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RATIONALITÄT HUMBOLDT FORUM WIRTSCHAFT ÖKONOMISCHES SYMPOSIUM GEFÜHL VS. KALKÜL – WIE RATIONAL HANDELT DER MENSCH? 20./21. NOV. 2007 HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN WWW.HUFW.DE PROGRAMM 11 Programm HUFW RZ.qxd 02.11.2007 17:33 Uhr Seite 1

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RATI

ONAL

ITÄT

HUMBOLDTFORUMWIRTSCHAFT

ÖKONOMISCHES SYMPOSIUM

GEFÜHL VS. KALKÜL –WIE RATIONAL HANDELT DER MENSCH?

20./21. NOV. 2007HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

WWW.HUFW.DE

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11 Programm HUFW RZ.qxd 02.11.2007 17:33 Uhr Seite 1

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PROGRAMMDAS SYMPOSIUM IM ÜBERBLICK

DIENSTAG20. NOVEMBER 2007WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄTSPANDAUER STRASSE 1

9:00 – 9:30 TREFFEN ALLER WORKSHOPTEILNEHMER

9:30 – 12:00 WORKSHOPS TEIL 1

12:00 – 12:30 MITTAGSPAUSE

12:30 – 14:00 WORKSHOPS TEIL 2

16:00 –16:15 GRUSSWORTPROF. DR. MARKSCHIES, PRÄSIDENT DER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

16:15 –17:15 ERÖFFNUNGSVORTRAG »EINGESCHRÄNKTE RATIONALITÄT«

17:15 –18:15 ERÖFFNUNGSVORTRAG PROF. DR. HABERMANN, DIREKTOR DES UNTERNEHMERINSTITUTS ASU

18:15 SEKTEMPFANG

ABENDPROGRAMM

NOBELPREISTRÄGER PROF. EM. DR. REINHARD SELTEN, KOORDINATOR DES LABORATORIUMS FÜR EXPERIMENTELLEWIRTSCHAFTSFORSCHUNG, UNIVERSITÄT BONN

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9:00 – 9:15 EMPFANG

9:15 –11:00EINFÜHRUNGSVORTRAG»WAS IST RATIONALITÄT?«

11:15 –13:45VORTRAG»GRENZEN DER RATIONALITÄT«

13:45 –15:15PODIUMSDISKUSSION »MIT BEHAVIORAL FINANCE BESSER ALS DER MARKT?«

PARALLEL

PODIUMSDISKUSSION»BEDINGUNGSLOSES GRUNDEINKOMMEN«

15:30 –17:00PODIUMSDISKUSSION»IRRATIONALITÄT ALS HERAUSFORDERUNGFÜR DEN LIBERALISMUS«

PARALLEL

VORTRAG»IRRATIONALITÄT UND MARKETING«

PARALLEL AUF ENGLISCH

VORTRAG»STATE-SPECIFIC ASPIRATIONS – THEORETICAL IMPLICATIONS AND EXPERIMENTAL ELICITATION«

17:15 –18:45ABSCHLUSSDISKUSSION »ALTERNATIVE RATIONALITÄTSKONZEPTE«

21:00 ABSCHLUSSPARTYSOPHIENCLUB

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KAPELLE

KAPELLE

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AB

MITTWOCH 21. NOVEMBER 2007WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄTSPANDAUER STRASSE 1

Hanspeter Oehri, Advisor to the Board of LGT Capital Management, Senior Portfolio Manager, Dr. Conrad Mattern,Vorstand der CONQUEST Investment Advisory AG, Dr. Rolf Banz, Chief Investment Architect bei Pictet, Moderation: Michael Best, Leiter hr-Börsenredaktion

u. a. Prof. Dr. Christian Kirchner, Bürgerliches Recht, Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Dr. Thea Dückert, MdB, Grüne und Heinz Lanfermann, MdB, FDP

Prof. Dr. Georg Felser, Markt- und Konsumpsychologie, Hochschule Harz

Prof. Dr. Werner Güth, Direktor am Max-Planck-Institut für Ökonomik

Prof. Dr. Dirk Engelmann, Economics, Royal Holloway, University of London, Dr. Susanne Hahn, Prof. Dr. DorotheaKübler, Mikroökonomie, Technische Universität Berlin, Prof. em. Dr. Reinhard Selten, Koordinator des Laboratoriums für experimentelle Wirtschaftsforschung, Universität Bonn

