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Magazin Nr. 4  Dezember 2011 TITELTHEMA: EIGENVERANTWORTUNG Weitere Themen: Gentests im Internet _ Fehlgeburten _ Schulnoten MIT DOSSIER ZUM THEMA: PENSIONSKASSEN S. 19 – 22

ÖKK Magazin 4/2011

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ÖKK Magazin 4/2011

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Page 1: ÖKK Magazin 4/2011

Magazin

Nr. 4  Dezember 2011

TiTelThema: EigEnvErantwortungWeitere Themen: Gentests im internet _ Fehlgeburten _ Schulnoten

miT DoSSier zum Thema: PEnsionskassEn S.19 – 22

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Page 2: ÖKK Magazin 4/2011

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Page 3: ÖKK Magazin 4/2011

06 TITELTHEMA Eigenverantwortung:

Wiesieentsteht,warumsiewichtigist

14 ScHrEIbwETTbEwErb NeuzumThema «DerperfektePapi»

16 ÖKK cLub «Winterhassitis»?

NichtimÖKKClub

23 GESundHEIT GentestsimInternet

30 rEporTAGE Tabuthema

Fehlgeburt

38 KundEnporTräT PakkaAG:

feinundfair

Inhaltsverzeichnis Editorial 03

IMprESSuM ÖKK Magazin / ÖKK Magazine _ vierteljährliche Publikation für die ÖKK Kunden _ 23. Jahrgang _ 4 / 2011 AufLAGE 86’000 HErAuSGEbEr ÖKK _ Bahnhofstrasse 9 _ 7302 Landquart _ Telefon 058 456 10 10 _ [email protected] cHEfrEdAKTorIn Manja Liesch (a.i.) rEdAKTIon Brand Affairs AG _ Christoph Kohler _ Bernhard Widmer rEdAKTIonELLE MITArbEIT Fadrina Arpagaus _ Kathrin Buholzer _ Evelin Hartmann _ Michael Krobath _ Marietta Widmer foTo Gian Marco Castelberg _ Flurina Rothenberger ArT dIrEcTIon Advico Young & Rubicam _ Sandra Hofacker KorrEKTorAT Lektorama Cadonau und Cavegn drucK gdz AG

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Eigenverantwortung – aus Solidarität!

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Unser Gesundheitssystem beruht einerseits dar-auf, dass die einen via Prämien und Steuern sehrvielmehr indasSystemeinbezahlen,als sie jeanLeistungenbeziehen,währenddieanderensehrvielmehrLeistungenbeziehen,alssiejeindasSystemeinbezahlen.DasistdasVersicherungsprinzipdesgeteiltenRisikos,dennKrankheitundUnfallkön-nenjedenvonunstreffen.AndererseitsberuhtesaberauchaufdemSolidaritätsgedanken:DieGesundensindmitdenKrankenunddieWohlhabendenmitdenwenigerVermögendenüberdiePrämienverbil-ligungsolidarisch.DiesesSystemfunktioniertabernursolange,alssichalleseineTeilnehmereigen-verantwortlich verhalten. Und das bedeutet, dasssiedasSystemnichtüberstrapazieren.DasbetrifftdieSpitäler,dieihrePatientennichtlängerbehaltenalsnötig.EsbetrifftdieÄrzte,dieihrenPatientennichtzuüberf lüssigenTherapienraten.EsbetrifftdiePharmaindustrie,die ihreMedikamentenichtüberteuert. Und es betrifft uns Krankenversiche-rungen, die ihreVerwaltungskostennicht aufblä-hen.DerEigenverantwortungbedarfesaberauchaufSeitenderVersicherten,alsoaufIhrerSeite.Sienehmensiewahr,indemSiedasmedizinischeAn-gebotnichtüberBedarfinAnspruchnehmen,IhreArztrechnungen kontrollieren und ein Managed-Care-Angebot zumindest prüfen. Weil Eigenver-antwortung ein so wichtiges Thema ist, widmenwir ihr die Titelgeschichte dieser Ausgabe. EinespannendeLektürewünschtIhnen

IhrStefanSchenaVorsitzenderderGeschäftsleitung

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friscH bEwEgt: swiss snow waLk & run _ _ EinsportlichesErlebnisinzweibezauberndenWinterlandschaften:DiesbietetderSwissSnowWalk&Runam7.Januar2012inArosaundam3.März2012inEngelberg.EingeladensindWalkerinnenundWalker,LäuferinnenundLäufersowieSchnee-schuhfans.DieprofessionellpräpariertenStreckenreichenvon6KilometernLängebiszum21KilometerlangenHalbmarathon.MitanderenWorten:EinsteigersindgenausowillkommenwieSchneesportskanonen.UnddamitauchAngehörigeundFreundemitfeiernkönnen,gibteseineSnow-Afternoon-Party.

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friscH iM nEtz: faMiLianistas.cH _ _ «Fashionistas»nenntmaninderModeweltMenschen(meistFrauen),dieeineübertriebeneVorliebefürKleider,SchuheundAccessoireshaben.Jetztgibtesneuerdingsauch«Familianistas»,Menschen(leiderebenfallsmeistFrauen),dieeineübersteigerteVorliebefürsFamilienlebenhaben.IneinemLandwiederSchweizmiteinerGeburtenratevon1,5KindernproFrauistdaseineguteNachricht.WarumeineFamilienichtinersterLinieVer-zicht,sondernVielfalt,LustundFreudebedeutet,zeigtdasneueFamilienportalfamilianistas.ch.HierschreibenElternfürElternüberdas,wasdasFamilienlebensoschönmacht:vomAusf luginsholz-gemütlichejurassischeFamilienhotelbiszurNähanleitungfürLeder-legginsoderzumKauftippKlappmesser.Klappmesser?Ja,richtig,familianistas.chrichtetsichnichtnuranMütter,sondernauchanVäter.

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Frisch  ÖKKMagazin 

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friscH ErkLärt: diE wELt _ _ Binichwirklichich?DarfmanTiereessen?KinderfragenbringenoftauchErwachseneinsGrübeln.DerPhilosophundBestsellerautorRichardDavidPrecht(«Werbinich–undwennjawieviele?»)hatnachgeforschtundeinenSommerlangmitseinemSohnOskarSpaziergängedurchBerlinunternommen:aufdenFernsehturm,indieSynagoge,insNaturkundemuseum.DabeihatervorallemdenFragenseinesKindesgelauscht.DasErgebnisistnunin«Warumgibtesallesundnichtnichts?»nachzulesen.PrechtsAntwortenaufdieFragenderKindersinderhellend–fürKinderundErwachseneebenso.

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friscH gEscHMoLzEn: käsEfonduEsEt _ _ Eswirdkalt.Zeit,essichwiederdaheimgemütlichzumachen.AmbestenmitFreundenundderganzenFamilie.UndmitdemKäsefondueset«Alphornbläser»vonKuhnRikon,

denndamitwirddasFonduenichtnurzumGaumen-,sondernauchzumAugenschmaus.Dasliegtvorallemandemrot

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Post holen – im Städtischen Kindergarten in Luzern wird schon früh eigenverantwortliches Handeln geübt.

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Titelgeschichte  ÖKKMagazin 07

Jahr für Jahr steigen die gesundheitskosten. Ein vorschlag für Einsparungen zielt direkt auf unser verhalten als krankenversicherte: mehr Eigenverantwortung.

TexT: evelin hartmann _ _ FoTo: Flurina rothenberger

eigenverantwortungWie sie entsteht, warum sie wichtig ist

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DickeTränenkullernüberLisas*Gesicht.Immerwie-der streicht sie sichüberdieStelle imHaar,wo früh-morgensnochdieglitzerndeHaarspangegesteckthatte.«Was habe ich euch über die Sachen gesagt, die ihrvonZuhausemitbringt?»,fragtdieKindergärtnerinindieRunde.ZehnHändeschnellen indieHöhe.«Wirmüssenselberdaraufaufpassen»,sagtLisasKindergar-tenkollegin.DieKindergärtnerinnickt:«Genau!»Tag-täglicherinnertsiedieMädchenundBubendesStädti-schenKindergartensLuzerndaran,VerantwortungfürdieeigenenSachenzuübernehmen.DasistTeil ihresErziehungsauftrags.Schon frühhörenKinder vondenErwachsenen,dasssie für ihreTatenoderUntaten selbst einstehenmüs-sen.Jeältersiewerden,destomehr.Spätestensabermitder Mündigkeit, in der Schweiz mit 18 Jahren. Nochwerden die Eltern der fünfjährigen Lisa den VerlustderHaarspangeverzeihenundihreineneuekaufen.In15Jahrenaberwürdensiesagen:Selberschuld!Eigen-verantwortung bedeutet, dass man die KonsequenzenseinesHandelns–oderUnterlassens–selberträgt.ImErwachsenenalter heisst Eigenverantwortung vor al-lem,dassmanfürsichselbersorgtundnichtvonande-renfinanziellabhängigist.Dennoch gibt es Grenzen der Eigenverantwortung.Auch für Erwachsene. Denn wir alle sind auch demSchicksalausgesetzt,d.h.Ereignissen,dieunsheimsu-chen,ohnedasswiretwasdafürkönnen.

krankHEit und diE grEnzEn dEr EigEnvErantwortung

FasttäglichistBettinaTanay(43)frühermitdemVelovon ihrem Wohnort im luzernischen Oberkirch zumEinkaufen oder Arbeiten nach Sursee gefahren. «Das

hieltmichfit»,erinnertsichdieMuttervondreiKin-dern.Siewaraktiv,lebtegesund–unddochmusstesieihrVeloschoninjungenJahrengegeneinenRollstuhleintauschen. 1994 hatte sie während der Schwanger-schaftzumerstenMaldieseseigentümlicheTaubheits-gefühlinderlinkenHandundimrechtenBeingespürt.DasKindliegeungünstig,hattesieihrArztberuhigt.DochdieSchübetratenauchnachderSchwangerschaftimmer wieder auf. 1997 dann die Diagnose: multipleSklerose, eine unheilbare Erkrankung des zentralenNervensystems. Drei Jahre später ging es Bettina Ta-nay trotz intensiver Behandlung so schlecht, dass siezu Hause von einem Pf legedienst unterstützt werdenmusste.JedenTag.SelbstzumAufstehenwarsiealleinzuschwach.

