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Ralph Olsen, Christiane Hochstadt, Simona Colombo-Scheffold (Hg.) Ohne Punkt und Komma … Beiträge zu Theorie, Empirie und Didaktik der Interpunktion

TRANSFER | Band 10

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Ralph Olsen, Christiane Hochstadt, Simona Colombo-Scheffold (Hg.)

Ohne Punkt und Komma …Beiträge zu Theorie, Empirie

und Didaktik der Interpunktion

TRANSFER | Band 10

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Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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Información bibliográfica de la Deutsche NationalbibliothekLa Deutsche Nationalbibliothek recoge esta publicación en la Deutsche Nationalbibliografie; se puede encontrar los datos bibliográficos en el internet por http://dnb.d-nb.de.

Ralph Olsen, Christiane Hochstadt, Simona Colombo-Scheffold (Hg.):

Ohne Punkt und Komma …: Beiträge zu Theorie, Empirie und Didaktik der Interpunktion. TRANSFER Band 10.RabenStück Verlag: Berlin, 2016

ISBN 978-3-935607-73-5

Die Ludwigsburger Hochschulschriften TRANSFER werden im Auftrag der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg herausgegeben von

Christiane Spary, Heike Tiemann, Peter Fenn, Peter Kirchner, Sebastian Kuntze und Wolfgang Meidel.

ISBN 978-3-935607-73-5

© 2016 RabenStück Verlag® Dr. Uwe Großer | Postfach 52 01 15 | 12591 Berlin Fon: +49 30 56400807 | Fax: +49 3212 RabenSt (7223678) eMail: [email protected] | Web: www.RabenStueck.de

Alle Rechte vorbehalten.

Produktion: RabenStück Verlag. Titel unter Verwendung der Gestaltung von Daniel Gebhardt sowie eines Fotos von © Nikada | istockphoto.com

Druck: SDV Direct World GmbH Dresden

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InhaltRalph Olsen, Christiane Hochstadt und Simona Colombo-ScheffoldEinleitung …………………………………………………………………………………………… 9

Ursula BredelInterpunktion: System und Erwerb …………………………………………………… 18

Stefan Lotze, Maria Geipel und Peter GallmannDas Komma: Gewichtete syntaktische Regeln …………………………………… 52

Frank Kirchhoff und Beatrice PrimusDas Komma im mehrsprachigen Kontext …………………………………………… 78

Christopher Sappok und Carl Ludwig NaumannDie ‚Kommabrille‘ – historische, psycholinguistische unddidaktische Perspektiven …………………………………………………………………… 99

Andreas Krafft„Einfach nach Gefühl …“ Zur Interpunktionskompetenz vonLehramtsstudierenden am Beispiel des Kommas …………………………… 138

Christiane Hochstadt und Ralph OlsenZur Kommatierungskompetenz von Lehramtsstudierendenam Beispiel überflüssiger ‚Vorfeldkommas‘ …………………………………… 158

Simona Colombo-ScheffoldKommatierungsverhalten von Deutschstudierendenbei Relativ-, Inhalts- und Adverbialsätzen ……………………………………… 178

Gesine EsslingerEmpirische Aspekte zur Rezeption und Produktion syntaktischerInterpunktionszeichen …………………………………………………………………… 215

Hans-Georg MüllerZur Divergenz von orthografischen Regeln und praktischer Kommasetzung von Lernenden: Befunde, Ursachen und Ansätze zu ihrer Überwindung ………………… 236

Kerstin MetzDie Kommasetzung und ihre Vermittlungin aktuellen Schulbüchern ……………………………………………………………… 263

Stephanie SchönenbergDie Sicht des Lesers als (Wieder-)Einstieg in die Interpunktion:Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Didaktisierungsweisen … 298

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Wolfgang BoettcherKomma & Co unter dem Kooperationsprinzip:Interpunktionslernen im Kompetenzbereich‚Schreiben und Sprachreflexion‘ ……………………………………………………… 327

Wolfgang Boettcher und Kaspar H. SpinnerDer Funktion von Kommas auf der Spur: Ein Beitrag zur Integration von Literaturunterricht und Sprachreflexion ……………… 363

Janina DreschinskiPunkte im Lese- und Schreibprozess …………………………………………… 399

Carmen SchererDer Apostroph: Zur Divergenz von Schreibnorm und -realität …… 418

Birgit MeschSemikolon – zwischen Punkt und Komma? Comeback einestotgesagten sowie totgeschwiegenen Interpunktionszeichens ……… 446

Heinz RiselFragwürdig vermittelte Fragezeichen …………………………………………… 477

Christian MüllerDas ‚interrobang’: hybrides Satzzeichen mit bipartiten Funktionen‽ Eine empirische Studie zur Interpunktionskompetenz vonSchülerinnen und Schülern ……………………………………………………………… 491

Michael Baum„Meine alten geliebten – – s c h l i m m e n Gedanken!“Zu den Gedankenstrichen im letzten Aphorismus aus Nietzsches Jenseits von Gut und Böse (1886) ……………………………… 518

Die Autorinnen und Autoren ………………………………………………………… 536

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Einleitung

Ralph Olsen, Christiane Hochstadt und Simona Colombo-Scheffold

EinleitungDie Interpunktion ist trotz einer Reihe einschlägiger Publikationen

noch immer ein fachwissenschaftlich und -didaktisch eher randstän-diges Gebiet, obwohl sie eines der fehlerträchtigsten orthografischen Bereiche darstellt und diesbezüglich große Unsicherheiten bei Schrei-benden herrschen. Der Titel Ohne Punkt und Komma … fokussiert diese Problematik, die nicht nur fehlende Interpunktionszeichen in Texten, insbesondere Kommas, betrifft, sondern auch die Tatsache, dass Interpunkteme nicht nur nicht, sondern häufig auch an falschen Stellen gesetzt werden.

