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November/Dezember 2014 NEWSLETTER Das Monatsmagazin des Österreichischen Weltraum Forums. Tiuterra-Kristalle auf der ISS Das Philae-Abenteuer der Kometenjäger Asteroid Awareness Day Artist impression showing Philae separating from Rosetta and descending to the surface of comet 67P/Churyumov-Gerasimenko. Copyright ESA/ATG Medialab

ÖWF Newsletter November/Dezember 2014

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Highlights dieser Ausgabe: Tiuterra-Kristalle auf der ISS, Das Philae-Abenteuer der Kometenjäger, Asteroid Awareness Day sowie Interview mit Dr. Winding, Museum für Natur und Technik in Salzburg

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November/Dezember 2014

NEWSLETTER D a s M o n a t s m a g a z i n d e s Ö s t e r r e i c h i s c h e n W e l t r a u m F o r u m s .

Tiuterra-Kristalle auf der ISS

Das Philae-Abenteuer der Kometenjäger

Asteroid Awareness Day

Artist impression showing Philae separating from Rosetta and descending to the surface of comet 67P/Churyumov-Gerasimenko. Copyright ESA/ATG Medialab

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INHALT

Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) ist ein Netzwerk für Raumfahrtspezialisten und Weltrauminteressierte, das mit nationalen und internationalen Forschungs-einrichtungen, Industrie und Politik zusammenarbeitet.

SPOTLIGHT: Die Rosetta Mission Das Philae-Abenteuer der Kometenjäger

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Tiuterra-Kristalle auf ISS angekommen Samantha Cristoforetti auf Mission “Futura”

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Ein Kristall für ein Juwel im Ozean Tiuterra in La Réunion

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„Friends in Space“ Projekt Your journey with @AstroSamantha

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ÖWF Interview Dr. Winding, Museum für Natur und Technik

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Asteroid Awareness Day Internationaler Asteroiden-Tag angekündigt

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Archimedes Projekt Teilnehmer für Parabelfug gesucht!

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Crowdfunding Mondmeteorit, Lunar Mission One

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Ausstellungen & Veranstaltungen Weltraumausstellungen verlängert

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Infos, Ausschreibungen & Vorträge ÖWF auf LinkedIn und Open Lectures

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ESO News Gespenstische Ausrichtung von Quasaren

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International News Ariane 6, New Horizons, Orion

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SPOTLIGHT: Die Rosetta Mission

Das Philae-Abenteuer der Kometenjäger Die Rosetta-Mission geht nach der Landung auf dem Kometen Churyumov-Gerasimenko am 12. November 2014 weiter. Was nun folgt, ist eine umfangreiche Datenauswertung. Als der Lander Philae am 15. November 2014 um 1.36 Uhr in den Ruhezustand ging, hatte er mit Hilfe seiner Primärbatterie etliches geleistet: Über 500 Millionen Kilometer entfernt von der Erde hatte das Mini-Labor mit zehn Instrumenten an Bord nach der Atmosphäre geschnüffelt, gebohrt, gehämmert und den Kometen durchleuchtet. Dabei hatte er nach einer dreifachen Landung und einem neuen, ungeplanten Standort nicht die günstigsten Voraussetzungen. Mehr als 60 Stunden arbeitete Philae dennoch kontinuierlich und schickte bei jeder Funkverbindung Daten. Gesteuert und kommandiert wurde er dabei aus dem Lander Control Center (LCC) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Der wissenschaftliche Leiter des DLR-Projekts, Dr. Ekkehard Kührt, ist mit den bisherigen Ergebnissen sehr zufrieden. "Wir haben viele wertvolle Daten gesammelt, die man nur in direkter Berührung mit dem Kometen erhalten kann. Zusammen mit den Messungen der Rosetta-Sonde sind wir auf einem guten Weg, Kometen besser zu verstehen. Ihre Oberflächeneigenschaften scheinen ganz anders zu sein als bisher gedacht!"

Titel der Illustration: How Philae lands on the comet – das war zumindest der Plan

(Copyright ESA/ATG Medialab)

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Harte Eisschichten und organische Moleküle

Fest wie Eis ist Churyumov-Gerasimenko, schätzt das Team der Thermalsonde MUPUS (Multi-Purpose Sensors for Surface and Sub-Surface Science), deren Sonde sich in den Kometen hämmern sollte: "Obwohl die Leistung des Hammers stufenweise erhöht wurde, konnten wir sie nicht tief in den Boden fahren", erläutert Prof. Tilman Spohn vom DLR-Institut für Planetenforschung, der das Forscherteam der Thermalsonde leitet.