Warum gerade sie von diesem Schicksalsschlag ge-troffenwurde,fragtsichBettinaTanaybisheute.Einesaberistsicher:Nichts,wassiegemachtoderunterlassenhat,stehtineinemZusammenhangmitihrerKrankheit.SiekannfürsieinkeinerWeiseverantwortlichgemachtwerden. Genau dieser Erkenntnis, dass jeder und jedeschuldlos schwererkrankenundhilfsbedürftigwerdenkann,entspringtderVersicherungsgedanke:VielemehroderwenigergesundeMenschenzahlenGeld ineinengemeinsamen Topf, damit wenige mehr oder wenigerkrankeMenschendurchdasGeldindiesemTopfgeheiltoder zumindest unterstütztwerdenkönnen.Dennna-türlichhätteBettinaTanayfürdievielenBehandlungenundMedikamenteniemals selbst aufkommenkönnen.DieTherapiekostenfürschwerechronischeErkrankun-genkönnenüberdieJahreundJahrzehnteinsUnermess-licheanwachsen.DankdergutenmedizinischenBetreu-unggeheesihrheuteabervielbesser,sagtBettinaTanay,unddafür sei sie unendlichdankbar.Anguten Tagenschafftsieesheute,alleindieWohnungzuputzenundsogarfürihreFamiliezukochen.Nurfüreineberuf liche

Titelgeschichte  ÖKKMagazin

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Tätigkeit reicht ihreKraftnicht.Dasschmerztsieammeisten:abhängigzuseinnichtnurvonMedikamenten,sondernauchvonderIV-RenteundderVersicherung–unddamitvonanderen.OhneselbstfürihreKrankheitverantwortlichzusein,hatBettinaTanayverloren,wasvon jedemmündigenMenschenerwartetwird:dasserinEigenverantwortungfürsichselbersorgt.

oHnE sELbstbEwusstsEin, kEinE EigEnvErantwortung

Woher kommt Eigenverantwortung?Psychologensagen,dieEigenverantwor-tungberuheaufunseremWunschnachSelbstbestimmungundUnabhängigkeit,und dieser Wunsch stecke tief in unsdrin.DaskönnemanschonbeikleinenKindern beobachten. Die Leiterin desKindergartens in Luzern, Sabine Zim-mermann,kenntdiesePhasen,indenendieKinderplötzlichunbedingtallessel-bermachenwollen.PlötzlichwollendieKleinendieMütze selber aufdenKopfziehen,dieSchuhbändelbindenoderdasLicht an- und ausschalten. So anstren-genddieAutonomiebestrebungenfürdieKindergärtnerinoderdieElternmanch-malsind,sowichtigsindsiefürdiekind-licheEntwicklung,erklärtderEntwick-lungspsychologeAugustFlammer:«DasKindlerntindiesenHandlungen,dassesselberetwasbewirkenkann.EshatEr-folg,entwickeltStolzunddamitSelbst-vertrauen.» Und Selbstvertrauen, sagtFlammer, sei die GrundvoraussetzungfürInitiativeundeigenverantwortlichesHandeln.

DasErlernen von eigenverantwortlichemHandeln istdaseine,dasandereistdieBereitschaftderEltern,die-sen kindlichen Wunsch nach Selbstbestimmung undUnabhängigkeitzuerhalten.DabeispieleeseinegrosseRolle,wiedieUmweltaufdieErfolgeundMisserfolgedesKindesreagiere,erklärtFlammer.Esmacheeinen

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Der «Ämtli-Plan» zeigt den Kindern, was sie selbständig zu erledigen haben.

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Eigenverantwortung schützt nicht zwingend vor schweren Krankheiten. Bettina Tanay hat multiple Sklerose.

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Unterschied,obmansage:«Daskannstdunicht!»,oderaber:«DieseAufgabe ist fürdichnochzuschwierig!»Flammer weist auf Studien hin, die zeigen, dass eineReaktion, die den Optimismus stützt, die Entwick-lungdesKindeszurSelbständigkeitpositivbeeinf lusst.Dennwersichspäterselbernichtszutraut,wirdpassivundverlässtsich,woimmererkann,aufdieHilfean-derer.

viEr MaL krank in 93 JaHrEn

DieHilfeanderer?Häufighörtmanheute,früherseiendieMenschen seltener zumArztgegangenundhättenmehrEigenverantwortungübernommen.SowieBarbaraLieschausMalansGR,diemitihren93JahrenbisheuteeinmöglichsteigenständigesLebenführt.NurvierMalmusstesieinihremLebenbisherinsKrankenhaus.DasersteMal1943,dasletzteMal2008wegeneinesOber-schenkelhalsbruchs.IhresechsKinderhatsiezuHausemitUnterstützungeinerHebammezurWeltgebracht.WielangesiesichnachderNiederkunftjeweilsgeschonthabe?BarbaraLieschlachtauf.Sofortaufgestandenseisie. Die Arbeit im familieneigenen Milchladen und inderFerienpensionhabenichtlangewartenkönnen.UndnochheutesorgtdiealteDamefürsichselbst,wäscht,putzt,kochtjedenTagihrEssen.ZuHause.EinHaus-notfallknopfnebenihremBettgibtihreinsicheresGe-fühl–fürdenFallderFälle.Zugegeben,seiteinigenJah-renmüssesiewegenihresAltersdiabetesöfterzumArzt,sagtLiesch.Aberfrüher?EineErkältungimWinterhatsiemitTee,SchonungundeinemDampfbadwegkuriert.SowardasinihrerGeneration.

Gewiss:WürdejederVersichertelebenwieBarbaraLiesch,wäredaseingewaltigerSchrittzurReduzierungder Gesundheitskosten. Genau deshalb appellieren so

viele Politiker, Krankenversicherungsvertreter undBranchenkennerimmerwiederanunsereEigenverant-wortung:WirsollenmehrSporttreiben,mitdemVelozur Arbeit fahren, mehrmals am Tag Gemüse essen,genügend schlafen, wenig Alkohol trinken, gar nichtrauchen.Kurz:WirsollendurchmehrEigenverantwor-tungwenigerkrankwerden.Undnichtnurdas:Wennwirtrotzdemkrankwerden,sollenwirdieLeistungenunseres hervorragenden Gesundheitssystems nur indem Mass in Anspruch nehmen, wie es medizinischangezeigtist.

das soLidaritätsPrinziP nicHt übErstraPaziErEn

NurdenkendavieleVersicherteanders.Siefinden,dassihnenGesundheitsleistungenàdiscrétionzustehen,weilsie jaMonatfürMonathohePrämienbezahlen.EinetrockeneNasenschleimhaut?WarumnichteinenSpe-zialistenaufsuchen?DieKrankenversicherungbezahlt’sja.UngeachtetderFrage,wiesinnvoll indiesemkon-kretenFallderBesuchbeimSpezialistenwäre,kritisiertPeterC.Meyer einenTrendzurÜberbehandlung.EristDirektordesDepartementsGesundheitanderZür-cherHochschulefürAngewandteWissenschaften.ZuvieleMenschenbetrachteninseinenAugendeninderSchweizreichbestücktenGesundheitsmarktalsSelbst-bedienungsladen.«VielePatientengehenzumBeispielmit derselben Krankheit von Arzt zu Arzt und prak-tizieren das so genannte Doctor Shopping, das hoheKostenverursacht»,weissMeyer.

Vom Gesundheitssystem beliebig Leistungen ein-zufordern, weil man ja Prämien bezahlt hat – dieserHaltung liegt ein fundamentales Missverständnis desKrankenversicherungsgedankens zugrunde. Prämien

Titelgeschichte  ÖKKMagazin 11

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sind nämlich nicht Vorauszahlungen für Leistungen,diewirspäterbeziehendürfen–wieetwadieEinzah-lungenindieAHVoderPensionskasse.VersichertwirdvielmehrdasRisiko,zuerkranken,vielleicht sogar soschwerzuerkrankenwieBettinaTanay.DamitwirineinemsolchenFallmehrerhalten,alswireinbezahltha-ben,istesnotwendig,dassandereMenschenwieBar-

bara Liesch in ihrem Leben mehr ein-bezahlt haben, als sie je an Leistungenbeziehenwerden.DieGesundenzahlenfürdieKranken,darinbestehtdieSoli-darität. Aber diese Solidarität funktio-niertnursolange,alsdieGesundenwiedieKrankensoeigenverantwortlichwiemöglichzulebenversuchen.

Der Weg zu mehr Eigenverantwor-tung beginnt mit der Erziehung. AuchimbesagtenKindergarteninLuzern.Aneiner Wand hängt ein grosser «Ämtli-Plan» mit allerlei Aufgaben. Jeden Taggibteswaszutun,jedenTagmüssendieKinderVerantwortungübernehmen,malals Briefkasten-, mal als Telefon-, Blu-men- oder Wetteruhr-Chef. Die kleineLisahatgeradediePostausdemBrief-kasten geholt. Ihre Haarspange hat sienoch nicht wieder gefunden. MorgenwirdsiedenHaarreifenaufderKommo-deimEingangsbereichablegenunddortamAbendwiederfinden.Schliesslichistes ihr Lieblingshaarreifen. Und der istihrkostbar–wiedengrossenErwachse-nendasGesundheitssystemkostbarseinsollte.

*NamederRedaktionbekannt.

Titelgeschichte  ÖKKMagazin 12

Kaputte Kleider f lickt Barbara Liesch gleich selber.