Der vorliegende Band zur Theorie, Empirie und Didaktik der Inter-punktion soll dazu beitragen, die Zeichensetzung ein Stück weiter aus ihrem Schattendasein herauszuführen und Einblicke in aktuelle fachwissenschaftliche und -didaktische Positionen zu bieten. Dass sich die meisten der hier vorliegenden Beiträge mit dem Komma und dessen Vermittlung befassen, spiegelt die Lage der bisherigen fachdi-daktischen Literatur und der jüngsten empirischen Untersuchungen wider. Der einführende Basisartikel sowie mehrere weitere Beiträge erweitern jedoch das Spektrum an Interpunktionszeichen.

Der insbesondere in der Sprachdidaktik aktuell vorherrschende Dis-kurs zum Verhältnis von Können und Wissen, von automatisierter Musterverfügbarkeit und expliziter Regelkenntnis betrifft auch die junge Teildisziplin Interpunktionsdidaktik. Empirie und Theorie wei-sen in eine Richtung, die sich von der Annahme, dass eine Voraus-setzung für eine zuverlässig korrekte Interpunktionspraxis explizite Regelkenntnis sei, immer deutlicher entfernt. Die korrekte rezeptive Verarbeitung und Setzung von Interpunktionszeichen scheint viel-mehr (auch) auf anderen Fähigkeiten zu beruhen – es wird eine Auf-gabe der Deutschdidaktik sein, Wege zu finden, mit denen diese Fä-higkeiten gefördert werden können. Ein erster bedeutsamer Schritt ist mit einem Paradigmenwechsel vollbracht, der sich in den vergange-nen Jahren vollzogen hat: Die bereits in den 1980er Jahren etablier-

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te produktionsorientierte Perspektive, die das Interpunktionssystem ausgehend von bestimmten Eigenschaften sprachlicher Strukturen zu beschreiben versucht, wird zunehmend in Frage gestellt bezie-hungsweise relativiert durch die wesentlich von UrsUla Bredel initiier-te Rekonstruktion des Interpunktionssystems aus rezeptionsorientier-ter Perspektive. Aus dieser Sicht werden Satzzeichen als funktionale Steuerungselemente des Leseprozesses beschrieben, die es dem Leser ermöglichten, eine widerspruchslose Konstruktion lexikalisch-seman-tischer, syntaktischer und textueller Einheiten vorzunehmen.

Wie diese Instruktionen theoretisch zu fassen sind, wird in dem den vorliegenden Sammelband eröffnenden Beitrag von UrsUla Bredel be-leuchtet: Die Autorin rekonstruiert darin das Interpunktionssystem des Deutschen im Hinblick auf die Rolle der Interpunktionszeichen beim Lesen und Schreiben. Bredel unterteilt das Inventar der Inter-punkteme in syntaktische Interpunktionszeichen (Punkt, Semikolon, Komma und Doppelpunkt), kommunikative Zeichen (Anführungs-, Frage-, Ausrufezeichen und Klammern) und Defektzeichen (Divis, Gedankenstrich, Apostroph und Auslassungspunkte) und plädiert für eine systematische und zusammenhängende Einführung der Inter-punkteme im schulischen Unterricht, um die Wechselwirkung zwi-schen Interpunktion und schriftsprachlichem Handeln sowohl auf der produktiven als auch auf der rezeptiven Ebene zu unterstützen und somit die Interpunktionskompetenz zu steigern.

stefan lotze, Maria Geipel und peter GallMann präsentieren die syntak-tischen Grundlagen der Kommaregeln und erläutern, worin die Schwie-rigkeiten von derart verankerten Kommaregeln, die fundiertes Struktur-wissen über Satzgefüge (Haupt- und Nebensätze), Reihungen, Zusätze und Einschübe als unabdingbare Voraussetzung erfordern, bestehen. Die Autoren entwickeln ein gewichtendes Regelsystem, in dem die Re-geln nicht nebeneinander stehen, sondern in einer didaktisch nutzbaren Hierarchie von vier Grundregeln und zwei Unterregeln dargestellt wer-den, sodass die Kommatierungsentscheidung in Fällen, in denen mehre-re Kommasetzungskriterien in Konkurrenz zueinander treten, einfacher und sicherer zu treffen sei: Je weiter oben die Regel in der Liste stehe, desto wichtiger sei es, sie zu befolgen, unabhängig davon, ob eine in der Rangordnung weiter unten stehende Regel verletzt werde.

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Einleitung

Auch frank kirchhoff und Beatrice priMUs widmen sich dem Kom-ma – dem fehlerträchtigstem Interpunktionszeichen – und entwi-ckeln ein Progressionsmodell, das auf einer sprachkontrastiven Ana-lyse basiert und eine didaktisch interessante Zielsetzung verfolgt. Um Mehrsprachigkeit im Unterricht erfahrbar und fruchtbar zu machen, schlagen die Autoren unter Berücksichtigung des Deutschen, Engli-schen, Russischen und Spanischen einen Sprachvergleich bezüglich des Kommas in Nebenordnungen, Herausstellungen, Objekt- und Re-lativsätzen sowie Infinitivkonstruktionen vor. Das sechsstufige Mo-dell sei auf andere Sprachen übertragbar und biete die Möglichkeit, Unterschiede, Ähnlichkeiten und Überschneidungen bei der Kom-masetzung auszumachen sowie eine Reflexion von grammatischen Kernstrukturen anzuregen.

