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Osterglocken Autographen, Widmungsexemplare und Bücher April 2009 Autographen & Bücher Eberhard Köstler Fiedererstraße 1 A D - 82327 Tutzing

Osterglocken...4 d. Zt. (Ecken bestoßen, Rücken im hinteren Außengelenk ca. 5 cm eingerissen). 100.- Der seltene Originaldruck. - Stärker braunfleckig, Innengelenken lä-diert

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Osterglocken Autographen,

Widmungsexemplare und Bücher

April 2009

Autographen & Bücher

Eberhard Köstler

Fiedererstraße 1 A

D - 82327 Tutzing

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Geschäftsbedingungen (Auszug) Das Angebot des Kataloges ist freibleibend. Die Bestellungen werden in der Reihenfolge ihres Einganges ausgeführt. Sendungen bis zu einem Ge-samtwert von EUR 150.- werden im Inland als Großbrief versandt; die Versandkostenpauschale pro Sendung beträgt dann EUR 2,20; bei höhe-rem Warenwert kommt die Einschreibgebühr dazu. Uns unbekannte Be-steller beliefern wir gegen Vorausrechnung.

Die angebotenen Autographen sind geprüft. Für die Echtheit der Auto-graphen wird garantiert. Spätestens innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Sendung besteht für uns die Verpflichtung zur Rücknahme, nicht aber zur Ersatzlieferung. Preise rein netto (d. h. ohne Abzüge) in Euro bei so-fortiger Bezahlung. Preise inkl. gesetzlicher Mehrwertsteuer.

Eigentumsvorbehalt bis zum vollständigen Zahlungseingang. Erfüllungs-ort und Gerichtsstand für beide Teile (im Rahmen der gesetzlichen Rege-lung) ist Tutzing.

Mit Aufgabe einer Bestellung werden die Geschäftsbedingungen aner-kannt.

Alle Rechte an den zitierten Texten und den Abbildungen bleiben den In-habern der Urheberrechte vorbehalten. Nachdrucke sind in jedem Fall genehmigungspflichtig.

Zahlungen per Lastschrifteinzug, VISA und Master- bzw. Eurocard werden gerne akzeptiert.

Katalog 55

Vorderumschlag: Nr. 63 Ernst Jünger von Stefan Moses (Ausschnitt)

Autographen & Bücher

Eberhard Köstler

Fiedererstraße 1 A

D - 82327 Tutzing

Telefon [0049] (0)8158 - 36 58

Telefax [0049] (0)8158 - 36 66

[email protected]

Alle Autographen unter www.autographs.de

UstId-Nr. DE 1313 2625 8

Mitglied im Verband deutscher Antiquare und der

International League of Antiquarian Booksellers

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1 Andree, Richard, Andrees Allgemeiner Handatlas in 126 Haupt- und 139 Nebenkarten nebst vollständigem alphabetischem Namenverzeichnis. 4., völlig neubearb. u. verm. Auflage. 3. revi-dierter u. verm. Abdruck. Bielefeld und Leipzig, Velhagen & Kla-sing, 1901. Gr.-Fol. 2 Bll., 186 farb. lithogr. Kartenseiten, 183 S. Register. OHldr. (bestoßen und beschabt, Kapitale etw. lädiert, Hinterdeckel fleckig). 120.-

Espenhorst 5.1.4.4. - Registerteil mit minimaler Randbräunung, sonst innen gut.

2 Anonymus, Neuvermehrte und mit den schönsten Arien

prangende Lust-Rose, allen lustigen Gemüthern zum beliebigen Zeitvertreib zusammen getragen. "Gedruckt in diesem Jahr" (Leipzig, Solbrig, ca. 1800). 8°. Mit Titelholzschnitt. 32 Bl. Hlwd. um 1900 (bestoßen). 100.-

Viertes Stück (auf dem Titel "(4") einer Folge; diese im romantischen Geist von findigen Verlegern zusammengestoppelten Sammlungen älterer Trivialliteratur sind bibliographisch sehr schwer zu ermitteln. KVK kennt nur ein einziges Ex., das der SUB Göttingen. - Titel verso gestempelt, fle-ckig.

3 Anonymus, Jahres-Bericht des historischen Vereins im O-

berdonau-Kreise (später des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg). 12 Jahrgänge (1835-1846) in 9 Bänden. Augsburg, 1836-47. Gr.-8°. Mit lithographierten und gestochenen, teilw. ge-falteten Tafeln. OU (teils mit Randläsuren, teils leicht ange-schmutzt). 300.-

Beiliegt: I. 23. Jahres-Bericht. 1857. - II. Kern-Kernried, G. von, Frag-mente zur Geschichte der Stadt Augsburg. Mit 2 lithogr. Tafeln. Sonder-druck. - III. Beiträge für Kunst und Alterthum im vorigen Oberdonau-Kreise, für das Jahr 1837. 44 S. Umschlag lose. Wasserfleckig. - Schnitt und Blattränder teils fleckig.

4 Auerbach, Berthold, Briefe an seinen Freund Jakob Auer-

bach. Ein biographisches Denkmal. Mit Vorbemerkungen von Friedrich Spielhagen und dem Herausgeber. 2 in einem Band. Frankfurt, Rütten & Loening, 1884. 8°. Mit Porträt. XVII, 413 S.; 482 S. Hlwd. d. Zt. (Ecken etw. bestoßen). 120.-

Exlibris. Vorsätze leicht braunfleckig. 5 Bach, Rudolf, Schriftsteller (1901-1957). 2 eigenh. Briefe mit

U. sowie 3 eigenh. Postkarten mit U. Bernried, 16. II. 1936 bis 28. VI. 1937. Verschied. Formate. 5 Seiten. 100.-

6 Baer, Leo, Die illustrierten Historienbücher des 15. Jahrhun-

derts. Ein Beitrag zur Geschichte des Formschnittes. Straßburg, Heitz, 1903. 4°. Mit Illustrationen. 216, XCVI S. Hlwd. d. Zt. mit aufgezogenem Original-Umschlag. 250.-

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7 Bäumer, Gertrud, Politikerin und Schriftstellerin (1873-1954). Eigenh. beschriftete Visitenkarte. Bad Nauheim, Villa Hartmann, ohne Jahr. 4,5 x 10,5 cm. 75.-

"[...] Leider gestattet es mir meine Zeit gerade abends nicht, Sie um ei-nen Besuch zu bitten. Ich muß gerade den Abend für meine Arbeiten be-nutzen." - Gertrud Bäumer war eine der führenden Persönlichkeiten der überkonfessionellen Frauenbewegung. 1919/20 war sie Mitglied der Ver-fassunggebenden Nationalversammlung und gehörte bis 1932 dem Reichstag an.

Auf großer Fahrt

8 Ballin, Albert, Reeder (1857-1918). Eigenh. Randbemerkung mit U. Hamburg, Mitte Juni 1914. 250.-

Bleistiftanstreichungen und -marginalie "an die Mitglieder des Vorstan-des und zurück an Ballin". - Am Kopf eines Briefes von K[arl] Busch, dem New Yorker Büroleiter vin Ballin, dat. 3. VI. 1914. 4 Seiten. Doppel-blatt mit gestoch. Hotelbriefkopf "The Homestead | H. Albert | Manager | Hot Springs, VA." - An Albert Ballin in Hamburg: "Ich habe mich für kurze Zeit hierher geflüchtet, um mich vor Herrn Meyer's Abreise nach Drüben von den mit der Anwesenheit der 'Vaterland' verknüpft gewese-nen Strapazen und Aufregungen etwas zu erholen. So etwas greift doch an wenn man die Siebzig überschritten hat und in New York lebt. Glück-licher Weise ist ja in der Hauptsache noch Alles gut gegangen. Die 'Vater-land' hat hier einen großen Eindruck gemacht und die bedauerlichen, aber doch noch im Ganzen glücklich verlaufenen Vorkommnisse bei ihrer Ein- und Ausfahrt werden uns nicht nachhaltig schaden. Sie sind ja inzwischen durch unsere Telegramme und die mündlichen Berichte der Herrn [Max] Warnholtz und Reader vollkommen unterrichtet. Ich brauche mich daher auf Einzelheiten nicht einzulassen. Persönlich war mir bei den mit dem Besuche der 'Vaterland' verknüpften Schwierigkeiten der Gedanke be-sonders peinlich, daß dabei nicht Alles so klappte wie Sie es gewünscht und gehofft hatten und wie das Wunderwerk, das in erster Linie Ihnen seine Entstehung verdankte, es verdiente. Inzwischen aber haben 'Impe-rator' und 'Vaterland' ihren Ruf fest etabliert und in den Augen des Pub-likums unsere Linie über Alles hinausgehoben, was andere Linien bieten. Wenn nun erst das dritte große Schiff hinzukommt und damit ein regel-mäßiger, rascher Dienst verbürgt sein wird, braucht uns, zumal wenn die Erneuerung des Pool's nach Ihren Intentionen gelingt, um die Zukunft nicht bange zu sein wenigstens so weit die direkte Reise zwischen Ham-burg und N.Y. in Betracht kommt. Boston und Montreal bieten allerdings noch schwierige Probleme, deren Lösung indes nicht unüberwindlich sein sollte [...]" Sodann ausführlich weiter über Lionel Ballin, der seine Nach-folge antreten sollte, die "künftige Gestaltung der N.Y.er Direktion", Sei-nen "kühnen Plan, auf der 'Cincinnati' die Reise um die Welt zu machen" und seinen geplanten Ruhestand in Wiesbaden. - Die "Vaterland" ist das bis heute größten Passagierschiff, das je unter deutscher Flagge gefahren ist. Sie verdankt ihren Bau den Ehrgeiz des Reeders Albert Ballin, der die von ihm geführte Hamburg-Amerika-Linie (HAPAG) zur größten Ree-derei der Welt machen wollte. Als das Schiff schließlich am 25. April 1914 zu seiner Jungfernfahrt bereit war, war es mit 290 Metern Länge das größte je von Menschenhand geschaffene bewegliche Objekt. Bei der An-kunft in New York ereignete sich ein Zwischenfall: um nicht einen klei-nen Schlepper zu rammen, der unversehens vor dem Bug des Schiffes auf-getaucht war, ließ der Lotse die Maschinen stoppen. Danach jedoch war der Koloss nicht mehr in der Lage, in der engen Hudson Bay zu manöv-

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rieren und trieb hilflos auf eine in der Nähe liegende Schlickbank zu. Erst mit dem Einsatz vieler weiterer Schlepper konnte der neue Stolz des Kai-serreiches davor bewahrt werden, sich auf unwürdige Weise im Schlamm festzusetzen. Mit fast vier Stunden Verspätung erreichte das größte Schiff der Welt endlich seinen Liegeplatz. Auch bei ihrer Abfahrt sollte es wie-der Probleme bei der Navigation geben. Es schien, als sei das Schiff ein-fach zu groß geraten. - Vgl. Mielke, Otto, Hapag-Schnelldampfer "Vater-land"; Albert Ballin und sein Werk (1957). - Volltranskription liegt bei.

9 Bassompierre - Hofmannsthal, Hugo von, u. a. Bassom-

pierre. Goethe. Hofmannsthal. Erlebnis des Marschalls v. Bas-sompierre. Eine Erinnerung aus dem Jahre 1606. Bayreuth, The Bear Press, 1986. 4°. Mit einem sign. Orig.-Holzschnitt von Jür-gen Wölbing. 2 weiße Bl., 39 S., 2 Bl. (das letzte weiß). OHpgt. (Handeinband von Helmuth Halbach, Königstein) in OPp.-Schuber. 140.-

8. Druck der Bear Press Wolfram Benda. - Nr. 32 von 170 Ex. der "Edi-tion de tête" (Gesamtaufl. 200). - Gedruckt von der Offizin Poeschel zu Eschwege in der Antiqua der Bremer Presse auf Zerkall-Bütten; Druck-vermerk von Jürgen Wölbing signiert. - Enthält den Urtext Bassompier-res, übertragen von Wolfram Benda, Goethes Übersezung und Hof-mannsthals Erzählung. Handsatz und Handpressendruck im Handein-band. - Beiliegend 2 Subskriptionsprospekte, davon eines mit eigenh. Brief und U. des Verlegers.

10 Baudissin, Wolf Graf von, Freiherr von Schlicht, Schrift-

steller (1867-1926). Masch. Brief mit eigenh. U. Berlin, 14. V. 1909. 4°. 1 1/2 Seiten. 100.-

An Martin Bruck in Bad Nauheim: "[...] Als ich gestern abend, wie ich es so manchmal tue, über die Sünden der Welt im allgemeinen und über die meinigen im besonderen nachdachte, fiel mir plötzlich etwas so schwer auf die Seele, dass ich zuerst glaubte, es wäre der grosse Kron-leuchter, aber der war es Gott sei Dank nicht, wohl aber die noch schlimmere Erkenntnis, dass ich bei Ihnen noch immer mit einem Rest-honorar in der Schuld stehe. Ich beeile mich den Restbetrag von Mk. 60.- mit gleicher Post an Sie abzusenden und bitte herzlich und aufrichtig, mir meine Vergesslichkeit nicht länger als bis zu meinem Tode nachtragen zu wollen. Meine Frau ist seit etwa 14 Tagen in Bad Elster und wird es Sie si-cher freuen zu hören, dass die Einspritzungen, die Sie ihr in Rapallo ga-ben, doch eine sehr gute Nachwirkung gehabt haben. Nicht nur die Ner-ven, sondern auch das ganze Allgemeinbefinden meiner Frau hat sich ganz wesentlich gebessert und wenn es ja auch damit für alle Beteiligten schreckliche Tage waren, so bin ich doch jetzt sehr froh darüber, dass die Pferdekur gemacht wurde. In der Einlage erlaube ich mir Ihnen den klei-nen Artikel zu schicken, den ich damals über unseren Nachmittagsthee bei Leoncavallo schrieb [...] Das meiste in dem Artikel ist ja geschwindelt, aber das schadet ja nichts und die Hauptsache ist, dass das Publikum es glaubt. Und die Menschen sind ja sogar noch dümmer [...]" - Baudissin widmete sich von 1896 an der Literatur. In seinem erzählerischen Werk zeichnete er eine humoristische Darstellung der Offizierswelt.

11 Becker, Carl, Jobst Amman. Zeichner und Formschneider,

Kupferätzer und Stecher. Nebst Zusätzen von Rudolph Weigel. Leipzig, Weigel, 1854. 8°. Mit 17 Holzschnitten. XX, 235 S. Lwd.

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12 Bergmann, Ernst von, Chirurg (1836-1907). Eigenh. Brief

mit U. Berlin, 15. IV. 1900. Gr.-8°. 1 Seite. Doppelblatt. 120.- An einen Kollegen: "[...] So gern ich Ihnen Gelegenheit zur Demonstra-

tion Ihrer Hörgeräte geben möchte, so bitte ich Sie doch zu berücksichti-gen, daß gegen 100 Vorträge schon vergeben sind. Ich rathe Ihnen Ihre Hörgeräte im Bibliotheksaale auszustellen [...] sowie einzelnen, die sich besonders für dieselben interessieren, sie zu demonstrieren [...]" - Berg-mann war einer der größten Chirurgen seiner Zeit und engagierte sich neben seiner ärztlichen Tätigkeit auch im kulturellen Leben der Metropo-le Berlin.

Reklamekunst

13 Bergmüller, Karl Wilhelm, Maler und Graphiker (1864-1928). Eigenh. Manuskript mit U. Berlin, 18. II. 1909. Gr.-4°. 21 Seiten auf 21 Bl. (Doppelblätter, num. 1-20 sowie 9a). 250.-

"Publikum und Reklame - Plakatwirkung und 'Kunst in der Reklame'. Vortrag von Karl Wilhelm Bergmüller, Kunstmaler aus Leipzig [Dresdner Strasse 76], im Verein deutscher Reklamefachleute zu Berlin." - Mögli-cherweise Vorlage zum Druck in den "Mitteilungen des Vereins Deut-scher Reklamefachleute". Textbeginn: "Voraussetzung für die Wirksam-keit jeder Reklame ist die Kenntnis all dessen, das fähig ist, in der Seele der Masse Erregung, Sensation zu verursachen - das diese Eindrücke zu fixieren, festzuhalten und zwar angenehm festzuhalten vermag. Was ist nun hierzu im Stande? Das Publikum unserer Zeit wird von so vielen, verschiedenen immer anders gearteten Eindrücken des Erwerbs- und Verkehrslebens gleichsam gestürmt, sein Blick wird so beunruhigt, ver-wirrt, so dass es schließlich fast allen Eindrücken stumpf und gleichgültig gegenüber steht. Will nun die Reklame das Publikum aus dieser Teil-nahmslosigkeit erwecken, will sie die breite Masse für sich gewinnen, so muss sie aus der Fülle flüchtiger Eindrücke entweder mit monumentaler Größe oder mit elementarer Schlichtheit hervorleuchten, muß dem beun-ruhigten Auge angenehme Ruhepunkte und ein sinnvolles Spiel lebendi-ger Linien gewähren; sei es nun, dass sich die Reklame auf der breiten Fläche von Wänden, Litfaßsäule, Geschäftslokalen, Schaufenstern befin-det, sei es auf dem begrenzten Raume von Zeitungen, Buchblättern oder Gebrauchsgegenständen [...]" - Am Rand: "Besprochen im 'Berliner Tag-blatt', [in der ] 'Deutschen Buchdrucker-Woche', [in] 'Das System und ausländ[ische] Presse.". - Bergmüller, Sohn eines protestantischen Kauf-manns aus Pappenheim (Bayern) trat am 28.11.1891 in die Naturklasse von Karl Raupp (1837-1918) bei der Münchner Kunstakademie ein. Er studierte bei Lindenschmidt und Defregger und ging dann als Maler und Plakatkünstler (z. B. "Riquet Tee" und "Waldmeister") nach Leipzig (vgl. Vollmer I, 182). - Horizontale Mittelfalte; gering fleckig.

"Von Unleserlichen Schrifften"

14 Böhmer, Justus Henning, Jurist und Liederdichter (1674-1749). I. N. J. Disputatio Iuridica De Scripturis Non Legibilibus, Von Unleserlichen Schrifften Quam Rectore [...] In Academia

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Fridericiana [...] Praeside Iusto Henningo Böhmer [...] d. Sep-tembr. An. MDCC. in Auditorio Majori Joann Melchior von dem Busch, Eques Guestph. publicae disquisitioni subjicit. Ohne Ort [Halle], Ch. A. Zeitler, 1700. Kl.-4°. 1 Bl., 62 S. Geheftet; ohne Einband. 120.-

Erste Ausgabe. - VD17 12:135576K. - Setzt sich für Klarheit in der Wortwahl und gut leserliche Schrift in allen rechtlich relevanten Urkun-den ein. - Es existiert mindestens ein Doppeldruck; ein weiterer Druck er-schien in Halle bei Hendel 1741. - Böhmer ließ sich 1695 als Advokat in Hannover nieder. Als Hofmeister junger Adliger setzte er das Studium in Rinteln und Halle fort und wurde dort bei Samuel Stryk zum Lizentiaten beider Rechte promoviert. Seit 1701 war er Prof. an der Univ. Halle. 1715 wurde er Hofrat und Hofpfalzgraf, 1719 Geheimer Rat, 1731 Rektor der Univ., 1743 Regierungskanzler des Herzogtums Magdeburg und Ordina-rius der Juristischen Fakultät. Als bedeutender Kirchenrechtler und Ver-fechter des Territorialsystems beeinflußte er das evang. Kirchenrecht. Zu seinen Kirchenliedern zählt das Osterlied "O auferstandner Siegesfürst". - Leichte Gebrauchsspuren.

15 Bogatzky, Karl Heinrich von, Theologe und Erbauungs-schriftsteller (1690-1774). Eigenh. Brief mit U. Breslau, 14. II. 1716. Kl.-4°. 4 Seiten und beschrifteter Umschlag. 100.-

An den Waisenhausbuchhändler Heinrich Julius Elers in Halle über seine Erbauungsgedichte. - Bogatzky studierte ab 1715 in Halle Theolo-gie. Seine Erbauungsschriften ("Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder Gottes" (1718) und Kirchenliedersammlungen waren weitverbreitet. - Mit teilw. hinterlegten Durchbrüchen und Papierschwächung. - Restaurie-rungsbedürftig.

16 Brunet - Potier, L., und A. Labitte, Catalogue des livres ra-res et précieux composant la bibliotheque de Feu M. Jacques-Charles Brunet, auteur du Manuel du Librairie et de l'amateur de livres, Chevalier de la Légion d'Honneur. Premier partie: Livres rares et précieux. Belles reliures anciennes et modernes. Deuxieme partie: Ouvrages de divers genres. Histoire litteraire. Bibliogra-phie. 2 Teile in einem Band. Paris, Selbstverlag, 1868. Gr.-8°. XLVI, 143 S.; XIII, 232 S. Mod. Hlwd. 220.-

Bestandsverzeichnis und gleichzeitig Versteigerungskatalog der biblio-graphischen Handbibliothek des bedeutenden französischen Bibliogra-phen Jacques-Charles Brunet (1780-1867). - Exlibris-Rest auf Deckelin-nenseite. Teilweise etwas braunfleckig.

17 Bucher, Bruno, Historiker (1826-1899). Die alten Zunft- und Verkehrs-Ordnungen der Stadt Krakau. Nach Balthasar Be-hems Codex Picturatus in der K. K. Jagellonischen Bibliothek hrsg. Wien, Gerold, 1889. Fol. Mit 27 Lichtdrucktafeln. XXXVI, 112 S. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und dreiseit. Rotschnitt (etw. be-schabt, Vordergelenk leicht eingerissen). 120.-

Festschrift zum Jubiläum des K. K. Oesterreich. Museums für Kunst und Industrie. - ADB XLVII, 774. - Vgl. zum Verfasser ÖBL I, 123. - Wissenschaftliche Edition des "Codex Picturatus" Teil III, "Jura munici-

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palia Wylkör der Stad". Enthält städtische Verordnungen und Satzungen der Zünfte in Krakau zwischen 1336 und 1585. - Splendider Druck.

18 Bülow, Bernhard von, Staatsmann und Reichskanzler (1849-1929). Masch. Brief mit eigenh. U. Rom, Villa Malta, 8. II. 1912. Gr.-8°. 1 1/2 Seiten. Doppelblatt. 100.-

An den Diplomaten Gottfried von Böhm: "[...] Mein Bruder hat mir die Photographien des Epitaphs des Junkers Hans Valentin von Bülow über-sandt, das Sie in der Kirche Ihrer Heimatstadt, der alten Reichsstadt Nördlingen entdeckt haben. Ich bin Ihnen aufrichtig dankbar für diese freundliche Aufmerksamkeit. Die Photographien sind mir für die Ge-schichte meiner Familie in hohem Grade interessant und bilden eine wertvolle Bereicherung meiner Sammlung von Bülowiana [...]" - Von Wilhelm II., der ihn schätzte und den er zu beeinflussen wußte, 1897 zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes ernannt, erhielt Bülow, zunächst neben Fürst Hohenlohe, seit 1900 als dessen Nachfolger Reichskanzler und preuß. Ministerpräsident, zwölf Jahre lang entscheidenden Einfluß auf die Politik des Reichs, dessen wachsende Industrie in einem noch durch die Agrargesellschaft mitbestimmten Staat auf den Zugang zum Welthandel angewiesen war. 1912 war er Sonderbotschafter in Rom.

19 Chagall, Marc, Maler und Graphiker (1887-1985). Eigenh. Briefkarte mit U. St. Paul de Vence, "La Colline", 1. V. 1968. Qu.-Kl.-8°. 2 Seiten. 780.-

An einen Herrn über ein von diesem übersandtes Schriftstück, das ihn sehr erstaunt habe und das er als große Aufmerksamkeit empfindet, wo-von er aber noch keinen Gebrauch gemacht habe.

