, warum dann ich nicht auch ? Und stellen Sie sich vor: „Neu-rologisch werden Schreibblockaden mit der Fehlfunk-tion des Hirnlappens in Verbindung gebracht“. Aber verehrte Leser, interessiert Sie, was mit meinem Hirn-lappen los ist? Sie erwarten mit Recht ein fertiges Heft Nummer 64. Aber wer von uns kann schon Texte aus dem Ärmel schütteln? Es gibt für alle in der Redaktion „zwischen“ den einzelnen Heften viel Kopf-zerbrechen, liebevolle Diskussionen und auch man-ches ratlose Kopfschütteln. Nun habe ich eine Idee, oder ist es nur ein Einfall? Ich werde alles was ich hier zu Papier gebracht habe, als Text der Redaktion vortragen. Sollten Sie, verehrte Leser, den Text dann in der Ausgabe 64 der Standpunkte wirklich finden, bedeutet das zu meiner Freude:

Ÿ Die Redaktion hat den Text angenommen,

und

Ÿ Mein Hirnlappen hat sich erholt und ich habe meine Schreibblockade Gott sei Dank überwunden.

Bild: Pixabay

Glosse

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6lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Vor 100 Jahren Henri Schmidt

Vor 100 Jahren, am 1.November 1918, endete der Erste Weltkrieg mit 1.808.000 gefallenen deutschen Soldaten und mit den Folgen des Versailler Vertrages.

Während der deutschen Friedensverhandlungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika befahl die deut-sche Seekriegsleitung am 28.10.1918 das Auslaufen der deutschen Kriegsflotte zu einem letzten Gefecht gegen England. Die kriegsmüden Matrosen verwei-gerten den Kriegsdienst und meuterten. Am 3.11.1918 kam es zu organisierten Demonstrationen der Matrosen in Kiel und Wilhelmshaven und bereits am 4.11.1918 bildete sich in Kiel der erste Arbeiter- und Soldaten-rat. Blitzschnell weitete sich die Rätebildung über das gesamte Reichsgebiet aus. Dies führte zum Rücktritt der deutschen Reichsregierung.

Gestützt durch die Arbeiter- und Soldatenräte bildete Friedrich Ebert noch am 10.11.1918 eine neue Reichs-regierung, den „Rat der Volksbeauftragten“. Das Ziel der Arbeiter- und Soldatenräte war die Wahl einer Na-tionalversammlung und die Erarbeitung einer demo-kratischen Verfassung für Deutschland.

Während vorwiegend in ländlichen Bereichen die Übernahme der Macht durch die Arbeiter- und Solda-

tenräte weitgehend friedlich verlief, d.h. die Städte und Kommunen übergaben ihre Verwaltungshoheit freiwillig an die Arbeiter- und Soldatenräte, kam es in den Großstädten zu heftigen Unruhen, weil sich nun auch Arbeiter- und Soldatenräte bildeten, die radikale Lösungen, wie die Bildung einer Räterepublik nach sowjetischen Muster, forderten.

Und was ereignete sich zu dieser Zeit in Velbert?

Am 11. November 1918 strömten Tausende Velberter zum Rathaus. Wie vor dem Kriege endete hier ein Demonstrationszug und unter Jubelrufen der Menge wurde die rote Fahne am Rathaus aufgezogen, wo bisher die preußische Fahne geweht hatte. Nun war der Krieg zu Ende, der 677 Velberter Soldaten das Leben gekostet hatte. Vom Balkon des Rathauses sprach der Stadtverordnete Meiswinkel (MSPD) als Mitglied des kurz zuvor gebildeten Arbeiter- und Sol-datenrates und gab die Mitglieder der Bewegung bekannt. Hierbei handelte es sich vorwiegend um Par-teimitglieder der sozialistischen Parteien MSPD und USPD. Nachdem bei der Veranstaltung durch die Menge die Revolution begrüßt und die Ziele und Auf-gaben des Arbeiter- und Soldatenrates erläutert wor-den waren, erklärte der ebenfalls anwesende Bürger-meister Dr. Deiter, dass sich die Verwaltung der Stadt einschließlich der kommunalen Polizei den Anord-nungen des Arbeiter- und Soldatenrates fügen werde. Dem Arbeiter- und Soldatenrat wurde damit, wie in den anderen Städten und Gemeinden, die Macht über-geben. In der Velberter Zeitung erschienen am 12. und 13. November 1918 entsprechende Erklärungen des Bürgermeisters und des Arbeiter- und Soldatenrates.

In gemeinsamen Sitzungen des Bürgermeisters mit seinen leitenden Beamten und den Angehörigen des Arbeiter- und Soldatenrates wurden nun die drin-gendsten Aufgaben zur Aufrechterhaltung der öffentli-chen Sicherheit, zur Wiedereingliederung der Heim-kehrer, zur Behebung von Hunger und Not, zur Wohn-raumbewirtschaftung, zur Organisation der Sicherheit bei durchziehenden Truppenteilen besprochen und umgesetzt. So wurde zunächst eine 150 Mann starke Wachmannschaft unter der Führung der Polizei aufge-stellt, die nicht nur für Sicherheit und Ordnung sorgen sollte, sondern die auch die bestehenden Lebensmit-tellager zu bewachen hatte. Hieb- und Stich- und Schusswaffen waren abzugeben; dies galt auch für die kommunale Polizei. Die Gaststättensperrstunde wurde neu geregelt. Sämtliche Schulen wurden wieder geöff-net; der Umgang von Soldaten mit „Frauenspersonen“ wurde unter Strafe gestellt.

Geschichte

Demonstration in Velbert am 11.11.1918 Bild: Stadtarchiv Velbert

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7 lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Immer wieder musste die Verwaltung der Stadt Vel-bert dafür Sorge tragen, dass von der Westfront kom-mende Truppenteile in Velbert untergebracht werden konnten. An manchen Tagen hielten sich in Velbert 8000 Soldaten und 400 Offiziere mit 3500 Pferden auf. An diesen Tagen wurde auf Anweisung des Arbei-ter- und Soldatenrates die Stadt geschmückt, Samm-lungen wurden durchgeführt, um die heimkehrenden Soldaten beschenken zu können. Zur Behebung der Wohnungsnot wurde ein Wohnungsamt eingerichtet, Heimkehrer erhielten einen Überbrückungszuschlag, bevor sie wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert wurden. Zur Behebung der Hungersnot befassten sich Teile des Arbeiter- und Soldatenrates mit der Nah-rungsmittelbewirtschaftung. Die Zuteilung von Lebens-mitteln, die Erfassung der Steckrübenreserven, die

Milchbewirtschaftung, waren nun die dringendsten Aufgaben.

Natürlich wurde die Institution des Arbeiter- und Sol-datenrates gelegentlich missbraucht. So erschienen falsche Arbeiterräte bei den Bauern und requirierten Vieh, das dann in falsche Kanäle geriet. Zu all diesen Anordnungen erschienen jeweils Mitteilungen der Velberter Zeitung oder es wurden Aushänge am Rat-haus angebracht. Im Februar 1919, als sich im hiesi-gen Raum die politische Lage beruhigte, konnte die Tätigkeit des Arbeiter- und Soldatenrates eingeschränkt werden. Nach der Neuwahl des Stadtrates am 23.2.1919, löste sich der Arbeiter- und Soldatenrat auf.

Überträgt man die Bildung von Arbeiter- und Solda-tenräten im Reichsgebiet auf die Geschehnisse in Vel-bert, zeigen sich parallele Entwicklungen. Der Velber-ter Arbeiter- und Soldatenrat, getragen durch die mäßi-genden Kräfte der hiesigen Sozialdemokratie, orien-tierte sich bei seiner Tätigkeit an der Not der Menschen, an der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und der Sicherung von Arbeitsplätzen. So kann im Ergebnis der Velberter Arbeiter- und Soldatenrat eher als Ordnungsfaktor denn als repressives Revolutions-instrument gewertet werden.

Velberter Rathaus in den 20er Jahren Bild: Stadtarchiv Velbertt

Anordnung des Arbeiter- und Soldatenrates Bild: Stadtarchiv Velbert

So sah sich der Arbeiter- und Soldatenrat Bild: Stadtarchiv Velbert

Geschichte

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8lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Erlebtes

Stiller Park

Ingrid Wims

Oh, dieser Jahrhundertsommer. Gelitten habe ich wie

ein Hund. Frühmorgens einen Spaziergang durch den

Offerbusch – das war's. An Veranstaltungen habe ich

nicht mehr teilgenommen und nur telefonische Ge-

spräche mit Freunden und Bekannten geführt. Ich

habe mich wie lebendig begraben gefühlt. Im Juli fie-

len die ersten Blätter, die Laubfärbung hatte schon

begonnen. Ich denke mit Wehmut an einen Regen-

schauer, einen kräftigen Wind, einfach ein trübes Wet-

ter, so wie im November. Diesem Monat ist es vorbe-

halten, an schauerlichen Tagen durchs Fenster zu star-

ren und durch kahle Bäume daran erinnert zu werden,

dass man sterblich ist. Die Nachdenklichkeit, die Trau-

rigkeit und die Endlichkeit gehören in die Gedenktage

Allerheiligen, Allerseelen und den Ewigkeitssonntag.

Auch die Gedanken daran, wie schnell die Zeit ver-

rinnt und das 2018 bald Geschichte ist. Was war nicht

alles los? Trump regiert (?) die USA, bei uns wurde

eine neue Regierung gewählt, die AFD sitzt im Parla-

ment, die CSU hat einen Denkzettel bekommen, ich

habe eine neue Freundin und... und... und...

Und jetzt beginnt meine eigentliche Geschichte. Mit

meiner Freundin habe ich den Stillen Park besucht.

Sie hat ein besonderes Faible für Friedhöfe. Zum

einen liegt ihr Mann seit zwei Jahren auf dem evange-

lischem Friedhof begraben, aber im Stillen Park ruht

dessen Ururgroßvater. Wir finden schnell seine Grabs-

tätte und sind überrascht, wie gepflegt die Anlage ist.