christopher sappok und carl lUdwiG naUMann thematisieren eben-falls das Komma. Im Anschluss an eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte der Kommaregelung und -didaktik werden psy-cholinguistische Aspekte eingeführt, unter deren Berücksichtigung sich neue didaktische Wege eröffnen, die mit der Gliederungsarbeit beim Lesen anfangen und über eine prosodisch-phonetisch motivier-te Segmentierung mit Pausensignalen die syntaktisch normgemäße Segmentierung von Sätzen zu erreichen versuchen.

andreas krafft nimmt das Kommatierungsverhalten von Deutsch-studierenden des 2. bis 4. Semesters anhand von 141 Texten, die zu einem offenen Schreibimpuls verfasst wurden, in den Blick. Unter Berücksichtigung der bekannten Einteilung von Bredel (globale Sub-ordinationsblockade – Strukturaufbaublockade – Strukturabgleich-blockade) untersucht er den Korpus und kann seine Hypothese bestä-tigen, dass überwiegend erforderliche Kommas nicht gesetzt werden, während überflüssige Kommas nur in wenigen Fällen auftreten: Am problematischsten für die Studierenden sei offensichtlich die not-wendige Abtrennung von Infinitivgruppen oder von Satzteilen mit zwei (oder mehr) finiten Verben.

Die in diesem Band von christiane hochstadt und ralph olsen prä-sentierten Teilergebnisse ihrer bundesweit ausgerichteten, repräsen-tativen Studie zur Kommatierungskompetenz Deutschstudierender werfen ein anderes Licht auf das Setzen überflüssiger Kommas: In

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Bezug auf das (komplexe) Vorfeld können sie nachweisen, dass mehr als ein Drittel der angehenden Deutschlehrer/innen eine falsche re-spektive überflüssige Kommatierung zwischen nicht-satzwertigem Vorfeld und linker Verbklammer nicht erkennen kann. Neben mög-lichen Ursachen dieser Problematik diskutieren hochstadt und olsen (hochschul-)didaktische Anschlussmöglichkeiten – unter anderem vor dem Hintergrund der Interpunktionstheorie Bredels. In dem Beitrag werden darüber hinaus erstmalig verschiedene Teilkompetenzen des Kommatierens, die unabdingbar für (angehende) Deutschlehrer/in- nen sind, expliziert.

Die von hochstadt und olsen erhobenen Daten zieht auch siMona coloMBo-scheffold für ihren Beitrag heran: Sie richtet die Aufmerk-samkeit auf die Kommasetzung bei Relativ-, Inhalts- und Adverbial-sätzen; gleichzeitig gewährt sie einen Einblick in eine Kontrollstudie mit 18 Studierenden. Die Ergebnisse zeigen, dass Studierende teil-weise erhebliche Probleme mit der korrekten Kommatierung vor al-lem von eingebetteten Relativsätzen haben, in denen das schließende Komma häufig nicht gesetzt wird, insbesondere wenn das finite Verb des Nebensatzes nicht auf das des Matrixsatzes trifft. Die Komma-tierungsschwierigkeiten seien im Allgemeinen für jede Nebensatzart höher, wenn fehlende obligatorische Kommas hinzugefügt werden müssten, während richtig gesetzte Kommas in den meisten Fällen als solche erkannt würden.

Gesine esslinGer zeigt in ihrem Beitrag zunächst auf, inwieweit Bre-dels Interpunktionstheorie mit Hilfe eines computerbasierten Lese-tests (RIKo: Rezeptive Interpunktionskompetenz) empirisch gestützt werde: Sie verweist in diesem Zusammenhang auf ihre kürzlich er-schienene Dissertation. An den empirisch noch ungeklärten Zusam-menhängen zwischen der Verarbeitung syntaktischer Interpunktions-zeichen beim Lesen und ihrer korrekten Verwendung beim Schreiben setzt der in diesem Beitrag vorgestellte Test PIKo (Produktive Inter-punktionskompetenz) an, der in einer explorativen Studie mit etwa 40 Studierenden durchgeführt wurde.

hans-GeorG Müller weist auf eine mögliche Ursache der erhebli-chen Kommatierungsschwierigkeiten von Schülerinnen und Schülern

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Einleitung

hin: Das Kommatierungsverhalten werde von sprachlichen Prinzipien und Strategien geleitet, die nur schwerlich mit der offiziellen Norm korrelierten. Unter Rekurs auf (auch eigene) empirische Untersuchun-gen geht Müller davon aus, dass die Progression unterschiedlicher Kompetenzstufen nicht mit zunehmender Regelkenntnis einherge-he, sondern sich vielmehr diesbezüglich emanzipiere: Kompetente-re Kommasetzende benötigten schließlich überhaupt keine externen (syntaktischen) ‚Signale‘ mehr. Müller setzt sich dadurch von der gängigen syntaxorientierten Kommadidaktik ab.

Der Beitrag von kerstin Metz ist in diesem Punkt vergleichbar mit den Überlegungen von hans-GeorG Müller: Die Autorin knüpft eben-so an die fachdidaktische Diskussion über die bestmögliche Ver-mittlung der Kommasetzung im Deutschunterricht an und geht auf die bisher vorgeschlagenen Vermittlungsprinzipien wie zum Beispiel Sprechpausen, Signalwörter und syntaktische sowie semantisch-syn-taktische Merkmale ein. Dass syntaktische Prinzipien alleine für eine sichere Kommatierung nicht ausreichend seien, sei in verschiedenen Studien nachgewiesen worden. Dennoch hielten die Bildungspläne der Länder zum Beispiel an einer umfangreichen grammatischen Ter-minologie fest – während die Fachdidaktik das zu erwerbende Wissen auf ein Minimum reduziert sehen möchte. Metz zeigt mit ihrer an-schließenden Schulbuchanalyse auf, wie in verschiedenen Lehrwerken vorgegangen und ob beziehungsweise wie der Spagat zwischen fach-didaktischen und bildungspolitischen Forderungen geleistet werde.