Zum Darwin-Jahr

20 Darwin, Charles, Gesammelte Werke. Aus dem Englischen übersetzt von J. Victor Carus. Autorisierte deutsche Ausgabe. 16 Bde. Stuttgart, Schweizerbart, 1874-99. 8°. Mit gestoch. Porträt, Faksimile sowie zahlr. lithogr. Tafeln, Karten und Beilagen. Zahl-reiche Textholzstiche. Grüne OLwd. mit Rückentitel, Bd. XVI läd. Orig.-Broschur. 1.200.-

Erste deutsche Gesamtausgabe. - Freeman (in der Reihenfolge der Bde.) 189 (1), 677 (2), 916 (3 u. 4), 1069 (5 u. 6), 1191 (7), 1238 (8), 860 (9/I), 821 (9/II), 1297 (9/III), 1266 (10), 311 (11/I), 312 (11/II), 313 (12/I), 1601 (12/II), 1343 (13), 1404 (14) u. 1515 (15). - Bibliographisch schwierig zu beschreibende Ausgabe: der Verlag Schweizerbart hat sie aus verschiede-nen Auflagen der deutschen Originalausgaben durch Vorkleben von Rei-hentiteln zusammengestellt. Die Reihentitel der Bde. I-XII unserer Aus-gabe tragen den Eindruck "Zweite Gesammt-Ausgabe" und die Erschei-nungsdaten 1878 (Bd. V), 1879 (Bde. I, II, VI-XI) und 1880 (Bde. III, IV, XII). Die (Ergänzungs-)Bände XIII-XVI erschienen ohne diesen Ein-druck 1881-88. - Die für die Titelauflagen verwendeten Originalausgaben erschienen 1874 (Bd. VII), 1875 (Bde. I, V und VI), 1876 (Bde. II, IX, IX/1 und XI/1), 1877 (Bd. IX/2-3, X und XI/2), 1878 (Bde. III, IV, VIII und XII/1-2), 1881 (Bd. XIII), 1882 (Bd. XIV/1), 1887 (Bde. XIV/2 und XV) und 1899 (Bd. XVI). Genaue Transkription aller Titelblätter sowie Kollationen der Einzelbände auf Wunsch verfügbar. - Bd. XVI in 2. Aufl. von 1899 ohne Reihentitel. Dieser enthält auch eine gute Bibliographie. -

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Bd. VII wasserrandig, sonst gut erhalten. - Vollständig mit allen 16 Bän-den selten.

21 David, Ferdinand, Violinist und Komponist (1810-1873).

Eigenh. Brief mit U. Leipzig, 31. I. 1869. Gr.-8°. 1 Seite. Doppel-blatt. 250.-

An den Dichter und Mäzen Philipp Fiedler (1840-1919; Pseud. Curt Falkenau) in Leipzig: "[...] nach sorgfältiger Prüfung kann ich Ihnen die Versicherung geben daß beide mir übersandte Violinen äusserst preis-würdig sind. Ich finde sie sogar auffallend billig. Welche sie nehmen sol-len kann ich nicht entscheiden. Der Ton der Brescianer ist allerdings wei-cher als der von der Guarnerius, jedoch würde ich die Letztere lieber nehmen. Da Sie das Instrument nur fürs Zimmer gebrauchen so reicht die Erstere auch vollkommen für ihre Zwecke aus [...]" - David war Schüler von Spohr in Kassel und Freund von Felix Mendelssohn Bartholdy ken-nen. Er wurde 1835 Konzertmeister am Leipziger Gewandhaus, gleich-zeitig war er am Leipziger Theater und an dortigen Kirchen tätig. Nach der Gründung des Leipziger Konservatoriums 1843 übernahm er die Vio-linklasse. - Leicht gebräunt. - Bieliegend eine zeitgenössische Visitenkar-tenphotographie ("Friedrich Manecke, Leipzig).

22 Defregger, Franz von, Maler (1835-1921). 2 eigenh. Briefe

mit U. Bozen und Dölsach, 17. II. 1874 und August 1886. 8°. Zus. 3 Seiten. 150.-

An seinen Freund, den Kunsthändler Albert Riegner (1836-1910) in München. - I. Dankt für die Glückwünsche zur Geburt seines Buben und übersendet eine Photographenrechnung; erwähnt Hanfstängl, Knaus und Vautier. - II. Möchte das Haus seiner verstorbenen Nachbarin in der Münchner Königinstr. 27 kaufen und bittet um Mithilfe. - Leichte Alters-spuren.

Einbandgestaltung

23 Dehmel, Richard, Schriftsteller (1863-1920). 19 eigenh. Briefe mit U. sowie 7 eigenh. Postkarten mit U. Hamburg-Blankenese, 12. VIII. 1906 bis 17. X. 1913. Verschied. Formate. Zus. 35 Seiten. Mit 7 eigenh. Umschlägen. 2.800.-

An Felix Hübel (1874-1922) in der Buchbinderei Hübel & Denck in Leipzig. Umfangreiche und interessante Sammlung mit Briefen Dehmels an seinen Buchbinder in Leipzig. Bekanntlich hat Dehmel an allen Austattungsdetails seiner "Gesammelten Werke" und Einzelausgaben in-tensiv Anteil genommen und über die Einzelheiten mit dem Verleger S. Fischer, dem Drucker Drugulin, dem Graphiker Walter Tiemann und e-ben auch mit dem Buchbinder Felix Hübel korrespondiert. Wir können aus diesem bisher unpublizierten Briefkorpus nur einige wenige Proben geben: (12. VIII. 1906): "[...] von den Bezugpapier-Mustern, die Sie mir mit dem neuen Probedeckel mitschickten, gefällt mir keines besser als das türkisfarbene. Aber vielleicht können Sie einen ähnlich gefaserten Stoff wie den beiliegenden in Grau beschaffen; nur dürfte er nicht so steif sein, müßte also dünner sein und, wenn möglich, etwas rauer [...]" - (23. VIII. 1906): "[...] Nach näherer Überlegung habe ich mich nun doch entschlos-sen, für die Halbpergamentbände das beiliegende braune Bezugpapier, das sich unter ihren Mustern befand, zu wählen [...] Für die Herstellung bitte ich noch Folgendes zu beachten. 1.) Die untere Inschrift auf dem

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Pergamentrücken muß ein wenig höher gerückt werden, um etwa 2 mil-limeter. 2.) Das Ornament auf dem Deckel muß noch etwas tiefer gerückt werden; der Abstand vom oberen Deckelrand muß genau 6 1/2 centime-ter betragen [...] 3.) Die Goldprägung (und nachher auch der Goldschnitt) darf bei diesem braunen Papier keinesfalls ins Rötliche spielen (wie bei dem türkisfarbenden Probeband) - sondern eher ins Bräunliche, wenn ein reines Gelbgold untunlich ist [...] Auch zu den Liebhaber-Einbänden aus gelbbraunem sämischen Leder [...] wird das moosgrüne Seidenband sehr gut passen [...]" - (28. VIII. 1906): Über die Stellung von Tiemanns Flammenbecherornament auf den Einbänden. - (6. IX. 1906): "[...] Nun der Lederband; da gefällt mir an jedem der Probebände etwas Anderes, das muß also combiniert werden. An der mit Blaustift angekreuzten De-cke gefällt mir das Material am besten; also bitte dieses hellere und härtere Leder zu verwenden. Dagegen bitte ich die Machart nach dem mit Rot-stift angekreuzten Probeband ausführen zu lassen, jedoch mit den darauf vermerkten Abänderungen [...] wir wollen doch den paar Leuten, die ei-nige Ahnung von der Sache haben, keinen Mumpitz vormachen [...]" - (15. IX. 1906): "[...] Die Pergamentbände sind jetzt sehr schön, und das japanische Vorsatzpapier macht sich famos [...] je vergilbteres Pergament, desto besser! [...]" Daneben über Büttenpapiere, Freiexemplare und bei-zubindende Dedikationsblätter. - (28. IX. 1906): "[...] Mit Vergnügen schicke ich Ihnen mein von Tiemann gezeichnetes Exlibris und Dedicavit; und da Sie Sammler sind, werden wohl auch meine ausrangierten, die ich selbst gezeichnet hatte, Interesse für Sie haben [...]" - (8. X. 1906): "[...] ich habe mich sehr über die außerordentlich sorgfältige Arbeit gefreut, die Sie meinen Bücher haben angedeihen lassen. Es ist wirklich nichts daran auszusetzen, und ich glaube, daß diese Einbände jedem vornehmen Ge-schmack gefallen müssen [...]" - (15. XI. 1909): "[...] Da die zehnbändige Ausgabe nun abgeschlossen ist, muß ich Ihnen sagen, daß ich mich jedes-mal, wenn die Sendung kam, über die von ihrer Firma geleistete Mitarbeit gefreut habe. Es war immer alles tadellos, und auch bei den Vorbereitun-gen habe ich mich niemals über Mißgriffe zu ärgern brauchen; dies unge-mischte Vergnügen wird einem von anderen Mitarbeitern nicht grade oft bereitet [...]" - (17. IV. 1913) Über den geplanten Gedichtband "Schöne wilde Welt". - (23. VI. 1913) Photographische Ansichtspostkarte seines Hauses in Blankenese mit Beschriftung "Rastort für durchreisende Nord-seefahrer!" - Über die Gedichte und den geplanten Roman ("Die große Sehnsucht", 1922) von Felix Hübel. - Beiliegend: I. Karte von Ida Dehmel an Felix Hübel, dat. Blankenese Ostern 1920: "[...] darf ich Sie bitten, mir Ihre Dehmel-Briefe zu Abschriftnehmen zu schicken. Nicht nur die per-sönlichen, auch die sachlichen. Es giebt ja keinen zweiten Dichter, dem das Buch an sich am Herzen lag, wie ihm [...]" - II. Druck: "Richard Dehmels letzte Dichtung geschrieben im Herbst 1919." Fol. Doppelblatt. - Knickfalte. - Größere Briefkonvolute Dehmels sind im Handel sehr sel-ten.

24 Dönitz, Karl, Großadmiral (1891-1980). Gedruckte Dan-

keskarte mit eigenh. U. "Dönitz". Ohne Ort und Jahr [ca. 1975]. Qu.-Kl.-8°. 1 Seite. 200.-

In Altersschrift. - Drucktext: "Grossadmiral a. D. Dönitz dankt für die guten Wünsche zum Weihnachtsfest und zum neuen Jahr und erwidert sie herzlich." - Dönitz kommandiert ab 1935 die U-Boot-Flotte und veran-laßte am 8. Mai 1945 die Gesamtkapitulation der Deutschen Wehrmacht. - Selten.

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25 Droop, Fritz, Schriftsteller (1875-1938). Eigenh. Widmung mit U. Mannheim, 21. I. 1921. 4°. 1 Seite. 100.-

"Dem verdienstvollen Oberspielleiter Felix Baumbach in herzlicher Verehrung [...] für die mit Liebe geübte Patenschaft am Tage der Urauf-führung meines Dramas 'Der Freispruch' im Badischen Landestheater zu Karlsruhe. | Mannheim, 15. Januar 21. | Fritz Droop." - Auf dem Vortitel von: Goethe, Johann Wolfgang von, Faust. Der Tragödie erster Teil mit Zeichnungen von Peter Cornelius. Eingeleitet von Alfred Kuhn. Berlin, Dietrich Reimer / Ernst Vohsen, 1920. 4°. Reich illustriert. XV, 190 S. OHlwd. (etw. fleckig und bestoßen). - Exlibris.

26 Ferchl, Franz Maria, Übersicht der einzig bestehenden,

vollständigen Inkunabeln-Sammlung der Lithographie und der übrigen Sennefelder'schen Erfindungen als Metallographie, Papy-rographie, Papierstereotypen und Oelgemälde-Druck (ohne Pres-se). München, Selbstverlag, 1856. 8°. Mit 15 Abb. auf einer mehr-fach gefalteten lithograph. Tafel. S. 115-203. Interims-Broschur (etwas lädiert und angestaubt). 100.-

Oberbayerisches Archiv, XVI, 2. - Winkler, S. 17. Dussler, S. 3. - Erstes Sammlungsverzeichnis von frühen Werken der Lithographie. In ihren Be-sitz kam Ferchl über seinen Vater, der den Kindern Senefelders Musikun-terricht erteilt hatte. Unentbehrliches Quellenwerk. - Etwas braunfle-ckig.

Aus Seeshaupt

27 Firle, Walter, Maler (1859-1929). Eigenh. Brief mit U. Sees-haupt, 9. IX. 1903. Kl.-4°. 2 Seiten. Doppelblatt. Mit eigenh. Um-schlag. 150.-

An den Diplomaten Gottfried von Böhm (1845-1926): "[...] Ich nehme an daß Du aus der Schweiz wieder zurückgekehrt bist und bitte Dich mir mitzutheilen, wann Du meinst, daß wir den Baron Büsing besuchen soll-ten. Es wäre mir lieb, wenn Du mir gütigst einen Tag vorher Nachricht geben würdest, da ich in München noch einige Besorgungen zu machen hätte. Daß ich mich sehr freuen würde, wenn Du einmal zu mir heraus kämst, weißt Du, das thust Du aber leider doch nicht. Es ist mir jeder Tag angenehm den Du für unseren gemeinsamen Besuch in Zinneberg be-stimmst [...]" - Am Briefkopf zwei reproduzierte Fotografien von Firles Bauernhaus am Starnberger See, eine Gesamtansicht vom See aus und eine Detailansicht des Eingangs mit Freisitz und dem Künstler am Tisch. Das heute noch in der Hauptstr. 25 bestehende Haus ist im Innern als hollän-dische Fischerwohnung ausgestattet. Firle hat es in seinem Bild "Haus-konzert" dargestellt.

28 Firle, Walter, Maler (1859-1929). Eigenh. Brief mit U. Mün-

chen, 10. XII. 1924. Gr.-4°. 1 Seite. Mit eigenh. Umschlag. 80.- An den Diplomaten Gottfried von Böhm (1845-1926): "[...] Fräulein

Auguste behauptet in der Zeitung gelesen zu haben, daß Du kürzlich Deinen 80. Geburtstag begangen hast und hatte natürlich angenommen, daß ich in meinem letzten Schreiben an Dich dieses Ereignisses gedacht hätte. Leider habe ich nicht rechtzeitig davon Kenntnis erhalten und fehl-te zu meinem größten Bedauern unter den Gratulanten. Du wirst aber auch heute noch nachträglich meine herzlichsten Glück- u. Segenswün-sche freundlich entgegennehmen und überzeugt sein daß sie aus wirklich

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freundschaftlichem Herzen kommen. Alles alles alles Gute! Deine Frische in körperlicher und geistiger Beziehung möchte Dir noch lange erhalten bleiben. Für mich den Wunsch, daß mir Deine treue Freundschaft auch künftig erhalten bleibe [...]".

29 Franz, Agnes, Schriftstellerin (1794-1843). Eigenh. Brief mit

U. Brandenburg an der Havel, 6. V. 1830. Gr.-8°. 3 Seiten. Dop-pelblatt mit Adresse, Siegelrest und Poststempeln. 220.-

Schöner Brief der schlesischen Dichterin und Jugendschriftstellerin an Susanne Trapmann in Berlin. Agnes Franz will im Mai ihre Reise nach Schlesien über Dresden anstatt über Berlin antreten und bittet die Adres-satin daher, ein Päckchen für sie zu besorgen: "[...] Daß Sie sich in Berlin und in Ihren Umgebungen heimisch fühlen, freut mich sehr. Ich habe Ersteres nur unter sehr traurigen Umständen kennen gelernt, dennoch hat es einen sehr angenehmen Eindruck auf mich gemacht, und ich würde recht gern öfter dort auf einige Tage einsprechen, zumalen ich mehrere liebe Freundinnen dort habe [...]darum will ich mir keine Klage an der Havel erlauben, obgleich ich oft sehnend nach dem Rhein blicke, auch nach der Oder friedlichen Gestaden, wohin ich zwar jetzt, aber nur auf kurze Zeit pilgern werde. - Wie werth wäre mir Ihr Besuch in Branden-burg gewesen! Ich hätte Ihnen alle Glanzseiten unsrer neuen Heimat ent-falten wollen [...] Darf ich wohl auf ihre Wiederkehr nach der Mark hof-fen? [...]" - Schließt einen Brief an den Geographen Carl Ritter ein. - Ge-ringer Tintendurchschlag.

30 George - Klein, Carl August (Hrsg.), Blätter für die Kunst.

Begründet von Stefan George. Fünfte Folge. Band I-V. Berlin, Verlag der Blätter für die Kunst, 1900-01. 4°. 2 Bl., 156 S. Dekora-tives Hldr. d. Zt. unter Einbeziehung des Orig.-Umschlags (berie-ben). 200.-

Sprachrohr des "George-Kreises". Enthält Erstdrucke von Stefan George, Paul Gérardy, Waclaw Lieder, Karl Wolfskehl, Ludwig Klages, Leopold Adrian, Karl Bauer, K. G. Vollmoeller, Friedrich Gundolf, Ernst Hardt, Lothar Treuge, August Oehler und Felix Maltz.

Aus der Sammlung Manheimer

31 George - Klein, Carl August (Hrsg.), Blätter für die Kunst. Begründet von Stefan George. Sechste Folge. Band I-V. Berlin, Verlag der Blätter für die Kunst, 1902-03. 4°. 2 Bl., 156 S. OKart. (Umschlag gebräunt und lose). 250.-

Sprachrohr des "George-Kreises". Enthält Erstdrucke von Stefan George, Hugo von Hofmannsthal, Paul Gérardy, Karl Wolfskehl, Lud-wig Klages, Ludwig Derleth, Friedrich Gundolf, Lothar Treuge, Henry von Heiseler u. a. - Unbeschnitten. Name von alter Hand und Biblio-theksstempel auf Titel. - Aus der Bibliothek und mit eigenhändigem Na-menszug und Datierung des Berliner Fabrikantensohns und Bibliophilen Victor Manheimer (1877-1943). - Buchblock mehrfach gebrochen.

32 George - Klein, Carl August (Hrsg.), Blätter für die Kunst.

Begründet von Stefan George. Neunte Folge. Band I-V. Berlin, Verlag der Blätter für die Kunst, 1910. 4°. 2 Bl., 156 S. OKart. (Umschlag lichtrandig, Rücken gebräunt). 250.-

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Sprachrohr des "George-Kreises". Enthält Erstdrucke von Stefan George, Albert Verwey, Karl Wolfskehl, Ludwig Derleth, Friedrich Gundolf, Lothar Treuge, Friedrich Wolters, Robert Boehringer, Walter Wenghöfer u. a. - Unbeschnitten. Sehr gute Innenerhaltung.

33 Görres, Joseph von, Schriftsteller (1776-1848). Eigenh. Brief

mit U. Trier, 8. IV. 1816. 4°. 1 1/2 Seiten. Doppelblatt mit Adresse und kleinem Siegelausriß. 2.200.-

An den Gemäldesammler, Bibliophilen, Neuendorfer Pfarrer und Päda-gogen Joseph Gregor Lang (1755-1834) in [Bad] Sobernheim: "[...] ich benutzte die Gelegenheit durch Schiedt [?], Ihnen ein Blatt Pergament, das ich für Sie erhalten habe, zuzusenden. Es ist obgleich nicht ganz rein, doch besser als das, was man gewöhnlich zu finden pflegt, und mit etwas Bimstein können Sie leicht nachhelfen. Es ist mir lieb, daß ich wenigstens zur Übung Ihres schönen Talentes eine Art von Markthelferdienst leisten kann. Anderes habe ich für Sie durch einen Freund in Paris bestellt, wo eine ganze Straße mit dergleichen handelt, und sobald ich es erhalte, wer-de ich es Ihnen hinaufbesorgen. Auf Ihr Wort und Urtheil bin ich Willens worden, die Cöna [Abendmahlsdarstellung] in Sobernheim, von der Sie bey meiner Anwesenheit gesprochen, zu kaufen, wenn ihr jetziger Ei-genthümer mir sie um den Kaufpreiß, oder Einiges darüber ablassen. Ich bitte Sie deswegen darüber mit ihm übereinzukommen, und wenn Sie des Handels eins geworden mir das Bild in einem Dannebretterigen Verschla-ge nach Coblenz hinzusenden, was sich wohl über Creuznach am besten thun läßt. Kaufmann dort wird Ihnen Preiß und sonstige Ausgaben erset-zen; und dafür auf Zweyffel in Coblenz ziehen. In acht Tagen gehe ich ich von Hier dahin zurück [...]" - Das Jahr 1816 war ein sehr schweres für Görres. Am 3. Januar war seine Zeitschrift "Rheinischer Merkur" verbo-ten worden, zugleich wurde er als Generaldirektor des Unterrichts in Koblenz entlassen. Im selben Jahr veröffentlichte er sein kämpferisches Buch "Teutschlands künftige Verfassung". Görres sammelte, wie Sulpiz Boisserée am 7. November 1816 aus Heidelberg an Goethe schrieb, seit Ende 1815 altdeutsche Kunst mit solchem Eifer, daß er sogar restauriere (vgl. Goethe-Reg. 7/567). Die Langsche Sammlung bildete später den Kern des heutigen Mittelrhein-Museums.

Graphiksammler Goethe

34 Goethe, Johann Wolfgang von, Schriftsteller (1749-1832). Brief mit eigenh. U. "JWvGoethe". Weimar, 8. VI. 1831. Kl.-4°. 1 Seite. Grau getöntes Papier. Unter Glas gerahmt. 3.800.-

An den Leipziger Antiquar, Kunsthändler und Versteigerer Johann Au-gust Gottlob Weigel (1773-1846): "An Herrn Auctionator Weigel in Leipzig, gehen in beykommenden Kästchen und Mappe, beyde mit H. A. W. Leipzig signirt, Kupfer u. Handzeichnungen zurück. Werth 20. Thlr. [...]" Unterschrift in deutscher Kurrentschrift, Altersschrift. Am Unter-rand älterer Sammlereintrag "Autograph". - Rückseitig auf den Trägerka-ton mont. Umschlag mit einem eigenh. Brief mit U. des Goetheforschers Hans Wahl (1885-1949; gedruckter Briefkopf "Goethe- und Schiller-Archiv", dat. Weimar 21. V. 1927): "Sehr geehrter Herr! Nur die Unter-schrift des Autographs ist eigenhändig, das übrige ist von Schreiberhand geschrieben. Hochachtungvoll | Die Direktion [...]" - Vgl. WA Nr. 48205a bzw. b+ (Begleitvermerk). - Die Sendung ist auch im Tagebuch unter dem 8. Juni 1831 vermerkt (WA III, 13, 87, 12-15); es handelt es sich um die Rückgabe einer Auswahlsendung, denn bereits am 1. Juni vermerkte das Tagebuch "Mit Hofrath Meyer die Weigelischen Zeich-

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nungen durchgesehen und einiges für's Museum ausgesucht." Am 5. Juni dann: "Eingepackt wurde das Portefeuille an Weigel in Leipzig. Die aus-gewählten Zeichnungen wurden an Schuchardt übergeben." Am 8. Juni: "Nebenstehendes abgeschlossen und fortgesendet: Herrn Weigel mit 47 Thlr. 2 Gr., einer Mappe und einem Kästchen, Kupferstiche und Hand-zeichnungen enthaltend." - Goethes Verhältnis zu dem Kunsthändler und Antiquar Weigel wurde jüngst von Johannes Grave näher beleuchtet: "Der ideale Kunstkörper; Johann Wolfgang Goethe als Sammler von Druckgraphiken und Zeichnungen" (2006); dort besonders das Kapitel "Die Geschäftsverbindung mit Johann August Gottlob Weigel [ab 1817] und das Ziel einer 'vollständigen' Sammlung." - Zuletzt 1995 bei Sothe-by's versteigert.

35 Göz, Johann Adam, Geschichtlich-literarischer Ueberblick

über Luthers Vorschule, Meisterschule und vollendete Reise in die Dolmetschung der heiligen Schrift und über die Dolmetschung der heiligen Schrift und über die Dolmetschungen seiner Zeitge-nossen. Nürnberg, Monath und Kußler, 1824. 8°. Mit einem Stahl-stich und einem Faksimile. IX, 393 S. Pp. d. Zt. mit Leder-Rückenschild (berieben). 250.-

Johann Adam Göz, 1755 - 1840, war Lehrer und Rektor in Altdorf und Nürnberg. "Gibt wenig Eigenes und ist fast nur Auszug aus Panzer" (Schott).