Prof. Dr. Gebhard Kirchgässner, Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik und Ökonometrie, Universität St. Gallen, lic. iur. Robert Nef,Leiter des Liberalen Instituts in Zürich, Nils aus dem Moore, Referent für wissenschaftliche Kommunikation, Rheinisch Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), Berlin

Prof. Dr. Hartmut Kliemt, Philosophie und Ökonomik, Frankfurt School of Finance and Management

Prof. Dr. Wolfgang Scholl, Organisations- und Sozialpsychologie, Humboldt-Universität zu Berlin

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VERANSTALTUNGEN

Mi.28./Do. 29. Nov.,Tagung, Berlin

Grüne Metamorphosen

Zum 60. Geburtstag Petra Kellys

mit Helmut Lippelt,Tobias Münchmeyer,

Lukas Beckmann, Reinhard Bütikofer u.a.

Info: Marianne Zepp,T 030.285 34-235

[email protected]

Mi. 5. Dez.,Vortrag und Diskussion, Berlin

Umwelt und Demokratie

Die Herausforderung des langen Jetzt

mit Prof. Ernst-Otto Czempiel

Info: Jörg Haas,T 030.285 34-187

[email protected]

Do. 6. Dez., Podiumsdiskussion, Berlin

Täter oder Opfer

Herausforderungen des Klimawandels

für den Agrarsektor

Info: Christine Chemnitz,

T 030.285 34-312, [email protected]

Fr. 7./Sa. 8. Dez., Kongress, Berlin

Kulturkritik revisited

Reden über unsere Verhältnisse:

Konsum, Beziehungen, Bildung

mit Ulf Poschardt, Katharina Rutschky,

Gustav Seibt u.a.

Info: Jan Engelmann,T 030.285 34-252,

[email protected]

Do. 13. Dez., Fachtagung, Berlin

Miteinander leben

Geschlechterdemokratie im

multireligiösen Europa

Info: Karin Fröhlich,T 030.285 34-122,

[email protected]

Do. 13. Dez., Berlin, Neue Stichworte

zur geistigen Situation der Zeit

Familie

Abschied oder Renaissance?

mit Dr. Uta Maier-Gräwe

Info: Michael Stognienko,

T 030.285 34-241, [email protected]

Mi. 27. - Fr. 29. Februar 2008, Berlin

Internationale Konferenz

Klima und Wandel in Amazonien

Info: Annette von Schönfeldt,

T 030.285 34-325, [email protected]

PUBLIKATIONEN

Petra Kelly

Eine Erinnerung

Ein Foto- und

Essayband mit

zahlreichen

Abbildungen

und Beiträgen u.a.

von Ulrike Poppe,

Helmut Wiesenthal,

Lukas Beckmann, Marieluise Beck und Udo

Baron. Herausgegeben von der Heinrich-

Böll-Stiftung, Berlin 2007, ca. 160 Seiten,

Preis: 18 Euro, ISBN 978-3-927760-68-4,

Erscheint am 27. November!

Die Freiheit zu

sterben

Selbstbestimmung

durch Sterbehilfe und

Patientenverfügung

Hrsg. von der Heinrich-

Böll-Stiftung

mit Texten u. a. von

Torsten Verrel,Volker

Lipp, Andrea Mittelstädt und Oliver

Tolmein. Berlin 2007, 112 Seiten, 6 Euro,

ISBN 978-3-927760-62-2

Memorandum

Haben und

Nichthaben

Zur Ressourcenpolitik

im 21. Jahrhundert

Hrsg. von der Heinrich-

Böll-Stiftung, Berlin

2007, 54 Seiten, mit

Beiträgen von Patrick

Alley, Chandran Nair, Samuel Nguiffo u.a.,

Afghanistan

Schriften zur

Demokratieförderung

unter Bedingungen

fragiler Staatlichkeit.

Band 1.

Hrsg. von der Heinrich-

Böll-Stiftung.

Berlin 2006,88 Seiten

Böll.Thema

Ausgabe 2.2007

China

Volksrepublik China –

Republik des Volkes?

