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1-2015 DOMINIKANERINNEN I Dominikanerinnen UNSERE MISSION Die Beilage Ihrer Ordensgemeinschaft im Missionsmagazin kontinente •1-2015 Foto: Geraldine Busse OP so eine starke Hand zum Festhalten und Anlehnen haben wir alle schon einmal gebraucht und wünschen wir uns immer dann, wenn wir das Gefühl haben, es allein nicht zu schaffen. Der Junge auf dem Foto gehört zu den Aidswaisen einer Missionsstation in Loreto, Simbabwe. Er zeigt einem Besucher aus Deutschland sein Zuhause, gleichzeitig ver- mittelt er diesem jedoch auch das Gefühl: Es ist gut, dass du da bist und mich an die Hand nimmst. Um das ganz deutlich zu machen, schmiegt er sein Gesicht an die Hand und drückt damit sein Vertrauen aus. Eine Geste, die anspricht und berührt. Ein neues Jahr beginnt, von dem wir nicht wissen, was es uns persönlich, unserem Land, unserem Konti- nent oder der Welt bringt. Wie hilfreich wäre es, wenn sich uns in schwierigen Situationen auch eine starke Hand entgegenstreckt, die wir ergreifen können und die uns hält. Wie sehr wünschen sich die leidgeprüften Menschen in den zahlreichen Kriegsgebieten diese hilfreiche Hand. Wie sehr sehnen sich die Millionen Flüchtlinge nach der ausge- streckten Hand, die sie hält und ihnen vermit- telt: Du bist mein Bruder, meine Schwester und daher willkommen. In dieser kontinente Ausgabe wird über engagierte Menschen berichtet, die seit vielen Jahren ihre Hände für andere einsetzen, denen es schlechter geht als ihnen selbst. Immer wieder findet dieser Brückenschlag statt – über Länder und Meere hinweg. Eines ist ganz sicher: Gottes Hand steht uns immer zur Verfügung, an jedem Tag des neuen Jahres, das nun beginnt. Lassen wir uns vertrauensvoll von ihm an die Hand nehmen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein friedvolles und von Gott gesegnetes Jahr 2015. Ihre Dominikanerinnen Liebe Leserin, lieber Leser,

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1-2015 DOMINIKANERINNEN • I

DominikanerinnenUNSERE MISSION

Die Beilage Ihrer Ordensgemeinschaft im Missionsmagazin kontinente •1-2015

Foto: Geraldine Busse OP

so eine starke Hand zum Festhalten und Anlehnen haben wir alle schon einmal gebraucht und wünschen wir uns immerdann, wenn wir das Gefühl haben, es alleinnicht zu schaffen. Der Junge auf dem Foto gehört zu den

Aidswaisen einer Missionsstation in Loreto,Simbabwe. Er zeigt einem Besucher ausDeutschland sein Zuhause, gleichzeitig ver-mittelt er diesem jedoch auch das Gefühl: Esist gut, dass du da bist und mich an die Handnimmst. Um das ganz deutlich zu machen,schmiegt er sein Gesicht an die Hand unddrückt damit sein Vertrauen aus. Eine Geste,

die anspricht und berührt. Ein neues Jahr beginnt, von dem wir nicht wissen, was es unspersönlich, unserem Land, unserem Konti-nent oder der Welt bringt. Wie hilfreich wärees, wenn sich uns in schwierigen Situationenauch eine starke Hand entgegenstreckt, diewir ergreifen können und die uns hält. Wie sehr wünschen sich die leidgeprüften

Menschen in den zahlreichen Kriegsgebietendiese hilfreiche Hand. Wie sehr sehnen sichdie Millionen Flüchtlinge nach der ausge-streckten Hand, die sie hält und ihnen vermit-telt: Du bist mein Bruder, meine Schwesterund daher willkommen.

In dieser kontinente Ausgabe wird über engagierte Menschen berichtet, die seit vielenJahren ihre Hände für andere einsetzen, denen es schlechter geht als ihnen selbst. Immer wieder findet dieser Brückenschlagstatt – über Länder und Meere hinweg.Eines ist ganz sicher: Gottes Hand steht

uns immer zur Verfügung, an jedem Tag desneuen Jahres, das nun beginnt. Lassen wiruns vertrauensvoll von ihm an die Hand nehmen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein friedvolles und von Gott gesegnetesJahr 2015.

Ihre Dominikanerinnen

Liebe Leserin, lieber Leser,

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II •DOMINIKANERINNEN 1-2015

DOMINIKANERINNEN

Haben Sie sich schon mal in einem dunklenWald verirrt?

Wenn ich diese Schriftstelle lese oder höre,steigt in mir eine Erinnerung hoch über eineSituation, die schon über drei Jahrzehnte zu-rückliegt. Wir hatten im Kloster Besuch voneinem Priester aus Südafrika, der sich für dieLiturgie-Erneuerung von Romano Guardiniinteressierte. Da die nahegelegene Burg Ro-thenfels von Guardinis Leben und Wirken ge-prägt ist, kam die gute Idee auf, eine herbstli-che Waldwanderung zur Burg mit unseremGast zu machen. So wanderten wir zu viertbei schönem Wetter auf dem Waldweg, derzuletzt zu einem wunderschönen Pfad führt.Man nennt ihn „Philosophenweg“, Guardinihat diesen Weg gerne für seine Meditationengewählt.

Als wir zur Burg kamen, zeigte uns dieBurgfrau stolz alle ihre Schätze über den ver-ehrten Romano Guardini. Es gab Vieles anBildmaterial, Büchern und Dokumenten, so-wie persönliche Dinge von Guardini zu se-hen. Die Begeisterung und das Interesse un-seres Gastes steckte uns an und veranlasstedie Gastgeberin, viel zu erzählen. Der Blickauf die Uhr mahnte uns leider zum Aufbruchund so verabschiedeten wir uns dankbar vonunserer Burgfrau, die durch ihre persönlicheVerbundenheit zu dem tief religiösen und soeinfachen Menschen Guardini auch uns sei-ne Persönlichkeit so lebendig und zeitnahwerden ließ. Tief beeindruckt machten wir

uns auf den Rückweg. Doch inzwischen setz-te bereits die herbstliche Dämmerung einund wir hatten weder Taschenlampe nochHandy, das Letztere gab es noch nicht. Ichspüre noch heute das in mir aufsteigende Un-behagen. Wir gingen miteinander schwei-gend den Weg, es waren weder Mond nochSterne zu sehen. Wir versuchten auf demWeg zu bleiben, rechts und links Dunkelheit.

