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Dachstein Mars Simulation: Anzugtester Daniel Föger mit dem Auoda.X Space Suit im Tristan Dome der Dachstein Rieseneishöhle in der Eishöhle. Foto: OEWF (Katja Zanella-Kux) Mai 2012 Dachstein Mars Simulation 2012 Mars Tweetup am Dachstein ÖWF-Ballon “Airsampler I” NEWSLETTER Das Monatsmagazin des Österreichischen Weltraum Forums.

ÖWF Newsletter Mai 2012

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Highlights im Mai: Rückblick auf die Dachstein Mars Simulation, erster MarsTweetup in Österreich, ÖWF Tripolar Ballon "Airsampler I", Venustransit 2012 u.v.m

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Page 1: ÖWF Newsletter Mai 2012

Dachstein Mars Simulation: Anzugtester Daniel Föger mit dem Auoda.X Space Suit im Tristan Dome der Dachstein Rieseneishöhle in der Eishöhle. Foto: OEWF (Katja Zanella-Kux)

Mai 2012

Dachstein Mars Simulation 2012

Mars Tweetup am Dachstein

ÖWF-Ballon “Airsampler I”

NEWSLETTER

D a s M o n a t s m a g a z i n d e s Ö s t e r r e i c h i s c h e n W e l t r a u m F o r u m s .

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INHALT

Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) ist ein Netzwerk für Raumfahrtspezialisten und Weltrauminteressierte. Es arbeitet mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen, Industrie und Politik zusammen.

Dachstein Mars Simulation 2012 Ein Rückblick in 25 Bildern

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Mars Tweetup am Dachstein Erstes Österreichisches Spacetweetup

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Dachstein Mission – Pressespiegel Nationale und internationale Berichterstattung

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ÖWF-Ballon „Airsampler I“ Auf der Suche nach Leben in der Stratosphäre

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Venus-Transit Einzigartiges astronomisches Ereignis im Juni

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Burggespräche Der Orion lädt zu traditionellem Treffen ein

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ESO - News Kugelsternhaufen Messier 55

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DACHSTEIN MARS SIMULATION

EIN RÜCKBLICK IN 25 BILDERN

Vom 27. April bis 01. Mai 2012 führte das Österreichische Weltraum Forum mit 11 internationalen Partnern in den Dachstein Rieseneishöhlen eine Mars

Simulation durch. Dieser Analog-Feldtest war der erste weltweit, der in einem Höhlensystem durchgeführt wurde. Erleben Sie gemeinsam mit uns die

Höhepunkte dieser 5 Tage in 25 Bildern. (c) Wikipedia

Video „Dachstein Mars Simulation Rover“: http://www.youtube.com/watch?v=YlNUT033U-0

(1) 26. April 2012: Die erste ÖWF Gruppe ist bereits am Donnerstag

eingetroffen, um das gesamte Material zur Mittelstation auf die “Schönbergalm” zu bringen. Sebastian Sam schiebt dabei behutsam Aouda.X

aus der Dachstein Gondelbahn. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

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(2) Nachdem das erste Material verstaut ist und die Computer eingeschaltet

sind, gibt es eine erste Höhlentour, um potentielle Stellen für die Tests zu identifizieren. Ein großes Fragezeichen bleibt: Wie soll man im Anzug durch

die Engstellen der Höhlen kommen? (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

(3) 27. April 2012: Mit der ersten Gondel geht es in einer fünfminütigen

Fahrt rauf zur “Schönbergalm”, wo unsere OPS (Operations) installiert wird. Heute werden die internationalen Experimentatoren-Teams erwartet und ein erstes “Donning” (Anziehen des Aouda.X Anzugs) steht auf dem Plan.

