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IZeitschr. f.Untersuchu~g ~670 Referate, ~ Obst, Beerenfrfiehte und Fruchts~fte, [d. l~ahr.- u. Genufimittel. P atente. Tadeusz yon Lewicki in Warschau: Verfahren zur Zuriickhalt.ung der Ei- weif kSrper and anderer Niehtzuekers¢offe der Zuckerrfiben in den.Schnitzeln innerhalb der Diffusionsbatterie. D.R.P. 169726 yore 29. November 190~3. (Patentbl. 1906, 27, 1086.) -- Das Verfahren, bei dem die zum Einmaisehen des neu gefiillten Diffuseurs erforderliche Saftmenge in ein besonderes Rtihrwerk und yon da in den frisch gefiillten Diffuseur gedriickt wird, besteht ira wesentlichen darin, daft dem stets vom vordersten Diffuseur ent- nommenen Saf~ eine geringe Menge eines ]~tlhngsmittels (Kalk, Baryt u. s. w.) zugesetz~ wird, _worauf der so vorberei~te Salt in dersetben Richtung in den mi~ frischen Sehnitzeln geftillten Diffuseur eintritt, wie er sp~iter nach dem Meftgef~ifi abgedrfick~ werden soll. Carl Steffen in Wien: Prefver£ahren zur Gewin.nung reiner konzen- trier~er Rtibensaf~e and wass~erarmer zuckerhaltiger Prefriiekstande. D.R.P. 165795 yore 22. Oktober 1902. Zusatz zum Patent 149593 yore 15. Februar 1901. (Patentbl. 1906, 27, 150.) -- Das ~rerfahren ist dadureh gekennzeichnet, daf frisehe Schnitzel zwecks plstzlicher Anwiirmung auf eine Temperatur yon 60--1000 mit so groJ~en ~engen yon mebr als 60o heifem, naeh dem Diffusionsverfahren gewonnenem Rtibensaft zusammengebracht werden, daf die in dem Diffusionssaft vorhandene Gesam~warme ausreieht, urn die Schnitzel sofol't auf die angestreb~e Temperatur zu bringen, worauf die Schnitzel ohne weiteres der .~uspressung unterwoi'fen werden. Dr. H. R. Langenin CSln a. Rh.: Verfahren zur Gewinnung des Zuckers aus abgepreften Riibensehnitzeln. D.R.P. ]67331 yore 4. November 1904. Zusatz zum Patent 164396 vom 30. Dezember 1903. (Patentbl. 1906, 27, 506.) ~ Jan Ylauptpateni is~ ein Veffahren besehrieben, abgeprefte Riibenschnitzel mit einem Salt yon hohem Reinheitsgrade dadureh zu entzuckern, daft man sie mit verdfinntem Zuekersaft niederer Reinhei~ einmaischt and da~i man die erhaltene Mischung durch Abpressen wiederum trennt. Dieses Verfahren wird nun vorteilhaf~ in der Weise ausgeftihrt, ~!af man die benutzten Zuckers~fte vor dem ~'ermisehen mit den Rfickstanden entweder neutralisiert oder schwach ans$iuerL. Das Alkali der hbl~ufe wirk~ nfimlich 15send aaf organische Nichtzuckerstoffe in den Rticksttinden and verleiht diesen eine dunklere Farbe, sodafi es sich empfiehl~, das Alkali abzustumpfen oder die Zuekersi~fte sogar schwach anzusauern. Am besten eignen sich fiir diesen Zweck Kohlen- sRure, Phosphors~iure oder Schweflige S~ture. Itenriette Breyer geb. Mitterbacher in KogeI, N.-0sterr. and Dr. Alfred Ritter Jurnitsehek van Wehrstedt auf SchloI~ Puchberg b. Wels, Ob.~0sterr.: Verfahren zur Reinigung yon Zuckerrohsaft mittels eines Gemenges yon Kalk und Ziegel- mehl. D.R.P. 168030 veto 6. August 1904. (Patentbl. 1906, 27, 732.) -- Zwecks Erzielung einer besseren Reinigung yon Zuckerrohsiiften dutch Scheidung und Saturation hat man dem hierbei verwende~en Kalk schon Ton zagesetzt. Dieses Verfahren 1eider aber an dem ~-bel- stand, daf infolge der grofen Feinhei~ der Tonteilchen das Absetzen zu lange Zeit .erforderte. 1Naeh dem' vorliegenden Verfahren wird dieser ~belstand nun dadurch besei~igt, daf man dem heifen Zuekerrohsaft bei der Scheidung an Stelle yon Ton Ziegelmehl zugleich mit dem Kalk zusetzt. Isabella Schetke-Raffay geb. Hoflechner in Wi~ni ~rerfahren zur Reinigung der ZuekerlSsungen yon 1Nichtzuekerstoffen: D.R.P. 166 305 vom 22. Januar19u5. (Patentbl. 1906, 27, 224.) ---Das Yerfahren bes~eh~ darin, daft man den ZuckerlSsungen ein schwefelsaures Metallsalz, z. B. Eisenvitriol und sodann ein Metall (z. B. Zink) in feinster Yerteilaffg und vbn solcher Besehaffenheit zusetzt, daft es imstande ist, aus dem Sulfat das Metall als Hydrat unter Entwieklung yon Wasserstoff abzuscheiden und die frei werdende ~chwefelsiiure zu binden, wobei das Metallbydrat mit den Nichtzuekerstoffea unslSsliche ¥er- bindungen eingeht and der Wasserstoff in bekannter Weise entf~rbend auf die Zuckerl6sungen einwirkL Werden den Zuckerlssungen nachtraglich noch geeignete Erdalkalihydrate', z. B. Baryt oder Strontian zugesetzt, so wird Zinkhydroxyd frei, das sieh dann ebenfalls mi~ etwa noeh vorhandenen Nichtzuckerstoffen zu unliislichen KSrpern verbindet. A. Oelker. Obst, Beerenfriichte and Fruchts~ifte. Rudolf Kunz und Franz Adam: ~ber das Vorkommen der ~-pfel- sRure und Citronens~iure in Frfiehten und Fruchtsi~ten. (Z~itschr. Allgem. 6sterr. Apotheker-Vereines 1906, 44, ~qo. 18, Sonderabdruck.) -- Verff. unter- suchten eine Anzahl yon selbsthergestellten Fruchts~iften und Marmeladen auf die vorhandenen Si~uren in der Weise, dab sie die S~fte mit •atronlauge anniihernd neu-