Stille Hilferufe zum Himmel geschicktEs war schrecklich und in mir kam die bangeFrage auf: Was machen wir, wenn wir dieNacht über hier im Wald verbringen müssen?Ich konnte nicht weiterdenken, stille Hilferu-fe schickte ich nach oben! Vielleicht tatenmeine Mitschwestern das Gleiche, dennplötzlich veränderte sich die Dunkelheit undvon weiter Ferne war etwas Helles zu sehen.Jetzt schienen an unseren Beinen „Flügel zuwachsen“, denn unsere Schritte wurdenschneller. Voll Hoffnung und Spannung gin-gen wir auf das größer werdende Licht zu.Und als wir näher kamen, konnten wir er-staunt die brennende Außenlampe eines unsbekannten Forsthauses erkennen. Erleichtertund voll Freude waren wir, da wir jetzt eineklare Orientierung hatten. Der Weg aus demdunklen Wald war uns jetzt bekannt undführte uns froh und dankbar nach Hause.

So ähnlich muss es auch den drei Weisengegangen sein, als sie den Stern sahen, derihnen den Weg ins Haus zeigte, wo sie den

neugeborenen König fanden, den sie seit ih-rem Aufbruch aus ihrer Heimat gesucht hat-ten.

Ich denke auch an die vielen Heimatver-triebenen und Flüchtlinge in unserer Welt,die das wenige, das sie haben, zurücklassenmüssen. Meist ohne Perspektiven für einbesseres Leben, halten sie die innere Ver-zweiflung vielleicht nur aus, weil sie auchdie Kraft einer Hoffnung spüren, die größerist als ihr trauriges Dasein. Auch sie suchennach einem Stern, der in ihrer Dunkelheit ih-nen Leben, Menschenwürde und Wertschät-zung verheißt. Vergessen wir sie nicht, siesind unsere Schwestern und Brüder.

BIBELSPRICHT

Als sie aber den Stern erblickten,hatten sie eine überaus große Freude.(Mt 2,10)

Sr. Hilke Stennerstammt aus Mainz-Bretzenheim. Siestudierte Sozialarbeit und arbeitete 36Jahre im Rehazentrum für psychischKranke in Neustadt. Als ausgebildeteGottesdienstleiterin gestaltete sie inNeustadt und Umgebung Wort-Gottes-Feiern.

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1-2015 DOMINIKANERINNEN • III

ARENBERGER DOMINIKANERINNENVertrieb & Bestellungen:Sr. Gebharda Hämmerling.Telefon 0261/64011204.Bankverbindung:Sparkasse Koblenz.IBAN: DE63 5705 0120 0026 0037 80BIC: MALADE51KOBRedaktion:Sr. Kerstin-Marie Berretz OP,Telefon: 0208/8572217Mail: [email protected] 19

INSTITUT ST. DOMINIKUSVertrieb & Bestellungen:Sr. Johanna Gillich, Telefon: 06232/912209.Bankverbindung:Sparkasse VorderpfalzIBAN: DE83 5455 0010 0380 0610 02, BIC: LUHSDE6AXXX. Redaktion:Sr. Yvonne Schmitt OP,Telefon: 06232/912213, Mail: [email protected] Objekt 25

MISSIONDOMINIKANERINNEN NEUSTADT, SCHLEHDORF,STRAHLFELDVertrieb & Bestellungen:Missionsdominikanerinnen NeustadtSr. Theresita WanitschekTelefon: 09393/993460.

Missionsdominikanerinnen SchlehdorfSr. Josefa Thusbaß.Telefon: 08851/1810.Missionsdominikanerinnen StrahlfeldSr. Annette Fecker.Telefon: 09461/911215.Bankverbindungen:Neustadt/Main:LIGA Würzburg, IBAN: DE 08 7509 0300 0003 0159 04, BIC: GENODEF1M05Schlehdorf: Sparkasse SchlehdorfIBAN: DE 48 7035 1030 0000 1044 30BIC: BYLADEM1WHMRoding-StrahlfeldSparkasse Roding, IBAN: DE 6474 2510 2000 5218 5766BIC: BYLADEM1CHMRedaktionen:Neustadt: Sr. Eva-Angelika Herbst Telefon: 09393/1067, Mail: [email protected]: Sr. Barbara Witing Telefon: 07181/21679Mail: [email protected]:Sr. Geraldine Busse, Telefon: 09461/911275Mail: [email protected] 31-33

Nicht abbestellter Bezug gilt als erneuert.

Jahresbezugspreis: 12,90 Euro

Eigenteil der Dominikanerinnen

IMPRESSUM

Wir Missionsdominikanerinnen von Strahlfeld gehören zur großen Do-minikanischen Familie und sind Teil einer internationalen Kongregati-on, die 1891 in Simbabwe, damals Rhodesien, ihre Missionstätigkeitbegann und 1922 von Rom anerkannt wurde.

Die Wurzeln unserer Kongregation liegen in St. Ursula in Augsburg.Auf Bitten eines Bischofs sandte das Kloster St. Ursula 1877 siebenSchwestern nach Südafrika aus, die beim Aufbau seiner Diözese mit-helfen sollten. Die Zahl der Schwestern wuchs dort so rasch, dass siesich zu einer eigenständigen Kongregation entwickelten.

1889 rüsteten sich englische Pioniere zum Zug ins Mashonaland,dem heutigen Simbabwe. Der Obere der Jesuitenmission am Sambe-si bat die damalige Priorin der Dominikanerinnen um Schwestern fürdie Expedition zur Pflege der verwundeten Soldaten. 18 Monate wa-ren diese mutigen Schwestern im Ochsenwagen mit den Pionierenunterwegs. Am 27. Juli 1891 erreichten sie endlich Salisbury (heuteHarare) und begannen mit ihrer Tätigkeit als Krankenschwestern. Alsdie Siedler ihre Familien nachkommen ließen, wurde die erste Schu-le errichtet. Diese geschichtlichen Ereignisse führten zur Gründungder Kongregation der Missionsdominikanerinnen vom HeiligstenHerzen Jesu. Das erklärt, weshalb das Mutterhaus in Harare ist.

Historisches StrahlfeldZwei Dominikanerinnen, die für einen Erholungsurlaub aus Afrikanach Deutschland gekommen waren und deren Rückreise durch denAusbruch des Ersten Weltkrieges verhindert wurde, erwarben, durchdie Ordensleitung ermutigt, die Schlossruine Strahlfeld. Die wurdedamals nach einer wechselvollen Geschichte von über 600 Jahren imMärz 1917 in völlig verwahrlostem Zustand zum Kauf angeboten. Diebeiden Pionierinnen von Strahlfeld gründeten dort die erste deutscheNiederlassung der Gemeinschaft zur Heranbildung von Ordensnach-wuchs für die Mission. Im Laufe der Jahre sind rund 500 junge Frau-en von Strahlfeld aus in die Afrika-Mission entsandt worden.

