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Magazin des BDKJ im Erzbistum Köln Oktober – 3/2010 24. Jahrgang News & Trends u u Zivis, die verlängern sollen Den Zwangsdienst gibt es bald auch freiwillig. Was soll das? u u Kinder, die gefördert werden Die Morgensterne-Stiftung finanzierte Ferienfreizeiten. Wie geht’s weiter? Geld, das vom Himmel fällt Der BDKJ diskutiert das bedingungslose Grundeinkommen

N&T 3/2010

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Das Magazin des BDKJ in der Erzdiözese Köln. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe beschäftigt sich mit der Idee des (bedingungslosen) Grundeinkommens. Im Interview: Professor Thomas Straubhaar, Leiter des HWWI.

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Magazin des BDKJ im Erzbistum Köln

Oktober – 3/201024. Jahrgang

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uu Zivis, die verlängern sollenDen Zwangsdienst gibt es bald auch freiwillig. Was soll das?

uu Kinder, die gefördert werdenDie Morgensterne-Stiftung finanzierte Ferienfreizeiten. Wie geht’s weiter?

Geld, das vom Himmel fälltDer BDKJ diskutiert das bedingungslose Grundeinkommen

uuInhalt

Impressumu Herausgeber: Trägerwerk des Bundes der Deutschen Katholischen Ju‑gend (BDKJ) in der Erzdiözese Köln e. V., Steinfelder Gasse 20–22, 50670 Köln, Fon: 0221 1642‑6316, Fax: 0221 1642‑6613, Email: redaktion@bdkj‑dv‑koeln.de, Internet: www.bdkj‑dv‑koeln.de u Redaktion: Chris‑toph Herwartz (ch), Tobias Agreiter (ai – V. i. S. d. P.), Sarah Primus (SP), Annika Triller (at) u Sekretariat: Sheila Völz u Layout: Thomas Jakobi, www.partout.info u Druck: schöttler druck, Ratingen u Titelbild: Anni‑ka Triller u Auflage: 1 800 Exemplare u Erscheinungsweise: 4 x jährlich u Bezugspreis: Der Bezugspreis für N&T ist für die Mitglieder in den Mitgliedsverbänden des BDKJ im Erzbistum Köln in dem jeweiligen Mit‑gliedsbeitrag enthalten u ISSN: 1437‑9120 u Namentlich gekennzeich‑nete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion u Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 10.11.2010

uu Inhalt

Der BDKJ und seine Mitgliedsverbände

BDKJ-Diözesanverband Köln Steinfelder Gasse 20–22, 50670 Köln Fon: 0221 1642‑6316, Fax: ‑6613 info@bdkj‑dv‑koeln.de www.bdkj‑dv‑koeln.de

BdSJ-Diözesanverband Köln Steinfelder Gasse 20–22, 50670 Köln, Fon: 0221 1642‑6562, info@bdsj‑koeln.de www.bdsj‑koeln.de

CAJ-Diözesanverband Köln Steinfelder Gasse 20–22, 50670 Köln Fon: 0221 1642‑6848 info@caj‑dv‑koeln.de www.caj‑dv‑koeln.de

DPSG-Diözesanverband Köln Rolandstraße 61, 50677 Köln Fon: 0221 937020‑0, Fax: ‑44 info@dpsg‑koeln.de www.dpsg‑koeln.de

KjG-Diözesanverband Köln Steinfelder Gasse 20–22, 50670 Köln Fon: 0221 1642‑6432, Fax: ‑6841 info@kjg‑koeln.de www.kjg‑koeln.de

KLJB-Diözesanverband Köln Steinfelder Gasse 20–22, 50670 Köln Fon: 0221 1642‑6555, Fax: ‑6288 buero@kljb‑koeln.de www.kljb‑koeln.de

Kolpingjugend Diözesanverband Köln Steinkopfstraße 11–13, 51065 Köln Fon: 0221 2 8395‑11, Fax: ‑29 dmimberg@kolping‑koeln.de www.kolping‑koeln.de

KSJ-Diözesanverband Köln Gabelsberger Straße 19, 50674 Köln Fon: 0221 410508, Fax: 4200619 info@ksj‑koeln.de www.ksj‑koeln.de

Malteser Jugend Diözesanverband KölnSiegburger Straße 229c, 50679 Köln Fon: 0221 97454518, Fax: 97454527 jugendreferat@malteserjugend‑koeln.de www.malteserjugend‑koeln.de

PSG-Diözesanverband Köln Steinfelder Gasse 20–22, 50670 Köln Fon: 0221 1642‑6560, Fax: ‑6869 info@pfadfinderinnen‑koeln.de www.pfadfinderinnen‑koeln.de

uu iN&Tro 3

uu Land & Leute

Düsseldorf:„IchbinOscar“ 4

KjG:PeterOttenistneuerGeistlicherLeiter 4

KjG:GummihühnerüberDüsseldorf 5

DPSG:Bluetinifüralle:„Nemesis“wurdezerstört! 6

DPSG:EchtBissig–WölflingehabenRecht! 6

DPSG:DerBalkanisteinWald 7

RS&SG:ZeltenimBergischenLand 7

CAJ:DreiStundenWien 8

Köln:SchöneGrüßeausdemFerienlager 8

uu Kultur & Gesellschaft

KLJB:WasseralsSchwerpunktthema 9

Coca-Cola:Dranbleiben! 9

Köln:AktivfürHaiti 10

Kolpingjugend:„HastemalnenCent?“ 10

BdSJ:JungschützenfeierninAdendorf 11

BdSJ:Derzehnte„Sebastian“ 11

Köln:GegendenKonsuminderAdventszeit 12

Morgensterne:SternenhimmelinderSommerzeit 12

uu Mystik & Politik

NRW:NachderWahlistvorderQual 13

FSJ:„NichtderDeppfüralles“ 14

Gewinnspiel 14

FSJ:FreiwilligerPflichtdienst?! 15

BDKJ:JugendhilfeinZeitenknapperKassen 15

BDKJ:NochmehrGeisterbrauchtderVerband 16

uu Titelthema

Interview:„KeinePolitikfürdenEinzelfall“ 16

Kommentar:Genugfüralle! 19

uu eNTe 20

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uu

Obwoh l ich le iden-schaftlich gerne Zei-

tung lese, habe ich nochnie inmeinemLebenGeldfüreineBild-Zeitungausge-geben.ZuvieleLügenundVerleumdungen leistet sichdieses Blatt Jahr für Jahr.WennichallerdingsinderBahneineBildfinde,le-seichsiefastimmer.

Als ichAnfangSeptembernachHamburgfuhrum den Ökonomen Thomas Straubhaar für die-seN&Tzu interviewen, fand ich inderBahnei-neBild-Zeitungundschlugsiesofortauf.DarineinArtikelüberArnoDübel(54),dervonArbeitnichtvielhält.„Dastutmirnichtgut“,zitiertihndieBild.DerAutordesArtikelsregtsich auf: „UNFASS-BAR:INZWISCHENKASSIERT ER WIE-DER DEN VOLLENHARTZ-IV-SATZ!“

WennesdasGrund-einkommengäbe,hätteArno Dübel ein Rechtauf die volle staatlicheUnterstützung. Ob ernichtarbeitenkannodernicht arbeiten will, wäredannegal.

Der Artikel über ArnoDübelzeigtdiegroßeChan-ceunddasgroßeProblemdesGrundeinkommens:DasAr-beitsamtschafftesoffensicht-lichnicht,ihnzurArbeitzuzwingen. Wenn der DruckaufArbeitslosealsoohnehinkeinenErfolghat,kannmandamitauchaufhörenundwür-desovielGeldsparen.DasistdieChance.DasProblem ist:WenndieAufregungübereineneinzelnen ArbeitsverweigererschonfüreinehalbeBild-Seitereicht, werden die Deutschendannbereitsein,füralleArbeits-verweigerer das Grundeinkom-menzufinanzieren?

AufderkommendenDiözesanversammlungwer-denwirüberChancenundProblemedesGrundein-kommensdiskutierenkönnen.Ichfreuemichsehrdarauf.ZurVorbereitungseidasInterviewmitPro-fessorThomasStaubhaarempfohlen,demwichtigs-tendeutschenÖkonomen,dersichmitdemThemaintensivbeschäftigthat.

BisdahinvieleGrüße

Christoph Herwartz Referent für Presse und Medien

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uuLand & Leute

uu„Ich bin Oscar“

BDKJ Düsseldorf dankt ehren­amtlich Aktiven und verab­schiedet Gregor Klingenhäger

Düsseldorf(SP)„IchbinOscar“.MiteinemButton mit dieser Aufschrift wurde jederGastaufdemSummerfestivaldesBDKJin

derStadtDüsseldorfbegrüßt.ZumerstenMaltra-fensichinDüsseldorf350Ehrenamtlicheausderka-tholischenJugendarbeitumgemeinsamihreArbeitzufeiern.ImRahmeneinerOscar-Verleihungwur-dedenAktiveninfestlichemRahmenfürihreArbeitgedankt.„JedeundjedervoneuchhatheuteAbendfürseinvielfältigesEngagementdenOscarverdient“,sagteRalphBaumgarten,LeiterderKatholischenJu-gendfachstelleDüsseldorfbeiseinerLaudatio.

DenSonder-OscardesJahres2010erhieltGregorKlingenhäger,der inDüsseldorfneunJahre langBDKJ-PräsesundStadtjugendseelsorgerwar.DieVersammeltendanktenihmfür9JahreEinsatzfürjungeMenscheninDüsseldorf.„DuhastdeinePosi-tionenstetsklarunddeutlich,innerverbandlichundnachaußenhinvertreten,auchwennesdirdaseineoderandereMalmassivenGegenwindeingebrachthat“,unterstrichMichaelBier,BDKJ-Stadtvorsitzen-der,beiseinenDankesworten.DerBDKJ-Diözesan-vorstandbedanktesichbeiGregorKlingenhägermitdemsilbernenEhrenkreuz,derhöchstenAuszeich-nungdesBDKJimErzbistumKölnfürein„heraus-ragendesEngagementimBDKJ“.

Gregor Klingenhäger (3. v. r.) wurde mit dem Silbernen Ehren‑

kreuz ausgezeichnet.

uu Peter Otten ist neuer Geistlicher Leiter der KjG

Nach Satzungsänderung erstmals ein Pastoralreferent beauftragt

Köln. Peter Otten ist einstimmig zum Geistlichen Leiter der

Katholischen jungen Gemein‑de (KjG) im Erzbistum Köln gewählt worden. Der 40‑jäh‑rige Theologe ist der erste Pastoralreferent, der das Amt der Geistlichen Leitung in der Diözesanleitung der KjG be‑kleidet, und beendet eine zweieinhalbjährige Vakanz.

