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Jg. 37, Heft 9 (~. S~A~K: Nueleinsgnren und Phosphor-Fraktionen in der Ptacentazelle bei Gestosen und Ubertragungen 501 1. I~IM 1959 NUCLEINSAUREN UND PtIOSPHOR-FRAKTIONEN IN DER PLACENTAZELLE BEI GESTOSEN UND ~BERTRAGUNGEN Von G. STAt~K Aus der Fr~uenklinik der LTuiversit'~t ~Iainz (nirek~or: Prof. Dr. H. SCHWAL~) Eng mit dem Wachstum verknfipft ist der Protein- stoffweehsel, d. h. der Aufbau der EiweiBmolekiile in der Zelle. Organe mit einer vermehrten Eiweil3syn- these zeigen eine Anreieherung ton Nueteins/~uren, was darauf sehlieBen 1/~Bt, dab der EiweiBstoffweehsel offenbar eng mit dan Nucleins/~nren gekoppelt ist v, ~, 17, 26~ 51, 59 Man unterseheidet 2Nueleilis~iiren: Die Desoxyribo- nucleins~ture (DNS), die als Kohlenhydratanteil die 2-d-Des- oxyribose enth/~lt und die Ribonucleins/~ure (RNS) mit der 2-d-Ribose als Kohlenhydratanteil. Morphogenese und l~ibonueleoproteidsynthese sind m~trennbar miteinander verbunden. Die embryonale Entwieklung ist offenbar eine Folge der Vermehrung der ribonueleoproteidhaltigen Grannla und ihres ~ber- ganges aus einer Zelle in die andere s. Wir haben deshMb in der Placenta als einem sehnell wachsenden Organ wghrend der versehiedenen Schwanger- schaft.smonate die Konzelitrationen des Protein-Stiekstoffs (N), des Gesamt-Phosphors (P), der einzelnen P-Fr~ktionen sowie der DNS und der RNS in den einzelnen Zettelementen der Placenta bei normalen Schwangerschaften in einer frfiheren Arbeit sa bestimmt. Es lieB sich zeigen, dag der DNS-Gehalt pro Zellkern mit 6,5y× 10 -s his zum I0. Graviditgtsmonat konstant bleibt. Die Konzentrationen der RNS und des Protein-N im Zetlkern, die zu Beginn der Sehwangerschaft die h6ehsten Werte aufweisen, nehmen kon- tinuierlich ab, his im 10. Monat die niedrigsteli Werte erreieht sind. Die Konzelitrationen der RdNS ulid des Protein-N im Cytoplasms d~ Nikrosomen d- Mitoehondrien sind denen des Zellkerns umgekehrt proportional, d.h. mit fortsehreitender Schwangerschaft steigen die Werte bis zur Geburt mit der h6chsten Konzentration an. Wit nehmen deshalb an -- such in Analogie zu anderen Befunden in der Literatur --, daft im Nueleolus des Zellkerns wghrend der Sehwangersehaft die Synthese der I~NS und des Protein-N stattfindet, die dann an das Cytoiolasma abgegeben werden. In dieser Arbeit sollte die Frage gekl/~rt werden: Lassen sieh Vergnderungen an den Zellstrukturen der Placenta bei Gestosen nnd l~bertragungen nachweisen, die uns eine Erkl/~rung ffir die erh6hte kindliche Letali- t/~t bei diesen pathologisehen Sehwangersehaftsver- I/~nfen geben ? Denn sehr h/~ufig kommt es zum Fruchttod vor, w~hrend oder nach der Geburt, ohne dag ein Geburtstrauma stattgefunden hat. Auch die anschhegende Antopsie ergibt dann keinen nennens- werten pathologischen Befund beim Kind. Das gMehe l~13t sich yon der Placenta sagen, bei der man zu einem grogen Teil der Fglle keinen Nachweis einer gestSrten Plaeentarfunktion erkennen kann. Symptomloser in- trauteriner Tod ist in Fallen von Gestosen oder such bei Ubertragnngen keine Seltenheit. Wenn dem Sauerstoffmangel bei diesen Zustgndeli such eilie grot~e Rotle zugesprochen werdeli ks,nn, so seheinen helm fetalen Organismus gegeniiber der Placenta doch versehiedene Verhgltnisse vorzuliegen, denn selbst bei sehwerer StSrung des arteriellen miitterlichen Kreislaufs ist die Versorgung des Kindes mit Sauerstoff IIoeh gesichert. Der Ubergang yon Sauerstoff und Kohlens~ure in der Placenta ist aLs reiner Diffusionsvorgang aufzufassen. Die Ernghrung und Sauer- stoffversorgung der Placentazotte geschieht dureh den miitter- lichen und nicht dutch den fetalen Kreislauf, denn bei in- trauterinem Fruchttod waren die QO2-Werte gleich denen yon normalen PlaeentensI. W~hrend des intrauterinen Lebens zeigt das Kind einen sehr geringen Stoffweehsel, was mit dem geriligen Sauerstoff- gehalt des fetMen Blutes und der geringen Differenz zwischen kindlichem arteriellem und venSsem Blur an Kohlensaure erklgrt wird. Das kindliche Gewebe hat in ausgesprochenem Mafte die Eigenschsft, sich such aus sauerstoffarmem Btut heraus noch mit Sauerstoff zu versorgen21-s3, so dab es unter physiologischen Verhgltnissen unter der Geburt unter keinem Sauerstoffmaligel leidet st, 2s. Aul3erdem wird gegeli den Sauerstoffmangel ein der relativen Wachstumsgeschwin- digkeit parallel laufender Reiehtum an Cytochrom-c ein- gesetzt. Ferner kommt es zu einer Vergr6gerung der Sauer- stoffkapazit~t des Blutes durch Zunahme des H/~moglobins. Die Fahigkeit des Neugeborenen, sehr viel lgnger dauernde Anoxie und Asphyxie zu fiberlebeli als der erwachsene Organis- mus, wird da.ranf zurfiekgefiihrt, dab der Sauerstoffbedsrf des Gehirns, der stets limitierender Faktor ist, IIoch relativ gering ist ~s. Eine Berechnulig zur Frage, ob die Zottenoberfl~ehe der Placenta ausreichend ist, um eine materno-fetMe Sauer- stoffzufuhr auf rein mechanisehem Wege zu erm6gliehen, zeigt eine derartige i~berdimerLsionierung, dag eine Diffusion einer 3fachen Sauerstoffmenge, deren der Fetus zu seinem Stoffwechsel bedarf, gewghrleistet ist ~a. Damit ist such er- kl~rt, dal3 der Prozentgehalt all Sauerstoffs~ttigung im Nabel- venenblut bei normalen und pr/~eklamptischen Mtittern nicht verschieden war ~5. Ein Sauerstoffmangel beim Feten bei der Gestose und LTbertragung scheint also nieht der entscheidende Faktor bei der erhShten kindliehen Letalit/i.t zu sein. Die bisher vorliegenden biochemischen Unter- suchungen an der Placenta sind nut relativ gering und wurden d ann nut am G esamtgewebe durehgeffihrt. Die yon uns benutzte Methode gibt uns die MSglieh- keit, eine Aussage fiber Konzentrationen in den Zell- fraktionen und der Zelle selbst zu machen. Dutch diese feineren Untersuchungsmethoden hofften wit', einen weiteren Einblick in die VerMltnisse bei PIa- centen aus pathologischen Verhgltnissen zu bekommen. Material und Methode Zur Untersuehung kamen 31 Placenten aus pathologischen Schwangersahaften -- Gestosen und Ubertragungeli --, die bei der Geburt frisch gewonnen wuMen. Bei den Gestosen untersehieden wir in leichte Gestosen (systolischer tl,g unter 170ram Hg) ulid sehwere Gestosen (systoliseher RR fiber 170 mm Hg) sowie Eklampsien mit Anf~lleli. Als lJbertra- gung wurden nur solche F/~lle bezeichliet, bei delien nicht nut die genau crhobene Regelaliamnese eine verlgngerte Sehwangersehaftsdauer ergab, sonderli bei denen aueh die geborencn Kinder die yon t~CNeE besehriebenen Ver~iiderun- gen, wie fehlende Vernix caseosa, troekene Haut, Epidermis- abhebungen an H~nden und FiiBen, sog. ,,Wasehfrauen- h~nde", beginnende Maeerationserscheinungen in den Haut- fMten und am Scrotum aufwiesen. Die Anfarbeitung des Gewebes gesehah nach den Angaben yon LAsG und SIsBE~T 3~, wie wit sic in einer vorigen Arbcit beschrieben haben 5a. Wit erhidten dabei folgende Fraktionen: I. Gesamtgewebe, 2. Zellkerne, 3. Mitochondrien, 4. Cytoplasms t-Mikrosomen. Alle Gewebsfraktionen wurden naeh tier yon SemgEID~R s0 angegebenen Methode in folgende Phosphor (P)-Fraktionen aufgearbeitet: 1. sgurelSslicher-P, 2. Lipoid-P, 3. Nuclein- sgure-P, 4. ,,Restprotein".P. -- Die 3. Fraktioli teilten wir in 2 gleiehe Teite und benutzten den einen fiir die P-Bestim- mung, w~hrend wit in der anderen Hglft~ die DNS nach der yon STCMrF ss angegebenen und voli BRODY s modifizierten Methode bestimmten. Von jeder Fraktion wurde der Protein- Stickstoff (N) mit Hilfe des Mirko-Kjeldahl-Ve~{ahrens ulid der P-Gehalt nach LOltMANN und JENDI~ASSIK ss bestimmt. Die RNS bereehneten ~ir, indem wir den Nueteilis~ure-P- Gehslt mit l0 multiplizierten und dann den gemessenen DNS- Wert hiervon abzogeli. Zur Bereehliung des DNS-Gehalts je