Was ist unsere Mission heute?Wir Missionsdominikanerinnen arbeiten auf drei Kontinenten insechs Ländern: Sambia, Simbabwe, Kenia, Kolumbien, England undDeutschland. Unsere apostolischen Schwerpunkte in der Missionsind Bildung, Krankenpflege, Sozial- und Pastoralarbeit. In Deutsch-land und England sorgen wir für kranke und betagte Schwestern, füh-ren ein Bildungshaus, sind in der Seelsorge tätig und bleiben weiter-hin aktiv durch Gebet, Weltoffenheit und Gastfreundschaft. Wirmöchten uns als „Biotop des Glaubens“ in unserer säkularisierten Ge-sellschaft sehen und werden dabei von jungen afrikanischen Schwes-tern unterstützt, die im Rahmen ihrer Ordensausbildung einen mis-sionarischen Einsatz in Deutschland leisten. Gemeinsam wollen wir,wie Dominikus, Gottes erbarmende Liebe im alltäglichen Leben er-fahrbar machen. Sr. Geraldine Busse

Bewegt: Tanz während einer Tagung der Dominikanerinnen im Innenhofdes Klosters Strahlfeld.

Fotos:privat; Geraldine Busse OP

„Biotop des Glaubens“ seinMISSIONSDOMINIKANERINNEN STRAHLFELD

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IV•DOMINIKANERINNEN 1-2015

ARENBERGER DOMINIKANERINNEN

In der Herbstausgabe des vergan-genen Jahres kam Fr. Tobias zuWort, der sein Auslandsjahr inBolivien verbrachte. Er berichte-te, was ihn ganz besonders anBolivien faszinierte. Dabeisprach er auch von Sr. Josefine,die er immer samstags begleitete.Sie besuchten gemeinsam Stra-ßenkinder und alleinstehendeMütter. Nun ist Fr. Tobias zurückin Deutschland, hat aber Boli-vien, und vor allem die alleinste-henden Mütter, nicht vergessen.Besonders in Erinnerung ist ihmDoña Paulina geblieben. Sie wur-de von ihrem Mann sitzen gelas-sen und muss sich nun alleineum ihre drei Kinder kümmern.Außerdem lebt ihre Mutter beiihr. Da sie keine andere Arbeits-möglichkeit hat, arbeitet sie alsTagelöhnerin auf dem Markt.Hier verdient sie meistens unge-fähr zwei Euro am Tag.

Wohnraum dringend gesuchtUm Lebensmittel für fünf Perso-nen zu kaufen, die Miete und denArzt zu bezahlen, reichen aller-dings auch in Bolivien zwei Eurobei weitem nicht. Bislang wohn-te Doña Paulina mit ihrer Familiein einem Rohbau, den sie gleich-zeitig für den Besitzer bewachte.Ihr sehnlichster Wunsch ist eineeigene Wohnung, in der sie mitihrer Familie sicher leben kann.

Fr. Tobias Schrörs unterstütztWohnungsbauprojekte für Frau-en in Bolivien mit einem eigenenProjekt von Deutschland aus. Ar-me und verlassene Frauen sollenso ein eigenes kleines Haus be-kommen. Das bedeutet nicht nur,ein Dach über dem Kopf haben zukönnen, sondern der Familie einechtes Zuhause zu bieten.

Sr. Josefine besucht die Mutter von Dona Paulina.

Zwei Zimmer für ein ZuhauseBOLIVIEN

Sr. Josefine und Fr. Tobias konn-ten der alleinstehenden Mutterhelfen, indem sie begonnen ha-ben, ein Haus für sie bauen zulassen. Allerdings kostet auchein kleines Häuschen mit zwei

Zimmern, ohne fließendes Was-ser und ohne Strom umgerech-net 3700 Euro.

Und Doña Paulina ist längstnicht die einzige Frau, die drin-gend eine sichere Wohnungbräuchte. Da ist zum Beispielnoch Doña Josefina zu nennen,die sich um ihre verwaisten En-kel kümmert. Sie arbeitet, umsich und die Kinder durchzu-bringen, als Wäscherin.

Neues Projekt gestartetDas bedeutet, jede Menge Wä-sche von Hand zu waschen,denn Waschmaschinen sind sel-ten und funktionieren meistensnicht. Allerdings hat Doña Jose-fina Rheuma in den Händen undkann so ihrer Arbeit nur schwer

und unter Schmerzen nachge-hen. Auch sie wäre so froh überein eigenes Häuschen.

Um Doña Paulina, Doña Jose-fina und all den anderen vonDeutschland aus helfen zu kön-nen, hat Fr. Tobias das Projekt „2-Zimmer-für-ein-Zuhause“ ge-startet. Hierbei sammelt er Geld,um so den Bau kleiner Häuser zufinanzieren. Wie das von DoñaPaulina werden es sehr beschei-dene Bauten ohne Strom undfließendes Wasser sein. Aber siebieten den Frauen mit ihren Fa-milien ein eigenes Zuhause.

Weitere Informationen zumProjekt sind im Internet zu fin-den unter www.2-zimmer-fuer-ein-zuhause.de.

Sr. Kerstin-Marie Berretz

Fr. Tobias unterstützt Sr. Josefine.

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1-2015 DOMINIKANERINNEN • V

Zu Wort gekommenSr. M. Scholastika Jurt OP spricht bei einem Vortrag davon, was sie an Bolivienfasziniert:

Mich beeindrucken an Bolivien ganz be-sonders die Gegensätze. Auf der einenSeite ist da so viel Fülle und auf der ande-ren Seite so viel Armut. Da ist diese groß-artige Natur und dann wieder der kleineMensch, der sich seinen Weg durch dieseNatur bahnt. Oft unter einfachen Bedin-gungen, auf holprigen Straßen und unterfür uns unvorstellbaren Zuständen überFlüsse hinweg. Es gibt so viel echte Ar-mut, in der die Menschen oft nicht wis-sen, wovon sie das tägliche Brot kaufensollen und dann wieder so viel, wenn einFest gefeiert wird. Immer wieder dürfenwir eine wunderbare und herzliche Gast-freundschaft erleben. Viele, mit denen wir zu tun haben, le-

ben unter allereinfachsten Bedingungen,aber sie sind erfüllt von einem riesigenLebenswillen und einer großen Lebens-freude. Es gibt Alte, die zurückgelassenwerden und völlig auf sich allein gestelltsind und es gibt so viele Kinder, die so vielLeben ausstrahlen. Mich machen die Erlebnisse und Er-

fahrungen in Bolivien und mit den Men-schen dort bescheiden. Es kommt dochnicht darauf an, welches Brot wir geradeauf dem Tisch haben, denn schließlichhaben wir jeden Tag genug zu essen. DieBegegnungen mit den alten Menschen inunserer Altenherberge in Comarapa zei-gen mir, dass es gar nicht viel braucht,um glücklich zu sein. Von den Alten dür-fen wir lernen, uns an den kleinen Dingenzu erfreuen, die unser Leben hell machen. Wir alle dürfen frohe Menschensein, so wie sie.Fo