Davor muss noch die gesamte Kommunikationsinfrastruktur in und außerhalb der Höhlen installiert werden. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

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(4) Nach dem Sicherheitsbriefing für alle Experimentatoren gibt es eine

zweistündige Führung durch die Höhlen, schließlich müssen die Experimentatoren auch die Rahmenbedingungen für ihre Experimente

kennenlernen. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

(5) Vor dem ersten Donning muss das gesamte Anzugsmaterial zum

Höhleneingang transportiert werden. Trotz kleiner Raupenfahrzeuge muss der Hard-Upper-Torso (oberer, fester Teil des Anzugs) vom Anzugtester

Daniel Föger selbst hochgetragen werden. Ein 15-minütiger Fußmarsch zum Höhleneingang ist sehr anstrengend. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

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(6) Das Anziehen des 45 kg schweren Anzugs dauert ca. 2 Stunden und

Daniel wird dabei von 2-3 Helfern (“Suit-Tech’s”) unterstützt. Kurz bevor der Helm geschlossen wird, sind bereits die Lüfter eingeschaltet und die

Kommunikation getestet worden, so dass der ersten EVA (Extra-Vehicular-Activity) nichts mehr im Wege steht. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

(7) 28. April 2012: Die Ruhe vor dem Sturm -heute ist Medientag. Neben

zahlreichen Journalisten, Kamerateams und Fotografen haben wir auch zum MarsTweetup geladen. Das Team sammelt sich heute bereits um 07:30 Uhr,

um mit der ersten Gondel hochzufahren, da auch einige Tourengeher das traumhafte Wetter nützen. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

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(8) In der OPS-Zentrale (Operations) herrscht geschäftiges Treiben.

Alejandra Sans (Flightplan) diskutiert mit Reinhard Tlustos (Flight Director Assistant) die heutige EVA (Extra-Vehicular Activity) anhand der Karte.

(c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

(9) Währenddessen stimmt Flight Director Norbert Frischauf noch Details

über die geplante Rover-Parade mit Tom Schachner von den Part-Time Scientists ab. (c) OEWF (Andreas Köhler)

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(10) Gegen 09:00 Uhr startet der MarsTweetup. 16 Nutzer der Mikroblogger

Plattform Twitter aus ganz Europa sind dem Aufruf des ÖWF gefolgt und können einen Blick hinter die Kulissen einer Mars Analog Simulation werfen.

Alexander Soucek fesselt die “Tweeps” (Twitter-Nutzer) am Morgen mit seiner Keynote. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

(11) Suittester Daniel Schildhammer beantwortet im Aouda.X

Raumanzugsimulator geduldig die Fragen der Journalisten, setzt mehrmals den Helm auf und führt die Journalisten immer tiefer in die Höhle.

(c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

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(12 ) Neben dem Aouda.X Raumanzugsimulator konnten sich die

Medienteams auch über die anderen Experimente informieren. So wurde z.B. der polnische Magma White Rover für die Dachstein Mars Simulation

umgebaut, um das WISDOM Radar tragen zu können. (c) OEWF (Andreas Köhler)

(13) Das WISDOM Team reiste mit zwei Radargeräten an und konnte in einer

kleinen Nebenhöhle auch erste Georadar-Messungen am Eis durchführen. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

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(14) Im King-Arthur Dome demonstriert Suittester Daniel Schildhammer,

dass es trotz der Limitierungen eines Raumanzugsimulators möglich ist, Geräte zu bedienen und wichtige Gesteinsproben zu sammeln.

(c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

(15) Nach dem anstrengenden ersten Tag als Suittester freut sich Daniel

Schildhammer schon darauf, aus dem Anzug raus zu kommen und genießt die warmen Sonnenstrahlen. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

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(16) 29. April 2012: Heute steht die Wissenschaft im Vordergrund. Als erstes Experiment darf Suittester Daniel Föger den Cliffbot der französischen Mars

Society behutsam über eine Eisklippe im Tristan Dome steuern. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

(17) Währenddessen testet das polnische MAGMA Rover Team im Parsival Dome ihren Rover auf blankem Eis. Dabei ist es gar nicht so einfach mit dem Rover auf dem Eis zu fahren, da es auch für diese Räder sehr rutschig ist. Der

MAGMA White Rover ist außerdem Teil des Open Mars Yard Projekts. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

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(18) Die Part-Time Scientists haben sich mit ihrem “König der Höhlen” im

King Arthur Dome eingefunden. Sie führen mit ihrem Mond Rover Asimov R3 die ersten Fahrtests durch. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit kein leichtes

Unterfangen. (c) Part-Time Scientists (Alex Adler)