36 Grassi, Ernesto, Philosoph (1902-1991). 2 eigenh. Briefe mit

U. Brissago und Ischia, 29. XII. 1958 und 8. V. 1962. Fol. 2 Seiten. 120.-

An die Schriftstellerin Marianne Langewiesche. - I. "[...] gleichzeitig möchte ich Ihnen berichten, daß Rowohlt mit Begeisterung unsere Pläne durchführen wid. Bitte lassen Sie mir wissen, ob Sie einen Vorschuß wün-schen. Auch wäre ich Ihnen dankbar wenn Sie eventuell andere Mitarbei-ter für die Verwirklichung unserer Reisebände mir nennen würden. We-gen Rom verhandle ich mit Frau Dr. v. Heintze - die ehemalige Sekretärin von Prof. Kaschnitz [...]" - II. "[...] der Bau des Hauses nimmt uns ganz in Anspruch. Aber dann als unter den verschiedenen Hüllen ihr siegreiche Herz erschien - Herz an dem ich jeden Abend knabbere - so war die Ü-berraschung noch größer! Es war köstlich, es ist es eigentlich noch, denn mit der Weisheit einer ischiasischen Maus gehe ich ganz zart, schüchtern, bedachtsam ans Herz heran! [...]" - Nach 1945 lehrte Grassi in Zürich und seit 1948 an dem von ihm initiierten Institut für Philosophie und Geistesgeschichte des Humanismus in München.Seit 1955 war er Heraus-geber von "rowohlts deutscher enzyklopädie".

37 Grzimek, Bernhard, Zoologe (1909-1987). Masch. Brief mit

eigenh. U. Frankfurt, 3. V. 1965. 4°. 1 Seite. Redaktionspapier. 150.-

An Eva Tillmanns: "[...] Es freut mich, daß Ihnen meine Fernsehsen-dung so gut gefällt! Bezüglich Ihrer Anfrage über mögliche Tierberufe bitte ich Sie sich aus dem beigelegtem Merkblatt zu informieren. Es sind hier Studien und Berufsmöglichkeiten angegeben, die auch von Mädchen wahrgenommen werden können. Der Tierpflegerberuf wird ja für Ihre Tochter, schon ihrer Vorbildung wegen, kaum in Betracht kommen. Eher wäre ihr zu einem Studium der Zoologie oder Veterinärmedizin zu raten

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[...]" - Grzimek wurde durch seine Fernsehsendung "Ein Platz für Tiere" landesweit bekannt. Er war Gründer und Herausgeber der Zeitschrift "Das Tier".

38 Habert - Hartl, Alois, Johannes Ev. Habert. Organist in

Gmunden. Ein Lebensbild. Wien, Heinrich Kirsch, 1900. Gr.-8°. Mit 2 Porträttafeln. 1 Bl., VII, 723 S. Hlwd. d. Zt. (etw. beschabt). 120.-

Erste Ausgabe der maßgeblichen Monographie. - MGG V, 1199. OeML II, 651. - Habert (1833-1896) stammte aus Oberplan und erneuerte die ka-tholische Kirchenmusik in Österreich. - Papierbedingt leicht fleckig und gebräunt. - Sehr selten, nur 1 Ex. im KVK nachgewiesen. - Vorsatz mit äl-terer Widmung.

39 Handschrift - Heindl, Johann (?), Die französ[ische] Revo-

lution und die daraus erfolgten Kriege. Von 1789. bis 1814/15. Deutsche Handschrift auf Papier. Kirchdorf, ca. 1830. Schmal-Fol. (34 x 11,5 cm). 340 (unregelmäßig) pag. Seiten. Pp. d. Zt. (besto-ßen). 200.-

Wohl Exzerpt aus einem größeren historischen Werk. Überschriften: "Vorrede. Wahre Geschichten sind Lehrerinnen der Weisheit; drum lese man diese hier", "Merkwürdige Begebenheiten, die franz. Revolution betreffend. 1786: 31. May. 1. Ende der Pariser Halsbandgeschichte [...]" und "Extract aus der Napoleons Geschichte von Dumas"; gemeint ist wohl das Drama "Napoléon Bonaparte, ou trente ans de l’histoire de France " (1831) von Alexandre Dumas (père). Am Schluß: ""Vivat Napo-leon, Pereat [Sir Hudson] Lowe." Ein Bleistifteintrag zu Beginn nennt ei-nen Johann Heindl aus Kirchdorf. - Unbeschnitten, innen gut erhalten.

40 Haushofer, Marlen (geb. Marie Helene Frauendorfer),

Schriftstellerin (1920-1970). 2 eigenh. Briefkarten mit U. Ohne Ort (Steyr), 21. V. und 15. VIII. 1962. Qu.-Kl.-8°. Zus. 4 Seiten. 750.-

An den Schriftsteller Adelbert Muhr (1896-1977) in Wien. - I. (21. V. 1962): "[...] Sie haben mir eine sehr große Freude gemacht mit Ihrem Buch ["Vom alten Jelinek-Pollak-Streinz zu mir selbst | Literarische Es-says; 1962] und der lieben Widmung. Ich werde mir erlauben Ihnen eines meiner Bücher zu schicken. Ein weiterer Roman 'Die Tapetentür' ist auch bei Zsolnay erschienen. Beim Berglandverlag ist noch ein Bändchen Er-zählungen 'Die Vergißmeinnichtquelle' zu haben. Diese beiden Bücher habe ich leider nicht mehr [...] Ich würde mich freuen über ein langes Ge-spräch. Eventuell könnte ich dann cshon mehr wissen wegen der geplan-ten Lesung [...]" - II. (15. VIII. 1962): "[...] Es wäre sehr schön, Sie im September wiederzusehen. Bitte rufen Sie mich an, damit ich sicher da-heim bin [...]" - Beiliegend die Durchschläge von 2 Gegenbriefen. - Ab 1946 publizierte Marlen Haushofer kleinere Erzählungen in Zeitschriften. Der Roman "Die Wand", der 1963 veröffentlicht wurde, ist wahrschein-lich ihr wichtigstes Werk. Frauenbewegung und Frauenliteraturforschung erkannten die Bedeutung des sich immer wieder mit der Rolle der Frau in der Männergesellschaft auseinandersetzenden Werkes. Am 21. März 1970 verstarb die an Knochenkrebs erkrankte Dichterin nach einer Operation in Wien im Alter von 49 Jahren. - Sehr selten.

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41 Hausmann, Manfred, Schriftsteller (1898-1986). Einer muß wachen. Betrachtungen, Briefe, Gedanken, Reden. Frankfurt, S. Fischer, 1950. 8°. 253 S. OLwd. mit Schutzumschlag. 100.-

Gesammelte Schriften in Einzelausgaben. - Erste Ausgabe. - Wilpert-G. 59. - Vorsatzblatt mit eigenh. Gedichtmanuskript (8 Zeilen), Widmung und U. des Verfassers: "Wer des Lichts begehrt, | muss ins Dunkel gehn. | Was das Grauen mehrt, | lässt das Heil entstehn. || Wo kein Sinn mehr misst, | waltet erst der Sinn. | Wo kein Weg mehr ist, | ist des Wegs Be-ginn. || Horst Pfeiffer zu eigen. || Dyllenhoff [bei Bremen], 31.1. 52 | Man-fred Hausmann." - Sehr schön erhalten.

42 Heine, Thomas Theodor - Cazotte, Jacques, Biondetta, der

verliebte Teufel. Spanische Novelle. Übersetzung [aus dem Fran-zösischen] von Eduard von Bülow, durchgesehen von Franz Blei. München, Hans von Weber, 1907. 8°. 1 Bl., 104 S. Mit kolor. Frontispiz von Thomas Theodor Heine. Geglättetes orangefarbe-nes Original-Kalbleder mit reicher Deckelvergoldung nach Th. Th. Heine (Kanten minimal beschabt) sowie Kopfgoldschnitt und Samtpapiervorsätzen. 300.-

Nr. 7 von 60 Ex. der Vorzugsausgabe auf Kaiserlich Japan (Gesamtaufl.: 1060). - Raff 147. Hayn-G. I, 582. - Innengelenke etw. angegeplatzt. - Sehr gut erhalten.

43 Held, Hans Ludwig, Schriftsteller und Bibliothekar (1885-

1954). Masch. Brief mit eigenh. U. München, 3. VIII. 1948. Fol. 1 Seite. 120.-

An die Schriftstellerin Marianne Langewiesche: "[...] In Deinem Brief finde ich [...] einen Satz, in dem Du es mir echt fraulich überlässt, an Dei-ner Stelle für mich Glück und Deine Wünsche für mich im besonderen auszudichten. Du sagst: 'Dichte Dir Glück und meine Wünsche selbst.' Dieses aber tue ich gern und Du brauchst Dich darüber nicht zu schämen, da Du mir ja auch ganz persönlilch wünschest, daß ich wieder gesund werde [...] Aus Deiner Hand einmal rettendes Wasser zu trinken wäre für mich nicht weniger natürlich. Ich werde Dich nicht schonen, wenn es notwendig wird [...]" - Held wurde 1925 Direktor der Münchner Stadt-bibliothek und Erster Vorsitzender der Volkshochschule. 1933 wurde er amtsenthoben; 1938 erhielt er Schreibverbot. 1945 ins Amt zurückberu-fen, wurde er auch Kulturbeauftragter der Stadt und erhielt 1946 eine Honorarprofessur an der Univ. München.

44 Hertel, Johann Georg, Die Buckeliade. Epischer Schwank

für Erlanger Zeitgenossen aus den Jahren 1820 bis 1823. Erlangen, Heyder, 1829. 8°. VIII, 124 S. Pp. d. Zt. (stärker berieben) mit dreiseit. Farbschnitt. 140.-

Erste Ausgabe. - Goedeke X, 637, 267. - Der Held des Schwankes soll der spätere Pfarrer in Roßstall bei Nürnberg gewesen sein, der in einer Ir-renanstalt starb. - Gering fleckig.

45 Hertling, Antonie Georgine von (geb. Quaita), Schriftstel-

lerin (1816-1881). Aus dem Nachlasse meiner Mutter. Als Manu-skript gedruckt. Bonn, ohne Verlag (Druck von J. P. Bachem),

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1882. Kl.-8°. 2 Bl., 87 S., 2 Bl. (das letzte weiß). OKart. (etw. lä-diert). 150.-

Sehr selten: kein Exemplar im KVK nachgewiesen. - Sammlung von 58 Gedichten mit biographischem Vorwort, aus dem Nachlaß hrsg. von ih-rem Sohn, dem Reichskanzler Georg von Hertling (1843-1919). - Antonie von Hertling war eine Tochter von Clemens und Bettine Brentanos jün-gerer Schwester Maria Magdalena, gen. Meline, die den Frankfurter Bür-germeister Georg Friedrich von Guaita (1772-1851) geheiratet hatte. Die Tochter Antonie heiatete 1841 den großherzoglich-hessischen Kammer-herrn und Hofgerichtsrat Jakob Maximilian Theodor Alexander von Hertling (1805-1851). - Das erste Blatt mit einem ganzseitigen eigenh. Eintrag von Heinrich von Pelkhoven S. J., dat. Feldkirch 1883. Antonie von Hertling war eine Tante des Beiträgers durch die zweite Frau seines Vaters, Anna von Hertling, gewesen. - Unbeschnitten.

46 Herzog, Rudolf, Schriftsteller (1869-1943). Eigenh. Brief

mit U. sowie eigenh. Briefkarte mit U. Lübeck und Rheinbreit-bach, 19. I. 1910 und 3. III. 1919. Gr.-4° und Kl.-8°. 2 Seiten. Mit Umschlag. Postkarte gelocht. 80.-

An Harold Morré, Schriftleiter der "Klause". Victor Blüthgen habe mit ihm nicht wegen einer Vorlesung in der "Klause" verhandelt; es scheine ein Irrtum zu obwalten. Auch 1919 sagt er ab, weil er "durch die feindli-chen Besatzungen rechts und links abgeschnitten ist von fast allem Ver-kehr, überbürdet von vaterländischen Arbeiten und Aufgaben", die ihn nicht zur Erledigung eigener literarischer Aufgaben kommen ließen.

47 Hesse, Hermann, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1877-

1962). Das Glasperlenspiel. Versuch einer Lebensbeschreibung des Magister Ludi Josef Knecht samt Knechts hinterlassenen Schriften herausgegeben. Bd. I (von 2). Zürich, Fretz & Wasmuth, 1943. 8°. 451 S. Hellblaue OLwd. (Rücken verblaßt, etwas fleckig). 150.-

Erste Ausgabe. - Mileck 664. Wilpert-G. 251. - Vorsatz mit einmont. ei-genh. Widmung und U. "Gruss für Herrn Dalvit von H. Hesse." - Für den Maler, Grafiker und Buchillustrator Oskar Dalvit (1911-1975) in Zü-rich, der auch mit Hesse korrespondiert hat.

48 Hiersemann - Breslauer, Martin, und Kurt Koehler

(Hrsg.), Werden und Wirken. Ein Festgruß, Karl W. Hiersemann zugesandt am 3. September 1924 zum siebzigsten Geburtstag und vierzigjährigen Bestehen seiner Firma. Leipzig, K.F. Koehler, 1924. 4°. Mit radiertem Porträt und vielen Illustrationen. 5 Bl., 421 S. OLwd. mit Kopfgoldschnitt (Rücken verblaßt). 120.-

Hinteres Innengelenk lädiert. 49 Hoechstetter, Sophie, Schriftstellerin (1873-1943). Eigenh.

Manuskript mit U. sowie eigenh. Begleitbrief mit U. Jena, 4. XII. 1903. 4° und 8°. Zus. 3 Seiten. Mit eigenh. Umschlag. 180.-

An Fritz Boeckel in Jena: I. "[...] Ihrer Aufforderung entsprechend habe ich einiges über Liliencron geschrieben [...]" - II. "[...] Ich verdanke dem 'Mäcen' von Detlev von Liliencron viele schöne Stunden, viel Hinweis und Anregung. Eine dunkle Abneigung vor Versen, in denen ein Brünn-

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lein quillet, das alles Wünschen stillet und jedes Glück erfüllet, ward uns durch den Mäcen zu bewusster Kritik. An die Mergelgrube und so viel Gutes aus Feld und Busch denke ich gerne zurück. Ich stelle den Mäcen zu den Büchern, die ein kleiner Hauch von Vergangenheit vielleicht umso lieber macht - zu Immermanns Münchhausen, zu Keller, zu Goethes Romanen. In den 'Adjutantenritten' liegt viel unvergessliches - in beiden Büchern zusammen für mich der ganze Liliencron. Das Gedicht 'Euren Toten' geweiht - gehört für mich zu dem Unantastbaren erlesener Kunst, das man ruhig und ohne Augenblicksüberschwang ein Erlebnis nennt. Sollte ich versuchen, Liliencrons Bedeutung in einem Satz festzustellen, so möchte ich sagen: ich wünsche sein Reinstes und Bestes so sehr in jede Jugend, wie den Wagemut und frohe Sommertage [...]" - Hoechstetter widmete sich in ihren historischen Romanen hauptsächlich der Geschich-te ihrer fränkischen Heimat, vor allem Ansbachs und Bayreuths; sie schrieb auch einen Kaspar-Hauser-Roman. - Beiliegend eine Porträtpost-karte.

Münchner "Collegien-Buch"

50 Höfler, Carl, Medizinstudent (Daten nicht ermittelt). Hand-schriftlich ausgefülltes, vorgedrucktes Studienbuch mit zahlrei-chen Unterschriften den Professoren. München, 1866. 8°. 7 Bl. OPp. 350.-

I. Bischoff, Theodor Ludwig Wilhelm, Anatom (1807-1882) - 2 Unter-schriften. - II. Buhl, Ludwig von, Mediziner (1816-1880) - 5 Unterschrif-ten. - III. Hecker, Karl von, Gynäkologe (1827-1882) - 2 Unterschriften. - IV. Jolly, Philipp von, Physiker (1809-1884) - 1 Unterschrift. - V. Kobell, Franz von, Mineraloge und Schriftsteller (1803-1882) - 2 Unterschriften. - VI. Nägeli, Carl von, Botaniker und Biologe (1817-1891) - 1 Unterschrift. - VII. Nußbaum, Johann Nepomuk, Chirurg (1829-1890) - 5 Unterschrif-ten. - VIII. Pettenkofer, Max von, Hygieniker (1818-1901) - 1 Unter-schrift. - IX. Rüdinger, Nikolaus, Anatom (1832-1896) - 1 Unterschrift. - X. Voit, Karl von, Physiologe (1831-1908) - 2 Unterschriften. - XI. Vol-hard, Jacob, Chemiker (1834-1910) - 1 Unterschrift. - Wohlerhalten.

51 Hoerschelmann, Rolf von, u. a. (Hrsg.), Das Gelbbuch der Münchener Mappe. München, Hyperion, 1921. 4°. Mit zahlr. Abb. im Text und auf Tafeln. 86 S., 1 Bl. Farb. schablonenkolor OPp. nach Emil Preetorius (minimal bestoßen). 150.-

2. Publikation der Vereinigung Münchner Graphiker Die Mappe. - Eins von 500 Exemplaren, hier unnumeriert. - Mit künstlerischen Beiträgen von: Karl Stauffer-Bern: Bildnis Peter Halm. - Alfred Kubin: Des Perser-prinzen Muzaffer-Eddin Besuch in Olching. Mit 9 Zeichnungen. - Adolf Schinnerer: Erinnerungen an Wilhelm Trübner. Mit 2 Zeichnungen. - Pe-ter Halm: Ein Besuch bei Leibl. - Emil Preetorius: Selbstbesinnsame Alle-gorie. - Rudolf Großmann: Das Café du dôme. Mit 5 Zeichnungen. - Thomas Theodor Heine: Der Schrank. Mit 9 Zeichnungen. - Karl Caspar: Die zwei feindlichen expressionistischen Brüder. - Karl Arnold: Münche-ner Kunstmaler. - M. Caspar-Filser: Karl landschaftert. - Max Unold: Der Lift. Mit 6 Zeichnungen. - Rolf von Hoerschelmann: Sammelsurium. Mit 2 Zeichnungen. - Peter Halm: Holzschnitt. - Vorne und unten unbe-schnitten.

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52 Hoffmann, Franz, Vorträge über Methodologie und Encyc-lopaedie des academischen Studiums. Würzburg, 1846. Gr.-8°. 2 Bl., 211 S. Pp. d. Zt. (Kanten berieben). 380.-

Der Verfasser, 1804-1881, war Schüler des Philosophen Franz von Baa-der und ab 1835 Professor für Philosophie in Würzburg. - Der Titel be-zieht sich auf eine ähnliche Vorlesung von Joseph Görres, die indes erst 1891 veröffentlicht wurde . - Lithographierte Vorlesungsnachschrift mit Ziertitel, auf hellblauem Papier. Auf S. 58 und 210 nennt sich der Schrei-ber der Vorlage "Michael Müller", 1847. - Kein Nachweis im KVK! - Blattränder leicht vergilbt. Einige Blätter leicht fleckig.

53 Hotter, Hans, Opernsänger (1909-2003). Eigenh. Briefkarte mit U. und masch. Brief mit eigenh. U. München, 25. I. 1974 und 23. I. 1985. Verschied. Formate. Zus. ca. 2 Seiten. 120.-

I. Briefkarte an Karl Tutein: "[...] Haben Sie herzlichen Dank für Ihre liebenswürdigen Zeilen [...] Auch mir ist jene Siegfried-Vorstellung im April 37 noch in bester Erinnerung [...]" - II. An Heinz Tillmanns: "[...] Natürlich bin ich gerne bereit zu Ihrem Vorhaben, über den verstorbenen Karl Tutein Erinnerungen zu seinem beruflichen Schaffen zu sammeln, einen Beitrag zu leisten. Ich fürchte nur, dass ich dazu kaum Material zur Verfügung habe. Das Einzige, was ich finden konnte, sind Pressestimmen anlässlich meines ersten Auftretens an der Münchner Staatsoper am 12. April 1937 - für mich ein denkwürdiger Tag, dieses erste Operngastspiel in meiner Vaterstadt. Dieser Abend bedeutete auch mein erstes Zusam-mentreffen mit GMD Karl Tutein - und darum noch gut und eindringlich in meiner Erinnerung. Dass es ein Erfolg wurde, der anschliessend zu meiner Verpflichtung an dieses Institut führte, verdanke ich nicht zuletzt der ruhig besonnenen aber auch der leidenschaftlich mitreissenden musi-kalischen Führung des kürzlich aus dem Leben Gegangenen. Leider ver-binden mich keine privaten, persönlichen Erinnerungen mit ihm - in ei-nem so ausgedehnten Betrieb wie es die Münchner Oper nun einmal war (und wohl auch noch ist) durchaus keine Seltenheit. Zum Teil lag es woh-lauch an unser beider Naturell; innerhalb des beruflichen Lebens eher zu-rückhaltend und nicht sehr kommunikativ veranlagt. Meine Erinnerung an ihn ist getragen vom Eindruck eines grossen Könners in seinem Fach, der besonnen über den Dingen stand, eines noblen, feinsinnigen Men-schen, der vielleicht zu bescheiden war das Ausmass des Erfolges, der ihm nach Begabung und Können zugestanden hätte, zu nützen [...]".

54 Humboldt, Alexander von, Naturforscher (1769-1859). Ei-genh. Brief mit U. Paris, "à l'Observatoire la nuit à 1 h", um 1815. 8°. 1 Seite. Doppelblatt mit Adresse. 980.-

An Marguerite-Madeleine Gautier (1767-1838), Schwester des Bankiers, Mäzens und bedeutenden Botanikers Benjamin Delessert (1773-1847), eine Einladung betreffend: "Je me suis présenté ce soir chez Vous, Ma-dame, pour Vous offrir l'hommage de mon reconnaissance et pour Vous temoigner de bouche combien je suis sensible aux marques de Votre bien-veillance. Je profiterai certainement de Votre aimable invitation pour Sa-medi et je serai doublement satisfait si je puis partager ce plaisir avec mon ami Bonpland [...]" - Gut erhalten.

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55 Huxley, Aldous, Schriftsteller (1894-1963 ). Masch. Brief mit eigenh. U. Pacific Palisades, 24. VIII. 1941. 4°. 1 Seite. Luft-postpapier. 980.-

An den Schriftsteller Hermann Broch, der im Genfer Exil lebte. Broch hatte ihn um Hilfe bei Robert Musil gebeten, Huxley muss jedoch geste-hen: "[...] I am completely ignorant of Musil's work as of most other re-cent German writing [...] as I become increasingly absorbed in the his-tory, the theory and the practical implications of religious mysticism, or the transformation and enlargement of consciousness". Broch hatte ihm angeboten, sein Manuskript zu "Der Tod des Vergil" zu übersenden, Huxley lehnt dies jedoch dankend ab wegen seiner schlechten Deutsch-kenntnisse und seiner mangelnden Zeit zum Lesen. - Minimale Randläsu-ren.

56 Jäger-Lehrbrief. Deutsche Urkunde auf Pergament. Kukelle

(Bezirk Leitomischl, Ostböhmen), 23. II. 1796. Blattgr.: 36 x 48 cm. Mit breiter figürlicher Rahmenbordüre in Federzeichnung, kalligraphischen Initialen und Kopfzeilen. - Aufgelegte Plica (ca. 10 cm) mit 6 kleinen Lacksiegeln. 980.-

Sehr dekorativer Lehrbrief mit zahlreichen, teilweise etwas naiv anmu-tenden Darstellungen von Jagdszenen (Sauhatz, Jagdpause), Jägern (mit Gewehren, Hunden und Jagdtaschen), Tieren (Fasane, Eule, Wildschwei-ne, Jagdhunde, Reh, Hirsch, Ente, Gemsen, zwei Löwen) und Pflanzen (Bäume, Sträucher, Blumen). Für Vinzenz Schwab aus Zwittau von dem Forstmeister aus Kukelle in der Herrschaft Waldstein-Wartenberg, Jo-hann Wenzl Kammel, ausgestellt und von drei Forstmeistern bzw. Jägern unterzeichnet. Gegenstände der Lehre waren das große Waidwerk, Kenntnis der Gehölze und die Wissenschaft der Waldpflege. - Plica mit durchgezogenem Band auf der Urkunde befestigt, Siegel brüchig, leicht gebräunt. - Mit Amtsstempel. - Unter Glas gerahmt. - Schön und sehr sel-ten.