Nucleinsäuren und Phosphor-Fraktionen in der Placentazelle bei Gestosen und Übertragungen

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Page 1: Nucleinsäuren und Phosphor-Fraktionen in der Placentazelle bei Gestosen und Übertragungen

Jg. 37, Heft 9 (~. S~A~K: Nueleinsgnren und Phosphor-Fraktionen in der Ptacentazelle bei Gestosen und Ubertragungen 501 1. I~IM 1959

NUCLEINSAUREN UND PtIOSPHOR-FRAKTIONEN IN DER PLACENTAZELLE BEI GESTOSEN UND ~BERTRAGUNGEN

V o n

G . STAt~K

Aus der Fr~uenklinik der LTuiversit'~t ~Iainz (nirek~or: Prof. Dr. H. SCHWAL~)

Eng mi t dem W a c h s t u m verknfipft ist der Protein- stoffweehsel, d. h. der Aufbau der EiweiBmolekiile in der Zelle. Organe mi t einer vermehr ten Eiweil3syn- these zeigen eine Anreieherung t o n Nueteins/~uren, was darauf sehlieBen 1/~Bt, dab der EiweiBstoffweehsel offenbar eng mi t dan Nucleins/~nren gekoppelt ist v, ~, 17, 26~ 51, 59

Man unterseheidet 2Nueleilis~iiren: Die Desoxyribo- nucleins~ture (DNS), die als Kohlenhydratanteil die 2-d-Des- oxyribose enth/~lt und die Ribonucleins/~ure (RNS) mit der 2-d-Ribose als Kohlenhydratanteil.

Morphogenese u n d l~ibonueleoproteidsynthese sind m~trennbar mi te inander verbunden. Die embryonale En twiek lung ist offenbar eine Folge der Vermehrung der r ibonueleoproteidhal t igen Grann la u n d ihres ~be r - ganges aus einer Zelle in die andere s.

Wir haben deshMb in der Placenta als einem sehnell wachsenden Organ wghrend der versehiedenen Schwanger- schaft.smonate die Konzelitrationen des Protein-Stiekstoffs (N), des Gesamt-Phosphors (P), der einzelnen P-Fr~ktionen sowie der DNS und der RNS in den einzelnen Zettelementen der Placenta bei normalen Schwangerschaften in einer frfiheren Arbeit sa bestimmt. Es lieB sich zeigen, dag der DNS-Gehalt pro Zellkern mit 6 ,5y× 10 -s his zum I0. Graviditgtsmonat konstant bleibt. Die Konzentrationen der RNS und des Protein-N im Zetlkern, die zu Beginn der Sehwangerschaft die h6ehsten Werte aufweisen, nehmen kon- tinuierlich ab, his im 10. Monat die niedrigsteli Werte erreieht sind. Die Konzelitrationen der RdNS ulid des Protein-N im Cytoplasms d~ Nikrosomen d- Mitoehondrien sind denen des Zellkerns umgekehrt proportional, d.h. mit fortsehreitender Schwangerschaft steigen die Werte bis zur Geburt mit der h6chsten Konzentration an. Wit nehmen deshalb an - - such in Analogie zu anderen Befunden in der Literatur - - , daft im Nueleolus des Zellkerns wghrend der Sehwangersehaft die Synthese der I~NS und des Protein-N stattfindet, die dann an das Cytoiolasma abgegeben werden.

I n dieser Arbei t sollte die Frage gekl/~rt werden: Lassen sieh Vergnderungen an den Zel ls t rukturen der P lacenta bei Gestosen n n d l~ber t ragungen nachweisen, die uns eine Erkl/~rung ffir die erh6hte kindliche Letali- t/~t bei diesen pathologisehen Sehwangersehaftsver- I/~nfen geben ? D e n n sehr h/~ufig k o m m t es zum

Fruch t t od vor, w~hrend oder nach der Geburt , ohne dag ein Gebur t s t r auma s ta t tgefunden hat. Auch die anschhegende Antopsie ergibt d a n n ke inen nennens- werten pathologischen Befund beim Kind. Das gMehe l~13t sich yon der P lacenta sagen, bei der m a n zu einem grogen Teil der Fglle ke inen Nachweis einer gestSrten P laeen ta r funk t ion e rkennen kann . Symptomloser in- t rauter iner Tod ist in Fal len von Gestosen oder such bei Ube r t r agnngen keine Seltenheit .