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Erkältungen hat Barbara Liesch mit Tee und Dampf bädern wegkuriert. Eigenverantwortung senkt die Gesundheitskosten.

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ÖKK Schreibwettbewerb – der Siegertext

Schuld sind immer die anderen

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Ausgabe Dezember 2011

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Winterhassitis Eine Krankheit, die’s bei uns nicht gibt.

Kundenseite  ÖKKMagazin 14

Neuer Schreibwettbewerb: «Der perfekte Papi»Väter haben’s nicht leicht: Geld verdienen, mit den Kindern spielen, gefühlvolle ehepartner sein ... und was noch? ob Sie Papa, mama oder Kind sind – schreiben Sie uns, wie Sie sich den «per-fekten Papi» vorstellen! mitmachen lohnt sich! ihre Geschichte (max. 1’500 zeichen) schicken Sie unter angabe ihres alters und Wohnorts bis 16. Ja-nuar 2012 mit dem Betreff «Schreibwettbewerb» an [email protected]. Der Siegertext wird im kommenden magazin abgedruckt werden.

1. Preis: eine Übernachtung während der Sommersaison 2012 für zwei Personen im Sporthotel Valsana, arosa, inkl. halbpension sowie Benützung des Wellnessbereichs und einer kleinen massage im Gesamtwert von 536 Franken.

2. – 4. Preis: Je ein Buch «Warum gibt es alles und nicht nichts?» vom Papi richard David Precht im Wert von 26.90 Franken (siehe Seite 4).

ZweiFrauentreffensichaufeinerParkbank.«Oh,meinKopf!»,klagtFrauMusterundfasstsichmitderHandandieStirn.«DiesesWetterbereitetmirKopfschmer-zen!UndmeinArzthatmirTablettenverschrieben,dienicht wirken, und die nicht einmal von der Kranken-versicherung bezahlt werden, dabei sind sie so teuer!»Sieseufzt.

NacheinerkurzenPausefährtFrauMusterfort:«DieTablettensindsoteuer,dassichjetztdenNachhilfeun-terricht für meinen Sohn nicht mehr bezahlen kann.»–«Nachhilfeunterricht?»,haktdieAndere,FrauMeier,nach.«DerLehrermeinesSohnesistunfähig»,ereifertsichFrauMuster,«unddasKlassenklimaistsoschlecht,dasssichmeinSohnkaumkonzentrierenkann.Darumbraucht er Nachhilfeunterricht. Aber durch die Spar-politikderKrankenversicherungenkönnenwirunsdieNachhilfenichtmehrleisten.»

FrauMusterfährtsichabermalsmitderHanddurchihre blondierten, dauergewellten Haare. «Oh, meinKopf! Alles hängt an mir. Mein Mann kann unserenSohnnichtmehrunterstützen,seitereinBurnouterlit-tenhat.SeinChefkümmertsichnichtumdieGesund-heitseinerMitarbeiterundlässtmeinenMannständigÜberstundenmachen.»

NunstehtFrauMeieraufunderwidert:«Mirscheint,SiesolltendasWetter,IhrenArzt,IhreKopfschmerz-tabletten, IhreKrankenversicherung,denLehrer ihresSohns sowiedenArbeitgeber IhresManneswechseln,dannhättenSiekeineProblememehr.»LangesSchwei-gen.DannnicktFrauMeierFrauMusterfreundlichzu,ziehtmitwenigengekonntenHandgriffendieSchrau-benihrerBeinprothesefestundspaziertvergnügtpfei-fendvondannen.

Corina lendfers (32), Trin mulin

Wir gratulieren Corina lendfers zum Gewinn einer Über-nachtung für zwei Personen im hotel Schweizerhof, lenzer-heide. Gleichzeitig bedanken wir uns bei allen Teilnehmenden für die tollen Geschichten, die sie uns geschickt haben.

übernachtung in arosa

zu gewinnen!

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Ausgabe Dezember 2011

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Winterhassitis Eine Krankheit, die’s bei uns nicht gibt.

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Club  ÖKKMagazin

wenn es draussen knackig kalt wird, schneit und windet, wünschen sich manche nichts sehnlicher als den sommer zurück. sie leiden unter einer «winterhassitis», oft begleitet von schnupfen und Müdigkeit. Eine hartnäckige verstimmung, gegen die Ökk ein gegenmittel hat: ein dutzend winterfreuden im Ökk club. zum beispiel könnten sie sich in der tamina therme in bad ragaz entspannen oder beim Earlybird-skifahren auf der Lenzerheide früh-morgens der Erste auf der Piste sein. das booklet mit den vergünstigungen für Ökk kunden finden sie auf seite 15. viel vergnügen!

«Winterhassitis»? Nicht im ÖKK Club

Erlebnis

aktivität

region

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60 km präparierte Pisten Familienskigebiet mit Skihäsliland und Kids Park

Be – haslital

Frühstücksbuffet im Panoramarestaurant «alpen tower»

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Kinderskiland mit vielen attraktionen

Gr – Prättigau

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earlyBird-Skifahren ab

6.30 uhr (nur sonntags)

Schneesport auf zwei

sonnigen Talseiten

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Lenzerheide

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Polo Hofer

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musical mit Songs von Polo hofer

Singen und lachen

Be – Bernexpo musical Theater 4.120% rabatt auf Ticketpreis (bis 15.1.2012 buchbar)

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www.medical-wellness-center.ch

Thermal- und

Saunalandschaft

Trainieren, schwimmen,

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romantik-Spa für zwei

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Gesundheits-Kreuzworträtsel  ÖKKMagazin 18

Senden Sie das lösungswort per mail an [email protected] oder per Post an ÖKK magazin, Bahnhofstrasse 9, 7302 landquart, Stichwort «Kreuzworträtsel». unter den richtigen einsendungen verlosen wir einmal ein Käsefondueset von Kuhn rikon (S. 5) und dreimal zwei Kinogutscheine. einsendeschluss ist der 16. Januar 2012.

wir gratulieren den gewinnerinnen und gewinnern des letzten gesundheits-kreuzworträtsels.

vErtikaL

1 auf operationen spezialisierter arzt

2 Fester Jahresbeitrag zur Kostenbeteiligung in der Grundversicherung

4 zahl der herzschläge pro minute

6 aus indien stammendes Körpertraining, mit dem eine Balance zwischen körperlichem und seelischem Wohlbefinden erreicht werden soll, indem man in bestimmten Körperstellungen verharrt, während man sich konzentriert und gleichmässig atmet

9 Symptom, bei dem der Betroffene ständig Geräusche wahr-nimmt, die keine äussere, für andere Personen wahrnehmbare Quelle besitzen

10 Krankentransport- oder rettungswagen

11 arzneimittel, die wirkstoffgleiche Kopien von marken-medikamenten sind

13 anderes Wort für Pflanzenkunde

15 Chirurgisches instrument zum scharfen Durchtrennen von Geweben

17 akute infektion des atemtraktes, die durch die influenzaviren ausgelöst wird

19 Chronische, entzündliche erkrankung der atemwege, die zu anfällen von Kurzatmigkeit, husten und atemnot führt

HorizontaL

3 medizinisches instrument zur injektion von flüssigen medikamenten

5 Das zentrale organ des Stoffwechsels

7 angst vor geschlossenen oder engen räumen

8 altersmedizin oder altersheilkunde

12 material zum abdecken, Fixieren oder abschnüren bei Verletzungen

14 medizinischer Fachausdruck für zuckerkrankheit

16 masseinheit für die Fehlsichtigkeit des auges

18 Station im Spital, auf der Patienten mit schweren bis lebens-bedrohlichen Krankheiten oder Verletzungen behandelt werden

20 Sammelbegriff für vorbeugende massnahmen

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Editorial 19

DossiErFÜr uNTerNehmeN

ArbeitnehmersindauchAnlegerDieAktien-undKapitalmärkte spielen verrückt.Aufundabgeht’swieaufeinerAchterbahn.EinNervenspielfürPrivatanleger.NurfürPrivatanleger? In letzter Zeit ist vermehrt über die Pensionskassen geschriebenworden.Voneiner «Unterdeckung» istdieRede, anderBörsen-undWährungsverluste schuld sein sollen. Und plötzlich merken wir Ar-beitnehmer:Indemwirindie2.Säuleeinzahlen,sindauchwirindirektAnleger!SchliesslichmüssendiePensionskassendieZinsen,zudenensiegesetzlichverpf lichtetsindunddiesieunsversprechen,verdienen:aufdenAktien-undKapitalmärkten.Wasbedeutetnuneine«Unterde-ckung»,undwiefestmüssenwirumunsereRentenbangen?LesensiedazuunserInterviewaufdenfolgendenSeiten. Auch ÖKK bietet Unternehmenskunden mit der Loyalis BVG-SammelstiftungeinePensionskassenlösungan.DieKasseistschlankundkosteneffizientundwiesletztesJahreinengutenDeckungsgradvon104Prozentaus.DochauchanderLoyalisgehendieTurbulenzenaufdenFinanzmärktennichtspurlosvorbei.Dasistnichterfreulich,aberauchnichttragisch.Wichtigerist:AlsjungeSammelstiftungmitJahrfürJahrmehrVersichertenverfügtdieLoyalisübereinenstabilenpositivenGeldf luss.Mitnur5ProzentRentenbezügernweistdieKas-sezudemeineoptimaleStrukturauf:DankpositivemGeldf lussundeinertiefenSollrenditekanndieLoyalisin wirtschaftlich guten Zeiten die Re-servenwiederausbauen–ganz imSinneiner nachhaltigen und langfristigenAnlagestrategie.DenndiegutenZeitenwerdenwiederkommen.