Obst, Beerenfrüchte und Fruchtsäfte

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I Zeitschr. f. Untersuchu~g ~670 Referate, ~ Obst, Beerenfrfiehte und Fruchts~fte, [d. l~ahr.- u. Genufimittel.

P atente.

Tadeusz yon Lewicki in Warschau: V e r f a h r e n zur Z u r i i c k h a l t . u n g der Ei- w e i f kSrper and a n d e r e r N i e h t z u e k e r s ¢ o f f e der Zucker r f iben in d e n . S c h n i t z e l n i n n e r h a l b de r D i f f u s i o n s b a t t e r i e . D.R.P. 169726 yore 29. November 190~3. (Patentbl. 1906, 27, 1086.) - - Das Verfahren, bei dem die zum Einmaisehen des neu gefiillten Diffuseurs erforderliche Saftmenge in ein besonderes Rtihrwerk und yon da in den frisch gefiillten Diffuseur gedriickt wird, besteht ira wesentlichen darin, daft dem stets vom vordersten Diffuseur ent- nommenen Saf~ eine geringe Menge eines ]~tlhngsmittels (Kalk, Baryt u. s. w.) zugesetz~ wird, _worauf der so vorberei~te Salt in dersetben Richtung in den mi~ frischen Sehnitzeln geftillten Diffuseur eintritt, wie er sp~iter nach dem Meftgef~ifi abgedrfick~ werden soll.

Carl Steffen in Wien: P r e f v e r £ a h r e n zu r G e w i n . n u n g r e i n e r k o n z e n - t r i e r ~ e r R t i b e n s a f ~ e a n d wass~e ra rmer z u c k e r h a l t i g e r P r e f r i i e k s t a n d e . D.R.P. 165795 yore 22. Oktober 1902. Zusatz zum Patent 149593 yore 15. Februar 1901. (Patentbl. 1906, 27, 150.) - - Das ~rerfahren ist dadureh gekennzeichnet, daf frisehe Schnitzel zwecks plstzlicher Anwiirmung auf eine Temperatur yon 60--1000 mit so groJ~en ~engen yon mebr als 60o heifem, naeh dem Diffusionsverfahren gewonnenem Rtibensaft zusammengebracht werden, daf die in dem Diffusionssaft vorhandene Gesam~warme ausreieht, urn die Schnitzel sofol't auf die angestreb~e Temperatur zu bringen, worauf die Schnitzel ohne weiteres der .~uspressung unterwoi'fen werden.