Confirmation of separation of the Philae lander from Rosetta (Copyright ESA - J. Mai)

Rosettas Wissenschaftsphase geht weiter

Nun, da die Mission ihrer Landeeinheit Philae abgeschlossen ist, wird Rosetta sich für das kommende Jahr wieder ihrer eigenen, bahnbrechenden Erkundungsreise widmen, auf der sie den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko umkreisen und ihn auf seinem Flug Richtung Sonne begleiten wird. Ein Ende der Rosetta-Mission ist damit noch lange nicht in Sicht: Dank voll funktionsfähiger Systeme und Instrumente befindet sich die Sonde auch weiterhin in einem hervorragenden Zustand. Kontakt im kommenden Jahr

Wahrscheinlich im Frühjahr 2015, so schätzt DLR-Wissenschaftler Dr. Stephan Ulamec, kann das Lander-Kontrollzentrum des DLR wieder mit Philae kommunizieren und eine kurze Rückmeldung erhalten, wie es dem Lander auf Churyumov-Gerasimenko geht. Im Sommer 2015 könnten dann auf dem Kometen Temperaturen herrschen, die es Philae erlauben, seine Batterie aufzuladen. "Der Orbiter wird bei seinen Überflügen auf Empfang sein und hören, sobald Philae wieder aus dem Winterschlaf aufwacht."

Quelle: www.esa.int

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Tiuterra-Kristalle auf ISS angekommen

Samantha Cristoforetti startet die Mission “Futura” Am 24. November, um 03.49 Uhr erreichte die italienische ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti die Internationale Raumstation ISS. Im Gepäck mit dabei sind drei Tiuterra Kristalle, die in einer einzigartigen Kooperation zwischen dem Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) und dem Tiroler Kristallhersteller Swarovski entstanden sind.

ESA astronaut Samantha Cristoforetti in the Soyuz spacecraft

that took her to the International Space Station (Copyright GCTC)

Cristoforetti ist die dritte europäische Frau im Weltraum. Sie wird im Rahmen ihrer Mission „Futura“ circa fünf Monate auf der ISS bleiben und voraussichtlich am 12. Mai zur Erde zurückkehren. Ihre Reise zur ISS unternahm Cristoforetti gemeinsam mit Anton Shkaplerov und Terry Virts. Der Kosmonaut Shkaplerov ist Kommandant des Teams, in dem ESA-Astronautin Cristoforetti und NASA-Astronaut Virts die Aufgabe der Bordingenieure zufällt. In den folgenden fünf Monaten steht der Italienerin ein dichter Arbeitsplan bevor. Sie wird Experimente in Physik, Biologie und Humanmedizin durchführen, die nur in der Mikrogravitation der Erdumlaufbahn möglich sind. Außerdem wird sie gemeinsam mit ihren Team-Kollegen die Systeme der ISS in Stand halten und das letzte Versorgungsmodul des europäischen ATV-Programms von der ISS abdocken. Das ATV (Automatisches Transfer Vehikel) wird dann in der Erdatmosphäre verglühen. Nach ihrer Rückkehr zur Erde wird die Italienerin zwei der drei Kristalle wieder an das Österreichische Weltraum Forum zurückgeben. Einen Kristall behält sie als Erinnerung an ihren Aufenthalt in der Internationalen Raumstation. Für Weltrauminteressierte sind die Tiuterra Kristalle künftig in wechselnden Ausstellungen zu sehen. Samantha Cristoforettis Reise im Weltraum und die aktuelle Position der Tiuterra Kristalle können auf dieser Internetseite live verfolgt werden: http://friendsinspace.org/

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Ein Kristall für ein Juwel im Ozean

Ein weiterer Tiuterra-Kristall hat eine neue Heimat gefunden – auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean. Sie ist Teil der Französischen Republik und geographisch betrachtet ein verkleinertes Abbild unseres Planeten, in dem sich auf einer Fläche von nur wenigen Hektar eine Fülle verschiedener Landschaften und Kulturen Europas, Afrikas, Indiens und Chinas finden.

An der Universität La Réunion, die Forschenden und Studierenden der ganzen Welt offen steht, wird z. B. erforscht, wie Energie aus warmen Meerwasser gewonnen werden könnte und ob die Wurzeln irdischen Lebens sich in interplanetarischen Räumen finden lassen. Wegen der Schönheit der Gebirgskessel und Felsformationen sowie der einzigartigen Stadtmauern wurde die Insel 2010 zum UNESCO-Welterbe ernannt. Jetzt gibt es dort eine Attraktion mehr. „It was a wonderful privilege to receive a Tiuterra Crystal“ kommentiert Dr. Guy Pignolet die Überreichung des Kristalls, der eine Gesteinsprobe von einem Lavatunnel eingeschickt hatte. Mitte November, während des jährlich dort stattfindenden „Festival of Science“ mit tausenden Besuchern, wurde der Tiuterra-Kristall offiziell präsentiert und seine Entstehungsgeschichte erzählt. Ausgestellt wird er nun in einen Glasbehälter – gemeinsam mit kleinen Modellen von Mars und Erde (Video: http://www.science-sainte-rose.net/TiuTerra.mp4). Dr. Guy Pignolet ist ehemaliger Forscher am CNES (Centre nationale d‘études spatiales, Französische Raumfahrtagentur) und Ehrenpräsident der auf La Réunion ansässigen Forschungseinrichtung "Union pour la Promotion de la Propulsion Photonique" (U3P), einer Non-Profit-Organisation, die sich der Entwicklung von photonischem Antrieb zur friedlichen Erschließung des Weltalls, etwa mit Hilfe von Sonnenseglern, widmet.