Bestellung und

Informationen unter:

www.boell.de/thema

WEBSITES

Dossier

Afghanistan

Ziviler Aufbau und militärische

Friedenssicherung

www.boell.de/afghanistan

Slow Trade – Slow Farming

Handelsregeln für eine global

zukunftsfähige Landwirtschaft

www.ecofair-trade.org

Migration – Integration – Diversity

Informationen, Analysen und Meinungen zu

Zuwanderung, sozialer und politischer

Integration und kultureller Vielfalt

www.migration-boell.de

WEITERBILDUNG

GreenCampus

Weiterbildung, Politik, Management

in der Heinrich-Böll-Stiftung

Info: Christian Neuner,T 030-285 34-118,

[email protected]

www.greencampus.de

DIE GRÜNE POLITISCHE STIFTUNG

Heinrich-Böll-Stiftung Hackesche Höfe

Rosenthaler Straße 40/41 10178 Berlin

T 030.285 34-0 F 030.285 34-109

[email protected] www.boell.de

Die Bücher sind im Handel sowie bei der

Heinrich-Böll-Stiftung erhältlich.

T 030.285 34-0

E [email protected]

I www.boell.de

Weitere Publikationen unter

www.boell.de/publikationen

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Es freut mich außerordentlich, dass das Humboldt-Forum Wirtschaft sein diesjäh-riges Symposium dem Thema „Rationali-tät“ widmet. Meiner Ansicht nach ist die-ses Thema für die weitere Entwicklungder Wirtschaftswissenschaften von sehrgroßer Bedeutung.

In diesem Sinne wünsche ich allen Teil-nehmern zwei interessante und, vordem Hintergrund des interdisziplinärstattfindenden Austausches, vor allembereichernde Tage.

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ES IST ZU WÜNSCHEN, DASS SICH MEHRJUNGE WIRTSCHAFTSWISSEN-SCHAFTLERINNEN MIT EXPERIMENTELLEN UND THEORETISCHEN BEITRÄGEN DIESEM FORSCHUNGSGEBIET ZUWENDEN.

PROF. EM. DR. DR. H.C. MULT. REINHARD SELTEN

PROF. EM. DR. DR. H.C. MULT. REINHARD SELTEN

GRUSSWORT

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Vor vielen Jahren, im Wissenschaftskollegzu Berlin: Da habe ich fast ein ganzes Jahreinen der führenden Wirtschaftswissen-schaftler dieses Landes (keinen BerlinerKollegen …) davon zu überzeugen ver-sucht, dass die Annahme, alle Menschenwürden im Alltag wie im Geschäftslebenmittels rational choice agieren, höchstproblematisch ist. Ich sagte dem ebensoklugen wie starrsinnigen Kollegen, dassdoch sehr viele Menschen vollkommenirrational handeln würden – ich kaufe bei-spielsweise, wenn ich denn einkaufe,immer die teure irische Butter, weil meineerste Freundin diese bevorzugte und michdie Butter an sie erinnert (meine Frauweiß, um dies noch anzufügen, von die-sem Zusammenhang).

Der Kollege pflegte bei diesem, wieich finde, höchst einschlägigen Bei-spiel und auch allen anderen, min-destens ebenso einschlägigen Bei-spielen, die ich für diese Zusam-menhänge aus dem eigenen Leben,dem von Freunden (und Feinden)anzubringen in der Lage bin, stetszu sagen: „Na, das ist dann eben Ihre Ratio-nalität“. Darauf replizierte ich: „Nein, dasist höchst irrational und Sie dürfen nichtjede Handlung als rational definieren. Dennsonst gibt es per definitionem keine irratio-nalen Handlungen und „rational choice“meint dann einfach: Sich irgendwie fürirgendetwas zu entscheiden“.

Dem berühmten Wirtschaftswissenschaft-ler habe ich, wie auch seine jüngsten Ver-öffentlichungen zeigen, nicht einmal denSchatten des Zweifels in sein festgefügtesTheoriegebäude werfen können. Auf der

anderen Seite zeigen jüngere Entschei-dungen des Nobelpreiskomitees, dass derZweifel an den Rationalitätsannahmender rational choice-Theory inzwischenpreiswürdig geworden ist – schade, dassich das vor neun Jahren noch nicht wuss-te, ich wäre nicht so bescheiden aufgetre-ten. Wenn daher nun einzelne Professorenmeiner Universität sagen, dass die klassi-sche Theorie des homo oeconomicus revi-diert werden muss, weil sie falsche Annah-men über die Rationalität impliziert, binich aufgrund meiner spezifischen Vorge-schichte – wie gesagt: irische Butter! –geneigt, ihnen zuzustimmen. Nun soll esin der wunderbaren und von mir außeror-dentlich geschätzten Initiative „Hum-

boldt-Forum Wirtschaft“ diesmal um dasThema „Rationalität“ gehen. Da die mirbekannten Protagonisten ebenso pfiffigewie kluge Studierende sind, glaube ichnicht, dass sie alles und jedes für rationalerklären wollen – just the opposite, wieder Schwede sagt. Falls dies so wäre, trä-fe dies auf mein außerordentliches Wohl-wollen, was ich hier allen Teilnehmendenschriftlich versichere.