tos:Fr. Tobias R. Schrörs; Stefan Reichert; Arenberger Dom

inikanerinnen

Immer wieder berichten wir über die großeNot, die in Bolivien herrscht. Es ist das ärms-te Land Lateinamerikas und unsere Schwes-tern versuchen alles, um den Ärmsten der Ar-men zu helfen. Wir sind froh, dass wir vonDeutschland aus die Arbeit mithilfe vonSpenden unterstützen können. Allerdingsreicht das Geld nie aus. Wie wir in dieser Aus-gabe berichten, braucht es Geld, um den al-leinstehenden Frauen ein Zuhause geben zukönnen (vgl. Seite 4). Wir berichten immerwieder auch über all die anderen Aufgabenund Projekte, für die es Geld braucht: DieSchülerinnen und Schüler benötigen unserefinanzielle Unterstützung für das Schulmate-rial und den Mittagstisch. Die Maristen wol-len in Santa Cruz eine neue Schule bauenund wir würden sie gerne dabei unterstützen– natürlich in erster Linie finanziell. Die Ge-räte in unserem Krankenhaus in Comarapasind oftmals schon 50 Jahre alt und man weißnie, wie lange so ein Gerät noch durchhält.Wenn es dann kaputt ist, ist es gut, wenn wirschnell helfen können, damit die Krankenweiterhin gut versorgt werden können.

Wir brauchen die Unterstützung unsererFreunde und Förderer. Viele und vieles konn-ten die Schwestern erreichen, die selber alsMissionarinnen in Bolivien waren. Sr. M.Gundelinde, Sr. M. Salesiana und Sr. M.Christa haben treue Unterstützer, die nichtmüde werden, uns die finanziellen Mittel zurVerfügung zu stellen. Und so sind unsere„Missionarinnen“ auch in Deutschland im-mer noch in Sachen Bolivien tätig. Sie besu-chen ihre Unterstützerkreise, stehen Rede

und Antwort bei Basaren und Märkten undkönnen, dank der neuen Medien, quasi di-rekt aus Bolivien berichten. Darüber sind wirsehr froh und danken allen, die unsere Arbeitauf verschiedene Weise unterstützen. Dennes ist nicht nur das Geld, das uns weiterhilft,sondern auch jedes Gebet, das in unseren An-liegen gesprochen wird und jede Aufmerk-samkeit für Bolivien. Es braucht Menschen,denen das Land und seine Menschen am Her-zen liegen und die, bei allen Katastrophen,die es auf der Welt fast täglich gibt, unsere bo-livianischen Brüder und Schwestern nichtvergessen.

Gleichzeitig sind wir immer darum be-müht, unsere Arbeit und unser Anliegen inweiteren Kreisen bekannt zu machen. So er-ging es auch Sr. M. Stephana, die in der letz-ten Ausgabe von ihren Erfahrungen auf demsüdamerikanischen Kontinent berichtete. Ih-re Erlebnisse schilderte sie auch Pastor Hol-ger Schmitz aus Oberhausen. Der war so-gleich Feuer und Flamme für unsere Arbeitund sagte: „Ja da muss man doch was tun!“Gesagt, getan, so wurde für die katholischeKirchengemeinde St. Joseph in Oberhausen-Styrum ein erster Informationsabend überunser Leben und Arbeiten in Bolivien organi-siert. Sr. M. Scholastika und Herr Grunau be-richteten an einem Abend über ihre Erfah-rungen in und mit den Menschen in Bolivien.Und das Engagement der Gemeinde ging wei-ter: Beim Martinsmarkt konnten wir mit ei-nem Informationsstand präsent sein, Spen-den sammeln und in weiteren Kreisen auf un-sere Arbeit aufmerksam machen. Gerne tunwir das an weiteren Orten, auch bei Ihnen.

Sr. Kerstin-Marie Berretz

Da muss man dochwas tun!Für unsere Arbeit in Bolivien sind wir auf dieUnterstützung von vielen angewiesen. Dabeikommt es nicht nur aufs Geld an. Im vergan-genen Herbst öffnete die Gemeinde St. Jo-seph in Oberhausen auf Initiative von Sr. M.Stephana und Pastor Holger Schmitz Herzund Ohr für unser Anliegen.

In Wort und Bild kommt Bolivien nach Deutschland.

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VI•DOMINIKANERINNEN 1-2015

Wir lieben unsere Schule und sie liebt unsDer 15. August 2014 war für die Dominikanerinnen, die Lehrkräfte und die Kinder der ordenseigenen Grundschule „Unsere liebe Frau von Natal“am Bluff/Durban ein Freudentag: Die Schule feierte 50-jähriges Bestehen. Schwester Angela Sutton, die erste Rektorin, lässt uns im Folgendenan ihren Erinnerungen teilhaben und erzählt vom Festakt.

Wie alles begann1964 hatte alles angefangen, als die Schwes-tern Marietta, Margarita und Angela an denBluff in Durban geschickt wurden, um einekleine Schule zu eröffnen. Zu dieser Zeit wur-de „Haus St. Dominic's“, das spätere Exerzi-tienhaus, gerade als Konventsgebäude er-richtet. Das jetzige Schwesternhaus oder dieGebäude für die Klassen 1 bis 3 bzw. die Mit-tagsbetreuung waren noch nicht einmal imBlick. Nur das Gebäude, in dem jetzt die Vor-schule untergebracht ist, war fertig. Hier soll-ten wir die erste und zweite Klasse unterrich-ten. 35 Kinder kamen in die neue Schule;Schwester Marietta und Schwester Angela

hatten je eine Klasse. Schwester Margaritaübernahm das Kochen und lehrte Musik. DieKinder freuten sich über die Schule und dieEltern unterstützten uns sehr. Das Jahr da-rauf waren über 100 Kinder in der Schule an-gemeldet. In den folgenden Jahren wuchs dieZahl der Schülerinnen und Schüler auf 300,die Klassen 1 bis 7 konnten unterrichtet wer-den.

Schulangebot reduziertIm Lauf der Jahre wurden Veränderungen nö-tig, und als Schwester Angela nach einigenJahren Tätigkeit in Empangeni in die Schuleam Bluff zurückkehrte, waren es nur ca. 80

Kinder in einer Teilgrundschule mit der ers-ten bis dritten Klasse. Zum Lehrkörper gehör-ten nicht mehr so viele Schwestern, dafüraber etliche weltliche Lehrpersonen. In denursprünglichen Klassenzimmern war nun ei-ne blühende Vorschule untergebracht, es gabeinen neuen Konvent, der erste war in einhervorragendes Exerzitienhaus umgewan-delt worden. Als Rektorin Schwester Angelawiederum die Schule am Bluff verließ, über-nahm eine weltliche Lehrkraft den Posten derSchulleiterin. Zum Zeitpunkt des GoldenenJubiläums der Schule hatten fleißige Schul-leiterinnen und Mitglieder des Kollegiumsdie Schule durch die Jahre erfolgreich immer

SÜDAFRIKA

Schwester Sizakele (am Fenster) hatte mit den Kindern zwei liturgische Tänze eingeübt, während Schwester Angela Sutton (vorne im Bild) für den Ablauf des

Gottesdienstes verantwortlich war.