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Friends in Space

The Project: Your journey with @AstroSamantha Have you ever thought about being connected in real-time with an astronaut orbiting the Earth? Friends in Space – imagined, designed and developed by the award-winning information design agency Accurat (www.accurat.it) – is the first social network that extends beyond Earth; an online interactive project that creates a real-time human connection between people from all over the world and the first Italian woman astronaut, Samantha Cristoforetti (https://twitter.com/AstroSamantha). The project will launch on November 24, 2014, the first day of her mission with Expedition 42/43. It will be live for 6 months, the whole duration of her adventure.

The project started from a dreamy conversation on Twitter between Samantha Cristoforetti and Giorgia Lupi, founder and Design Director at Accurat, and soon developed into a months-long collective discussion involving space enthusiasts and professionals from all around the world. Those conversations finally led to the design and development of the interactive application by Accurat, between their offices in Milan and New York. Throughout the centuries, people have looked to the stars to help them navigate across open oceans or featureless deserts, know when to plant and harvest, and preserve their myths and folklore; the stars, and the space around them always brought people together, as they contemplated the immensity of the universe and used it as a canvas for their imagination, dreams and stories. Friends in Space is an homage to this ancient tradition, a new way to extend social networks beyond our planet, and connect people from all over the world to Samantha Cristoforetti, as she orbits the Earth in the ISS among the billions of stars above us. How does it work? The app is built on 3 different explorable environments: the now, the past and the future. Link: www.friendsinspace.org “Look up at the stars and not down at your feet. Try to make sense of what you see, and wonder about what makes the universe exist. Be curious.” Stephen Hawking

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ÖWF Interview

Dr. Winding, Museum für Natur und Technik in Salzburg Unser Universum steckt voller Geheimnisse und rätselhafter Phänomene: Schwarze Löcher, Urknall, Supernovae… Die Faszination an der Ergründung des Weltalls begleitet uns Menschen seit jeher. Die neue Weltraumausstellung im Haus der Natur in Salzburg entführt zu einer Reise durch Raum und Zeit. Mit viel Interaktion erkundet man die Planeten unseres Sonnensystems, beobachtet Sterne bei ihrem Werden und Vergehen und ergründet die kosmischen Einflüsse, die unsere Erde lenken. Von Sputnik 1 und Mondlandung bis hin zur Marsmission erlebt man die Sternstunden der Raumfahrt. Marlen Raab hat mit dem Direktor des Hauses, Herrn Dr. Nobert Winding, über die Highlights gesprochen.

Mit viel Interaktion die Planeten unseres Sonnensystems entdecken (Bildrechte: Haus der Natur/Kressl)

Herr Dr. Winding, was erwartet die Besucher in Ihrer neuen Ausstellung "Unser Universum – Planeten, Sterne, Galaxien"? Die Besucher/innen erwartet in der neuen Ausstellung eine faszinierende Reise zu den Wundern des Universums. Die Ausstellung schlägt einen Bogen von den Anfängen der Astronomie bis zu den Sternstunden der Raumfahrt und erzählt von der Entstehung unseres Universums und der Erde. Mit eigens angefertigten Filmen, Animationen und interaktiven Stationen werden die Themen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln begreifbar gemacht. Neue Dioramen und Modelle geben der Schau räumliche Tiefe und ermöglichen spannende Blicke auf fremde Welten – oder auch in unsere Vergangenheit.

