ONLINE-REPUTATION DIE EWIGE BEWERBUNGJeder kann das Internet für die aktive Gestaltung seiner Online-Reputation nutzen und dadurch positiv bei einem

potenziellen Arbeitgeber auffallen. Ein bewusster Umgang mit diesem Medium ist jedoch empfehlenswert, da das

Web ebenso leicht zur Karrierefalle werden kann.

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PERSPEKTIVEN NETZWERKE

Netzwerke

DAS WEB VERGISST NICHTS

Jede Statusmeldung auf Facebook, jeder Foreneintrag, jedes Foto und jeder Twit-ter-Beitrag ist in der Regel jahrelang online verfügbar. Alle Inhalte, die Sie im Netz veröffentlichen, prägen ein Stück weit Ihre Online-Persönlichkeit und somit Ihre Personenmarke. In der heutigen Transparenzgesellschaft gibt es viele kleine Puzzleteile, die ein Gesamtbild von unserer Persönlichkeit ergeben. Suchma-schinen wie Google trennen dabei nicht zwischen privaten oder beruflichen Inhal-ten – dort werden Sie nur als ganze Per-son wahrgenommen. Deshalb gilt es, vor allem auf den besonders beachteten ers-ten Trefferseiten bei Suchmaschinen für günstige Suchergebnisse zu sorgen.

Bevor Sie sich bewerben, sollten Sie sich zunächst selbst „googeln“, um die eigene Reputation zu überprüfen: : Werden Sie überhaupt gefunden? : Wie nehmen Dritte Sie dort wahr? : Welche Bilder gibt es von Ihnen im Web?Gerade wenn Sie mit den Ergebnissen nicht zufrieden sind, empfiehlt es sich, aktiv zu werden, denn neue Inhalte ver-schieben ältere Beiträge auf die weniger beachteten hinteren Seiten. Dazu können Sie sich unter anderem soziale Netzwerke wie Facebook, Google-Plus und Xing zunutze machen.

BEWUSSTE NUTZUNG VON SOCIAL NETWORKS

Der Einfluss des eigenen Facebook-, Google-Plus- oder Twitter-Profils sollte nicht unterschätzt werden, weil diese Plattformen unter den ersten Google-Tref-fern angezeigt, aber oftmals nur privat

genutzt werden. Die Gefahr ist hier grö-ßer, sich durch die Like- und Kommentar-Funktionen zu spontanen und intuitiven Äußerungen verleiten zu lassen, die nicht immer vorteilhaft sind. Beispielsweise kann bereits ein Status-Update wie „Ich habe im Moment überhaupt keine Lust auf Arbeit“ den Ausschluss vom weiteren Bewerbungsverfahren bedeuten.

Sie sollten sich bewusst machen, wofür Sie stehen, was Sie repräsentieren möch-ten und darauf Ihre gesamten Online-Aktivitäten ausrichten. Dabei lohnt sich auch ein Blick auf die Privatsphäre-Ein-stellungen bei Facebook. Hier können Sie genau bestimmen, wer welche Inhalte zu sehen bekommt. Wenn Sie nicht wollen, dass Inhalte in die digitale Öffentlichkeit geraten, dann sollten Sie Ihre Postings entsprechend vorsichtig gestalten. Doch bedenken Sie, dass auch andere von Ihnen Fotos online stellen oder etwas über Sie schreiben können. Dem Zufall sollten Sie hierbei nichts überlassen, son-dern sich für eine sehr bewusste Online-Kommunikation entscheiden.

XING GEZIELT FÜR DIE EIGENE PRÄSENTATION EINSETZEN

Neben Facebook gibt es zahlreiche Mög-lichkeiten, sich ausschließlich beruflich zu präsentieren. Vor allem das Portal Xing ist im deutschsprachigen Raum mit über sechs Millionen Mitgliedern weit verbreitet, weswegen es sich lohnt, hier ein eigenes berufliches Profil anzulegen.

Neben einem guten Profilbild können Sie dort einen ausführlichen Lebenslauf erstellen. Dieser sollte unbedingt authen-tisch sein, weil Arbeitgeber darauf ach-ten, dass er mit dem der Bewerbung übereinstimmt. Zudem können Sie im Profil unter anderem auf Ihre bisherigen Online-Artikel, -Profile oder -Videos ver-weisen und sich dadurch im Bewer-bungsprozess sichtbarer machen.

DIE ONLINE-REPUTATION PFLEGEN

Das Internet ist schnelllebig, und so kann im ungünstigen Fall das positive Bild nach einer Weile wieder kippen oder veralten. Letztlich zählt immer der erste Eindruck. Wer seine Online-Präsenz pflegt, erhöht die Chance von Arbeitge-bern oder Personalberatern angespro-chen zu werden. Denn ein authentisches und aktuelles Profil ist die beste und immer präsente Bewerbung.

AUTOR

KLAUS ECK ist Geschäftsführer der Eck

Consulting Group in München. Er begleitet Unternehmen aus

unterschiedlichen Branchen seit über 15 Jahren auf ihrem Weg

in die digitale Zukunft.

12 TIPPS FÜR IHR XING-PROFIL

Die ATZextra-Redaktion empfiehlt:

: Bleiben Sie authentisch! Ihr Xing-Auftritt

sollte Ihrem Charakter und tatsächlichen

Qualifikationen entsprechen. Versprechen

Sie nichts online, was Sie im realen Leben

nicht einlösen können.

: Beschreiben Sie Ihren Werdegang vollstän-

dig und detailliert und vor allem synchron

zu dem Lebenslauf, den Sie auch einer

Bewerbung beilegen würden.

: Wählen Sie ein passendes, seriöses und

authentisches Foto in guter Bildauflösung.

: Nutzen Sie das freie Textfeld „Über mich“,

um Ihrem Profil eine eigene Note zu verlei-

hen: Seien Sie prägnant und persönlich.

: Werden Sie konkret und vermeiden Sie all-

gemeine Formulierungen wie „Ich suche

nette Kontakte“ oder „Ich suche eine neue

Herausforderung“.

: Reichern Sie Ihr Profil mit Zusatzinformati-

onen an, indem Sie Referenzen hochladen,

zum Beispiel Arbeitsproben oder

Zeugnisse.

: Verknüpfen Sie Ihre anderen Profile, wie

Twitter oder Google-Plus, wenn diese für

Ihren beruflichen Kontext relevant sind.

: Wenn Sie in Suchmaschinen gefunden

werden wollen, müssen Sie Ihr Profil in

den Einstellungen als öffentlich festlegen.

: Halten Sie Ihr Profil aktuell.

: Schreiben Sie bei Kontaktanfragen immer

eine persönliche Nachricht, warum Sie

sich vernetzen wollen, besonders bei Men-

schen, die Sie nicht vorher persönlich ken-

nengelernt haben.

: Vermeiden Sie wahllose Kontaktanfragen

und nehmen Sie auch nicht jede Anfrage

an; die Qualität Ihres Netzwerkes sagt

mehr aus, als tausend Kontakte.

: Sie können das Status-Update dafür nut-

zen, um Ihre Kontakte auf interessante

Links hinzuweisen, aber achten Sie darauf,

keine übertriebene Werbung in eigener

Sache zu machen.

17 August 2013 Perspektiven für die Ingenieurskarriere

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