Wenn dem Sauerstoffmangel bei diesen Zustgndeli such eilie grot~e Rotle zugesprochen werdeli ks,nn, so seheinen helm fetalen Organismus gegeniiber der Placenta doch versehiedene Verhgltnisse vorzuliegen, denn selbst bei sehwerer StSrung des arteriellen miitterlichen Kreislaufs ist die Versorgung des Kindes mit Sauerstoff IIoeh gesichert. Der Ubergang yon Sauerstoff und Kohlens~ure in der Placenta ist aLs reiner Diffusionsvorgang aufzufassen. Die Ernghrung und Sauer- stoffversorgung der Placentazotte geschieht dureh den miitter- lichen und nicht dutch den fetalen Kreislauf, denn bei in- trauterinem Fruchttod waren die QO2-Werte gleich denen yon normalen Plaeenten sI.

W~hrend des intrauterinen Lebens zeigt das Kind einen sehr geringen Stoffweehsel, was mit dem geriligen Sauerstoff-

gehalt des fetMen Blutes und der geringen Differenz zwischen kindlichem arteriellem und venSsem Blur an Kohlensaure erklgrt wird. Das kindliche Gewebe hat in ausgesprochenem Mafte die Eigenschsft, sich such aus sauerstoffarmem Btut heraus noch mit Sauerstoff zu versorgen 21-s3, so dab es unter physiologischen Verhgltnissen unter der Geburt unter keinem Sauerstoffmaligel leidet st, 2s. Aul3erdem wird gegeli den Sauerstoffmangel ein der relativen Wachstumsgeschwin- digkeit parallel laufender Reiehtum an Cytochrom-c ein- gesetzt. Ferner kommt es zu einer Vergr6gerung der Sauer- stoffkapazit~t des Blutes durch Zunahme des H/~moglobins. Die Fahigkeit des Neugeborenen, sehr viel lgnger dauernde Anoxie und Asphyxie zu fiberlebeli als der erwachsene Organis- mus, wird da.ranf zurfiekgefiihrt, dab der Sauerstoffbedsrf des Gehirns, der stets limitierender Faktor ist, IIoch relativ gering ist ~s. Eine Berechnulig zur Frage, ob die Zottenoberfl~ehe der Placenta ausreichend ist, um eine materno-fetMe Sauer- stoffzufuhr auf rein mechanisehem Wege zu erm6gliehen, zeigt eine derartige i~berdimerLsionierung, dag eine Diffusion einer 3fachen Sauerstoffmenge, deren der Fetus zu seinem Stoffwechsel bedarf, gewghrleistet ist ~a. Damit ist such er- kl~rt, dal3 der Prozentgehalt all Sauerstoffs~ttigung im Nabel- venenblut bei normalen und pr/~eklamptischen Mtittern nicht verschieden war ~5.

E in Sauerstoffmangel beim Fe ten bei der Gestose und LTbertragung scheint also n ieht der entscheidende Fak to r bei der erhShten kindl iehen Letalit/i.t zu sein.

Die bisher vorl iegenden biochemischen Unter - suchungen an der P lacenta sind n u t relat iv gering und wurden d a nn n u t am G esamtgewebe durehgeffihrt. Die yon uns benu tz te Methode gibt uns die MSglieh- keit, eine Aussage fiber Konzen t r a t i onen in den Zell- f rakt ionen und der Zelle selbst zu machen. Dutch diese feineren Unte r suchungsmethoden hofften wit', e inen weiteren Einbl ick in die VerMltnisse bei PIa- centen aus pathologischen Verhgltnissen zu bekommen.

Material und Methode

Zur Untersuehung kamen 31 Placenten aus pathologischen Schwangersahaften - - Gestosen und Ubertragungeli - - , die bei der Geburt frisch gewonnen wuMen. Bei den Gestosen untersehieden wir in leichte Gestosen (systolischer tl,g unter 170ram Hg) ulid sehwere Gestosen (systoliseher RR fiber 170 mm Hg) sowie Eklampsien mit Anf~lleli. Als lJbertra- gung wurden nur solche F/~lle bezeichliet, bei delien nicht nut die genau crhobene Regelaliamnese eine verlgngerte Sehwangersehaftsdauer ergab, sonderli bei denen aueh die geborencn Kinder die yon t~CNeE besehriebenen Ver~iiderun- gen, wie fehlende Vernix caseosa, troekene Haut, Epidermis- abhebungen an H~nden und FiiBen, sog. ,,Wasehfrauen- h~nde", beginnende Maeerationserscheinungen in den Haut- fMten und am Scrotum aufwiesen. Die Anfarbeitung des Gewebes gesehah nach den Angaben yon LAsG und SIsBE~T 3~, wie wit sic in einer vorigen Arbcit beschrieben haben 5a. Wit erhidten dabei folgende Fraktionen: I. Gesamtgewebe, 2. Zellkerne, 3. Mitochondrien, 4. Cytoplasms t-Mikrosomen. Alle Gewebsfraktionen wurden naeh tier yon SemgEID~R s0 angegebenen Methode in folgende Phosphor (P)-Fraktionen aufgearbeitet: 1. sgurelSslicher-P, 2. Lipoid-P, 3. Nuclein- sgure-P, 4. ,,Restprotein".P. - - Die 3. Fraktioli teilten wir in 2 gleiehe Teite und benutzten den einen fiir die P-Bestim- mung, w~hrend wit in der anderen Hglft~ die DNS nach der yon STCMrF ss angegebenen und voli BRODY s modifizierten Methode bestimmten. Von jeder Fraktion wurde der Protein- Stickstoff (N) mit Hilfe des Mirko-Kjeldahl-Ve~{ahrens ulid der P-Gehalt nach LOltMANN und JENDI~ASSIK ss bestimmt. Die RNS bereehneten ~ir, indem wir den Nueteilis~ure-P- Gehslt mit l0 multiplizierten und dann den gemessenen DNS- Wert hiervon abzogeli. Zur Bereehliung des DNS-Gehalts je

Page 2: Nucleinsäuren und Phosphor-Fraktionen in der Placentazelle bei Gestosen und Übertragungen

502 G. S T y x : Nucleins~uren und Phosphor-Fraktionen in der Plaeentazelle bei Gestosen und l~bertragungen Klinische Wochensehrift

Zellkern wurde eine iiquivalente Menge der Zellkernsuspen- sion in einer BluSkSrperchenzi~hlkammer ausgezi~hlt und zur Dl~S-Konzentration in Beziehung gesetzt. Aus diesem DNS- Weft je Zellkern lieft sich die Zahl der Zellkerne und d~mit die Zellzahl in 1 g Gesamtgewebe berechnen.

Wir erhielten so die Werte je 1 g Gesamtgewebe sowie je Zelle, je Zellkern und je Cytoplasma ÷ Mikrosomen ÷ Mito- chondrien. Alle Werte sind angegeben mit der mittleren qua- dratischen Abweiehung (standard deviation) 4- entspre- chend = aM. Die gefundenen Werte der Placenten aus pathologischen Schwangerschaften wurden denen yon Pla- centen aus norm~len Schwangerschaften am Ende der Zeit entsprechend der vorigen Arbeit 5a gegeniibergestellt. Die statistische Berechnung der Signifikanz zweier Mittelwerte geschah nach den Angaben yon KOLLmZ a° und war gegeben, wenn p<0,05 ist. Die signifikanten Werte sind umrandet bzw. schraffiert.