Dr. H. R. L a n g e n i n CSln a. Rh.: V e r f a h r e n z u r G e w i n n u n g des Z u c k e r s aus a b g e p r e f t e n R i i b e n s e h n i t z e l n . D.R.P. ]67331 yore 4. November 1904. Zusatz zum Patent 164396 vom 30. Dezember 1903. (Patentbl. 1906, 27, 506.) ~ Jan Ylauptpateni is~ ein Veffahren besehrieben, abgeprefte Riibenschnitzel mit einem Salt yon hohem Reinheitsgrade dadureh zu entzuckern, daft man sie mit verdfinntem Zuekersaft niederer Reinhei~ einmaischt and da~i man die erhaltene Mischung durch Abpressen wiederum trennt. Dieses Verfahren wird nun vorteilhaf~ in der Weise ausgeftihrt, ~!af man die benutzten Zuckers~fte vor dem ~'ermisehen mit den Rfickstanden entweder neutralisiert oder schwach ans$iuerL. Das Alkali der hbl~ufe wirk~ nfimlich 15send aaf organische Nichtzuckerstoffe in den Rticksttinden and verleiht diesen eine dunklere Farbe, sodafi es sich empfiehl~, das Alkali abzustumpfen oder die Zuekersi~fte sogar schwach anzusauern. Am besten eignen sich fiir diesen Zweck Kohlen- sRure, Phosphors~iure oder Schweflige S~ture.

I tenr ie t te Breyer geb. Mitterbacher in KogeI, N.-0sterr. and Dr. Alfred Ri t te r Jurn i t sehek van Wehrs tedt auf SchloI~ Puchberg b. Wels, Ob.~0sterr.: V e r f a h r e n zur R e i n i g u n g yon Z u c k e r r o h s a f t m i t t e l s e i n e s G e m e n g e s yon K a l k und Ziege l - mehl . D.R.P. 168030 veto 6. August 1904. (Patentbl. 1906, 27, 732.) - - Zwecks Erzielung einer besseren Reinigung yon Zuckerrohsiiften dutch Scheidung und Saturation hat man dem hierbei verwende~en Kalk schon Ton zagesetzt. Dieses Verfahren 1eider aber an dem ~-bel- stand, daf infolge der grofen Feinhei~ der Tonteilchen das Absetzen zu lange Zeit .erforderte. 1Naeh dem' vorliegenden Verfahren wird dieser ~belstand nun dadurch besei~igt, daf man dem heifen Zuekerrohsaft bei der Scheidung an Stelle yon Ton Ziegelmehl zugleich mit dem Kalk zusetzt.

Isabella Schetke-Raffay geb. Hoflechner in Wi~ni ~ r e r f a h r e n z u r R e i n i g u n g de r Z u e k e r l S s u n g e n y o n 1 N i c h t z u e k e r s t o f f e n : D.R.P. 166 305 vom 22. Januar19u5. (Patentbl. 1906, 27, 224.) ---Das Yerfahren bes~eh~ darin, daft man den ZuckerlSsungen ein schwefelsaures Metallsalz, z. B. Eisenvitriol und sodann ein Metall (z. B. Zink) in feinster Yerteilaffg und vbn solcher Besehaffenheit zusetzt, daft es imstande ist, aus dem Sulfat das Metall als Hydrat unter Entwieklung yon Wasserstoff abzuscheiden und die frei werdende ~chwefelsiiure zu binden, wobei das Metallbydrat mit den Nichtzuekerstoffea unslSsliche ¥er- bindungen eingeht and der Wasserstoff in bekannter Weise entf~rbend auf die Zuckerl6sungen einwirkL Werden den Zuckerlssungen nachtraglich noch geeignete Erdalkalihydrate', z. B. Baryt oder Strontian zugesetzt, so wird Zinkhydroxyd frei, das sieh dann ebenfalls mi~ etwa noeh vorhandenen Nichtzuckerstoffen zu unliislichen KSrpern verbindet. A. Oelker.