Es wurden an der historischen Lindenallee neue

Bäume gepflanzt und Bänke laden zum Verweilen ein.

Vorab etwas zur Geschichte des Stillen Parks:

Die Lutherische Gemeinde errichtete 1808 den neuen

„Kirchhof“ (heute Stiller Park). Der älteste, bis heute

erhaltene Grabstein ist der von Wilhelm Mohn. Er

wurde am 9. April 1808 dort beerdigt.

Der Friedhof wurde mehrfach erweitert. So gehörte

unter anderem das Gelände der heutigen Kita Kurze

Straße und das der ehemaligen Pestalozzischule dazu.

1903 beschloss das Presbyterium, einen neuen Fried-

hof an der Bahnhofstraße zu eröffnen. Dies geschah

zwei Jahre später.

Vereinzelt fanden Bestattungen bis 1960 im heutigen

Stillen Park statt. 1987 wurde der Alte Friedhof in die

Denkmalliste eingetragen.

Dieser Kurzbericht ist aus dem Archiv der ev. Kir-

chengemeinde und wurde mir vom Vorsitzenden des

Verschönerungsvereines Horst Borrmann zur Verfü-

gung gestellt. Er hatte sich dafür eingesetzt, dass der

Friedhof mit 28.000.- € von den Technischen Betrie-

ben und dem Bildhauermeister Jörg Sasse saniert wur-

de; denn auf dem alten Friedhof nagte an den Gruften

der Zahn der Zeit. Dazu der Steinmetz Jörg Sasse: „Es

war der letztmögliche Zeitpunkt, um diese handwerk-

lich und künstlerisch hoch qualitativen Grabsteine zu

erhalten. Manche Gedenksteine mussten wie ein

Puzzle wieder richtig zusammengesetzt werden. In-

zwischen stehen die Grabsteine wieder an ihrem ange-

stammten Platz“. Das Gelände gehört heute noch der

ev. Kirchengemeinde in Velbert, aber der Vertrag mit

den Technischen Betrieben läuft im nächsten Jahr aus.

Aber etwas Besonderes nagt am Herzen von Horst

Borrmann, das ist, dass Damm und Ladwig „getrennt“

sind. Das Grabmal von Ladwig steht im Stillen Park

und das von Damm auf dem ev. Friedhof an der Bahn-

hofstraße d.h. als Steinhaufen auf der Wiese des

Friedhofes. Die Fotos machen es deutlich.

Auf den noch lesbaren Inschriften der Grabmäler er-

kenne ich viele Firmengründer, durch die Velbert zur

Stadt wurde. Namen wie: August Beer, Wilhelm Lan-

genhorst, Dr. Knickmeyer, Knapp sind nur einige von

ihnen. Gerade das Logo BKS auf den Zylinderschlös-

sern hat Damm und Ladwig in der ganzen Welt be-

rühmt gemacht. Horst Borrmann meint hierzu: „Die

gehören einfach zusammen und dafür will ich kämp-

fen“. Aber ohne finanzielle Unterstützung bleibt es ein

Traum. Darum schließe ich mich seiner Bitte an: Un-

terstützen Sie sein Projekt durch Ihre Spende.

Denn der Stille Park ist nicht nur ein Ort der Erholung

für die Bürger, sondern er verkörpert auch einen wich-Grab der Familie Damm nach der Restaurierung

Foto: privat

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9 lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Erlebtes

tigen Teil unse-

rer Stadtge-

schichte.

Egal zu wel-

cher Jahreszeit

sie ihn besu-

chen, er wird

sie immer an

die Worte Salo-

mons erinnern:

„Gott hat alles

schön gemacht

zu seiner Zeit,

auch hat er die

Ewigkeit in das

Herz der Men-

schen gelegt.“

Mutter- Anna –WallfahrtChristine Holm

Wallfahrt kommt von wallen, in eine bestimmte Rich-tung ziehen, fahren, unterwegs sein. Sie ist das Zu-rücklegen eines Pilgerweges zu Fuß oder mit einem Transportmittel. Das Ziel ist eine Pilgerstätte. Bei einer Wallfahrt steht nicht der Weg, sondern das Ziel im Mittelpunkt. Wallfahrten gab es schon in der Anti-ke bei den Griechen und Römern. Seit dem frühen Mit-telalter hatten bis ins 15. Jahrhundert christliche Wall-fahrten das „Heilige Land“ zum Ziel. Im Mittelalter etablierte sich die christliche Wallfahrt als Glaubens-zeugnis. Von Bedeutung sind Wallfahrtsorte wie Rom mit den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus, San-tiago de Compostela mit dem Grab des Jacobus.

Große Bedeutung haben die Wallfahrten zu den Gna-denbildern oder Erscheinungen der Jungfrau Maria (Altötting, Fatima, und Lourdes). In Schlesien ist der St. Annaberg seit Jahrhunderten ein zentraler Wall-fahrtsort. Die Heilige Anna war die Frau des Joachim und die Mutter Marias. Anna wird meist als vornehme Dame dargestellt, das Jesuskind auf dem Arm und auf dem Schoß ein Buch, gegenüber sitzt eine mädchen-hafte Maria. Sie gilt als Patronin der Bergleute und trägt meist einen grünen Mantel und ein rotes Kleid. Man bezeichnet dieses Andachtsbild als Gruppe der Anna selbdritt. Auf dem St.-Annaberg in Schlesien befinden sich eine Wallfahrtsbasilika mit einer 66cm hohen Figur der Heiligen Anna selbdritt aus Linden-holz im Hauptaltar, ein Kloster und ein Kalvarienberg oberhalb der Ortschaft Sankt Annaberg. Die Ge-

schichte begann im 15. Jahrhundert. Nach dem Bau der St. Anna-Kirche und der Übergabe der St. Anna Reliquien wurde der Berg das Ziel vieler Wallfahrten. Die Menschen wandten sich hilfesuchend an die Mut-ter Anna und wurden erhört. Der Annaberg hatte auch eine politische Bedeutung. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien vom 20.März 1921 über die staatli-che Zugehörigkeit stimmten in der Gemeinde Anna-berg 82% der gültigen Stimmen für Deutschland. Im Mai 1921 besetzten polnische Freischärler nach erbit-terten Kämpfen den strategisch wichtigen Annaberg, am 21. Mai nahm der aus deutschen Freicorps gebil-dete „ Selbstschutz Oberschlesien“ den Berg im Sturm ein. Am 20. Oktober übertrug der Oberste Rat der Alli-ierten den Osten des Oberschlesischen Industriereviers an Polen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde St. Annaberg polnisch. Die Vertriebenen haben die Annaverehrung in die neue Heimat mitgenommen und treffen sich jährlich am Annatag (26.7.).Seit 1945 finden schlesi-sche Mutter-Anna- Wallfahrten auf dem Halterner An-naberg statt. Heute gilt der Annaberg in Polen als poli-tisches und religiöses Wahrzeichen Oberschlesiens.

Der erste Mutter-Anna- Gottesdienst im Mariendom in Neviges fand 1995 auf Wunsch älterer Menschen

Vor der Restaurierung Foto: privat

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10lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Erlebtes

Nevigeser Wallfahrtskirche, Sankt Anna selbdritt Foto: H. Schmidt

aus Velbert statt, die aus gesundheitlichen Gründen oder altersbedingt nicht mehr nach Haltern am See fahren konnten. Daraus entwickelte sich im Lauf von wenigen Jahren die Mutter- Anna- Wallfahrt der Nie-der- und Oberschlesier und ihrer Freunde. Am 29.7.2018 wollten wir daran teilnehmen. Mein Mann stammt aus Breslau, er musste 1945 mit Mutter und Bruder seine Heimat verlassen; 1946 aus Österreich ausgewiesen, fand die Familie in einem Ort am Niederrhein Zu-flucht. Auch damals waren Heimatvertriebene nicht immer willkommen.

Um 9:30 Uhr sollte der Festgottesdienst beginnen. Vom Pilgerparkplatz und aus allen Richtungen ström-ten festlich gekleidete Menschen, jung und alt zum Dom. An den Autokennzeichen konnte man erkennen, dass die Pilger aus dem gesamten Bundesgebiet ange-reist waren. Im gut gefüllten Dom, der 3.500 Besu-chern, stehend 6.000, Platz bietet, 2.000 Liedzettel waren gedruckt, herrschte eine erwartungsvolle, feier-liche Stimmung. An der Wand hinter dem Altar be-fand sich ein großes blaues Altartuch, das den Anna-berg, darauf eine Kirche, einen Förderturm und das schlesische Wappen zeigte. Weihbischof Dr. Reinhard Hauke aus Erfurt stand als Hauptzelebrant und Predi-ger dem Pontifikalamt vor. Nach der Begrüßung durch Achim Karwoczik vom Bund der Vertriebenen und einem Lied vor dem Gottesdienst: „Mutter Anna bitt'

für uns, Mutter Anna segne uns, Mutter Anna steh uns bei jetzt, und in Todes Stund“ erfolgte der Einzug des Blasorchesters, der Bergmänner, und der schlesischen Trachtengruppen. Die Frauen trugen bunte Blumen-kränze. Beim Zwischengesang „Ave Maria“, vorgetra-gen durch den Chor der Oberschlesischen Bergmän-ner NRW, standen nicht nur mir Tränen in den Augen. Die Stockmann-Orgel, gespielt von Marc-David Schwarz aus Solingen füllte den großen Kirchenraum mit ihrem wunderbaren Klang. Die Predigt aus dem Brief des Apostel Paulus an die Epheser war zeitnah. Am Ende der Feier nach der Kommunion erfolgte der Gang zur Mutter Anna Figur angeführt durch den Bischof. Das Schlusslied: „Über die Berge schallt lieblich durch Flur und Wald“ wurde angestimmt. Danach erfolgte der Auszug. Am Nachmittag war noch eine schlesi-sche Marienandacht mit sakramentalem Segen vorge-sehen. Draußen auf dem Parkplatz vor dem Dom fand ein Volksfest statt. Angeboten wurden Getränke und schlesische Spezialitäten wie Mohnkuchen, Gulasch und schlesische Wurst. Das Blasorchester, der Berg-mannschor und die Trachtengruppen umrahmten und verschönten wie im Gottesdienst die Feier. In den „Schlesischen Nachrichten“ las ich: „Glaube versetzt Berge und vereint unterschiedliche Menschen, die bei dieser Wallfahrt ein Teil ihrer persönlichen Identität finden“. Dem kann ich nur zustimmen.