RetoGiovanoliLeiterUnternehmenskunden

Aktuell

ÖKKLAND-WIRTSCHAFTS-VERSICHERUNG

Die ÖKK laNDWirTSChaFTSVerSiChe-ruNG, die bisher nur für die mitglieder des Bündner Bauernverbandes genutzt werden konnte, kann neu von allen Bauern in der Schweiz abgeschlossen werden. Die land-wirtschaftsversicherung kombiniert die ÖKK erWerBSauSFallVerSiCheruNG und die ÖKK uNFallVerSiCheruNG für die mitarbeitenden. Das aushilfspersonal kann auf Wunsch gegen unfall mitversichert werden. Versichern können sich landwirt-schaftsbetriebe, alpgenossenschaften, Gemüse- und obstbaubetriebe und land-wirtschaftliche Tierzuchtbetriebe.

www.oekk.ch/landwirtschaftsversicherung

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«DiePensionskassenwerden zuUnrechtgeprügelt»

Fallstudie ÖKKDossier

die bevölkerung wird immer älter, während renditen auf dem kapitalmarkt immer schwieriger zu erwirtschaften sind. gefährdet das die renten aus der 2. säule? Ökk hat nachgefragt beim Pensionsversicherungsexperten Martin s. Mayer*.

iNTerVieW: Christoph Kohler

herr mayer, in letzter zeit war häufig von einer so genannten «unterdeckung» einiger Pensionskassen zu hören. Was ist darunter zu verstehen?VoneinerUnterdeckungsprichtman,wennPensions-kassen nicht genügend Vermögen besitzen, um allenfinanziellenVerpf lichtungengegenüberdenVersicher-ten auf einen Schlag nachzukommen. Im NormalfallisteinemomentaneUnterdeckungnichtwirklichschlimm,dajanichtalle Versicherten gleichzeitig inPensiongehenoderaustreten,mitanderenWorten:EinTeilderVer-sichertenzahltgemeinsammitdenArbeitgebernindiePensionskasseein,währendderandereTeilLeis-tungen bezieht. In einem solchenFall hilft der permanente positi-ve Geldf luss einer Pensionskasse,in konjunkturell besseren Zeitendie Unterdeckung durch steigen-de Renditen wieder auszugleichenoder sogar eine Überdeckung zuerreichen.SchwierigistdieSituati-onimMomentfürPensionskassen,diemassivmehrLeistungsbezieheralsEinzahlerhaben.HiernimmtdasGeldlaufendab,dasangelegtwerdenmuss,uminZukunfthoffentlichwiederbessereRenditenzuerzielen.FürsolcheKassen

wird es schwierig, Verluste aus der Vergangenheit zukompensieren.

Vertreter von Pensionskassen beklagen sich, dass die ren-diteerwartungen der Gesetzgeber zu hoch seien in anbe-tracht der schlechten Wirtschaftslage und der unsicherheit auf den Kapitalmärkten. Warum sind Pensionskassen über-

haupt auf renditen angewiesen?Aus einem einfachen Grund: FürunsereVolkswirtschaftisteinege-ringeInf lation(Teuerung,Anm.d.Red.)normal.WennalsodiePreiseineinemJahrum1Prozentsteigenund Ihre Ersparnisse der 2. Säulemitwenigerals1Prozentverzinstwerden,dannerleidenSieeinenre-alenVerlustaufihrenErsparnissen.Deshalb sind Pensionskassen ge-setzlichzueinemMindestzinsver-pf lichtet, derzeit 2 Prozent. DieseZinsen regnen jedoch nicht vomHimmel,sondernmüssenaufdemKapitalmarkt erwirtschaftet wer-den.Dasginglangegut,imMomentistdasjedochschwierig.Wennein

PensionskassenverwalteraufNummersichergehenwillunddasGeldseinerVersicherteninzehnjährigeSchwei-zerBundesobligationenanlegt,dannerhälterdafürgut

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1ProzentZins.DamitwürdeerdasgesetzlicheZielalsoverfehlen.Ichfinde,dassimMomentzuUnrechtaufdiePensionskasseneingeprügeltwird.PensionskassensinddemMarktausgeliefert.

Vor 15 Jahren wurden die ersparnisse in der Pensionskasse noch mit 4 Prozent verzinst. Nun ist der zins sogar auf 1,5 Prozent gesenkt worden. Können junge arbeitnehmer heute noch so viel Geld ansparen wie ihre eltern?Durchaus.Dennvergessenwirdie Inf lationnicht.SiespieltfürdenrealenVermögensaufbaudieentscheidendeRolle.WennKritikerderPensionskassenvondentollenZinsender90erJahrereden,vergessensie,dassdamalsauchdieInf lationbei5bis6Prozentlag.MitanderenWorten:RealhattendieVersichertenbei4ProzentZinsinvielen Jahrenweniger von ihrenEinlagenalsheute.Aber klar: Ewig sollte es nicht so weitergehen wie indenletztenJahren.Am31.Dezember2011werdennochmehrPensionskasseneineUnterdeckungaufweisen.

Das ist für Sie nicht alarmierend?Wie gesagt: Der Deckungsgrad ist eine Stichtagsbe-trachtung.FürmichistdasAundO,dassdiePensions-kasseningutenZeitenReservenaufbauen,vondenensieinschlechtenZeitenzehrenkönnen.IstdasPolsterdickgenug,mussmanineinerKrisenichtinPanikverfallen.

also sollten Pensionskassenmanager kühlen Kopf bewahren?Genau. Panik ist kein guter Ratgeber. Mit unüberleg-ten Änderungen der Anlagestrategie können Unterde-ckungensogarverschlimmertwerden.WerzumBeispielnachderSubprime-Krise2008alleAktienverkaufthat,konnte2009nichtvondensteigendenKursenprofitie-ren.AnlagestrategiensollenvonZeitzuZeitüberdachtundoptimiert,abernichtmittenineinerKrisevollstän-diggeändertwerden.WichtigbeiderVermögensanlageistausserdemdieStreuungderAnlagen,dieRisikover-teilung. Dazu gehörten in der Vergangenheit auch 20bis30ProzentAktienanlagen.AktienbergenimmereinRisiko, doch stellt sich heute die Frage: Welches sindsichere Anlagen? Staatsanleihen? Immobilien? In denletztenJahrenhabenwirlernenmüssen,dassderBegriffder«sicheren»Anlagetrügerischist.

Wo liegen langfristig die grössten herausforderungen für eine Pensionskasse?ImdemografischenWandel:DieBevölkerungwirdim-merälter.ZumGlückwirddieserWandelgedämpftdurchdieEinwanderer,diejüngersindundmehrKinderhabenalsSchweizer.Trotzdem:WenneineGesellschaftimmerälterwird,steigtbeigleichbleibendemRentenalterundgleichbleibenderRentederAnteilderAuszahlungenge-genüberdemAnteilderEinzahlungen.Dadurchnimmt

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Fallstudie ÖKKDossier 22

dasanzulegendeGeldineinerPensionskasseab,undeineSanierung ist im Falle einer Unterdeckung schwierig.Pensionskassen mit sehr hohen Rentneranteilen habenbereitsheutemitdiesemProblemzukämpfen.DeshalbdenkeichwiederBundesrat,dassderUmwandlungssatzüber kurz oder lang gekürzt und auch in Zukunft an-gepasstwerdenmuss.Dasheisst,dassderKuchen,derunsalsPensioniertenzusteht,aufgrundunsererhöherenLebenserwartunginkleinerenPortionenverteiltwerdenwürde.DochvonderKürzungderbestehendenRentenhalteichnichts:DaswürdedasVertrauenindieRentenfüralle,auchdiejetztEinzahlenden,massiverschüttern.

ÖKK BeruFliChe VorSorGe

Die 2. Säule mit flexiblen leistungsplänen und transparenter Verwaltungihre VorTeile auF eiNeN BliCK:– modularer aufbau des angebots : Bestimmen Sie,

welche Positionen (alter, invalidität, Tod) Sie mehr gewichten wollen.

– Wir bieten ihnen einen überdurchschnittlichen umwandlungssatz zur rentenberechnung.

– ihre Deckung für die berufliche Vorsorge schliesst auch ihre lebenspartnerin/ihren lebenspartner ein.

– Pensionskasseneinkauf: Sie können Vorauszahlungen leisten und sich somit frühzeitig oder teilpensionieren lassen.

– Sie legen fest, wie sich ihre Pension zusammensetzt: eine mischform aus Kapitalauszahlungen und rente ist möglich.

– ihre Prämien können Sie bei ÖKK im Nachhinein – und nicht wie üblich im Voraus – bezahlen. Damit sichern Sie für ihr unternehmen liquiditäts- und zinsvorteile.

– und: Die leistungen für Tod und invalidität sind zu 100% rückversichert.

*martin S. mayer ist mitglied der Geschäftsleitung bei der

Dr. martin Wechsler aG, welche auch die loyalis

BVG-Sammelstiftung – ein Gemeinschaftswerk von ÖKK

und Sympany – berät.

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WiebequemdochdasInternetist!Dakauftdermoder-ne Konsument per Mausklick hier einen Staubsauger,dort ein Handy und woanders – Klick! – eine Gen-omanalyse. Eine Genomanalyse? Das ist das Verfah-ren,mitdemseit rundzehn JahrendiemenschlichenErbanlagenentschlüsseltwerdenkönnen.DazuwerdenAufbau und Funktion unserer Erbsubstanz (Genom)auf verschiedenste Veranlagungen überprüft. Kosten-punkt fürdie intimeInfo?BeimamerikanischenAn-bieter 23andme.com zum Beispiel schlappe 99 Dollarplus 9 Dollar im Monat bei einer Mindestlaufzeit vonzwölfMonaten,also207Dollar.EinfachSpeichelein-schicken,undnachsechsWochenerhaltenInteressentenihrgenetischesProfilzurück.DarinkönntezumBeispielstehen,dassderEinsendereinzehnfacherhöhtesRisikohat, vor dem 40.Lebensjahr seine Haare zu verlieren.VorallemabererfährteretwasüberseineVeranlagungfürderzeit112zumTeil schwereKrankheiten:darun-termultipleSklerose,Schizophrenie,Diabetesundver-schiedeneKrebsarten.

