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225Orthodontische Behandlung offener Biss im permanenten Gebiss
Bei dental offenem Biss kann über spezifische rein orthodonti-sche Mechaniken mit oder ohne Mikroschrauben der offene Bissgeschlossen werden. Bei Protrusionsstellung der Inzisivi kannüber die Extraktionstherapie eine Korrektur des offenen Bisseserfolgen. Der skelettal offene Biss erfordert bei der Klasse-I-Ano-malie die chirurgisch unterstützte GNE. Bei stark ausgeprägtemskelettal offenem Biss kann die orthognathe Chirurgie erforder-lich werden.
Angle-Klasse IIDer dental offene Biss kann in der Klasse-II-Anomalie bei prokli-nierten Fronten und Engstand durch Extraktionstherapie korri-giert werden. In unserem Behandlungskonzept bedeutet dieseine Kombination mit Mikroschrauben zur sagittalen und verti-kalen Verankerung.
Besteht ein skelettal offener Biss, kombiniert mit einer denta-len Klasse II oder moderaten skelettalen Klasse II, kann einge-schränkt rein orthodontisch behandelt werden. Bei skelettal offe-nem Biss und ausgeprägter skelettaler Klasse II ist insbesondereim retrognathen Gesicht eine alleinige orthodontische Therapienicht indiziert, da das ästhetische Resultat in vielen Fällen nurunbefriedigend ist.
Angle-Klasse IIIDer offene Biss mit einer Klasse-III-Anomalie kann bei modera-tem skelettalem Ausprägungsgrad durch Intrusion mit Mik-roschrauben (S. 447 ff) oder Extraktionstherapie kompensiertwerden (s. Kap. Extraktionstherapie). Bei größeren sagittal ske-lettalen Abweichungen ist jedoch eine Kombinationsbehandlungmit orthognather Chirurgie indiziert.
583 Behandlung offener Bissim permanenten Gebiss:Therapiekonzept
Unser Therapiekonzept für die orthodontische Therapie im permanentenGebiss steht in einem engen Zusammenhang mit der Klasse-I-, -II- oder-III-Anomalie, der dentoalveolärenoder skelettalen Kausa vertikal undsagittal, der Achsenposition unddem Engstand der Frontzähne. Beioffenem Biss und Angle-Klasse-I-Anomalie mit korrekter Frontzahnrelation stehen in der orthodontischenTherapie im permanenten Gebiss dieMolarenintrusion und GNE im Vordergrund. Bei offenem Biss und Klasse-II-Anomalie ist es die Extraktionstherapie und/oder die chirurgischunterstützte GNE mit orthognatherChirurgie. Bei Klasse-III-Anomalienwird häufig Slicen und Molarenintrusion sowie orthognathe Chirurgie angewendet.
■ Orthodontische Behandlung offener Bissim permanenten Gebiss
Die orthodontische Behandlung des offenen Bisses im bleiben-den Gebiss ist geprägt durch die vertikale Kontrolle der Molarenund präzises Platzmanagement. Aufgrund der häufig kleinen api-kalen Kieferbasen ist bei vielen Patienten mit vertikalem Schädel-aufbau und offenem Biss vor der orthodontischen Therapie eineGNE erforderlich. Dies ist unabhängig von dem Ausmaß dertransversalen Dehnung und der Diagnose Kreuzbiss. Der durchdie GNE erzeugte Zugewinn an knöcherner Basis ist Vorausset-zung, um Mechaniken zur Bisssenkung wie Torque in der ortho-dontischen Phase anwenden zu können. Bei jugendlichen Er-wachsenen (16. Lebensjahr) und Erwachsenen bedeutet dies diechirurgisch unterstützte GNE. Die orthodontische Therapie desoffenen Bisses im permanenten Gebiss und der Schwierigkeits-grad der Behandlung sind in den einzelnen Angle-Klassen unter-schiedlich (Tab.583). Bestehen beim offenen Biss vertikale skelet-
tale Parameter, kombiniert mit ausgeprägten skelettalensagittalen Abweichungen, ist insbesondere bei offenem Biss undKlasse-II- und Klasse-III-Anomalien im permanenten Gebiss undbei Erwachsenen ein orthognather chirurgischer Eingriff erfor-derlich.
