Nutzungskonzepte Slacklinen Steffen Reich, DAV-Ressort Natur- und Umweltschutz Erfahrungstransfer aus dem Felsklettern Slackline-Symposium „Talk the line“, 8. Juni 2013
Nutzungskonzepte Slacklinen - JDAV · 2013-07-15 · Slackline-Symposium „Talk the line“, 8. Juni 2013 . Klettern und Slacklinen Annahme Strategien zum Lösen von Nutzungskonflikten
1992 erste Kletterkonzept in der Fränkischen Schweiz
Kletterer als Naturzerstörer
Vorführender
Präsentationsnotizen
Anfang der 80iger Jahre sind die ersten Stimmen aufgetaucht, die sich kritisch mit den Auswirkungen von Sport für den Artenschutz auseinander setzten. Erste Felsen wurden gesperrt. Für viele Natursportler damals nicht nachvollziehbar, da sie sich als Verbündete des Naturschutzes verstanden. Seit 1982 ist der DAV in Bayern als Naturschutzverband anerkannt. Die Auseinandersetzung zwischen den Interessen des Sports und den Belangen des Naturschutzes spitzte sich Ende der 80iger, Anfang der 90iger Jahre zu. In Baden Württemberg sprach ein generelles Kletterverbot aus, in Nordrheinwestfahlen wurden nahezu 90% der Kletterfelsen gesperrt. Anfang der 90iger Jahre entstanden die ersten Schutzkonzepte des Deutschen Alpenvereins, in Baden Württemberg konnten an festgelegten Felsen mit Ausnahmegenehmigung wieder geklettert werden. Überlagert wird die Diskussion um Natursport und Naturschutz durch allgemeine Entwicklung, wie die Verabschiedung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU, das Biotopverbundnetz "Natura 2000" entsteht. Die Wissenschaft setzt sich mit neuen Fragestellungen auseinander, wie Artendiversität und Störökologie. Neue Erkenntnisse machen differenzierte Schutzkonzepte möglich Das Bundesnaturschutzgesetz wird 2001 novelliert. Sport findet in das Gesetz im Bereich der Erholung Eingang.
Grundpositionen der Bergsportverbände Grundsätze zum Klettern in der Natur
DAV sieht sich zuständig fürs Felsklettern
Felsgebiete bedürfen eines besonderen Schutzes
Ausgewogene Berücksichtigung der Interessen des Naturschutzes und des Kletterns
DAV betreibt aktiv Biotop- und Artenschutz und verhindert/beseitigt Schäden
setzt sich dafür ein, dass Felsen für ALLE Kletterer zugänglich sind
Möglichkeit für Erstbegehungen soll erhalten bleiben.
Vorführender
Präsentationsnotizen
Erarbeitet von der Kommission Klettern & Naturschutz in Zusammenarbeit mit den NaturFreunden, der IG Klettern und den Pfälzer Kletterern. Beschluss des DAV-Verbandsrates am 27./28. Oktober 2011.
Klettern und Naturschutz
Differenzierte Lösungen
Vorführender
Präsentationsnotizen
Differenzierte Lösungen In populären außeralpinen Klettergebieten mit einer hohen Belastung der Felsbiotope ist unter Umständen eine differenzierte Regelung von Art und Umfang der klettersportlichen Nutzung notwendig. Sie orientiert sich an der unterschiedlichen Ausprägung der Faktoren naturräumliche Struktur, Schutzwürdigkeit und Ausmaß der Nutzung. Ein Beispiel dafür ist das im Frankenjura entwickelte Drei-Zonen-Konzept. Dabei werden die Felsen in Zonen unterschiedlicher Nutzung eingeteilt. In Zone 1 wird ein Kletterverzicht vereinbaret, in Zone 2 darf auf bestehenden Routen geklettert werden und in Zone 3 sind auch Neuerschließungen von Kletterrouten möglich. Gesperrte und freigegebene Bereiche an den Felsen werden durch die deutschlandweit einheitlichen Symbole Kreuz und Pfeil gekennzeichnet. Flächenhaft temporär gesperrte Bereiche Während der Nistplatzwahl sowie der Brut- und Aufzuchtzeit geschützter felsbewohnender Tierarten (u. a. Uhu und Wanderfalke) sind an bekannten Brutfelsen zeitlich und räumlich angemessene Kletterverzichte zu vereinbaren. Wegen einer möglichen Verschiebung von Brut- und Aufzuchtphasen ist eine Ruhephase vom 1. Februar an üblich. Das Ende der Schonzeit erfolgt entsprechend der langjährig bewährten Praxis bei Nichtstattfinden oder Beendigung der Brut, spätestens aber am 31. Juli.