Obst, Beerenfriichte and Fruchts~ifte.

R u d o l f K u n z und F r a n z Adam: ~ b e r d a s V o r k o m m e n d e r ~ - p f e l - s R u r e u n d C i t r o n e n s ~ i u r e i n F r f i e h t e n u n d F r u c h t s i ~ t e n . (Z~itschr. Allgem. 6sterr. Apotheker-Vereines 1906, 44, ~qo. 18, Sonderabdruck.) - - Verff. unter- suchten eine Anzahl yon selbsthergestellten Fruchts~iften und Marmeladen auf die vorhandenen Si~uren in der Weise, dab sie die S~fte mit •atronlauge anniihernd neu-

12. Band. ] 1. Dezember 1906.J Refera~e. -- Obst, Bee renfriich%e und Fruch~safte. 671

tralislerten und mit Essigsaurem Blei fi~tlten. Aus den Bleiniederschl~igen wurde nach Absaugen und Suspension im Wasser dutch Schwefelwasserstoff die S£ure in Freiheit gesetzt, mit Natronlauge neutralisiert und nach Eindampfen auf 25 ccm mit Chlor- ammonium- Und Chlorcalciumt6sung versetzt. Der fiber •acht ausgeschiedene kristal: linische ~iederschlag wurde mikroskopisch auf das Vorhandensein yon Citronensaurem Kalk geprfift. Das langere Zeit gekochte Filtrat scheidet Citronensauren Kalk aus, der':Krystalldrusen bildet, die aus wetzsteinfSrmigen Einzelkrystallen bestehen. - - Das Filtrat wird mit der zehnfachen Menge Alkohol versetzt. Nach einigem Stehen wird tier ~qiederschlkg abfiltriert, mit Alkohol ausgewaschen und nach dem Zuffigen yon i 0 cem :10°]0-iger Sodal6sung und 10 ecm 10°/o-iger :Natronlauge auf dem Wasser- bade in einer Platinschale eingedampft und der getrocknete Rfickstand mit Xther aus- gezogen. Beim Vorhandenseln yon Xpfelsiiure findet sieh im Xtherdestillationsrfiekstand Fumars~iure, die aus ihrer SchwerlSslichkeit und ihrer Krysta]iform erkannt wird. Ein kiinstlicher Zusatz yon 0,1 g Apfels~ure zu 100 g Frucht konnte mit I-]'ilfe dieses Verfahrens noch sicher nachgewiesen werden. Es ergab sich, dal~ E r d b e e r e n , H o l l u n d e r b e e r e n , J o h a n n i s b e e r e n , P r e i s e l b e e r e n u n d P f i r s i c h e , ebenso wie die Himbeeren, yon denen es schon friiher (Z. 1906, 12, 300) nachgewiesen wurde, k e i n e X p f e l s ~ t u r e e n t h a l t e n , weshalb es zweckm£t~ig erscheint, die S£ure bei der Analyse als C i t r o n e n s a u r e auszudrfieken. In Iteidelbeeren, Stachelbeeren und Aprikosen finder sich neben der vorherrschenden Citronensiiure auch Xpfels£ure; in Kirschen and Pflaumen land sich nur _~pfels£nre und keine Citronensaure; Weins~iure wurde in keiner der unte~suchten Friichte gefunden. J. Tillmans.

G. Wareo l l i e r : D i e U r s a c h e f f i r die a n o r m a l e n M e n g e n y o n S t ~ r k e in a n g e s c h l a g e n e n X p f e l n . (Compt. rend. 1905, 141, 4 0 5 ~ 4 0 8 ) . - - Die Br~iunung der Zonea an den angeschlagenen Stellen der Xpfel rfihrt her yon einer Oxydation des Gerbstoffes der verletzten Zellen dutch eine Oxydase (Li n d et). DaB die in den braunen Zonen stattfindende Anh~ufung der St~irke dadurch hervor- gerufen wird, dab das Tannin durch seine Wirkung auf die Amylase diese verhindert, die Sti~rke in Zucker iiberzufiihren, wurde durch Versuche mit Gall~pfeRannin und aus .~-pfelmost gewonnenem Tannin auf Amylase festgestellt. Wahrscheinlich wird durch das Tannin die Amylase koaguliert und niedergeschlagen. G. Sonntag.