„JugendpastoralundJugendver-bände sind sehr wichtig, auchmir.SiehelfenKinderund Ju-gendlichenherauszufinden,wersie sind,und lassen sieVerant-wortung übernehmen. Jugend-verbändeverbindenund lassenKinder und Jugendliche viel-leichtdiewichtigsteBotschaftinihremLebenspüren:Niemandkannetwasohneeinenanderen“,erklärtPeterOttenseineMoti-vationfürdasneueAmt.

Aufder eigens fürdieWahleinberufenen Diözesankonfe-renz wählten die 65 Delegier-tenPeterOtteneinstimmigzumGeistlichenLeiter.MitihmwirddasAmtderGeistlichenLeitungdes KjG-DiözesanverbandeserstmalsnichtvoneinemPries-terbesetzt.BereitsimFrühjahrhatte der Jugendverband da-hingehendseineSatzungverän-dert:DasAmtderGeistlichenLeitungkannseitdemauchvonFrauenundMännernmittheo-logischemoderreligionspädago-gischemBerufsabschlusswahr-genommenwerden.„IndemihreinenLaien–einenvonEuch–zumGeistlichenLeitergewählthabt,macht ihrdeutlich, dassalleChristinnenundChristen,obKinder,JugendlicheoderEr-wachsene aufgefordert und inder Lage sind, die frohe Bot-schaft Jesu zu verkünden unddafüreinzustehen“,sagteOtten

Die Leitung des KjG‑Diözesanverbandes Köln gestaltet Peter Otten (2. v. l.) mit

Benedict Martin (l.), Katharina Schwellenbach (2. v. r.) und Tim Mertens (r.).

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uu Namen & NasenNach neuen Jahren ist Gregor Klingen-häger vom Amt des BDKJ‑Präses in der Stadt Düsseldorf zurückgetreten. Er wur‑de wegen seiner herausragenden Verdiens‑te mit dem Ehrenkreuz des BDKJ in Silber ausgezeichnet. Zu seinem Nachfolger wurde in einer außerordentlichen Stadtversamm‑lung einstimmig Pfr. Marcus Bussemer gewählt, der somit nun BDKJ‑Präses und Stadtjugenseelsorger in Neuss, Düsseldorf und der Region Rhein‑Erft ist.

Mit Johannes Bruch und Gabriel Kunze (beide DPSG) sind neben Dirk Achteresch und Pfr. Mike Schirpenbach zwei neue Mitglieder in den Stadtleitungsrat des BDKJ Bonn gewählt worden. Stephan Fieberg stellte sich nicht wieder zur Wahl, bleibt aber in diesem Jahr noch kooptiertes Mit‑glied des Stadtleitungsrates.

Die KjG‑Diözesankonferenz hat mit Peter Otten zum ersten Mal ei‑nen Geistlichen Leiter gewählt, der kein Priester ist. Zuvor hatte eine Satzungsänderung genau das möglich gemacht. Die Wahl beendet eine zweieinhalbjährige Vakanz.

Die BDKJ‑Stadtversammlung Leverkusen verabschiedete Andreas Würfl aus dem Amt des Vorsitzenden.

Simon Tölle legte sein Amt des KSJ‑Diöze‑sanleiters (ND) frühzeitig nieder.

uuLand & Leute

uu Gummihühner über Düsseldorf

KjG­Regionen kämpfen im Volksgarten um „Huhn und Ehre“

Düsseldorf.WosonstDüssel-dorferInnenpicknickenundsichvomAlltagerholen,ka-

menimJunirund200KinderundJu-gendlichezusammen,um imtraditi-onellenWettbewerbum„HuhnundEhre“ die beste Region im Erzbis-tumKölnzuermitteln.Fürihrejähr-licheFun-Sport-Veranstaltungbrach-tedieKatholischejungeGemeindeein15MetergroßesaufblasbaresPiraten-schiff,50Gummihühner,Stelzen,Hu-la-Hoop-ReifenundDreirädermit.

In sechs Diszi-plinen trugend i e K j G l e -rInnen denKampf umbunte Eier-punkte aus.Nicht nursport l iche

Qualitätenwarengefragt:Teamgeist,KreativitätundphysikalischeGrund-kenntnissegalteszubeweisen:Soüber-legtendieTeamsbereitsimVorfeld,wieihrGummihuhndurcheinAbflussrohrmöglichsttreffsicher inderMittedergroßenZielscheibelandet.SielöstendieAufgabe mit Hilfe von Einweghand-schuhen,Expandernoderauch–durchUnterstützungdesPhysiklehrers–miteinemumgebautenFeuerlöscher.InderDisziplin„AmseidenenFaden“zeigtendieKinderundJugendlichen,dassausvierRollenKlopapier, IdeenreichtumundverschiedenenZwirbeltechnikeneinSeil entstehenkann,das sieüberweiteStreckenträgt.

„DerDüsseldorferVolksgarten,dasherrliche Wetter, die vielen Kinder

und Jugendlichen gaben ein tol-les Bild ab. Zusammen spie-len,verrückteDisziplinenaus-

probierenundSpaßhaben ist für dieKjGlerInnen einw i l l kom mener

Ausgleich zu derehrenamtlichen Ar-

beit in ihrenPfarreien,wosie–gerade zur Sommerzeit – viele

Ferienfreizeitenorganisierenundsichehrenamtlichengagieren“,er-

zähltKjG-DiözesanleiterTimMer-tensbegeistert.

UndauchwennderSpaßfüralleBeteiligtendasWichtigstewar,einSiegerteamwurdeschließlichdochermittelt:DieRegionLeverkusenerhieltdasGoldeneHuhnunddieAuszeichnung„BesteKjG-Region“.

gegenüberdenDelegierten.DaskönnedasSelbstverständnisunddasKlimadesgesamtenVerbandesprägen.

PeterOttenist40Jahrealt,Theologe,JournalistundAutor.Erhatunterande-remachtJahrealsPastoralreferentinderPfarreiSt.TheodorundSt.ElisabethinKöln-Höhenberg/Vingstgearbeitet.Seit2007isteralsJugendreferentinderAb-teilungJugendseelsorgeimerzbischöfli-chenGeneralvikariattätig.

Gequält und geliebt wurden die allgegen‑

wärtigen Gummihühner.Foto

: KjG

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uuLand & Leute

Um es vor wegzu nehmen: DieWelt istwieder si-

cher!Fast300Juffissowieüber 120LeiterInnenundHelferInnen hatten sichin Duisburg versammelt,umdendunklenMachen-schaftendesbösenProfes-sorErebosaufdieSchlichezukommen.DerverrückteProfessormusstedringenddaran gehindert werden,im Landschaftspark, ei-ner stillgelegtenEisenhüt-te, seine Weltzerstörungs-Bombezubauen.UndwereignetsichdabesseralsdieJuffis,diejaschonsooftge-zeigthaben,wasallesinih-nensteckt?

NachdemAusfüllenderAgentenausweisemussteje-der Juffiein langerSicher-heitschecküberstehen:Die

Rucksäcke mussten durchScanner, die Juffis selberdurch ein Ganzkörper-Durchleuchtungsgerät.

Höhepunkt des Lagerswar der Samstag: Um zuverhindern, dass der böseProfessorErebosseineBom-bebaut,musstendieJuffisinvielenSpielenwieAtom-transport,MausefallenautoundmagischesDreieck ih-re Geschicklichkeit unterBeweis stellen.Mitdener-spieltenBauplanteilenwaresdannmöglich,dieBom-be mit einem minutenlan-genFeuerwerkabzufackeln.Danach war „Nemesis“endgültigzerstörtunddie„Bombenstimmung“ fandinder anschließendenwil-denPartymitvielTanzunddemleckeren„Bluetini“ih-renHöhepunkt.

uu Bluetini für alle: „Nemesis“ wurde zerstört!

Diözesanlager der Jungpfadfinder in der DPSG

Von Magnus Tappert

uu Echt Bissig – Wölflinge haben Recht!

Die Wölflingsstufe der DPSG wagte sich an das schwer Thema Kinderrechte

Von Johannes Hippe

Die Lage war ganzschönverzwicktimMärchenland. Das

Stiefmutter-Syndikat, be-stehendausderStiefmutter,Mama-Ente,derHexe,demWolfundCaptainHookver-breiteteAngstundSchrecken.AlsotrafensichAschenputtel,dashässlicheEntlein,Hänsel,Gretel,einSchweinchenundPeterPanumzuberaten,wieman etwas an der Lage än-dernkönnte.

ZunächsteinmalbedientensiesichderHilfeder150Wölf-linge,diesichanderSteinbach-talsperre zum DiözesanlagermitdemThema„KinderarmutundKinderrechte“versammelthatten. In Workshops rundumdieTalsperrewurdedasThemaaufunterschiedlichsteWeisedenKindernzugänglichgemacht.DagabesSorgente-lefone,Traumreisen,Wunsch-baum, Diskussionen undRollenspieleüberSchule,Aus-

grenzungundUngerechtigkeitsowohlinalltäglichenSituati-onenalsauchimgroßenStil,Aufklärungüberunterschied-licheLebensstandards inver-schiedenenLändernundnochvielmehr.

EswarfüralleBeteiligtenziemlichungewohnt,dassen-sibleundrechtkomplizierteThema„Kinderarmut“ansojunge Kinder weiter zu ge-ben,abereszeigtesichwiedereinmal,dassmanden8-bis10-jährigenWölflingenmehrzutrauen kann, als dies oft-malsgetanwird.SosprachendieKinder in einerDiskus-sionplötzlichdarüber,obesbessersei,alsKindersoldatindenKriegzuziehenoderanHungerzusterben.

DiedieKinder sowiedievorbereitenden Arbeitskrei-se„Wölflinge“und„Interna-tionaleGerechtigkeit“warendurchauszufriedenmitdenErgebnissen.

Die Rettung der Welt geht nur gemeinsam.

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: DP

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Die Kinder diskutierten anspruchsvolle Themen.