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Was ist neu im Vergleich zur vorherigen Weltraumausstellung? Die Weltraumhalle wurde gänzlich neu konzipiert und aufgesetzt, lediglich das großartige Diorama der Mondlandung von Wolfgang Grassberger sowie die Raketenmodelle und ein Teil der Planetenwaagen wurden wiederverwendet bzw. in neuer Präsentation wieder eingesetzt. Mit den Waagen kann das eigene Gewicht auf verschiedenen Himmelskörpern unseres Sonnensystems ermittelt werden. Die Besucher/innen können also herausfinden, wie schwer sie im Vergleich zur Erde z. B. auf dem Mond, dem Mars oder der Sonne wären. Wie lange dauerten die Umbauarbeiten bzw. wie lange haben Sie an der Vorbereitung der neuen Ausstellung gearbeitet? Gemeinsam mit dem Ausstellungsgestalter Andreas Zangl habe ich vor gut zwei Jahren begonnen, das Konzept für die neue Ausstellung zu erstellen. Zusammen mit den Kuratorinnen Dr. Anke Oertel und Dipl.-Biol. Dorothee Hoffmann wurde in den letzten rund eineinhalb Jahren intensiver geplant und schließlich seit dem vergangenen Juni mit den konkreten finalen Um- und Aufbauarbeiten begonnen. Was ist Ihr persönliches Highlight der Ausstellung, Herr Dr. Winding? Es ist schwer für mich, ein persönliches Highlight in der Ausstellung festzumachen. Gestalterische Highlights sind sicherlich der mit einer Mondkraterlandschaft bedruckte Boden und die beleuchtete Sonnen-Planeten-Installation im Zentrum des Raumes, die einen gleich beim Betreten der Ausstellung gefangen nimmt. Einen – vielleicht sogar etwas verstörenden – Kontrapunkt dazu bildet „der Grieche“ (eine sitzende griechische Statue), der in Gedanken versunken nach oben zu den Raketen und Satelliten schaut. Er markiert den Ausstellungsbereich über die Weltbilder der Menschheit von den frühen prähistorischen Vorstellungen bis herauf zu unserem heutigen kosmologischen bzw. astrophysikalischen Weltbild. Für wen ist die Ausstellung geeignet und wann kann sie besucht werden? Die Ausstellung ist für alle Altersgruppen von 4 bis 90+ Jahren geeignet und ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet (am 25.12. ist das Museum geschlossen).

„Unser Universum: Planeten, Sterne, Galaxien“

seit 14. November 2014

Haus der Natur – Museum für Natur und Technik Museumsplatz 5 5020 Salzburg

www.hausdernatur.at

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ASTEROID AWARENESS DAY

“Internationaler Tag der Asteroiden” angekündigt

ÖWF-Experte Rudolf Albrecht ist Mitglied des UN-Asteroiden-Teams

Am 3. Dezember gaben führende Astrophysiker, Nobelpreisträger und Astronauten den Termin für den ersten “Internationalen Tag der Asteroiden” bekannt. Am 30. Juni 2015 sollen Veranstaltungen auf der ganzen Welt die Öffentlichkeit über Asteroiden informieren und ihre möglichen Risiken aufzeigen. ÖWF-Experte Dr. Rudolf Albrecht ist Mitglied des Asteroiden-Teams der Vereinten Nationen. Gemeinsam mit Kollegen aus der ganzen Welt entwickelt er Pläne für mögliche Gegenmaßnahmen, sollte ein Asteroid der Erde zu nahe kommen.

Mehr als 10.000 Asteroiden und Kometen sind derzeit bekannt, die die Erdbahn kreuzen und damit unserem Planeten gefährlich nahe kommen. Man nennt sie NEOs, kurz für Near Earth Objects. Derartige Relikte aus der Entstehungszeit des Sonnensystems sind in der Vergangenheit schon auf die Erde gestürzt, beispielsweise der Meteorit von Tscheljabinsk im Februar 2013. Daher sind Raumfahrtorganisationen und Wissenschaftler seit vielen Jahren bemüht, so viele NEOs wie möglich zu identifizieren. „Um einen fertigen Maßnahmenkatalog in der Schublade zu haben, falls so ein Asteroid auf die Erde stürzt, gründete die UNO 2001 das Action Team 14“, erklärt Dr. Rudolf Albrecht. Er ist einer der internationalen Experten im Asteroiden Team und außerdem Mitglied der Delegation, die Österreich im UN-Komitee zur friedlichen Nutzung des Weltraums (UN COPUOS) vertritt.

Das Action Team 14 entwickelt aktuell ein Schema zur Klassifizierung von Asteroideneinschlägen. Für die Planung von Gegenmaßnahmen ist neben der Größe und Beschaffenheit eines Asteroiden auf Kollisionskurs auch entscheidend, wann er entdeckt wird, d.h. wie weit er noch von der Erde entfernt ist. Passend zu den unterschiedlichen Szenarien erstellt das Team auch die erforderlichen Aktionspläne, die konkrete Gegenmaßnahmen vorsehen. Diese können von Evakuierungen des voraussichtlichen Einschlagsgebietes bis zur Ablenkung des Asteroiden auf eine andere Flugbahn reichen.

„Der Internationale Tag der Asteroiden wird die Öffentlichkeit und auch die Regierungen nicht nur über erdnahe Asteroiden informieren, sondern auch klar machen, wie wichtig es ist, in die Erforschung der NEOs und möglicher Gegenmaßnahmen zu investieren“, ist sich Albrecht sicher. Am 30. Juni 2015 sind dazu weltweit Veranstaltungen in Museen, Wissenschaftszentren und Schulen geplant. Das Datum ist übrigens nicht zufällig gewählt. Am 30. Juni 1908 explodierte ein Asteroid knapp vor dem Einschlag über dem Wald von Tunguska, Sibirien und entwurzelte Bäume im Umkreis von bis zu 30 km.

