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24 L. R o s e n t h a l e r : Chloroform-Aether. harnstoffs diirfte wohl nach folgenden Gleichnngen vor sich gegangen sein : 1. CS<NH-c'JHs + HCl = C,,H6CNS + HN: C11H18NO-HCl. N = C11HlsNO 2. CBHSCNS + 2HpO + HCI = COs + HsS + C$H,-NHS.HCl. Aus der Hauptmenge der salzsauren Losung wurde das Cytisin gewonnen, indem das Anilin nach dem Alkalischmachen mit Wasser- dsmpfen abgetrieben und der Riickstand mit Chloroform ausgeschiittelt wurde. Beim Verdunsten des Chlorotorms im Vakuum hinterlien das- selbe eine gelblichweille, krystallinische Masse. Die Ausbeote aus 10 g Phenylcytisinthioharnstoff betrug 5 g, entsprechend 86% der theoretischen. Bur genaueren Prtlfung auf Identitst und Reinheit wurden 4,3 g dieses Rfickstandes zu 100 ccm Wasser gelost und davon 10 ccm nach der Jodeosinmethode titriert. Es murden 22,2 ccm n/10 HC1 zur Neu- tralisation verbraucht. Piir 4,3 g Cytisin berechuen sich 22,ti ccm. Der Ruckstand war also ziemlich reines Cytisin, was auch durch das optische DrehungsvermGgen bestltigt worde. Dasselbe war [a]~ = -119O, Partheil gibt fur Cytisin an: [a]~ = -119O57'. Mitteilungen BUS dem pharmazeutischen Institnt der UniversitiLt Strassburg i. E. Notiz iiber die beim Nischen von Chloroform und Aether eintretende Temperaturerhohung. Von L. Rosenthaler. (Eingegangen den 16. I. 1906.) Wenn man Chloroform und Aether zusammenmischt, wie es z. B. fir die Ausf~hrung eiuiger Alkaloidbestimmungen nach dem Dentschen Arzneibuch n6tig ist, so tritt in der Fltlssigkeit stets eine Temperator- erhohung ein. Ich zweitle zwar nicht daran, daIl diese Erscheinung schon YOU allen beobachtet worden ist, welche diese Bestimmungen aus- geflihrt haben. In der Literatur scheint jedoch keine derartige Be- obachtung wiedergegeben zu sein. Es seien deshalb hier einige orientierende Versuche mitgeteilt, die ich Ilber diesen Gegenstand an- gestellt habe. Verwendet wurden absolutes Chloroform (Moleknlar- gewicht 119,5) und absoluter Aether (Molekolargewicht 74). I. 59,5 g Chloroform und 37,O g Aether, beide die Temperatur + 15,2 besitzend, wurden mit einander gemischt. Das Thermometer

Notiz über die beim Mischen von Chloroform und Aether eintretende Temperaturerhöhung

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24 L. R o s e n t h a l e r : Chloroform-Aether.

harnstoffs diirfte wohl nach folgenden Gleichnngen vor sich gegangen sein :

1. CS<NH-c'JHs + HCl = C,,H6CNS + HN: C11H18NO-HCl. N = C11HlsNO 2. CBHSCNS + 2HpO + HCI = COs + HsS + C$H,-NHS.HCl.

A u s der Hauptmenge der salzsauren Losung wurde das Cytisin gewonnen, indem das Anilin nach dem Alkalischmachen mit Wasser- dsmpfen abgetrieben und der Riickstand mit Chloroform ausgeschiittelt wurde. Beim Verdunsten des Chlorotorms im Vakuum hinterlien das- selbe eine gelblichweille, krystallinische Masse. Die Ausbeote aus 10 g Phenylcytisinthioharnstoff betrug 5 g, entsprechend 86% der theoretischen.