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: DP

SG

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uuLand & Leute

Vom21.-28.August2010fandwiein jedemSommerdie traditionel-leOffeneZeltstadt(OZ)Solingen

imaltenFreibad„AufderHöhe“statt.DerBDKJRemscheid&SolingenluddieJu-gendlichenausdemBergischenStädtedrei-eckzueinemvielfältigenProgrammundLagerfeuerein.GetreudemMotto„Kommwannduwillst,bleibsolangeesdirgefällt!“konntendieJugendlichenvonZirkusange-botenundEinradparcours,überMüllinst-rumentebastelnbishinzuverschiedenenKonzertenihreFreizeitgestaltungfreiwäh-len.TrotzeinigerRegenschauerfandenvie-leWiederholungstäterInnenihrenWegindieOZ.AbereinLeitsatzmachtdenRe-genhinfällig:„InderZeltstadtregnetesnicht!“,soClaudiaWodtke,einelangjäh-rigeTeamerin.NebendemehrenamtlichenTeamausVerbändeninSolingenundRem-scheid,wurdedieZeltstadtdurchdenMal-teserHilfsdienstausSolingenbegleitetundbereichert.ZumAbschlussgabeseinFeu-erwerkumdenTeilnehmerInnenfürdieschöneWochezudankenundnacheinerWochewurdendannwehmütigdieZeltewiederabgebaut.DafürgibtesaberaucheinenLeitsatz:In365TagenistwiederZelt-stadtinSolingen.

uu Zelten im Bergischen Land

Komm wann du willst, bleib so lange es dir gefällt!

Von Melanie Hallmann

AmliebstenspielenPfadfinderimWalddasganzgroßeGe-ländespiel: InkleinenGrup-

penlöstmanAufgabenundbeweistda-beipfadfinderischeFähigkeiten.

DasganzgroßeGeländespielwardenRoverInnenausdemDPSG-Di-özesanverbandKölnabernichtgroßgenug.Anstatt desWaldes vorderHaustür wählten sie SüdosteuropaalsihrSpielgelände.DiePostenver-teiltensichaufStädte,SträndeundFestivalszwischenZagrebundIstan-bul–Interrailmacht’smöglich.

LosgingesganzentspanntaufeinerkleinenInselinderkroatischenAdriamitSonne,MeerundLagerfeuer.Dieknapp 50 RoverInnen, LeiterInnenundArbeitskreislerInnenlerntensichkennenundentwickelteneinengesun-denEhrgeiz,dasanstehendeRiesen-Geländespielzugewinnen.NacheinpaarTagenverteiltensichdieGrup-pendannschnellüberdasSpielfeld.Vonder schroffenSteilküsteKroati-ensunddenmalerischenPlitvicerSe-enüberdieGebirgeinBosnien,Ser-bien und Montenegro bis hin zumWestzipfelAsiens reichtendiemehr

oder weniger vorge-planten Reiserouten.Auch wenn die Zü-ge sich selten an dieFahrplänehieltenundman nachts ständigvon einem Schaffneroder Grenzbeamtengeweckt wurde, gabesdochfüralleimmerneueZiele,fürdieessich lohnte, weitereNächte inhoffnungs-

losüberfülltenAbteilenzuverbringen.ZusehengabesnichtnurBerge

undStrände,sondernauchdienochfrischen Spuren der jüngsten euro-päischen Kriege. Noch immer ste-hen in den Innenstädten von Bel-gradundSarajevoRuinenausdenJugoslawien-Kriegeninden90erJah-ren.InKonjic,südlichvonSarajevoüberwacht eineBundeswehreinheitdenbrüchigenFriedenzwischendenVolksgruppen.DenRoverInnenzeig-tendieSoldatengerneihreArbeit.

DaalleGruppenmitdemZugunter-wegswaren,gabesdieeineoderanderezufälligeBegegnung.BeiausgerolltenSchlafsäcken amBahnhof lohnte essichimmer,genauerhinzuschauen,obmannichtjemandenkennt.TrotzdesüberdimensioniertenSpielfeldesfühl-temansichsoirgendwiezuHauseaufdenBahnsteigendesBalkans.So,wieimWaldvorderHaustür.

Trotzdemfreutensichalle,alsmansichzumAbschlussfüreinpaarruhi-geTageinSlowenienwiedertraf.Be-sondersdieGruppeausRefrath,diemitdenmeistenSpielpunkteneineKanufahrtgewann.

uu Der Balkan ist ein Wald

Die Roverstufe der DPSG fuhr per Interrail nach Kroatien und weit darüber hinaus

Von Christoph Herwartz

Gemeinsam durch die Nacht.

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: ch

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: BD

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SG

Mit dem Flashlight‑Grafitti startete das erste

Abendprogramm im Workshop mit Fabian Leuchner.

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uuLand & Leute

uu Drei Stunden WienAusgestattet mit einer Einweg­Kamera und einem Stadtplan mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten entdeckten die CAJlerInnen ihr ganz persönliches Wien

uu Schöne Grüße aus dem Ferienlager

BDKJ in der Stadt Köln startet Ferienaktion

Nachdenk lich undsehremotionalwurdees im KZ Mauthau-

sen:BesondersderRundganginGusen,einemOrt,womanBau-landaufdemehemaligenKZ-Ge-ländebilligkaufenkannundan-schließendaufganzvieltragischerGeschichtelebt.Diesrührtealle

Anwesenden spürbar.Derweite-reWegaufdenSpurendesCAJ-PatronsMarcelCallo führtedieKölnerGruppeindiegroßeHal-le füroffizielleVeranstaltungen.Dort hing ein riesigesGemälde,dasMarcelCallo abbildete undbeidenCAJlerInnengroßesInter-esseweckte.DieMuseumspädago-ginzeigtesichbeeindruckt,alssieder jungenBesucherschaftnichtgroßetwaserklärenmusste, son-dernsichdieSymbolikvielmehrerklärenlassenkonnte.

Andere Länder andere Sitten:CAJlerInnengenossendieWienerKaffeehaus-Kultur inderKaiser-lichenundKöniglichen(K.u.K.)Hofzuckerbäckerei Demel. Die

Knigge-EinheitimCaféstelltedieCAJlerInnenvordieersteHeraus-forderung, die sie aber mit Bra-vourmeisterten.MächtigeTortenundleckererKaffee ließensie indieWiener-Café-Welteintauchen.AnscheinendregtedieAtmosphä-rezutiefsinnigenGesprächenan.FastphilosophischklangdieFest-

stellungeinerTeilnehmerin:„IchmagmeinLeben,wieesist,nichtsoschickundreich,aberichbinglücklich,weil ichtolleFreundehabe“.

Kunterbuntwurdees imHun-dertwassermuseum. Was a l-ledachtenundeiner schließlichaussprach,war: „GeileGebäude,aber mal ehrlich, der war dochaufDrogen,oder?“Darüber,dasseinCAJ-MitgliednieeinBlattvordenMundnimmt,hattedieMu-seumspädagogin imVorfeldnie-mandvorgewarnt.Sichtlichverle-genrangsienachdenpassendenWorten.DerBesuchdesMuseumswirdsowohlderCAJalsauchihrinErinnerungbleiben!

Die Gewinner‑Postkarte kam aus Österreich.

Köln (SP)Wohin fahreneigentlichdieunterschiedlichen Verbandsgruppen inunsererStadt?Gehtes ihnengut?Und

waserlebensieeigentlichinderFerne?DieseFra-gen stellte sich auchderBDKJ-StadtvorstandKölnundentwickeltedaraussoforteineAktion:„SchöneGrüßeausdemFerienlager“.

„Dabeigehtesschlichtdarum,dassdieKöl-nerJugendverbändeeinePostkarteausihremFe-

rienlagerandenBDKJKölnsendensollen.DieKartenwerdendanninderletztenStadtjugend-messeindenFerienpräsentiert.SowirddieViel-faltderArbeitderKatholischenJugendverbände

noch malganz kon-k re t“, er-klärtPräsesPfarrerDo-minikMei-ering.„Undman kann

sichzurück inderHeimatüberdievielenun-terschiedlichenEindrückeaustauschen.“ÜbereinenZuschussvon150EurozurnächstenFe-rienaktionkönnensichnundieKjGSt.Joseph(Köln-Poll)undderDPSG-StammDomHélderCâmarafreuen.DerGewinnwurdevomBDKJ-FördervereinzurVerfügunggestellt.

Die CAJ auf den Spuren von Marcel Callo.

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: CA

J

Verbands-vielfalt wird ganz konkret

8 3/10

uuKultur & Gesellschaft

uuWasser als Schwerpunktthema

KLJB entwirft Muster­Gruppenstunde

DerArbeitskreisErnährungundNatur,kurzErNa,derKLJB im Erzbistum Köln

widmetsichinjedemHalbjahreinemSchwerpunktthema.ImerstenHalb-jahr2010standdasThemaWasseran.DabeieignetesichderArbeitskreiszu-nächstFachwissenanunderstelltenachhereine Gruppenstun-dezumThemaWas-ser. Die Gruppen-stundebasiertaufderIdeedesChaosspiels.EskannmiteinerGruppevonmin-destens 10Kinderngespieltwerden,derSpaßnimmtabermitzusätzlichenMitspielerInnenentscheidendzu.

Nötig sind ein paar Requisiten,die aber in jedemHaushalt zu fin-densind.EskannaufeinemgroßenGeländegespieltwerdenoderaberineinem Haus mitmehreren R äu-men. Ansonstenist nur noch dieSp i e l a n l e i t u n gnötig,die aufderHomepage derKLJB im Erzbis-tum Köln (www.kljb-koeln.de)her-untergeladen wer-denkann.

Da zu gehör tauch eine Über-sicht über ver-schiedeneLebens-mittel und derenvirtuellen Wasser-verbrauch.DarauswirddenKinderndeutlich, wie vielWasser nötig ist,um diese Lebens-mittel zu erzeu-gen.IndemSpiel

beschäftigensie sichauchmitdemglobalen Wasservorkommen, demElement Wasser und seinen Eigen-schaftenundihremeigenenUmgangmitTrinkwasser.

AuchbeiderFahrt zurLandwirt-schafts-undVerbrauchermesse„Inter-

nationale Grü-neWoche“,diedieKLJBauchimJahr2011inBerlin besucht,wirddasThemaWassereinegro-

ßeRollespielen.Sosollbeispielswei-seeinWasserwerkbesichtigtwerden.Im zweiten Halbjahr 2010 widmetsichdasErNa-TeamjetztdemThemaGentechnikinLebensmitteln.AuchdiesesThemasollinBerlinbehandeltwerdenundvielleichtentstehtjaauchwiedereineGruppenstunde.

uu Dranbleiben!Coca­Cola und wie es weiter geht

(ch).Überdrei Jahre ist esnunher,dassderBDKJaufBundes-ebene beschlossen hat, Produk-

tederFirmaCoca-Colazuboykottieren.SeitdemhabensichvieleBDKJ-GremienundMitgliedsverbändemitdemThema„KritischerKonsum“auseinandergesetztunddasAnliegeninweitereGruppierun-gengetragen.AußerdemhateinDialogmit Coca-Cola-VertreterInnen stattge-fundenunddieserdauertan.Dochwaswurdebishererreicht?