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Parabelflug: Teilnehmer gesucht! Das Archimedes-Projekt, das derzeit gemeinsam von der Mars Society Deutschland und Mitgliedern des Vereins zur Förderung der Raumfahrt betrieben wird, plant für einen Entwicklungstest eines selbst entwickelten Weltraumballons die Teilnahme an einem kommerziellen wissenschaftlichen Parabelflug. Der Flug soll in den USA stattfinden, der Flugtermin ist voraussichtlich der 8. – 9. April 2015, Geflogen wird von Cape Canaveral / Florida in der Nähe vom Kennedy Space Center. Es werden 25 Parabeln geflogen, wovon für das Experiment nur ca. 2-3 gebraucht werden. Da das kleine Team den Flug nicht alleine finanzieren kann, können die nicht benötigten, restlichen Plätze gegen Kostenbeteiligung weitergegeben werden. Interessenten wenden sich betreffs Details und Kosten bitte bis spätestens Ende Jänner an Tanja Lehmann ([email protected]).

Nur drei weitere Personen können noch mitfliegen und das einmalige Gefühl der Schwerelosigkeit erleben. Die Kosten stellen sich folgendermaßen dar (immer zuzüglich Hotel, Anreise und Mietwagenkosten): 8 Teilnehmer: ca. 7200 Euro 9 Teilnehmer: ca. 6400 Euro 10 Teilnehmer: ca. 5800 Euro Die Kosten können abhängig vom Dollarkurs variieren.

Das Archimedes-Projekt Dies ist ein Projekt der Mars Society Deutschland, bei dem es darum geht, einen Ballon zu entwickeln, der zusammengefaltet in einer Raumsonde zum Mars fliegt und dort in der Umlaufbahn ausgebracht und aufgeblasen wird. Der Ballon wird einen Instrumentenpod mit Meßinstrumenten tragen, um beim Flug durch die Mars-Atmosphäre diese zu vermessen. Gleichzeitig dient der Ballon der Abbremsung der Geschwindigkeit der Sonde. 2015 wird ein 1:2 Modell des Raumfahrzeugs auf einer Höhenforschungsrakete getestet werden, inklusive Ballon ausbringen, -aufblasen und Wiedereintrittsverhalten. Dieser Flug wurde uns vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt bereits zugesagt. Momentan wird gerade ein Ballon aus hitzebeständigem Spezialmaterial gebaut sowie das zugehörige Raumfahrzeug. An diesen werden als Vorbereitung auf den Raketentest diverse Entwicklungstests durchgeführt. Dazu gehört auch der beschriebene Parabelflug, hierbei soll der Auswurfmechanismus getestet werden. Dieser Test ist unter Schwerkraft nicht möglich. Infos zum letzten Raketentest gibts hier: http://www.zerog2002.de/Rexus4.html.

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Crowdfunding Projekte

Der Mondmeteorit "Oued Awlitis 001"

(Foto: NHM, Kracher)

Naturhistorisches Museum Wien will Mond-Meteoriten kaufen

Eine Crowdfunding-Aktion soll dem Naturhistorischen Museum Wien (NHM) dabei helfen, einen vor kurzem in Marokko entdeckten, rund 400 Gramm schweren Mondmeteoriten anzukaufen. Das "Oued Awlitis 001" bezeichnete Stück ist bis Jahresende im NHM ausgestellt und soll damit quasi selbst für seinen Ankauf werben, teilte das Museum mit. Kosten soll das wertvolle Gestein 110.000 Euro.

Das NHM, das zwar die älteste und größte Meteoritenschau der Welt, aber kein Ankaufsbudget für das Stück besitzt, wolle nicht nur dem Publikum ein außergewöhnlich großes lunares Fragment zeigen. Es gehe vielmehr "auch um die Erforschung dieses einzigartigen Meteoriten, um mehr über den Mond zu lernen und um dieses Objekt für die Wissenschaft und für zukünftige Generationen zu bewahren", erklärte NHM-Meteoritenforscher Ludovic Ferriere. Über die Plattform "Ulule" kann man ab einem Betrag von fünf Euro den Ankauf unterstützen. Spendern winkt die Möglichkeit, sich mit ihrem Namen auf einer Tafel zu verewigen oder ein Stück vom Mond mit Handschuhen anzugreifen. (APA/red, derStandard.at, 30.11.2014)

Details: "Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer Schritt für das Naturhistorische Museum Wien"