W. ~. Suthers t : D i e S £ u r e v o n F r i i e h t e n . (Chem. News I905, 92, 163.) - - Der saure Geschmack ist bei den meisten F~'fichten nach dem Kochen stiirker, was daher riihrt, da(~ die Schalen mehr St£rke enthalten als das Fleisch und beim Genut~ der rohen Frfichte nicht mitgegessen werdea. Beim Kochen der ungesch~lten Friichte teilt sich dagegen die Sgure der Schale der ganzen Masse mit. Verf. land ]edoch, dal~ gekochte Stache]beeren weniger Sgture enthielten, wahrseheinlich wegen tier Flfichtigkeit einiger Siiuren; die Gesamtmenge der Saccharose war nach dem Kochen invertiert. G. Sonntag.

P. Kiipcke: ~ b e r den E i s e n g e h a l t d e r n a t f i r l i e h e I ~ H a n d e l s - C i t r o n e n s £ f t e . (Pharmae. Centralhalle 1905, 46, 974--975.) - - Die Tatsache, da~ echte Citronens~fte des Handels die K fit t n e r- U I r i c h~sche Reaktion zeigen, wiihrend sie bei selbstgepre~ten Si~ften ausbleibt (Z. 1905, 9, 453), iindet nach yon der Verf. an- gestellten Untersuchungen ihre wahrseheinliche Erkl~rung indem Eisengehalt der Hande]s- Citronensfifte, wenn auch wohl die Menge des Gerbstoffes yon Einflul~ auf die Starke der Reaktion ist. Mit Glaspresse hergestellter, durch chemisch reines Filtrierpapier filtrierter Salt ist schwach gelblich und gibt mit Kaliumferrocyanid keine Reaktion, beim ~'bers£ttigen mit Ammoniak wird er stark geIb. Durch Kieselgur filtrierter Salt, in geringerem Grade auch ein durch Specksteinpulver geklarter, gab smrke Eisen- reakgon und wurde durch Ammoniak braun gef~rbt. G. Sonntag.

. , 1 ~T ~ l Zeitschr. f. Untersuehullg 672 R C f e r a~; e'--Wurzelgew~ichse, Gemtise u" s°ns~" pnanzL ±~ anrungsm:[d. Nahr.- u. GenulimitteL

P a t e n t s .

Franz Sehmidin Mainz: V e r f a h r e n z u r H e r s t e l l u n g e i n e s a u f B r o t o d e r dergl , s t r e i c h f ~ h i g e n N a h r u n g s m i t t e l s a u s M i l c h , i n s b e s o n d e r e : H a g e r m i l c h und Obs t o d e r O b s t s a f t . D.R.P. 169 911vom 2. 0ktober1904. (Patentbl. 1906, 27,1075.) - - Die Erfindang strebt eine zweckmafiige Verwertuug yon Magermitch dureh Schaffung eines neuen Nahrungsmittels an, welches in nahezu unbegrenzter Weise konsumf~hig ist. Das zar Erreichung dieses Zweckes benutzte Verfahren besteht darin, daI~ Magermilch in bekannter Weise mit oder ohne Zusatz yon Zucker oder Syrup abgedampf~ wird, bis sie etwa dm Kon- sistenz eines Syrups angenommen hat, und daft ihr dann ein aus Obst gewonnenes Mus oder Salt zugesetzt, wird, der ebenfalls vorher etwa his zur Syrupkonsistenz abgedampft ist. Die Mischung wird dann welter abgedampft, bis eine Probe nach dem Erkalten streichfithige Be- schaffenheit zeigt. Das Verh~ittnis yon Milch und Obst braueht kein bestimmtes zu seth, ea kann vielmehr in erheblichen Grenzen schwanken, je nachdem man ein mehr obstartiges Pro- dukt haben will oder nicht. Das fertige Produkt ist entweder musartig oder bet manehen Soften Obst auch geleeartig.