MISSIONS-DOMINIKANERINNEN NEUSTADT

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1-2015 DOMINIKANERINNEN • VII

Fotos:Missionsdom

inikanerinnen Neustadt

weiter ausgebaut. Schwester Marie-Ann warnoch als einzige Dominikanerin in der Schu-le tätig, die katholische Ausrichtung wurdejedoch immer noch beibehalten. Die jetzigeRektorin, Fiona Coetzee und ihr Kollegiumleisten gute Arbeit. Im Moment besuchen et-wa 220 Kinder die erste bis dritte Klasse, un-gefähr 120 sind in der Vorschule.

Aufmerksame KinderDer Jubiläums-Gottesdienst wurde in der na-he gelegenen St.-Franz-Xaver-Kirche gefei-ert; Schwester Marie-Ann war die „Zeremo-nienmeisterin“ für die heilige Messe. Diesewurde von Kardinal Wilfried Napier zele-briert, Pfarrer Derrick Butt war Konzelebrant.Schwester Sizakele hatte mit den Kindernzwei liturgische Tänze einstudiert. KardinalNapier sprach in seiner Predigt die aufmerk-sam lauschenden Kinder in ganz einfacherWeise an. Laut Schwester Marie-Ann konn-ten die Schüler noch Tage nach dem Gottes-dienst den Kardinal fast wörtlich zitieren! Zuden geladenen Gästen gehörten Schulleite-rinnen und -leiter von benachbarten Schu-len, viele Pfarreimitglieder und ehemaligeLehrkräfte. Zum Beispiel war Schwester Ja-cinta 34 Jahre lang Lehrerin an der Schule,und Schwester Jacqueline unterrichtete hierneun Jahre.

Besonderer Tag für KinderAm Freitag nach dem Jubiläum gab es einenspeziellen Tag für die Kinder. Auf dem Platzwaren überall Hüpfburgen aufgebaut, einesogar mit einer Rutsche, die im Plantschbe-cken endete. Eine nahe gelegene Vorschulefür benachteiligte Kinder war eingeladen, andem Kindertag teilzunehmen – diese Kinderhatten eine Riesenfreude. Das ist eine schöneGeste und wird verstärkt praktiziert. Die Kin-der der einladenden Schule werden auf dieseWeise darauf aufmerksam, dass es anderenAltersgefährten nicht so gut geht wie ihnenselbst. Alle Kinder erfreuten sich am gemein-samen Spiel. „Ich fühlte mich wieder wie vor50 Jahren als junge Schwester, die die Gesell-schaft der Kinder unserer Schule „Unsere lie-be Frau von Natal“ genoss.“

Sr. Angela Sutton OP(übersetzt von Sr. Eva-Anglika Herbst OP)

Wir gratulieren herzlich

zu besonderen Professtagen:• Diamantene Profess – 60 Jahre Zugehörigkeit zur Gemeinschaftder Dominikanerinnen, feierten am 11. Oktober Schwester Anne Thölking,Johannesburg und Schwester Carol-Anne Vornhusen, Pietermaritzburg

• Goldene Profess – 50 Jahre konnten am 08. September begehenSchwester Catherine Madlala, Pietermaritzburg, und Schwester Immacu-lata Ngubane, Bedfordview. Am 11. Oktober feierten die Schwestern InesAustermann, Pietermaritzburg, Isolde Hornung, Diessen/Ammersee, undJerome Stützel, Magaliesburg ihr „Goldenes“.

Wir danken Gott für seine Gnade und euch für eure Treue zum Leben ingeistlicher Gemeinschaft. Von Herzen wünschen wir euch weiterhin Got-tes Segen für euer Leben, dass ihr immer wieder seine Freude und seinenTrost spüren dürft.

Die jetzige Schulleiterin Fiona Coetzee (links), Sr. Angela Sutton, erste Schulleiterin und Mitbegründerin

der Grundschule und Sr. Celia Smit, die Verantwortliche für die südafrikanische Region der Schwestern.

Der Eingangsbereich der Grundschule „Unserer lieben Frau von Natal“ in Durban/Bluff.

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VIII •DOMINIKANERINNEN 1-2015

Sie kam nach einer langen Reise an. Von ihrerSchweizer Heimat für drei Monate zu einemMissionskurs nach Spanien gesandt und vondort im Schiff nach Buenos Aires und im Zugnach Santa Cruz im Tiefland Boliviens.„Nach 72 Stunden kamen wir am 20. April1971 in Santa Cruz an. Es war Abend, wirkannten niemanden und niemand warteteauf uns“, erinnert sich Schwester Andrea.„Ich weiß noch gut, wie alles war, damals vor43 Jahren; inzwischen ist mir dieses Land zurzweiten Heimat geworden.“

Der beschwerliche Weg ins KlosterAls sie am 13. Februar 1933 geboren wurde,gaben ihr die Eltern den Namen Maria Cäci-lia. Dreißig Jahre später, als sie sich ent-schied, „alles hinter sich zu lassen um derLiebe Christi willen“ und bei den Dominika-nerinnen der Hl. Katharina von Siena einzu-treten, bekam sie den Namen Marie-Andree.Die Bolivianer wandelten diesen Namen baldin Andrea um.

Cecilia wuchs in einem Schweizer Dorf ineiner einfachen katholischen Familie auf. Dieinnige Verbundenheit der Familie machten esihr schwer, ins Kloster zu gehen, und es dau-erte 15 Jahre, bis sie den Schritt tat. Als sie 13Jahre alt war, starb ihr älterer Bruder mit 15Jahren auf tragische Weise. Dies überschatte-te das Familienglück. Zum ersten Mal fühlteCäcilia sich mit dem Leben nach dem Todkonfrontiert. Zwei Jahre später entschied siesich, Ordensfrau zu werden, aber ihre Elternlehnten dies ganz entschieden ab, da sie nochnicht über den Verlust ihres Ältesten hinweg-gekommen waren.

Mit der Hilfe des Pfarrers und ihrer Ver-wandten trat Cäcilia in eines der best angese-henen Lehrerseminare der Schweiz ein, wosie ihre Ausbildung zur Grundschullehrerinerhielt. „Aber dies genügte mir nicht,schließlich habe ich schon mit neun JahrenKlosterfrauen gemalt. Ich entschied michvielmehr, neben meiner Tätigkeit als Lehre-

MISSIONS-DOMINIKANERINNEN SCHLEHDORF

Urwald –Missionarin zieht Lebensbilanz

Vielen Kindern hat Sr. Andrea mit ihrer Arbeit eine Zukunftsperspektive geschenkt.