Kletterkonzeptionen Sieben Grundprinzipien bei der Erstellung und Umsetzung
Beschränkung der Regelungen auf das notwendige Maß
Beteiligung aller Interessensgruppen
Sicherstellung der ökologischen Verträglichkeit
Freiwilligkeit
Erhalt der Entwicklungsmöglichkeiten für den Klettersport
Eindeutigkeit
Differenziertheit
Kletterregionen Deutschlands
Betreuung der Klettergebiete
Vorführender
Präsentationsnotizen
Betreuungsstruktur Die DAV-Strategie kann nur greifen, weil heute jedes außeralpine Klettergebiet entweder von einer Sektion des Deutschen Alpenvereins, einem anderen Kletterverein oder einem Arbeitskreis Klettern und Naturschutz (AKN) betreut wird. Damit ist Deutschland weltweit das erste Land, in dem es gelungen ist, die flächendeckende Betreuung der Klettergebiete sicherzustellen. Diese Felsbetreuung ist dreistufig organisiert. Aufgaben von Felsbetreuern Der für ein Klettergebiet verantwortliche „Felspate“ arbeitet zusammen mit den zuständigen Gremien der Kletterverbände - wo angebracht - die lokale Kletterkonzeption aus, stimmt sie mit den Behörden und Naturschutzverbänden ab und führt die notwendigen Pflegemaßnahmen an den Felsen durch. Vor Ort informieren Vertreter des Felspaten die Aktiven in Beratungsgesprächen über die getroffenen Regelungen. Eine der wichtigsten Aufgaben der Felspaten ist die Schaffung einer adäquaten Infrastruktur, die der Kanalisierung der Erholungssuchenden dient und den Schutz der Felsbiotope gewährleistet.
Betreuung der Klettergebiete
Kommission Klettern & Naturschutz
Vorführender
Präsentationsnotizen
Betreuungsstruktur Die DAV-Strategie kann nur greifen, weil heute jedes außeralpine Klettergebiet entweder von einer Sektion des Deutschen Alpenvereins, einem anderen Kletterverein oder einem Arbeitskreis Klettern und Naturschutz (AKN) betreut wird. Damit ist Deutschland weltweit das erste Land, in dem es gelungen ist, die flächendeckende Betreuung der Klettergebiete sicherzustellen. Diese Felsbetreuung ist dreistufig organisiert. Aufgaben von Felsbetreuern Der für ein Klettergebiet verantwortliche „Felspate“ arbeitet zusammen mit den zuständigen Gremien der Kletterverbände - wo angebracht - die lokale Kletterkonzeption aus, stimmt sie mit den Behörden und Naturschutzverbänden ab und führt die notwendigen Pflegemaßnahmen an den Felsen durch. Vor Ort informieren Vertreter des Felspaten die Aktiven in Beratungsgesprächen über die getroffenen Regelungen. Eine der wichtigsten Aufgaben der Felspaten ist die Schaffung einer adäquaten Infrastruktur, die der Kanalisierung der Erholungssuchenden dient und den Schutz der Felsbiotope gewährleistet.
Information Banner für Kletterhallen
Vorführender
Präsentationsnotizen
Öffentlichkeitsarbeit Im Bereich Klettern und Naturschutz ist die Öffentlichkeitsarbeit eine wichtige Maßnahme für die Umsetzung der Regelungen zum naturverträglichen Klettern. Im Leitbild stellt der DAV die Bedeutung des Klettersportes und seine Position dazu dar. Faltblätter und Broschüren, wie „Zu Gast in den Felsen“, geben den Kletterern einen Einblick in den Naturraum Fels und vermittelt die grundlegenden Regeln naturverträglichen Kletterns. Poster und Banner informieren Hallenkletterer über die Hintergründe zum Thema Klettern & Naturschutz. Im DAV-Felsinfo können aktuelle Informationen zum naturverträglichen Klettern für rund 4000 Kletterfelsen abgerufen werden.
Information
Alexander und Thomas Huber
Vorführender
Präsentationsnotizen
Öffentlichkeitsarbeit Die bekannten Kletterer Alexander und Thomas Huber unterstützen den DAV beim Projekt Klettern und Naturschutz. Für öffentliche Veranstaltungen der Sektionen und Kletterhallen stellt die DAV Ausstellung Klettern und Naturschutz den Klettersport plakativ dar. Immer mehr Kletterführer, welche die Grundsätze zu einer ganzheitlichen und umweltverträglichen Ausübung des Klettersportes vertreten, werden mit dem Gütesiegel "Naturverträglich Klettern„ ausgezeichnet werden. Auch eindeutige Beschilderung sind notwendig zur Information über die in den Kletterkonzeptionen vereinbarten Verhaltensregeln.
Ausbildung
• Ökologie in der Trainer-Ausbildung
• Bereicherung des Naturerlebnisses
• Verständnis für Einschränkungen und Lenkungen
• Kletterschein Outdoor
Slacklinen an Felsen
• nur geeignete Fixpunkte verwenden
• keine (Bohr)haken von Kletterrouten verwenden
• lokale Kletterregelung beachten, z.B. kein Betreten der Felsköpfe, keine neuen Haken setzen etc.
• ggf. Kontakt zu den Gebietsbetreuern aufnehmen
Empfehlungen zum Slacklinen
• informiert euch über bereits bestehende Regelungen
• verhaltet euch möglichst rücksichtsvoll
• organisiert euch, schafft Strukturen
• macht euch klar, was ihr wollt
• erarbeitet Lösungen zusammen mit anderen Akteuren (Vertrauen)
• informiert über die Lösungen auf allen Kanälen (Akzeptanz)