57 Jandl, Ernst, Schriftsteller (1925-2000). Eigenh. beschriftete

Ansichtskarte mit U. Köln, 25. V. 1971. Kl.-8°. 1 Seite. 120.- An die Schriftstellerin Marianne Langewiesche. Von Jandls Hand

stammt die Adresse und das Grußwort "Herzlichst: Ernst Jandl", von seiner Frau Friederike Mayröcker (geb. 1924) der Kartentext "[...] wir ha-ben oft an Sie gedacht, besonders als wir die guten Versionen 'in der Kü-che' und mit 'Messer und Henderl' gesehen haben, das haben Sie wirklich schön gemacht: wir sagen nochmals danke! Auch sonst ist alles gut ge-gangen und wir sind schon beim Schneiden [...] Alles Liebe von uns vie-ren: FM [...]" Außer Jandl und Mayröcker mit Grußworten von Heinz [von Cramer] und einer Suzanne. - 1971 produzierte der WDR den Fern-sehfilm "Traube" mit Heinz von Cramer und Friederike Mayröcker. - Ansicht von Köln.

58 Johann Albrecht, Herzog von Mecklenburg-Schwerin

(1857-1920). Eigenh. Brief mit U. Potsdam, 7. IX. 1895. Gr.-8°. 1 Seite. 75.-

An ein Fräulein A. Buchheim mit Neujahrswünschen. - Der Herzog machte sich auch als Kolonialpolitiker einen Namen. Seinem starken Inte-resse an der deutschen Kolonialpolitik folgend, trat er 1882 aus dem akti-ven Militärdienst aus und engagierte sich in der Deutschen Kolonialge-

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sellschaft. Er unternahm noch in jungen Jahren mehrere ausgedehnte Rei-sen nach Afrika und Asien. Am 15. Januar 1895 wurde der Herzog ein-stimmig zum Präsidenten der Deutschen Kolonialgesellschaft gewählt, deren Geschäfte er mit großem Engagement führte.

59 Johann Georg, Prinz von Sachsen (1869-1938). 15 eigenh. Briefe mit U. sowie 16 eigenh. Postkarten mit U. Leipzig, Dres-den, Hosterwitz, Ober-Loschwitz, Gmunden am Traunsee u. a., 2. III. 1891 bis 16. VII. 1915. Verschied. Oktav-Formate. Zus. 44 Seiten. 980.-

An den Dichter und Mäzen Philipp Fiedler (1840-1919; Pseud. Curt Falkenau) auf Gut Crostewitz bei Leipzig. - Mit Übersendung mehrerer Dramenmanuskripte ("Savonarola" etc.) sowie, als Besonderheit, in die Biefe integriert, ca. 25 Gedichtmanuskripten (in Klammern die Zeilen-zahl): "Kunst, das ist ein schweres Wort"(8), "Abend am Tegernsee" (16), "Morgen auf der Mainau" (16), "Abend am Brandasund in Norwegen" (16), "Dante welcher Name" (5), "Glengariff" (12), "Glendalough" (12), "St. Maurus im Felde" (12), "Jan van Gojen" (12), "Ruysdael" (12), "Mis tra (liegt bei Sparta)" (16), "Delphi" (12), "Abend in Athen" (12), "By-zanz" (16), "Schlafendes Christkind im Protaton zu Kurgäs" (12), "A-thos" (20), "Taormina" (20), "Gruß aus Gmunden" (8), "Gruß aus Tunis" (6), "Liwadhia" [Lebadeia, Livadia] (16), "Gruß aus Chepstow" (6), "Gruß aus Brioni" (4), "Gruß aus Ragusa" [Dubrovnik] (6), "Gruß aus Blonay" (6), "Gruß aus Stuttgart-Degerloch" (8). - Ein Brief mit Stahl-stichansicht von Schloß Traunsee ("Schloß Württemberg", erbaut 1873-75 von seinem Schwiegervater, Herzog Phillip von Württemberg), eine Karte mit Photoporträt zusammen mit seiner zweiten Frau (Maria Imma-culata di Borbone, 1874-1947), sowie eine mit Photoporträt in Uniform (1914). - Johann Georg war der Bruder des letzten Sachsenkönigs Fried-rich August. Er studierte ab 1891 an der Leipziger Universität (deren Eh-rendoktorwürde er 1909 erhielt) Geschichte und Kunstgeschichte. Hier lernte er auch den Kunstmäzen Philipp Fiedler kennen. Der Prinz war ein ausgewiesener Kunstexperte und leidenschaftlicher Sammler. - Beilagen.

60 Jünger, Ernst, Schriftsteller (1895-1998). Eigenh. Postkarte mit U. Goslar, 1. oder 2. IV. 1935. 8°. 1 S. Mit einer Adresse. 120.-

An den Schriftsteller Walther von Hollander (1892-1973): "Für Ihre freundliche Aufforderung besten Dank. Leider bin ich hier so in meine Arbeit vertieft, daß mir für Vorträge gar keine Zeit übrig bleibt [...]" - Mit Adreßstempel des Verfassers.

61 Jünger, Ernst, Schriftsteller (1895-1998). Eigenh. Brief mit U. Kirchhorst bei Hannover, 4. I. 1948. Gr.-8°. 1 Seite. Auf ein Quartblatt aufgelegt. 250.-

An den Schriftsteller Georg Schneider (1902-1972): "[...] Für die Ge-dichte, sowohl Ihre 'Fensterrose' als auch die meisterhaften Übertragun-gen aus dem Französischen sage ich Ihnen herzlichen Dank. Ich sah da manchen altbekannten Vers in neuem Licht. Besonders erfreute mich auch in Ihrem Nachwort die Aussicht, dass neue Stücke hinzukommen [...]" - Den Ausgang des Zweiten Weltkriegs erlebte Jünger in seinem Wohnsitz Kirchhorst bei Hannover.

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62 Jünger, Ernst, Schriftsteller (1895-1998). Die Zwille. 1.-10. Tsd. Stuttgart, Klett, 1973. 8°. 329 S., 1 Bl. OLwd. (etw. fleckig). 120.-

Erste Ausgabe. - Des Coudres-M. B 70 a. Wilpert-G. 123. - Vortitel mit eigenh. Widmung und U. "Für Regine Höll | Ernst Jünger | Wilflingen, d. 17. VII. 1973". Regine Höll ist die Tochter des Reutlinger Malers Werner Höll (1898-1984). Ernst Jünger war dessen Trauzeuge gewesen. - Bis S. 59 mit einigen Bleistifteintragungen und -anstreichungen.

63 Jünger, Ernst, Schriftsteller (1895-1998). "Ernst Jünger in

München." Vintage-Photographie von Stefan Moses (geb. 1928). München, 1996. Großer Abzug: 30,5 x 40 cm. Mit weißem Rand. 1.000.-

Nr. 6 von 8 Exemplaren. - Rückseitig gestempelt "fotografie | stefan moses", beim Stempel datiert und signiert "1996" und "STEFAN | *MOSES*" sowie in Bleistift vom Künstler eigenh. bezeichnet "Porträt hinterm Fenster December - Ernst Jünger in München 1996 - 6/8". - Gut erhalten.

64 Karajan, Herbert von, Dirigent (1908-1989). Masch. Brief

mit eigenh. U. Salzburg, 15. I. 1985. 4°. 1 Seite. Gelocht. 120.- An Heinz Tillmanns, der eine Biographie des Dirigenten Karl Tutein

plante: "[...] Leider muß ich Sie enttäuschen, ich habe Herrn Tutein nie persönlich getroffen, noch irgend einen Schriftverkehr mit ihm gehabt. Es tut mir leid, daß ich Ihnen keine bessere Auskunft geben kann [...]".

65 Kasack, Hermann, Schriftsteller (1896-1966). 2 eigenh.

Briefe mit U. sowie eigenh. beschriftete Porträtpostkarte mit U. Stuttgart, 16. XI. 1953 bis 14. XI. 1958. Verschied. Formate. Zus. 3 Seiten. 240.-

An die Schriftstellerin Marianne Langewiesche. - I. (16. XI. 1953; Port-rätpostkarte): "[...] Du sollst noch viele schöne Geschichten schreiben in Deinem Leben [...]" - II. (13. X. 1955): "[...] Glauben Sie noch an den Christengott und sind Sie deshalb weniger pessimistisch? Soweit es die Beanspruchungen in der lokalen Zeitwelt zulassen, bin ich noch immer [...] beschäftigt [...] 6 Kapitel sind getippt, 250 Maschinenseiten, 2/3 des Ganzen mit schon 10 Kapiteln. Oft bin ich ganz erschöpft, weil das Si-multane als Ausdruck des komplexen Europa und seiner Schildbürgerzeit zu bewältigen natürlich über die Kräfte und Möglichkeiten geht. Zudem noch im Gewande des scheinbar Harmlosen. So werde ichs nicht bis Jah-resende bewältigen, zumal da ich 3 Wochen im November durch Lesun-gen in Norddeutschland verliere, und auch noch zuvor die Gewissensrei-se zum PEN Club nach Düsseldorf nicht versäumen darf [...]" - III. (14. XI. 1958): "[...] der Augenblick, in dem ein Mensch 50 Jahre alt wird, hat für den Betreffenden nicht mit Unrecht eine teils beglückende, teils beun-ruhigende Bedeutung. Das Beglückende liegt darin, mehr als die Hälfte des gezählten Lebens hinter sich zu haben, das Beunruhigende ist, mit schärferem Eifer an die vor einem liegenden Jahre zu denken, deren Zeit begrenzt ist. Die 50 sind noch keine so große Wende im Leben, in der Daseinskraft, wie die 60 und 70. Mit 80 kommen dann die Lorbeerkränze. Du hättest den Lorbeerkranz schon jetzt verdient. Ich kann Dir nur ein Blatt des seltenen Gin[k]go Biloba einlegen, um Dich zu beglückwün-schen und zu ehren. Du weißt: dem Gon[k]go Biloba - im West-östlichen

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Diwan gibt es ein Gedicht - gelang es noch nicht, den Charakter des Na-delbaums mit den Adern des Laubbaums zu verschmelzen. Sein grünes Blatt verwandelt sich im Herbst in das reinste Gold, das die Natur her-vorbringt [...]"- Kasack gehörte 1949 zu den Gründern des deutschen P.E.N.-Clubs und war 1953-63 Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

66 Kaschnitz, Marie Luise, Schriftstellerin (1901-1974). 2 ei-

genh. Briefe mit U., 4 eigenh. Postkarten mit U. sowie eigenh. Briefkarten mit U. Rom, Bollschweil und Frankfurt, 22. VI. 1954 bis 19. III. 1972. Verschied. Formate. Zus. ca. 9 Seiten. Mit Um-schlag. 400.-

An die Schriftstellerin Marianne Langewiesche. - I. (22. VI. 1954; Brief-karte): "[...] zuerst habe ich Ihnen ganz im Einzelnen sagen wollen was ich in Ihrem Buch am schönsten finde - mit vielen Seitenzahlen und Zita-ten, und auch ein paar winzige Einwendungen machen wegen des Psal-modierens, dann plötzlich ist mir - angesichts unserer noch so jungen Be-kanntschaft - das alles so vorlaut vorgekommen, auch das Loben, schliess-lich wissen Sie selber, dass Sie etwas können u. Mythen u. Geschichten ganz grossartig lebendig und heutig zu machen verstehen. Also lassen Sie mich Ihnen nur danken - der Ölzweig hat mir grosse Freude gemacht [...] Wir haben jetzt den herrlichen heissen römischen Sommer mit langem Draussensitzen in der Nacht. Ich bin ein paar Tage allein und arbeite viel am Tagebuch[...]" - II. (5. X. 1971; Postkarte): "[...] Falls es Sie interes-siert: am Mittwoch den 13. les ich abends im Hochstift, 18 Uhr [...] Don-nerstag vormittag besuche ich meine Herren Verleger auf der Messe. Donnerstag nachmittag ab 17 Uhr bin ich zu Haus. Freitag bis Samstag gegen abend in Mainz (Akademie) [...]" - III. (10. X. 1971; Brief): "[...] Wollen Sie, weil Sie schon so freundlich sind zu meiner Lesung zu kom-men, danach, etwa 19 Uhr, mitkommen zu dem üblichen Imbiss, als Gast des Hochstifts oder als mein Gast? Das wäre der Spatz in der Hand [...]" - IV. (22. IX. 1972; Karte): "[...] ich fahre am Samstag nach Paris, komme am 30. früh zurück, rechtzeitig für eine Lesung die mein Herr Verleger 'hommage an Peter Huchel' nennt u. bei der ausser Huchel noch Krolow, Eich und ich kurz auftreten werden [...]" - V. (21. X. 1972; Karte): "Hier kommt der Irrläufer, der heute bei meiner Post war [...]" Gemeint ist die vorhergehende Karte. - VI. (19. VIII. 1973; Brief): "[...] Bei jedem anderen wäre ich zu Tode erschrocken (wie meistens bei solchen Ansinnen) Ihrem Kommen seh ich gelassen, ja mit Freude entgegen [...] Vielleicht wäre es gut wenn Sie Ihre Fragen (ganz skizzenhaft) vorher schickten. Ich pflege bei Interviews zu stammeln und zu stottern, dass es schon nicht mehr schön ist [...] Gibt es für das Interview ein Honorar und was für eines?" - VII. (7. II. 1974; Karte): "[...] Weil es ja nicht so war, wie Sie meinten, mit dem alten Preussengeist; auf meinem Bücherschrank stand Voltaire [...]".

67 Kerner, Justinus, Schriftsteller und Arzt (1786-1862). Ei-

genh. Schriftstück mit U. Weinsberg, 4. III. 1835. Schmal-8°. 1 Seite. 280.-

Arztliches Rezept mit 4 Zutaten und Gewichtsangaben. - Etw. ge-bräunt.

68 Kerner, Justinus, Schriftsteller und Arzt (1786-1862). Ei-

genh. Schriftstück mit U. Weinsberg, 28. III. 1835. Schmal-8°. 1 Seite. 240.-

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Arztliches Rezept mit 4 Zutaten und Gewichtsangaben zur Einnahme für ein Kind. - Etw. gebräunt.

69 Kiem, Paul (gen. Kiem Pauli), Musiker und Volkslieder-

sammler (1882-1960). Eigenh. Brief mit masch. Gedicht und U. "Kiemerl". Bad Kreuth, 29. IX. 1932. Fol. 2 Seiten. Mit eigenh. Umschlag. 200.-

An den Diplomaten Gottfried von Böhm in München: "[...] Kiemerlia-no hat sich wieder in einen Kiem verwandelt; die Gugi liegt im Bett, sie hat sich etwas zu viel angestrengt! Im Fiebertraum ringt sie immer die Hände und ruft ununterbrochen das Wort Hinsching aus; ich kratzte ihr den Kopf, da wurde sie sofort wach und begrüßte mich mit aller Herz-lichkeit! Alles hat sich sehr gefreut über unsere Karten und ich mußte na-türlich alles erzählen, was ich gesehen und erlebt habe! Inzwischen wird Herr Hinsching seine Rechnung geschrieben haben und in dieser Tätig-keit wird er sicher mehr als 16% Steigung bewältigen! Die Reise war un-beschreiblich schön und ich danke halt vom ganzen Herzen für all Eure Liebe! Oft mache ich mir Vorwürfe, daß ich Euch soviel Unkosten ge-macht habe und zu allem muß dann noch die Sache mit dem Hinsching kommen! Drei Auto haben wir gebraucht um auf den Paß bei Goisern zu kommen! Das war eine Unverschämtheit von dem Mann; Prinz Albrecht sagte: Ja warum hat ihn denn der Herr Professor nicht gleich heimge-schickt?! Nun ja das Häßliche müssen wir vergessen und das Schöne wird mir immer eine meiner schönsten Erinnerungen bleiben! Bei uns schrein die Hirschen und ich hoffe daß der Herr Professor bald einen guten schießt! Die Lodenmuster habe ich dem Herrn Herzog gezeigt! Der braungesprengelte hat ihm am besten gefallen; er meinte der Herr Profes-sor soll sich noch etliche leichtere Muster kommen lassen! Wenn das Fräulein Ellen recht lieb sein will mit mir, dann würde ich um die Bilder bitten von Venedig und wenn es möglich ist auch um 2 oder 3 von der Jagdhütte. Vor einigen Tagen schrieb mir der Bayrische Landesverein für Heimatschutz, ob meine Sänger und ich nicht Lust hätten bei einer ihrer Winterveranstaltungen zu singen; wenn aus dieser Sache etwas wird, so hoffe ich sehr daß wir uns sehen! Gondola benötige ich keine, ich gehe lieb er zu Fuß! [...]" - Masch. Gedicht (16 Zeilen): "Venedig ach wie warst du herrlich | wer dich gesehn - dich nie vergessen kann | nur für den Geldbeutel warst du beschwerlich | mich pakt ein Schreck - denk ich dar-an [...] Unerhört - nun hab ich es satt | denkt sich das Kiemerl nun mit List | die Frau Professor doch recht hat | dass die Gugi nur ein Luder ist!" - Förderung erfuhr Kiems Arbeit durch die Wittelsbacher Herzöge Lud-wig Wilhelm und Albrecht, die ihn zeit seines Lebens finanziell unter-stützten. Kiems Bekanntschaft und Zusammenarbeit mit Kurt Huber (1925) gab der bayerischen Volksliedforschung in der Zeit bis zum Zwei-ten Weltkrieg entscheidende Impulse.

70 Kinski, Klaus, Schauspieler (1926-1991). Eigenh. Widmung

mit U. Ohne Ort, 1961. 4°. 1 Seite. 180.- Auf dem Titelblatt von: Starczewski, Hans-Joachim, Kinski. München,

Starczewski, 1961. 4°. Reich illustriert. 22 nn. Bl. Illustr. OPp. (Rücken unten lädiert). - Essay von Gertrud Freisleben. - "herzlich | Kinski | 1961". - Signiert sehr selten.

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Mit eigenhändiger Widmung

71 Kippenberg, Anton, Verleger (1874-1950). Worte gespro-chen bei der ersten Versammlung der Bremer Ortsvereinigung der Goethe-Gesellschaft am 27. April 1941. Leipzig, Haag-Drugulin für den Insel-Verlag, 1941. Gr.-8°. 30 S., 1 Bl. OKart mit Um-schlag. 200.-

Erste Ausgabe des in kleiner Auflage erschienenen Privatdrucks, "Den Mitgliedern der Bremer Ortsvereinigung der Goethe-Gesellschaft" ge-widmet. - Sarkowski 916. - Titelblatt mit eigenh. Widmung und U. des Verfassers: "Meinem verehrten Freunde Erwin Bumke zu seinem 67. [so!] Geburtstage! Treu angehörig | Anton Kippenberg. | 'Bleibt uns nur das Ewige jeden Augenblick gegenwärtig, so leiden wir nicht an der vergäng-lichen Zeit!' Goethe." - Erwin Bumke (1874-1945) war der berüchtigte letzte Präsident des Reichsgerichts, der 1941 seinen 77. Geburtstag feierte.

72 Klesheim, Anton von, Schriftsteller (1812-1884). Eigenh. Albumblatt mit U. Neutitschein, 12. XII. 1860. Qu.-8°. 1 Seite. 100.-

"I thua singen ohne Faxn, | Wia mir is der Schnabl g'waxn! | 's Schwarzblattl [...]" - Klesheim brachte seine Sammlung von Mundartge-dichten 1844-81 in 5 Bänden unter dem Titel "'s Schwarzblattl aus'n Weanawald" und "'s Schwarzblattl auf Wanderschaft" heraus. Schwarzblattl ist der mundartliche Name eines Singvogels (Schwarzplätt-chen oder Mönchsgrasmücke). - Leichte Altersspuren.

73 Klinger, Max, Maler und Graphiker (1857-1920). 10 eigenh. Briefe mit U. (davon 3 Briefkarten). Leipzig, 7. IV. 1914 bis 28. I. 1919. Gr.-4° und Qu.-8°. Zus 11 Seiten. Mit 4 eigenh. Umschlä-gen. 2.000.-

An Felix Hübel (1874-1922) in der Druckerei und Buchbinderei Hübel & Denck in Leipzig über die Herstellung seiner in Großfolio und im Selbstverlag in 250 Exemplaren erschienenen Graphikmappe "Zwanzig Studien zu Bildern, Plastiken und Stichen in Originalgrösse wiedergege-ben" (1914). - (24. VIII. 1914): "[...] Der Druck sieht sehr gut aus. Aber wir werden das Format des Blattes etwas vergrössern müssen um Gleich-gewicht zwischen Bild und Schrift zu behalten. Denn die sehr gute Schrift zu verkleinern könnte ich nicht empfehlen. Ich schlage vor das Format des beiliegenden Doppelbriefbogens zu nehmen etwa um das verkürzt, was ich in einer Ecke ausschneide. Wir nehmen dann Radierung [...] wol-len sie durchaus Lithographie so bitte ich auch da nur zu entscheiden [...]" - (17. IX. 1914): "[...] Sie werden heut Nachmittag oder morgen Vormit-tag einen Abdruck der Gedächtnisplatte sehen können bei mir [...] Wann kann ich wohl auf ein paar Exemplare der 'Studien' rechnen? Ich fürchte fast ein Auftrag wird Ihnen zu gering sein [...]" - (24. IX. 1914): "[...] Die 'Jugend', München, fragt an, ob sie das Blatt reproduzieren könne, dürfe [...]" - (30. XI. 1914): "[...] ich muss das Tageslicht für meine Platte für die Bugra ausnützen [...]" - (28. I. 1919): Über Hübels Drama "Die Königin" (1918). - Minimale Randeinrisse.

74 Kocher, Theodor, Chirurg und Nobelpreisträger (1841-1917). Eigenh. Briefkarte mit U. Bern, 29. IV. 1899. Qu.-8°. 2 Sei-ten. 150.-

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An einen Kollegen: "[...] Sie würden mich sehr verbinden, wenn Sie mir mittheilen wollten, wie Sie die sehr schönen Injections-Corrosionspräparate der Nierengefäße hergestellt haben, die wir am Chi-rurgencongress so bewundert haben, wenn es Ihnen nicht zu viel Mühe macht [...]" - Die Wörter "so bewundert" getrichen. - Kocher entwickelte zahlreiche Instrumente, u. a. die Kocher-Klemme, und gehörte zu den Begründern der Bauchchirurgie. Für seine Beiträge zur Physiologie, Pa-thologie und Chirurgie der Schilddrüse wurde er 1909 mit dem Nobel-preis ausgezeichnet.

75 Koerner, Ernst, Maler (1846-1927). Eigenh. Brief mit U.

Berlin, 1. X. 1898. Gr.-8°. 1 Seite. Doppelblatt. 100.- An Herrn Jablonsky: "[...] Wollen Sie mir gefälligst mittheilen, wann Sie

nach Berlin kommen. Gewöhnlich treffen Sie mich am besten um 3 Uhr Nachm. zu Haus; doch bin ich durch das Künstlerhaus, welches am 15. d. M. eröffnet werden soll so in Anspruch genommen, daß ich nicht be-stimmt über meine Zeit verfügen kann [...]" - Inspiriert von den ägypti-schen Impressionen entwickelte sich Koerner neben Wilhelm Gentz zu einem typischen Vertreter der Ägypten- und Orientmalerei des 19.Jh. und schuf zahlreiche Aquarelle und Gemälde mit Motiven orientalischer Landschafts- und Genreszenerien. 1895-99 stand er dem Verein Berliner Künstler vor.