Lunar Mission One: Bohrungen am

Mondsüdpol bis 2014

Bei dem Projekt geht es um neue Erkenntnisse über den Erdtrabanten. Als Zielgebiet der robotischen Sonde wurde das Aitken-Becken am Südpol des Mondes auserkoren. Illustration: Lunar Mission One

Nach der Landung soll die Sonde ein fünf Zentimeter breites und 20 bis maximal 100 Meter tiefes Loch bohren, bisher unerreichbare Materialproben bergen und vor Ort analysieren. Wissenschafter erhoffen sich davon insbesondere Beweise für die These, dass der Mond einst durch eine heftige Kollision eines anderen Himmelskörpers mit der jungen Erde entstanden ist. http://www.lunarmissionone.com/

Rund 625 Millionen Euro müssten über die Crowdfunding-Plattform "Kickstarter" zusammenkommen, um das ehrgeizige Vorhaben zu realisieren. Die Spender erhalten dafür die Möglichkeit, neben ihren Haarproben auch Texte, Fotos, Tonaufnahmen und Videos für zukünftige Generationen zu konservieren. (tberg, derStandard.at, 23.11.2014)

https://www.kickstarter.com/projects/lunarmissionone/lunar-mission-one-a-new-lunar-mission-for-everyone

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Ausstellungen & Veranstaltungen

Neu: Digitales Planetarium © NHM Wien, Kurt Kracher

Liveshow: Der Himmel über Wien

Welche Sterne kann man am Wiener Nachthimmel erkennen? Wo liegen Orion-Nebel, Milchstraße und Andromeda-Nebel? Im Digitalen Planetarium des Naturhistorischen Museum Wien erklären Astronomen die Stellarkonstellation über Wien und präsentieren Himmlische Objekte in fernen Galaxien. Als Highlight in der Weihnachtszeit stehen auch der Stern von Bethlehem sowie der damalige Sternen-himmel im Fokus der Liveshow.

Termine: ab Dezember 2014 bis Weihnachten jeden Mittwoch, 17:00 Uhr und Sonntag, 14:00 Uhr; am 24., 30., 31. Dez. und 6. Jänner jeweils um 10:00 Uhr und 12:00 Uhr; in den Weihnachtsferien auch jeden Sonntag um 14:00 Uhr

Details unter: http://www.nhm-wien.ac.at/planetarium

Verlängert: SPACE - Die Weltraumausstellung

Technisches Museum Wien, Sokol Raumanzug

(Sedlaczek)

Ins Weltall fahren, es erkunden, es vielleicht sogar eines Tages besiedeln: Der Traum vom Weltraum war vor Jahrhunderten so aktuell wie heute: Wie kommen wir ins Weltall? Wie leben AstronautInnen im Weltraum? Welche Rolle spielen Visionen und Technikutopien in der Raumfahrt? Und was suchen wir eigentlich im All? Das ÖWF ist mit einem Aouda-Raumanzugsimulator vertreten. Die Aus-stellung im Technischen Museum Wien läuft noch bis 06. Jänner 2015.

Verlängert: Sounds of Space im Audioversum

„Sounds of Space“ ist die Weltraum-Sonderausstellung des ScienceCenter AUDIOVERSUM in Innsbruck in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Weltraum Forum. Sie vermittelt authentisch die Faszination Weltraum über den ungewöhnlichen Zugang des Hörens. Wie klingt das Universum? Wie hört sich ein Raketenstart in einer Raumkapsel an? Warum können Polarlichter hörbar gemacht werden?

Warum wirken Pulsare wie Radiosender? Diese Fragen und viele mehr werden in der Sonderausstellung “Sounds Of Space” beantwortet. Die Sonderausstellung Sounds Of Space läuft noch bis Februar 2015.

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Infos, Ausschreibungen & Vorträge

Das ÖWF ist jetzt auch auf LinkedIn vertreten

Sie können ihr Profil nun direkt mit dem ÖWF vernetzen: https://www.linkedin.com/company/austrian-space-forum-oewf-/

LinkedIn ist ein webbasiertes soziales Netzwerk zur Pflege bestehender Geschäftskontakte und zum Knüpfen von neuen geschäftlichen Verbindungen. Es ist mit über 300 Millionen registrierten Nutzern in mehr als 200 Ländern die derzeit größte weltweite Plattform dieser Art und gehört laut Alexa zu den 20 weltweit meistbesuchten Internetseiten.