Ergebnisse Tabel le 1 zeigt die k l in ischen D a t e n der pa tho-

logisehen Sehwangerschaf ten .

einer 80 - -100 % igen s igni f ikanten Zunahme der DNS- K o n z e n t r a t i o n und d a m i t para l le l zu einer ErhShung der Zellzaht, d a der D N S - G e h a t t pro Zel lkern bei diesen P lacen ten k o n s t a n t b le ib t . Die R N S n i m m t deut l ich u m e twa 40 - -50 % ab.

Pro Zelle. Bei den Gestosen k o m m t es zu einer s igni f ikanten A b n a h m e des Pro te in-N, Gesamt-P , der R N S sowie des L ipo id -P und des Nucle insgure-P u m e twa die H/~lfte der normalen Wer te . Bei der Uber- tragung sind nur die W e r t e des Gesamt-P , der I~NS, des L ipo id -P und des Nucleins/~ure-P s igni f ikant ver- minder t , wenn auch hier nur urn e twa 2 0 - - 3 0 % . Der D N S - G e h a l t in de r Zelle b le ib t kons tan t . S/~ure- 15slicher-P und , ,Res tp ro t e in" -P s ind uncha rak te - r is t isch ver/~ndert.

Pro Zellkern. D a die D N S nur im Zel lkern lokali- s ier t ist , g i l t das fiir d ie Zelle Gesagte en tsprechend,

Nr~

1 2 3

4

7

8 9

10 Schwere Gestose . 11 Schwere Gestose . 12 Schwere Gestose . 13 Schwere Gestose . 14 Schwere Gestose . 15 Schwere Gestose . 16 Schwere Gestose . 17 Schwere Gest~)se .

18 Eklampsie . . . . 19 Eklampsie . . . . 20 Eklampsie . . . . 21 Eklampsie . . . . 22 Eklampsie . . . .

23 Eldampsie . . . . 24 Eklampsie ....

~r. Diagnose

Tabelle 1. P.Fraktionen und Nucleinsguren. (Klinisehe Daten zu den pathologischen FMlen)

Diagnose t Name t Alter I para I Albumen Odeme I t~1~ Anf~lle I Kind I Placenta I

Leichte Gestose . Leichte Gestose . Leichte Gestose .

Leichte Gestose . Leichte Gestose . Leichte Gestose . Leichte Gestose .

Leichte Gestose . Leichte Gestose .

25 ] ~bertragung. 26 ~3bertragung. 27 ~lbertragung. 28 ~. bertragung. 29 Ubertragung. 30 l~'bertragung. 31 ~bertragung.

L.M. 21 I. A.C. 19 I. L .H. 26 II.

G.W. 26 I. A.B. 24 I. H .D. 25 II. W.H. 26 II.

B.S. 19 L A.K. 35 II .

D.K. 26 I. M.M. 35 I IL A.A. 31 HI. E.C. 18 L M.C. 25 V. F.L . 36 II . E.S. 27 I. A.L. 24 I.

A.B. 24 II. H.S . 20 I. g . S . 24 I. E .E. 44 I IL M.M. 26 III .

K.K. 22 II. C.B. 21 L

~ame

I M.K. C.F.

M.H. A.W. H.H. C.W. L.S.

~/~°/oo Spur 20/o0

20/00 Triibung

0 1V~°/oo

O +

14°/oo 1°1oo

Triibung +

12°/o0 4 + +

4- + +

0 0

+ + 0

+ + +

+ + + + +

+ + + + 0

+ +

175/115 0 3600/53 570 160/100 0 3500/52 800 170/110 0 2620/47 1020

3470/47 170/120 0 2870/50 500 170/110 0 3330/52 760 170/110 O 3700/53 720 150/105 0 2950/48 1000

2700/49 160/120 0 4100/52 800 150/110 0 3180/49 1250

351o/52 210/190 0 4150/54 890 21o/130 0 2000/45 520 210/130 0 4110/52 750 185/130 0 3350/49 680 190/130 0 3080/50 580 190/100 0 3480/52 500 185/120 0 3650/54 610 175/120 0 3320/53 1100

2900/50

ARe

20 26 29 27 29 26 4O

para

4 + + + + le/oo + +

12°/oo + + + I 4 + + +

8°/oo + + +

30/00 ÷ 8°/oo 4 +

Tage fiber dem errechneten

Geburtstermin

220/165 7 2420/48 450 160/100 1 3340/51 760 240/110 3 3780/53 750 185/105 1 2850/50 510 210/100 5 2700/49 920

1650/43 135/125 9 2350/48 450 250/160 1 /30 - -

Kindliche ~ber- Kind tragung. Zeiehen

19 + 16 ± 10 +

8 + 15 + 19 + 21 +

Placenta ]

700 560 700 7O0 355 5O0 580

Bemerknngen

Zwillinge

Zwillinge

Zwillinge

Sectio mens IX.

¢ (Totgeburt) ? (Totgeburt)

Augenflimmern, Kopfschmerzen Zwillinge

t (Totgeburt)

Zwillinge

mens IX. t (Totgeburt) mens VI.

Bemerknngen

Tabel le 2 - - 5 g ib t die Mi t te lwer te mi t der S t anda rd - abweiehung wieder, und zwar pro 1 g Gesamtgewebe , pro Zelle, pro Zel lkern und pro Cy top la sma + Mikro- semen + Mitochondrien.

Pro I g Gesamtgewebe. Abgesehen v o n d e r DNS, R N S und der Zellzahl s ind die W e r t e gegeniiber den Norma lp l aeen t en n ich t untersehiedl ich . Dagegen k o m m t es bei den Gestosen und der ~Tbertl 'agung zu

d. h. D N S und R N S sind bei den Gestosen und der ~Jber t ragung n ich t s igni f ikant vergnder t . Dagegen f inden wi t eine s ignif ikante Zunahme des Pro te in-N, des G e s a m t - P sowie des Lipoid-P . Alle anderen W e r t e weisen zum Normalgewebe keine wesent l ichen Unter - schiede auf.

Pro Cytoplasma + Mikrosomen + Mitochondrien. Die sehon im Gesamtgewebe und in de r Zelte be-

Page 3: Nucleinsäuren und Phosphor-Fraktionen in der Placentazelle bei Gestosen und Übertragungen

ag. 37, tte*t 9 G. ST~m~: Nucleinsauren und Phosphor-Fraktionen in der Plaoentazelle bei Gestosen und ~bertragungen 503 I , ~ I a i 1 9 5 9