Der BDKJ-Bundesvorstand hat nuneine Broschüre herausgegeben, in derderStandderDingezusammengetragenwird. „DieAufklärungderMord-undBedrohungsfällebleibtalsoaus“,istdortzu lesen.Undweiter:„DieBedrohungs-situationgeht trotzSchutzmaßnahmenungemindert weiter. Erst im Novem-ber2009wurdenmehrereführendeGe-werkschaftsmitgliedervonderparamili-tärischenGruppe ‚Frontder schwarzenAdler’mitdemTodebedroht.“DennochfindensichindemHeftauchermutigen-deBeispiele.Eslohntsichalso,amThe-madranzubleiben.DieBroschürekannaufwww.bdkj-dv-koeln.de herun-tergeladenwerden.

Wie gehe ich mit Trink-wasser um?

9 3/10

uu Aktiv für Haiti

OGS­SchülerInnen sammelten Geld

Von Daniel Könen

DirektnachdemverheerendenErdbeben haben sich die Kin-derderBetreuungderOGSin

TrägerschaftdesBundesderDeutschenKatholischen JugendKölnGedankenfür ein Spendenengagement gemacht.Schulfeste, Auftritte und FlohmärktebrachtenletztlichdieSummevon600Eurozusammen.

Den Scheck mit dem gesammeltenGeldüberreichtendieKinderderOf-fenen Ganztagsschulen BaadenbergerStraße an die Don Bosco Mission inBonn.DieHilfsorganisationistseitvie-lenJahrenauchinHaitimitJugendhil-feeinrichtungengegendasElendjungerMenschenengagiert.

„FürwassollichdasGelddennnuneinsetzen?“, fragtederLeiterderDonBoscoMission,BruderJean-PaulMul-lerSDB,diekleinenSpenderInnen.„FüreineneueSchule“,wardieeinheitlicheMeinung.

uuKultur & Gesellschaft

uu„Haste mal nen Cent?“ Erfolgreiche Sammelaktion der Kolpingjugend

Von Bettina Weise

Köln. Nach langemSammeln war esdann amtlich: 3558

EurohatdieAktion „HastemalnenCent“derKolpingju-genddesDVKölngebracht–über 160 Kilo Kupfergeld.„Gut,dassicheinenKleinbusfahre“, lachteHelenaFischervonderKolpingjugend,alssiemitAlexanderundBenediktVolbergdasGeldzumzählenindiePax-Bankbrachte.„MiteinemnormalenPkwhätteichdieGeldsäckegarnichttrans-portierenkönnen!“

Ineinem24-Stunden-Sam-melmarathonvom29.aufden30.Maihattenüber 20Kol-ping-Jugendliche inderKöl-nerInnenstadtPassantInnenumihrKupfergeldzuGuns-tendesProjektsBlumenberggebeten.In diesem Kölner Stadtteil engagiertsichdieKolpingjugendseitachtJahrenundbietetbenachteiligtenKinderneinvielfältigesFreizeitprogramm:EsgibtKochkurseundKre-ativangebote, eineZirkus-AG und ei-neMädchengruppe.Damit das ProjektBlumenbergweiterbestehenkann,istdieKolpingjugendaufSpendenange-wiesen,dennöffentlicheFördergeldergibtesnicht.

DafürkanndieKolpingjugendaufdiebreiteUnterstützung imVerbandbauen. Seit Jahresbeginn sammeltendieKolpingsfamilien fleißigCentstü-cke.DieSammeldosenfürBlumenbergstanden invielenBürosvonKolping-MitarbeiterInnen.AuchGeneralpräsesAxelWernerunterstütztedasProjekt.

DienstgesprächeinseinemBüroließererstbeginnen,nachdemdieBesucher-InnenihrKupfergeldfürBlumenberggespendethatten.

Trotz des finanziellen Erfolgs derSammelaktion gibtes keinen Grundsich entspannt zu-rückzulehnen.„DasSammeln geht wei-

ter! Wir werden die Kolpingsfamili-enauchinZukunftüberBlumenbergaufdemLaufendenhalten.AuchdieSammeldosenwirdesweitergeben“,soDorotheaMimbergvonderKolpingju-gend.JugendreferentinHelenaFischer,diealsSozialpädagogindieAktioneninBlumenbergbetreut,wirdvondenSpendenerstmalneuesZirkusmateri-alkaufen:„Endlich!DieKinderwartenschonseitanderthalbJahrenaufJong-lier-Utensilien.“

Stolz überreichten die Kinder das von ihnen ge‑

sammelte Geld.

Zählt mal 160 Kilo Kupfergeld! Helena Fischer, Alexander

und Benedikt Volberg in der Pax‑Bank

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Zirkusmaterial für Blumenberg

10 3/10

uuKultur & Gesellschaft

u Jungschützen feiern in AdendorfNeben einem bunten Programm startete auf dem DJT auch die Aktion „Du bist Ehrenamt“

(mrö.) „Der DJT war HAM-MER!“DieserspontaneAusrufdesDüsseldorferBezirksjungs-

chützenmeistersAndreasDieringbringtesaufdenPunkt.DerdiesjährigeDiöze-sanjungschützentagderErzdiözeseKölnwareinriesigerErfolg!

NachderFeierderHeiligenMesseimschönenAmbientedesHofesvonBurgAdendorf und dem festlichen UmzugdurchdasTöpferdorfinderVoreifelbe-grüßteDiözesanjungschützenmeisterTo-biasKöttingrund1500TeilnehmerInnenaufdemFestplatz.

DieausrichtendeSt.HubertusSchüt-zenbruderschaft1860AdendorfunterderengagiertenLeitung ihresBrudermeis-tersAndreasWagnerhatte einbuntesRahmenprogramm für die Jungschüt-zenorganisiert.SokonntensiesichbeimMenschenkickeraustoben,mitHilfeso

genannterPromil-lebrillentesten,wiesich übermäßigerAlkoholgenussaufdie Verkehrstüch-tigkeit auswirktodersich,passendzur Fußball-WM,im Torwandschie-ßenerproben.

Die Be z i rk s -jungschützenmeis-ter mussten einePappmaché-Kuhmelken.DemGewin-nerwinkteeinTontellerauseinerorts-ansässigenTöpferei.BeidenkleinerenBesuchernwarendieHüpfburgundderTöpferstandbesondersbeliebt.

KurzvordenSiegerehrungenfielderStartschusszurgroßenBdSJ-Kampagne„DubistEhrenamt“.DieMitgliederdes

Diözesanausschusses,diediesesProjektfederführendgeplanthaben,verteiltenaufderBühneAktionsrucksäckeandieBezirksjungschützenmeisterInnen.DiesesollendieKampagnenunwortwörtlichinihreBezirketragenunddieJungschüt-zenmeisterInnenüberdiegroßeAktioninformieren.

u Der zehnte „Sebastian“Die diesjährigen Gewinner des „kleinen Sebastian“ wurden beim DJT in Adendorf bekannt gegeben

Gleich drei Projekte der72-Stunden-Aktion sind miteinem„kleinenSebastian“aus-gezeichnetworden.DerPreis

wird seit zehn Jahren von der Schüt-zenjugend(BdSJ)gemeinsammitdemBund der Historischen DeutschenSchützenbruderschaftenvergeben.

DenerstenPlatzbelegtendie Jungs-chützenderSt.SebastianusSchützenbru-derschaftBergisch-GladbachHand.SiehattenimRahmenderSozialaktiondieAußenanlagederGrundschuleinHandrenoviert.DieverwittertenSpielgerätewurdenüberarbeitet,einHolzschuppenfürdieSpielgerätegebaut,eineSitzgrup-peerrichtetundeinBlumenbeetangelegt.

DiePlätzezweiunddreigingenandie Jungschützen aus Ersdorf-Alten-dorf und Köln-Rheinkassel-Langel-Kasselberg.BeideGruppenhatten inKindergärten für zusätzliche Spiel-möglichkeiten gesorgt. Den Bezirks-preisräumtederBezirkNeussab,derdieJurydurchseinumfangreichesPro-gramm auf Bezirksebene überzeugte.Einen Sonderpreis verlieh Diözesan-jungschützenmeister Tobias KöttingandieJungschützenmeisterderSt.Se-bastianusSchützenbruderschaftBüde-rich.SieerhieltendieseEhrungfürihrvorbildlichesEngagement,mitdemsierund100JungschützenwiederaktivinsVereinslebenintegrierten.

In Rucksäcken wurden das Kampagnen‑Material verteilt.

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Die Gewinner des 1. Platzes.

11 3/10

uuKultur & Gesellschaft

uu Gegen den Konsum in der Ad-ventszeit

Von Daniel Könen

uu Sternenhimmel in der Sommerzeit

Jugendstiftung unterstützt Teilnahme an Ferienfreizeiten

uu Alle Jahre wieder Die Weihnachtskartenaktion 2010 beginnt im Oktober

Köln (ai). Rund 7000 Kin-derundJugendlicheausdemErzbistumKölnwarenbeiFe-

rienfreizeitenmitdenkatholischenJugendverbänden unterwegs. Oh-neElternkonntendieTeilnehmen-den ihreeigenenStärkenweiterent-wickeln, Verantwortung für sichselbst übernehmen und Selbstver-trauenschöpfen.ImFerienlagerhat-tensiedieMöglichkeitsichalsPersonweiterzuentwickeln und Gemein-schaftzuerleben.AußerdemgabesfürsievieleMöglichkeiten,denAll-tagmitzugestalten–gelebtePartizi-pation.JedochistesnichtallenFa-milienmöglichdieTeilnahmegebührfürihreKinderaufzubringenundsohalfandiesenStellendieJugendstif-tungMorgensterneaus.Mitjeweils100Eurokonnte50KinderndieTeil-nahmeaneinerFerienfreizeitgeför-dertwerden.