76 Köth, Erika, Sängerin (1925-1989). Masch. Briefkarte mit

eigenh. U. Neustadt an der Weinstraße, 1985. Qu.-8°. 2 Seiten. Gelocht. 80.-

An Heinz Tillmanns: "[...] Ihre Nachricht vom Tod von Herrn [Karl] Tutein hat mich überrascht - meine Zeitung hier in Neustadt, wo ich seit mehreren Jahren wohne, brachte keine Mitteilung über das Ableben des von mir sehr geschätzten Dirigenten. Leider besitze ich keine Unterlagen, die für Sie nützlich sein könnten. Wir haben zwar des Öfteren zusammen musiziert, in Oper und Konzertsälen und jedesmal war die Zusammenar-beit mehr als zufriedenstellend und erfolgreich, doch besitze ich keinerlei Fotos bezw. Kritiken oder sonstige Abhandlungen. Es tut mir außeror-dentlich leid, zu der von Ihnen gedachten Biographie nichts beitragen zu können außer der Tatsache, daß ich nur die besten Erinnerungen an einen von mir außerordentlich geschätzten, ausgeglichenen, liebenswerten und immer freundlich und fröhlichen Menschen habe [...]" - Erika Köth zähl-te zu den besten Koloratursopranistinnen der Welt. 1973 erhielt sie eine Professur an der Kölner Musikhochschule und unterrichtete seit 1980 auch an der Musikhochschule Mannheim.

77 Kolb, Anette, Schriftstellerin (1870-1967). "Anette Kolb |

Engl. Garten | München." Vintage-Photographie von Stefan Mo-ses (geb. 1928). München, 1963. Großer Abzug: 38 x 30 cm. 1.000.-

Rückseitig gestempelt "fotografie | stefan moses", beim Stempel datiert und signiert "1963" und "STEFAN | *MOSES*" sowie in Bleistift vom Künstler eigenh. bezeichnet "Anette Kolb | Engl. Garten | München". Ein weiterer Stempel mit Adresse und Rufnummer. Oberrand mit Filzstiftbe-schriftung von anderer Hand "Anette Kolb | Moses". - Ecken leicht ge-staucht.

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78 Kuffner, Christoph, Schriftsteller (1780-1846). Manuskript mit 2 eigenh. Titeln und 2 U. Ohne Ort und Jahr [Wien, um 1820. Gr.-Fol. 4 Seiten. Doppelblatt. 250.-

S. 1-3: "Gaskonaden." Lügengeschichten im Münchhausenstil. S. 4: "Augenblicke": 7 Aphorismen. - Kuffner trat nach abgebrochenem Stu-dium 1803 in den Staatsdienst ein, wurde 1819 Aushilfszensor und 1831 Staatsratskonzipist. Er schrieb Oratorientexte, Lyrik, Kurzprosa und er-folgreich aufgeführte historische Schauspiele.

79 Kuffner, Christoph, Schriftsteller (1780-1846). Eigenh.

Brief mit U. Wien, 14. V. 1826. 4°. 1 Seite. 120.- An der Herausgeber der Wiener Theater-Zeitung, Adolf Bäuerle (1786-

1859): "[...] Herr [Franz August Kurländer] von Kornfeld [1777-1836] war so gefällig, eine Beurtheilung meiner dramatischen Werke zu schrei-ben, die hier bei Krammer u. Kaufuß im Druck erschienen sind, u. will den Aufsatz in ihrer Theat[er] Zeit[ung] einrüken lassen. Ich ersuchte E. W. die Abtheilungen schnell auf einander folgen zu lassen [...]" - Kuffner trat nach abgebrochenem Studium 1803 in den Staatsdienst ein, wurde 1819 Aushilfszensor und 1831 Staatsratskonzipist. Er schrieb Oratorien-texte, Lyrik, Kurzprosa und erfolgreich aufgeführte historische Schau-spiele.

Über Liszt und Sofie Menter

80 La Mara - Lipsius, Ida Marie (Pseud. La Mara), Musik-schriftstellerin und Musikhistorikerin (1837-1927). 12 eigenh. Briefe mit U., 2 eigenh. Postkarten mit U. sowie 4 eigenh. Ge-dichtmanuskripte (12 , 12, 8 und 37 Zl.) mit U. Leipzig, Friedheim und Bayreuth, 13. I. 1880 bis 18. III. 1913. Verschied. Oktavfor-mate. Zus. 67 Seiten. 1.200.-

An den Dichter und Mäzen Philipp Fiedler (1840-1919; Pseud. Curt Falkenau) auf Gut Crostewitz bei Leipzig. - (13. I. 1880) Über eine Figur des Hl. Franziskus von dem Künstler Johann Silbernagel, die Fiedler von Marie Lipsius gekauft hatte, und deren Aufstellung. - (24. I. 80) Über die Einschätzung des Wertes derselben Figur. - (4. V. 1880): "[...] Zur Revan-che kann ich Ihnen mitteilen, daß Liszt morgen Nachmittag 2 Uhr hier eintrifft, um dem abendlichen Concert beizuwohnen [...]" Verspricht, ein Treffen mit ihm zu arrangieren, etwa im Hotel Hauffe, wo er und Bülow wohne. - (1. I. 1881): "[...] Sie können Leschetitzky's Brief sehr gern ha-ben, wenn Sie ihn holen lassen u. mir später eben so sicher wieder zustel-len wollen [...] Die Chopin-Übertragung ist das Ergebnis achtmonatlicher Arbeit; das sagt [...] wohl genug. Es war ein vollste Hingabe u. Selbstlo-sigkeit erfordernder Freundschaftsdienst, der gleichwohl auch seine Freuden mit sich brachte u. mir als besten Lohn den uneingeschränkten Beifall des Autors [Franz Liszt] u. der [...] beteiligten Mitautorin, der Fürstin Wittgenstein, eintrug [...]" Die Übertragung erschien in Bd. I der "Musikalischen Studienköpfe". - (18. XII. 1887) Wegen einer übersandten Totenmaske von Liszt: "[...] Sie wissen, der lebende Liszt umwirbt mich von allen Seiten in dem Raum, darin ich lebe und schaffe, wie er in mei-nem Herzen u. Geiste als der ewig Lebende wohnt u. leben wird so lange ich athme. Herzlich leid that mir's Sofie Menter mit Ihnen nicht in mei-nem Heim haben empfangen zu können [...] Sie ist nicht nur eine wahr-haft große und geniale, einzige Künstlerin, auch ihre Persönlichkeit ist lieb und anziehend, wie sie schön u. anmuthig ist [...]" - (16. V. 1905) Ü-ber einen Prolog von Fiedler, den sie, "nach [Rudolf] Gottschalls grau ge-

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tönter" Rede, lobt. - (3. IX. 1906): "[...] Ich stehe wieder ganz unter dem Zauber Sofie Menters. Das ganze Wesen hat mir's angethan. Ich kenne kein Lisztischeres Spiel. Daß ich Ihr das so aus vollem Herzen sagte, mag sie für mich erwärmt u. ihr das liebenswürdige Wort über mich entlockt haben [...]" - (5. I. 1908) Gedicht (12 Zeilen): "Wie gern hätte ich die Siebzig unterschlagen, | statt sie vor aller Welt zur Schau zu tragen! [...]" - (12. VI. 1909) Briefgedicht (37 Zeilen): "Im Archiv noch ging ich gestern | Liszt u. Alexander nach - | Heute wieder heimgekommen, | Haus' ich un-ter'm eignen Dach. | Die geweihte Musenstätte | Trug mir neue Beute ein, | und daneben sah enthüllen | Ich in Marmor Frau von Stein [...]" - (15. VI. 1909) Will ein Bild in ihr geplantes Buch "Liszt und die Frauen" auf-nehmen. - (17. VI. 1909) Erwähnt eine Schilderung von Sofie Menter auf Schloß Itter im Brixental durch Hermann Bang im Dezemberheft 1908 von "Nord und Süd". - (16. VII. 1909) Gedicht (12 Zeilen): "Aus meinem Himmel steige ich hernieder | Und eine mich der Erde Kindern wieder [...]" - (9. III. 1911) Über die Lisztfeiern zum 100. Geburtstag, bei denen die Schüler Liszts im Herbst auftreten werden, darunter Busoni und das Ehepaar Kwast. Empfiehlt Siloti und Ansorge. - (28. III. 1912) Über ihren Bericht über die Budapester Lisztfeier und über Sofie Menter. - (18. III. 1913) Gedicht (8 Zeilen): "Edler Spender süßer Labe, | Die mir neuen Schwung verheißt [...]" - Marie Lipsius gehörte seit 1856 dem Freundes-kreis Franz Liszts an. Darüber hinaus verkehrte sie u. a. mit Caroline von Sayn-Wittgenstein und der Familie Wagner und unternahm Reisen nach Wien, Bayreuth und Weimar. Für ihre historisch zuverlässigen und bis in die Gegenwart bedeutenden "Musikalischen Studienköpfe" (1868-82) wertete sie umfangreiches Quellenmaterial aus. - Philipp Fiedlers Gut Crostewitz war ein beliebter Künstlertreffpunkt. La Mara schrieb in "Durch Musik und Leben im Dienste des Ideals" über ihn: "Gleicherwei-se dichterisch wie musikalisch begabt, ein hochstrebender, etwas unruh-voller Geist, machte er, an keinen bestimmten Beruf gebunden, von Ju-gend an den Kultus des Schönen, dem er auf Reisen wie in der Heimat nachging, zum Inhalt seines Lebens". - Wohlerhalten.

81 Lange, Horst, Schriftsteller (1904-1971). 4 eigenh. Postkar-ten mit U. Fischbachau und München, 2. XI. 1957 bis 10. I. 1960. Zus. 4 Seiten. 100.-

An Marianne Langewiesche (und Heinz Coubier) über einen kretischen Dichter, seine Krankheiten, sein Kriegstagebuch etc.

82 Lange, Horst, Schriftsteller (1904-1971). Eigenh. Gedicht-manuskript (18 Zeilen) mit Widmung und U. "H. L.". Ohne Ort, 9. VIII. 1962. Gr.-8°. 1 Seite. 250.-

"Brandenburger Tor || Wie oft bin ich hindurchgegangen, - | Ich zähl' es nicht, | Am frühen Morgen, grau verhangen, | Ich weiss es nicht [...] Doch oben, wenn ich mich erhob und sah, | Fuhr unversehrt Viktoria! [...]" - Widmung an Marianne Langewiesche und Heinz Coubier. - Vielleicht Reaktion auf den Bau der Berliner Mauer im August 1961. - Schöne Nie-derschrift. - Beiliegen: I. Ders., Gedichtyposkript mit eigenh. Widmung und U. "Horst". Ohne Ort, Januar 1962. Fol. - II. Photographie eines Aquarells "Leitzach" mit eigenh. Widmung und U. "Horst".

83 Lehmann, Wilhelm, Schriftsteller (1882-1968). Eigenh. Postkarte mit U. Eckernförde, 24. IX. 1958. 8°. 1 Seite. 80.-

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An die Schriftstellerin Marianne Langewiesche: "[...] Dank für den Öl-zweig - auch die Karte. Sobald mich nicht mehr so viel Äußeres bedrängt, hoffe ich, genaueres schreiben zu können [...]".

84 Lenz, Hans, Politiker (1907-1968). Eigenh. Albumblatt mit U. Breslau, August 1925. Schmal-4°. 1 Seite. 75.-

Französisches Zitat nach Friedrich dem Grossen. - Auf demselben Blatt auch ein Eintrag von Else Lenz geb. Lehnhardt. - In den Kabinetten Ade-nauer und Erhard war Lenz 1961-65 Minister.

85 Liszt, Franz von, Jurist (1851-1919). Eigenh. Brief mit U. Berlin, 28. VI. 1902. 8°. 1 Seite. Doppelblatt. 100.-

An einen Doktor: "[...] Herzlichen Glückwunsch und besten Dank für Ihren Brief. Beiliegend die Zahlungsanweisung. Wegen der von Ihnen gewünschten Exemplare bitte ich Sie, sich mit Guttentag zu verständigen [...]" - Franz von Liszt war von 1898 bis 1917 Professor für Strafrecht und Völkerrecht an der Berliner Universität sowie Abgeordneter der Fort-schrittlichen Volkspartei im Preußischen Abgeordnetenhaus und im Reichstag. Er dokumentiert mit seinem völkerrechtlichen Werk die Span-nung zwischen klassischem und modernem Völkerrecht wie kaum ein an-derer.

86 Lübke, Wilhelm, Kunsthistoriker (1826-1893). 3 eigenh. Briefe mit U. Dresden und Zürich, 1854-63. Verschied. Formate. Zus. 3 Seiten. 120.-

An die Redaktion der Augsburger Allgemeinen Zeitung. - I. (Dresden, 12. VIII. 1854): Mit der Anfrage, "ob Ihnen vielleicht einige Berichte über die neueren hiesigen Kunstschöpfungen - das Neue Museum mit den Skulpturen von Rietschel und Hähnel, das Schiller-Goethe Denkmal von Rietschel, die Arbeiten Sschnorr's, die eben vollendeten Fresken Bende-mann's im königl. Schlosse u. A. - die ich bei einem längeren Aufenthalte eben kennen zu lernen Gelegenheit habe, und die lange nicht genug be-kannt sind, erwünscht sein würden. Ich würde dieselben jedoch nur für die Beilage der Allg. Zeitung abfassen, weil es mir darauf ankommt, in ei-nem Blatt ersten Ranges diese höchst bedeutsamen, nicht genug gewür-digten Werke deutscher Kunst zur allgemeineren Kenntniß zu bringen [...]" - II. (Zürich, 1. I. 1862): Bittet, als Note in einem Artikel seine An-zeige des "Waagen'schen Handbuchs der Malerei" einzufügen, da ihm dies wichtig sei. - III. (Ebenda. 28. IV. 1863): Bittet um zwei Belegexemp-lare jener Zeitungsnummern, in denen seine Artikel über "Peter Vischer u. das Innsbrucker Max-Monument" enthalten sind. - Lübke gehörte zum Kreis um Theodor Fontane und Franz Kugler; vor allem von Carl Schnaase wurde er später stark beeinflußt. 1857 wurde er als Lehrer für Architekturgeschichte an die Berliner Bauakademie berufen, 1861 als Nachfolger Burckhardts ans Polytechnikum in Zürich.

87 Lundborg, Herman, Rassenkunde des schwedischen Vol-kes. [Die Übersetzung ins Deutsche besorgte W. Krauss]. Jena, Gustav Fischer, 1928. 4°. Mit Frontisp. und zahlr. Abb., Karten und Diagrammen im Text und auf 51 Tafeln. VIII, 160 S. OLwd. (minimal bestoßen). 250.-

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Erste deutsche Ausgabe. - Fortführung der anthropologischen For-schungen von Anders Retzius (1796-1860). Herman Lundborg (1868-1943) gründete 1921 in Uppsala das staatliche Institut für Rassenbiologie, das Vorbild des 1926 gegründeten "Kaiser Wilhelm Institutes für Anth-ropologie, menschliche Erblehre und Eugenik" in Berlin. - Originaltitel: The racial Characters of the Swedish nations. - Einige Tafeln minimal braunfleckig, sonst wohlerhalten. - Sehr selten.

88 Mann, Erika, Schriftstellerin; älteste Tochter von Thomas

Mann (1905-1969). Masch. Brief mit U. New York, "The Bed-ford", 14. IV. 1939. 4°. 1 Seite. Hotelbriefpapier. 400.-

An Leighton Rollins von der Schauspielschule des "Rollins Studio". Bedankt sich für eine Einladung zu einem Lunch zugunsten des Scholars-hip Fund, an der sie nicht teilnehmen könne. Nach Abschluss ihrer Vor-tragsreise am 9. Mai müsse sie sofort zurück nach Europa, wo eine Menge Forschungsarbeit für ihr neues Buch ("Escape to life") auf sie warte.

89 Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns

(1883-1980). Masch. Brief mit eigenh. U. Küsnacht, 13. X. 1937. 4°. 1 Seite. 180.-

An den im New Yorker Exil lebenden ehemaligen Berliner Stadtschul-arzt Julius Alfred Goldstein, dem die Manns bei seiner Rückkehr behilf-lich sein wollen. Über dessen bevorstehende Reise nach Warschau. Wei-terhin über ihren Urlaub in Locarno und über die bevorstehende Ameri-kareise.

90 Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns

(1883-1980). Eigenh. Brief mit U. Kilchberg, 22. XII. 1954. 8°. 1 2/2 Seiten. Mit Umschlag. 240.-

An den Lektor im S. Fischer Verlag Robert Schäfer in Frankfurt, bei dem sie sich über dessen Anteilnahme am Konzert ihres Sohnes Michael bedankt.

91 Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns

(1883-1980). Gedruckte Danksagungskarte mit eigenh. U. Kilch-berg, August 1973. Qu.-Kl.-8°. 1 Seite. 80.-

Danksagungskarte zu ihrem 90. Geburtstag am 24. Juli 1973. 92 Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-

1955). Masch. Postkarte mit eigenh. U. Küsnacht-Zürich, 16. XII. 1934. Qu.-Kl.-8°. 1 Seite. 500.-

An Dr. Michael Rabenlechner in Wien, dem er auf seine Frage hin die Einbände und den Titel der Jubiläumsausgabe der 50. Auflage der "Bud-denbrooks" beschreibt, nunmehr

korrigiert und präzisiert. 93 Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-

1955). Masch. Brief mit eigenh. U. Küsnacht-Zürich, 4. XII. 1934. 4°. 1 Seite. 750.-

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An Dr. Michael Rabenlechner in Wien, dem er auf seine Frage hin die Einbände und den Titel der Jubiläumsausgabe der 50. Auflage der "Bud-denbrooks" beschreibt.

94 Marx, Karl, Komponist und Musikpädagoge (1897-1985).

Eigenh. Brief mit U. Graz, 24. III. 1943. Qu.-8° 2 Seiten. Mit ei-genh. Umschlag. 80.-

An eine Buchhändlerin in München über eine Bücherlieferung mit Werken und Tagebüchern von Rilke. - Minimal gebräunt.

95 Mauke, Wilhelm, Komponist und Musikkritiker (1867-

1930). Eigenh. musikalisches Albumblatt mit U. München-Ludwigshöhe, Februar 1903. Schmal-4°. 1 Seite. 120.-

"'Gäste kamen, Gäste gingen.' | Doch Einer blieb im Haus, | den führt der Tod erst hinaus: | Er that Dein Herz bezwingen [...]" Dazu dreitakti-ges Musikzitat aus Wagners Tristan im Klaviersatz. - Mauke studierte 1892-93 an der Akademie der Tonkunst in München und war dann als Musikkritiker für die "Münchner Zeitung" tätig. - Mittelfalte.

96 Mayröcker, Friederike, Schriftstellerin (geb. 1924). 2 masch.

Briefe mit eigenh. U. "FM". Wien, 25. VI. 1972 und 11. X. 1974. Fol. Zus. 2 Seiten. 100.-

An die Schriftstellerin Marianne Langewiesche. - I. "[...] ja nun ist es 1 Jahr, dasz wir miteinander so gut gearbeitet haben in Köln. Ich erinnere mich eigentlich gern an diese Zeit [...] Auch das Beisammensein mit Heinz [Coubier] war sehr schön. Ernst [Jandl] und ich waren im Frühjahr in USA, wir lasen in 13 Universitätsstädten und hielten uns dann noch ei-nige Tage in New York auf [...] Ich hoffe, Sie fühlen sich wohl im Land meiner Träume: Spanien, das Land, wo ich immer schon hinfahren möch-te [...]" - II.: "[...] am besten gefällt mir der linke untere Heilige (Engel?) -: seltsamerweise erinnert er mich an irgendjemand den ich gut kenne, aber wen? die Haltung ist hinreiszend. Wie lange es schon wieder her ist, dasz wir zusammen mit den Henderln geredet haben, nicht wahr? und das schreckliche Messer, und Sie muszten so aufpassen, dasz es dem armen Ding nicht an den Kragen ging [...]".

97 Mechtel, Angelika, Schriftstellerin (1943-2000). Eigenh.

Schriftstück. Ohne Ort, 1971. 8°. Ca. 3 Seiten. Doppelblatt. 100.- Notizen für ein Interview mit Marianne Langewiesche und Heinz Cou-

bier: "Zwei völlig verschiedene schreibende Generationen - kommen da-her die Probleme? (Coubier) - Warum hört das Interesse älterer Schrift-steller am Mitgehen auf? - Der normale Mensch schaltet bei einer gewis-sen Stufe ab [...] 45: der Neuanfang des Schreibens - Etwas radikal anderes anfangen [...] Ist es Ihnen sehr schweregefallen, sich umzustellen u. etwas anderes zu schreiben? - Literarische Preise + Generationen - 12 Jahre aus dem Leben weggenommen [...]" - Möglicherweise aus den Vorarbeiten zu ihrem Buch "Alte Schriftsteller in der BRD" (1972).

98 Miller, Oskar von, Ingenieur, Begründer des "Deutschen

Museums" (1855-1934). Masch. Brief mit eigenh. U. München, 3. XI. 1906. Fol. 1 Seite. Doppelblatt. Gedruckter Briefkopf. 120.-

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An den Diplomaten und Reichsherold Gottfried von Böhm (1845-1926): "[...] Für die gütige Übermittlung des Entwurfes zu einer Urkunde für die Grundsteinlegung, zu welchem die Allerhöchste Genehmigung Sr. Kgl. Hoheit des Prinzregenten und Sr. Majestät des Deutschen Kaisers einzuholen ist, sprechen wir Ihnen unseren verbindlichsten Dank aus [...]" - 1906-25 wurden die Museumsgebäude auf der sog. Kohleninsel in der Isar errichtet.