DerHauptinvestorvon23andme.comheisstGoogle,wasdurchaus passend ist. Denn wie die meisten Anbietervon Genomanalysen funktioniert auch 23andme.cominderAnonymitätdesInternets.UndgenaudasistdasProblem, findet die vom Bundesrat 2007 eingesetzteExpertenkommission für genetische UntersuchungenbeimMenschen(GUMEK).SiewarntvorGentestsimInternet.Diesekämenspielerischundverlockendgüns-tigdaher,liessenjedochdasWichtigstevermissen:dieanspruchsvolleInterpretationderResultate,diefürdiebetroffenePersonundihreAngehörigenweitreichendeFolgenhabenkönnen.

aLLEin Mit waHrscHEinLicHkEitEn

23andme.comselbsthingegensiehtsichalsVorreiterderpersonalisiertenMedizin. «Wennduweisst,wieGenedeineGesundheitbeeinf lussen,kanndashelfen,deine

Gesundheit  ÖKKMagazin 23

Gentests im internet:

achtung erbgut!

nicht einmal 200 franken kostet im internet ein gentest, der auch über die veranlagung für bestimmte krank-heiten auskunft gibt. fachleute warnen vor diesen tests, weil sie interessierte mit sehr unangenehmen, aber auch unsicheren veranlagungen konfrontieren können.

TexT: Christoph Kohler

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Gesundheit  ÖKKMagazin

ZukunftbesserzuplanenunddieGesundheitmitdei-nemArztzupersonalisieren»,heisstesaufderWebsite.Dochgenaudort,woUnterstützungwichtigwäre,las-sendieGentestanbieter imInternetdenKonsumentenallein.LautderGUMEK istdasnichtnur «unseriös»,sondernnachSchweizerRechtauchillegal.Hierzulandedürfen genetische Untersuchungen nur von ÄrztinnenundÄrztenveranlasstwerdenundmüssenvoneinerge-netischenBeratungvorundnach ihrerDurchführungbegleitetwerden(Artikel13–14desGesetzesüberge-netischeUntersuchungenbeimMenschen).

tHEraPEutiscHEr nutzEn dEr gEnoManaLysE

KeineFrage:InderTherapiekrankerMenscheneröff-net die Genomanalyse neue Möglichkeiten der perso-nalisiertenMedizin–vorallembeiKrebstherapien,wo

dasgenetischeVerständnisweitfortgeschrittenist.Dortkönnenschonheutevielpräzisere,eben«personalisierte»Medikationen verabreicht werden als früher. Doch fürGesundegilt eine alteWeisheit: «Was ichnichtweiss,macht mich nicht heiss.» Denn was bringt einem dasWissen über eine zehn Mal grössere Wahrscheinlich-keit, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken? Das klingtim ersten Moment erschreckend, tatsächlich aber istdieWahrscheinlichkeitimmernochsehrklein.WelcheSchlussfolgerungen lassen sich also aus einer solchenVeranlagung ziehen? Mehr vorsorgende Untersuchun-gen?MedikamentezurProphylaxe?EineÄnderungdesLebensstils,etwaderEssgewohnheiten?OhnedieHilfevonÄrztinnenoderÄrztenwerdenLaienkaumAntwor-tenaufsolcheFragenfinden.

> Weitere informationen unter www.bag.admin.ch/gumek

Populäre medizinische Irrtümer

rüebli verbessern die Sehschärfe

Rüebli sind gut für die Augen, wussten schon unse-re Grosseltern, und auch heute meinen es Eltern nurgut,wennsieihrenKinderndasgesundeGemüseauf-tischen. Aber sorgt der Verzehr von Rüebli wirklichdafür,dasswir schärfer sehen?Nein.Einesderwich-tigstenVitaminefürdieAugenistdasVitaminA.Ka-rotten liefern eineVorformdesVitaminA,dasBeta-carotin. Es verleiht Rüebli und auch anderen gelbenoderorange-rötlichenFrüchtenundGemüsesortenihreFarbe.DerKörperkannausBetacarotininVerbindungmit Fett selbst Vitamin A herstellen, deshalb wird esauchProvitaminA(Retinol)genannt.Diesesistwich-

tigfürdieSehkraft,nichtaberfürdieSehschärfe.Sokann ein höherer Karottenverzehr lediglich das Hell-Dunkel-Sehenverbessern.Übrigens:DamitdasCaro-tin überhaupt in nennenswerten Konzentrationen insBlutgelangt,solltedasGemüsegekochtundmitFettverzehrtwerden.KeineRüebliimHaus?AuchandereFrüchte und Gemüse wie Brokkoli, Spinat, FeldsalatoderNektarinenenthaltendaswertvolleBetacarotin.

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Nahaufnahme  ÖKKMagazin 25

Das Bakterium escherichia coli (e. coli) – das «haustier» der molekularbiologenBakterien haben einen schlechten ruf. Wenn das Wort fällt, denken die meisten von uns an erreger von infektionskrankheiten. Doch es gibt auch gute Bakterien, ohne die wir gar nicht leben könnten: Sie bauen in unserem Darm die Nahrung ab, so dass die Nährstoffe in das Blut aufgenommen werden können. oder auf der haut: Dort schützen sie uns vor ihren krankmachenden Ver-wandten, indem sie diese auffressen. Bakterien sind winzig kleine, einzellige Kreaturen, die neben den Pflanzen und Tieren eine eigene Gruppe von lebewesen bilden. und es sind viele: auf und in jedem von uns leben rund 10 Billionen Bakterien, davon allein in unserem mund 10 milliarden. Das hier mehrere tausend mal vergrösserte Bakterium escherichia coli kommt in der menschli-chen Darmflora vor und war lange zeit der molekularbiologisch am besten untersuchte organismus überhaupt.

FoTo: istockphoto.com

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ÖKK  ÖKKMagazin 26

Versicherungslücke:

Trotz freier Spitalwahl eine zusatz-versicherung abschliessen

1 was sind fallpauschalen? AuchunterderneuenSpitalfinanzierungwerdendie

Kosten für Spitalbehandlungen gemeinsam von denKantonenunddenKrankenversicherungengetragen.NeubezahlensiedenSpitälernjedochfürjedenEin-griffeinengenaufestgelegtenBetrag.Dasheisst,diegesamtemedizinischeLeistungwirdpauschalvergü-tet–unabhängigdavon,welcheKostenderEingriffdemSpitaltatsächlichverursacht.MitderEinführungderFallpauschalenerhaltendieSpitälereinenAnreiz,möglichsteffizientzuarbeiten.

2 was bedeutet die freie spitalwahl? Ab nächstem Jahr werden die Patienten frei wählen

können, wo sie ins Spital gehen möchten. So kannsich etwa ein Versicherter aus der Ostschweiz auchineinemprivatenoderöffentlichenSpitalimKantonZürichbehandelnlassen.DabeigeltenallerdingszweiBedingungen: Erstens muss das gewählte Spital aufderSpitallistedesStandortkantonsstehen.ZweitensbezahlensowohlderWohnkantondesVersichertenalsauchseineGrundversicherunghöchstenssoviel,wiedie gleiche Behandlung in einem Spital des Wohn-kantonskostenwürde.DiemöglicheKostendifferenzmussderGrundversicherteselberbezahlen.

3 braucht es noch eine spitalzusatzversicherung? Ja.Undzwarebendann,wennentwederdasgewähl-

teSpitalnichtaufderSpitallistestehtoderdieKos-tenderOperation imWohnkantondesVersicherten

günstiger sind.Nehmenwiran,einVersicherterausdem Kanton Graubünden leidet unter einem Band-scheibenvorfall.FürdieerforderlicheOperationundVersteifungvonzweiWirbelnmöchteersichineinespezialisierteKlinikinZüricheinweisenlassen.Die-sestehtnichtaufderSpitallistedesKantonsZürich,ÖKK hat mit ihr aber einen Vertrag abgeschlossen.Dasbedeutet,dassdieGrundversicherungeinenTeilderKostenübernimmt.DieserTeilbeträgtabernursoviel,wiederEingriffunddersiebentätigeSpital-aufenthalt imKantonsspital inChurkostenwürden.Dassind4’558Franken.InderZürcherSpezialklinikbelaufensichdieKostendagegenauf11’832Franken.FürdieDifferenzvon7’274FrankenmussderVersi-cherteselberaufkommen–esseidenn,erhateineSpi-talzusatzversicherungwiezumBeispielÖKKKOMBIALLGEMEINoderÖKKFAMILYabgeschlossen.

4 was können sie tun? WirempfehlenIhnen,dassSieIhreVersicherungsun-

terlagenkurzprüfenundsicherstellen,dassSieeineSpitalzusatzversicherung abgeschlossen haben. MitihrkönnenSiedieVorteilederfreienSpitalwahlvollnutzen,ohnefinanzielleRisikeneinzugehen.

eine Übersicht über unsere Produkte finden Sie auf unserer homepage unter www.oekk.ch/zusatzversicherung. Selbstverständlich helfen ihnen unsere Berater auf ihrer ÖKK agentur auch gerne persönlich weiter.

Die neue Spitalfinanzierung, die am 1. Januar 2012 in Kraft tritt, wirft eine reihe von Fragen auf. um unsicherheiten und unklarheiten auszuräumen, fassen wir hier nochmals das Wichtigste zusammen.