DieIdeedazukamausdemDiöze-sanausschussdesBDKJundderErlösderverkauftenWeihnachtskartenausdemJahr2009wardieGrundlagefürdiesesFörderangebot.VieleGruppen-

leitungenausdenVerbändendiefürdieFinanzierungderFerienangebotezuständigsindbedanktensichfürdasunbürokratischen Antragverfahren.Nun geht es darum, für das nächs-te JahrwiederSpenderInnenzufin-denumdasProjektauszubauenundfortzuführen. „Wir sind ständigda-beiFörderanträgezubearbeiten,Ide-enfürneueAngebotezufindenunddafürbrauchenwirMenschen,diedieAnliegenundWünscheunsererKin-dermitihremGeldunterstützen“,soNataschaJansen,ersteVorsitzendederStiftung. www.jugendstiftung-morgensterne.de

IndiesemJahr startetderBDKJStadtverband Köln bereits zumdritten Mal die erfolgreiche Ak-

tion „Nikolaus komm in unser Haus“.WichtigsterTeildavonistderVerkauf

vonfairgehandeltenSchokoladen-Nikoläusen mit BischofsstabundMitra stattPudelmütze.DerDachverbandmöchteda-mitaufdieeigentlicheBedeu-tungderAdvents-undVor-weihnachtszeitaufmerksammachen.Außerdemgibtesverschiedenen Veranstal-tungen zumThemaundeinen Nachfolger desThemenheftes„NikolauskomminunserHaus“.Darin sind Geschich-ten,Legenden,Tippsund Bastelanleitun-gen für die Grup-penstunden zu f in-den.Zusammenmitder Firma Osthei-mer und der KölnerPax-Bank verlost derBDKJ lukrative Prei-seineinemNikolaus-rätsel.Weitere InfosunddieMöglichkeitzurNikolausbestel-lung gibt es un-ter www.bdkj-koeln.de.

D i e B D K J ‑

Nikoläuse se‑

hen nicht aus

wie Garten‑

zwerge.

Mit den Jugendverbänden in die weite Welt

zu fahren, soll jedem möglich sein.

Gleich nach den Sommerferien hängen sie

im Besprechungsraum: sechzehn Weih‑

nachtskarten. Der Verlag Maria Laach hat

sie geschickt und beim BDKJ beginnt die

Vorbereitung der „Weihnachtskartenak‑

tion“, die seit nun zwei Jahren in Zusam‑

menarbeit mit der Jugendstiftung Mor‑

gensterne durchgeführt wird. Bevor die

Aktion beginnen kann, müssen Karten

ausgewählt, Briefe kopiert und Bestell‑

zettel verschickt werden. Und wem der

Erlös zu Gute kommen soll, steht auch

fest: Im kommenden Jahr soll der Erlös der Weihnachtskartenaktion erneut Kin‑dern aus wirtschaftlich benachteiligten Familien zu Gute kommen. Zusätzliches Obst und Gemüse soll für die Kinder in den Offenen Ganztagsschulen in Träger‑schaft des BDKJ und seiner Mitgliedsver‑bände finanziert werden.

Im Oktober sind die Vorbereitungen ab‑geschlossen und die Karten können über die Homepage www.bdkj‑dv‑koeln.de be‑stellt werden.

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12 3/10

uuMystik & Politik

uu Nach der Wahl ist vor der QualDer neu gewählte Landtag könnte Politik spannend machen

Von Ansgar Kesting

„Ichgehwählenundnehm’ ei-nenmit…“SoversuchteauchderBDKJinderErzdiözeseKölndie

WahlmüdenundZukunftspessimistenmitHilfevonguterLauneundEngage-mentvomGebrauchdesWahlrechtszuüberzeugen.

Unddannwarerda–derWahltagim Mai, an dem das Land NRW eindenkwürdiges Wahlergebnis beschertwurde.KopfanKopflagendieBalkenvonCDUundSPDaufdenBildschir-menundschließlichgabesnureinenhauchdünnenVorsprungderCDU,deraberzukleinwar,umsichinderSitz-verteilung im Landtag wieder zu fin-den.Bündnis90/dieGrünenzogenmitihrembestenErgebnisindenLandtagein,wohingegenesfürdieRegierungs-parteiFDPknapperwurde,alsesdiemeistenWahrsager inFunkundFern-sehenvorausgeahnthatten.DieLINKEübersprangebenfallsdieFünf-Prozent-HürdeundistsomiterstmalsimLand-tagvonNRWvertreten.Wieheutebe-kanntist,führtedieseKonstellationzueinerMinderheitsregierunguntereinerRot-Grünen-Koalition, auch wenn esetwasdauerte,bisderKoalitionsvertragendlichvorlag.

DerBDKJ-DiözesanvorstandkonntenunStellungbeziehenunddiemitdemKoalitionsvertragverbundeneAbsichts-erklärungdeszukünftigenRegierungs-handeln einer ersten Prüfung unter-ziehen:„DiesozialpolitischeRichtungstimmt“,meintTobiasAgreiter,Vorsit-zender des BDKJ-DiözesanverbandesKöln.„Auchwennvielesnochunkon-kretist,sehenwirdochguteAnsätze.“Besonders ist die Aufstockung des indenletztenJahrenstarkgekürztenKin-der-undJugendförderplaneszubegrü-ßen.DennausdiesenMittelnwerdenFerienfreizeiten, außerschulische Bil-dungsmaßnahmenundandereAngebo-tefürKinderundJugendlichegefördert.

Auch die Ein-führung von Ge-meinschaftsschu-len bewertet derBDKJ-Diözesan-vorstand a ls ei-nenSchrittindierichtigeRichtungumdasstarre,un-gerechte Systemder Dreigliedrig-keitaufzubrechen.„Wie die Schu-le der Zukunfteinmal aussehenwird, kann heu-teniemandgenausagen“, so Tobi-asAgreiter.„AberdassKinder längergemeinsam lernendürfen,istinjedemFalleinFortschritt.“

Dass die Freiwilligendienste in Zu-kunftvonLandesebeneunterstütztwer-den sollen, sei ebenfalls ein wichtigerSchrittangesichtsdergroßenHerausfor-derungendieaufdieDienstezukommen.AußerdemsollenMenschenmitBehin-derungbesserindieGesellschaftinteg-riertwerden,wasschon langevondenVereintenNationengefordertwird.AuchindiesenPunktenkanndieLandesregie-rungaufdieZustimmungderJugendver-bändebauen.

Der Koalitionsvertrag sieht an vie-lenStellenPartizipationvonKindernund Jugendlichen sowie den DialogmitVereinenundVerbändenvor.„AlsVertretervon50000jungenMenschenimErzbistumKölnbietenwirunsalsGesprächspartneran“,sagtdazuTobi-asAgreiterundhofftnun,dassdiesebeschriebeneDialogbereitschaftauchWirklichkeitwird.

DenndassdieWirklichkeitnuneini-gePrüfungenfürdiePolitikerInnenal-lerFraktionenbereithält,istabzusehen.NatürlichistdabeidieMinderheitsregie-

rungimFokusundaufalleanderenPar-teienangewiesen.

Hier ist ein bisschen Pessimismusdurchausverständlich,abernichtunbe-dingtangebracht.BietetdochdieneueKonstellation des Landtages nun tat-sächlichdieChancekonsensorientiertrichtigeundwichtigeEntscheidungenzutreffen.Vielleichtgelingtestatsäch-lichjenseitsderParteiengrenzenzueinernachhaltigenPolitikzukommen,dieeingutesHeranwachsenvonKindernundJugendlicheninNRWermöglichtundsiemitihrenWünschenundBedürfnis-senernstnimmt.

DasdieserWegkeinleichteristundeineneueArtderpolitischenAuseinan-dersetzungundZusammenarbeitbenö-tigt,liegtaufderHand–egalwelchePar-teiengeradedieRegierungbilden.Aber:PolitischesHandelndarfauchmiteini-genparteipolitischenQualenverbundensein–wenneszueinerglaubhaften,auchandenInteressenderjungenGenerationorientiertenPolitikführt.SokönnenwirbeimnächstenMalhoffentlichwiedersagen:Ichgehwählenundnehm’einenmit–dennmeineStimmezählt.

Vor der Wahl hatte der BDKJ NRW Forderungen aufgestellt, die auch in

der N&T thematisiert wurden. Im Nachhinein war man erfreut, wie viel

sich davon im Koalitionsvertrag wieder fand.

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13 3/10

uuMystik & Politik

uu „Nicht der Depp für alles“FSD­FSJ e. V. feiert mit einer lebhaften Veranstaltung sein 50­jähriges Jubiläum und 5 000 Freiwillige

Köln.(ch)DieFeierzum50-jäh-rigenBestehendes„FreiwilligensozialenDienstes–FSJimErz-

bistumKölne.V.“imKölnerMaternus-hausbotvielanernsthafterAuseinander-setzungaberauchvielUnterhaltsames.EineFreiwilligen-BandundeinkleinesSchauspiel-Ensemble überzeugten dieGästemit sehrgelungenenAufführun-genundzeigten,wiekreativundfröhlich

dieArbeitindenEinsatzstellenundaufdenFSJ-Seminarenseinkann.

BeidenVorträgenund Diskussionenkam große Wert-schätzunggegenüberder geleisteten Bil-dungs- und Betreu-ungsarbeitzumAus-druck.RichardMünchmeier,ProfessorfürSozialpädagogik,lobtedasKonzeptunddieEntwicklungderFreiwilligen-diensteundhobdieBedeutungdesFSJalsBildungsjahrhervor.

AufeinemPodiummitFSJ-ExpertenwurdenwichtigeZukunftsfragenoffendiskutiert.„WirwollennichtalsbilligeArbeitskräftemissbrauchtwerden“,sag-teetwadieFSJlerinAnnaReiter,diein

einerGrundschule inderKölnerSüd-stadtarbeitet.Prof.Münchmeierunter-stützteihrAnliegen:„’Sozial’bedeutetnicht,derDeppfüralleszusein.“

Unsicherheit herrschte bei derFrage,wiesichdieVerkürzungodergardieAb-schaffungdesZivildienstesaufdieFrei-willigendiensteauswirkenwird.Klarist,dassdieEinsatzstellenstarkanmehrFrei-willigeninteressiertwären,wiehochaber

das Interesseder Jugendliche seinwür-de,istfraglich.Außerdemistunklar,wie

die zusätzlichen Plät-ze finanziertwürden.Markus LeßmannvomGenerationenmi-nisteriumNRWhofftaufdiefreiwerdendenGelderausdemZivil-

dienst,obdiedemFSJzurVerfügungste-henwerden,istallerdingsnochunklar.

IneinerfeierlichenVesperbrachtePfr.DirkBingener,derVorsitzendedesFSD-FSJe.V.nochmalsdasMottoderVeran-staltungzumAusdruck:„HeutegehtesumjungeMenschen,diesichineinemwichtigenJahr ihresLebensvorallemumanderegekümmerthaben.Ihnensa-genwir5000MalDanke.“

Viel Applaus bekamen die FSJlerInnen für ihre Performance, bei der sie mit einem Augenzwinkern

den Seminar‑Alltag darstellten.

„Heute sagen wir 5000 Mal

Danke.“

uu Bock auf Remmi Demmi?