"New York macht einen [...] entsetzlichen Eindruck"

99 Mitterwurzer, Anton Friedrich, Schauspieler und Regis-seur (1844-1897). 18 eigenh. Briefe mit U. sowie zahlreiche Beila-gen. Berlin, Braunschweig, Bremen, Dresden, Hannover, New York, SaIzburg, Stuttgart, Teplitz, Weimar, 1885-1893. Verschied. Formate (meist 8°). Zus. ca. 59 Seiten. 1.250.-

Aus den diversen Gastspielorten an den Schauspieler George Sievers in Wien, der für Mitterwurzer allerlei Hilfsdienste ausführte. Die Briefe be-rühren die Besorgung von Textbüchern, die Lancierung von Artikeln in Zeitungen, Botengänge, die Beschaffung von Photos und überhaupt Nachrichten aus der Wiener Theaterszene. - (Bremen, 17. X. 1885) "[...] Gestern, an meinem Geburtstage habe ich hier zum 4. und letzten Male gespielt [...] und gute Geschäfte gemacht, glänzendste Aufnahme gefun-den. Am 21. Mittwoch, fahre ich von Bremerhafen mit der 'Elbe' nach New York [...] lanciren Sie, wenn möglich eine Notiz über das Bremer Gastspiel in die Zeitung - (neue freie Presse) [...]" - (New York, 12. XI. 1885) "[...] New York macht einen großen, gewaltigen ja entsetzlichen Eindruck - ich finde kein besseres Wort um all die Empfindungen in ein Wort zusammenzufassen. Die Theater d. h. die englischen sind wunder-voll hergerichtet - Alle - und die Spielweise hebt sich vortheilhaft von der deutschen ab - sie ist ernst - eine ernste Geschäftsarbeit - keine Wurstelei. Das deutsche Theater ist leidlicher und liegt in Mariahilf um die Gegend zu bezeichnen [...] Ich spiele schon 8 Tage früher im Star-Theater (engli-sches Theater) ein sehr schönes Haus [...] Mir geht es sonst gut. Das Essen bekommt mir nicht - aber das Obst ist köstlich. Ich wohne sehr schön. Alles im Haus und recht theuer. Meinem Barbier bezahle ich für einmal rasieren 1 Gulden 10 Kr. [...]" - (Dresden, 26. XI. 1887) Bittet, für ihn Lotterie zu spielen und erklärt, was man dabei gewinnen kann. - (Berlin, 28. II. 1888) "[...] Meinem Versprechen gemäß übersende ich Ihnen anbei 55 fl. = 90 Mark etwa für Monat December [...]" - (Salzburg, 16. I. 1889) "[...] Bin gut angekommen, habe heute polnischen Juden (Caspar) vor vollem Hause gespielt und viel Beifall gefunden [...]" - (Stuttgart, 31. I. 1889) "[...] Ich halte es für besser wenn Sie zunächst Alles daran setzen ein Engagement am Volkstheater zu erhalten [...] Ich kann und will nicht immer offene Hand für Sie haben - es kostet mich ein Heidengeld. Sorgen Sie also zunächst für Ihren Contract [...] Ich bitte Sie dringlichst die ernste Mahnung zu beherzigen [...] Anbei erhalten Sie noch einmal 50 fl. für Monat Februar eine Summe die ich mir für Sie abgespart habe [...]" - (Braunschweig, 23. II. 1889) "[...] Ich schicke Ihnen mehr als 50 fl. für das Übrige haben Sie Ihren braunen Winterrock u. schwarzen Rock auszulö-sen [...]" - (Weimar, 10. IV. 1889) Gibt ihm Anweisung für eine Reise nach Berlin:"[...] Sie gehen mit mir nach Danzig und sind etwa gegen 5. Mai wieder in Wien. Sie nehmen Ihren Holzkoffer. Anbei 100 Mark wel-che Sie mir zu verrechnen haben [...]" - (Teplitz, 8. VIII. 1889) Gibt den Auftrag, im Bureau des Burgtheaters zu erfragen, wo der Einakter "Der Flüchtling" von Theodor Herzl aufgeführt werde und erbittet zwei Ex-emplare des Textbuches. - Mitterwurzer ging 1867 an das Wiener Burg-theater. In den folgenden Jahrzehnten wurde er noch zweimal an das

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Burgtheater verpflichtet, spielte zwischendurch bei Heinrich Laube in Leipzig sowie in Berlin. Später war er am Wiener Stadttheater,am Ring-theater. Im Herbst l884 übernahm er die Direktion des Carl-Theaters in Wien. Er gab auch Gastspiele, die ihn bis nach Amerika führten. Mitter-wurzer gestaltete komische Rollen, Helden und deren Gegenspieler, in-terpretierte die klassischen Rollen im Sinn des Realismus neu und über-zeugte auch im naturalistischen Drama. Hugo von Hofmannsthal widme-te ihm einen Versnekrolog. - Beiliegend: I. Eigenh. Brieffragment mit U. Berlin 1885. - II. 4 eigenh. Billets mit U. - III. 4 eigenh. beschriftete Visi-tenkarten, sowie eigenh. beschrifteter Paketabschnitt. - IV. Partezettel Mitterwurzers. - V. Partezettel seiner Tochter Anna. - VI. 7 Bl. "Kassen-Rapport" des Stadt-Theaters Breslau, 15.-25. II. 1883. - Interessanter Ein-blick in die Einnahmen des Schauspielers. - VII. 3 Porträtphotographien im Visitenkartenformat. - VIII. 2 Theaterzettel (aus Mitau und Danzig) sowie Einblattdruck mit Festgedicht (Triest). - IX. 2 Verträge für Georg Sievers von den Theaterdirektoren Karl Strampfer und Johann Hugo Treu.

100 Mombert, Alfred, Sfaitra der Alte. Mythos. 2 Bde. Berlin,

Schocken, 1936-42. Gr.-8°. 185 S., 3 Bl.; 182 S. OPp. mit Kopf-goldschnitt und OKart. 80.-

Erste Ausgabe. - Wilpert-G. 24, 25. - Band 2 erschien nach Momberts Emigration in die Schweiz als Privtadruck. 1958 erschien eine Gesamt-ausgabe beider Bände. - I. Hinterdeckel mit kleiner Druck- und Rostspur. - II. Unbeschnitten. Blatt 159/60 mit kleinem Eckabschnitt ohne Textver-lust.

101 Morena, Berta, Sängerin (1877-1952). Eigenh. Albumein-

trag mit U. Ohne Ort, 1923. 10 x 13 cm. 80.- "Von der Gottheit ausgegangen | Muß die Kunst zur Gottheit wieder-

kehren [...]" - Auf demselben Blatt auch Eintragungen von Mary von Schmieden, Anton von Kreußer, Luise von Kreußer und Elsbeth Schmidt. - Morena war an der Hofoper in München bis 1923 tätig. Zu ihren her-ausragenden Partien gehörte die Isolde in Tristan und Isolde und die Brünnhilde im Ring des Nibelungen. Nach ihrem Abschied von der Büh-ne 1927 wirkte sie als Gesangspädagogin.

102 Mücke, Moritz Eduard, Altphilologe (1802-1847). "An-

merkungen zu Homers Odyßee, aus mehreren Erklärungen zu-sammengetragen [...]" Deutsche Handschrift auf Papier in brauner Tinte mit zahlr. griechischen Wörtern und Zitaten. Henneberg, 1819-21. 8°. 13 Bl. (erste Einleitung), 20 weiße Bl., 7 Bl. (zweite Einleitung), 196 Bl. (Anmerkungen), 6 weiße Bl. Remboîtage d. Zt. in Pgt. des 17. Jhdts. mit hs. Rtit. (etw. fleckig, berieben und bestoßen). 300.-

Ausführlicher Kommentar zur Odyssee, basierend auf den Ausgaben Basel 1550 und 1583, den Annotationes von Mycillus, Joachim Camerari-us, Scapula u. a. Mit marginaler Verszählung und weiteren Marginalien, die einzelnen Teile sind jeweils am Ende datiert. - Moritz Eduard Mücke (1802-1847) war Professor (vielmehr Oberlehrer) am Henneberger Gym-nasium. Er verfaßte das vorliegende Werk als Primaner dieser Schule, wie er auf dem Titelblatt angibt. - Geschrieben teilw. auf bläulichem Papier. Tls. etw. fleckig, die Tinte gering durchschlagend. Teilw. unbeschnitten.

Page 34: Osterglocken...4 d. Zt. (Ecken bestoßen, Rücken im hinteren Außengelenk ca. 5 cm eingerissen). 100.- Der seltene Originaldruck. - Stärker braunfleckig, Innengelenken lä-diert

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103 Neander, August (vorher David Mendel), Historiker und

Theologe (1789-1850). Eigenh. Brief mit U. Berlin, 6. XI. ohne Jahr. 4°. 2 Seiten. Doppelblatt mit Adresse und Siegelrest. 120.-

An den Oberbibliothekar der Kgl. Bibliothek und Historiker Friedrich Wilken (1777-1840) in Berlin mit Empfehlung des Theologen Kohn zur Anstellung: "[...] Er hat den Preis an dem letzten Geburtstage des Königs gewonnen [...]" - Der Sohn eines jüdischen Kaufmanns trat 1806 zum Christentum über und studierte Theologie und Philosophie in Halle, Göttingen und Heidelberg, wo er 1812 Prof. an der dortigen Theologi-schen Fakultät wurde. 1813 folgte er einem Ruf nach Berlin. 1836 wurde er Konsistorialrat und 1839 Mitglied der Preußischen Akademie der Wis-senschaften.

104 Neff, Fritz, Komponist (1873-1904). Eigenh. Gedichtma-

nuskript (12 Zeilen) mit Widmung und U. Mieders im Stubaital, ohne Jahr. Gr.-8°. 1 Seite. Doppelblatt. 120.-

"Dämmerung. || Auf lichten Hügeln thront der Abend | und lugt herab ins stille Thal | durch hohe, bunte Bogenfenster | lugt er herab in meinen Saal [...]" - Neff war Schüler von Mottl und Thuille in München und "er-weckte mit Liedern [...] große Hoffnungen, welche sein früher Tod ver-nichtete." (Riemann 1929, 1255).

105 Neumann, Hans, Maler und Graphiker (1873-1957). Ei-

genh. Albumblatt mit Tuschezeichnung, Widmung und U. Mün-chen, 11. VI. 1923. 25 x 13 cm. 150.-

Gebirgsweg mit Fichten und Holzstoß. Beschriftung: "Schaffe, Künst-ler | rede nicht.. Zur frdl. Erinnerung an Hans Neumann". - Zusammen mit seinem Bruder Ernst gehört Hans Neumann zum Mitarbeiterkreis der Zeitschrift "Jugend", wo Otto Eckmann die Beschäftigung mit dem Farbholzschnitt angeregt hatte. Die beiden Brüder griffen diese Experi-mente auf und arbeiteten einige Jahre in dieser Technik. - Rückseitig 2 weitere Eintragungen: I. Gerhardinger, Konstantin, Maler (1888-?): "Ich weiß nicht was die Leute wollen | mit ihrem theoret'schen Schwulst; | Kunst kommt von Können nicht von Wollen. | Sonst heißt's nur Wulst [...] München, 21. Februar 1923." - II. Stagura, Albert, Maler (1866-1947): "Ein seltsam Buch, in dem zu lesen | Eines Jeden Eigenart und Wesen | Eines Jeden eignen Sinn | Deutet wohl die Inschrift hin. | Nun! - Schicksal hau nur zu - Wir wollen seh'n, Wer eher müd | Ich! - oder Du! [...] Mün-chen 2. III. 1923.".

106 Nilsson, Birgit, Opernsängerin (1918-2005 ). Eigenh.

Randbemerkung und U. auf einem Brief an sie. Kristiansstad, Ja-nuar 1985. 4°. 1 Seite. Mit Umschlag. 80.-

Auf einem Brief von Heinz Tillmanns an sie (dat. 7. I. 1985), der eine Biographie des Dirigenten Karl Tutein plante: "Leider habe ich keine Un-terlage von den paar Vorstellungen die ich 1954 mit GMD Tutein gesun-gen habe [...]".

107 Nordau, Max, Märchen. Seiner Maxa von ihrem vierten bis

zu ihrem siebenten Jahre erzählt. Halle, Hendel, 1910. 4°. Mit 10 kolorierten und 4 schwarzen Vollbildern und vielen Text-

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Illustrationen von Hans Neumann. OLwd. mit montierter De-ckelillustration (diese an einer Ecke gelöst; Kanten und Ecken be-rieben). 85.-

Nordau (1849-1923) war Arzt, Politiker und Schriftsteller und Mitbe-gründer der Zionistischen Weltorganisation. - Name und Stempel sowie Bleistift-Anmerkungen zum Verfasser auf Titel.

108 Olfers, Marie von, Schriftstellerin und Zeichnerin (1826-

1924). 2 eigenh. beschriftete Postkarten mit U. und kolorierten Il-lustrationen. Ohne Ort und Jahr [Berlin um 1905]. Quer-8°. 2 Sei-ten. 100.-

Ansichtskarten zum Jahreswechsel an Marie von Bunsen. Hübsche Il-lustrationen nach eigenen Entwürfen und mit Handkolorit. Kündigt Be-suche an. - Etw. gebräunt.

109 Peters, Carl, Kolonialpolitiker (1856-1918). Rückseitig. ei-

genh. beschriftete Visitenkarte mit U. "C. P.". Ohne Ort und Jahr. 4 x 7,5 cm. 75.-

"Herr Gramann wohnt in Hannover. Leider habe ich im Augenblick seine Adresse nicht [...]" - Druck: "Dr. Carl Peters. | 68. Buckingham Ga-te, S. W.".

110 Pocci (Enkel), Franz von, Schriftsteller (1870-1926). Ei-

genh. Brief mit U. sowie 2 eigenh. Postkarten mit U. Ammerland, 23. I. 1922 bis 31. I. 1923. 8°. Zus. ca. 6 Seiten. 150.-

An den Diplomaten Gottfried von Böhm. - I. (23. I. 1922): "[...] Die Ka-rikatur, auf der sich Wagner von der Loge aus gegen das Publikum ver-neigt, ist bestimmt nicht von F[anz] P[occi]. Die Angelegenheit ließ mir jedoch keine Ruhe, und so konnte ich unter dem noch nicht rubrizierten Material eine Photographie [...] entdecken, nach einer Karikatur m. Großvaters: Inneres des Hoftheaters: R.W. geführt von Tristan u. Isolde [...] verneigt sich vor dem leeren Hause [...] Die Karyatiden der Hofloge klatschen auch, 2 erhobene Hände aus ihr sind sichbar. Umschrift: oben r-r-r-r-r-raus! links auf fliegendem Band Tristan und Isolde IVte Auffüh-rung [...]" - II. (2. III. 1922): "[...] Ich habe in meinen Betänden nun auch die Phtgr. gefunden, die mich s. Z. veranlaßte zu behaupten die Karikatur sei nicht von F. P. Diese ist es auch tatsächlich nicht. Es war eben eine Verwechslung. Sie ist bezeichnet L oder J. R. 1868. Aus der Hofloge ver-neigt sich R. W. Karyathiden u. Publikum blicken auf ihn. Text: Habt Dank der Güte - oho! fein sacht! [...] Am 7. III. veranstalte ich eine Aus-stellung von F. P. Aquarellen u. Zeichnungen in der Bücherstube am Sie-gestor [...]" - III. (31. I. 1923): "[...] Was ich bisher vom Buche las ver-dienst höchstes Lob; hervorragende Geschichtskenntnis und Episoden-Gedächtnis! Auch der Stil flüssig und sympatisch! Warum aber die hem-mende Form: 'frug'? Dann müßte man auch: 'gefragen' schreiben. 'Ich fragte kürzlich mich in diesen Tagen, wer schuf die schöne Form: erfrug? Wer war der Held, der sie zuerst wohl wug? So frug ich mich, so hab ich mich gefragen.' 'Galtling' versehen Sie mit einem ? Ich vermutete gleich, daß dies eine scherzhafte Andeutung der Inproduktivität des Professors sein solle, von gelt (güst) abgeleitet. Schmellers Wörterbuch bestätigte meine Ansicht. 'Galtling' einjähriges, noch nicht tragendes (unfruchtba-res) Rind! [...]" - Gemeint ist Gottfried von Böhms (1845-1926) Buch "Ludwig II., König von Bayern; sein Leben und seine Zeit" (1922).

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"Die Italiener setzen all ihr Weinhoffen auf Deutschland"

111 Podewils, Clemens von, Diplomat und Politiker (1850-1922). Eigenh. Brief mit U. Rom, 26. III. 1892. 8°. 4 1/2 Seiten. 180.-

An den Diplomaten Gottfried von Böhm: "[...] Es fällt mir geradezu schwer, nachdem es mir vergönnt war, Ihnen einen kleinen Dienst zu er-weisen, sie gleich unmittelbar darauf, als echter Italiener, meinerseits mit Anliegen behelligen zu müssen, deren eines auf demselben Gebiete des i-talienischen Wein Exportes sich bewegt, indeß das andere höchst persön-licher Natur ist [...] Ich möchte an Ostern meine beiden Buben, die in der Pagerie sind, hierher kommen lassen, damit die armen Kerls die ja nie ein Eltern home kennen, es doch einmal sehen. Meine Bitte wäre nun, daß Sie denselben (sie heißen Hans u. Erdmann) Pässe gütigst ausstellen [...] Ein italienischer Wein Produzent [...] trägt sich mit dem Gedanken, irgendwo in Süddeutschland, wo möglich nächst der Reichsgrenze, ein Etablisse-ment zu errichten, wo er aus, zum niedrigsten Zollsatze importierten Trauben Wein fabrizieren und diesen dann von dort aus verkaufen oder auch toto selbst verschleissen könnte. Er frägt mich nach der muthmassli-chen Chance eines solchen Unternehmens u. nach der voraussichtlichen Consumtions Geneigteit süddeutscher Mittelstandsklassen für italienische Weine - natürlich billige Sorten zu ca. 50 cent. pro Liter. München würde ihn dabei mit in erster Linie interessieren. Die Italiener setzen all ihr Weinhoffen auf Deutschland u. ich möchte nicht dazu beitragen, sie fälschlich oder zu frech zu enttäuschen, zumal ich andererseits überzeugt bin, daß weniger Bier uns nicht schaden dürfte; allein ich kann doch auch nicht gegen unser ärarialisches Bierinteresse anlegen [?], insonderheit so-lange die Gehaltsaufbesserung nicht Gesetz geworden ist [...]" - Podewils war bevollmächtigter Minister am italienischen Hof und 1902-12 bayeri-scher Innen- und Außenminister sowie Vorsitzender im Ministerrat. - Minimale Randschäden.

112 Prestel, Kurt, Chordirigent (?-1988). Eigenh. Brief mit U.

Salzburg, 7. X. 1973. 4°. 2 Seiten. 80.- An den Dirigenten Karl Tutein, dem er für die Anteilnahme am Tod

seines Vaters dankt. - Prestel leitete den Chor des Bayerischen Rund-funks und lehrte dann am Mozarteum in Salzburg.

113 Rasch, Kurt, Komponist und Dirigent (1902-1986). Masch.

Brief mit eigenh. U. sowie Konzertprogramm mit eigenh. Wid-mung und U. Berlin-Friedenau, 15. VII. 1960. 4°. 1 Seite. Gelocht. 120.-

An das Ehepaar Tillmanns: "[...] Die Schwere der Jahre bis zum Zu-sammenbruch, die Folgen danach, alles dies hat sich uns ja tief eingegra-ben [...] Von mir persönlich wäre zu berichten, daß ich seit mehreren Jah-ren an einem Gymnasium als Musikchef tätig bin und auf die Ernennung als Studienrat warte, daß ich selbstverständlich mich habe scheiden lassen (denn eine wirkliche Ehe hatte ja nie bestanden. Käthe war doch mehr und mehr mein Inhalt und meine Aufgabe geworden). Erst seit knapp 2 Jahren bin ich wieder verheiratet und habe vollkommen von vorne ange-fangen nach schweren beruflichen und seelischen Schicksalsschlägen, über die man Bände schreiben könnte unter dem Titel 'Der Gerechte muß viel leiden'. Es geht aber jetzt vorwärts, langsam und stetig. Ich fühle mich, unberufen, wieder wohl und hoffe nun auch noch einmal zu künstleri-

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schen Arbeiten für mich zu kommen, was doch sehr wichtig ist. Erfolge besonderer Art hatte ich in den letzten Jahren durch Köster-Stahl in Moskau (im Rahmen des Kulturabkommens) und in Paris (mit einem größeren Orchesterwerk). Der beigefügte Verlegerprospekt aus dem Jahre 1955 wird Sie beide sicherlich interessieren. Im Zusammenhang mit Ent-schädigungsforderungen benötige ich Ihre Unterstützung, um die ich Sie herzlich bitten möchte, schon heute. Aber zunächst würde ich mich sehr freuen, wenn ich recht bald eine Nachricht von Ihnen in Händen haben dürfte [...]" - Kurt Rasch wurde in Weimar geboren. Nach vierjähriger Tätigkeit als Volksschullehrer entschloß er sich im Jahre 1926 zum Mu-sikstudium in Weimar und in Berlin. Am Ende harter Werkstudentenjah-re stand 1932 sein erster großer Erfolg mit dem in Heidelberg aufgeführ-ten Orgelwerk. Frankfurt a. M., Helsinki, wo er von Richard Strauss her-ausgestellt wurde, internationale Musikfeste in Baden-Baden waren wei-tere Erfolgstationen. Vom Ausland (Stockholm und Genf) erhielt er ver-schiedentlich Kompositionsaufträge. Im Jahre 1946 wurde er Professor für Komposition (Leitung der Meisterklasse) und stellv. Direktor an der Musikhochschule Weimar. - Beiliegend 3 Briefdurchschläge, davon 2 mit U.

114 Reichardt, Johann Friedrich (Hrsg.), Deutschland. Vier-

tes, fünftes und sechstes Stück [d. i. Bd. II von 4]. Berlin, Unger, 1796. 8°. Mit 2 mehrf. gefalt. Musikbeilagen. 2 Bl., 464 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg., Rsch. und Farbschnitt (bestoßen und berieben). 250.-

Erste Ausgabe im sehr seltenen Originaldruck. - Hocks-S. 89 ff. Bobeth 17-23. Diesch 1249. Kirchner 4608. Kosch XII, 781. - Eines der wichtigs-ten Journale der frühen Romantik unter Mitarbeit von Friedrich Schlegel. Die beiden Musikbeilagen von Reichardt. - Erschienen als Monatsschrift in 4 Bänden zu je 3 Stücken. - Titel und nachfolgendes Blatt leicht feuch-tigkeitsrandig, ansonsten von guter Innenerhaltung. - Sehr selten: "Die restlichen Exemplare der von der Zensur unterdrückten Zeitschrift sind bei dem Konkurs der Ungerschen Verlagsbuchhandlung nach dem Tode Johann Friedrich Ungers makuliert worden." (Hocks-S.).

115 Reichardt, Johann Friedrich, Komponist (1752-1814). Ei-

genh. Brief mit U. Giebichenstein bei Halle ("G."), 18. II. 1796. 4°. 1 Seite. 850.-

An einen Freund und Beiträger zu der kurzlebigen Zeitschrift "Deutschland" (1796): "Im Begriff mit unserem Freund Wolff [Friedrich August Wolf, Altphilologe; 1759-1824] auf einige Tage nach Leipzig zu fahren, will ich nur Ihnen, mein theuerster Freund, mit einigen flüchtigen Zeilen für Ihr gütiges Andenken u. für den [...] Beitrag zu meinen Deutschland herzl. zu danken. Sie werden mich durch öftere Beiträge da-zu recht sehr verbinden. Für den Verleger [Johann Friedrich Unger] bitt' ich nur, bei Erfüll. meiner Bitte mir Ihre Bedingungen wissen zu lassen. Was jedes andere Journ. zugesteht, steht er dem Autor auch gerne zu. Ich umarme sie herzlichst [...]" - Reichardt, der "Meister der deutschen Lie-des und Singspiels" (MGG XI, 153), gilt als "einer der umfassendst gebil-deten und belesensten Komponisten" (a. a. O. 156); mit Fichte, Schlegel und Kant sollte ihn eine jahrelange Freundschaft verbinden. Nachdem er sich mit Friedrich dem Großen überworfen hatte, zog er 1794 nach Gie-bichenstein, wo er sein Gut mit seinem vielbewunderten Garten zur "Herberge der Romantik" entwickelte. Das Journal "Deutschland", eines der wichtigsten Organe der Frühromantik, erschien nur 1796 in monatli-chen Heften. Wichtigster Beiträger war der junge Friedrich Schlegel.

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116 Reinecke, Carl, Komponist und Dirigent (1824-1910). 9 ei-

genh. Briefe mit U. sowie eigenh. Postkarte mit U. Leipzig, 23. X. 1885 bis 17. XII. 1908. Gr.-8° und 8°. Zus. 18 Seiten. 980.-

An den Dichter und Mäzen Philipp Fiedler (1840-1919; Pseud. Curt Falkenau) auf Gut Crostewitz bei Leipzig/Markkleeberg mit gegenseiti-gen Verabredungen bzw. Absagen von Einladungen, mit Dank für Glückwünsche sowie wegen der Direktion eines Konzertes. - Reinecke spielte seit 1843 im Leipziger Gewandhausorchester. 1860-95 war er dort Kapellmeister, bis 1902 auch Lehrer am Konservatorium in Leipzig. - Beiliegend: I. Lithogr. Faksimile eines Briefes von Reinecke "An das Co-mité zur Carl Reinecke-Feier", dat. Leipzig, 29. VI. 1904. - Danksagung für die Ausrichtung seines 80. Geburtstages. - II. Visitkartenphotographie in Ganzfigur (Friedrich Manecke, Leipzig). - III. Porträtpostkarte, rück-seitig beschriftet von Margaretha Reinecke. - Hübsche Brieffolge.