(19) Bernard Foing, von der International Lunar Exploration Working Group

(ILEWG) geht mit Ulrich Luger (ÖWF) die Prozeduren für die sterile Probenentnahme durch, während Suittester Daniel Föger die benötigten Materialien aus dem Koffer vorbereitet. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

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(20) Am Schluss des dritten Testtages steht noch eine kleine Rover-Parade an, denn bei der Dachstein Mars Simulation sind zahlreiche Rover vertreten. Bei einer bemannten Mars Mission werden zahlreiche, robotische Geräte die

Menschen unterstützen. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

(21) 30. April 2012: Erstmals wird ein wissenschaftliches Experiment mit

zugeschalteten Wissenschaftern aus Utah durchgeführt. Via Audio- und Videosignal kann das JPL (Jet Propulsion Lab) Team den Anzug an die Stelle steuern, wo Proben entnommen werden sollen oder mittels Assistentin Lara

Vimercati Proben vom Anzug nehmen. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

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(22) Anmutig schlägt sich unsere Prinzessin durch die Dachsteineishöhlen und hat damit den Titel “Königin der Höhlen” errungen. Unseren größten Respekt haben sich aber unsere beiden Suittester Daniel Föger und Daniel

Schildhammer verdient, die Aouda.X unter größten Anstrengungen durch die ganze Höhle geführt haben. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

(23) Erste Erkenntnisse: Im Feld tauchten Probleme auf, die im Labor nie

vorhanden waren. So verrutschte den Suittestern regelmäßig das AKG Headset. Am Mars wäre dies natürlich fatal, weil damit die Kommunikation

behindert bzw. unmöglich werden würde. Daher wurde das Headset mit Powertape an der Kappe befestigt :-) (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

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(24) Noch kein Feldtest des Österreichischen Weltraum Forums war für die

Suittester so anstrengend, wie dieser Höhlentest. Regelmäßig mussten sie sich bücken, um nicht mit der Antenne an den Höhlenwänden anzustoßen.

(c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

(25) 01. Mai 2012: Trotz technischer Schwierigkeiten beim Donning konnte

auch der fünfte Testtag erfolgreich beendet werden. Zwischendurch wurde mit Hilfe der KiwiMars Mission an der MDRS (Mars Desert Research

Station) ein Kommunikationsausfall zwischen Suittester und OPS und die Übernahme der Kommunikation durch eine zweite Marsmission auf der

anderen Seite des Planeten simuliert. (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

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MARS TWEETUP AM DACHSTEIN

Erstes Österreichisches Spacetweetup Ein Bericht von Olivia Haider

Am Samstagmorgen, dem 28. April 2012, erreichten 16 Mars „tweeps“ und ein Bär (@SpaceHuggie) aus Großbritannien, Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Spanien, Mazedonien und Griechenland mit der Seilbahn die „Schönbergalm“ in 1.350 m Höhe. Das Wetter war perfekt (sonnig und warm) und die Mars tweeps waren guter Dinge.

MarsTweetup badge :-) (c) @katti86

Als Organisatorin war ich natürlich ein wenig gestresst - es war das erste Tweetup, das ich für das Österreichische Weltraum Forum organisiert habe und ich hatte einen straffen Zeitplan erarbeitet, da wir die letzte Gondel um 17:10 Uhr erwischen mussten. Warum kamen die Leute aus ganz Europa zu dem kleinen Ort Obertraun in Österreich? Nun, das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) veranstaltete eine fünf Tage dauernde, analoge Mars Simulation in den riesigen Dachstein Eishöhlen und lud 20 Mars tweeps dazu ein, an dieser Mission teilzunehmen. Deswegen war nicht nur die Dachstein Mars Simulation eine Premiere, sondern auch das Space Tweetup in Österreich.

Mars tweeps tweeting & listening to keynote (c) K. Z-K.

Tweeps treffen Part-Time Scientists (c) @JustBe74

Am Morgen starteten wir mit einem kurzen Willkommensgruß von Gernot Grömer, ÖWF Vorstandsmitglied und Projektleiter der Dachstein Simulation, und mir (@olidax), Social Media Manager des ÖWF. Anschließend hielt Alexander Soucek (@orbiterra), Vorstands-mitglied des ÖWF, einen Kurzvortrag über die Weltraumforschung und warum wir analoge Simulationen durchführen.