Auch stephanie schönenBerG analysiert Deutschlehrwerke hinsichtlich ihrer Geeignetheit für den Erwerb von Interpunktionskompetenz (ne-ben dem Komma werden in ihrem Beitrag auch andere Interpunkte-me berührt). Sie lehnt sich stark an Bredels Theorie an und begründet die Position, dass die Leserorientiertheit der wichtigste didaktische Fokus sein müsse. Unter dieser Prämisse untersucht sie vielfältige Aufgabenformate kritisch.

wolfGanG Boettcher erachtet die amtlichen Regeln zur Interpunk-tion als wenig geeignet, um insbesondere die verstehenslenkenden Funktionen für die eigene Textproduktion und -rezeption erfahrbar zu machen. In seinem Beitrag, der sich ebenfalls hauptsächlich dem Komma widmet, verdeutlicht er darüber hinaus, dass die neueren

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interpunktionsdidaktischen Überlegungen (zum Beispiel von Bredel und esslinGer) zu eng seien: Seines Erachtens müssten die produk-tive und die rezeptive Perspektive gleichwertig und gleichzeitig im Unterricht Beachtung finden. Boettcher schlägt für den konkreten Unterricht unter anderem vier vereinfachende Regeln vor, die er aus-führlich erörtert.

In einem weiteren Beitrag, den wolfGanG Boettcher gemeinsam mit kaspar h. spinner verfasst hat, wird noch einmal ausschließlich das Komma in den Blick genommen – damit wird der Reigen diesbezüg-licher Beiträge in diesem Sammelband abgeschlossen. Die Autoren bedauern die zumeist strikte Trennung von Linguistik und Literatur-wissenschaft während eines Lehramtsstudiums und plädieren für eine stärkere Integration der Lernbereiche Lesen/Umgang mit Texten und Sprachreflexion. An einem dramatischen Textauszug und mehreren Beispielen aus den Bereichen Epik und Lyrik zeigen sie praxisorien-tiert, wie ein entsprechender, integrierender Deutschunterricht aus-sehen könnte.

Im Beitrag von Janina dreschinski wird ein anderes Interpunktions-zeichen in den Vordergrund gerückt: der Punkt. Dieses Interpunktem erhält von Seiten der Fachdidaktik nur eine geringe Beachtung – wohl auch, weil den meisten Schülerinnen und Schülern bereits im ersten Schuljahr eine diesbezüglich korrekte Textgliederung gelingt. Vergessen würden jedoch – wie dreschinski mit Ergebnissen einer explorativen Studie veranschaulicht – diejenigen Schüler/innen, die dauerhaft auch mit dem Setzen von Punkten Probleme hätten. Ihre didaktischen Konsequenzen sind unter anderem deshalb bemerkens-wert, weil sie die Auffassung vertritt, dass zum Beispiel die Forderung an Schüler/innen, Textteile als (ganze) Sätze identifizieren zu können – eine gängige didaktisch-methodische Praxis –, ‚erlässlich‘ sei.

carMen scherer widmet sich dem Apostroph. Sie zeigt die enor-me Diskrepanz auf, die zwischen der Norm und dem tatsächlichen Gebrauch dieses Interpunktionszeichens (die wohl bekanntesten Beispiele: die falsche Setzung beim Genitiv von Eigennamen sowie die falsche Anzeige des Plurals bei Abkürzungen) besteht. Mit Hilfe unterschiedlicher Studien kann die Autorin die im Alltag häufig be-obachtbaren Fehler auch empirisch nachweisen: Etwa mehr als die

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Einleitung

Hälfte der Probandinnen und Probanden akzeptierte normwidrig ge-setzte Apostrophe. Vor diesem Hintergrund plädiert scherer dafür, dem Apostroph im Deutschunterricht zukünftig mehr Aufmerksam-keit zu schenken.

Das von der Fachdidaktik in Vergessenheit geratene Semikolon versucht BirGit Mesch wieder ins Bewusstsein zu heben. Die Autorin analysiert dieses Interpunktionszeichen zunächst aus normkritischer, sprachverarbeitungs- und sprachproduktionstheoretischer Perspek-tive, um sich in Folge dem Funktionsspektrum des Semikolons zu nähern. Eine von Mesch durchgeführte Pilotstudie mit Germanistik-studierenden liefert einen Einblick in die Präferenz beim Setzen syn-taktischer Interpunktionszeichen: Das Semikolon wird von den Stu-dierenden erstaunlicherweise gerade dort nicht gesetzt, wo es (nach Bredel) seine singuläre Funktion erfülle: für die Errichtung einer per-manenten Aufbaublockade. Abgerundet wird der Beitrag durch spe-zifische, innovative didaktische Überlegungen.

heinz risel widmet sich in seinem Beitrag dem Fragezeichen, das in der Didaktik ebenfalls nur höchst selten thematisiert wird. Der Au-tor untersucht unter anderem Sprachlehrwerke dahingehend, wie die Vermittlung dieses Interpunktionszeichens in der schulischen Praxis gehandhabt wird. Auf der Grundlage seiner Studien kann er zeigen, dass die derzeit gängigen methodischen Zugänge problematisch sind und macht konkrete Vorschläge für eine veränderte Vermittlungspra-xis.

Eine Erweiterung des Fragezeichens stellt das Zeichen ‽ (‚interro-bang‘ oder Fragerufzeichen) dar, das in der Wissenschaft bisher nur randständig Berücksichtigung erfahren hat. Von angloamerikanischen Hinweisen ausgehend, umreißt christian Müller die kommunikativen Funktionen dieses Zeichens, das insbesondere von Jugendlichen nicht selten verwendet wird (wenngleich als ‚!?‘ beziehungsweise ‚?!‘), und untersucht empirisch, ob und wie Schüler/innen dieses Zeichen ver-stehen und einsetzen.