Angle-Klasse IDie Therapie des offenen Bisses in der Klasse-I-Anomalie ist ab-hängig von der Achsenposition der Frontzähne und etwaigenEngständen. Die apikale Basis ist bei vielen Patienten nicht nurtransversal, sondern auch sagittal zu klein. Eine ungewollte Prot-rusion durch orthodontische Maßnahmen ist daher unbedingt zuvermeiden.
Therapie offener Biss im permanenten Gebiss
Angle-Klasse I • Molarenintrusion– orthodontische Therapie mit Mikroschraube und/
oder Late Leveler– TPA
• Extraktionstherapie (Prämolarenextraktion)– orthodontische Therapie– TPA
• chirurgisch unterstützte GNE
Angle-Klasse II • Extraktionstherapie und orthodontische Therapie(Prämolarenextraktion – Oberkiefer 1. und Unterkiefer 2. Prämolaren)– maximale Verankerung sagittal und vertikal mit
Mikroschraube und TPA• chirurgisch unterstützte GNE• orthognathe Chirurgie
Angle-Klasse III • Extraktionstherapie und orthodontische Therapie• Slicen und orthodontische Therapie• chirurgisch unterstützte GNE• orthognathe Chirurgie
aus: Wichelhaus, Kieferorthopädie - Band 1 (ISBN 9783137258018) © 2013 Georg Thieme Verlag KG
226 Biomechanik orthodontische Therapie offener Biss
586 Orthodontische Therapieoffener Biss: Torque
Der klinische Befund des Patientenim weiteren Verlauf der Therapie.Nach Entfernung des Torquebogenswerden Stahlbögen der Dimension.018 × .025 mit weiteren bissvertiefenden Mechaniken eingesetzt.
585 Biomechanik: Frontzahn-torque
Durch die Applikation von Frontzahntorque, der im Oberkiefer aufgrunddes Spiels im Slot bei den meistenPatienten zur korrekten Einstellungder Oberkieferinzisivi eingebogenwerden muss, entstehen biomechanische Nebeneffekte, die in der Therapie des offenen Bisses genutzt werden können. Klinisch relevant für denoffenen Biss sind die entstehendenvertikalen Kräfte in Form einer Extrusion der Front. Damit können Extrusionsbewegungen von 1–2 mm erzieltwerden.
584 Orthodontische Therapieoffener Biss: Torque
Bei dem Patienten bestand ein frontal offener Biss, der durch die Extraktionstherapie alleine nicht vollständig geschlossen werden konnte. Dahäufig in der Justierungsphase undim Finishing für die korrekte Einstellung der axialen Position der Frontzähne im Oberkiefer noch zusätzlichTorque erforderlich ist, kann der Nebeneffekt des Torques gleichzeitigzur Bissvertiefung genutzt werden.
■ Biomechanik orthodontische Therapie offener BissBiomechanisch ist bei der orthodontischen Therapie des offenenBisses darauf zu achten, dass Nebeneffekte der Straight-Wire-Apparatur und eingesetzte Kräfte und Momente nicht zu einerExtrusion der 1. und 2. Molaren führen. Die vertikale Kontrolleder Molaren während der orthodontischen Therapie des offenenBisses ist daher besonders wichtig. Im Oberkiefer kann ein TPAeingesetzt werden, der passiv gebogen wird. Die Positionierungder Attachments der 2. Molaren im Ober- und Unterkiefer musskorrekt und nicht aus okklusalen Gründen zu weit gingival posi-tioniert werden. Stört das Attachment beim Zubeißen, sind Auf-bisse anzuwenden. Für die Applikation der Sweep-Biegung zur
Intrusion der Molaren ist der Einbezug der 2. Molaren erforder-lich (Abb. 591–Abb.595). Neben dem Sweep in Kombination mitvertikalen Klasse-I-Elastics im Eckzahnbereich kann zur Bissver-tiefung gezielt der Torque im Front- und Seitenzahnbereich ein-gesetzt werden (Abb.584–Abb.590). Der Torque muss durch Bie-gungen im Bogen und der Seitenzahntorque gezielt über den TPAappliziert werden. Zusätzlich können die Effekte der Molarenint-rusion und des Torque durch den High-Pull-Headgear verstärktwerden. In Kombination mit einer orthodontischen Apparaturführt der High-Pull-Headgear zu einer Intrusion der Molaren undExtrusion der Frontzähne im Oberkiefer (Abb.593).