Auf unserem 15-minütigen Weg zur Höhle trafen wir die Part Time Scientists mit dem Asimov R3 Rover. Das deutsche Google Lunar X-Prize Team, das seine ersten Erfahrungen in gebirgigem Gelände machen konnte.

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Zwanzig Minuten später erreichten wir den Eingang der Höhle. Das Anlegen des Raumanzuges hatte begonnen und Anzugtester Daniel Schildhammer war bereit, das Exoskelett anzulegen. Er beantwortete einige Fragen und SpaceHuggie bekam die Möglichkeit den Torso des Aouda.X anzuziehen.

Auf dem Weg zur Höhle (c) @martincco

Magma White Rover mit Wisdom Radar (c) @JustBe74

Dann erschien das polnische MAGMA White Rover Team zusammen mit dem WISDOM Radar Team. WISDOM ist ein Geo-Radar, das 2018 an Bord des europäischen ExoMars Rovers zum Mars fliegen wird. Beide Gruppen erklärten ihre Experimente und beantworteten die Fragen der Tweeps. Am Schluss bekamen wir die Gelegenheit, Daniel dabei zuzusehen wie er den Hard Upper Torso (HUT) des Aouda.X Simulationsanzugs anlegt.

Am Ende des Tweetups überraschten mich die Mars tweeps total. Sie hatten für mich ein Poster mit allen ihren Signaturen erstellt. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank! Ich habe mich wirklich über das Poster gefreut und jeder von Euch bekommt ein Foto wenn ich das Poster im ÖWF Spacesuit Laboratory in Innsbruck aufgehängt habe. SpaceHuggie bedankt sich bei Olivia Haider #marstweetup (c) @martincco

Es war wahrscheinlich der höchste Ort (in 1.400 m Höhe), an dem je ein Tweetup abgehalten wurde. Mit einem wundervollen Ausblick auf die alpine Landschaft und sehr beeindruckend für die Space Tweeps. Mehr Informationen über die Dachstein-Simulation und das Mars Tweetup finden Sie auf unserer Homepage: http://blog.oewf.org/en/2012/05/marstweetup-first-austrian-spacetweetup-held-during-the-dachstein-mars-simulation/

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DACHSTEIN MISSION - PRESSESPIEGEL

Die Dachstein Mars Simulation des Österreichischen Weltraum Forums fand auch in der internationalen Presse große Aufmerksamkeit. Hier ein paar ausgewählte Beiträge zum Nachlesen: Der Standard (2 Artikel online) plus gesamte Titelseite der Forschungs-Beilage http://derstandard.at/1334796667924/ Simulation-Die-Prinzessin-in-der-Eishoehle-traeumt-vom-Mars

Der Standard, Ausgabe 02.Mai 2012

Science (halbe Seite) in der News of the week Sektion

Science, Ausgabe 11. Mai 2012

APA Pressemeldung (wurde von vielen österreichischen Medien übernommen z.B. Kurier, Österreich, Presse, Standard, Kleine Zeitung etc.)

"Mars-Menschen" in den

Dachsteinhöhlen gelandet 30.04.2012

Linz (APA) - In den Dachsteinhöhlen in Oberösterreich sind "Mars-Menschen" gelandet. Das Österreichische Weltraum Forum hat Forscher aus zehn Ländern und drei Kontinenten versammelt, die bis 1. Mai insgesamt zwölf mehrtägige Experimente zur Vorbereitung einer bemannten Mars-Mission durchführen. Unter anderem wird ein Raumanzug-Simulator getestet. Das Projekt wurde bei einem Medientag am 28. April vorgestellt.

Gesamter Artikel unter: http://science.apa.at/ApaScience/natur_und_technik/detail?ch=similar&key=SCI_20120430_SCI3939135147701752

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Spiegel Online (deutsch & englisch inkl. Video): http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,830499,00.html

Spektakulärer Test Mars-Mann in der Eishöhle

Aus der Dachstein-Rieseneishöhle Berichtet Christoph Seidler

Glitzernder Raumanzug, ausgefeilte Analyse-geräte: Bei einem aufwendigen Feldversuch wird in Österreich die Ausrüstung für bemannte Marsmissionen ausprobiert. Noch machen simple Dinge Probleme - doch die Tester sind überzeugt, dass Menschen zum Roten Planeten fliegen werden. Irgendwann.