Bur genaueren Prtlfung auf Identitst und Reinheit wurden 4,3 g dieses Rfickstandes zu 100 ccm Wasser gelost und davon 10 ccm nach der Jodeosinmethode titriert. Es murden 22,2 ccm n/10 HC1 zur Neu- tralisation verbraucht. Piir 4,3 g Cytisin berechuen sich 22,ti ccm. Der Ruckstand war also ziemlich reines Cytisin, was auch durch das optische DrehungsvermGgen bestltigt worde. Dasselbe war [ a ] ~ = -119O, P a r t h e i l gibt fur Cytisin an: [ a ] ~ = -119O57'.

Mitteilungen BUS dem pharmazeutischen Institnt der UniversitiLt Strassburg i. E.

Notiz iiber die beim Nischen von Chloroform und Aether eintretende Temperaturerhohung.

Von L. R o s e n t h a l e r . (Eingegangen den 16. I. 1906.)

Wenn man Chloroform und Aether zusammenmischt, wie es z. B. f i r die A u s f ~ h r u n g eiuiger Alkaloidbestimmungen nach dem Dentschen Arzneibuch n6tig ist, so t r i t t in der Fltlssigkeit stets eine Temperator- erhohung ein. Ich zweitle zwar nicht daran, daIl diese Erscheinung schon YOU allen beobachtet worden ist, welche diese Bestimmungen aus- geflihrt haben. In der Literatur scheint jedoch keine derartige Be- obachtung wiedergegeben zu sein. Es seien deshalb hier einige orientierende Versuche mitgeteilt, die ich Ilber diesen Gegenstand an- gestellt habe. Verwendet wurden absolutes Chloroform (Moleknlar- gewicht 119,5) und absoluter Aether (Molekolargewicht 74).

I. 59,5 g Chloroform und 37,O g Aether, beide die Temperatur + 15,2 besitzend, wurden mit einander gemischt. Das Thermometer

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stieg anf 30,2'. Nachdem die Fliissigkeit wieder auf f 15,2O ab- gekuhlt war, wurden nochmals 37,O g Aether (von $- 15,2') hinzu- geftigt. Die Temperatur erhohte sich nochmals auf 18'.

11. 15,O g Chloroform und 18,5 g Azther, beide von der Temperatur f 15,l wurden zusammengemischt. Die Temperatur stieg auf 27,l'. Der anf + 15J0 abgekuhlten hlischung wnrden nochmals 15,O g Chloroform (von derselben Temperatur) hinzugefiigt. Die Temperatur stieg auf 20,8O. Ein nochmaliger Zusatz derselben Menge Chloroform zu der auf -I- 18' abgdkuhlten Fliissigkeit ergab nochmals eine Temperatursteigernng von 2,2 '.

Bromoform nnd Aether geben gleichfalls beim Zusammenmischen eine kleine Temperaturerhohung.

Die Ursache der beobachteten TemperaturerMhungen hat man wohl darin zu suchen, dall Aether mit diesen Korpern zn Verbindungen zusammentritt, in deneu der Sauerstoff vierwertig ist. So ist folgender

,ca Hs 'H.

Zur eingehenden Prufung dieser Hypothese mullten u. a. genaue kalorimetrische Versuche angestellt werden, deren Ansftihrung ich indes gerne anderen fiberlasse.

Mitteilongen ans dem pharmazeutischen Institnt der Universitat Strassbnrg i. E.

Chemisch-pharmakognostische Untersuchung der Friilchte von Sapindus Rarak DC.

Von 0. May. (Auszug einer Inaugural-Dissertation, Stranburg 1905.)

(Eingegangen den 18. I. 1906.) Sapindzcs Rarak DC. war wegen eines morphologischen Unter-

schiedes im Bau der Blute von den iilteren Botanikern aus der Oattung Sapindus entfernt worden. Ho o k e r stellte fiir diese Art die neue Gattung Dittelasma auf, wlhrend Bai l lon sie in die Gattung Pancovia einreihte. Hadlkofer *) veroffentlichte im Jahre 1878 eine ein- gehende Untersuchnng der Gattung Sapindus, die er folgendermaflen charakterisierte :

11 Sitzungsber. d. math.-physik. Klasse d. Kgl. bayer. Akad. 1873.