Diesen Sammelband beschließen wir mit einem literarisch-philoso-phischen Aufsatz von Michael BaUM, der einen völlig anderen – fernab didaktisch-konkreter Überlegungen – Blick auf das Interpunktions-zeichen Gedankenstrich wirft. Der Autor wählt als textuelle Grundla-

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ge einen Aphorismus von nietzsche (aus der Sammlung Jenseits von Gut und Böse) und zeigt auf, wie Gedankenstriche neue Beziehungen zwischen sprachlichen Zeichen hervorzurufen vermögen und inwie-weit der Leser dadurch in veränderte beziehungsweise veränderbare Positionen gebracht werden kann.

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Die Autorinnen und Autoren

Prof. Dr. Baum, Michaelist Professor für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Nach einer sechsjährigen Tä-tigkeit als Gymnasiallehrer in Pforzheim und Ettlingen lehrte er von 2001 bis 2003 an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und von 2003 bis 2006 an der Universität Koblenz-Landau. Seine Forschungs-schwerpunkte liegen in der Literatur- und Kulturtheorie, in der Erfor-schung von Text-Bild-Relationen und in der Theorie der Literaturdi-daktik. Publikationen (Auswahl): Überleben in Freundschaft. Thomas Bernhard/Jacques Derrida (2011); Die verdrängte Paradoxie oder Warum die Literaturdidaktik die Dekonstruktion vergaß. In: Baum, M.,Bönnighausen, M. (Hg.): Kulturtheoretische Kontexte für die Lite-raturdidaktik, S. 107-123 (2010).

[email protected]

Prof. em. Dr. Boettcher, Wolfgangwar von 1974 bis 1986 Professor für Kommunikationstheorie und Sprachdidaktik an der PH und der RWTH Aachen, anschließend bis 2010 Professor für Germanistische Linguistik und Sprachdidaktik an der Ruhr-Universität Bochum. Er ist Fortbildner für Schule/Lehrer-ausbildung, für Führungskräfte (berufliche Gesprächsführung) und für Journalisten sowie Supervisor (DGSv), insbesondere für Schullei-tungsmitglieder, Fach-/Seminarleitungsmitglieder, Schulverwaltung, Hochschullehrer. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der An-gewandten Gesprächsforschung, der Grammatiktheorie, der Gram-matikdidaktik sowie im Schreibunterricht. Publikationen (Auswahl): Der andere Grammatikunterricht (zusammen mit Horst Sitta) (21981); Beraten lernen (2004); Gesprächsführung. Zur Entwicklung der Ge-sprächsfähigkeiten von Schulleitungsmitgliedern (2004).

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Anhang

Prof. Dr. Bredel, Ursulaist Professorin für deutsche Sprache und ihre Didaktik an der Univer-sität Hildesheim. Nach der Lehrerausbildung arbeitete sie von 1993 bis 1997 als Grundschullehrerin und von 1998 bis 2003 als Wissen-schaftliche Assistentin an der Universität zu Köln. Von 2003 bis 2005 war sie Professorin an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, von 2005 bis 2010 an der Universität zu Köln. Ihre Forschungsschwer-punkte liegen in der Grammatik/Grammatikdidaktik und der Ortho-grafie/Orthografiedidaktik. Publikationen (Auswahl): Interpunktion (2011); Wie Kinder lesen und schreiben lernen (zusammen mit Nanna Fuhrhop und Christina Noack) (2011); Integrative Deutschdidaktik (zusammen mit Irene Pieper) (2015).

[email protected]

Dr. Colombo-Scheffold, Simonaist seit 2003 Lehrbeauftragte an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und seit 2015 an der Evangelischen Hochschule Lud-wigsburg. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen im DaZ-Unterricht, in der Sprachanalyse mit besonderem Fokus auf Morphologie, Syntax und Orthografie sowie im (mehrsprachigen) Wortschatzerwerb und in der Wortschatzarbeit. Publikationen: Deutsch als Fremdsprache – Kom-munikationsstrategien im geschriebenen und gesprochenen Deutsch italienischer Studierender (2005); Deutsch als Fremdsprache. In: Colombo-Scheffold, S., Fenn, P., Jeuk, S., Schäfer, J. (Hg.): Ausländisch für Deutsche. Sprachen der Kinder – Sprachen im Klassenzimmer, S. 59-71 (2010); Italienisch. In: Colombo-Scheffold, S., Fenn, P., Jeuk, S., Schäfer, J. (Hg.): Ausländisch für Deutsche. Sprachen der Kinder – Sprachen im Klassenzimmer, S. 119-132.

[email protected]

Dreschinski, Janinaist abgeordnete Lehrerin an der Pädagogischen Hochschule Hei-delberg. Von 2010 bis 2013 arbeitete sie als Sonderschullehrerin im Landkreis Heilbronn. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in der Lesedi-daktik.

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Dr. Esslinger, Gesineist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Grundschulpäda-gogik der Universität Koblenz-Landau. Von 1999 bis 2005 arbeitete sie als Grund- und Hauptschullehrerin und von 2005 bis 2008 als Akademische Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule Karls-ruhe. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Orthografiedidaktik, der Grammatikdidaktik und dem Leseerwerb. Publikationen (Aus-wahl): Konzepte des Erwerbs der Interpunktion. In: Bredel, U., Reißig, T. (Hg.): Weiterführender Orthographieerwerb (DTP, 5), S. 318-339 (2011); Rezeptive Interpunktionskompetenz. Eine empirische Unter-suchung zur Verarbeitung syntaktischer Interpunktionszeichen beim Lesen (2014); Syntaktisches Lesen unter besonderer Berücksichtigung der Interpunktion – Theorie, Testkonzeptionen und empirische Be-funde. In: Rautenberg, I., Reißig, T. (Hg.): Lesen und Lesedidaktik aus linguistischer Perspektive, S. 117-152 (2015).