Die Rufe aus dem Missionskontrollzentrum verhallen ungehört - und schuld ist schon wieder dieser verflixte Kopfhörer! Weil der schon wieder verrutscht ist, steht Astronaut Daniel Schildhammer auf seiner Erkundungsmission reichlich hilflos da. Wohin sich als nächstes wenden? Welche Probe nehmen? Wann zur Basis zurückkehren? Der 28 Jahre alte Materialwissenschaftsstudent aus Innsbruck hat ein ernsthaftes Problem: Sein bulliger Plexiglashelm verhindert, dass er die Ohrhörer wieder in Position bringen kann. Deshalb kann er keine Anweisungen empfangen. Punkt.

Gesamter Artikel unter: http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/mars-mission-mars-anzug-in-eishoehle-in-oesterreich-im-test-a-830499.html Weitere Berichte in der Presse gab es unter anderem: Bild.de (print & online) http://www.bild.de/news/foto-des-tages/foto-des-tages/foto-des-tages-oesi-uebt-fuer-mars-mission-23910768.bild.html Krone Oberösterreich

Titel & Doppelseite am 26. März 2012

Doppelseite am 20. April 2012

Doppelseite am 29. April 2012

Bild & Notiz am 30. April 2012

Halbe Seite am 01. Mai 2012

Medientag 28. April 2012 am Dachstein (c) OEWF (Katja Zanella-Kux)

Wired.co.uk: http://www.wired.co.uk/news/archive/2012-05/08/mars-austrian-ice-caves Karstworlds.com (Blog): Mehrere Blogeinträge http://www.karstworlds.com/2012/05/more-pictures-and-video-from-mission-to.html

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MISSION „AIRSAMPLER I“

Auf der Suche nach Leben in der Stratosphäre

Neuerdings sind die Wissenschaftsnach-richten voll mit Berichten über Exo-Planeten und die Suche nach Leben im All. Um das eines Tages tatsächlich zu finden, müssen wir aber erst die Grenzen des Lebens auf unserer eigenen Welt genauer erforschen. Dafür begibt man sich idealerweise an äußerst unwirtliche Orte mit extremsten Umweltbedingungen und versucht dort Lebensformen nachzuweisen.

So kann beispielsweise die Erdatmosphäre aktive Mikroorganismen beherbergen, welche sogar noch in der Stratosphäre Stoffwechsel zeigen. Auf die Suche nach solchen Organismen macht sich das ÖWF TriPolar Programm als Teil des „Sparkling-Science“ Projekts, das vom Österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung gefördert wird.

Das Ziel dieses Projekts ist es, herauszufinden, bis in welche Höhe aktive Lebensräume zu finden sind, wo mikrobiologisches Leben in großer Menge und Mannigfaltigkeit vorkommt.

Oben: Observatorium Lustbühel; Mitte u. unten: Ausrichtung der Antennen, Ballon-Befüllung, Vorbereitung der Nutzlast für den Start (M. Mayerhofer/D. Scheer)

Sechs Maturanten der HTBLA Eisenstadt entwickelten dafür zusammen mit dem Ballon-Team des ÖWF einen sogenannten „Air Sampler“. Dieses Gerät sollte mit einem Stratosphärenballon in eine Höhe von über 35 km geschickt werden, um ab 20 km Höhe Luftproben zu entnehmen und steril auf die Erdoberfläche zurückzubringen.

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Nach monatelanger Vorbereitung der Mission, einschließlich der erfolgreichen Entwick-lung und technischen Umsetzung des „Air Samplers“, war es am Samstag, dem 21. April 2012 endlich soweit – der „Air Sampler I“, unten an der Sherpa III Kapsel befestigt, sollte vom Dach des Grazer Lustbühel Observatorium aus starten. Der Stratosphärenballon, der beide Kapseln in die Stratosphäre befördern sollte, wog 3000 Gramm und hatte nach der Befüllung mit Helium beim Start einen Durchmesser von etwa zwei Metern.