Dr. Julius Ephraim in Berlin: V e r f a h r e n zu r H e r s t e l h n g yon F r i i c h t e - Z u c k e r p r ~ i p a r a t e n . D.R.P. 169650 yore 19. Mat 1903. (Patentbl. 1906, 27, 992.) ~ Das Verfahren besteht darin, daft InvertzuckerlSsungen derarti~,~ konzentriert werden, dail die LSsungen krystallisationsf~hig stud, indem die Dextrose krystaUisiert. Zu diesen konzentrierten L(isungen bezw. auskrystallisierten Massen setzt man die mSglichst fein zerkleinerten frischen Frtlchte and veranla-~t eine mSglichst gleichmaSige Mischung. Die ausgeschiedenen Krysta]le, die nicht miteinander verwachsen stud, sondern einze]ne Individuen bilden, halten das Fl-acht- fleisch fest und fein verteillb, sodal~ ein Zubodensetzen nicht stattfindet. Die Menge der zu- gesetzten Friichte wird mit Rticksieht auf die Konzentration der Masse derartig gewi~hlt, da~ die entstehende Mischung h~fchstens zwischen 25 und 30% Wasser enth~lt. ¥orteilhaft wird eine unter 25o/0 Wasser enthaltende Masse gew~hlt. Man verwendet vornehm]ieh Frilchte, welche S~uren enthalten, z. B. Orangen, Citronen, Johannisbeeren, Erdbeeren, Himbeeren und dergl., well konzentrier~e Inver~zuckersyrape sich a]s krystallisationsf~ibiger erweisen, wenn sic sauer bezw. mit sauerlichen Friichten zusammengebracht werden. A. Oelker.

W u r z e l g e w ~ i c h s e , G e m i i s e u n d s o n s t i g e p f l a n z l i c h e N a h r u n g s m i t t e l .

E. P a r o w : U n t e r s u c h u n g g e f r o r e n e r K a r t o f f e I n ( C h u i ~ o ) a u s B o l l v i e n . (Zeitschr. f. Spiritusind. 1905, 28, 405.) - - Das Kartoffelprodukt ,,Chufio" ist eine Dauerware, die namentlich in Bo]ivien hergestellt wird. Die Kartoffeln werden auf die Erde geschfittet und mit Wasser iibergossen; innerhalb ether ~Naeht erfrieren sie and werden nun von den Eingeborenen unter l~ber]egen eines Brettes zertreten, dann wieder der bet der gro~en tt5henlage (3500 m ft. d. M.) ~iul3erst trockenen Luft und der Kiilte ausgesetzt, wodurch den Kartoffeln schliel31ich dasWasser bis auf etwa 15 °/o entzogen wird; die Masse wird steinhart und erlangt unbegrenzte ttalt- barkeit. Die Untersuchung dieser Konserve ergab folgendes: Dutch Abschl~mmen konnte St~irke aus der feingemahlenen Substanz nicht gewonnen werden; dies gelang erst, als die Karto~feln 24 Stunden in Wasser eingeweicht waren. Die Verzuckerung ging ziemlich schnell vor sich, die Vergiirung verlief normal. Bet der chemischen Analyse wurde erhalten: Wasser 14,54 °/o, Protein 6,00 °]0, Fett 0,52 °/o, stickstoff- freie Extraktstoffe 74,~0O/o, Rohfaser 1,65°]o, Asche 2,840]0, eine Zusammensetzung, die der yon in Deutschland hergestellten Trockenkartoffeln ann~ihernd gleich ist.

G. Sonntag. J . l t o c k a u f : E i n e a n g e b l i c h e L o r c h e l v e r g i f t u n g . (Wiener klinische

Wochenschr. 1905, 18, 1058--1060.) - - Aus Anlal5 ether angeblich dureh Loreheln verursaehtenVergiftung wurden frische Lorche]n (Heivelia eseulenta) auf ihre Giftigkeit hin untersucht. Weder bet Menschen, noch bei Katzen traten nach dem Genul~ ver- schiedener aus den Lorcheln durch Kochen oder Dfinsten hergestellter Speisen irgend- welche StSrungen des Befindens auf. Selbst der wiisserige Auszug des mit verdfinntem Alkohol erhaltenen Extraktes yon 650 g Lorcheln erwies sich bet einem t tunde als nicht giftig. - - Im vorliegenden Falle hat hSehstwabrscheinlich eine andere Ursache die Erkrankungen veranla~t. G. Sonntag.