Begeistert und berührt traten wir die Heimfahrt an. Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei und vielleicht auch einige unserer Leser.

Ich danke Herrn Damian Spielvogel, Landsmann-schaft Schlesien, Ortsverband Velbert, für das hilfrei-che Informationsmaterial zum Thema.

Von links: Bischof Dr. Reinhard Hauke, Gerhard Haun, Martin Zost, Alt-Bürgermeister Heinz Schemken, .

Foto: H. Schmidt

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11 lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Erlebtes

Bild: Pixabay

Eine WeihnachtsgeschichteDorothea Kollenberg

Es war Vorweihnachtszeit im Kriegswinter 1944. Meine Mutter hatte, wie jedes Jahr, aus Tannenzwei-gen einen Adventskranz gebunden. Ein rotes Band hielt, um den Kranz gewickelt, die Zweige zusammen. Vier Kerzen schmückten den schlichten Kranz. Jeden Adventssonntag wurde eine Kerze mehr angezündet.

Im Herd brannte ein Holzfeuer und durch die geöffne-te Ofentür schauten wir in die Flammen. Sie züngel-ten und warfen Licht und Schatten in den Raum. Mein Bruder und ich saßen ganz still und tranken unseren Hagebuttentee. Nur der Nussknacker störte mit lautem Knacken die Stille. Die ausgeschälten Nüsse schmeckten köstlich.

Meine Mutter stimmte mit uns ein Weihnachtslied an, doch ihre Stimme klang nicht fröhlich, sie wischte sich verstohlen einige Tränen fort. Mein Vater diente in Frankreich im Krieg und meine Mutter wartete schon geraume Zeit auf eine Nachricht von ihm.

Jeden Abend bevor wir einschliefen, beteten wir für unseren Vater. Wir schliefen nicht im Kinderzimmer, sondern wir lagen neben ihr, im Bett meines Vaters. Nach dem Gebet streichelte sie sehr liebevoll unser Gesicht und unsere Haare, wir fühlten uns dann so

sehr geborgen. Fast täglich gab es Fliegeralarm und wir mußten, auch oft in der Nacht, in großer Eile den Luft-schutzraum aufsuchen. Unser Haus im Sauerland stand nahe einer Stadt, die voller Soldaten war und die viele Rüstungsbetriebe und eine Flugabwehr beherbergte.

Trotz aller Sorgen, Krieg und Leid freuten wir Kinder uns auf das Weihnachtsfest. Ich hatte mir für meine Puppe ein Tanzkleid gewünscht und mein Bruder hatte einen Baukasten auf seinen Wunschzettel geschrieben.

Doch das Allerbeste zum Fest war das besondere Essen. Es wurde auch damals mit großer Vorbereitung und mit viel Arbeit erstellt. Dazu gehörte Kaninchen-braten und Buttercremetorte. Wir besaßen einen Hüh-ner- und einen Kaninchenstall. Jeden Abend mussten wir die Tiere in den Keller tragen, weil in der Nach-barschaft schon Hühner und Kaninchen aus ihren Stäl-len gestohlen wurden. Die Versorgung der Bevölke-rung war sehr schlecht, die Städte lagen unter ständi-ger Bombardierung und die meisten Zugverbindungen waren unterbrochen. Die Frauen mußten nicht nur in der Rüstung arbeiten, sondern auch mit größter Mühe die Familie ernähren. Überall wurde improvisiert und die meiste Zeit in endlosen Schlangen angestanden, um Lebensmittel zu bekommen. Meine Mutter nähte für eine Bäuerin in der Nachbarschaft und wir beka-men dafür ihre Produkte als Lohn. So versuchten alle Frauen das Beste für ihre Familien zu erreichen und gaben sich für das Fest unendliche Mühe. Ein Kanin-chen zum Fest aus dem eigenen Stall war ein Problem, denn es mußte auch Jemand gefunden werden, der es schlachten konnte. Ein Onkel von uns hatte als Kriegs-versehrter recht viel vor den Feiertagen zu tun und bekam für das Schlachten die Innereien der Kaninchen. Auch das Fell wurde verwertet, auf ein Brett gespannt und getrocknet. Danach wurde es zu einem schönen Pelzkragen oder zu warmen Mützen verarbeitet.

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12lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Erlebtes

Ein bunter Teller mit Äpfeln, Nüssen und Plätzchen war der Wunsch aller Kinder in der schlimmen Zeit.

Auch am Heiligen Abend wartete meine Mutter sehn-süchtig auf den Briefträger. Als er am Haus vorüber-ging, weinte sie. „Der Postsack vom Zug aus Köln ist nicht gekommen“, rief er. Es war ein bitterkalter Frost-tag und seine tröstenden Worte drangen laut durch die kalte Luft und sein Atem hinterließ eine weiße Fahne.

Am späten Mittag klingelte es doch noch an der Haus-türe. „ Post, Post“ rief meine Mutter aufgeregt. Sie konnte den gelblichen Feldpostbrief kaum öffnen, so sehr zitterte sie. Sie las, sie weinte und sie lachte gleichzeitig und gab mir den Brief von meinem Vater. Dort war getrockneter Farn aufgeklebt, an den Seiten und auf der Spitze hatte mein Vater mit einem Stift Kerzen gemalt, dadurch sah es aus wie ein kleiner Weihnachtsbaum. Unter dem Bild stand: Es geht nicht eine Stunde vorbei, ich denke immer an euch Drei!

Wir waren so froh und glücklich, schwenkten den Brief und liefen vor Freude um den Tisch herum.

„Das ist so ein schöner Heiliger Abend und jetzt gibt es ein Festessen“, sagte meine Mutter. Wir hatten Bescherung immer am Weihnachtsmorgen und am Heiligen Abend gab es ein spartanisches Essen, Pell-kartoffeln und Quark, denn das beste Essen war den Festtagen vorbehalten.

Aber an diesem Tag war nichts mehr wie sonst. Meine Mutter holte den Kuchen, kochte für uns Milch und für sich Kaffee. Den Brief von meinem Vater stellte sie auf den Tisch und ein Foto von meinem Vater dazu. Immer wenn wir uns zu einer Mahlzeit an den Tisch setzten, legte meine Mutter auf den Platz mei-nes Vaters auch ein Gedeck. Sie zündete die vier Ker-zen auf dem Adventskranz an und legte ein Stückchen Kuchen auf Vaters Teller. So fühlten wir uns mit ihm verbunden. „Ich möchte mit euch beten“ sagte sie und wir beiden Kinder falteten die Hände und schauten sie

an. Eine Locke war aus ihrem Haar auf die Stirn gefallen und sie trug noch die Schürze, die sie sonst zu jeder Mahlzeit abnahm. Ihr Gesicht war gerötet, sie sah so schön aus und die Freude lag wie Glanz auf ihren Wangen.

„Lieber Gott“ sagte sie und wir sprachen es ihr nach, „wir danken dir und aus tiefstem Herzen und wir bit-ten dich, behüte unseren Vater.“

Ich glaube, ich habe nie wieder mit solcher Inbrunst und mit so einem Herzen voller Hoffnung ein Gebet gesprochen. Wir drei waren so voller Zuversicht und großem Vertrauen auf Gottes Hilfe. Meine Mutter nahm uns in den Arm und wir waren einander sehr nah, fast eins.

„Ich hoffe für alle Menschen auf Frieden“ sagte sie leise. „Und lieber Gott, lass es heute Nacht keinen Fliegeralarm geben“, sagte mein Bruder mit klägli-cher Stimme. Er war jedesmal ganz verstört, wenn wir in den Luftschutzkeller mußten.

Der Feiertagskuchen schmeckte wunderbar, es war die beste Buttercremetorte die ich je gegessen habe. Es war ein unvergesslicher Heiliger Abend.

Am ersten Feiertag bekam meine Puppe ein Tanzkleid aus rosa Taft und mein Bruder konnte nicht aufhören mit seinem Baukasten zu spielen.

Fünf Monate später war der zweite Weltkrieg beendet. Mein Vater überstand den Krieg unversehrt und kam 1948 aus der Gefangenschaft zu uns zurück.

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13 lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Koffen tem gonn„Kaffee to go”Veronika Giersbach

Ech han jo emmer gedeiht, dat de Koffen mär tem drenken do es, äwer ech han mech belieren loten. Etzig heischt dat „Kaffee to go“, wat bedüdden soil, dat de Koffen em Loupen tem drenken es. Ech wiet jo nit wie et bei önk sua es, äwer ech drenk son lecker Köppken Koffen liewer te Hus oder en ner netten Kof-fenstuew met em Leckerdeilschen oder ein lecker Stöck Schokolad dobie. Äwer ouch noch dobie lou-pen, dat mot ech nit han. Nu wat soil ech önk vertei-len, han ech doch vör kottem ein gruades Scheld vör son Gastwiathschaft gesenn , wo drop stong „Pils to go“. Wat es mär met die Lütt loss, han ech mech gefrocht. Hät dann kein Mensch miar Tied för son betschen Gemuetlechkeit met mol en sech gonn, oder „Komunikation“ wie dat van Dag heischt met anger Lütt. Ech froch mech wat kömmt etzig noch all? Schnetzel oder Röckocks( Kottlett) met Zaus on Erpelstriepen (Pommes) on Erpelschlot dobie „to go“.Völleicht gövt et dann son Klappdöschken tem ömhengen dobie met ein Enrechtong reits on lenks wo de Koffen oder dat Pilsken engehangen wäd. Mue-glech wör noch ein Haken tousesslech am döschgen för dat Handy met Sprochanlag. De ein oder Anger wör secher glöcklech domet. Alsua för mech wör dat jo nix. Ech froch mech mär, wohen met all em Plastik-möll? Wann ech mech enem Kledaschladen ein Blues-ken koup, mot ech ein Büdel dobie han oder twentig

bes dottig cent för ein Plastikbü-del betahlen. Dat wör doch ein guaden Vör-schlag, för jeden Becher „Kaffee to go“ mendes-tens dottig cent äs „Möll-Affgabe“ afftedröcken. Ech hät do noch ein angern Vör-schlag. Wie wör dat dann met em nett Pladerstöngs-ken bei em herr-lech Köppken Koffen met lie-wen Nobern oder Fröngde. Äwer em Sadden on nit em Loupen.