Vergleichsproben-Entnahme Ballonstart (Fotos o. & u.: D. Scheer) Ballonverfolgung am Lustbühel

Inklusive Fallschirm und Radarreflektor wog die Nutzlast 2,4 kg. Die Gondel mit den technischen Geräten bestand aus folgenden Haupt-Komponenten: GPS Logger, Umwelt Analyse Sensoren, Bordcomputer STACIE (Stratosphere Telemetry And Control Interface Equipment), zwei Stück APRS (automatic position reporting system), Telemetrie Sender für das 2 m und 70 cm Band, Globalstar Satelliten Tracking (Recovery Einheit), Air Sampler, Mini Kamera für Videoaufnahmen.

ÖWF Ballon-Team und HTL-Schüler verfolgen gespannt den Start

Der Start erfolgte um 09:46 Uhr lokaler Zeit (CET) bei starker Bewölkung und verlief nach Plan. Aufgrund der Größe und des Gewichts rechneten wir mit einer Steigrate von 300 Metern pro Minute. Nach maximal zwei Stunden sollte der Ballon seine vorgesehene Höhe erreicht haben und unterwegs automatisch Luftproben entnehmen.

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Was wir allerdings nicht wussten, war, dass der Ballon auf dem Weg nach oben zwei sogenannte „icing areas“ durchfliegen musste, die Flugzeuge wegen des hohen Vereisungsrisikos meiden. Auf dem Video kann man schon kurz nach dem Start sehen, wie sich unser Flugobjekt etwa zehn Minuten lang durch dichte graue Wolken mit unterschiedlich schwerem Eisregen kämpft, was einer Strecke von etwa drei Kilometern entspricht.

Das Aprilwetter blieb nicht ohne Folgen: Bei einer Außentemperatur von etwa minus 40 Grad bildeten sich sichtbare Eiskristalle entlang der Leinen und auch am Ballon selbst. Etwa eine halbe Stunde später, um 10:31 Uhr riss die Latexhülle im oberen Bereich auf und das Helium entwich als deutlich sichtbarer Gasstrahl.

Das an der Ballonhülle festgefrorene Eis (nach Auswertung des Flugprofils ca. 300 bis 500 Gramm) bewirkte nämlich, dass

Diese fantastischen Bilder, die den Ballon während des Auf- und Abstiegs zeigen, wurden von der Onboard-Kamera der Nutzlast-Gondel gemacht. Das ausströmende Helium ist sehr gut erkennbar.

sich die Ballonhülle in diesem Bereich nicht weiter ausdehnen konnte und es schließlich zum Bruch der Hülle kam.

In unserer Missionszentrale am Observa-torium Lustbühel machte sich dieses Ereignis insofern bemerkbar, als auf dem Datenschirm die Werte für die Höhenangabe plötzlich nicht mehr stiegen sondern zu fallen begannen. Der Ballon befand sich zum Zeitpunkt des Platzens auf 16.174 Meter Höhe (53.064 Fuß).

Kurz nach halb 11 Uhr mussten unsere Verfolgerteams darüber informiert werden, dass die Nutzlast bereits auf dem Weg zurück zur Erde ist.

Anfangs stürzten die Gondel, der Radarreflektor und die geplatzte Ballonhülle im nahezu freien Fall umeinander taumelnd Richtung Erdboden, bis der Fallschirm und die Reste des Ballons die Abstiegsgeschwindigkeit auf ein moderates Maß verringern konnten. Die recht sanfte Landung erfolgte um 10:51 Uhr – traditionellerweise auf einem Baum an einer Waldgrenze und zwar diesmal auf österreichischem Boden – bei Lerchleiten (Gemeinde Gersdorf an der Feistritz), östlich von Gleisdorf.

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Während unsere Bergeteams noch das Peilsignal verfolgten, wurde der örtliche Feuerwehr-kommandant aus der Ferne auf die Ballonhülle und den gut sichtbaren roten Fallschirm aufmerksam. Er verständigte den Besitzer des Grundstücks telefonisch und erkundigte sich vorsorglich, ob auch kein Personenschaden entstanden sei – hätte es sich doch auch um einen unglücklich gelandeten Fallschirmspringer handeln können. Das gleichzeitig mit dem Besitzer am Lande-Ort eintreffende Ballonteam konnte diese Befürchtungen allerdings schnell entkräften.