BOLIVIEN

Nelfi Fernandez, Journalistin und ehemalige Schülerin von Schwester Andrea Hammel (81), lud ihre frühere Lehrerin im April 2014 zu einem Interview ein. Hier der Bericht von Nelfi Fernandez für die kontinente Leserinnen und Leser.

rin auch in der Kirche aktiv zu werden.“Mit 26 Jahren spürte Cäcilia erneut den

Ruf Gottes. „Mein Problem war, dass ichmich nicht von meiner Familie trennen konn-te. Ich kämpfte drei weitere Jahre mit mir,fuhr sogar zweimal nach Lourdes und dortentschied ich mich dann dazu, Jesus nachzu-folgen.“

„Es tut mir immer noch im Herzen weh,wenn ich daran denke, wie meine Eltern ge-litten haben, als ich ihnen von meinem Ent-schluß erzählte. Sie weinten so viel, dass ichaus dem Haus lief und erst am Abend wiederheimgekommen bin.“ Schließlich trat sie ins

Kloster ein, machte im Oktober 1969 ihreEwige Profess und wurde nach Südafrika ge-schickt. Sechs Jahre später kam sie nach Bo-livien.

Der Beginn in BolivienZum Spanischlernen wurde sie erst mal insHochland nach Cochabamba geschickt, wosie in einem Ferienlager Kinder von Minenar-beitern betreute. Danach arbeitete sie als Re-ligionslehrerin in einer Stadtschule von San-ta Cruz. Dies war gerade in der Zeit, als Ge-neral Hugo Banzer einen Staatstreich mach-te und seine Militärregierung das Land unter-

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1-2015 DOMINIKANERINNEN • IX

Sr. Andrea Hammel (rechts) mit einigen tatkräfti-gen Mitstreiterinnen. Fo

tos:privat; KNA (3)

jochte. „Man hörte ständig Schüsse und derUnterricht musste oft unterbrochen wer-den“, erzählt Schwester Andrea.

In Santa Cruz fühlte sich Schwester An-drea noch nicht am richtigen Platz, um denMenschen wirklich helfen zu können. „1972kam unsere Generaloberin von Südafrika aufBesuch und ich sagte ihr: Hier bin ich nichtglücklich, ich muss mir eine andere Arbeitsuchen. Und wie es der Zufall will, ergab sicham selben Tag ein Kontakt mit der kirchlichenSchulorganisation „Fe y Alegrïa“ (Glaubeund Freude). Dort erzählten sie mir von einerkleinen Urwaldschule, warnten mich jedoch,dass sie sehr weit entfernt sei, wir sie aber an-schauen könnten.“ Dies war für SchwesterAndrea die erste Begegnung mit dem Regen-wald-Dörfchen Forestal. Es liegt etwa 70 Kilo-meter von Santa Cruz entfernt. Der grüneJeep, der die Schwestern dorthin brachte,blieb mehr als einmal stecken. Der Schlammwar knietief und durch die Regenzeit war dieStraße in derart schlechten Zustand geraten,dass lediglich Lastwagen und Ochsenkarrendarauf fahren konnten.

Endlich am Ziel der Wünsche„Ich sah nur den Urwald und fragte mich,wann wir wohl endlich ankommen würden.Aber die Geduld wurde belohnt, denn zumSchluss entdeckte ich eine Oase“, beschreibtSchwester Andrea Forestal, wo sie zwar eineSchule mit zwei Klassenzimmern fand, aberkeine Kinder. Ohne Strom und fließendesWasser, aber umgeben von einer üppigen Na-tur, war dieser Ort eine Herausforderung fürdie Ordensfrau. „Unsere Generaloberin frag-te mich, ob ich wirklich an diesem Ort blei-ben wolle. Ganz entschieden antwortete ichihr: Ja, ich möchte hierbleiben. Hier kann ichetwas tun.“

Schwester Andrea besuchte zu Pferd dieumliegenden Weiler und brachte 80 Schüler-Innen zusammen. So begann die Schule „Vir-gen Maria – Fe y Alegría“. Sie war die Lehre-rin und zugleich Direktorin. Es fehlte in Fo-restal an allem. Es gab keine Gesundheitsver-sorgung und die Leute mussten weit laufen,um zu einem Arzt zu gelangen. Es gab auchkeine Kirche. Bald schon kamen andereSchwestern zu Hilfe: die Schwestern Inge-borg, Aquinata, Martina, Birgit, Herta, Lucy.

Nach und nach wurde ein Gesundheitszen-trum gebaut, ein Kirchlein und ein Haus fürdie Schwestern.

Das Leben bringt VeränderungenInzwischen sind 42 Jahre vergangen. DieSchule wurde nach 13 Jahren erweitert, einGymnasium kam hinzu. Zur Zeit gilt dieseEinrichtung als Modellschule für die ganzeProvinz. Die SchülerInnen schließen dort mitdem humanistischen Abitur ab und außer-dem mit einem Diplom in Landwirtschaftund/oder anderen technischen Fächern, diesie auf das praktische Leben vorbereiten.Nicht nur die Schule, auch das Dorf hat sichverändert. Es verfügt nun über Strom, flie-ßendes Wasser und bessere Straßen.

Werkzeug im Dienst am NächstenIm Rückblick auf ihr Leben spürt SchwesterAndrea, dass sie Werkzeug im Dienst amNächsten sein konnte. „Ich bin sehr glück-lich, denn die meisten meiner ehemaligenSchülerInnen konnten dank ihrer Schulaus-bildung in Forestal einen guten Arbeitsplatzfinden und leisten nun ausgezeichnete Ar-beit in ihrem Beruf. Sie waren zudem in derLage, zu Hause die Landwirtschaftsprodukti-on zu verbessern. Ein weiteres Plus ist, dassviele Absolventen der Schule ,Virgen Maria –Fe y Alegria‘ ihr Studium an der staatlichenUniversität abgeschlossen haben.“

Selbst im Ruhestand war Schwester An-drea nicht untätig. Sie wollte weiterhin imDienst am Nächsten tätig sein und war so ver-antwortlich für die Sakramentenvorberei-tung und für den Kinderchor. Ihre ehemali-

gen SchülerInnen hatten für immer einenPlatz in ihrem Herzen und wenn sie manch-mal das Glück hatte, ihnen zu begegnen, wardas eine ganz besondere Freude für sie.

„In Forestal bin ich daheim“, meinte dienoch rüstige Missionarin kurz vor ihrem Todam 11. November 2014. „Ich bin glücklich,mit allen, die mir über die Jahre ihre Zunei-gung und Wertschätzung entgegengebrachthaben, hier leben zu können. Hier möchte ichauch sterben und begraben werden“, sagtesie abschließend mit Festigkeit und Bewegt-heit in der Stimme. Kurz darauf gab sie ihr Le-ben in die Hand Gottes zurück.

Erntezeit: Viele Bolivianer sind Selbstversorger.

Auf dem Markt verkaufen Frauen die Früchte ihres Feldes, um damit die Familie zu ernähren.