Jesenn, jelesen on opjeschnappt

Mundart-Quiz in Velberter Platt

Was ist das?

1. Momorgen

□ a. Mormonen

□ b. morgen Vormittag

□ c. Montag

2. Spliet

□ a. Sprung

□ b. Eisspalte

□ c. Scheitel

3. Schnüfken

□ a. Pause

□ b. Taschentuch

□ c. Pries Schnupftabak

Auflösung auf Seite 26

Dee Fiisen HutHugo Trappmann 1880-1957

En Frau ut dem Klamerdorp, kömmt nom Fotograf

Herrmann Stöcker op Tünnesheïd. Sie hätt en kleïn

Beldchen van örem Opa beï sech on sait för dem

Stöcker, hee söïl öhr doch en grötter dovan maaken.

Mär de Hut vam Opa gefiil öhr nit, of he dän

fottlooten köïn. Dee Stöcker bekiik sech dat Beld on

sait: „Denn Hut kann ech fottnehmen, datt lött sech

alles retuschieren. Man kann hernach van dem

Verängern nicks mi-a sen. Du mots mech awer sagen,

op welcher Sitt dinn Opa den Spliet gedragen hätt“.

Die Frau hadden dat vergeeten. Sie öwerleiden en

Ougenblek, dann sait sie laut tem Herrmann Stöcker:

„Du kanns mech nit verhonnepiipeln, denn wenn du

denn Hut fott nöms, dann kanns du doch selwer sehn,

op welcher Sitt de Opa den Spliet gedragen hätt“.

Mundart-Quiz

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14lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

PoesieZum Schmunzeln

Erlebtes

SylvesterGedanken zum Jahreswechsel

Dorothea Kollenberg

Die Gedanken verweilen im vergangenen Jahr,

es gab Momente, die waren einfach wunderbar.

Diese möchte ich gerne im Herzen bewahren,

und die Stunden vergessen von trüben Tagen.

Für das nächste Jahr, wünsche ich mir Träume!

Licht und Freude und blühende Bäume!

Und eine tiefe Lust, das Leben zu leben,

um damit anderen Menschen Frohsinn zu geben!

Bescheidenheit, das wünsche ich mir vor allen Dingen,

und Zufriedenheit, Musik, - mal ein Liedchen singen.

Nur wer anderen Freude schenkt und seine Liebe gibt,

der wird auch von seinen Mitmenschen geliebt.

Damit Dankbarkeit für mich kein leeres Wort ist,

wenn ich Post bekomme, oder Jemand mich grüßt,

mehr möchte ich vom neuen Jahr gar nicht erwarten,

- ein wenig Glück! Und viele bunte Blumen im Garten!

Böser Herbst - Lieber HerbstRudolf Voss

Wenn im Herbst die Blätter fallen,

Und die grauen Nebel wallen,

Und die Wege voller Matsch,

Ist der Herbst ein großer Quatsch

Wenn die Wälder farbig malen,

Bäume blühn in Sonnenstrahlen,

Kann es selbst der Dümmste sehn

Herbst, du bist doch wunderschön.

Wenn die Nasen nur noch tropfen,

Kummer tut das Hirn verstopfen,

Glieder schmerzen, Zipperlein,

Blöder Herbst, du bist gemein.

Wenn die Trauben herrlich reifen,

Wir durch bunte Gärten streifen,

Äpfel leuchten rot und blank,

Lieber Herbst, dann sei dir Dank.

Wenn die Glieder reissen, schmerzen,

Und auch keine Lust zum Scherzen,

Zu trinken nur Kamillentee,

Herbst, dann tust du wirklich Weh.

Doch bei all den vielen Plagen,

Will ich hier zum Ende sagen,

Herbst, schenkst du den goldnen Wein

Dann sei dir Dank, du bist doch fein.

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15 lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Erlebtes

Engel grüßenKarl Hans Neppig

Es war Vorweihnachtszeit und der Weihnachtsmann würde bald zum Nevigeser Turnverein kommen. Prompt erhielt ich die Anfrage und Bitte, wieder die Rolle des Weihnachtsmannes für die Jugendlichen und ihre Eltern zu übernehmen – und ihr kam ich gerne nach. Den Rauschebart und das festliche Kostüm be-sorgten die Eltern, die derben Stiefel bekam ich von der Feuerwehr. Dann war es soweit und der Saal der Stadthalle füllte sich über die Hälfte mit erwartungs-vollen Besuchern. Vorher wurde mit Hilfe mehrerer Mütter aus mir, dem Sparkassenmitarbeiter, der Weih-nachtsmann. Bei unserem Nevigeser Geldinstitut gab es in dieser Zeit die Sonderaktion „Eine goldene Un-terschrift für einen Sparvertrag“. Einen dieser Kugel-schreiber mit goldschreibender Mine besorgte ich mir für meinen Notizzettel. Langsam und mit bedächtigen Schritten stieg ich zur Bühne hinauf. Ein kräftiger Tritt mit den Stiefeln auf die Holzfläche erzeugte einen so lauten Widerhall, dass es plötzlich mucks-mäuschenstill im Saal wurde. Ich sah das Leuchten in den Augen der Kinder, als sie hörten, dass ich den Knecht Ruprecht nicht mitgebracht habe, weil es in Neviges nur brave Kinder gibt. „Zeigt doch bitte ein-mal auf, wenn ihr doch einmal unartig ward“. Nur sehr wenige Kinder fanden den Mut, den Arm hoch-zurecken. Ihren Mut dazu lobte ich und empfahl ih-nen, mit den Eltern darüber zu sprechen.

Ich hörte, dass ein kleiner Junge heute nicht dabei sein konnte, weil er im Krankenhaus lag, wo er von lieben Krankenschwestern betreut wurde. Wir alle wünsch-ten ihm baldige Genesung. Soll dieser Wunsch in Er-füllung gehen? Das wurde lautstark bejaht. Für alle Kinder hatte ich Geschenke mitgebracht. Da all die vielen Päckchen nicht in meinen Sack passten, ließ ich sie beim Hausmeister Friedhelm Feldmann abgeben.

Aber vorher hatte ich noch eine Nachricht der Engel

vorzulesen. „Na wo ist er denn der Zettel der Engel? Ach, hier ist er. Hier steht in goldener Schrift eine Nachricht der Engel geschrieben. Wo ist nur meine Lupe, denn in meinem hohen Alter sehe ich nicht mehr so gut. Sind eventuell Kinder im Saal, die es vorlesen können“? „Zeigt mal auf, wer das kann“. Mehrere Hände schossen in die Höhe. „Gut, dann kommen doch die vier Mädchen da aus der ersten Reihe bitte einmal zu mir“. Die Auserwählten stürm-ten freudig zu mir auf die Bühne. Ich reichte ihnen den Zettel und forderte sie auf, den Text laut vorzule-sen, aber ich sah nur große ungläubige Augen, alle vier blieben stumm. Und auch im Saal war es mucks-mäuschen still geworden. „Na, warum lest ihr es nicht vor“? „Wir können den Text nicht vorlesen, weil wir diese Schrift nicht kennen“. „Ist er nicht in goldener Farbe geschrieben“? „Ja, das ist er“. Ich hatte den Text in Stenographie geschrieben. „Dann danke ich euch für euren Versuch“ und suchte mal nach meiner Lupe.

Nach einem längeren Versuch fand ich sie. Dann bekam ich plötzlich einen Schreck, denn ich habe den Namen des Jungen im Krankenhaus vergessen. Zufäl-lig erinnerte ich mich an die Geschichte einer Nevige-ser Familie mit einem kleinen Jungen. Sie waren zum alten Onkel nach Bayern gefahren, wo der alte Herr sich zum Jungen neigte, ihm die Hand reichte und „Servus“ zu ihm sagte. Prompt konterte der kleine Wicht: „Servus heiße ich nicht, ich bin der Thomas“.

Jetzt wieder bei der Weihnachtsfeier in der Stadthalle. Ich nahm die Lupe und den Zettel mit dem Vermerk, den ich mit goldschreibender Mine notiert hatte, und las den Text vor: „Die Engel senden dem kleinen Jun-gen Thomas im Krankenhaus ganz liebe Grüße und wünschen ihm baldige Genesung“.

Später bedankten sich die Eltern beim Weihnachts-mann und dieser freute sich, dass der kleine Junge wirklich Thomas hieß.

Vor der großen Bescherung und zum Abschied sangen alle zusammen noch ein Lied.

Bild: Pixabay

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16lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Der Nationalpark „Hohe Tauern“ in Österreich

Von Horst Schreiber

Die Nationalparkidee, herausragende Naturlandschaf-ten unter Naturschutz zu stellen, ist nicht neu. Bereits 1872 gründeten die USA mit dem Yellowstone Natio-nalpark den weltweit ersten Nationalpark. In Deutsch-land ist der Nationalpark Bayerischer Wald der älteste. Er wurde 1970 gegründet.

1913 wurde im Stubach- und Amertal in den Hohen Tauern eine 1.100 ha große Grundfläche mit dem Zweck angekauft, ein Schutzgebiet einzurichten. Initiator war der Salzburger Landtagsabgeordnete Dr. A. Prinzinger. Die ersten Gedanken, einen Nationalpark zu gründen, waren geboren. Durch Kriege und Wirtschaftskrisen

vergingen aber noch Jahrzehnte, bis in den 1980-er Jah-ren der Nationalpark „Hohe Tauern“, übrigens der erste Nationalpark in Österreich, gegründet wurde.