Links: Ballon-Flugprofil (Thomas Turetschek) Oben: Ballon gelandet (Graupp/Wittmann)

Mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr Gersdorf, der wir für ihren raschen und professionellen Einsatz sehr herzlich danken, konnte die Nutzlast innerhalb kürzester Zeit mittels Hebebühne sicher geborgen werden.

Recovery Team mit Feuerwehrleuten (B. Sattler)

Obwohl die geplante Gipfelhöhe nicht erreicht wurde und die automatische Steuerung des Air Samplers durch die geringe Höhe nicht ansprach, konnte die Mission als zum größten Teil erfolgreich abgeschlossen werden. Der neue Bordcomputer STACIE und alle anderen Subsysteme der Sherpa Kapsel haben ihre Arbeit zu 100% planmäßig verrichtet. Auch alle erfolgten Air Sampler Tests haben gezeigt, dass das technische Konzept des Air Samplers funktioniert.

Die Analyse der per Fernkommando entnommenen Luftprobe sowie der Vergleichsprobe vom Startplatz wird nun einige Wochen in Anspruch nehmen. Da bisher keine relevanten Biodaten aus den Luftschichten zwischen 20 und 30km Höhe vorliegen, erfordert die Auswertung des gekapselten Filters durch das Biologenteam der Universität Innsbruck die Neuentwicklung dafür geeigneter Prozeduren. Bereits im Sommer soll ein weiterer „Air Sampler“-Stratosphärenballon gestartet werden, um das Projekt fortzusetzen.

Bericht: Daniela Scheer und Michael Taraba

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VENUS TRANSIT

Einzigartiges astronomisches Ereignis am 6. Juni 2012 Der 6. Juni bringt eine astronomische Rarität erster Güte ins Haus. Wenn die Venus vor der Sonne vorbeizieht, lohnt sich die Beobachtung dieses "Venus-Transits“ schon aus einem einzigen Grund: Zu unseren Lebzeiten und zu denen unserer Kinder wird sich dieses Ereignis nicht wiederholen! Der nächste Venus-Transit findet erst wieder am 11. Dezember 2117 statt. Bei einem Venus-Transit überholt die Venus auf ihrem Weg um die Sonne die Erde auf der Innenbahn. Ungefähr alle 100 bzw. 8 Jahre liegen Sonne, Venus und Erde in einer Ebene, sodass wir Zeuge des kosmischen Schauspiels werden können.

Den ersten Venus-Transit beobachte-ten der britische Astronom Jeremiah Horrocks und sein Freund William Crabtree 1639. Dabei machten sie sich die Bahnberechnungen von Johannes Kepler zu nutze. Jahrzehnte später schlug Edmond Halley, der Entdecker des nach ihm benannten "Halley'schen Kometen", vor, mit Hilfe genauer Beobachtungen des Venus-Transits die Entfernung zwischen Sonne und Erde zu messen.

A Picturesque Venus Transit 2004/David Corter

Daraufhin wurden 1771 und 1779 zahlreiche Venus-Transit-Expeditionen durchgeführt. Der berühmteste Teilnehmer war James Cook. Aus den gewonnenen Messwerten berechnete der französische Astronom Jérôme Lalande im Jahr 1771 dann den nahezu korrekten Abstand der Erde zur Sonne. Wenn Sie zu Hause den Venus-Transit beobachten wollen, bedenken Sie bitte: Niemals ohne Schutz in die Sonne blicken. Das könnte zur irreversiblen Schädigung des Auges führen. Verwenden Sie eine Finsternisbrille wie bei der Sonnenfinsternis 1999 oder nutzen Sie die Projektionsmethode. Bei diesem Verfahren wird das Sonnenbild durch ein optisches Instrument (ein schlichter kleiner Feldstecher genügt da schon) auf einen hellen Hintergrund projiziert, beispielsweise ein weißes Blatt Papier. Quelle: http://www.der-orion.com/

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BURGGESPRÄCHE

Der Orion lädt zu traditionellen »Burggesprächen« ein Vom 10. bis 12. August 2012 Dieses Jahr mit den Ehrengästen: Jerry T. Bonnell, Mitherausgeber von “Astronomy Picture of the Day” (APOD) und Babak Tafreshi, Gründer von “The World at Night” (TWAN) Zur Zeit der Perseiden lädt Der Orion zu den vierten »Burggesprächen« ein. Ort der Zusammenkunft ist das pittoreske Schloss Albrechtsberg, das schon geschichtsträchtig war als Kopernikus, Kepler und Galilei ihre Entdeckungen machten.