Der skurrile Kölner Komiker Johann König ist wieder da. Natürlich kann jetzt gefragt werden: War er denn je weg? In den letz‑ten 12 Monaten hatte König zumindest im Fernsehen ja eine konstant hohe Präsenz, tingelte durch Talkshows und Gastauftrit‑te und schmiss seine Witze, Sprüche und Gedichte unters Volk. „Wieder da“ be‑deutet in diesem Falle, dass nach der be‑schriebenen Medienaufmerksamkeit nun auch wieder eine DVD seines jüngsten Live‑Programms mit dem Titel „Total Bock auf Remmi Demmi“ vorliegt. Der vielleicht einzige Haken dieser alles in allem sehr unterhaltsamen DVD mit einer Gesamt‑länge von über 270 Minuten ist dann auch die vorangegangene Häufung seiner Auf‑tritte im deutschen TV. Viele der zum Teil eigentlich großartigen Sketche, wie etwa sein Besuch im Mobilfunkladen oder seine Beobachtungen Jugendlicher in der Stra‑ßenbahn sind bereits hinlänglich bekannt. Das verschafft dem Mitschnitt seines Auf‑trittes aus einem Duisburger Theater zu‑weilen Längen. Nichts desto trotz ist Kö‑nig immer noch einer der niveauvolleren Komiker auf deutschen Bildschirmen, sein Fable für Alltags‑Gedichte und die sozio‑logische Brille verleihen ihm zudem nach wie vor eine sympathische Originalität. Es ist ihm lediglich dringend zu raten, nicht in flache, frivole und oder geschlechterste‑reotype Gewässer abzudriften.

N&T verlost drei Exemplare der DVD inklu‑sive Bonus‑CD mit Live‑Lesung. Schicke eine Email mit Deinem Namen und Deiner Adresse an redaktion@bdkj‑dv‑koeln.de und beantworte folgende Frage: Mit der Maske welchen Tieres tritt Johann König am Ende seines Programms „Total Bock auf Remmi Demmi“ auf?

14 3/10

uuMystik & Politik

uu Freiwilliger Pflichtdienst?!

Der BDKJ befürchtet einen Ver­drängungs­Wettbewerb zwischen FSJ und freiwilligem Zivildienst

u Jugendhilfe in Zeiten knapper Kassen

BDKJ, Abteilung Jugendseelsorge und Caritas gestalten Jugendhilfetagung

Köln (SP). Kür-zungswellen über-rollen die Kommu-

neninNRW.AuchinvielenJugendhilfeausschüssen imErzbistumKölnstehenSpar-debattenganzobenaufderTagesordnung, anneue In-vestitionen im Bereich derJugendarbeit ist gar nichtmehr zuden-ken. Es stelltsich die Fra-ge, wie mani n n e r h a l bdieser Zwän-geüberhauptnochJugendpolitikgestaltenkannoderwenigstensdafürsorgenkann,dassindenBe-reich der Jugendhilfe undderJugendarbeitnichtnochweitergekürztwird?

Um sichmitdieserThe-matikzubeschäftigenludender BDKJ, die AbteilungJugendseelsorgedesErzbis-tums Köln und Diözesan-Caritasverband Jugendhil-fesausschussmitglieder ausdemkirchlichenBereichzueinerJugendhilfetagungeinundbelebtenhiermit einealteTraditionwieder.

NacheinemImpulsreferatvonProf.Dr. JürgenRolle,Vorsitzender des Landesju-gendhilfeausschusses, wur-denGestaltungsspielräumeder Träger der freien Ju-gendhilfeinJugendhilfeaus-schüssenanhandverschiede-nerThemendiskutiert.

So standen a ls Inter-v ie w pa r tner be i spie l s -weise Pfr. Franz MeurerausKölnHöhenbergundVingst zum Thema „Bür-gerschaf t l iches Engage-ment – Was geht ohneKnete?“ oder BurkhardMast-Weisz , Kämmererder Stadt Remscheid zu

„Beteiligungjunger Men-schenanPla-nungundFi-nanzierung“z u Ve r f ü -gung.Dieca.

100 Teilnehmenden ausverschiedenen Bereichender JugendarbeitnahmendieEinladungzurDiskus-sionimPlenumgernean.

„Unsgingesdarum,kon-struktivandasThemaher-anzugehen,gejammertwirdvielerorts schon genug“,meintSarahPrimus,BDKJ-Diözesanvorsitzende.„Esistwichtig,dassesnebendemAlltagsgeschäft eine Platt-formfürdieMitgliederderJugendhilfeausschüssegibt,auf der man sich austau-schenkann.“

Im Fazit konnte die Ju-gendhilfetagung die aktu-ellenProblemederkommu-nalen Jugendpolitik nichtausderWeltschaffen,wohlaberkonntederTagImpul-sesetzenundmöglicheGe-staltungsspielräumeinsGe-dächtnisrufen.

Die Abschaffung der Wehrpflicht fordert der BDKJ schon lan‑

ge. Doch mit den aktuellen Plänen der Regierung steht das bewährte FSJ auf dem Spiel.

(ch). InderN&T2/2010be-richtetenwir überdie politi-schen Proble-me,vordenendas Freiwilli-geSozialeJahr(FSJ) steht.Konkret wirdnun die Ver-kürzung desZ i v i l d i e n s -tesunddamitverbundendieE in führungeiner freiwil-l i g e n Ve r-l ä n g e r u n g .BundesfamilienministerinKristinaSchröderhofftdamitdenWegfallvonzurzeit jähr-lich90000Zivildienstleisten-denzukompensierenundgehtvon zukünftig 35000 freiwil-ligenZivisaus.DabeisollderZivildienst fürFrauen sowiefürältereMenschengeöffnetwerden.

Der BDKJ fürchtet, dassder „freiwillige Zivildienst“eineKonkurrenzzudemgutfunktionierendenSystemdesFSJ wäre, das es bereits seitüber 50 Jahren in Deutsch-landgibt.DerVorteildesFSJ:Jugendlichensindhiernicht

nur „billige Arbeitskräfte“,die eine „soziale Infrastruk-tur“aufrechterhaltensollenund dadurch als Mehrwert„dieChancedesEinstiegs ineingeregeltesBerufslebenimsozialenSektor“erhalten,wiees Ministerin Schröder for-muliert.DerDiözesanpräsesdesBDKJundVorsitzender

der Freiwilli-g en S o z i a -len DiensteimErzbistumK ö l n , P f r .Dirk Binge-ner, hält fest:„Freiwil l igerDienstbedeu-tetgebenundnehmen: Ju-gendliche ge-beneinStückihrer Lebens-zeit und be-

kommendafür einepädago-gische Begleitung, die ihrerPersönlichkeitsentwicklungdient.“DiesebeinhaltetfünfBildungswocheninnerhalbei-nesJahressowieeineintensiveBegleitunginderEinsatzstelle.

DurchdieEinrichtungei-nesbesserbezahltenund„vonoben“organisiertenfreiwilli-genZivildienstesschafftdieMinisterineineunnötigeundteure Doppelstruktur. „EsdrängtsichderEindruckauf,dassimVordergrundderEr-haltdesBundesamtesfürZi-vildienststeht“,vermutetPfr.Bingener.

„Wir wollen konstruktiv sein. Gejammert wird

schon genug.“

15 3/10

uuTitelthema

uu Noch mehr Geister braucht der Verband

Ausbildungskurs Geistliche Verbandsleitung reloaded!

Nach dem erfolgreichen KursimletztenJahrbietetderBDKJ-Diözesanverband Köln auch

2011einenAusbildungskursGeistlicheVerbandsleitungan.„Wirhoffen,dasssichwiedervieleVerbandlerInnenmel-den,die Interesse amAmtderGeist-

lichen Verbandsleitung haben“, sagtDiözesanpräses Pfarrer Dirk Binge-ner,denn„unsereJugendverbändesindOrte,indenendieJugendlichenihrenGlauben leben. Und die LeiterInnenbegleitendieJugendlichenbeidiesemGlaubensleben.“FürdieseBegleitungstehtinbesondererWeisedasAmtderGeistlichen Verbandsleitung. Sie be-gleitetundunterstütztjungeMenschenaufihremGlaubenswegundhatinsbe-sonderedasreligiöseLebenimVerbandimBlick.

Für diese Aufgabe soll der Ausbil-dungskursGeistlicheVerbandsleitungqualifizieren. An vier Wochenendenwerden wir uns mit unserem eigenenGlaubenbeschäftigenumdannüberdieAufgabenundMöglichkeitenderGeist-lichenVerbandsleitungzusprechen.Wirwerdenuns theologischeBasics aneig-nenundverschiedensteMethoden,Got-tesdienstformen,ProjekteundWeiteresausprobieren.„DieAuseinandersetzung

mitmeinereigenenGlaubensbiographiefandichunheimlichwichtig“meintSa-bineSchmidt,TeilnehmerindesletztenKurses,„undrichtigspannendfandichdanndieDiskussionenüberBibelstellenoderProjektideen.AußerdemwardieGruppesuper.“

uu Die BasicsEingeladen sind: Frauen und Männer, die einem Mitgliedsverband des BDKJ angehö‑ren und sich mit jungen Menschen auf den Weg des Glaubens begeben wollen.

Termine: Der Kurs findet an vier Wochen‑enden im Jahr 2011 statt. Die genauen Ter‑mine legen wir zusammen am Informations‑abend fest.

Informationsabend: Um die Termine ge‑nau festzulegen und Fragen zu klären tref‑fen wir uns am Mittwoch, 27. Oktober um 19:00 Uhr im Verbändehaus, Steinfelder Gasse 20–22, 50670 Köln.

Kosten: 25 Euro pro Wochenende für Un‑terkunft, Verpflegung, Material und Refe‑rentInnen.

Kursleitung: BDKJ‑Diözesanpräses Pfr. Dirk Bingener

Anmeldung zum Informationsabend: Bis zum 22. Oktober bei Tobias Busche (Ref. für Theologie und Jugendpastoral) per Mail an [email protected] oder per Telefon unter 0221 1642‑6836.

Keine Angst vor’m Gottedienst!

uu„Keine Politik für den Einzelfall“

Mit dem Grundein­kommen kriegt jede und jeder gleich viel. Egal, wie viel sie oder er wirklich braucht

Fragen von Christoph Herwartz

Professor Thomas Straubhaar ge‑hört als Leiter des Hamburgischen WeltWirtschaftsinstituts zu den renommiertesten ÖkonomInnen in Deutschland. Seit einigen Jah‑ren empfiehlt er der Politik, die komplexen Sozialsysteme durch ein Grundeinkommenssystem zu ersetzen. In der N&T erklärt er, wa‑rum er das für sinnvoll hält.

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16 3/10

uu Titelthema

N&T u Das Grundeinkommen soll un‑ser heutiges System umkrempeln. Wer müsste dafür bezahlen?