Dieses Schutzgebiet erstreckt sich über die Bundes-länder Salzburg, Tirol und Kärnten. Mit 1856 km² handelt es sich um das größte Schutzgebiet in den Alpen. Die Ost-West-Erstreckung des Nationalparks beträgt ca. 100 km und von Nord nach Süd sind es ca. 40 km. Das Schutzgebiet umfasst 550 Seen, 279 Bäche, 266 Dreitausender Berge und 130 km² Glet-scherflächen. Steinadler, Bartgeier, Gänsegeier, Mur-meltiere, Gämsen, Steinböcke und viele andere Tiere sind hier heimisch. Mehr als ein Drittel aller Pflanzen-arten und gut die Hälfte aller Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere, die in Österreich vorkommen, sind hier im Nationalpark zu finden. Neben der ursprünglichen Naturlandschaft in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern wird in der Außenzone eine über Jahrhunderte gepflegte Kulturlandschaft erhalten. Almwirtschaft ist hier von großer Bedeutung.

Die Krimmler Wasserfälle, die bereits 1967 mit dem

Europadiplom für Naturschutz ausgezeichnet wurden, gehören zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Region, genauso wie die Großglockner Hochalpen-straße. Auf 48 km mit 36 Kehren sowie zahlreichen Haltemöglichkeiten und Aussichtspunkten verbindet sie die österreichischen Bundesländer Kärnten und Salzburg. 1935 wurde sie feierlich eröffnet. Höhe-punkt einer Ausflugsfahrt ist die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe auf 2369 m Seehöhe, die aufgrund des Kaiser-besuchs im Jahr 1856 ihren Namen erhielt. Von hier aus hat man einen überwältigen Blick auf den Groß-glockner, Österreichs höchsten Berg mit 3798 m und die Pasterze, den größten verbliebenen Gletscher der Ostalpen. Leider ist dieser Gletscher in den vergange-nen Jahrzehnten durch die Klimaerwärmung enorm zurückgegangen.

Ein geschütztes Naturdenkmal ist auch der Hintersee (Felbertal) in der Nähe von Mittersill im Pinzgau. Der See ist im Jahre 1495 durch einen Bergsturz entstan-den. Er liegt auf einer Höhe von 1.313 m über dem Meeresspiegel, hat eine Fläche von ca. 5 ha, bei einer Länge von ca. 300 m, einer Breite von ca. 200 m und einer maximalen Tiefe von ungefähr 70 m. Regen- und Schmelzwasser der Hohen Tauern (Venediger- und Granatspitzgruppe) speisen den See. Er fließt als Felberbach in Mittersill in die Salzach.

Der Hintersee ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel und Ausgangspunkt vieler Wanderwege, auch hochalpiner Bergtouren. Hier beginnt der steile Aufstieg auf den Felbertauern, den Scheitelpunkt des alten Säumerwe-ges, der schon zur Römerzeit der bedeutendste Über-gang über die Hohen Tauern war. Der Aufstieg zur Sankt-Pöltener-Hütte auf 2.481 m dauert etwa 4 Stun-den. Die Route ist nicht befahrbar, aber in den Som-mermonaten eisfrei und konnte früher schon mit Saum-tieren begangen werden. Lange Zeit war der Felber-tauern ein wichtiger Transportweg vom Norden in den Süden und umgekehrt. Salz und Metalle wurden gegen Samt, Seide, Gewürze und Wein getauscht. Die Tau-ernhäuser Spital und Matrei boten den Reisenden und Händlern Schutz. Mit seiner ursprünglichen Einrich-tung ist das Tauernhaus Spital noch erhalten und äußerst sehenswert. Mit Fertigstellung des Felbertau-erntunnels 1967 ist die Felbertauernstraße der kürzeste Weg in den Süden und verbindet das Salzburger Land mit Osttirol.

Reise

Hintersee in Mittersill.Foto: F. Rieder, Copyright © 2018 NPHT

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17 lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Reise

Neben dem Hintersee, am Fuß des Tauernkogels (2.988 m ü. NN), liegt der Aussichtspunkt Gamsblick (1.324 m ü. NN). Mit bloßem Auge kann man von hier aus Gämsen in freier Wildbahn beobachten und natürlich auch das prächtige Bergpanorama mit sehr hohen Wasserfällen genießen. Ein wunderbarer und unvergessener Anblick! Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt. Am Gamsblick gibt es eine bewirtschaf-tete Hütte, die Hintersee-Alm, wo man nach einer Wanderung und dem Genuss des Panoramas und der frischen Bergluft einkehren kann, um regionale Spe-zialitäten zu genießen.

Buckingham-Palast

Udo Neblung

Vor einigen Wochen hatte ich die Möglichkeit, den Buckingham-Palast in London und die königlichen Gärten zu besichtigen. Ich konnte durch eine Reihe der insgesamt 775 Räume des Palastes gehen. Die Historie war spürbar und die Staatsgemächer und Säle nötigten Ehrfurcht ab. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir in Deutschland keine Könige mehr haben.

Erstaunt war ich auch über die Gartenanlagen hinter dem Palast mit den vielen Blumen, den verschiedenen Bäumen und den Wasserflächen.

Dieser Besuch war etwas Besonderes!

Falls die Leser der „Standpunkte“ nach London kom-men, empfehle ich ihnen diesen Palastbesuch. Im Internet werden Besuche unterschiedlicher Art ange-boten, die schon von hier aus gebucht werden können.

Einiges über die Geschichte des Palastes: Der Bucking-ham-Palast ist die offizielle Residenz der britischen Monarchen und hier finden Staatsempfänge statt. In ihm befinden sich auch die Wohnräume der königli-chen Familie - allerdings nicht zu besichtigen.

Im Jahr 1703 wurde der Palast als Stadthaus für den

1. Herzog von Buckingham gebaut. 1761 kaufte König Georg III. ihn als seine private Residenz. In den nächsten 75 Jahren wurde das Bauwerk immer mehr erweitert und umfasste schließlich drei Flügel um einen Innenhof. Unter Königin Victoria wurde der Palast 1837 zur offiziellen Residenz der britischen Monarchen erklärt.

Die letzte bedeutende Erweiterung geschah durch Victoria mit einem Gebäudeflügel an der Ostseite als Abschluss zur Straße „The Mall“.

Nach der Heirat von Königin Victoria mit dem deut-schen Herzog Albert von Sachsen-Coburg und Gotha 1840 wurden - außer bei offiziellen Gelegenheiten - bekannte Künstler eingeladen; die Königin liebte Musik, Tanz und Kostümbälle.

Der frühe Tod von Prinz Albert 1861, nach nur 21 Ehe-jahren, änderte alles. Königin Victoria trug ab sofort

nur noch schwarze Trauerkleidung und verließ den Palast. Sie kehrte erst durch den wachsenden Druck der Öffentlichkeit dorthin zurück und es gab keine Fröhlichkeit mehr.

Während des 2. Weltkrieges wurde der Palast sieben-mal bombardiert, trug aber keine allzu schweren Schä-den davon. Heute ist der Buckingham-Palast ein Anziehungspunkt aller London Besucher.

Buckingham-Palast Foto: Pixabay

Hintersee in Mittersill.Foto: F. Rieder, Copyright © 2018 NPHT

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18lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Waldgipfelpfad in Bad Iburgoder

Unser Lebensraum Wald

Ingrid Wilms

Ich habe meinen diesjährigen Urlaub in Bad Rothen-felde verbracht. Was lag näher, als bei der Gelegenheit in Bad Iburg die Landesgartenschau zu besuchen. Es war eine sehr schöne Ausstellung und stand bei mei-nem Besuch unter dem Motto „Indian Summer“. Besonders begeistert war ich von dem hier errichteten Waldgipfelpfad. Jetzt ist die Ausstellung bereits vor-bei, aber was bleibt, ist dieser Pfad. Der hat mich so begeistert, dass ich ihnen, liebe Leser, davon erzählen möchte.

Als ich die Ausstellung betrat, fiel mir der hohe Aus-sichtsturm sofort auf und weckte meine Neugier. Viele Besucher stiegen schon die Treppe, die von außen am Turm angebracht waren, hoch. Diese vielen Stufen, das ist nichts für dich, entschied ich sofort. Aber neu-gierig war ich doch, denn ich sah auch den Pfad, der von der Mitte des Turmes abging. Während ich noch das Für und Wider abschätzte, entdeckte ich den Fahr-stuhl. Nichts wie hinauf. Ein breiter Weg führte in 26 Meter Höhe im Zickzack durch den Wald. Er hat eine Lauflänge von 600 Metern und ist barrierefrei ange-legt, sodass er auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist. An den Eckpunkten geben Schautafeln wichtige Infor-mationen über den Lebensraum Wald. Ich bin nicht nur auf Augenhöhe mit Eiche, Buche, Kirsche und Ahorn, sondern erlebe auch die Vogel- und Tierwelt. Rehe, Fuchs und Hase , sowie Eichhörnchen, Schwarzspecht, Hirschkäfer und Millionen Mikroben, die im Totholz und im Waldboden leben, gehören zur Lebensgemeinschaft Wald. Deshalb ist ein gesundes Ökosystem auch für uns Menschen so wichtig.

Auf den Wanderwegen unterhalb des Pfades waren 17 Erlebnisstationen angelegt. Jede hatte ein besonders Motto. Vom „Wächter des Waldes“, „Lichtung der Bildhauer“ und „Wald?-Inspirierend“ hat mir „Vom Baum zum Buch“ besonders gefallen.

Sternenförmig waren Baumstämme von ca. fünf Meter Länge auf einer Lichtung ausgelegt und so bear-beitet bzw. ausgefräst worden, dass auf der oberen Seite eine glatte Fläche entstand. Alle Stämme wurden mit Büchern bestückt, sodass eine kleine Bücherei gebildet wurde.

Der Gedanke war, dass anschaulich gezeigt wird, dass der Baum das Papier liefert, aus dem Bücher gemacht werden. Wenn diese verrotten, wachsen sie letztend-lich wieder zu einem neuen Baum heran.