[email protected]

Prof. Dr. Gallmann, Peterist Professor für deutsche Sprache der Gegenwart (Grammatik) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine wissenschaftliche Laufbahn führte über eine Assistenz und eine Oberassistenz an der Universi-tät Zürich. Schon während des Studiums und auch danach arbeitete er außerdem als Berufsschullehrer im Nebenamt (berufskundliches Deutsch für Typografen). Seine Forschungsschwerpunkte sind die Morphosyntax des Deutschen, das Verhältnis von Norm und Vari-anz in der Standardsprache sowie Linguistik und Schule. Publikatio-nen (Auswahl): Kategoriell komplexe Wortformen (1990); Handbuch Rechtschreiben (zusammen mit Horst Sitta) (1996); Dudengrammatik (2009) (Kapitel zu den deklinierbaren Wortarten und zur Syntax).

[email protected]

Geipel, Mariaist Promotionsstipendiatin an der Carl von Ossietzky Universität Ol-denburg und Lehrbeauftragte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Lehrerprofessionalität, Sprachdidaktik und wissenschaftlichen Grammatik.

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Publikationen (Auswahl): „Das Gedicht besteht aus zwei Quartette und zwei Terzette.“ – Grammatische Richtigkeit in Abituraufsätzen. In: Feilke, H., Köster, J., Steinmetz, M. (Hg.): Textkompetenzen in der Sekundarstufe II, S. 379–394 (2013); So genau wie möglich. Be-schreibungen inhaltlich überarbeiten. In: Deutsch differenziert, H. 3, S. 24–29 (2015); Mittelalterliche Handschriften zum Greifen nah – Zum didaktischen Potenzial von Tablets im Deutschunterricht (ge-meinsam mit Jennifer Koch). In: Möbius, T., Steinmetz, M. (Hg.): Tablets und Smartphones im Deutschunterricht. Forschungsstand – Forschungsprojekte – Didaktische Perspektiven – Unterrichtsmodelle, S. 118–126 (2015).

[email protected]

Dr. Hochstadt, Christianeist Akademische Mitarbeiterin im Bereich Sprachwissenschaft/Sprach-didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Nach der Lehrerausbildung arbeitete sie von 2005 bis 2012 als Grundschul-lehrerin und hatte währenddessen mehrere Lehraufträge an der Pä-dagogischen Hochschule Karlsruhe und der Universität Landau. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Grammatikdidaktik, der In-klusion und in Theorien eines ästhetischen Sprachbegriffs. Publika-tionen (Auswahl): Deutschdidaktik. Konzeptionen für die Praxis (zu-sammen mit Andreas Krafft und Ralph Olsen) (22015); Mimetisches Lernen im Grammatikunterricht (2015); Sprache ist nicht, daß sie das Fremde abweist [...] – Sprachdidaktik und Inklusion. In: Frickel, D. A., Kagelmann, A. (Hg.): Der inklusive Blick. Die Literaturdidaktik und ein neues Paradigma (im Erscheinen).

[email protected]

Kirchhoff, Frankist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität zu Köln. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Schriftlinguistik. Publikationen (Auswahl): The architecture of punctuation systems: A historical case study (zusammen mit Beatrice Primus) (2014); Interpunktion und In-tonation (im Erscheinen); Punctuation (zusammen mit Beatrice Pri-mus) (im Erscheinen).

[email protected]

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Dr. Krafft, Andreasist seit 2007 Akademischer Mitarbeiter (Sprachwissenschaft/Sprach-didaktik) an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Zuvor war er mehrere Jahre lang als Grund- und Hauptschullehrer tätig. In seiner Forschung beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit der Entwick-lung metasprachlicher Fähigkeiten sowie mit Interpunktionserwerb und -didaktik. Publikationen (Auswahl): Zur Entwicklung meta-sprachlicher Fähigkeiten bei Kindern mit ein- und mehrsprachigem Hintergrund (2014); Deutschdidaktik. Konzeptionen für die Praxis (zusammen mit Christiane Hochstadt und Ralph Olsen) (22015).

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Dr. Lotze, Stefanist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Friedrich-Schiller-Universi-tät Jena und Softwareentwickler an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Syntax, Semantik und Schriftsystem. Publikationen (Aus-wahl): Norm und Variation beim Konjunktiv II (zusammen mit Peter Gallmann). In: Konopka, M., Strecker, B. (Hg.): Deutsche Grammatik – Regeln, Normen, Sprachgebrauch, S. 222–239 (2009); Resultativi-tät und Telizität. Zur Semantik und Grammatik der Resultativkons-truktionen im Deutschen (2012); Digital? Humanities! – Methodi-sche Erweiterungen in den Geisteswissenschaften. In: Lühr, R. (Hg.): Deutsche Wortfeldetymologie in europäischem Kontext, Band 3, S. 403–426 (2015).