117 Reuter, Gabriele, Schriftstellerin (1859-1941). 2 eigenh.

Briefkarten mit U., 3 eigenh. Postkarten mit U. sowie eigenh. be-schriftete Visistenkarte. Berlin, 25. III. 1901 bis 18. VII. 1921. Ver-schied. Formate. Zus. ca. 8 Seiten. 120.-

I. An Fritz Cohn mit der Frage nach einem Kommissionsverlag für Broschüren. - II. An Fräulein Scheuermann mit einer Einladung zum Tee. - III. An Max Hirschfeld (1860-1944) und den Allgemeinen Schriftsteller-verein mit der Absage, auf dem Schriftstellerfest zu lesen. - IV. An eine Dame mit der Absage, das Kanal-Konzert zu hören, da sie mit ihrem a-bends eintreffenden Bruder zusammen sein möchte. - V. An Redakteur Herwig, dem sie die Besprechung ihres Buchs "Die Jugend eines Idealis-ten" empfiehlt und ihn auf das bevorstehende Erscheinen ihrer Jugender-innerungen hinweist. - VI. An Frau Arnhold mit Dank.

Mit Signaturen von Cocteau, Orff und Egk

118 Rosen, Heinz (Hrsg.), Choreograph (1908-1972). Ballett | Theater. Mit Beiträgen von Jean Cocteau, Werner Egk, Carl Orff, Hermann Frieß, Karl Viktor Prinz zu Wied. München, Süddeut-scher Verlag, 1963. Gr. - 4°. Mit Illustrationen nach Jean Cocteau und zahlr. tls. farbigen Fotographien auf Tafelseiten. 193 S., 3 Bl. Weißes OLdr. mit Rtit. in OPp.-Schuber. 600.-

Vorzugsausgabe für den Verleger. - Nr. VII von 25 Ex. außerhalb des Handels (Gesamtaufl.: 175) im Handeinband. - Auf dem letzten Blatt numeriert sowie mit den eigenh. Signaturen und Datierungen von "Jean Cocteau | * 1963", "Werner Egk | Inning, 22. 10. 63." und "Carl Orff | Dießen 19. X. 63". - Aus der Bibliothek von Franz Greiser (1914-2008), der 1962-80 Verlagsdirektor beim Süddeutschen Verlag gewesen ist. - Mit Beiträgen von Jean Cocteau (Die Dame und das Einhorn), Werner Egk (Joan von Zarissa), Carl Orff (Entrata), Hermann Frieß (Aus der Ge-schichte der Bühnentanzkunst in München), Heinz Rosen (Ballett und Fotografie) und Karl Viktor Prinz zu Wied ( Ballett-Theater). - Gut er-halten.

119 Sacher-Masoch, Leopold von, Afrikas Semiramis. Roman.

Herausgegeben von C. F. von Schlichtegroll. Dresden, Dohrn, 1901. 8°. 236 S. Hlwd. d. Zt. 90.-

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Erste Ausgabe. - Wilpert-G. 129. - Wohlerhalten. 120 Saharet (d. i. Clarissa Rose Campell), Tänzerin und Sänge-

rin (1879-1942). Masch. Brief mit eigenh. U. München, 21. X. 1904. 8°. 1 Seite. 120.-

An die Redaktion der Münchner Zeitung: "[...] Ich mache mein erstes Debut am Sonntag, nachmittag, 23. Oktober um 11 1/2 Uhr für die Wohltätigkeits-Matinée in dem Münchner Schauspielhaus als Schauspie-lerin, Sängerin, und auch einen Cake-Walktanz. Es wird mir ein grosses Vergnügen sein, wenn Sie oder Ihre Vertreter mich ansehen werden und ich hoffe, dass Sie mich nicht zu scharf kritisieren werden, weil es mein erstes Mal ist. Mit bestem Dank für Alles, was Sie bereits über mich ge-schrieben haben [...]" - Saharet wurde in Melbourne, Australien, geboren und debütierte bereits mit sechzehn Jahren im Ballett. Kurze Zeit später zog sie mit ihrer Familie nach San Francisco. Dort erhielt sie am Orpheum Theatre ein Engagement als danseuse excentrique. Nach weni-gen Monaten reiste sie nach New York, und unternahm von dort aus eine Amerika-Tournee. Der Direktor der Folies-Bergère engagierte sie 1897 für Paris und im gleichen Jahr heiratete sie Ike Rose, der für die zahlreiche Gastspiele durch Deutschland, Österreich, Belgien, England, Amerika, Russland und andere Länder organisierte. - Im Januar 1899 lud sie Franz von Lenbach nach München ein. Sie saß dem Maler Modell. Später ver-wendete ihr Ehemann die Portraits von Lenbach zu Werbezwecken, was den Maler sehr verärgerte. Franz von Stuck malte sie ebenso mehrmals in den Jahren 1902 bis 1907; Christian Morgenstern schrieb über sie.

121 Salchow, John Gottholdt, Views of the home of Rev.

Mary Baker Eddy, Chestnut Hill, Boston, Mass. Boston, J. G. Sal-chow, 1911. Qu.-4°. 1 Bl., 30 Bl. (Lichdruckabb.). OLwd. in Blockbuchbindung. 150.-

Bindung im Stil eines Photoalbums mit der Deckelgoldprägung "Sou-venir Album of the home of Rev. Mary Baker Eddy, Chestnut Hill, Brookline, Mass." - Beiliegt: Grant, Richard Southall, Landmarks for Christian scientists from Bow to Boston. 2nd ed. Boston, Rand Avery, 1934. 1 Bl., 174 S. OLwd. (bestoßen).

122 Salver, Johann, Kupferstecher und Verleger (1673-1738).

Imperialis cathedralis ecclesia Bambergensis in iconibus episco-porum suorum S. R. I. principum [...] cupro sculpta et impressa. Würzburg, Salver, 1717. Fol. Mit gestoch. Titel, gestoch. Frontis-piz und Widmungsblatt, gestoch. Textvignette und 6 Kupfertafeln sowie 18 ganzseitigen Porträtkupfern (num. 39-54 sowie 2 nn.), 15 S. (Text). Kart. d. Zt. 480.-

Erste Ausgabe der hübschen barocken Porträtwerks. - Thieme-B. XXIX, 360. Pfeiffer 4610. - Vgl. Bosl 659. - Schöne Bildnis-Folge von Jo-hann Salver, Hof- und Universitäts-Kupferstecher in Würzburg. Die Porträts im Oval, umgeben von 5 Wappen, die ersten Tafeln mit Medail-lonporträts. Das Frontispiz zeigt den Bamberger Dom, die ganzseitigen Porträtkupfer zeigen die Bischöfe von Georg III. Schenck (ab 1505) bis auf Friedrich Karl von Schönborn (ab 1709). - Beigebunden: Weigandt, Conrad Ignaz, und Bartholomäus Anton Brenzer, Centuria Thesium Se-lectarum Circa Tria Juris Objecta Personas, Res, Et Actiones [...] Sub Praesidio [...] Dr. Conradi Ignatii Weigandt, J.U.D. & in [...] Herbipolen-

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sium Universitate Digestorum Professoris Publici & Ordinarii [...] In Auditorio Juridico horis ante & pomeridianis consuetis. Anno M DCC XVII. die 29 Aprilis. Würzburg, Johann Michael Kleyer, 1717. Fol. 10 S. - Würzburger Dissertation, dem Erzbischof Lothar Franz gewidmet.

123 Sawallisch, Wolfgang, Dirigent (geb. 1923). Masch. Brief

mit eigenh. U. München, 31.12.1984. 4°. 1 Seite. 80.- An Elisabeth Stöcklein-Weiß über Karl Tutein: "[...] Sie wissen, wie vie-

le nachhaltige Eindrücke ich der Arbeit dieses Kollegen an der Münchner Oper verdanke und wie sehr mir die große Art seiner Interpretation noch heute bewußt ist. Ich weiß, daß die Musik für ihn ein lebensnotwendiges Elexier bedeutete, daß er trotz seines Augenleidens bis zu seinen letzten Atemzügen ein Anwalt unserer Musik war. Auch ich wünsche mir, daß Karl Tutein in Ruhe eingeschlafen ist. Er hat so vielen Menschen Freude gemacht und tiefe Einblicke in die Opernwelt tun lassen. Wir alle an der Oper und im Publikum werden seiner stets mit großter Hochachtung und Liebe gedenken. Selbstverständlich können Sie die Partitur von Professor Bartolucci vorbeibringen; ob ich sein Oratorium überhaupt - speziell im Jahr der Europäischen Musik - aufführen kann, will ich nicht versprechen [...]" - Abklatsch einer Photokopie.

124 Schaefer, Oda, Schriftstellerin (1900-1988). 2 eigenh. Briefe

mit U. Ohne Ort, 28. III. und 15. V. 1957. Verschied. Formate. 4 Seiten. 150.-

An Marianne Langewiesche über den Besuch auf dem Gut Achatswies bei Fischbachau, dem Besitz eines schlesischen Grafen: "[...] eine Atmo-sphäre wie sie nur im Osten früher war, heimatlich für mich, Zimmer mit alten Möbeln usw., und eine bezaubernde Moor- und Birken-Landschaft. Ich kam ziemlich marode hier an, mitten ins Schweinschlachten samt Schlachtschüsseln, lauter Schlesier (nicht immer angenehm), Krach, Mu-sik und Turbulenz [...] Liebe ist wohl das einzige, um das man sich bemü-hen sollte, wenn es auch zeitweise zu versiegen droht - das einzige Le-benswerte [...] ich bete, dass ich wieder einmal ein Gedicht schreiben kann, aber es ist alles versiegt im Moment [...]" Über die Besprechung des Buches "Ich hab Dich lieb, Mama" von William Saroyan und eigene Bü-cher. - II. Über ihre Krankheit: "[...] mein Kopf ist völlig ausgeruht, und ich war halt blöd überarbeitet, und Vater Heusss hat Geld spendiert, da-mit ich die teure Klinik bezahlen kann. Ich verdanke es Kasack, an dem ich mich hilfeflehend wandte [...] Ich freue mich, dass sie Italien so genie-ßen, wie ich es tue, selbst die Armut dort ist noch richtiges gottgewolltes Dasein, während der deutsche Glanz noch nicht mal vom Satan kommt, sondern von einem mesquinen Spiesserteufel mit Specknacken [...] Her-mann Kesten ist gar nicht so nett, wie ich ihn erst auch taxierte, sondern ein ziemlich Böser [...] Er verriss sogar den Gösta Berling der Lagerlöf. Er ist antipoetisch und hat die dümmsten Bücher geschrieben, die ich kenne [...]" - Beiliegt: Dieselbe. Masch. Brief mit eigenh. U. Ohne Ort und Jahr. Fol. 1 Seite.

125 Schaefer, Oda, Schriftstellerin (1900-1988). Eigenh. Brief

mit U. Ohne Ort, 2. VI. 1957. Qu.-8°. 6 Seiten. Bläuliches Papier. 100.-

An Marianne Langewiesche mit Dank für eine Geschenksendung: "[...] Aber zum P.E.N. werde ich wohl nicht gehen, denn mir wurden 5 Zähne gerupft [...] und da möchte ich, lyrisch schon schwer belastet, nicht auch

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noch lispeln [...] Kesten hat am Bodensee eine so grässliche Kampagne losgelassen, dass wir vom P.E.N. etwas von ihm abrückten. Er ist zelo-tisch, und sieht, wie Kortner, in einer Art Verfolgungswahn überall Anti-semiten oder Nazis, - und leider gibt es deren ja wieder eine Menge. Er verfolgt nur die armen Würstchen. Mein guter Horst [...] pickt jetzt dage-gen einen solchenen aus dem Innenministerium, wohin er sich verkrochen hat: Alter SS-Führer und Denunziant, der Horst mit einer sogenannten 'Kritik' der 'Schwarzen Weide' fast ins KZ gebracht hat. Horst fragte mich, ob das Recht sei, und ich sagte: ja. Kesten nehme ich vor allem sei-nen fürchterlichen Stil übel, seine Präpotenz und Arroganz trotzdem. Er glaubt der neue Heine zu sein. Unseren lieben netten verrückten Hans Sahl mag ich dagegen sehr gern [...] Ich bin eine bleich alte Winterkartof-fel, nix schön mehr [...]".

Mit Horst Lange

126 Schaefer, Oda, Schriftstellerin (1900-1988). Eigenh. Ge-dichtmanuskript (16 Zeilen) mit U. Ohne Ort, November 1958. Fol. 1 Seite. Doppelblatt, auf dem 2. Blatt ein Gedicht von Horst Lange. 380.-

"Für Marianne Langewiesche || Amsel im Winter || Du süsse Kehle, grün und irrend, | verloren tief im Nebelgrau | Erlahmter Flügel, furcht-sam schwirrend | Wie Fledermaus vor Tag und Tau [...] Und schmilzt in Dämmertraum und Feuchte | Zu früh wie Weidenrohres Ton, | O Amsel Klage, bis es leuchte, | Das junge Jahre vom blauen Thron. || Oda Schaefer [...]" - Auf Blatt 2 des Doppelblattes: Lange, Horst, Schriftsteller (1904-1971). Eigenh. Gedichtmanuskript (16 Zeilen) mit U. Ohne Ort und Jahr. 4°. 1 Seite. - "Attischer Mond || Attischer Mond, - die Stelen | Bezeugen den vielfachen Tod: | Ölbäume, Wein, Asphodelen, | Männer, vom Schier-ling bedroht [...]" - Sehr schönes Ensemble des Dichterpaares.

127 Schaukal, Richard von, Schriftsteller (1874-1942). Ausge-

wählte Gedichte. Leipzig, Insel-Verlag, 1904. 8°. 4 Bl., 118 S. O-Kart. (leichte Altersspuren). 150.-

Erste Ausgabe. - Wilpert-G. 16. Sarkowski 1432. - Vortitel mit eigenh. Widmung und U. des Verfassers "Gustav Kühl | für sein wunderschönes Mörike-Buch | dankbar | Richard Schaukal | Wien 13. X. [190]4." Das er-wähnte Buch erschien bei Schuster & Loeffler 1904 in der Reihe "Die Dichtung", Bd. X. - Bindung gelockert, unbeschnitten.

128 Scheel, Mildred, Ärztin und Gründerin der Deutschen

Krebshilfe (1932-1985). Masch. Brief mit eigenh. U. Bonn, 27. IV. 1978. 4°. 1 Seite. 100.-

An Heinz Tillmanns: "[...] Ich bitte um Ihr Verständnis, daß es mir aus Gründen der Parität nicht möglich ist, Ihrer Tochter eine Empfehlung für ein Krankenhaus zu geben, in dem sie sich in Psychosomatik weiterbilden kann. Ich bin sicher, es wird ihr auch ohne meine Hilfe gelingen, eine ent-sprechende Anstellung zu finden [...]".

129 Schillings, Karl Georg, Forschungsreisender und Photo-

graph (1865-1921). Eigenh. Brief mit U. Berlin, 5. III. 1901. Gr.-8°. 2 Seiten. Hotelbriefpapier mit Abb. des "Monopol-Hotel" beim Bahnhof Friedrichstrasse. 80.-

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An eine Gräfin, deren Einladung er annimmt. Erwähnt einen Vortrag bei der Geographischen Gesellschaft in Hamburg. - Schillings unternahm aus eigenen Mitteln mehrere Expeditionen nach Ostäquatorialafrika, von denen er mit damals einzigartigen photographischen Aufnahmen von Tie-ren in der Wildnis zurückkehrte. Insbesondere seine Nachtaufnahmen mit Blitzlicht erregten über Fachkreise hinaus großes Aufsehen. Sein Buch "Mit Blitzlicht und Büchse" (1905) wurde ein Bestseller. Schillings gilt als Vorkämpfer der Naturschutzbewegung. - Gering fleckig.

130 Schink, Johann Friedrich, Theaterdichter und Kritiker

(1755-1835). Spott- und Jubelalmanach für Deutsche. Hamburg, Bohn, 1815. 8°. Mit einem Kupferstich von Rosmäsler. 23 Bl., XXIV S., 1 Bl., 191 S. Schlichter Interimsumschlag. 150.-

Erste Ausgabe. - Goed. VIII, 89, 173. Köhring 104. Marwinski 555. Lanckoronska-R.: "Johann Friedrich Schink, der Hamburger Theater-dichter, veröffentlichte auf Veranlassung des dortigen Verlegers Bohn 1815 einen 'Spott- und Jubelalmanach für Deutsche', dessen sämtliche Gedichte sich auf die historischen Ereignisse von 1912 bis 1814 bezie-hen." - Wohlerhalten. - Sehr selten.

131 Schmitt, (Georg) Alois (Aloys), Komponist (1827-1902).

Rückseitig eigenh. beschriftete Visitenkarte. Dresden, 10. II. 1897. 6,5 x 10 cm. 80.-

"Bonjour Monsieur Cohen. Herzl. Dank für freundliche Gratulation zu No: 70! Wenn ungläubig, bitte Lexicon nachschlagen. Meine Frau erwie-dert die Grüße des kleinen alten Herrn mit seinen 51 Kindern. Den alten Stammgästen, soweit sie noch existieren freundl. Gruß [...]" - Schmitt war Hofkapellmeister in Schwerin von 1856-1892, Dirigent, Pianist, musikali-scher Bearbeiter und Komponist und später als Direktor des Dresdner Mozartvereins.

132 Schröder, Rudolf Alexander, Schriftsteller (1878-1962).

Nachklang und Andenken. [Umschlagtitel]. Berlin, Ganymed, Graphische Anstalt für den Verfasser, 1933. 4°. 8 nn. Bl. OKart. (minimal lichtrandig). 120.-

Eins von 100 Exemplaren. - Erste Ausgabe. - Adolph 28. Wilpert-G. 71. - Privatdruck der Gedichte, nicht im Handel erschienen. - Kräftiges Büt-ten, unbeschnitten.

Gebetbuchhandschrift

133 Schuster (geb. Graf), Apollonia, Bäuerin (Daten nicht er-mittelt). Gebetbuch. Deutsche Handschrift auf Papier. Geschrie-ben brauner und roter Tinte mit zahlr. naiven Federzeichnungen und Vignetten in beiden Farben. Rothbach und Sickertshofen, Kreis Dachau, 1804-40. 8°. 2 nn. Bl., 52 pag. S., 6 nn. Bl. Rote Pp. d. Zt. mit reicher (oxydierter) floraler und ornamentaler Deckel-goldprägung; in Pp.-Schuber d. Zt. (dieser beschabt). 200.-

Hübsches handschriftliches Bauerngebetbuch. Titelblatt: "Beschriben von der apolonia Grafin von Rottbach anno 1804 | Aben[d]gebeth | Meß-gebeth | Gebeth zum sterbenden | Jesu am H Kreuz | Gebeth zur Heile | Dreyfa[l]tigkeitbeichtgebeth | Communon [...] Kreuzweg." Mit späteren Nachträgen der Apollonia Schuster (geb. Graf) und der Maria Schuster

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"Bauerstochter von Siegertshof" aus den Jahren 1836-40. Gemeint sind wohl die Orte Sickertshofen bei Schwabhausen und Rothbach im Kreis Dachau. - Gering fleckig, sonst gut erhalten.

134 Seebaß, Friedrich, Schriftsteller und Literaturwissenschaft-

ler (1887-1963). 2 eigenh. Briefe mit U. Stuttgart und Marbach am Neckar, 5. XII. 1937 und 4. II. 1938. Verschied. Formate. 3 Seiten. 75.-

An einen Buchhändler in München mit Buchbestellungen etc. Erwähnt das Schiller-National-Museum. - Eintragungen des Empfängers.

135 Seidlin (eig. Koplowitz), Oskar, Schriftsteller und Germa-

nist (1911-1984). Mein Bilderbuch. Gedichte. Zürich, Oprecht, 1938. Gr.-8°. 70 S. OLwd. (läd. Schutzumschlag liegt bei). 200.-

Erste Ausgabe. - Vorsatz mit eigenh. Widmung und U. des Verfassers "Dem Freunde Joachim, damit er nicht mehr weine und sieht, dass auch 'Leistungen' nichts wert sind. | Oskar. | Weihnachten 1943". - Seidlin stu-dierte Literatur und Philosophie (u.a. bei Theodor W. Adorno) und emig-rierte 1933 in die Schweiz, 1938 in die Vereinigten Staaten. Ab 1946 un-terrichtete er bis 1972 bzw. 1979 als Professor für deutsche Sprache an der Ohio State University bzw. an der Indiana University in Bloomington, Indiana). Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ehrte Oskar Seidlin 1968 mit dem Friedrich-Gundolf-Preis für die Vermittlung deut-scher Kultur im Ausland. - Beiliegend ein Separatdruck aus dem "Journal of the History of Ideas" (Vol. III, Nr. 4, Oct. 1942, S. 415-442) mit dem Titel "Georg Brandes 1842-1927" und der eigenh. Widmung und U. auf dem Umschlag "Dem guten, bösen Joachim aus des Gabenhorns Fülle liebevollst | Oskar. | Ritchie, irgendwann." - Gebrauchsspuren.

136 Singer, Paul, Kaufmann und Politiker (1844-1911). Eigenh.

rückseitig beschriftete Visitenkarte mit U. "P.". Ohne Ort (Berlin) und Jahr. 5,5 x 10 cm. 100.-

"Meine liebe Sophie! Meinen duftigen Gruß wirst Du erhalten haben; jetzt noch meinen einfachen aber dafür um so herzlicheren Geburtstags-wunsch, den ich noch recht oft zu wiederholen hoffe und wünsche. Seit Dienstag ist das Wetter hier wieder ganz gut u. trample ich die Waldwege tüchtig ab. Auf Wiedersehen Montag. Dein P." - Singer war 1868 Mit-gründer des Berliner demokratischen Arbeitervereins und schloß sich 1869 der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei an. Nach dem Erlaß des Sozialistengesetzes 1878 half er beim Aufbau illegaler Parteiorganisatio-nen und bei der Gründung der Zeitung "Sozialdemokrat" in Zürich. 1884 gründete er das "Berliner Volksblatt", einen Vorläufer des "Vorwärts". Seit 1883 Berliner Stadtverordneter, war S. 1884-1911 Reichstagsabgeord-neter, wurde 1885 Mitglied des Parteivorstandes und 1890 neben August Bebel Parteivorsitzender. Seit 1900 war er Mitglied des Internationalen Sozialistischen Büros in Brüssel. Er. zählte zu den bedeutendsten Politi-kern der deutschen Sozialdemokratie im Kaiserreich.

137 Skasa-Weiß, Eugen, Schriftsteller (1905-1977). Eigenh. Al-

bumblatt mit U. Ohne Ort, 8. III. 1958. Schmal-4°.1/2 Seite. 40.- "Weils so schön war [...]" - Des weiteren Eintragungen von Frau Kon-

stanze und Sohn Michael.

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138 Stehr, Hermann, Schriftsteller (1864-1940). Eigenh. Brief

mit U., eigenh. Postkarte mit U. sowie masch. Brief mit eigenh. U. Bad Warmbrunn und Schreiberhau, 29. I. 1923 bis 7. XII. 1929. Verschied. Formate. Zus. 6 Seiten. 100.-

An den Verleger Oskar Hellmann in Glogau. - I. Mit zahlreichen Fra-gen zum Glogauer Gymnasium und Internat. Stehr beklagt in dem Brief zu Recht sein "leidiges Namengedächtnis": er adressiert den Brief an Os-kar Heller. Erwähnt die Besetzung des Ruhrgebiets. - II. Über seine Lese-reise in Schlesien und mit Bestellung eines Mietautos. - III. Interessante Äußerung über Vorlesungsabende im Allgemeinen. - Stehrs schriftstelle-risches Werk befasst sich meist mit Schlesien. - Etw. fleckig.