N

Normal, 23212 4-1570 mens X

P N/P

1833 4- 381 13,1

Leichte Gestose 24065 ± 2504 1929 :~ 450

1926~430

1588~640

1633~=410

12,~t

12,9

12,3i

14,1

23969 268

gklslyP- 236854- 5120

23323± 710 t g ~l

r ~ 9 Iabelle ~. Mittelwerte pro 1 g Gesamtgewebe in y

1 I 2 3 4 D N S

! 691 4- 285 409 4-144 523 4- 91 152 4- 38 2252 ~ 196

i

752-I-241 5184-262 698~ 72 239~126 48044±1263

616±248 436±110 581±166 162~ 71 42344~ 910 1570~:~ 24t3

455 ~ 280 380 =t= 147 533 ± 177 213 :~ 171 39674::t: I010 1381~4-I125 i

611±405 3794-2634574-137 139~120 !2981~4- 400 I865~4- 80

RNS DNS x]O ~

I

2978~ 48411,30 3 5 1 ~ 3~

116211~1370 O,371795z:g::14{

0,36 643~18{

0,34 618~±16(

0,63 445~±12~

Tabelle 3. Mittelwerte pro Zelle in y × 10 -~

Normal, mens X

Leichte Gestose

Schwere Gestose

Ekla.mp-

N

]6,6 ± 7,8

P NIP 1

5,23 :j: 1,10 13,1 1,96 :J: 0,80

33,6 -{- 7,9 2,56 4- 0,964

38,7 4-11,8~ 3,21 =h 1,19 ~ i i

40,44- 13,54 2,51 ~= 2,66 ~

12,9

13,0

17,9

14,7

1,07 ~ 1,03

1,41 4- 0,92 mill

0,74 =~= 0,56 ~

2 3

1,26 ± 0,19

0,72 ± 0,33 a

0,71 4- 0,224 ,i

0,60 ~ 0,124

0,92 ± 0,33 ~

1,50 ~ 0,26

0,94 4- 0,224 ii

0,92 4- 0,11 a

0,85 ~= 0,114

1,16 ~ 0,30 ~

4 DNS

0,43 ± 0,I 1 6,4 ~ 0,24

l~ber- 55,8 ± 15,0 3,88 ~ 0,63 ~ 1,36 =}= 0,67 tragung

P = Gesamt-P; 1 = s~urel6slicher P ;: 2 = Lipoid-P; 3 = Nucleinsaure-P; 4 =,,Res~protein"-P. p = 0,05; ~ p = 0,02; 3 p = 0,01 ; 4 p = 0,01.

0,33 4- 0,16 6,4 J= 1,0 Hill

j 0,31 ±0,094 6,84-1,4

0,31 ~0,18 6,5± 1,4

0,33±0,19 7,0± 1,3

Tabetle 4. Mittelwerte pro Zdtkern in y × 10 -~

RNS l~NS DNS

8,5 ± 2,5 1,30

2,1-j=1,54 0,33

2,2 4-1,24 0,35

2,0 ~ 1,24 0,31

4,7 ± 2,44 0,56

Normal, mens X

Leichte Gestose

Schwere Gestose

Eklamp- sie

~ t ~ b e r -

tragung

N

15,9 ± 5,3

29,9 ~ ± 7,8

28,01 :~= 14,4

24,51 4-11,7

19,1 ~3,8

1,22 4- 0,20

1,76 a 4- 0,38

1,613 ± 0,22 i

1,45 i 0,35

1,79 ~0,31

~/~2

12,7

]19,0

][7,6

].7,5

].2,5

0,12 4- 0,05

0,301 ± 0,23

0,24 4- 0,17

0,22 4-0,11

0,25 4-0,24

0,18 :}: 0,05

0,454 4- 0,13

0,40 t ~ 0,11

0,32 a 4- 0,13

0,39 a 4- 0,23

0,73 ±0,04 0,16&0,07

0,77 ±0,11 0,24±0,05

0,77 ± 0,14 0,16 :j= 0,11

0,72 ~= 0,20

0,982 4- 0,25

0,16 4- 0,07

0,21 ~ 0,04

DNS

6,4 =}: 0,2

6,4 ± 1,0

6,8 4-1,4

6,5 ~ 1,4

7,0 =J= 1,3

:KNS

0,9 ___ 0,2

1,3±0,4 i

1,0 ~ 0,5

1,2 ~: 1,0

3,0 4- 1,8

RNS DNS

0,15

0,21

0,16

0,19

0,45

Tabelle 5. Mittelwerte von Cytopla~ma-{- Mikrosomen q- Mitochondrien in y X 10 -~

Normal, mens X.

Leichte Gestose .

Schwere Gestose.

Eklampsie . . .

(~bertragung . .

N

50,2 5,2

I0,3~ ± 8,6

13,04 :J: 12,9 INI

17,914-13,2

1 33,82 =~ 17,2

4,09 ~ 0,86

1,124 ~ 0,61

1,714 :L: 0,98

1,224 ~ 0,64

2,022 4- 1,02

12,5

8,0

14,0

23,4

16,9

1,84 ~0,74

0,791 ~= 0,69

1,041 i 1,00

0,56 t 4- 0,54

1,111 4- 0,55

1,08 ~=0,18

0,244 ~= 0,23

0,294 ± 0,16 i l l

0,32 t 4- 0,16

0,53 ~ i 0,35 1

l .... 3

0,77 ~0,23

0,204 ± 0,20 i

0,164 ~ 0,16 i

0,144 ~ 0,12

0,174~0,12

0,26 =i= 0,09

0,17 ± 0,20

0,15 ±0,10

0,23 :J: 0,11

0,123 ±0,07

P = Gesamt-P; 1 = siiurel6slicher P; 2 = Lipoid-P; 3 = Nucleinsi~ure-P; 4 ==,,l~estprotein"-P. 1 p = 0,05; ~ p ---- 0,02; a p = 0,01 ; 4 p _ 0,001.

DNS

0

0

0

0

0

:R:NS

7,6 .~ 2,~ IN

1,24 ± 1,1

1,24 ~- 1,(

t,01 ± 0,7

1,64 ± 1,2

Page 4: Nucleinsäuren und Phosphor-Fraktionen in der Placentazelle bei Gestosen und Übertragungen

504 G. STA/CK : Nucleins~uren und Phosphor-Fraktionen in der Placentazelle bei Gestosen and l~bertragungen Ktiniscbe Wochensehrif~

I .oe I xzo Zeiiz"/

NZ Y [ U N A N [ [ / I V L g [ [ i N L W E D N= nol'm~l [= (klampsle Z = le/ckle &slose Y = Ube:l:wung ,f o sckwere ,,

Abb. 1. MittelwerDe im Gesam~gewebe in nig/g Frisehgewebe. Schwarze Sguler~ = Signifikante Differenz zum Normalgewebe

l lllI noo.o,o....,n.,,,,o . . . .

IV & g O N L ~ Y F U # L ~ E Y N L ~ E O A/l ~ [ 0 P/>o/e/n-N ] ONg R/V,f

I #= no:mu/

i go Ne://Wvn ]

N L g [ O # ~ , f ' [ Y # L Y : Y Abb. 2. Mi££elwerte in der Zetle in 7 x 10t Schwarze

Sgulen = Sig-nifikante Differenz zum Normalgewebe

tnllnlL. ooL,.,. i ,,oooo IV ,; : [? /~ z ~ t- U /v z ,f ~ U N Z ,,<" E U IV Z ,f E z/

Prote/'n-N I ON& n I?N,f

Z ~/e/rh/e&sfzse o0~ g = schweee ,,

1~ ( / - Ybertrugung

Ig t ~f [ I] AlL Y # :7 N L ,f E :) Abb. 3. ~ittelwerte im Zellkern in 7 x 10-". Schwarze

S/i~tlen = Signfikante Differenz zum Normalgewebe

N L . e £ U IVL~q£(I I V L Y [ t 7 IVL~EK} N L g ~ Y

IP ' °Pe /n -N}~ IP#Y iV-normal

2 - schwePe ,, [~ (/:Ic:mpsle U = Uber/Pugung

NL l f # V IV! 2EL~ Abb. 4. ~Iittelwerte ira Cy~oplasma + Mikrosomen 4- Mi~oehoudrien in y × l 0 -~. Sehwarze S~ulen = Sign[fikan~e Differeilz zum NormMgewebe

sehriebene Abnahme der Verbindungen ist vorwiegend du tch Vergnderungen im Cyt~oplasma beding% Bei prakt isch allen un te rsuehten Verbindungen k o m m t

es zu einer Verminderung der Wer te auf ~/3---1/5 gegen- fiber dam Not~lalgewebe. Bei der ~Ybertragung is~ die Abnahme nieht so erheblieh wie bei der Gestose, doeh ist sie ebenso wi t bei dieser deut l ieh signifikant.