TexT: marietta Widmer

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ÖKK  ÖKKMagazin

«Stühleaufstellen,PlakatezeichnenunddieAnsagenproben. Wir haben Lampenfieber, und das schon amfrühenMorgen.DerGrund?WirmachenmitbeiderSternenwoche und haben in unserem Dorf FrutigeneineMiss-Chicken-Wahlorganisiert.AmNachmittagkommen die zahlenden Gäste: Freundinnen, Eltern,Lehrerinnen,Freunde.Unddanngeht’slos!DieHüh-nerwerdenvorgestellt,einKunststückmitderHenneLilly aufgeführt. Doch plötzlich ist Waldemara, einbesondershübschesHuhn,weg!Entführt!ZumGlückentpupptsichRomanalsguterDetektivundkanndenDieb fassen. Danach kommen wir zum HöhepunktderShow:zurMiss-Chicken-Wahl.NachdemdrittenWahlgangistklar:LottiistdieHübscheste.DasPub-likumklatscht.Danachgibt’sSnacks,Getränke–undnatürlichfrischeEiervondenHühnern. Sohabenwir110Frankengesammelt.Nichtfüruns,sondern für Kinder in einem Land weit weg, wo dieKinder arm sind. Manche von ihnen wachsen nichteinmal richtig,weil sienichtgenügendgesundeNah-runghaben.DiesesJahristwiederSternenwoche–fürKinder im Kongo. Wir drei wollen allen Kindern inder Schweiz zurufen: Macht mit! Oder habt ihr kei-ne Ideen? Wir können nur sagen: Es hat Superspassgemacht,undbeiderPreisverleihungfürdenSternen-wocheAwardwarenwirsostolz,aufeinersogrossenTheaterbühne zu stehen, aber vor allem darauf, dasswiranderenKindernhelfenkonnten.DaskönnenalleKinderinderSchweiz!»

eure Chiara (12), euer roman (12) und euer Dario (10)

aus Frutigen Be

«alle Kinder können helfen!»

Die Sternenwoche ist eine uNiCeF-hilfsaktion von Kindern aus der Schweiz für Kinder aus armen ländern. letztes Jahr haben Chiara, roman und Dario mit ihrer miss-Chicken-Wahl Geld gesammelt und damit den Sternenwoche award gewonnen. Sie rufen alle ÖKK Kinder auf, bei der diesjährigen Sternenwoche mitzumachen. Sie dauert noch bis 6. Januar 2012!

FoTo: uNiCeF / michele limina

Sternenwoche und ÖKK Jetzt heisst es endspurt, denn der einsendeschluss für die aktionen ist der 6. Januar 2012. Die Sternen- woche ist eine hilfsaktion von uNiCeF Schweiz und wird auch von ÖKK unterstützt. kinder aus der schweiz sind aufgerufen, geld zu sammeln für kinder aus dem kongo. Vielleicht veranstaltet ihr Kind ein Theater oder ein Konzert? indem die aktion nicht nur der uNiCeF ([email protected]), sondern auch ÖKK ([email protected]) gemeldet wird, können die Kinder den «ÖKK Sternenwoche Preis» gewinnen: ÖKK rundet den Betrag der Siegeraktion auf den nächsten Tausender auf. Wenn die Gewinnerkinder z.B. 250 Franken sammeln, gibt ÖKK 750 Franken dazu. zudem werden die Gewinner im Sommerheft 2012 por-trätiert. Weitere informationen finden Sie unter www.sternenwoche.ch

wettbewerb für einen guten zweck

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Telefonische Gratissprechstunde mit dem Kinderarzt:Schwerpunkt Pubertät und Wachstum

Prämienverbilligung läuft ab 2012 über die Krankenversicherungen

Neue Publikationen von santésuisse

Was,wenndieTochternachEinschätzungderElternvielzufrühpubertiertoderderSohnmit19JahrenimmernochkeinenBartwuchshat?NichtseltenverursachteinrascheskörperlichesWachs-tumwährendderPubertätauchSchmerzen,z.B.imKnie.NichtnurfürdieJugendlichenselbst,auchfürdieElternistdiePubertätihrerKinderoftnichteinfach.Manchmalhilfteinprofessio-nellerRatweiter.Egal,welcheFragenSiezumThema«Pubertät&Wachstum»haben,rufenSieMedgateanundvereinbarenSieeinenTerminfüreinekostenlosetelefonischeSprechstundemitdemKinderarzt.

> Die medgate-Ärzte sind rund um die uhr unter 0844 655 655 für Sie da und helfen ihnen auch bei allgemeinen Krankheitsfragen oder akuten Gesundheitsproblemen.

erfahren Sie mehr unter www.oekk.ch/aerztlicherrat

Der Bundesrat hat eine Änderung bei der individuellen Prämien-verbilligung beschlossen. Neu sind die Kantone dazu verpflichtet,dieZuschüssedirektandieVersichererundnichtwiebisanhinandie Haushalte auszuschütten. Die Beträge werden von den Kran-kenversicherungenmitdenPrämienverrechnet,sodassdiesefürdiebetroffenenHaushalteentsprechendtieferausfallen.MitdieserneuenRegelungwilldieRegierungsicherstellen,dassdieGeldernichtfürandereZweckealsfürdieBezahlungderPrämieneingesetztwerden.DieseRegelunggiltab2012.DenKantonenwurdeabereineÜber-gangsfristbis2013gewährt,umdieUmstellungvorzubereiten.

Bei Fragen kontaktieren Sie bitte unsere Kunden- beraterinnen und Kundenberater oder schauen Sie auf www.oekk.ch/praemienverbilligung vorbei.

Auf der Website des Krankenversiche-rungsverbandes santésuisse stehen zweineuePublikationenalsPDF-DokumentezumHerunterladenbereit.DiePublika-tion«ZahlenundFakten»gibtIhnenei-nenÜberblicküberwichtigeKennzahlenunseres Gesundheitssystems. Jene mitdemTitel«Kurzundbündig»kommen-tiert statistische Daten unter gesund-heitspolitischenAspekten.

Für Sie haben wir die beiden Publika- tionen unter www.oekk.ch/magazin zum herunterladen bereitgestellt.

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Reportage  ÖKKMagazin

schätzungsweisejededrittebisvierteschwangerschaftführtzueinerFehlgeburt.Genauestatistikenfehlen.

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Wenn eltern zu Waisen werden

fehlgeburten sind immer noch ein tabuthema. über sie gibt es auch keine statistiken. für die werdenden Eltern aber, die plötzlich keine mehr sind, verändert eine fehlgeburt das Leben. wie gehen sie mit ihrem Leid um?

TexT: Fadrina arpagaus _ _ FoTo: Thinkstock

Manchmal reicht ein Blick, um freudige Hoffnungin traurige Gewissheit zu verwandeln. «Ich habe aufdem Ultraschallbild sofort gesehen, dass etwas nichtstimmt»,erinnertsichAnninaR.*anihrenletztenBe-suchbeimFrauenarzt.DieschwarzeHülledesFrucht-wassers,wosichsonstinvertrautemAnblickderFötusbewegte,warnichtmehrzu sehen,dieDiagnoseein-deutigundunabänderlich:DasKind,mitdemsieinder18.Wocheschwangerwar,lebtenichtmehr. IndiesemMomentbrachinAnninaR.alleszusam-men.NachdreiJahrenhattesiesichmitihremFreundAndriR.* endlich inderWahlheimatBernzuHausegefühlt – und reif für eine Familie. Andri hatte be-schlossen,seinenJobalsPilotaufzugebenundsichbe-ruf lichneuzuorientieren,umnichtmehrganzeWo-chen im Ausland zu verbringen, der Mietvertrag füreinegrössereWohnunglagzurUnterschriftbereit.Und

noch eine Unterschrift wollten die beiden geben: dieunterdenEhevertrag.GeradeersthattedasPaarseineVorfreudeaufeineZukunftzudrittmitdennächstenAngehörigen und Freunden geteilt, da hatte AnninaplötzlicheintotesKindimBauch. Fehlgeburtensindhäufig–auchwennseltendarübergesprochen wird und keine genauen Statistiken übersieexistieren.SchätzungenzufolgeführejededrittebisvierteSchwangerschaftzueinerFehlgeburt,sagtFran-ziska Maurer, Leiterin der Fachstelle Fehlgeburt undperinatalerKindstod inBern.98ProzentderFehlge-burtenfindenvorder12.Schwangerschaftswochestatt,oft in einemso frühenStadium,dassdieSchwanger-schaftgarnichterstbemerktwurde.KommteinKindnachder22.WochetotzurWelt–inderSchweizpas-siertdasetwazweiMalamTag–undwiegtesüber500

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Gramm,sprichtmanvoneinerTotgeburt.Dasverän-dertdierechtlicheSituation:EintotgeborenesBabyistmeldepf lichtigundhatAnrechtaufeinenNamenundeinBegräbnis.

viELfäLtigE ursacHEn

Die Ursachen für Fehlgeburten (Aborte) sind vielfäl-tig. Bei Aborten vor der 12. SchwangerschaftswochewirdderGrundbeirundderHälftederFälleineinerFehlbildung der Chromosomen im Embryo vermutet.FürspätereFehlgeburtenkönnennebendiesenErbgut-schädenauchInfektionenoderProblememitderGe-bärmutteroder anderenOrganenverantwortlich sein.In seltenen Fällen führen sogar TestuntersuchungenzurFrüherkennungvonKrankheitenzueinemVerlustdes Embryos. Möglich, dass eine solche Testuntersu-chung,diemanaufgrundschlechterBlutwertebeiAn-ninadurchgeführthatte,derGrundfürihreFehlgeburtwar:ZehnTagedanach erlitt sieBlutungenund einePlazentainfektion.AlsderTodihresKindesfestgestelltwurde,bliebkeineandereMöglichkeit,alsdieGeburtkünstlicheinzuleiten. «DieseGeburt schien für uns einenicht zubewäl-tigende Aufgabe», sagt Andri R. rückblickend. ZweiTagenachderSchreckensnachricht fuhrendiebeidenwiederinsInselspital–indieGeburtenabteilung.Daswarbefremdlich.«WirwareneinfacheinesderPaare,die zum Gebären da waren», erzählt Annina R. FastsiebenStundenlagsieindenWehen.AlsmansiezurNachbehandlungindenOPfuhr,sahsichAndriplötz-lichmitseinemkleinen,frischgeborenenSohnalleine.Stillekehrteein.