Die ORION „Crew“ / Der Orion

Auf dem Programm stehen gemeinsame Workshops mit den Ehrengästen, Beobachtung des Sternenhimmels, Experimente, ein Grillabend und jede Menge Spaß. Maximale Teilnehmerzahl: 30 Personen Info und Programm: www.der-orion.com/burggespraeche Rückfragen: Mail an: [email protected]

Telefon: +43 (0)680 / 122 8 244

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ESO NEWS

Ein neues Bild des Kugelsternhaufens Messier 55

Dieses neue Bild des Kugelsternhaufens Messier 55, aufgenommen mit dem VISTA-Teleskop der ESO für Infrarot-Himmelsdurchmusterungen, zeigt zehntausende von Sternen, die sich zu einer Art kosmischem Bienenschwarm zusammengeballt haben. Besonders ist an diesen Sternen nicht nur, dass sie in einem vergleichsweise kleinen Volumen zusammengedrängt sind, sondern auch, dass sie zu den ältesten Sternen im gesamten Universum zählen. Aus Beobachtungen von Kugelsternhaufen wie Messier 55 können Astronomen daher wichtige Erkenntnisse über die Entwicklung und die Alterungsprozesse von Galaxien gewinnen.

Kugelsternhaufen Messier 55 / ESO

Kugelsternhaufen werden durch die Gravitation in eine kompakte Kugelform gezwungen. Das lässt Sterne für kosmische Verhältnisse extrem nahe zusammenrücken: Bei Messier 55 sind rund hunderttausend Sterne innerhalb einer Kugel versammelt, deren Radius etwa zwei Dutzend Mal größer ist als der Abstand der Sonne zu ihrem nächsten Nachbarstern, α Centauri. Bisher sind in der Umgebung unserer Milchstraße etwa 160 Kugelsternhaufen bekannt.

Den gesamten Artikel finden Sie unter: http://www.eso.org/public/germany/news/eso1220/

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SPACE JOB

Online-Redakteur/in; Organisationseinheit Kommunikation, Abteilung Crossmedia beim DLR (Deutsches Zentrum für Luft- & Raumfahrt) gesucht! Der Tätigkeitsbereich umfasst unter anderem:

populärwissenschaftliche Aufbereitung der DLR Forschungs- und Entwicklungsergebnissen für das DLR-Webportal und in angeschlossenen Medien der DLR-Kommunikation

Redaktion der Social Media Kanäle des DLR (DLR Blogs, Facebook, Twitter, Youtube, Flickr, Google+)

Umsetzung inhaltlicher Konzepte für das DLR-Webportal ("Web Specials")

Didaktisch-methodische Aufbereitung und Umsetzung der wissenschaftlichen Sachverhalte mittels journalistischer Webdarstellungsformate

Gesucht wird eine Person mit folgenden Qualifikation:

Sicherer Umgang mit den Tools und Möglichkeiten des Web 2.0, sozialen Netzwerken und weiteren digitalen Medien einschließlich mobiler Plattformen und Devices

Erfahrungen in Wissenschaftsjournalismus oder -kommunikation

Kenntnisse der Forschungsbereiche des DLR sowie des internationalen Luft- und Raumfahrtsektors

Die Stelle ist ab 15.07.2012 (Standort Köln-Porz) zu besetzen und auf 2 Jahre befristet. Zum Stellangebot: http://www.dlr.de/jobs/desktopdefault.aspx/tabid-5011/8349_read-34342/

Alle aktuellen Weltraum-News finden Sie auf unserer Homepage unter: http://news.oewf.org/

ÖWF-Redaktion & Impressum

Leitung: K. Totzek, Stellvertretung: D. Scheer / Team: O. Haider, H. Fuchs, M. Knoflach Die Artikel geben die persönliche Meinung der Autoren wieder.

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