Zur besseren l~bersieht haben wit die Mi t te lwer te der normalen und pathologisehen P laeen ten in 4 Ab- bi ldungen (Abb. 1--4) zusammengefagt . Die signi- f ikanten Untersehiede zwisehen normalen a n d patho- logisehen Plaeenten wurden dabei sehwarz dargestel l t .

Diskuss ion

U m unsere Ergebnisse bei den Gestosen a n d der ~ b e r t r a g u n g zu deuten, sei kurz auf den heut igen Stand des Wissens dieser pathologischen Schwanger- sehaf tsformen eingegangen.

Gestose. Naeh neueren anatomisehen, histoehemisehen, physiologisehen and physiologiseh-ehemisehen Untersuehun- gcn ist als ein m6glieher ]?aktor fiir die Entwieklnng der Toxikosesymptome eine ungeniigende Blutzufuhr zur Placenta anzusehen. So land man beim Tier, dab eine kiinstliehe Isch&mie des schwangeren Uterus eine ErhShung des Blut- drucks zur Folge hat und dab die plaeentare Isehgmie mit ein Kansalfaktor der hohen fetalen Sterblichkeit seD, 6, 49. Augerdem bestehen naeh den Angaben yon NAST~OO~ Kor- relationen zwisehen der Blutz~uhr zur Ptaeenta und der Bildung yon Hormonen mit steroider Struktur: 1. Herab- setzung des Oestrogen-Spiegcls im Serum und Urin, 2. erhShte Ausseheidung yon C~)rtieosteroiden, and zwar besonders der Nineraloeortieoide, 3. eine verminderte Ausseheidung yon Pregnandiol im Urin. Nach den Angaben dieses Autors kommt es dutch die ungenfigende Blutzufuhr zur Placenta zn einer Funktionss~Srung, wodureh die in der Placenta gebildeten Steroide nieht mehr auf adgquate Weise zu pro- gesteronghnliehcn Stoffen umgebaut werden k6nnen. Diese St6rung des Stoffweehsels soll direkt oder indirekt Anlag geben zur Entstehung yon 10tacentaren Cortieosteroiden. Diese Cortieosteroide wiirden unter Nitwh'kung yon hypophys~ren antidm~tisehen Hormonen eine abnorme Wasser- nnd Salz- retention zustande bringen. Hierdureh entstfinde eine Sensi- bilisierung des Gef&gsystems auf blutdruckerhShende Sub- stanzen des I-Iypophysenhinterlappens ~°-~2. Je hSher der Blutdruek, desto gr6Ber der A~%eriolenspasmus in den Ge- f/~gen des graviden Uterus, um so sehlechter die Durchblutung der Placenta. Der Blutdruek steigt besonders bei erh6htem Innendruek des Uterus (Primiparae, Mehrlingsschwanger- schaften, Hydramnion) oder maalgelnder Dehnbarkeit des GefMtsystems an (ttypoplasia uteri, Arteriosklerose). Ein Verhiiltnis der Nortalit~t zur St&rke der Albuminurie seheint nicht zu bestehen s. - - Mikroskopisch naehweisbare Gefgg- sp~smen in den verschiedensten Organen bei der Eklampsie sowie bei der hier hgufig auftretenden Abruptio placentae spreehen ebenfMls fiir das Vorliegen eines Gefggspasmus. Hgmorrhagien und Nekrosen in und um den Uterus wurden beobaehtet, sogar sehwere Blutungen in die Parametrien and Nierenrindennekrosen.

Normal ist die DurchblutungsgrSBe der Placenta 500 his 600 ema/min. Bei Zwillingssehwangerschaften ist der Sauer- stoffverbraueh etwa 2mal so grog wie bei der Einlings- sehwangerseha~ 43. Bei der Prgeklampsie sowie ehronisehem Hochdruek kann dieser Weft ungefghr nur 1/2 so grog und bei sehweren Eklumpsien sogar nur 1/4 so grog wie bei norma- len Sehwangersehaften sein t, 4,10, 11.4s, ~6. Bei kSrperlieher Belastung nimmt die bei der Pr~eklampsie vorhandene Is- eh~mie des Uterusmuskets zu t6. Wurden dagegen die sehweren Fi~lle von Toxikosen mit blutdrueksenkenden Stoffen (Hexa- methonium, I-Iydrazinophthalazin, Veratrum- und Rau- wolfia-Extrakt) behandelt, so fiihrte dies zu einem deutlichen Anstieg der Durehblutungsgr6ge 45.

Wahrseheinlieh ist die Ursaehe der Hypertonie bei den Toxikosen extraplaeentar zu suchen, wenngleich nicht v611ig ausgesehlossen werden kann, dab darfiber hinaus der Blut- druek dutch eine pl~centare Iseh~mie infolge Aussehiit~ung pressoriseher Substanzen gesteigert werden kann. Die Is- eh~mie der Placenta ist nieht Ursaehe, sondern Folge der Hypertonie. Die gesunde Placenta hat betreffend ihrer Durehblutungsgr6ge eine Sieherheitsgrenze yon tiber 50%, w~ihrend diesetbe bei der Toxikose infolge der Isehgmie um 60% herabgesetzt ist 1°.

Page 5: Nucleinsäuren und Phosphor-Fraktionen in der Placentazelle bei Gestosen und Übertragungen

Zg. a7, Hen 9 G. S ~ K : Nueleins~m'en und Phosphor-Fraktionen in der Plaeentazelle bei Gestosen und edbertragungen 505 1. l~gai 1959

Bereits C~vnnA ~ glaubte gezeigt zu !Saben, dab bedeutende Gef~Bvergnderungen in der Placenta bei Eklampsie and den Toxikosen neben Blutungen in den Zottenstamm vorliegen. ~¥eitere histologische Untersuchungen an Placenta yon Ge- stosen ergaben neben einer starken Neubildung yon Gef~gen und einer Wucherung des embryonMen Bindegewebes tier Zotten eine Vergr6gerung des Zellkerns mit Verklumpungen dessetben als auch Pyknosen, wghrend das Cytoplasma stark eingeengt war. Das Zottenstroma war normal s~. Bei der Pr~- eklampsie und Eklampsie konnten in 51 bzw. 83% hamor- rhagische Infarkte im Gegensatz zu 3 % der normalen Pla- centa gefunden werden. Wenn auch das AusmaB der patho- logischen Vergnderungen im groBen und ganzen vom Schwere- grad der Toxikose abhi~ngig ist, so werden diese Ver~nderungen heute nicht, wie frfiher vielfach angenommen, als urs/~chlicher Faktor, sonder~ als Folgeerseheinung der Toxikose aufge~aI3t. Sie sind offenbar - - wie oben schon ausgefiihrt - - dureh all- gemeine Gefi~Bver?J~derungen im Organismus der Toxikose- kranken bedingt and ]assen sich wie in anderen Organen auch in der Placenta als Erweiterung, Stasen, Wandver~nde- rungen, Blutungen, Thrombosierungen und Nekrosen histo- logisch verfolgen ~s.