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Prof. Dr. Mesch, Birgitist Professorin für Didaktik der deutschen Sprache an der Universi-tät Oldenburg. Nach einer siebenjährigen Tätigkeit als Grund- und Hauptschullehrerin war sie von 2006 bis 2009 Lehrkraft für besonde-re Aufgaben an der Universität Hildesheim und anschließend bis 2014 Juniorprofessorin an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Grammatik/Grammatikdi-daktik, der Orthografie/Orthografiedidaktik und dem Schriftspracher-werb. Publikationen (Auswahl): Spatium oder nicht – Ist das hier die Frage? Zum Umgang mit Schreibvarianz. In: Bredel, U., Schmellen-

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tin, C. (Hg.): Welche Grammatik braucht der Grammatikunterricht?, S. 47-67 (2014); Textrezeption durch Interpunktion steuern – am Beispiel punkthaltiger Zeichen. In: Gornik, H. (Hg.): Sprachreflexion und Grammatikunterricht, S. 578-602 (2014); Anknüpfungspunkte für eine Interface-Didaktik des Verbs – am Beispiel von Präfix- und Partikelverben. In: Mesch, B., Rothstein, B. (Hg.): Was tun mit dem Verb? – Über die Möglichkeit und Notwendigkeit einer didaktischen Neuerschließung des Verbs, S. 283-322 (2015).

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Dr. Metz, Kerstinist Akademische Oberrätin (Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik) an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Vorher war sie meh-rere Jahre als Grund- und Hauptschullehrerin tätig. Von 2008 bis 2011 war sie Professorin (auf Zeit) an der Pädagogischen Hochschu-le Schwäbisch Gmünd. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Schulbuchforschung, Diagnosekompetenz von Lehrkräften und Aufgabenformate. Publikationen (Auswahl): Grammatikkennt-nisse – Kommasetzung. Eine empirische Studie über das Verhältnis von Grammatikkenntnissen und Kommasetzung bei Achtklässlern im Schulartenvergleich (2005); Fachdidaktische Analyse von Aufgaben in Deutsch (zusammen mit Henriette Hoppe). In: Kleinknecht, M., Bohl, T., Maier, U., Metz, K. (Hg.): Lern- und Leistungsaufgaben im Unterricht – Fächerübergreifende Kriterien zur Auswahl und Analy-se, S. 47-73 (2013); Allgemeindidaktische Kategorien für die Analyse von Aufgaben (gemeinsam mit Uwe Maier, Thorsten Bohl und Marc Kleinknecht). In: Kleinknecht, M., Bohl, T., Maier, U., Metz, K. (Hg.): Lern- und Leistungsaufgaben im Unterricht – Fächerübergreifende Kriterien zur Auswahl und Analyse, S. 9-45 (2013).

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Müller, Christianist Akademischer Mitarbeiter an der Pädagogischen Hochschule Lud-wigsburg, Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik an der Uni-versität Koblenz-Landau und Realschullehrer in Karlsruhe. Seine For-schungsschwerpunkte liegen in der Literatur- und Mediendidaktik, der Kinder- und Jugendliteratur und der Theaterdidaktik. Publikati-

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onen (Auswahl): Literarisches Lernen anhand einer Kinderbuch-App. In: Praxis Deutsch, H. 247, S. 14-17 (2014); Eine literarische Epoche mit dem Tablet entdecken. In: Möbius, T., Steinmetz, M., Lang, V. (Hg.): Tablets im Deutschunterricht. Forschungsperspektiven – Un-terrichtsmodelle, S. 204-209 (2015); Figuren in Theaterspiel-Apps und ihr Potential für theatrale Erfahrungen. In: Olsen, R., Paule, G. (Hg.): Vielfalt im Theater. Deutschdidaktische Annäherungen, S. 143-156 (2015).

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Dr. Müller, Hans-Georgist Gymnasiallehrer in Berlin und lehrt seit 2010 an der Universi-tät Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Sprachdi-daktik, der Schriftlinguistik und der empirischen Bildungsforschung. Publikationen (Auswahl): Automatische Leistungsdifferenzierung im E-Learning. Möglichkeiten, Chancen und Wege. In: Apostolopoulos, N., Mußmann, U., Rebensburg, K., Schwill, A. (Hg.): Grundfragen Multimedialen Lehrens und Lernens. Von der Innovation zur Nach-haltigkeit, S. 107-123 (2012); Zur textpragmatischen Funktion der Groß- und Kleinschreibung des Deutschen. In: ZGL, H. 1, S. 1-25 (2014); Der Majuskelgebrauch im Deutschen. Groß- und Kleinschrei-bung in Theorie, Empirie und Ontogenese (im Erscheinen).

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Prof. em. Dr. Naumann, Carl Ludwigwar nach Tätigkeiten an den Universitäten Marburg, Aachen und Braunschweig bis 2011 Professor an der Universität Hannover (Deut-sche Sprache und ihre Didaktik). Seine aktuellen Forschungsschwer-punkte liegen in der Orthografie und ihrer Didaktik. Publikationen (Auswahl): AFRA – Aachener Förderdiagnostische Rechtschreibfehler-Analyse (zusammen mit Karl-Ludwig Herné) (42002); Rechtschreib-Erwerb. Die graphematischen Grundlagen und eine Modellierung bis zum Ende der Schulzeit. In: Weinhold, S. (Hg.): Schriftspracherwerb empirisch, S. 45-86 (2006); Die Architektur der Schrift im Deutschen ist asymmetrisch. Was bedeutet das für den Erwerb? In: Kruse, N., Reichardt, A. (Hg.): Wie viel Rechtschreibung brauchen Grundschü-ler?, S. 67-79, S. 159-163, S. 205-210 (im Erscheinen).

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Prof. Dr. Olsen, Ralphist Professor für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit als Grund- und Hauptschullehrer in Lübeck und als Stu-dienleiter für das Fach Deutsch am Kieler Institut für Qualitätsent-wicklung an Schulen in Schleswig-Holstein lehrte er zuvor an den Pädagogischen Hochschulen Heidelberg und Karlsruhe. Seine For-schungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Literarisches Lernen und Theaterdidaktik. Publikationen (Auswahl): Textnähe durch Fas-sungsvergleich: Interpunktion als literaturdidaktisch sinnvolles Terti-um Comparationis? In: Engler, T., Möbius, T. (Hg.): Textnahes Ver-stehen. Auf Fährtensuche in literarischen Texten, S. 91-110 (2006); Micro-scaffolding in theatre-oriented post-performance communi-cation. In: Rymarczyk, J. (Hg.): Foreign Language Learning Outside School. Places to See, Learn and Enjoy, S. 113-128 (2013); Deutsch-didaktik. Konzeptionen für die Praxis (zusammen mit Christiane Hochstadt und Andreas Krafft) (22015).