aus: Wichelhaus, Kieferorthopädie - Band 1 (ISBN 9783137258018) © 2013 Georg Thieme Verlag KG
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Biomechanik orthodontische Therapie offener Biss
590 Orthodontische Therapieoffener Biss: Seitenzahn-torque, TPA – Befund nachSeitenzahntorque
Befund nach Applikation von bukkalem Wurzeltorque der Patientin mitTPA. Nach 3-monatiger Torqueapplikation zeigt der klinische Befund einen ausreichenden Overbite. Der offene Biss konnte geschlossenwerden. Voraussetzung dieser Mechanik ist, dass bukkal ausreichendKnochen vorhanden ist. Bei unzureichendem apikalem Knochenangebotist eine GNE vorzuschalten.
589 Biomechanik: Seitenzahn-torque, TPA
Durch exzentrische Biegungen desTPA kann gezielt ein bukkaler Wurzeltorque auf die Molaren appliziertwerden. Wenn die Biegungen an beiden Seiten des TPA gleich sind, entstehen nur Momente und keine vertikalen Nebeneffekte. Dereingebogene Torque kann überprüftwerden, indem die Kraft gemessenwird, mit der der TPA zur Zungezeigt. Das richtige Moment wird beieiner Kraft von ca. 0,5 N übertragen.
588 Orthodontische Therapieoffener Biss: Seitenzahn-torque, TPA –Anfangsbefund
Der klinische Anfangsbefund der Patientin vor der orthodontischen Therapie zeigt einen frontal offenen Biss.Die Molaren sind nach bukkal gekippt. Nur mit orthodontischen Apparaturen kann ein bukkaler Wurzeltorque appliziert werden. Hierfüreignet sich besonders der TPA, dadas Moment und die biomechanischen Nebeneffekte klinisch kontrolliert werden können.
587 Biomechanik: High-Pull-Headgear und orthodonti-sche Apparatur
Der High-Pull-Headgear mit langen,nicht angulierten Außenarmen erzeugt aufgrund der exzentrischenKrafteinleitung auf die Oberkieferdentition ein Moment auf dieDentition, das zu einer Extrusionder Front und Intrusion der Molarenim Oberkiefer führt (Mitte). Darausresultiert eine Abkippung der Okklusionsebene. Das angenommeneWiderstandszentrum (WZ) der Oberkieferdentition liegt apikal zwischenden Prämolaren. Dieser Effekt kanndurch Frontzahntorque verstärktwerden (links).
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Biomechanik orthodontische Therapie offener Biss
594 Klinischer Befund nach biss-vertiefender Mechanik mitSweep und Vertikalelastics
Nach einer Behandlungszeit von 6–8Wochen zeigt sich bei der Patientinbereits eine Vertiefung des Over-bites. Voraussetzung für den gutenklinischen Effekt ist die Mitarbeit desPatienten. Die Mechanik darf nur beizuverlässigen Patienten eingesetztwerden.
593 Biomechanik
Zur Intrusion der Molaren wird ein.016 × .022 bzw. 0.18 × .025 Stahlbogen mit 20 ° Sweep im Ober- undUnterkiefer eingesetzt (links). Da derSweep alleine biomechanisch eineBissöffnung zur Folge hat, werdenvertikale intermaxilläre Klasse-I-Zügeeingesetzt (rechts). Diese verlaufenintermaxillär zwischen den Eckzähnen im Ober- und Unterkiefer ⅛ 3½oz. Der Effekt des Sweeps und derElastics kann durch den High-Pull-Headgear verstärkt werden (rechts).