139 Stickelberger, Emanuel, Schriftsteller (1884-1962). Der

Fabelfänger von Weiningen. Frauenfeld, Huber für den Verfasser, 1952. Gr.-8°. Mit 3 Orig.-Holzstichen in Graudruck von Hans Witzig. 42 S., 2 Bl. OKart. (leicht staubrandig). 50.-

Nr. 23 von 250 Ex. der Gesamtauflage; Impressum mit eigenh. Wid-mung und U. des Verfassers "Herrn Hanns Klasing freundlichst | Emanu-el Stickelberger | Uttwil am Bodensee, 8. 6. 1956." - Erste Ausgabe. - Wil-pert-G. 66. - "Den Teilnehmern an der Jahresversammlung der Schweize-rischen Bibliophilen-Gesellschaft in Luzern vom 17. und 18. Mai 1952 durch einige Basler Mitglieder gestiftet." Druck auf Ingres-Bütten. - Un-beschnitten.

140 Stinde, Julius, Schriftsteller (1841-1905). Eigenh. Brief mit

U. sowie eigenh. Postkarte mit U. Berlin, 15. und 19. I. 1903. 8°. 2 Seiten. 100.-

An den Journalisten Franz Hirsch: "[...] bitte meinem Namen mit unter die Einladung zum [Georg] Scherer-Abend zu setzen [...]" - "Sehr erfreut Herrn Scherer [...] begrüßen zu können [...]".

141 Strauss, Alice, Schwiegertochter von Richard Strauss

(1904-1991). Eigenh. Brief mit U. Garmisch-Partenkirchen, 19. III. 1985. 4°. 1 Seite. Gelocht. 80.-

An Heinz Tillmanns, der eine Biographie des Dirigenten Karl Tutein plante: "[...] Ich habe nun nachgesehen, was sich von Herrn Tutein bei uns befindet u. fand nur die 3 in der Beilage mitgesandten Briefe. Auf der Karte ist sonst nichts vermerkt. Ich bedauere, daß meine Nachsuche so dürftig ausfiel [...]" - Beiliegend: Kopien der 3 erwähnten Briefe.

142 Sudermann, Hermann, Schriftsteller (1857-1928). Eigenh.

Postkarte mit U. sowie masch. Brief mit eigenh. U. Franzensbad und Berlin, 30. VIII. 1893 und 10. IX. 1929. Verschied. Formate. 2 Seiten. 80.-

I. An Paul Schwengers in Altenhasslau: "[...] Ihr Reisebegleiter hat sich einen schlechten Scherz erlaubt [...]" - An den Schriftsteller Richard Wil-de (1872-1938) mit einem Gruß: "[...] Zur Sache selbst möchte ich mich freilich nicht gerne äußern [...] Hoffentlich kommen wir bald wieder ein-mal in unserem Verbande zusammen [...]".

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143 Tutein, Karl, Generalmusikdirektor (1887-1984). Masch. Manuskript mit eigenh. U. Ohne Ort und Jahr. 4°. 1 Seite. 120.-

"[...] Künstlerischer Lebenslauf. | Nach meinem Musikstudium in Mannheim und am Konservatoium in Sondershausen begann im Herbst 1909 meine Theaterkapellmeisterlaufbahn am Stadttheater in Colmar im Elsass. Von hier führte mich der Weg über die Bühnen von Graudenz und Berlin (Komische Oper) nach Augsburg, wo ich zunächst zwei Jahre tätig war. 1914 wurde ich zum Wehrdienst einberufen und Teilnehmer am 1. Weltkrieg, den ich trotz 3maliger Verwundung bis 1918 mitmachen muss-te. Nach Kriegsende holte mich der damalige Intendant des Augsburger Stadttheaters als 1. Kapellmeister an seine Bühne, wo für mich eine se-gensreiche Arbeit begann. Während dieser Zeit brachte ich für Augsburg, neben vielen Neueinstudierungen, 32 Erstaufführungen heraus, darunter auch Hindemiths 'Cardillac', Kreneks 'Jonny spielt auf', Schrekers 'Schatzgräber', Korngolds 'Tote Stadt', Franckensteins 'Li-Tai-Pe' und von Richard Strauss 'Elektra'. 1928 kam ich an das Opernhaus in Graz, wo ich 4 Jahre als Operndirektor tätig war und viele Erstaufführungen für Graz herausbrachte, darunter u. a. 'Turandot', 'Boris Godunow', 'Jenufa', Parsifal' und 'Die Frau ohne Schatten'. 1932 holt mich Hans Knapperts-busch als Nachfolger Karls Elmendorffs an die Staatsoper nach Danzig. Von 1924-1943 war ich in ununterbrochener Reihenfolge allsommerlich Dirigent der Waldopernfestspiele in Zoppot. Ende 1945 wurde ich als e-hemaliger Reserveoffizier nochmals zur Wehrmacht einberufen, geriet in russische Kriegsgefangenschaft und konnte erst nach dreieinhalb Jahren heimkehren. Ab 1949 betätigte ich mich fortan als Gastdirigent in Oper und Konzert. Am 20. Februar 1950 dirigierte ich auf Einladung von In-tendant Dr. Rennert in Hamburg 'Tristan und Isolde' und am 19. No-vembeer 1950 erstmals wieder an der Münchener Staatsoper (Prinzregen-tentheater) 'Aida'. Von dieser Zeit ab war ich ständiger Gastdirigent im Verband der Münchener Staatsoper. Weitere Gastspiele folgten in Bre-men, Würzburg, Hof, Braunschweig, Salzburg, Dortmund, sowie in Dublin und Barcelona. [...]" - Beiliegt: I. Gratulationskarte zum 90. Ge-burtstag mit eigenh. U. von Erich Kiesl. - II. 6 Original-Photographien. - III. Weitere Beilagen.

144 Twining, Louisa, Symbols and Emblems of Early and Me-

diaeval Christian Art. London, Longman, Brown, Green, and Longmans, 1852. 4°. Mit 93 Tafeln,. X, 190 S. Lwd. d. Zt. (leicht berieben, bestoßen). 175.-

Der seltene Originaldruck. - Exlibris. Stempel auf Vorsatz. Mit einigen wenigen Bleistift-Anstreichungen.

Vorzugsausgabe mit Zeichnung

145 Ulrich - Hofmannsthal, Hugo von, und Richard Strauss, Der Rosenkavalier. Komödie für Musik in drei Aufzügen. Illust-riert von Gerhard Ulrich. München, Süddeutscher Verlag, 1966. Fol. Mit 77 teilw. ganzseit. Illustrationen von Gerhard Ulrich. 2 weiße Bl., 142 S., 7 Bl. (das letzte weiß). OLdr. von Willy Pingel, Heidelberg. Mit transparentem Umschlag. In illustr. Orig.-Schuber. 280.-

Vorzugsausgabe für den Verleger. - Nr. 6 von 25 Ex. außerhalb des Handels (Gesamtaufl.: 75) auf Bütten und im Handeinband. - Auf den letzten beiden Blättern numeriert, signiert und datiert "August 1966" vom Illustrator Gerhard Ulrich (1903-1988) sowie mit den eigenh. Signa-

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turen von Rudolf Hartmann (Inszenierung), Joseph Keilberth (Musikali-sche Leitung), Ingrid Bjoner (1927-2006; Die Feldmarschalllin), Kurt Böhme (Der Baron Ochs), Hertha Töpper (Octavian, genannt Quinquin), Benno Kusche (Herr von Faninal), Erika Köth (Sophie, seine Tochter) und N. N. (Ein Sänger). Auf dem zweiten leeren Blatt vorne zusätzlich mit einer sehr hübschen Pinselzeichnung in Rötel (11 x 13 cm) sowie der Widmung (ebenfalls in Pinselzeichnung): "für Franz Greiser MDCCCCLXVI 1 Oktober | eine Komödie für Musik präsentiert von G. Ulrich". Franz Greiser (1914-2008) war 1962-80 Verlagsdirektor beim Süddeutschen Verlag. - Erschienen aus Anlaß der Rosenkavalier-Aufführung der Münchner Festspiele von 1966. - Gut erhalten.

146 Verly, Hippolyte, Essai de Biographie Lilloise comtempo-

raine. Augmenté d'un supplément et accompagné de notes histori-ques et biographiques. Lille, Leleu, 1869. 4°. 2 Bl., IV, 247 S. O-rig.-Broschur (Umschlag angeschmutzt und mit Randläsuren).

150.- Unaufgeschnitten. Sehr gute Innenerhaltung. 147 Volk, Klaus, Dirigent (Daten nicht ermittelt). Masch. Brief

mit eigenh. U. Walldorf, 15. V. 1976. 4°. 2 Seiten. Gelocht. 60.- An Karl Tutein: "[...] Nach Lübeck waren wir kurze Zeit in Bremen,

von dort aus bekam ich dann die GMD-Position der Hofer Symphoniker und wenig später die künstlerische Leitung der Stiftung Dr. Hoch's Kon-servatorium. Nachdem ich ein Jahr lang beide Positionen hatte [...] habe ich mich dann, vor allem aus finanziellen und familiären Gründen für Frankfurt entschieden und dort die Familie wieder versammelt. Bei unse-rem genialen Bildungssystem war der Umzug von einem Bundesland in ein anderes immer eine fürchterliche Plagerei für die Kinder, die immer wieder auf ein anderes Schulsystem umlernen mussten. Hier in Frankfurt ist die Kulturpolitik zwar auch nicht gerade grossgeschrieben, dafür habe ich aber ein Institut mit einer sehr guten und alten Tradition. Hindemith, Klemperer, Toch u. a. haben hier studiert und Leute wie Clara Schumann, Davison und Humperdinck waren als Dozenten tätig [...]".

148 Wachtel, Theodor, Sänger (1823-1893). Porträtphotogra-

phie mit eigenh. Widmung und U. am Unterrand des Trägerkar-tons. Ohne Ort und Jahr. 10 x 6 cm. 75.-

"Meiner liebenswürdigen Landsmännin Fräulein Wulf zur Erinnerung [...]" - Photographie von L. Hasse in erlin. - Wachtel wirkte in Schwerin, Dresden, Würzburg, Darmstadt, Hannover, Kassel und 1863-68 an der Hofoper in Berlin.

149 Wegener, Georg, Geograph und Forschungsreisender

(1863-1939). Eigenh. Brief mit U. sowie 2 eigenh. Postkarten mit U. Berlin, 30. XI. und 31. XII. 1892 sowie 4. XI. 1893. Verschied. Formate. Zus. 3 1/2 Seiten. 180.-

An Herrmann Hofmann in Leipzig. - I. Karte mit gedruckter Kopfzeile "Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin": "[...] Am nächsten Sonnabend ist Sitzung; es spricht Herr Dr. Marcuse über seine Polarhöhenbeobachtun-gen in Honolulu, und Herr Dr. Wolf über West-Ecuador [...]" Er ver-spricht eine Bibliotheksführung. - II. Mit Neujahrswünschen und über

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sein verstauchtes Bein. - III. Mit Kondolenzworten: "[...] Das ist ja das Recht der Freundschaft, daß sie verlangen darf, am Leide des anderen e-benso gut teilnehmen zu dürfen, wie an der Freude [...]" - Wegener be-reiste seit 1892 alle Erdteile und erforschte besonders Ostasien und die chinesische Provinz Kiangsi. Während des Chinesischen Kriegs bereiste er als Berichterstatter die Provinz Petschili. Er lehrte 1910-33 Geographie an der Handelshochschule in Berlin.

150 Wehner, Herbert, Politiker (1906-1990). 2 masch. Briefe

mit eigenh. U. Bonn, 9. X. 1968 und 7. V. 1976. 4°. Zus. ca. 2 1/2 Seiten. Mit Umschlag. Der spätere Brief gelocht. 250.-

An Eva Tillmanns. - I. (9. X. 1068): "[...] daß ich Ihre Bitterkeit verstehe und Ihre Fragen verstehe, daran brauchen Sie nicht zu zweifeln. Ich bin keineswegs der Meinung, daß Menschen wie Sie 'nur ein Ballast für den Staat' sind. Ihnen ist aber nicht damit geholfen, wenn ich Ihnen darzule-gen versuche, daß Ihr Problem das Problem leider vieler älterer Menschen ist, die durch Rationalisierung oder Automation in solche ernste Schwie-rigkeiten geraten sind. So ist es ein Problem, dessen sich der Staat und die Kräfte im Staat annehmen müssen, die der Technik nicht einfach ihren Lauf auch auf Kosten alter Menschen lassen wollen [...]" - II. (7. V. 1976) Über Fragen der Rentenversicherung für Zeiten der Arbeitslosigkeit: "[...] Ich bedaure, daß ich Ihnen keine weitere Hilfe anbieten kann und möchte bei dieser Gelegenheit noch zu verstehen geben, daß es weder der Bun-desregierung noch den Bundestagsabgeordneten erlaubt ist in das Verfah-ren der Behörden einzugreifen. In einem Rechtsstaat muß die Durchfüh-rung der Gesetze den dafür bestimmten Behörden überlassen bleiben [...]".

151 Weisflog, Carl, Schriftsteller und "Serapionsbruder" (1770-

1828). 40 eigenh. Briefe mit U. Sagan, 8. I. 1822 bis 6. II. 1827. 4°. Zus. 90 Seiten. Auf Anfrage

An den Herausgeber der Dresdener "Abendzeitung" Karl Gottlieb Theodor Winkler (1775-1856; Pseud. Theodor Hell). In der "Abendzei-tung" sind die weitaus meisten Erzählungen Weisflogs zuerst erschienen (vgl. Goedeke VIII, 506-11 und XIII, 246 f.). - Meist über seine Werke und Veröffentlichungen. - Stellenw. mit alt hinterlegten Einrissen. - Weisflog war ab 1827 Stadtgerichtsdirektor in Sagan. Durch die Bekannt-schaft mit E.T.A. Hoffmann 1819 zum Schreiben angeregt, veröffentlichte er "Phantasiestücke und Historien" (1824-29). - Briefe von Weisflog sind sehr selten: der einzige für uns im Handel nachweisbare Brief ist ebenfalls an Winkler gerichtet (1822), stammt aus der Sammlung Alexander Meyer Cohn und wurde 1905, sowie 1977 (410.- DM) und 1988 (380.- DM) ver-steigert. Die Datenbank "Kalliope" verzeichnet nur 4 Briefe von Weisflog. Unser Konvolut stammt aus der Sammlung Künzel. - Genaue Beschreibung auf Wunsch.

152 Weiß Ferdl (d. i. Ferdinand Weisheitinger), Schriftsteller

und Humorist (1883-1949). Eigenh. illustr. Glückwunsckarte mit U. München-Solln, 4. IX. 1947. Qu.-8°. 2 Seiten. Mit eigenh. Um-schlag. 150.-

An den Opernsänger Georg Wieter in München: "[...] zu Ihrer Vermäh-lung senden wir Ihnen die allerherzlichsten Glückwünsche. In unserer heutigen lieblosen Zeit braucht man einen treuen Kameraden, das ist das Einzige, was das Leben noch lebenswert macht. Gesundheitlich geht es

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uns beiden wieder ganz ordentlich. Im September bin ich viel auf Gast-spielreisen. Es würde uns sehr freuen Ihre Gattin kennen zu lernen. Glück und Segen Ihre Weiß Ferdl's." - Georg Wieter (1896-1988) kam 1935 an die Bayerische Staatsoper in München. Hier hatte er als erster Spielbaß und als Baß-Buffo während seiner langjährigen Zugehörigkeit zu diesem Opernhaus große Erfolge. - Sehr selten.

153 Wieland, Christoph Martin, Johann Jakob Hottinger

und Friedrich Jacobs, Neues Attisches Museum. Bde. I-III (alles Erschienene). Zürich und Leipzig, Geßner und Schmidt, 1805-11. 8°. Pp. d. Zt. (I und II) bzw. Hldr. d. Zt. (III; bestoßen und berie-ben). 250.-

Erste Ausgabe. - Goedeke IV/3, 569, 161. - Fortsetzung des von 1796-1803 erschienenen "Attischen Museum". Wieland vereinigte hier die bes-ten Ergebnisse seiner Tätigkeit als Übersetzer aus den klassischen Spra-chen. - Jeder Band mit 3 Heften, der erste erhielt lediglich einen Druckti-tel zu Heft 1; Bde. II und III jeweils mit Bandtitel. - Bis auf ein Heft mit beigebundenen Orig.-Umschlägen bzw. Umschlagtiteln. Band 3 mit ge-löschtem Bibliotheksstempel.

154 Wildenbruch, Ernst von, Schriftsteller (1845-1909). Ei-

genh. Brief mit U. Berlin, 6. X. 1884. Gr.-8°. 1 Seite. Doppelblatt. 75.-

An einen Herrn: "[...] in Erwiderung auf Ihr gefälliges Schreiben vom gestrigen Tage ertheile ich Ihnen hierdurch meine Genehmigung zu dem beabsichtigten öffentlichen Vortrage meiner 'Danaide' am 6. kommenden Monats. Weitere Bemühungen sind ihrerseits in der Sache nicht erforder-lich. - Indem ich bemerke, daß die Novelle zu Ostern nächsten Jahres in Verbindung mit zwei anderen im Buchhandel erscheinen wird [...]" -Wildenbruchs "Neue Novellen" (Berlin 1885) enthielten "Das Riech-büchschen", "Die Danaide" und "Die heilige Braut".

155 Winckler, Josef, Schriftsteller (1881-1966). Pumpernickel.

Menschen und Geschichten um Haus Nyland. 1.-20. Tausend. Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt, 1926. 8°. XI, 487 S., 2 Bl. An-zeigen. Illustr. OLwd. (Gelenke minimal eingerissen). 100.-

Erste Ausgabe. - Vortitel rückseitig mit eigenh. Widmung und U. des Verfassers "Den Marburger Studenten | zum Beschmunzeln | der Welt! | Zu Marburg lebte mein Vater | viele Jahre und gründete hier | den chur-hessischen Bauern- | verein, wie in diesem Buche | beschrieben! Und bei seinem | Tode schrieben die Zeitungen: | 'Der Messias der Hessischen | Bauern ist gestorben' | (Frankf. Ztg.) | Josef Winckler". - Bibliotheks-stempel auf Deckelinnenseite und Titel (aus einer Corpsbibliothek).

Wolf-Ferrari und Wilhelm Mauke

156 Wolf-Ferrari, Ermanno, Komponist (1876-1948). Eigenh. musikalischer Albumeintrag mit Widmung und U. Hohenbrunn, 30. IV. 1922. 10 x 13 cm. 250.-

Dreitaktiges Musikzitat auf den Text "El specio me ga dito che son be-la" aus der Oper "I Quatro Rusteghi" (1906, nach Goldoni), mit Wid-mung "Zur freundlichen Erinnerung eines unsichtbaren Freundes Ihres Freudes [...]". - Auf demselben Blatt noch weitere vier Eintragungen: I.

Page 49: Osterglocken...4 d. Zt. (Ecken bestoßen, Rücken im hinteren Außengelenk ca. 5 cm eingerissen). 100.- Der seltene Originaldruck. - Stärker braunfleckig, Innengelenken lä-diert

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Behn, Fritz, Bildhauer (1878-1970): "Zur Erinnerung an die unvergessli-chen Thamar-Stunden [...] 15. VIII. 1922" - II. Ellmenreich, Erna, Sänge-rin (1885-1976): "zur Erinnerung an die Stuttgarter Thamar [...] 3. Nov. 1922" - III. Kindermann, Lydia, Sängerin (1891-1954): Unterschrift. - IV. Rückseitig: Mauke, Wilhelm, Komponist (1867-1930). Eigenh. musikali-sches Albumblatt mit Widmung und U. München, November 1921. Schmal-4°: "Der erste Gast im Buch, der erste nicht im Haus: Ein seltsam köstlich Band - in diesen Zeiten doppelt selten - umschlingt unsere Her-zen. Ein buntes, schweres Seidenband, bestickt mit edlen Blumen. Freundschaft, Güte, Schönheit, Kunst, Dankbarkeit und Treue: so heissen diese reinen Blumen. Dies Band verdorre nimmerdar, es hält wol bis zum letzten Jahr. Aus der biblischen Oper 'Thamar' [dreitaktiges Musikzitat, Klavierauszug] die 1919 im Hause Klöck inspiriert wurde [...] Gretls und Adolfs Hausgenosse der Jahre 1920-21 in unauslöschlicher Dankbarkeit [...]" - Mauke und Wolf-Ferrari waren befreundet. - Beilagen.

157 Zille, Heinrich, Zeichner und Graphiker (1858-1929). Zwi-

schen Spree und Panke. Neue Folge der Berliner Geschichten und Bilder. Dresden, Reissner, 1925. 4°. Mit 170 Abb. auf Tafelseiten. 30 S., 1 Bl. Grüne OLwd. (gering bestoßen) mit goldgepr. Deckel- und Rückentitel. 480.-

Erste Ausgabe. - Mit mehrzeiliger eigenh. Widmung und U. von Hein-rich Zille an den Berliner Kunstdrucker Sebastian Malz: "'Zwischen Spree und Panke' - mein lieber Herr S. Malz - wir kennen die Gegend - viel-leicht denken Sie beim Lesen und Schauen an Ihren ollen H. Zille. April 1928. Herzlichst!" - Mit Beiträgen von R. Danke, A. Heilborn und Zille selbst.

158 Zobeltitz, Fedor von, Schriftsteller und Journalist (1857-

1934). Daniel Kern | Hofbuchhändler. Berlin, Aldus-Druck, 1930. Gr.-8°. 8 nn. Bl. OKart. mit roter Fadenheftung. 40.-

Erste Ausgabe. - Nr. 16 von 400 Ex. der Gesamtauflage, gedruckt, "und den Teilnehmern am Kantate-Essen 1930 gewidmet von Aldus-Druck Berlin". - Wohlerhalten.

"Die Negerfrage ist ein wunder Punkt "

159 Zuckmayer, Carl, Schriftsteller (1896-1977). Masch. Brief mit eigenh. U. Oberstdorf, 12. VII. 1950. Fol. 1 Seite. 150.-

An die Schriftstellerin Marianne Langewiesche: "[...] Ihren Wunsch, Eu-ropa von außen zu sehen und Amerika kennen zu lernen, kann ich sehr gut verstehen. Ich halte ihn auch für berechtigt und für durchaus gesund. Ich werde mir gemeinsam mit meiner Frau überlegen, was wir bei unse-rem nächsten Zusammentreffen mit einflußreichen Besatzungsleuten [....] dafür tun können. Mit dem, was Sie über die Neger schreiben, haben Sie ganz recht. Aber ich glaube, es wäre klüger, darüber nicht mit den Ame-rikanern zu sprechen, die dann allzuleicht vermuten, daß man hinüberfah-ren will, um ihre Schwächen aufzuspüren und nachher darüber zu schimpfen. Die Negerfrage ist ein wunder Punkt bei ihnen, und man er-wähnt sie am besten garnicht. Wenn Sie dann einmal drüben sind, können Sie schon hinkommen, wo Sie wollen. Ich selbst habe sehr gute Beziehun-gen zu amerikanischen Negerkreisen und könnte Ihnen da helfen. Die Hauptsache wäre überhaupt, daß man Sie bald hinüberschickt. Natürlich wäre es am besten, wenn Sie mit Ihrem Mann zusammen fahren könnten.

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Allderdings habe ich eine leise Befürchtung, daß die Entwicklung der Weltlage während der letzten Wochen diesen Austausch- und Studien-Programm nicht allzu günstig ist. Aber das ist nur eine Vermutung [...]".

160 Zumpe, Hermann, Dirigent (1850-1903). Eigenh. Album-blatt mit U. Ohne Ort und Jahr. Qu.-8°. 1 Seite. 100.-

"Das Beste in manchen Musikstücken sind - die Pausen [...]" - Zumpe wurde 1872 von Richard Wagner nach Bayreuth geholt, wo er an der Fer-tigstellung der Nibelungen-Partituren mitarbeitete. 1874 wurde er Thea-terkapellmeister in Salzburg, 1877 in Würzburg, 1878 in Magdeburg, 1879 in Frankfurt/Main, 1882 in Hamburg, 1891 Hofkapellmeister in Stuttgart, 1898-1901 in Schwerin und ab 1901 in München. - Ecken mit Montage-spuren.

Nr. 77 Anette Kolb von Stefan Moses (Ausschnitt)

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Nr. 54 Alexander von Humboldt

Nr. 115 Johann Friedrich Reichardt