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Prof. Dr. Beatrice Primusist seit 1998 Professorin für Sprachwissenschaft des Deutschen an der Universität zu Köln. Sie arbeitete von 1980 bis 1995 als wissenschaft-liche Mitarbeiterin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1996 bis 1998 übernahm sie Professuren an den Universitä-ten Heidelberg und Stuttgart. Sie ist Mitglied des Rats für deutsche Rechtschreibung und Herausgeberin der Zeitschrift Written Language and Literacy. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Grammatik, Schriftlinguistik und Sprachtypologie. Publikationen (Auswahl): Se-mantische Rollen (2012); Semantische Rollen und Satzgliedanalyse im Grammatikunterricht (2015); Handbuch Sprachwissen: Laut – Ge-bärde – Buchstabe (zusammen mit Ulrike Domahs) (im Erscheinen).

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Dr. Risel, Heinzist seit 2000 Akademischer Mitarbeiter an der Pädagogischen Hoch-schule Karlsruhe (seit 2013 Akademischer Oberrat). Davor arbeitete

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er zwanzig Jahre lang als Grund- und Hauptschullehrer im Raum Heilbronn. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Orthogra-fiedidaktik, der Grammatikdidaktik und dem Texteschreiben. Publi-kationen (Auswahl): Morphologiedidaktische Sondierungen – erste Bestandsaufnahmen und Perspektiven für eine qualitative Wende. In: Bredel, U., Günther, H. (Hg.): Orthographietheorie und Rechtschreib-unterricht, S. 45-70 (2006); Zusammenbauen reicht nicht. Unter-richtsbeobachtungen zum Wortbildungslernen. In: Sache-Wort-Zahl, H. 90, S. 49-55 (2007); Arbeitsbuch Rechtschreibdidaktik (22011).

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Dr. Sappok, Christopherist seit 2014 Dozent für Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik an der Universität zu Köln. Vorher war er an den Universitäten Hanno-ver, Bonn, Duisburg-Essen und Lüneburg tätig. Seine Forschungs-schwerpunkte liegen in der Orthografiedidaktik, der Phonetik und der Lesedidaktik. Publikationen (Auswahl): Das deutsche Komma im Spiegel von Sprachdidaktik und Prosodieforschung. Forschungs-lage – „Parsing vs. Phrasing“ – Experimente (2011); Sprache und Sprachgebrauch untersuchen in der Primarstufe. In: Gailberger, S., Wietzke, F. (Hg.): Handbuch Kompetenzorientierter Deutschunter-richt, S. 278-299 (2013); Prosodische Aspekte von Leseflüssigkeit – Evaluation einer Ratingprozedur mit Audioaufnahmen von Dritt-klässlern (zusammen mit Johanna Fay) (im Erscheinen).

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Dr. Scherer, Carmenist Akademische Oberrätin für germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Mainz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Grammatik und der Schnittstelle von Grammatik und geschriebe-ner Sprache. Publikationen (Auswahl): Schreibung als Fenster zur Wortstruktur? Strukturmarkierende Schreibungen bei Kontaminati-onen? In: Neef, M., Scherer, C. (Hg.): Die Schnittstelle von Morpho-logie und geschriebener Sprache, S. 157-187 (2013); Kalb’s Leber und Dienstag’s Schnitzeltag. Zur Funktionalisierung des Apostrophs im Deutschen. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft, H. 32, S. 75-

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112 (2013); Vom Reisezentrum zum Reise Zentrum. Variation in der Schreibung von N+N-Komposita. In: Gaeta, L., Schlücker, B. (Hg.) (2012): Das Deutsche als kompositionsfreudige Sprache. Strukturelle Eigenschaften und systembezogene Aspekte, S. 57-81 (2012).

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Schönenberg, Stephanieist Akademische Rätin an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Zuvor war sie mehrere Jahre als Grund- und Hauptschullehrerin in Baden-Württemberg tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Orthografie, der Orthografiedidaktik, der Grammatik, der Gram-matikdidaktik und im Schriftspracherwerb. Publikationen (Auswahl): „Wir zeigen nur einmal viele an!“ Pluralbildung im deutsch-türki-schen Vergleich. In: Deutsch 5-10, H. 23, S. 8-13 (2010); Problemfall Verbklammer? Der Klammermann als Basismodell der Satzlehre. In: Praxis Deutsch, H. 226, S. 12-19 (2011); Satzzeichen als „Verständ-lichmacher“. In: Deutsch 5-10, H. 31, S. 31-33 (2012).

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Prof. em. Dr. Dr. h. c. Kaspar H. Spinnerwar Professor an der Gesamthochschule Kassel, an der RWTH Aachen und zuletzt bis zum Jahre 2006 an der Universität Augsburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Lese- und Literaturdidaktik und in der Grammatikdidaktik. Publikationen (Auswahl): Kurzge-schichten – Kurze Prosa (2012); Erziehung oder Lust am Ausleben von Fantasien. Beiträge zur Kinder- und Jugendliteratur und ihrer Didaktik (2013); Methoden im Deutschunterricht. Exemplarische Lernwege für die Sekundarstufe I und II (zusammen mit Jürgen Baur-mann, Wolfgang Menzel und Tilman von Brand) (2015).

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