Ich liebe den Wald sehr. Es ist mir bewusst, wie eng unser Leben mit dem des Baumes im Wechsel der Jahreszeiten verbunden ist. Wie erquickend ist er im Frühling und Sommer. Der Herbst ist auf andere Weise schön. Laubfärbung und das Fallen der Blätter erinnern daran, dass die Kraft zu Ende geht. Jetzt gibt der Winter dem Baum die nötige Ruhe, damit er für das nächste Jahr Kräfte sammeln kann.

Uralt sind die Vergleiche zwischen Mensch und Baum. Wenn wir in der Umgangssprache einen starken Men-schen charakterisieren, sagen wir: „Ein Kerl wie ein Baum“ oder „Einen alten Baum verpflanzt man nicht“. Der Mediziner spricht bei Gefäßverästelung vom „Bronchialbaum“. Im Neuen Testament ver-gleicht Jesus den Menschen mit einem Baum, der gute und schlechte Früchte trägt.

Ich gehe gerne durch den Wald und genieße die Ruhe und das Alleinsein. Das führt oft zu einer Begegnung mit mir selbst und ist ein Atemholen des Körpers und der Seele.

Dann fällt mir das Gedicht „Abschied“ ein:

Abschied

von Joseph von Eichendorff

O Täler weit, o Höhen, o schöner grüner Wald,du meiner Lust und Wehen andächt‘ger Aufenthalt!

Da draußen, stets betrogen, saust die geschäft‘ge Welt,schlag noch einmal den Bogen um mich, du grünes Zelt

Wenn es beginnt zu tagen, die Erde dampft und blinkt,die Vögel lustig schlagen, das dir dein Herz erklingt:

da mag vergehen, verwehen das trübe Erdenleid,da sollst du auferstehen in junger Herrlichkeit!

Da steht im Wald geschrieben ein stilles, ernstes Wortvon rechten Tun und Lieben, und was des Menschen Hort.

Ich habe treu gelesen die Worte, schlicht und wahr,und durch mein ganzes Wesen ward‘s unaussprechlich klar.

Bald werd ich dich verlassen, fremd in der Fremde gehen,auf bunt bewegten Gassen des Lebens Schauspiel sehn;

und mitten in dem Leben wird deines Ernst Gewaltmich Einsamen erheben, so wird mein Herz nicht alt.

Reise

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19 lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Erlebtes

Lebenslanges Lernen oder

was Hänschen nicht lernt……

Julia Wartner

„Wieder was gelernt“ sagte Hannah L., 67 Jahre, lä-chelte, und steckte ihren Laptop in die Tasche.

Ich freute mich über ihre offensichtliche Zufrieden-heit. Mir ging der Begriff des „Lebenslangen Ler-nens“ durch den Kopf. Schnell schaute ich im Com-puter nach, und da stand: „Lebenslanges Lernen, auch als lebensbegleitendes Lernen bezeichnet, ist ein Konzept, das Menschen befähigen soll, während ihrer gesamten Lebensspanne zu lernen. Lebenslanges Ler-nen setzt wesentlich auf die Selbst- und Informations-kompetenz des Einzelnen und hat Aufnahme in viele bildungspolitische Programme, konservative wie pro-gressive, gefunden“.

Aber, dachte ich, lernen wir nicht sowieso jeden Tag etwas dazu? Wie sehen Sie das?

Tatsächlich habe ich oft erlebt, dass der Begriff „Ler-nen“ negativ besetzt ist. Sind das vielleicht die unan-genehmen Erinnerungen an Angst und Druck aus der

eigenen Schul-zeit, die da mitschwingen? Wenn ich an meinen Mathe-unterricht den-ke, dann wird mir auch mul-mig.

Unter Angst und Druck benutzen wir nur 40 % unse-rer intellektu-ellen Möglich-keiten, der Rest ist mit „Abwehr“ beschäftigt. Die Erkenntnis ist nicht neu. Leider scheint

das bis heute in den Schulen nicht angekommen zu sein. Und wie ist das bei Ihnen? Stellen Sie sich gerne neuen Heraus-forderungen oder betrachten Sie das Kapitel „Lernen“ ganz wie Hans?

Dann verrate ich Ihnen einmal etwas: Das Gehirn funktioniert wie ein Muskel: wenn es benutzt wird, erstarkt es! Ich möchte Ihnen heute Mut zusprechen. Wagen Sie einmal etwas Neues! Tun Sie einmal et-was, das Sie noch nie getan haben. Oder tun Sie etwas auf eine Weise, wie Sie es noch nie getan haben. Ver-lassen Sie ausgetretene Wege. Sagen Sie einmal Ja zu etwas, zu dem Sie bisher Nein gesagt haben! Sie wer-den staunen! Und dazulernen! Diese Selbst- und In-formationskompetenz, das ist einfach Neugierde und Offenheit. Es macht Spaß, etwas Neues zu lernen.

Gourmet Buffet

von Rudolf Voss

Ich stand bei einem Fest an einem Buffet,

Geliefert vom Catering, der viel Renommee.

Eine Dame vor mir hat gestochert, gewendet.

Sie fragt: „Ist dafür auch kein Tier verendet?

Ich speise nur vegetarisch und nebenbei

nur glutenfrei.

Und Salat, nur wenn er bei Vollmond gepflückt.“

Ich habe mich schnell vom Buffet verdrückt.

Mein Schnitzel noch kräftig mit Ketchup bestückt.

Ich besah mir die Dame, welch ein Graus:

Glutenfrei bei Vollmond gepflückt,

Ja, so sah sie auch aus.

Foto: Pixabay

Zum Schmunzeln

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20lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Erlebtes

Venedig Foto: Pixabay

Venezianische Episodevon W.-R. Bach

Es ist einige Jahre her, als wir uns entschlossen - zu-sammen mit zwei Freunden - wieder einmal nach Ve-nedig zu fahren. Gute Bekannte hatten uns ein kleines Hotel empfohlen: Paganelli - direkt am Wasser - neben dem berühmten Hotel DANIELI. Zaccaria hieß die Vaporetto - Station, an der wir mit dem Wassertaxi landeten.

Schon diese Anfahrt durch die Lagune, mit der Aus-sicht auf die prachtvolle Silhouette dieser wunderba-ren Stadt ist ein bewegendes Erlebnis. Wir haben es ausgiebig genossen und waren am Abend nach Be-sichtigung zahlreicher Sehenswürdigkeiten ziemlich müde und hungrig. Wir hielten Ausschau nach einem stillen Ruheplatz und fanden ihn an der Vaporetto-Station Giudecca. Eine junge Frau hatte offenbar ein ähnliches Bedürfnis wie wir. Es war Monika aus Ham-burg. Sie sei seit Jahren mindesten einmal pro Jahr in Venedig. „Anders könne sie nicht leben“ erzählte sie. Auf unsere Frage, ob sie nicht vielleicht ein gutes, typisch venezianisches Restaurant kenne, kam ganz spontan: „Ja, selbstverständlich - bei Francesco“! Schnell war es auf dem Stadtplan gefunden und mar-kiert. „Wenn ihr dahin geht, werdet ihr nicht ent-täuscht sein! Fragt nach Francesco und sagt ihm: Schö-ne Grüße von Monika aus Hamburg“! Wir wollten sie noch einladen mitzukommen, aber sie war schon auf dem Weg zum Flughafen und wünschte uns schöne Stunden in Venedig.

Nach einer Weile machten wir uns auf die Suche nach Francesco und fanden das Lokal recht bald, idyllisch gelegen, direkt an einem kleinen Kanal, gedeckte Ti-sche draußen - es war wie eine Filmkulisse. Leider

fanden wir auf jedem Tisch ein Schildchen „riserva-to“. Trotzdem fragten wir den in der Tür stehenden Kellner (dachten wir) nach einem Tisch und richteten gleichzeitig die Grüße von Monika aus Hamburg aus.

Der Kellner (es war offensichtlich Francesco persön-lich) war wie elektrisiert, er nahm sofort das Reser-viert-Schild vom Tisch, rückte uns die Stühle zurecht und hatte im Handumdrehen eine Flasche Wein geöff-net und in den bereitstehenden Kühler gestellt. „Das ist vom Haus!“ verstanden wir und kamen aus dem Staunen nicht heraus. Was für ein Empfang und welch ein Service! Immer wieder kam er an den Tisch und fragte, ob alles recht sei. Das Essen war hervorragend, wir genossen die nicht alltägliche Situation; und rät-selten den ganzen Abend, was es mit Francesco und der Monika aus Hamburg wohl auf sich hatte.

Auf jeden Fall waren wir dem Zufall, der uns Monika beschert hatte, sehr dankbar.

Aufgeschrieben im August 2018

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21 lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Erlebtes

AntiautoritärUrsula Ohlendorf

Es war, in der Vorweihnachtszeit, in einem Super-markt. Es herrschte Hektik und an den Kassen bilde-ten sich lange Schlangen. Eine ältere Dame befand sich in der Reihe und hinter ihr war ein kleiner Junge mit einem Einkaufswagen. Mit diesem fuhr er der Dame immer in die Hacken. Nachdem sie sich ein paar Mal böse umgeschaut hat und „Aua das tut weh“ gesagt hatte, bat sie die junge Mutter, das Kind doch mal zu ermahnen. Die Mutter antwortete: „Mein Jun-ge wird antiautoritär erzogen und ich verbiete ihm nichts“. Die anderen Kunden, die das mitbekommen hatten, schüttelten nur mit dem Kopf. Hinter der jun-gen Mutter stand ein junger Mann. Dieser hatte ein Glas Honig in der Hand, das sollte er zum Backen besorgen. Langsam schraubte er das Glas auf und ließ den Honig auf die Haare der Mutter laufen. Diese drehte sich empört um und schrie: „Was soll das“? Der junge Mann lächelte und meinte: „Ich bin auch antiautoritär erzogen worden“. Wütend nahm die Mut-ter ihr Kind und verließ den Laden. Die anderen Kun-den klatschten Beifall und der Supermarktleiter kam mit einem neuen Glas Honig für den mutigen jungen Man mit den Worten: „Das andere brauchen sie nicht bezahlen“. Die Moral von der Geschichte, ein kleiner Klaps hätte nicht geschadet.