Zusammenfassend l~Bt sieh sagen, dab es wahr- scheinlich Durehbtutungsst6rungen mit Sauerstoff- mangel im Uterus and damit in der Placenta sind, die bioehemische Ver/~nderungen bedingen. Diese sind aber offenbar bei der Untersuctmng des Gesamt- gewebes nicht nachweisbar, denn abgeseheu yon der Zunahme der DNS und Abnahme der t~NS liel~en sich an den anderen untersuchten Verbindungeu keine signifikanten Un£erschiede zum Normalgewebe fest- ste]len. Diese Ergebnisse w~ren analog den Befunden yon K ¥ ~ K , der Uutersehiede im Sauersto~verbrauch und der anaeroben Glykolyse zwischen normalen and Toxikose-Ptaeenten in vitro nicht festste]len konnte a~. Diese Befunde des Autors sollen gegen eine vor- zeitige Altersdegeneration oder eine in r ive erfolgte irreparable Sch£digung der gesamten Placenta bei der Sehwangersehaftstoxikose spreehenSa, a~. Die Pla- centa sell gegen einen Sauerstoffmangel nieht so emp- findlieh sein wie das Gehirn, die Leber oder der Herz- muskel, denn nach 3stfindiger Anoxie oder Hypoxie war ansctfliel3end der Sauerstoffverbraueh in vitro noeh normal. Nut nach 5stfindiger Ischgmie lieB sieh kaum noeh ein 8auerstoffverbraueh zeigen ~s.

Man m/iBte deshalb annehmen, dab immerhin eine erhebliche Iseh//mie in der Placenta vorausgegangen sein mug, bis es zu faBbaren Ver~nderungen kommt. Fiir den Geburtshelfer £st es reeht sehwierig, zu sagen, wie lange eine ]typertonie, (tie man wohl aul Grund der obigen Ansfiihrnngen ursi~ehtieh zm - Gestose in Beziehung setzen muB, vor der Geburt bestanden hat. Wenn wir auch bei einer groBen Zahl yon F~llen infolge unserer regelmi~gigen Sehwangerschaftsbetreu- ung eine bestehende Hypertonie reeht frfih vor der Geburt feststelten kSnnen, so bekommen wit leider einen anderen Teil der Patientirmen erst z.Z. der Geburg zur Untersuchung. In den F/~llen, in denen ~4x die bestehende Hypertonie nnd die anderen Ge- stosesymptome fiber lgngere Zeit zurfick verfolgen kSnnen, wgre eine Sch£digm)g der Placenta wohl ver- st/~ndlich.

Es sei hier darauf hingewiesen, dab wit Ver/~nde- rungen im fi,lmlichen Sinne auch bei der Bestimmung des Kathepsins ss sowie der sauren und alkalisehen Phosphatase s~ in den Zellfraktionen fanden.

M6glieherweise ist ffir die Seh/id%ung der Placenta und damit des Feten nieht die Sehwere der Gestose, sondern nm" die Dauer der Erkrankung mat?gebend, denn zwisehen den gebildeten Gruppen - - Mehte,

Klin. Wschr., 37. ffghrg.

sehwere Gestose und Eklampsie - - f a n d e n sich keine wesentlichen Unterschiede. GMche Verh/~ltnisse land F~IEDB~G 20 bei Nachuntersuehungen yon t~esthyper- tonien naeh Gestosen, der zwisehen den versehiedenen Gruppen ebenlalls keine Untersehiede fan&

Wenn aueh die Frage der Placentaseh~digung in- folge verschiedener Sauerstoffmangelzust/~nde nieht ganz gekl~rt werden kann, so glauben wir doeh, dab bei den Placenten pathologiseher Graviditi~ten es in- folge einer Isch~mie zu einer Abnahme des Protein-N, des Gesamt-P, aller P-Fraktionen sowie der I~NS in der Zelle, und zwar im Cytoplasma kommt. Dutch diese betr/~ehtliehe Abnahme der Verbindungen vor- wiegend im Cytoplasma seheint die Zelle kleiner zu werden, so dab wir bierdureh in 1 g Frischgewebe eine grSBere Zellzahl und damit aueh eine hShere DNS- Konzentration erhalten. Die histologisehen Unter- suehungen, die bei Gestosen eine Verkleinerung des Cytoplasmas angeben 57, wfirden unsere Anschauung im oben genannten Sinne unterstfitzen.

In diesem Znsammenhang gewinnen Untersuchun- gen am ligierten isch/imischen Leberlappen besondere Bedeutung. Nach Absehnfirung kommt es zum fast v6Iligen Versehwinden der Ribonucleotide aus dem Cytoplasma der Leberzelle. Nach F~rbung mit ToM- dinblau erscheinen die Zellen, als wenn sie mit I~ibo- nuclease inkubiert worden w£ren. Vor~degend wird die Mitoehondrien- und Mikrosomen-Fraktion hierbei betroffen ~s. Weiterhin wird bei Anaerobiose der Ein- bau yon p3~ in die RNS um 6 0 - 9 0 % herabgesetzt 2s, nicht aber in die DNS ~7. Eine weitere Best~tigung unserer Annahme der Zellsch~,digung geben uns die gleichen ehemischen Ver/~nderungen an den pr/~eanee- rSsen Leberzetlen, die man naeh Ffitterung mit car- cinogenen Farbstolfen erh/~lt1%

Nach Gabe yon Cortison kommt es zu einer Ab- nahme der I~NS in der Leber um 20% so~de des N- Gehalts in allen Zellfraktionen --- besonders in den ?¢Iikrosomen - - am 50 % und des Lipoid-Gehults39 Da nun bei den Toxikosen vermehrt Corticosteroide ausgeschieden werden 37, w~re weiterhin zu diskutie- ren, ob die Ver/~nderungen in den Zellfraktionen - - vielleieht sekund£r - - nicht dt~rch eine ErhShung des Cortieosteroid-Spiegels bedingt sind.