592 Orthodontische BehandlungOffener Biss: Sweep mit Ver-tikalelastics – Führungs- undJustierungsphase
Am .016 × .022 Stahlbogen kanneine Mechanik eingesetzt werden,die zu einer Intrusion der Molarenund Bisssenkung führt. Voraussetzung ist, dass die 2. Molaren mit indie orthodontische Therapie einbezogen sind.
591 Orthodontische Behandlungoffener Biss: Sweep mit Verti-kalelastics – Nivellierung
Bei der Patientin zeigt sich zu Beginnder orthodontischen Therapie in derNivellierungsphase ein frontal offener Biss mit moderatem Ausprägungsgrad. Die eingesetzte Straight-Wire-Apparatur wird in der Nivellierung mit NiTi-Bögen .016 und .016 ×.022 zu einer Bissvertiefung führen.
595 Klinischer Befund nach derorthodontischen Therapiedes offenen Bisses
Nach der orthodontischen Therapiekonnte bei der Patientin ein gesicherter Overbite eingestellt werden.Voraussetzung für ein stabiles Ergebnis ist, dass kein Zungenhabit besteht.
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■ ExtraktionstherapieDie Extraktionstherapie ist ein therapeutisches Mittel zur Kor-rektur des dental offenen Bisses bei Frontzahnprotrusion mitund ohne Engstände und Platzmangel. Bei skelettal offenem Bisssollte die Extraktionstherapie nur eingeschränkt durchgeführtwerden, da häufig bei divergierenden Kieferbasen die Frontzahn-achsen zur Ober- und Unterkieferbasis korrekt stehen. Zur Kor-rektur eines frontal offenen Bisses werden bei einer Klasse-I-An-omalie die 1. Prämolaren im Ober- und Unterkiefer extrahiert.Dies vereinfacht die einzusetzende Mechanik sowie die Veranke-rung und verkürzt die Behandlungszeit, da weniger Zähne gegeneine dentale Verankerung bewegt werden können (Abb.596–Abb.606.
Indikation Extraktionstherapie offener Biss, permanentes Gebiss• Protrusion und Engstand der Front• dental offener Biss
596 Extraktionstherapieoffener Biss,AngleKlasse I:Klinischer Anfangsbefund
Der klinische Anfangsbefund der Patientin zeigt einen frontal offenenBiss. Der Ausprägungsgrad des offenen Bisses ist moderat. Gleichzeitigstehen die Frontzähne im Unterkiefer protrudiert und es besteht einfrontaler Engstand im Ober- und Unterkiefer. Es liegt keine primäre Zungendysfunktion vor. Aufgrund desmoderaten Ausprägungsgrads, desfrontal offenen Bisses und der Achsenposition der Front kann der offene Biss durch Extraktionstherapie geschlossen werden.
597 KephalometrischerAnfangsbefund
Der kephalometrische Anfangsbefund der Patientin verdeutlicht dieskelettal vertikale Komponente derAnomalie, die vorwiegend im Unterkiefer (ML-NSL 43 °) lokalisiert ist. DieOberkieferinklination entspricht derNorm. Neben der skelettalen Komponente des offenen Bisses bestehtbei der Patientin ein dental offenerBiss mit Protrusion der Ober- und Unterkieferinzisivi.
598 Extraktionstherapie offenerBiss, orthodontische Phase I:Distalisation der Eckzähne
In der orthodontischen Therapie desdental und skelettal offenen Bissesbei Protrusion und Engstand derFront wenden wir in unserem Behandlungskonzept keine reine Gleitbogen-, sondern eine modifizierteGleitbogenmechanik mit initialenTeilbögen an. Vorteile: kein Jigglingder Front und eine reine dentale Verankerung ohne Mikroschrauben.
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231Extraktionstherapie
602 Extraktionstherapieoffener Biss, orthodontischePhase II: Führungsphase
Ziel der Führungsphase, nach demZusammenführen der Frontzähne imOberkiefer, bei der Extraktionstherapie des offenen Bisses ist die Retraktion und der Lückenschluss derUnterkieferfront sowie eine ausreichende Bisshebung zur Retraktionder Oberkieferfront. Dies ist erforderlich, um die Inzisivi störungsfreiretrahieren zu können.