abscHiEd nEHMEn

«Das hat mich im ersten Moment völlig überfordert»,gesteht er. «Ich war voller Sorge um meine Frau undkonntekaumdenken,unddawaraufeinmaldiesesBaby

inmeinemArm,mitdemichredenunddemichalleserzählen konnte.» Auch wenn es für Aussenstehendeschwer nachvollziehbar ist: Für Eltern, die eine Fehl-geburtmitmachen,isteswichtig,nocheinmalZeitzuhabenmitihremtotenKind–umAbschiedzunehmen.Nicht selten ereignen sich in solchen Momenten klei-neWunder:DerTodgehtvergessen.AlsAnninanachderOPgesundzuAndriunddemBabystiess,spieltenbeiihrwienachjedergelungenenGeburtdieHormoneverrückt.«DerTodwarindiesemMomentnichtmehrpräsent. Wir fühlten nur noch Glück.» Die frischenElternverbrachtenzweiTagemitdemKleinen,gabenihmeinenNamen,erzähltenihmvonsichundvonihrerZukunft,dienunohneihnstattfindenwürde,undver-abschiedetensichvonihm.«Esherrschteeinesogelöste,warmeAtmosphäre,alsDariobeiunswar.Wirfühltenunsgeborgen.DariohatunszurFamiliegemacht.» ErstalsAnninaundAndriR.ihrentotenSohnimSpital zurücklassen und in ihr Leben zurückkehrenmussten,tatsicheinAbgrundauf.Wasjetzt?Wiewei-terleben?Wemdavonerzählen,wiedarübersprechen?«FürunsgabeseigentlichnureineLösung:dieFluchtnachvorne.WirwolltenunsunseremUmfeldöffnen»,warensichdiebeideneinig. Mit dem Abschied vom Kind beginnt der Trauer-prozess – und er wird leichter, wenn er bewusst undmitwichtigenBezugspersonenundprofessionellerBe-gleitungbewältigtwird.«DieNachbetreuungistenormwichtig, sowohl für den Körper der Frau, die geradegeborenhat, als auch fürdieTrauerarbeitdesPaares.Wird der Verlust einfach totgeschwiegen, ist die Ge-fahreinerTraumatisierungoderDepressiongross»,sagtFranziskaMaurer. FürdenweiblichenKörperisteineFehl-oderTotge-burteinSchock.ErhatsichaufeinKindeingestellt,dasnunnichtda ist,undbrauchtmindestensdreibisvierWochen,umdieHormonproduktionwiederauf«keinKind»umzustellen.SoschossbeiAnninaR.nochfünfTagenachderGeburtrichtigdieMilchein.NacheinerFehlgeburthat jedeFrauAnrechtaufeinezehntägigeWochenbettbetreuung durch eine Hebamme, die von

Reportage  ÖKKMagazin

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denKrankenversicherungenübernommenwird.LängeralsdieNormalisierungdes verwirrtenKörpersdauertaberdieTrauerarbeit.

diE Hoffnung ist gEbLiEbEn

DasSchwierigstefürdieTrauerndenist,dassvoneinemtotenKindnichts zumErinnernbleibt.Esgibtkeinegemeinsamen Erlebnisse, keine Kleider, keine Fotos.Und oft tun Freunde und Arbeitskollegen in falscherRücksichtnahme und Überforderung genau das Fal-sche: Sie schweigen. «Für mich ist es schlimm, dassniemandDariobeimNamennennt.FürdiemeistenistereinfachdastoteKind,dasmansoschnellwiemöglichvergessensoll», sagtAnninaR.IneinerGesellschaft,die aufs Funktionieren ausgerichtet ist, wird verletz-tenundverletzlichenMenschenwenigZeit,RaumundVerständnisfürihreTrauereingeräumt. AuchfürihrLebenalsPaarwardasGescheheneeineHerausforderung. «Nur die wenigsten Paare schaffenesalleine»,weissFranziskaMaurer.DasbestätigtauchAndriR.:«Wirhabensehrvielmiteinandergeredetundesniedazukommen lassen,dasswireinandergegen-über verstummen und uns in unserer Trauer einkap-

seln.» Annina R. ergänzt: «Wir waren auch dankbar,wennLeutevon sichausaufunszugekommensind–dennwirselbstwarenmonatelangwiegelähmt.» Dario hat ein Begräbnis in einem anonymen Ge-meinschaftsgrabfürKinderinBernbekommen.SeineEltern haben ihm in einer Zeremonie mit FreundenundFamilie,MusikundschillerndenSeifenblasenei-nenPlatzinderNaturgegeben.Daisterjetzt,irgend-wo.VielleichterhältersogarbaldeinGeschwisterchen,das nicht nur in der Erinnerung der Eltern existiert,sondern zumindest als Baby richtig Lärm macht. BeiAnninaundAndriR.istderKinderwunschnichtver-schwunden, im Gegenteil. «Das Geschehene hat unsalsPaarnäherzusammengebracht»,sagtAndri.AuchwenninbeidendieTrauerumDariofortlebt,sindsiedoch voller Hoffnung, einmal richtig das zu werden,wassieeigentlichschonsind:Eltern.

*NamenderRedaktionbekannt.

> Fachstelle Fehlgeburt und perinataler Kindstod Postfach 480, 3000 Bern 25 031 333 33 60, mo – Fr 8.30 – 10.00 uhr www.fpk.ch, [email protected]

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Wenn’s um Schulnoten geht, hört der Spass auf!

Ichgebeeszu:IchgehörezuderSorteMütter,dieih-renKindernbeimErledigenderHausaufgabenständigkritischüberdieSchulternäugen.Dasistnichtsympa-thisch,abersoistesnunmal.Obwohlichweiss,dassdieEinmischungderElternoftnureinesbewirkt–nämlichFrust –, kann ich mir Kommentare nicht verkneifen:«Wielangehastdudafürgebraucht?MehralszweiMi-nutenkönnendasnichtgewesensein!»UnddasineinemTon...WoranerinnertmichdieserTon?Ja,richtig,anmeineeigeneMutter.AlsogebeichimTonfallmeinerMutterSätze vonmir, bei denen ich vor Jahrennochgeschworenhätte,siewürdenmirnieüberdieLippengehen. «Das sieht ja aus, als hätte es schon eine KuhimMaulgehabt!»WarumichinschulischenBelangenplötzlichzurehrgeizigenGluckemutiere?PurePanik.Ich habe Angst davor, mein Kleiner könnte den An-schlussverpassen,schulischversagenundirgendwannalsbetrunkenerPunkamBahnhofrumlungern.Denn,machenwirunsnichtsvor:InderSchulegehtesprimär

umLeistung–unddiewirdknallhartbeurteilt.DaranändertauchdieVerschleierungstaktiknichts,wiesieanderSchulemeinesSohnesneuerdingspraktiziertwird.Ungenügend soll nun plötzlich nicht mehr eine Zahlsein–eine3–,sonderneineFarbe,Blau.Entschuldi-gung,aberdasistdochimwahrstenSinnedesWortesSchönfärberei!EineungenügendeLeistungbleibteineungenügendeLeistung,dakannmansieanmalen,wiemanwill.DasweissübrigensauchjedesKind.

Die Bernasconis … eine Familie, die es bei uns gibt  ÖKKMagazin

seit einem Jahr ist der sohn der bernasconis in der schule. wie wichtig sollen sie die schulnoten nehmen?

illuSTraTioN: Bianca litscher

Schulnoten

frau bErnasconi:

Die Bernasconis gibt es wirklich ...... nur heissen sie in Wirklichkeit anders. Sie sind eine Familie mit zwei Kindern, einem Jungen (8) und einer Tochter (4). Die Kinderbetreuung teilen sich die Bernasconis. Sie (35) arbeitet als Grafikerin, er (35) ist Journalist. leben tun die Bernasconis in der Stadt – die Ferien verbringen sie auf dem land.

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MeinSohnalsbesoffenerPunkaufdemBahnhofsplatz,dasistmirmaleineHorrorvision.Nichtnur,dassmeineFrauvorJahrenalsspätpubertierendesMädchenauchmanchmal«angeheitert»aufdemSchulhofherumhing.Diese vermeintliche Horrorvision als Rechtfertigungfür elterlichen Überwachungseifer anzuführen, gehtmirgegendenStrich.Erstensistschonaussomanchemjugendlichen Rebellen später ein angepasster Spiessergeworden,zweitenskommtauchdieumgekehrteEnt-wicklungvor:AusdembravenMusterschülerwirdeinaufmüpfiger Revoluzzer. Zudem sind für derlei Ent-wicklungen wohl eher andere Vorbilder prägend alsMamiundPapi.NunwillichnochgrundsätzlichetwaszumThemaSchulnotensagen:SindeswirklichdieNo-ten,diedarüberentscheiden,wasauseinemKindspätereinmalwerdenwird?Ichmeinedasnichtnurkarriere-technisch. Es reicht doch oft schon ein Blick auf dieeigeneBiografie,umdieseVorstellungLügenzustra-fen.UndaufwelchesFachsolltemandennalsEltern

setzen?AufMathe?Englisch?BesseraufwasKreativeswieZeichnen?GleichaufalleFächer,umeinenGene-ralistenheranzuzüchten,derzwaralleseinwenig,abernichtsrichtigkann?Undvorallem:nichtsausLeiden-schaft?!AuchichwillmeinenSohnfordern,klar.Aberichhoffedochsehr,dassermireinmalbessereGründeliefert,umstolzaufihnzusein,alsnurguteSchulnoten.UndlernenmüssenwirMenschenheuteeinLebenlang.DawillichihmdasLernennichtschonimKindesaltervermiesen. Es stimmt schon, was sie früher auf demDorfgesagthaben,woichaufgewachsenbin:DasGraswächstnichtschneller,wennmananihmzieht.