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X•DIE DOMINIKANERINNEN 1-2015

Partnerschaften vertiefen und dabei lernenÜber Jahre bestehen Partnerschaften zwischen Pfarreien, Frauengemeinschaften oder Schulen und einzelnen Schwestern oder Gemein-schaften – und beide Seiten fühlen sich dadurch beschenkt. Im Laufe des vergangenen Jahres besuchten die Eltern einer Missionarin auf Zeit,Vertreterinnen der Frauenunion Cham und Mitarbeiterinnen einer Münchener Pfarrei Sambia, um die Menschen und Missionsstationen per-sönlich kennenzulernen. Schwester Geraldine Busse begegnete ihnen in Cham und in Ndola.

DEUTSCHLAND

Auf den Spuren der TochterIm Mai vergangenen Jahres machten sichMax und Ida Schneider auf den Weg nachSambia. Neun Jahre zuvor hatte ihre damals22-jährige Tochter auf der Fatima Mission derMissionsdominikanerinnen drei Monate alsMissionarin auf Zeit verbracht. Die jungeFrau brachte damals viel Herz und Einsatz-freude in die Aufgabe als Hilfslehrerin in derBarfuß-Schule ein. Julia Schneider kanntekeine Berührungsängste und besuchte die Fa-milien der Kinder in ihren Hütten und schlossFreundschaften, die die Zeit ihres Aufenthal-tes überdauerten. Nun also waren die Elterndem nachgegangen, was der Tochter fast einJahrzehnt zuvor sehr viel bedeutet hatte. Aufdie Frage, ob sie Julias Beweggründe nun bes-ser verstehen würden, meinten Frau Schnei-der: „Wir haben sie damals zwar auch ver-standen, aber heute können wir das noch vielbesser. Wir sind froh, dass wir diese Reise ge-macht haben. Man kann sich das Ausmaß derArmut hier gar nicht so vorstellen.“

Lernen fürs LebenEine „toughe“ (zähe) Schwester, nennen El-se Hauser und Lilo Frischholz die 81-jährigeOberpfälzerin, die seit über 60 Jahren in Sam-

Besuch bei lernwilligen Kindern: Else Hauser (hinten rechts) und Lilo Frischholz mit Sr. Gloriosa.

MISSIONS-DOMINIKANERINNEN STRAHLFELD

bia als Missionarin tätig ist. Seit 1997 unter-stützt die Chamer Frauenunion SchwesterGloriosa und setzt sich unermüdlich für de-ren Projekte ein. Im Juni vergangenen Jahresnahmen die beiden Chamerinnen die Einla-dung in den Kupfergürtel Sambias an und er-lebten aufregende Tage. „Es war ein Aben-teuer, eine Bildungsreise und ganz viel Ler-nen fürs Leben“, meinten die zwei Frauen.Bewegend war der Besuch im Kinderdorf St.Anthony. Neben aidskranken Kindern sindes zunehmend auch körperlich und geistigbehinderte Kinder, die dort Aufnahme undein Zuhause finden. In der Gesellschaft ha-ben diese Kinder keine Lobby und es gibt

Ida Schneider mit Sr. Gloriosa in der Barfußschule.

auch keine staatlichen Fördermittel für ihreBetreuung. Erfreulich ist es, dass die früherüblichen Patenschaften für einzelne Kinderzugunsten von Patenschaften für Projekteund Einrichtungen aufgegeben wurden. Dasist effektiver. Die Barfuß-Schule in Fatima be-eindruckt alle durch ihr Motto: „I can do it“ –Ich kann es schaffen! Es zeugt von der Wil-lenskraft der stark benachteiligten Kinder,die sich eins nicht nehmen lassen: ihre pureLebensfreude, die einfach ansteckend ist.

Kleine Herzensbrecher„Soviel Lachen und Zufriedenheit trotz ar-mer Lebensumstände haben wir nicht erwar-tet“, meint eine der vier Frauen aus derMünchner Gemeinde Maria Himmelfahrt.Die setzt sich seit vielen Jahren für Schwes-ter Laetificas Projekte ein – und das sindnicht wenige! Die Münchnerinnen sind be-geistert von der Arbeit der Schwestern. Über-all begegnen ihnen Kinder, die sie mit ihrengroßen Augen ansehen und im Handumdre-hen ihre Herzen erobern. Die Geste ausge-streckter Ärmchen hat bei allen Frauen Er-folg. Die Kleinen kommen auf den Arm oderan die Hand und genießen diese Momenteder Aufmerksamkeit.

Berührungsängste zwischen Besucherinnen undKindern gab es überhaupt keine.

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Das Interesse am Solarkocher war sehr groß. Irina und Sophia im blauen Dress von „Technik ohne Gren-zen“ haben es zeitlich noch geschafft, die Interessenten in die Bauweise einzuführen.

1-2015 DIE DOMINIKANERINNEN • XI

Sonne anzapfenstatt Bäume abholzen

Seit 2013 ist das Kloster Strahlfeld eingebun-den in das Bündnis für Ethik und Nachhaltig-keit zwischen der Ostbayerischen Techni-schen Hochschule Amberg/Weiden (OTH)und vier Klöstern in der Oberpfalz. Im Juli2014 wurde das Kloster zu einem „Innovati-ven LernOrt“ der OTH ernannt. Studentendieser Hochschule, die sich in „Technik ohneGrenzen“ engagieren, entwickelten nun ei-nen Solarkocher für die ländliche Bevölke-rung in Simbabwe.

Rund 25 Kilometer östlich von Harare liegtChishawasha, die älteste Missionsstationdes Landes, 1892 gegründet. Die Missionsdo-minikanerinnen führen dort eine Sekundar-schule mit Internat für afrikanische Mäd-chen. Schwester Rosemary Rushwaya, dieSchulleiterin, engagiert sich nicht nur für Ge-rechtigkeit und Frieden in ihrem krisenge-schüttelten Land, auch die Bewahrung derSchöpfung ist ihr ein großes Anliegen. Des-halb war sie gleich Feuer und Flamme, als ichandeutete, dass die beiden deutschen Stu-dentinnen auch in Chishawasha noch einenSolarkocher bauen könnten.

Als ich mit diesem Wunsch zu Sophia Kochund Irina Heitmann kam, sagten sie spontanzu, am letzten Nachmittag ihres Aufenthaltesin Simbabwe den Kocher zu bauen. Nachtsum zwei Uhr war ihr Rückflug.

In der Chishawasha Gegend gibt es kaumnoch Feuerholz, somit ist das Interesse andieser alternativen Kochweise sehr hoch.Vierzig Männer und Frauen hatten sich ein-gefunden, um zu lernen, wie ein Solarkochergebaut wird.

Zu Beginn schien es, als ob die TeilnehmerIn-nen jeden Arbeitsschritt lediglich mit demHandy aufnehmen wollten. Die beiden jun-gen Frauen schafften es aber ganz gut, Helferzu finden und als das Eis gebrochen war, ginges zügig voran. Ähnlich wie beim Bau der So-larkocher in St. Theresa’s, war auch hierKreativität gefragt, da längst nicht alles, wasgebraucht wurde, vorhanden war.