601 Extraktionstherapieoffener Biss, orthodontischePhase II: Nivellierung/Führungsphase
Bereits am Ende der Nivellierungsphase kann im Oberkiefer die Frontüber Ketten zusammengeführt werden. Dies ist erforderlich, um dieFront in toto zu retrahieren. Im Unterkiefer werden am .016 × .022Stahlbogen bereits die Lücken geschlossen. Da beim offenen Biss derLückenschluss hauptsächlich von anterior erfolgt, sind spezifisch intrudierende Aufrichtemechaniken fürdie Molaren nicht erforderlich.
600 Extraktionstherapieoffener Biss, orthodontischePhase II: Nivellierung
Nach der Distalisation der Eckzähneerfolgt die Nivellierung mit .012,.016 und .016 × .022 NiTi-Bögen mitKraftentwicklung zwischen 0,3 und1 N. Durch die bereits retrudierteFront, während der Eckzahndistalisation, kann die orthodontische vertikale und sagittale Bewegungsstreckeder Frontzähne minimiert und damitdie Behandlungszeit verkürzt werden.
599 Extraktionstherapie offenerBiss, orthodontische Phase I:Distalisation der Eckzähne
In Phase I der orthodontischen Therapie erfolgt die Distalisation derEckzähne mit Teilbögen. Bei gleichzeitiger KlasseIAnomalie ist bei dieser Mechanik eine dentale Verankerung mit Achterligaturen derMolaren und TPA im Oberkiefer ausreichend. Nach einer Therapiedauervon 8–12 Monaten entsteht nebender Distalisation der Eckzähne durchdie Muskelfunktion auch ein retrudierender Effekt auf die Front.
aus: Wichelhaus, Kieferorthopädie - Band 1 (ISBN 9783137258018) © 2013 Georg Thieme Verlag KG
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606 Follow up nach orthodonti-scher Therapie des offenenBisses mit Extraktions-therapie
Im weiteren Verlauf, außerhalb derRetention, zeigt die Patientin weiterhin einen gesicherten Overbite undeine Angle-Klasse I. Aufgrund einerErkrankung wurde die geplante konservistische Versorgung mit permanenten Füllungen noch nicht durchgeführt.
605 Nach der orthodontischenBehandlung des offenen Bis-ses mit Extraktionstherapie
Bei der Patientin konnte durch dieExtraktionstherapie ein korrekterOverbite eingestellt werden. Da keinHabit besteht, ist nach Abschluss derRetention die Prognose für eine guteLangzeitstabilität günstig. Aufgrundeiner Bolton-Diskrepanz bleibt eineLücke distal des seitlichen Frontzahns bestehen. Ein Aufbau war seitens der Patientin nicht erwünscht.
604 Extraktionstherapieoffener Biss, orthodontischePhase II:Kontraktionsphase
Für den Restlückenschluss in derKontraktionsphase der Extraktionstherapie des offenen Bisses wird dieUnterkieferfront bereits debondet.Dies ermöglicht die Einstellung einesgesicherten Overbites, insbesonderebei Patienten mit offenem Biss. DerRestlückenschluss erfolgt mit einermodifizierten Gleitbogenmechanik.
603 Extraktionstherapieoffener Biss, orthodontischePhase II:Kontraktionsphase
In der Kontraktionsphase der orthodontischen Therapie des offenen Bisses wird bei der Patientin die Oberkieferfront retrahiert. In unseremBehandlungskonzept verwenden wirbeim offenen Biss und Angle-Klasse Ieinen Retraktionsbogen, der als Teilbogenmechanik eingesetzt wird (s.Kap. Extraktionstherapie). Dies ermöglicht uns, den Fall weiter mit reindentaler Verankerung zu behandeln.
aus: Wichelhaus, Kieferorthopädie - Band 1 (ISBN 9783137258018) © 2013 Georg Thieme Verlag KG