> Was Kathrin Buholzer von elternplanet.ch zum Thema Schulaufgaben und Schulnoten meint, erfahren Sie auf der nächsten Seite.

  35

Sind Schulnoten so entscheidend?

HErr bErnasconi:

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schulaufgaben und schulnoten sorgen in familien immer wieder für spannungen. wie sollen Eltern reagieren, wenn das kind seine Hausaufgaben nicht macht? was tun, wenn die schulnoten ungenügend sind?

TexT: Kathrin Buholzer

Elternplanet  ÖKKMagazin

Kleine Schulstunde für eltern

Bei Hausaufgaben ist es wichtig,gemeinsammitdemKindRegelnaufzustellen.Woundwannsollendie Aufgaben gemacht werden?EinHausaufgabenheft kannhel-fen, dass nichts vergessen geht.WenndasKindunselbständigist,schauen Sie jeden Tag kurz mitihminsHeft,wasesheuteundin

denkommendenTagenerledigenmuss.BeivielenAuf-gabenkanneinWochenplanhelfen,damitdasKindim-mersieht,waseswannerledigenmuss.VergewissernSiesich,obIhrKinddieHausaufgabenverstandenhat,undgebenSienurwennnötigkleineHilfestellungen.LassenSie es danach möglichst selbständig arbeiten. Vermei-denSiees,wieeinenörgelndePolizistinnebenihmzusitzen.SollteIhrKinddieAufgabenichtverstehenundfalschlösen,versuchenSietrotzdem,optimistischundmotivierend zu reagieren. Schauen Sie, dass es immerwiederPauseneinlegtundnichtzulangeaneinerAuf-gabesitzt.Hilfevonextern–wieeineHausaufgaben-

hilfe– istdannsinnvoll,wenndieSituationzwischenElternundKindbereitszuangespanntist. JebesserdasLösenvonHausaufgabenfunktioniert,destobessersolltendannauchdieSchulnotenwerden.Zu den Noten halte ich fest: Sie sollen als Standort-bestimmung dienen und nicht das Kind unter DrucksetzenoderihmgarAngstmachen.AlsoschimpfenSienicht, wenn Ihr Kind mit einer schlechten Note nachHausekommt.SuchenSielieberdasPositive,wasallesgut geklappt hat. Erst dann besprechen Sie mit ihm,wodieProblemeliegen.BeigutenNotenistLobenan-gebracht.BelohnungenwieGeldoderGeschenkesindnicht nötig und setzen das Kind nur zusätzlich unterDruck.BeiSchwierigkeiten,Über-oderUnterforderungdesKindes suchenSie frühzeitigdenKontaktmitderzuständigenLehrperson.

Den link zur internetplattform elternplanet von Kathrin Buholzer mit mehr hinweisen zu erziehungs- fragen finden Sie unter www.oekk.ch/magazin

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Familienausf lug  ÖKK Magazin

«Immermussich...!»,schleudernmirmeineSöhnetäg-lich wie ein Mantra entgegen. «Und ich erst», pf legeichzuerwidern.GefühltezehnMalhörteichmirbe-reits PaulsLieblingswitz an,hundertMal las ichLuis«Asterix bei den Goten» vor und tausend Mal schontrennte ichdiebeidenStreithähne.ManchmalgleichtdasFami-lienlebeneinemGrandCanyonsichwieder-holender Ereignisse. Und das, trösten uns die Erzie-hungsexperten,seigarnichtschlecht.Denngeradeineiner sichraschveränderndenWelt imf lexiblenZap-Modus bräuchten Kinder verlässliche Fixpunkte undwiederkehrendeRituale,dieHaltgäben. EinRitual,aufdas sichallevierFamilienmitgliederfreuen, ist unsere traditionelle Winterwoche in Arosa.ZuhinterstimSchanfigg,einemfantastischenTalkessel,liegtdieseOrtschaftmitdemvielleichtwohlklingends-tenNamenderSchweiz.NichtnurdieHöhenlagevon1’800MeternerinnerthieransEngadin,sondernauchdiemondänenGrandhotels,diebeidenzugefrorenenSeen,kilometerlangeWinterwanderwege.UnddasWeisshornzähltzudenerhabenstenPanoramabergenderAlpenmit

Blick auf Säntis, Churfirsten, Berner Alpen, Bernina-gruppeundSilvretta.WeitundbreitistkeinEingriffdesMenschenindieNaturzusehen.Unvorstellbar,dassdie-serehemaligeKurortfürLungenkrankeimVolksmundnochvor70Jahrenals«Pestort»verschrienwar. DasSkigebietenthältalleZutatenfüreineperfekteFamiliendestination.Es istkompakt,denganzenTagbesonnt und pf legt eine abwechslungsreiche Hütten-kultur: Schnitzelbrot in der mondänen Carmenna-Hütte,GerstensuppeindertraditionellenSattelhütte,BurgerinderSkihütte.WeitereempfehlenswerteRitu-alesinddieSchlittelfahrthinunternachLützelrüti,einSpaziergang auf dem Eichhörnliweg oder eine Lang-laufrunde oben auf Maran. Arosa hat schlicht einenunschlagbaren Charme. Leider kann auch der nichtverhindern, dass es spätestens in der Pubertät heisst:«Immermüssenwir...»

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Das arosa-ritualTexT & FoTo: michael Krobath

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Die beiden Gründer der Pakka AG, Ueli Baruffol und Balz Strasser, im Zürcher Warenlager.

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Kundenporträt  ÖKKMagazin 39

Beginnen wir diese Geschichte mit dem genüsslichenEnde ihrer Hauptfigur, der Cashewnuss. Wie sie inunseremMundzermalmtwird,bevor sie endgültig imSchlundverschwindet.Billigsindsienicht,diebuntenTütchenmitCashews (gesprochen«Käschus»),die seiteinpaarJahrenanjederzweitenThekeZürichsfeilge-botenwerden.Trotzdemkannihnenniemandwiderste-hen.Manchemögen’sheissundgreifenzudenmitChili,PfefferoderCurrygewürztenNüssen.Anderegeniessensie«nature»,sowieBalzStrasseres tat,alservorachtJahrenimRahmenseinerlandwirtschaftlichenDoktor-arbeitindersüdindischenRegionMalabarweilte. Die Kostprobe gedieh zur Geschäftsidee, denschmackhaftenRohstoff zu fairenBedingungen indieSchweizundnachEuropazuimportieren.Alleinwoll-te Balz Strasser dieses Wagnis jedoch nicht auf sichnehmen. Nach der Rückkehr nach Zürich organisierteseineFreundineingemeinsamesAbendessenmit ihrerSchwesterundderenLiebstem:UeliBaruffol,frischdip-lomierterForstingenieur.Klar,dassStrasserbaldeinmalaufdieNüssezusprechenkam.WenigspätergründeteermitBaruffoldiePakkaAG.DieersteLadungCashewsverpacktendie Jungunternehmerauf einemWohnzim-mertisch,verschicktensieanDetaillistenunderhieltenbaldAntwort:Wirwollenmehr!Vielmehr!Heuteim-portiertdiePakkaAGmitsechsAngestellten400Ton-nenNüsseundandereSüdfrüchteimJahr.Einen(klei-nen)TeildavonverarbeitetdasUnternehmen selbst zuSnacks,dieimOnlineshop,inBars,DelikatessenlädenoderanPartnerwiedieSwissverkauftwerden.

dEr stoLz dEr HandELsPartnEr«Pakka»bedeutetaufHindisovielwie«solid»und«erst-klassig».TatsächlichstehtQualitätbeiPakkaanersterStelle. Schliesslich sei man keine Entwicklungshilfe-

organisation, sondern eine gewinnorientierte AG, sagtStrasser. «Wir bewegen uns auf dem Markt, da liegendurchschnittliche Qualität oder unzuverlässige Liefe-rungennichtdrin.»ZuseinenHauptaufgabenzähltdes-halb,jedesJahrHandelspartnerinIndien,Kenia,Ugan-da,GhanaoderPalästina imQualitätsmanagementzuschulen,währendsichUeliBaruffolumsMarketingundumdieProduktentwicklungkümmert. ZeigtStrasseraufseinenReisenFotosvonfertigabge-packtengetrocknetenBananen,NüssenoderKokosras-peln,dieinSchweizerAuslagenliegen,leuchtendieAu-genderProduzentenvorStolzundDankbarkeitdafür,dassPakkaihreErnteJahrfürJahrzueinemfairenundfixenPreis vorfinanziert.EinRestrisikobleibt für alleBeteiligten,weilderMarktfürtropischeBio-undFair-Trade-Produktekleinundschwankendist.SollEduard,einBauerausUganda,ineineneueTrocknungsanlagefürseineApfelbananeninvestieren?ImmerhinhatteStrasserbeimletztenBesucheineBestellungüber6Tonnendergetrockneten Früchte in der Tasche. Doch was, wennderGrossdetaillistimdarauffolgendenJahrdasProduktwiederausdemRegalnimmt? «EsisteinspannendesGeschäft,dasvielaufVertrau-enberuht»,sagtStrasser.Fürihnistesnachwievoreinkleines Wunder, dass der Handel zwischen so unter-schiedlichenKulturenklappt.ZumGlück!SokönnenwirinderAdventszeitmitgutemGewissendenScho-kocashewsoder -mandelnvonPakkaeingenüsslichesEndesetzen.

> Die Pakka aG ist unternehmenskunde bei ÖKK.

in zürich sind die cashewnüsse von Pakka längst in aller Munde. schliesslich sind sie nicht nur gut für den gaumen, sondern auch fürs gewissen.

TexT: Christoph Kohler _ _ FoTo: Gian marco Castelberg

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