Häuptling bedankt sichDer Häuptling und seine Frau zählten zu deninteressierten Teilnehmern. Seine abschlie-ßende Rede war ein großer Dank an Sophiaund Irina dafür, dass sie den Menschen vonSimbabwe ihre Zeit geschenkt und ihr Wis-sen mit ihnen geteilt hätten. Irina Heitmannfand berührende Worte für die Anwesenden:„Wir sind gekommen, um etwas von unse-rem technischen Wissen mit Euch zu teilen,gehen aber selbst als Beschenkte zurück. Ihrseid reich – nicht an materiellen Dingen –aber in der Art, wie ihr euer Leben meistert.Wir bedanken uns bei euch für die freundli-che Aufnahme, für euer Vertrauen und eureMitarbeit. Verglichen mit euch sind wir armzu nennen, denn bei uns in Deutschland hatFo

tos:Schneider; Hauser; Busse (3)

Studenten entwickelten auf Wunsch von Sr.Geraldine Busse einen Solarkocher für dieländliche Bevölkerung in Simbabwe. Im Au-gust 2014 wurde das Projekt umgesetzt. Sr.Geraldine, zu der Zeit in Simbabwe, berichtetvon der Aktion „in letzter Minute“, dem Baudes Kochers in der Chishawasha Missions-station.

SIMBABWE

das Materielle einen hohen Stellenwert.Bleibt so glücklich und zufrieden, wie wireuch erlebt haben und Euch in Erinnerungbehalten werden.“ In dieser Ausgabe von kontinente finden Sieauf Seite 21 den Bericht über das Solar-Pro-jekt in St. Theresa’s, Charandura.

Der Kocher ist bald fertig.

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XII•DOMINIKANERINNEN 1-2015

Fotos:

OP

Im Oktober 2005 haben wir be-gonnen, im Dom einen Präsenz-dienst aufzubauen. Durch per-sönliche Ansprache, Pfarrbriefe,Kanzelvermeldung und Pressewar es uns in wenigen Wochengelungen, ein Team von etwa 20Ehrenamtlichen zu gewinnen. Essind Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter, die alle eine Beziehungzum Dom, Erfahrung mit der Kir-che und Bereitschaft zum Glau-benszeugnis mitbringen. Mit ih-nen sind wir an drei Tagen derWoche (So, Mi, Sa) und an Feier-tagen im Schichtdienst im Dom„einfach präsent“.

Offen für Begegnungen undbereit zum Gespräch signalisie-ren wir den Tausenden Besu-chern aus aller Welt, dass derKaiserdom in Speyer bei all sei-ner historischen und architekto-nischen Einmaligkeit doch zu-erst ein Gotteshaus ist. So ladenwir auch jeweils um12 Uhr 10 zueiner Atempause, dem Mittags-gebet, ein. Umrahmt von Musikgeben wir einen kurzen Bibeltextmit Impuls, ein Gebet und einenSegen mit auf den weiteren Wegunserer meist „zufälligen“ Mit-beter.

Sorgen über Krankheit, ge-scheiterte Beziehungen, Verlusteines lieben Menschen, Glau-bensfragen, Arbeitslosigkeit,Prüfungsangst – das sind immerwiederkehrende Nöte, die unsund den Damen und Herren un-seres Teams anvertraut werden.Fragen, ob dieser in seinerSchlichtheit so beeindruckendeDom wirklich katholisch ist, ha-ben uns anfangs überrascht; sieführen aber meistens zu einem

Findet dramatische Gesten!Seit neun Jahren erfahren die Schwestern Lucia Jöckle, Rosemarie Rinck und Annemarie Kirsch vom Institut St. Dominikus immer wieder neu, welche pastoralen Möglichkeiten sich im Besucher-Dienst im Speyerer Dom auftun.

INSTITUT ST. DOMINIKUS

tieferen Gespräch über grund-sätzliche Inhalte unserer christli-chen Botschaft – jenseits vonGrenzen der Konfessions- oderReligionszugehörigkeit. Dank anGott für eine Gebetserhörungnach einer gut überstandenenOperation oder der glücklichenGeburt eines Kindes werden unsfreudig mitgeteilt. Nicht seltenendet dann eine Begegnung mitder Bitte: „Schwester, beten Siefür mich!“

Mitten unter den MenschenDarüber hinaus bietet unser Prä-senztisch im südlichen Seiten-schiff die gern genutzte Gelegen-heit, Sorgen, Probleme und Ge-betsbitten in das dort aufgelegteAnliegenbuch einzutragen, aufdas wir im Mittagsgebet vor demgemeinsamen Vaterunser hin-weisen.

Über die Erfahrungen ausunserem Dom-Besucher-Diensttauschen wir uns als Team in den

regelmäßigen Treffen aus, dievon Anfang an die Gruppe zu-sammengeführt und gestärkt ha-ben. In den neun Jahren sind un-ter uns wertvolle Beziehungenund Freundschaften entstanden.2014 haben wir gemeinsam Ab-schied genommen am Grab einerMitarbeiterin der ersten Stunde.

Der Dom-Besucher-Dienstwird seit Gründung als ein wich-tiges seelsorgliches Angebot vonder Dompfarrei mitgetragen underfährt bis heute wertvolle Un-terstützung durch das Dompfarr-amt und das Domkapitel.

Bleibt noch zu erwähnen, dasswir drei Schwestern bereits 2006in die Nähe des Domes umgezo-gen sind. So gehören wir zurDompfarrei, sind präsent in denGottesdiensten und in Veranstal-tungen und haben als Option un-serer kleinen Kommunität denDom-Besucher-Dienst an einemOrt, der – wie wir meinen – sorecht passt für Dominikanerin-

Auf großen Zuspruch stößt das Angebot der Dominikanerinnen vom Institut St. Dominikus im Speyerer Dom. Mit demDom-Besucher-Dienst sprechen die Schwestern die unterschiedlichsten Menschen an.

nen und für eine diözesane Kon-gregation, mitten unter denMenschen. Wir spüren, dass die-ser apostolische Einsatz als nie-derschwelliges, seelsorglichesAngebot Menschen anspricht,die nicht selten zu Glauben undKirche in Distanz leben.

Bestes Drehbuch der WeltWir spüren auch, dass es Men-schen entgegenkommt, die wie-der verstärkt „Symbole, Zeichenund Bilder brauchen“, wie T.Radcliffe, ein ehemaliger Or-densmeister des Dominikaneror-dens, vor einigen Jahren formu-lierte. Er ermutigte alle pastora-len Dienste: „Findet dramatischeGesten!“

Ja, als Dom-Besucher-Dienstkann man sich durchaus wie aufeiner Bühne fühlen, ausgestattetmit dem besten Drehbuch derWelt: dem EVANGELIUM JESUCHRISTI.

Sr. Lucia Jöckle OP