Thomas Straubhaar u Das hängtvon der Höhe des Grundeinkom-mens ab. Meine ökonomische Her-angehensweise ist,dass ichderPoli-tiksage:EntwedereswirdeinhohesGrundeinkommenausbezahlt,dannmüsstihrauchhoheSteuernerheben,wasdenAnreizmindert,arbeitenzugehen.OderdasGrundeinkommenisttief,dannistderSteuersatzgering,undesgibteinenhohenAnreizarbei-tenzugehen.DieseEntscheidung,obhohesodertiefesGrundeinkommennehmeichderPolitiknichtab.

N&T u Es geht Ihnen also nicht dar‑um, jemandem mehr zu geben und jemand anderem weniger, sondern es geht um das System.

Straubhaar uUnddarum,politischganzklarzumachen:WennichPar-teiAwähle,dannwirdeseinhohesGrundeinkommengeben,aberdamitauchhoheSteuersätzeundwennichParteiBwähle,dannsindGrundein-kommenundSteuersätzegering.Unddas will ich nicht lösen. Diese Ent-

scheidungkannnurdiePolitikundnichteinÖkonomtreffen.

N&T u Welche Auswirkun‑gen hätte die Einführung des Grundeinkommens?

Straubhaar uIchbinmirabsolutsicher,dassdieSteu-erehrlichkeitsteigenwürde.DennderMenschistdurch-ausbereitSteuernundAb-gabenzubezahlen,wennerdas Gefühl hat, das Geld

wirdnichtverschwendetund

esgehtimGroßenundGanzenfairzu.UnddasistjadasZiel.

N&T u Werden es die Steuerzahle‑rInnen akzeptieren, dass sie Men‑schen finanzieren, die keine Lust auf Arbeit haben?

Straubhaar uDieFrageverweistaufdenGrund,weswegen sichdieSozi-aldemokraten mit dem Modell desGrundeinkommens so wahnsinnigschwer tun. Meine Antwort lautet,wenn Menschen oder Parteien sichschwer tun,dieBedingungslosigkeitdesGrundeinkommenszuakzeptieren,dannmussdasGrundeinkommensotiefsein,dassmansichalleinedamitkeinschönesLebenleistenkann.Dasheißtnicht,dassichdaswill.Ichsagejanicht,wiehochdasGrundeinkom-menseinsoll.DassolldieGesellschaftpolitischentscheiden.

N&T u Wie würden sich Löhne und Gehälter entwickeln?

Straubhaar uImNiedriglohnbereichwürdensiesteigen.BisherhabendieArbeitgeber einehoheMarktmacht,weilschlechtqualifizierteArbeitneh-merdieArbeitnichtverweigernkön-nenunddürfen,um nicht sozi-alpolitische An-sprüche zu ver-lieren.Wennesdas Grundein-kommen gibt,dann geht esdem Arbeitneh-mer bei Lohn-verhandlungennicht um dieabsolute Exis-tenz. Er hat ei-neRückfalllinie,

mit dererwenigstenstemporäroderauchlängerüberlebenkann.UnddaswirddieMarktmachtder Arbeitnehmer anheben. Selbst,wenn die Löhne dann immer nochgeringsind,bekämenGeringqualifi-zierte inder Summe ausGrundein-kommenplusNettoverdienstamEn-dewohlimmernochmehrheraus.

N&T u Könnte es nicht sein, dass die Löhne zwar steigen, dafür aber auch die Arbeitslosigkeit mehr wird?

Straubhaar uDaskönnte,mussabernichtsein.

N&T u Und das nehmen Sie in Kauf?

Straubhaar uMeineTheseist,dassdie Kaufkraft aus Grundeinkom-menundLöhneninderTendenzan-steigt.Dasmussnichtandenhöhe-renBrutto-Löhnen liegen.AberdieNetto-Löhne,alsoGrundeinkommenpluseigenerVerdienstwürdenfürGe-ringqualifiziertehöhersein.

uu Das GrundeinkommenIm Vergleich zum heutigen System aus Einkommenssteuern, Sozialab‑gaben und verschiedenen Formen von Sozialhilfe und Arbeitslosen‑geld ist das System des Grundeinkommens, so, wie es Prof. Thomas Staubaar vertritt, relativ einfach zu erklären: Jeder Bürger kriegt ein‑mal im Monat einen fixen Betrag überwiesen, der für alle gleich ist. Jeder, der darüber hinaus Geld verdient, zahlt von diesem Geld einen fixen Steuersatz, der ebenfalls für alle gleich ist. Möglich wäre zum Beispiel ein Grundeinkommen von 600 Euro – um das zu finanzieren müssten alle selbst verdienten Einkommen mit einem Brutto‑Steuer‑satz von 50 Prozent belastet werden. Um eine Krankenversicherung muss sich im Prinzip jeder selbst kümmern. Wer alt ist, kann statt von der Rente von seinem Grundeinkommen leben. Wer mehr vorsorgen möchte, muss dafür selbst bezahlen.

17 3/10

uuTitelthema

N&T u Also wä‑ren mehr Men‑schen als heute von der Grund‑sicherung ab‑

hängig?

Straubhaar u Ichbinmirnichtsicher.Wir

habenvielüberlegtundgerechnet.AberdasErgebnis istnichteindeutig.DieMenschenwürdenvielleichtauchan-dereKriterienzuschätzenlernen.DenSpaß an der Arbeit, soziales Engage-ment, Reputation,Sozialprestige, so-zialeKontakte,dasGefühlnützlichzusein, gebraucht zuwerden,oderetwasSinnvolleszutun.

N&T u Das geht in die Richtung des BDKJ‑Modells, bei dem Arbeit, die nicht dem Geldverdienen gilt, höher bewertet werden soll. Hier ist der Vorschlag, das Grundeinkommen von gesellschaftlich notweniger Ar‑beit wie Erziehung und Bildung ab‑hängig zu machen.

Straubhaar uSiehabenmitdiesemAnsatzdasProblem,dassSiedannalsSchiedsrichterauftretenmüssenundsagen:Was ist gesellschaftlichwert-vollundwasnicht?Undwiehochsollesbewertetwerden?DieseDiskussionspareichmir,indemichsage:WennichschoneinGrundeinkommenha-be, dann sind Menschen vielleichteherbereit,solcheTätigkeitenwahr-zunehmen,weildannebenderEin-kommenserwerbnichtmehrdieallesdominierendeKomponenteseinmuss.ArbeitwirddannfürvielemehralsGelderwerbzumreinenÜberleben.

N&T u Ein Problem des Grundein‑kommensmodells ist, dass es un‑terschiedlichen Bedarfen nicht Rechnung trägt: Zum Beispiel sind die Mieten in München viel höher als auf dem Land in Meck‑lenburg.

Straubhaar uInmeinemModellsageich:WerGrundeinkommenempfan-genwill,solltesichgutüberlegen,oberinMünchenwohnenbleibenwilloder ob er in die Provinz geht, woWohnen billiger ist und damit sein

Grundeinkommenautomatisch mehrwertist.

N&T u Was ist , wenn eine Familie dringend eine neue W a s c h m a s c h i n e

braucht? Die würde sie heutzutage vom Amt bezahlt bekommen.

Straubhaar u Sie haben recht: Ichkomme mit meinem System nichtdrumherum,Ausnahmenzumachen.Etwa,wennjemandinvalidewird.Daistvölligklar,derbrauchtLeistungen,dienichtmitdemGrundeinkommenabgedecktwerdenunddieauchnichtdie Krankenversicherung zahlt. EsgehthierbeiaberumHärtefälle.EineWaschmaschinewürdeichnichtdazu-rechnen.

N&T u Bisher werden zumindest in der Theorie Einzelfälle unterstützt. Wer in Not geraten ist, wird vom Staat nicht hängen gelassen. Die Politik schaut auf den/die Einzel‑neN. Man könnte auch noch genau‑er mit den staatlichen Leistungen auf die Bedürfnisse des/der Einzel‑nen eingehen. Sie machen das Ge‑genteil. Was ist das Menschenbild hinter ihrem Modell?

Straubhaar uDasisteinwesentlicherPunkt.MeineabsoluteÜberzeugungist:SiekönnenPolitikunddamitGe-

setzenichtfürdenEinzelfallmachen.GesetzemüssenfürdieAllgemeinheitgemacht werden. Das ist wie beimStraßenverkehr:SiekönnennichtfürjedenEinzelneneineigenesTempoli-mitmachen,sonstbrichtderStraßen-verkehrzusammen.

N&T u Man könnte zumindest ver‑suchen, durch eine intensivere Be‑treuung von Arbeitslosen individu‑ell auf diese einzugehen.

Straubhaar uDasistetwasanderes.EineIndividual-Beratung,aufdieje-dereinAnrechthat,würdeichnichtablehnen. Aber keine Individual-Leistung.Esbleibtdabei:PolitikdarfnichtfürdenEinzelfallgemachtsein.

N&T u Warum sehen Sie das so? Was ist Ihr weltanschaulicher Hinter‑grund?

Straubhaar uAlsSchweizerbinichsehrprotestantischsozialisiertworden.Ichweißgarnicht,obdasetwasda-mitzutunhat.DerCalvinismusisteinesehraufEigenleistungbasierendeReligion.Obdarausfolgt,dasseskei-neIndividualgerechtigkeitgibt,weißichnicht.DasmussichmirmaldurchdenKopfgehenlassen.

N&T u Also begründen Sie Ihr Gesell‑schaftsmodell allein aus den libe‑ralen Gesichtspunkten der Effizienz und der Transparenz?

Straubhaar uGenau.Weil ichüber-zeugt bin, dass es nicht Sache desStaatesseinkann,bestimmteVerhal-tensweisenzudiktieren.DasheutigeSystemdiktiert:Nurwerarbeitet,hateinRechtaufsozialeSicherung.Sozialheißtfürmichaber,dassdieUnterstüt-zungebenunabhängigvonBedingun-gengewährtwird.Bedingungslosheißtfürmichauch,dassderStaatakzep-tiert,dassesLebensentwürfegibt,dienichtmitdemallgemeinenVerständ-nisübereinstimmen.

„Sozial heißt für mich

auch bedin-gungslos“

Sozialversicherung, Steuersystem um Mehrwertsteuer – wie sich Thomas Straubhaar die Sozialsysteme genau vor‑stellt, erklärt er in der Langversion dieses Interviews auf www.bdkj-dv-koeln.de

18 3/10

uuTitelthema

uu Genug für alle!Das Grundeinkommen ist eine Chance für eine gerechtere Gesellschaft.