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PROF. DR. DR. H.C.

CHRISTOPHMARKSCHIES

PROF. DR. DR. H.C. CHRISTOPH MARKSCHIESPRÄSIDENT DER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

GRUSSWORT

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HUMBOLDT-FORUM WIRTSCHAFT E.V.

„Rationalität“ ist das diesjährige Themades siebten ökonomischen Symposiumsdes Humboldt-Forums Wirtschaft e.V.(HUFW), das – so hoffen wir – neben anre-genden und interessanten Diskussionenden Teilnehmern viel Freude bescheren wird.

Im Rahmen von insgesamt acht Vorträgenund Podiumsdiskussionen soll das Men-schenbild der neoklassisch-ökonomi-schen Theorie und dessen Gültigkeits-grenzen näher beleuchtet werden. Vordiesem Hintergrund werden alternativeRationalitätskonzepte vorgestellt unddiskutiert, die sowohl Implikationen fürWirtschaft und Politik nach sich ziehen,aber auch eine Perspektivenerweiterunginsbesondere für Studenten der betroffe-nen Fachrichtungen darstellen.

Mit der Thematik Rationalität und des-sen alltäglichen Begrenzungen sindnicht nur Wirtschaftswissenschaftlerbereits konfrontiert worden, irrationaleVerhaltensweisen und das Streben nachrationalem Handeln dürften keinen vonuns befremden. Doch insbesondere dieWirtschaftswissenschaften waren langeZeit geprägt durch das Bild des rationaloperierenden Wirtschaftssubjektes, dasZuordnungs- und Verteilungsaufgabenüblicherweise nach Maßgabe der Ertrags-maximierung zu lösen gedenkt. Inzwi-schen erfolgt aber ein reger, interdiszipli-närer Forschungsaustausch und dasModell des „Homo Oeconomicus“ wirdzunehmend seltener in seiner ursprüngli-chen Konzeption angewendet. Vielmehrexistieren in den Wirtschaftswissen-schaften verhaltensorientierte Ansätze,

die Anleihen aus anderen Fachgebietenwie der Psychologie entnehmen.

Bezugnehmend auf dieses Faktum be-ginnt unser Symposium denn auch miteiner Auseinandersetzung mit dem Kon-zept der Rationalität und dessen einge-schränkter Gültigkeit, bevor anschließendrationales Verhalten in den spezifischenBereichen der Finanzmärkte, des Marke-tings und der verschiedenen politischenSphären ausführlicher beleuchtet werdensoll. Abschließend werden alternativenRationalitätskonzepten diskutiert.

Für diese Fragestellungen haben wir vielebekannte Referenten gewinnen können.Hervorzuheben ist dabei insbesondereder Schirmherr unseres diesjährigen Sym-posiums, Nobelpreisträger Prof. Dr. Rein-hard Selten.

Für das Humboldt-Forum Wirtschaft en-gagieren sich motivierte Studenten, diesich interdisziplinär und fakultätsüber-greifend zusammengefunden haben. Wirsind zuversichtlich, dass es uns auch indiesem Jahr gelungen ist, unserem Grün-dungsgedanken gerecht zu werden,indem wir ökonomische Fragestellungenund ihre gesellschaftliche Relevanz inter-disziplinär diskutiert haben und auchweiterhin diskutieren werden. In diesemSinne wünschen wir euch viel Vergnügenund erhoffen uns allen wertvolle Anre-gungen, anspruchsvolle Diskussionenund neue Erkenntnisse.

Euer Humboldt-Forum Wirtschaft

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GRUSSWORT

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Die Ausstellung . . . . . . . . . .

15/09/07 bis 13/01/08

Bussardsteig 9, 14195 Berlin (Dahlem)Täglich außer Dienstag11 bis 17 UhrWWW.BRUECKE-MUSEUM.DE.