Ausschreibungen für Studierende

1) Young Graduate Trainee Programme der ESA Aktuelle Job-angebote bei der ESA online - Bewerbungen bis 14. Dezember 2014 https://www.ffg.at/news/esa-young-graduate-trainee

2) Space Studies Programme der ISU 2015 - Bewerbungen ab sofort bis 31. Jänner 2015 https://www.ffg.at/news/isu-sommerkurse-2015

Open Lectures FH Wiener Neustadt

"Space Architecture" Hörsaal 7, FH Wiener Neustadt, Wiener Neustadt Beginn: Fr, 12.12.14, 11:00 - 12:30 "System Engineering for Green Spacecraft Propellants" Hörsaal 7, FH Wiener Neustadt, Wiener Neustadt Beginn: Fr, 16.01.15, 11:00 -12:30

"Black holes: Mysterious phenomena in the Universe" Hörsaal 6, FH Wiener Neustadt, Wiener Neustadt Beginn: Fr, 09.01.15, 11:00 - 12:30 Please register per mail: [email protected]

Info: http://www.fhwn.ac.at/Student-Life/Alumni/Veranstaltungen/Open-Lectures

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ESO NEWS – Europäische Südsternwarte

Gespenstische Ausrichtung von Quasaren über Milliarden Lichtjahre hinweg

Neue Beobachtungen mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO in Chile haben Systematiken bei der Ausrichtung von Quasaren und den größten Strukturen hervortreten lassen, die jemals im Universum entdeckt wurden: Ein europäisches Wissenschaftlerteam hat festgestellt, dass die Rotationsachsen der zentralen supermassereichen Schwarzen Löcher in einer Stichprobe von Quasaren über Milliarden von Lichtjahren parallel zueinander ausgerichtet sind und dass die Rotationsachsen dieser Quasare dazu neigen, sich nach den riesigen Strukturen im kosmischen Netz auszurichten, in dem sie sich befinden. Quasare sind Galaxien mit sehr aktiven supermassereichen Schwarzen Löchern in ihrem Zentrum. Diese Schwarzen Löcher sind von sich drehenden Scheiben aus extrem heißem Material umgeben, das oft in langgezogenen Strahlen, sogenannten Jets, entlang ihrer Rotationsachsen (also senkrecht zur Scheibenebene) hinausgeschleudert wird. Quasare können heller sein als all die Sterne in ihrer Wirtsgalaxie zusammengenommen.

Diese künstlerische Darstellung zeigt schematisch die rätselhafte Ausrichtung zwischen den

Rotationsachsen von Quasaren und großräumigen Strukturen (ESO/M. Kornmesser)

Ein Wissenschaftlerteam hat mit dem FORS-Instrument am VLT 93 Quasare untersucht, die wir zur Zeit so sehen, wie sie waren als das Universum nur ein Drittel so alt war wie heute. Von diesen Quasaren ist bekannt, dass sie riesige Gruppen bilden, die sich über Milliarden von Lichtjahren verteilen. Wenn Astronomen sich die Verteilung von Galaxien auf Skalen von mehreren Milliarden von Lichtjahren anschauen, dann sehen sie, dass sie nicht gleichmäßig ist. Stattdessen bilden die Galaxien ein kosmisches Netz aus Filamenten und Klumpen um riesige Hohlräume, in denen kaum Galaxien zu finden sind. Diese fesselnd schöne Materieanordnung wird großräumige Struktur genannt. Die neuen Ergebnisse vom VLT deuten darauf hin, dass die Rotationsachsen der Quasare dazu neigen, sich parallel zu den großräumigen Strukturen auszurichten, in denen sie sich selbst befinden. Wenn sich also die Quasare in einem langen Filament befinden, dann werden sich die Drehachsen ihrer zentralen Schwarzen Löcher entlang des Filaments ausrichten. Die Forscher schätzen die Wahrscheinlichkeit dafür, dass diese Ausrichtungen bloß Zufall sind auf weniger als 1% ein. Vollständiger Artikel: http://www.eso.org/public/austria/news/eso1438/

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INTERNATIONAL NEWS

Die künftige Ariane 6, soll der ESA

auf dem Satellitentransportmarkt die Spitzenposition sichern. ESA

Europa baut neue Trägerraketen

Die europäischen Raumfahrtminister haben am 2. Dezember dem Bau einer konkurrenzfähigen neuen Ariane-Trägerrakete zugestimmt, nach der Minister-sitzung der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Luxemburg verkündet wurde. Demnach haben sich die Verantwortlichen auf einen Etat von acht Milliarden Euro für die Gesamtentwicklung der Trägerraketen in den nächsten zehn Jahren verpflichtet.

Etwa die Hälfte davon geht in die Entwicklung der neuen Ariane-6, die ihren Premierenflug 2020 haben soll. Auf dem Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana soll zudem eine neue Startrampe gebaut werden. Der ehrgeizige Zukunftsplan der ESA sieht vor, eine flexibel einsetzbare, kostengünstige und wettbewerbsfähigere Ariane-6-Rakete zu bauen. Mit bewährter Technologie sichere das "den eigenständigen, verlässlichen und erschwinglichen Zugang Europas zum Weltraum".