Ein Kommentar von Sarah Primus

EineReformderHartzIV-Reformenstehtan,einumfassenderUmbau

desGesundheitswesensstehtaus,dieVereinfachung, Erhöhung, Verschie-bungdesSteuersystemsstehtzurDe-batteundNullrundenfürRentnerIn-nen stehenbevor.AlleskeineneuenThemenaufdenpolitischenBühnenunseresLandes,dochnachhaltigeAnt-wortenbleibenleideraus.Demgegen-überstehengesellschaftlicheSchiefla-gen,ChancenungleichheitbeiBildung,AusbildungundErwerbsarbeitsowieeineimmergrößereScherezwischenArmundReich.AuchdassindkeineneuenThemen.AuchhierfürgibteskeinenachhaltigenAntworten.

Es drängt sich der Gedanke auf,dassesinunsererGesellschafteineneueVisionbraucht,umdiesenHe-rausforderungenentgegenwirkenzukönnen.EinGrundeinkommenfüralle–fürKinderundErwachsene–wäreeinesolcheVision!

EinGrundeinkommen,dasjedemMenschinjedemAlterdieSicherheitgibt,selbstbestimmtzuleben,sichzubilden,fürdieFamiliedazusein,sichfreiwillig zu engagieren und Men-schenauchermöglicht,Erwerbsarbeitnachzugehen.

Ein Grundeinkommen, das Soli-daritätschafft,indemeseineUmver-teilungwirtschaftlichenReichtumszugunstendesSchwächerenvorsieht,das aber genauso jedemMenschenindividuelleFreiräumeundSouverä-nitätgewährleistet.

EinGrundeinkommen,dasNach-haltigkeitundÖkologieindenVor-dergrundstellt,weildieMenschenfreientscheidenkönnen,was sie inunserer Gesellschaft produzierenmöchten.

Ist dieses Grundeinkommen nureineschöneVision?EinemitSicher-heitansprechendeunddennochrea-litätsferneIdee?Vielleicht.VielleichtfehltvielenMenschenaberauchderMut,überetwasganzNeuesnachzu-denken.

DennheutegibteszahlreicheVer-bände, Initiativen und Fachmen-schenausPolitikundWirtschaft,diedieIdeedesGrundeinkommensun-terstützenundstärken.DasGrund-einkommenkannauchdieChancesein,einüberholtesSystemzuverän-dern.EskanndieChancesein,WertewieFreiheit,Gleichheit,WürdeundNachhaltigkeitwiederindenVorder-grundzustellen.

Auf der kommenden Diözesanversammlung soll über das Grundeinkommen diskutiert

werden. Damit dabei nicht sofort die Köpfe an‑fangen zu rauchen, hier ein kleiner Spickzettel für die Debatte

Grundeinkommen: Jeder Bürger bekommt monatlich einen festen Betrag auf sein Konto überwiesen, den er nicht versteuern muss. Wer will, kann davon leben. Wer mehr verdienen möchte, muss jeden verdienten Euro versteu‑ern, das Grundeinkommen aber nicht.

Höhe des Grundeinkommens: Eine zentra‑le Streitfrage unter BefürworterInnen ist, wie hoch das Grundeinkommen sein sollte. Sollte der Staat allen BürgerInnen die Möglichkeit zur freien Entfaltung bieten (mit vielleicht 1 000 Euro im Monat)? Oder sollte man von dem Grundeinkommen nur so gerade überleben können (mit vielleicht 600 Euro im Monat)?

Anspruchsvoraussetzung: In der Grundidee ist das Grundeinkommen bedingungslos – es muss dafür also nichts getan werden. Im Mo‑dell der BDKJ‑Bundesebene muss aber jedeR GE‑EmpfängerIn angeben, dass er/sie 500 Stunden für die Gesellschaft gearbeitet hat. Sollte das Grundeinkommen also eine Art Ent‑lohnung für Gesellschaftsarbeit sein oder sollte es wirklich jedeR, auch denen, die jede Arbeit verweigern, zustehen?

Existenzminimum: Was ein Mensch zum überleben braucht, darf ihm nicht gepfändet werden. Die Regierung definiert das Existenz‑minimum derzeit auf 595 Euro pro Monat.

Steuerfreibetrag: Schon heute müssen Ar‑beitnehmerInnen nicht alles, was sie verdienen, auch versteuern. 667 Euro pro Monat darf je‑der behalten. Das führt dazu, dass selbst bei einem konstanten Steuersatz (‑>Flat‑Tax) von 50 Prozent, niemand wirklich 50 Prozent sei‑nes Einkommens abgeben müsste. Wer etwa 2000 Euro verdient, müsste davon nur 1332 Eu‑ro versteuern. Damit zahlt er/sie 666,50 Euro an Steuern. Der „effektive“ Steuersatz läge da‑mit bei 33 Prozent. Wenn es ein Grundeinkom‑men gibt, wirkt es bei arbeitenden Menschen wie ein Steuerfreibetrag, da es nicht versteu‑ert wird.

Leistungen für Unterkunft und Heizung: Die Mieten sind in den verschiedenen Regi‑onen Deutschlands sehr unterschiedlich. Die Kosten dafür werden ALG‑II‑Empfängern dar‑um nicht pauschal überwiesen sondern je nach Bedarf. Ein Arbeitsloser im teuren München bekommt darum mehr Geld vom Staat als ein Arbeitsloser im günstigen Mecklenburg. In den meisten Grundeinkommensmodellen sind solche bedarfsabhängigen Zahlungen nicht vorgesehen.

uuWer? Wie? Was?N&T u Was sollte der BDKJ beach‑

ten, wenn er über das Grundein‑kommen disku‑tiert?

Straubhaar u Siesollten nicht glau-ben, dass man mitdemGrundeinkommenalleProble-melöst.DasGrundeinkommenwirdnichtausderErdedasParadiesund

ausdemsündigenMenscheneinenErzengelmachen.Mandarfnichtmit

paradiesischenUtopiezustän-denargumentie-ren.Dannsiehtman, dass sichviele Probleme

sooderso,mitoderohneGrundein-kommen,stellen,unddassdieAnt-wortensoodersoschwierigausfallen.

Nicht alle Pro-bleme gelöst.

1919 3/10

Postvertriebsstück G6635

Entgelt bezahlt

Heft 3/Oktober 2010Bund der Deutschen Katholischen Jugend

im Erzbistum KölnSteinfelder Gasse 20–22

50670 Köln

uu Die dunkle Macht kehrt zurückRettet euch vor den Vampiren

Kein Gastbeitrag von Thilo Sarrazin und Edward Anthony Masen Cullen

Berlin/Frankfurt am Main/Oberbergi-scherKreis(ai).LesenSiehierdiewah-reGeschichteüberMacht,PolitikunddietödlichenFolgendesKapitalismusinDeutschlandundderWelt.

NachdemsichderNebelderSommer-pausegelegthatte,standBellavordergroßenHerausforderungihresLebens.BellawareinDurchschnitts-Teenie:DieElternhattensichgeschieden,denSinndesLebenshatte sie vollkommenausdemBlickverlorenundnunmusstesiezuihremVaterineinkleinesDorfimOberbergischenKreisziehen.Dieeinzi-geHoffnungdieihrbleibt,istdieneueMinderheitsregierungimLand.

DieredetvonNeuerungenimBildungs-system und der Aufstockung des Kin-der-undJugendförderplans.Bellawun-dertsicheigentlichübergarnichtsmehr,denndieNasenvondenkatholischenJu-gendverbändenredendochseitJahrenvonnichtsanderem!AberinDüsseldorfwur-densiebislangnichtgehört.

Bestimmt denken Siejetzt, so schrecklich ist

esumBelladochgarnichtbestellt.Mit

demtollenSozialsysteminDeutschland,derEliteförderung,demEnergiekonsensunddenPolitikerInnenmitihrerMachtkanndochallesnicht so schlimmsein.MeinenSiewirklich?

BellalerntinihrerSchuleschnellneueFreundInnen kennen und statt sich zuemanzipierenverliebtsiesichineinenVam-pir.IndieserLiebesbeziehungüberwindensiegemeinsamdieFesselnderFrauenbewe-gung,dasDiktatderNachhaltigkeitunddenZwang zu eigenständigenEntschei-dungen.SexspieltkeineRollemehr,allesistwiefrüher.LeidenschaftundKörper-lichkeitsindgroßeSünden.DieVampiresehennettaus,arbeitenaneinflussreichenStelleninderGesellschaftundbrauchendazunochnichteinmalSchlaf.StattdessenschöpfensieKraftausdemBlutderOpferdesKapitalismus,dieinihrenAugennurhilfloseTieredarstellen.

EineneueGenerationderBlut-saugerarbeitet subtiler:Ohnezu töten ziehen sieOpferwieBella in ihren Bann. Es sindPersönlichkeiten wieThiloSarrazinundGe-ertWilders,dieunterdem schwarzen Vam-pir-Deckmantel desEstablishmentsihre braune Ge-sinnung verbergen.Wer würde vermuten,dass hinter den blauspiegelnden Glasfassa-den der Wolkenkrat-zerblutrünstigeUntote

stecken!SiesitzeninPolitik und Wirt-schaft und statt

dieMenscheneinfachmitihrenBissenzutöten,bringensiedieWeltinihrerGanz-heitumihreFreiheit.

SieverbreitenmitihrenDummschwätze-reienabernichtnurbrauneBlödsinnkackeuntermVolk,sondernesgibtauchsolche,diedurchLobbypolitikunddemPaktmitderWirtschaftganzoffenundunschuldigperLaufzeitverlängerungdieWeltinihremAtommüllersticken,oderdieguteArbeitvonjungenGenerationenindenFreiwilli-gendiensteneinfachmiteinerÖffnungdesZivildienstesverödenmöchten.

BellalebtalsoindieserWeltderBlut-sauger vor sich hin und erkennt nichtmehrwasGutundBöseist,wirdvonKa-pitalistenverführtundahntnichteinmal,dasssieschonlängsteinMissbrauchsopferderVampir-Gesellschaftgewordenist.

WoherkanndennnochdieRettungkommen?DatauchenaufeinmaldieWer-

wölfeauf.ZunächsthältBellasiefürdenTeufel.Sieäußernihreei-

geneMeinung,wollendieKirchedemokratisieren,undsetztensichfürfairenundnachhaltigenKon-sumein.NurwenigeerkennenhierdieRettungderWelt,abersieistes!ImSchutzdesMondeszwischendemUntergangdesTagesundderneuenMorgenröte schleichen siesichanundsiesindüberall.JungeMenschendiesicheinmischen,lautsind,dasschöneSystembeschmut-zenundaufVampirjagdgehen!FürwelcheSeiteentscheidestdudich?

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