~bertragunfi. D~I~ eine verlangerte Tragzeit Gefahren flit das Kind mit sich bringt, ist bekannt 52 Als m6gliehe Ursache wird eine Veranderung der ,,Mternden" Placenta, die nieht mehr in der Lage ist, die wachsenden Anforderungen des Feten zu erffilten, angesehen. His~ologische Untel~uchungen yon Placenten iibertragener Kinder zeigen neben schon makroskopisch ~uffallenden Inlarkten mikroskopisch erkenn- bare Zotten-Verldebungen, die in gr6gerer Zahl auftreten, so dab sie die placentare Gasaustausohfl~che erheblieh herub- setzen, was ffir die Sauerstoffversorgung des Kindes unter tier Geburt yon Bedeutung ist~L Nach FL~XN]~ 19 nimmt die Durchl~ssigkeit der Placenta ~fir Natrium bereits vor dem Geburtstermin ab. Da die Durchl~ssigkei~ tier Placenta ffir Natrium und Sauerstoff parallel verl~uft, glaubt er, dab die Insuffizienz der Placent~ in einer Permeabilit~ts~nderung ihre Ursache hat. ErhOhter Sauerstoffbedaff bei fibertragenen Kindern son einen weiteren F~ktor flit die Kh~dsschMigung darstellen. J~hnliche Befunde erhielt man bei Anwendung yon Pa~. In den letzten Tagen der Gravidit~t nimmt der Durchtritt yon Pan durch die Pl~cent~ bis zum norma]en Geburtstermin um ~ast das Doppette zu. Wird kiinsttich die Schwangerschaft verl~ngert, dann sinken die Werte wieder ab. Auf welchen Fa.ktoren dies beruht, ist noch unklar~%

Bei den (~bertragungen fanden wir, ebenso wie bei den Gestosen, eine erhebliche Abnahme fast aller untersuehten Verbindungen im Cytoplasma. Der Zell-

36

Page 6: Nucleinsäuren und Phosphor-Fraktionen in der Placentazelle bei Gestosen und Übertragungen

506 I~ANS-DIETEI~ GOTIIE und KLAUS HIbrRICttSEN: Die Chromatinstruktur der Granulocytenkerne Klinische Wochenschrift

k e r n we i s t e ine ger inge Z u n a h m e auf , die j e d o e h d e n Ve r lu s t i m C y t o p l a s m ~ n i c h t ausg le i chen k~nn , so d a g es uuch in d e r Zelle zu e iner A b n a h m e k o m m t . Be i den v ie l se i t igen F u n k t i o n e n der P l a c e n t a , die diese ffir das K i n d ausf ib t , i s t es ve r s t~nd l i ch , d a b diese s t a r k e n V e r £ n d e r u n g e n irn C y t o p l a s m a de r P l a c e n t a - zel le zu sch/ id l iehen A u s w i r k u n g e n des K i n d e s f f ihren k6nnen .

Be i de r B e t r a c h t n n g d ieser B e f u n d e w/ire zn fra- gen, ob n i e h t die g le i ehen U r s a c h e n , die w i r oben ans- f f ihr l ieh be i den Ges tosen be seh r i eben haben , ffir die V e r / i n d e r u n g e n bei d e n P l a e e n t e n aus U b e r t r a g u n g e n v e r a n t w o r t l i c h w/iren. E i n e Bes t / i t i gung dieser An- n a h m e y o n der p l a e e n t a r e n I seh / imie auf G r u n d e iner v o r a u s g e g a n g e n e n V a s o c o n s t r i c t i o n g e b e n nns d ie Be- f u n d e y o n BIgOWNE n, de r m i t H i l f e de r N a t r i u m ~- C l e a r a n c e - M e t h o d e bei d e n U b e r t r a g u n g e n ebenso wie be i d e n Ges tosen v e r m i n d e r t e W e r t e l and .

Zusamraen / assu ng I n 31 P l a c e n t e n aus p a t h o l o g i s c h e n Schwange r -

s e h a f t e n - - Ges tose u n d ~ b e r t r a g u n g e n - - w a r d e n in den S t r u k t u r e l e m e n t e n de r Zelle - - Zel lkern , Mito- ehondr ien , C y t o p l a s m a + M i k r o s o m e n - - de r P ro - t e in -N , G e s a m t - P , die P - F r a k t i o n e n sowie die D N S u n d t { N S b e s t i m m t .

Gegenf ibe r P l a e e n t e n aus n o r m a l e n G r a v i d i t / i t e n (mens X) k a m es zu fo lgenden s ign i f i kan t en Ver / inde- r u n g e n bei d e n p a t h o l o g i s e h e n P l a e e n t e n .

Ira Gesaratgeu, ebe. 8 0 - - 1 0 0 % i g e Z u n a h m e d e r D N S - K o n z e n t r a t i o n m i t g le ichze i t ige r E r h 6 h u n g der Zel lzahl . V e r m i n d e r u n g d e r R N S - K o n z e n t r a t i o n urn 4 0 - - 5 0 % .

In der Zelle. A b n a h m e des P r o t e i n - N , Ges~rnt -P , I%NS sowie des L i p o i d - P u n d Nue l e in s / i u r e -P be i d e n Ges tosen u n d des G e s a m t - P , de r R N S , des L i p o i d - P u n d N u e l e i n s £ u r e - P bei den U b e r t r a g u n g e n .

Im Zellkern. Z u n a h m e des P r o t e i n - N , des Ge- s a m t - P sowie des L i p o i d - P .

Ira Cytop~sraa + Mikrosoraen + Mitoehondrien. V e r r n i n d e r u n g d e r W e r t e be i f a s t a l len u n t e r s n c h t e n V e r b i n d u n g e n auf ~/a--~/~ gegen / ibe r d e m N o r m a l - gewebe .

Als U r s a c h e der V e r / i n d e r u n g e n in der P l a c e n t a - zelle, d ie rn6gl ieherweise m i t v e r a n t w o r t l i e h s ind ffir die e rhSh t e l dnd l i che M o r t a l i t S t be i d iesen E r k r a n - kungen , wh~d eine p l u c e n t a r e Ischi~inie anf G r u n d e iner v o r a n g e g a n g e n e n V a s o c o n s t r i c t i o n a n g e n o m r n e n .

Wir d~nken der ])eutschen Forschungsgemeinsch&ft ffir die Unterstfitzung dieser Arbeit.

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DIE CHRONATINSTRUKTUR DER GRANUL OCYTENKERNE IN IHRER BEZIEHUNG ZU DEN GESCHLECHTSSPEZIFISCHEN K E R N A N H A N G S G E B I L D E N

Von ]~IANs-DIETE~ GOTHE und KLAUS I-h~RICHSEN*

Aus der Frauenklinik (Direk~or: Prof. Dr. I~IRCHHOFF) uIld dem Anatomischen Ins~i~ut (Direk~or: Prof. :Dr, BLECHSCH~IDT) der Universit~it GOttingen

Einleitung k a n n n a c h den b i she r v o r l i e g e n d e n U n t e r s u e h u n g e n Die Ausz / ih lung de r , , d r u m s t i c k s " g e n a n n t e n K e r n - als e ine zuver l / i ss ige M e t h o d e zu r cy to log i s ehen Ge-

anh~tnge in m e n s e h l i c h e n n e u t r o p h i l e n G r a n u l o e y t e n s e h l e c h t s d i a g n o s t i k angesehen werden . I n Grenzfi~llen * Mit Unterstiitzung dutch eine Sachbeihflfe der Deut- b e s t e h t die M6gl iehke i t , die S iche rhe i t de r E r g e b n i s s e

sehen Forsehungsgemeinschaft. d u r c h e rwe i t e r t~ Z / ih lungen (~VI]~nE~AN~ e t al. 1957;