Dabei geht es vor allem auch darum, die Mitbewerber im lukrativen Geschäft des Satellitentransportes abzuwehren. So scheint der Start des Low-cost-Anbieters SpaceX des amerikanischen Milliardärs Elon Musk den Entscheidungsprozess der Europäer beschleunigt zu haben. Lange hatten Deutschland und Frankreich gestritten, wie die Raketenentwicklung weitergehen solle. Zur ESA gehören 20 europäische Staaten und Kanada, Österreich ist seit 1987 Vollmitglied. (APA, red, derStandard.at, 2. 12. 2014)

2006 wurde Pluto der Planeten-Status im Zuge einer Neu-Definition aberkannt, er

gilt seitdem als Zwergplanet. Zu Pluto gehören fünf Monde. Illustration: Reuters

US-Sonde "New Horizons" nach 9 Jahren bei Pluto eingetroffen

Nach fast neunjähriger Reise ist die US-Weltraumsonde "New Horizons" am 6. Dezember in der Nähe des Zwergplaneten Pluto eingetroffen. Die Sonde sei aus ihrem batteriesparenden "Schlaf" geweckt worden, erklärte Projektleiterin Alice Bowman. Sie sei in gutem Zustand und bewege sich nun in mehr als vier Milliarden Kilometern Entfernung von der Erde. Die eigentliche Erkundung Plutos aus rund 260 Millionen Kilometern Entfernung soll im Jänner beginnen. Im Juli dann wird "New Horizons" Pluto am nähesten kommen. Die NASA-Sonde soll Daten zur Beschaffenheit Plutos und seines größten Mondes Charon sammeln.

"New Horizons" war im Jänner 2006 gestartet und befand sich während der Reise durch den Weltraum 1.873 Tage lang im "Schlafzustand", um Strom zu sparen. Alle paar Monate aktivierten die Forscher die Sonde, um zu überprüfen, ob alle Systeme funktionieren. Die Sonde schickte einmal pro Woche eine Nachricht an die Erde, die vier Stunden für den Weg brauchte. Nach dem Ende der Pluto-Mission im Juli kommenden Jahres soll "New Horizons" noch weitere Objekte im eisigen Kuiper-Gürtel an den Grenzen unseres Sonnensystems erforschen. (APA, 7.12.2014)

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Orion mit seinem großen Hitzeschild (Ill.: NASA)

Marsraumschiff "Orion" hat Testflug

erfolgreich absolviert

Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Einen Tag später als ursprünglich geplant absolvierte am 5. Dezember mit der "Orion"-Kapsel jenes Raumschiff seinen Erstflug, das in einigen Jahrzehnten, so die Hoffnung der NASA, Menschen zum Mars transportieren könnte. Es war der erste große Test eines Raumfahrzeugs für Flüge jenseits des niedrigen Erdorbits (LEO) seit dem Ende des "Apollo"-Programms.

Nach NASA-Angaben benötigte "Orion" 17 Minuten, um den Orbit zu erreichen. Die Kapsel wurde auf 5.800 Kilometer Höhe gebracht - zehnmal höher als die Flugbahn der Internationalen Raumstation ISS. Sie umkreiste zweimal die Erde und schlug nach rund viereinhalb Stunden planmäßig im Pazifik auf, wo sie mit Hilfe der US-Marine geborgen wird. Das "Orion Multi-Purpose Crew Vehicle" (MPCV) soll langfristig bis zu sechs Passagiere nicht nur in den niederen Erdorbit heben, wo die ISS kreist, sondern auch interplanetare Distanzen überbrücken – und damit Raumfahrer weiter ins All hinaustragen als je zuvor. Ehe es so weit ist, will die NASA in den kommenden Jahren aber erst einmal näher liegende Ziele ansteuern: Ab 2017 soll die unbemannte "Orion" den Mond umrunden. Ab 2021 sollen zwei Astronauten im Mondorbit einen automatisch eingefangenen Asteroiden in Empfang nehmen. In den 2030er-Jahren schließlich könnte es in Richtung Mars gehen – sofern die Finanzierung der ehrgeizigen Pläne das noch gewährleistet.

Neben den vielen Instrumenten hatte "Orion" auch ungewöhnliche Fracht an Bord: Entsprechend den üblichen Gepflogenheiten werden Raumschiffe auch bei Tests mit allerlei Utensilien beladen. Unter anderem transportiert "Orion" einen Sauerstoffschlauch, der bereits bei der ersten Mondlandung von "Apollo 11" verwendet wurde, etwas Mondstaub, Fossilien eines Tyrannosaurus rex, Gedichte, Flaggen, Münzen und einen Speicherchip mit den Namen von mehr als einer Million Weltraumenthusiasten. (tberg, red, derStandard.at, 5.12.2014)

Video: Die Animation demonstriert, wie der Exploration Flight Test-1 ablaufen soll.

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