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22lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Weihnachtslied

Theodor Storm

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte

Ein milder Stern herniederlacht;

Vom Tannenwalde steigen Düfte.

Und hauchen durch die Winterlüfte,

Und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,

Das ist die liebe Weihnachtszeit!

Ich höre fernher Kirchenglocken

Mich lieblich heimatlich verlocken

In märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,

Anbetend, staunend muss ich stehn;

Es sinkt auf meine Augenlieder

Ein goldner Kindertraum hernieder,

Ich fühl‘s ein Wunder ist geschehn.

Erlebtes

Was hat der bloß von mir gedacht?

Hannelore Terschanski

Im Sommer 1989 benötigte ich eine Flasche Wodka, um Spitzwegerich-Tinktur anzusetzen, die hervorra-gend bei Insektenstichen hilft. So machte ich mit mei-nem Hund Pina, einer Chihuahua-Hündin einen Spa-ziergang von Evangelischem Friedhof an der Bahn-hofstraße kommend durch die Bierhöfe, an der Pesta-lozzischule vorbei durch die Kurze Straße zu Aldi am Denkmal.

Da stand ich nun mit meinem Hund und hielt Aus-schau nach einem mir bekannten Gesicht, mit dem Hund konnte ich nicht in die Geschäftsräume hinein. Voller Vertrauen wandte ich mich schließlich an einen fremden, jungen Mann, bat ihn, mir eine Flasche Wodka zu kaufen, erklärte ihm, warum ich nicht ins Geschäft kann, gab ihm einen 10 DM-Schein und war-tete geduldig auf dem Vorplatz. Nicht nach 10, auch nicht nach 25 Minuten war der Herr aufgetaucht.

Ob er dachte, dass ich alkoholsüchtig bin? Dabei trin-ke ich weder Bier, Sekt, Wein noch härtere Drogen.

Dank der guten Nachbarschaft kam ich doch noch zu dem Wodka und konnte mit dem Spitzwegerich aus dem Heilkräutergarten die Tinktur herstellen.

ChihuahuaFoto: Pixabay

Weihnachten

10. Dezember 2017 in VelbertFoto: S. Kafka

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23 lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Weihnachten

Christine Holm

Die bessere Hälfte

Eckart von Hirschhausen

Rowohlt Verlag, Gebundene Ausgabe

288 Seiten, 18,- €

Dr. Eckart von Hirschhausen ist Arzt und erfolgrei-cher Sachbuchautor. Er verbindet medizinische Inhal-te mit Humor. Seit 20 Jahren ist er als Komiker auf allen großen Bühnen Deutschlands unterwegs, mode-riert Fernsehenshows und Reportagen.

Das Buch will aufzeigen, warum Menschen im Alter glücklicher sind. Mit dem Wittener Neurobiologen Prof. Tobias Esch liefert er sich in sieben Kapiteln einen interessanten und teilweise witzigen Schlagab-tausch. Der Leser wird einbezogen. In ihrem Dialog gehen beide Autoren auf die Suche nach dem Glück, das durch Erfahrung, Weisheit und Reife wächst „Die zweite Lebenshälfte ist besser als ihr Ruf. „Diese These wird durch wissenschaftliche Studien unter-mauert.

Humor, Zufriedenheit, Dankbarkeit, die Kraft der Natur spielen eine wichtige Rolle. Ich konnte das Buch nicht durchlesen wie einen Krimi. Die einzelnen Kapi-tel, die alle ihr eigenes Motto haben, zu bewältigen ist faszinierend. Die Lektüre wird aufgelockert durch Fotos von den beiden Glücksexperten. „Glück kommt nicht von ganz allein, die letzte Lebensphase kann kraftvoll und erfüllend sein“, so lautete eine Botschaft des Deutschen Seniorentages 2018 in Dortmund.

Buchbesprechung

Weihnachten

Joseph von Eichendorff

Markt und Straßen stehn verlassen,Still erleuchtet jedes Haus,

Sinnend geh ich durch die Gassen,Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben FrauenBuntes Spielzeug fromm geschmückt,Tausend Kindlein stehn und schauen,

Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den MauernBis hinaus ins freie Feld,

Hehres Glänzen, heilges Schauern!Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,Aus des Scheees Einsamkeit

Steigts wie wunderbares Singen,,O du gnadenreiche Zeit.

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24lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Termine für Sonderveranstal-tungen aller Art bitte unter denangegebenen Telefonnummern

erfragen!

V ELBERT-MI TTE AWO-GenerationentreffErnst-Reuter-HausFriedrich-Ebert-Str. 200( 02051/30 98 142 Julia Wartner( 02051/30 98 147 Dagmar EttrichFax 02051/30 98 036www.awo-velbert.deGeöffnet: Mo-Do 08:00-16:30Fr 08:00-13:30täglich 12:30 Mittagessen

Mo 09:30 Rückengymnastik; Boden/Stuhl (3 Kurse) 14:00 Spiele für alle 13:00 Handykurs für Senioren. 13:30 Englisch für Senio- ren (Anfänger) 14:30 ZWAR Englisch für Senioren (Anfänger)Di 09:00 KiKoS Sprachförder- langebot für die Eltern u. Großeltern parallel 09:00 Musik verleiht der Seele Flügel 10:00 Das Lesekränzchen (Deutsch lernen) 10:00 Herren - Kochkurs 11:00 Bebo‘s Englischkurs für Anfänger 14:30 „Flotte Masche“ Handarbeitskurs 14:30 Witwentreff (jeden 2. Dienstag)1. Di 14:00 Dieter‘s Computer- Café 2. Di 14:00 Bebo‘s Laptop-Kurs (2., 3. und 4 Dienstag im Monat)Mi 09:00 KiKoS Junior 09:00 Café „Vergiss mein nicht“ 14:00 offener Spieltreff für Senioren 14:00 Multi-Kulti Männer- kochen (29.08.2018 im Audimax) 14:00 Töttertreff (letzter Mi) 14:00 ZWAR Spielgruppe

Rummikup o.ä.Do 09:00 KiKoS Sprachförderangebot 09:30 Weight-Watchers 12:00 Skatrunde für alle 14:30 Heiteres Senioren- turnen für alle 17:00 Weight-WatchersFr 09:00 KiKoS Junior, Eltern - Kind Spielkreis4.Fr 13:30 Treff der Frauen- gruppe Ost- und West- preußen + Danziger BundSo 15:00 Café + Bingo mit Heinz Nardmann (1 x im Mo, wieder am 02. September)

Witwentreff „Mach mit“Information zum WitwentreffFrau Holdack ( 02053/647Gruppe 1 jeden 2. Di 14:00Gruppe 2 jeden 2. Do 14:00

Begegnungszentrum KostenbergHardenberger Hof 24-26( 02051/62 400 [email protected] Frau Neubert-Hoffmann, ÖffnungszeitenMo 08 - 13 und 17 - 19Di 09 - 17Mi 08 - 13 und 16 - 19Do 11 - 18Fr 09 - 11Sa 10 - 12 (gerade Woche 1 x)Sa 15 - 18 (ungerade Woche)

Mo 08:45 Walken 09:15 PC-Kurs 11:00 PC-Kurs 17:00 Sprechstunde, Anliegen aller Art 17:30 Englischkurs, OberstufeDi 09:30 Aquarellmalerei 13:30 Gesellschaftspiele und Männer-Skat 14:00 Literaturkreis Französisch2. Di im ungeraden Monat: 19:00 Bürgerverein Kosten- berg LindenkampMi 10:00 PC-Kurs Anfänger 11:45 Handy Kurs 10:00 Seniorengymnastik 11:00 Seniorengymnastik 14:30 Osteoporose-Gruppe

Mi ungerade Woche 16:00 Sprachtreff Deutsch 17:00 Yoga 17:00 Sprachtreff Deutsch Fortgeschrittene 19:30 Mütterkreis Kostenberg3. Mi 15:00 M-S Gruppe4. Mi 14:30 Kostenberger Chor Do 09:00 Englisch Anfänger 10:30 Englisch Mittelstufe 13:00 Kostenberg-Chor 14:30 Seniorennachmittag 17:30 PC-Kurs 17:30 SquaredanceFr 14:30 Tanzkreis Kostenberg 17:00 Tanzkreis KostenbergSa 10:00 Meditatives Tanzen 15:00 ZWAR-Kreativ

Selbsthilfegruppen im BZ

Di 17:00 Depression 3. Mi 15:30 Multiple Sklerose

CaritasverbandCaritas-TreffpunktFriedrich-Ebert-Str. 22842549 Velbert ( 02051/419040Information: Frau SchulteLetzter Mi. Internationales Frauenfrühstück

DRK-OrtsvereinVelbert-MitteNordstr. 26-28Handy: 0157 71 919 488Information: Frau Kluge

Mo 10:00 Heiteres Gedächtnis-Do 10:00 training

DRK SeniorenzentrumSeniorentreffWordenbecker Weg 51 - 56( 02051/60840Information: Herr SingbeilTäglich geöffnet 11-18 hMittagstisch für rüstige Senioren (bitte Voranmeldung!)Mo 10:00 Gedächtnistraining 14:30 Gymnastik Haus 3 Therapie 14:30 DRK-Chor (unger. KW) Mi 11:00 ev. Gottesdienst (ungerade KW) 14:00 Spielnachmittag 14:00 Handarbeit- und Bastelgruppe. 15:00 kath. Gottesdienst (gerade KW)Do 11:00 Gymnastik

Treffpunkte und Termine

}

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25 lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

Johanniter-Heim Velbert GmbHCranachstr. 58( 02051/803130Info: Frau GryczanRegelmäßige Gruppenangebote u. Veranstaltungen sind telefonisch bei Frau Gryczan zu erfragen.

Hospizverein Niederberg e.V.Poststr. 193( 02051/207941Info: Fr. Schyklenk. Offene Abende bitte der Tagespresse entnehmen1. u. 3. So 15 -17 Trauerkaffee

Kolpingfamilie Velbert„Alte Freunde“Kolpingstr. 11, 42551 Velbert ( 02051/58057Info: Herr Oberwinster

3. Di 16:30 Treffen im Kolpinghaus Velbert

Senioren Residenz Allo Heim„Haus Bergisches Land“Forststr. 21, 42549 Velbert( 02051/205-0Info Herr Dravenau, Frau Brockmann1. Di 15:00 StammtischDi 10:00 Seniorengymnastik 15:00 Ev. Gottesdienst (2. und 4. Di)3. Di 15:00 Kath. GottesdienstDo 15:00 Bingo, Gäste sind herzlich eingeladen.Fr 10:00 Seniorengymnastik

Seniorentreff St. JosephFriedrichstr. 316 (im Pfarrhaus) ( 02051/2989591Information: Pater Johnjeden 2. Mi: 14.30 -16.30 Kaffeetrinken mit Programm

Seniorentreff St. PaulusPfarrzentrum, Poststr. 191, ( 02051/63191Information: Frau Müller 1. Mi 09:00 Seniorenmesse und Frühstück3. Do 15:00 Kaffeetrinken mit Programm

VHS-Programm für ÄltereNedderstr. 50 (Verwaltung)Tel.: 02051/949612 /-17siehe VHS- Kursprogramm

L A N G E N B E R G

AWO-SeniorentreffVogteier Str. 6 (wegen Umbau geschlossen)( 02052 / 6428 oder 3544Info: Herr Scholten o. Fr. Watzkat

Di 14:00-17:00 Treff im Haus Meyberg in „Stübchen“

AWO-Seniorenzentrum Haus MeybergPannerstr. 3(02052/8860Info: H. vom Endt

Mo 15:30 Wochenvorschau, Gesprächskreis, Gedächtnistraining2.Fr 08:00 Schlemmerfrühstück1./3.Fr 10:30 katholischer/evang. Gottesdienst

andere Angebote (Gymnastik, Ke-geln, Singen, Diavorträge, Spiele, Musikveranstaltungen, Fest.) können gerne telefonisch erfragt werden. Die Highlights der Woche finden Sie auch unter:www.awo-seniorendienste-nr.de

AKTIV Begegnungsstätte St. MichaelFroweinplatz 4Information: Frau Maria Kotzek( 02052 / 6602

[email protected]

Geöffnet: Mo-Fr. 10:00-17:00 Täglich: 10:00 Treffpunkt, offen für alle ! 12:30 gemeinsames MittagessenMo 11:00 Montagsmaler 13:00 Handarbeiten, klönen und spielenDi-Fr 10-12 Deutschkurs für Flüchtlinge durch professionelle, ehren- amtliche Lehrer und Lehrerinnen (Auch nach Vereinbarung)Di 10:00 Nie mehr allein-Treff 13:15 Englisch mit Volker 14:30 ProgrammtagMi Begegnungscafé für Alle nach der 9:00 h-Messe 10.00 Wir kochen gemeinsam 14:30 Kaffeeklatsch und

mehr3. Mi 10:30 MittwochschorDo 10:00 Nordic Walking und Wandern mit Elisabeth 14:30 Singkreis1. Do Treffen der Bürgerbusfahrer2. Do 14:30 Hl. Messe mit wechselnden ThemenFr 14:30 Kniffl, Skat, Rommee Rummicup oder Wunschspiele sowie Info im Café AktivSa 09:30-13 Handwerkerfrüh- stück nach Absprache Info Herr Ressing

( 02052/53281. So nach der 10:30 Messe Gemeindetreff für alle, ausgerichtet von Gruppen der Gemeinde

Seniorenresidenz ElisabethKrankenhausstr. 19Information: www.elisabeth-stift-langenberg.de

( 02052/6029-0Info: Herr SchukolinskiDi 16:00 DemenzberatungMi 10:00 Hilfen im AlterMi Cafeteria geöffnetDo 16:00 Beratung zur Pflege3. Do Ev. Gottesdienst1. Fr Kath. Gottesdienst3. So 15:00 Sonntagscafeteria mit musikalischem Angebot

Begegnungszentrum Begegnungs- u. Servicezentrum der Ev. Kirchengemeinde Langenberg, Demenzberatung, Partner der Alzheimer-Gesellschaft42555 Velbert-Langenberg, Klippe 2 ( 02052/2734,Fax. 02052/[email protected]: Frau Kleine-KleffmannGeöffnet:Mo-Fr 09:00-17:00Sa 13:00-17:00

Mo 12:00 Mittagessen 15:00 Näh- und Gestaltungs gruppe 15:00 Singkreis mit P. Nowitzki 15:00 Kaffeetrinken

Treffpunkte und Termine

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26lll Standpunkte Nr. 64, Dezember 2018

14. tg 16:00 ZWAR-Spielegruppe 18:30 Tai Chi ChuanDi 09:30 Gedächtnistraining mit Angelika Kelch 12:00 Mittagessen 14:00 Internetcafé mit Anleitung 14:30 Klippencafé, Brain Gym Betreuung von Men- schen mit DemenzMi. 09:00 Kochen 12:00 Mittagessen 14:00 Gesellschaftsspiele Patchworkgruppe 14:30 Kontaktkreis (14tg.) 18:30 Tai Chi ChuanDo 09:30 Themenfrühstück mit der Berg. Diakonie 12:00 Mittagessen 14:30 1. Café mittendrin 2. Die Bibel 3. Kaffeklatsch 4. Quiz mit G. Denker3. Do 17:00 Gesprächskreis für pflegende Angehörige mit der Berg. Diakonie 18:00 ZWAR Basisgruppen Treffen, Fr 09:30 Frühstück (1 x mtl.) 10.30 Gymnastik 12:00 Mittagessen 14:00 Kreativ 22 14:30 Gottesdienst für Men- schen mit Demenz in der Alten Kirche Termine lt. Ankündigung 15:00 Gesellschaftsspiele und KaffeetrinkrnSa 13:30 Café am Samstag, unterschiedliches ProgrammangebotSo 14:00 Familiencafé in Kooperation mit IHLA Termine lt. Ankündigung

N E V I G E SAWO-StadtteiltreffElberfelder Str. 21, ( 02053/7312Info: Fr. Andrea [email protected]

Geöffnet Mo 11:00 - 18:00 Uhr Di 09:00 - 18:00 Uhr Mi 09:00 - 15:00 Uhr und 17:00 - 19:00 Uhr Do 08:00 - 14:00 Uhr

Mo 10:45 Deutschtreff im

Quartier für Erw. 16:00 KiKoS kostenloser Sprachkurs für Kinder 16:00 Begegnungscafé für die Eltern der KiKoS Kin- dern und ang. Bürger 16:00 Kaffeeklatsch mit SpieletreffDi 09:30 Mutter-Kind-Gruppe 13:00 Skat-Club1. Di 13:00 Preisskatlezt. Di 19:30 Biochemischer Verein Thema: „Die Wechsel- jahre, Zeit der Verände- rung“Mi 11:00 Fit im Alter, Rücken- und Sitzgymnastik 12:00 Mittagstisch für Jung und Alt 17:00 Sprechstunde MieterbundDo 08:30 Morgen-Plausch mit Marktfrühstück 11:00 Tötter-Treff / Keiner bleibt allein 14:00 Themencafé mit Vorträgen1. Fr. 16:00 Frauenstammtisch2. Fr. 18:00 Bürgerverein Neviges- Hardenberg, Thema wird bekanntgegeben

Domizil Burgfeld Wohlfühlen GmbH

Emil-Schniewind-Str. 1342553 Velbert ( 02053/150Info: Frau Schlimme

Mo 15:30 KegelnDi 10:00 Singen Mi 09:00 Gedächtnistraining; 15:00 Demenzkaffee, 16:00 Bingo3. Mi 16.00 Kath. GottesdienstDo 14:30 HandarbeitskreisFr 10:00 Gymnastik 16:00 ev. GottesdienstSa: 14-tg Geburtstagskaffee- trinken mit selbstge- backenem Kuchen

Evangelisches Gemeindehaus42553 Velbert - Neviges Siebeneicker Str. 5, Information: ( 02053 / 425 54 25

Jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat 14:30 - 16:30 Seniorennachmittag

Maria Königin des Friedens Glocken-TreffTönisheider Str. 8 ( 02053/5341Information: Frau Schneider

E-Mail: [email protected]

geöffnet: Mo 09 - 17Di 09 - 13 und 14 - 17Mi 10 - 13 und 14 - 17Do 09 - 17Fr 09 - 16

1. Mo 11-12 AnNa (Anlaufstelle Nachbarschaftshilfe) Herr Bistry ( 02053/40 111Mo 09:45 Turnen (Fr. Rissel, Kath. Pfarrheim) 14:00 offene Gesprächs- möglichkeiten (Fr. Schneider) 15:00 Tai Chi Chuan, Chinesische Bewegungskunst (Fr. Kocherscheidt) 15:00 Computerkreis (Herr Rudolf) 18:30 Gymnastik für Frauen (Fr. Kipper)Di 13:00 Spielnachmittag (Skat, Rommé, Halma) 14:30 „Wer raste der rostet“ Sitzgymnastik (Fr. Kinnen); 18:00 Spielabend mit der ZWAR-Gruppe „Stadteiltreff“ (Fr. Niederelz)Mi 10:00 Malwerkstatt (Fr. Bosch) 13:00 Gemischtes Programm (Fr. Schneider) 14:30 Wechselndes kulturelles Programm, 1 x im Mo Gesprächs- kreis mit Pfarrer Bruder Frank Krampf 15:00 Computerkreis (Herr Rudolf)Do 09:00 „Frisches vom Markt“ Frühstück mit Anmeldung 14:00 Spielenachmittag (alte und neue Spiele) (14-tägig) 14:30 wechselndes Programm (Dia-Vorträge) 14:30 Gymnastik für Frauen (Frau Seidel, Kath. Pfarrheim)Fr 10:00 Lesecafé 13:00 Spielnachmittag (Skat, Rommé, Halma)

Treffpunkte und Termine

Quiz-Auflösung von Seite 13

1 b 2 c 3 b

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