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BRUCKE HIGHLIGHTS

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ERÖFFNUNGSVORTRÄGEPROFESSOR DR. GERD HABERMANN, M. A.PROF. EM. DR. DR. H.C. MULT. REINHARD SELTEN, NOBELPREISTRÄGER

MITTWOCH, 21. NOVEMBER 2007

EINFÜHRUNGSVORTRÄGE WAS IST RATIONALITÄT?GRENZEN DER RATIONALITÄT

ESSAY BEHAVIORAL FINANCE

PODIENMIT BEHAVIORAL FINANCE BESSER ALS DER MARKTBEDINGUNGSLOSES GRUNDEINKOMMEN

ESSAY ÜBER DIE GRENZEN DES ÖKONOMISCHEN VERHALTENSMODELLS

VORTRAGSTATE-SPECIFIC ASPIRATIONS

PODIUMIRRATIONALITÄT ALS HERAUSFORDERUNG FÜR DEN LIBERALISMUS

VORTRAGIRRATIONALITÄT UND MARKETING

ABSCHLUSSDISKUSSION ALTERNATIVE RATIONALITÄTSKONZEPTE

WORKSHOPS ÖKONOMISCHE RATIONALITÄT UND DAS GEHIRN RATIONALITÄT UND ENTSCHEIDUNGSANALYSE – WIE IRRATIONAL TREFFEN MENSCHEN ENTSCHEIDUNGEN UND WAS KÖNNEN SIE DAGEGEN TUN?

KURATORIUM

PARTNER & SPONSOREN

TEAM

NOTIZEN

DANK & IMPRESSUM

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INHALTSVERZEICHNIS

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3Jahrgang 1945, studierte an den Univer-sitäten Frankfurt, Wien, Tübingen undKonstanz die Fächer Sozial- und Wirt-schaftsgeschichte, Politische Wissen-schaft, Philosophie und Volkswirtschaft.Nach der Promotion für vier Jahre Assis-tent an den Universitäten Heidelberg,danach Tübingen. Dann ordnungspoliti-scher Einsatz beim Wirtschaftsrat derCDU e. V. (Grundsatzreferent 1978–1982).1983 Wechsel zur ArbeitsgemeinschaftSelbständiger Unternehmer (ASU) e. V.,dort seit 1993 Leiter des Unternehmerin-stituts. Daneben fast 20 Jahre Lehrbeauf-tragter an der Universität Bonn, ab 2000an der Universität Potsdam (Ordnungs-theorie und Ökonomie des Wohlfahrts-staates). Dort 2003 Honorarprofessor. Fer-ner Sekretär und Mitgründer der Friedrich

A. von Hayek-Gesellschaft e.V., Vor-standsvorsitzender der Friedrich A.von Hayek-Stiftung und Mitgliedder Mont Pelèrin Society (seit1998). Scholar Adjunct des Mises-

Instituts, Auburn (Alabama). Über 300Veröffentlichungen, darunter: Der Wohl-fahrtsstaat. Die Geschichte eines Irrwegs(2. Aufl. 1997), Philosophie der Freiheit –ein Friedrich August von Hayek-Brevier (4. Aufl. 2005), regelmäßiger Autor in derFrankfurter Allgemeinen Zeitung, NeuenZürcher Zeitung und WELT. Letzte Buch-veröffentlichungen: Freiheit oder Gleich-heit, ein Alexis Tocqueville-Brevier, Bern2005; Richtigstellung. Ein polemischesSoziallexikon, München 2006. ZahlreicheBroschüren zur Kritik und Reform desdeutschen Wohlfahrtsstaates und zurWirtschaftsethik (zuletzt: Wohlfahrts-staat in Insolvenz – Eine Chance für mehrSelbständigkeit, April 2005; WenigerStaat, mehr Familie (Mai 2006); Für ein Europa des Wettbewerbs (Februar 2007).

12 Humboldt-Forum Wirtschaft 2007

ERÖFFNUNGPROFESSOR DR. GERD HABERMANN, M. A.

PROF. DR.

GERD HABERMANN

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3Reinhard Selten (geboren am 5. Oktober1930 in Breslau) ist der bislang letztedeutsche Träger des Nobelpreises fürWirtschaftswissenschaften. Nach seinemStudium der Mathematik an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frank-furt/Main im Jahre 1957 arbeitete er von1957 – 1967 als wissenschaftlicher Mitar-beiter und später Assistent am Lehrstuhlvon Prof. Heinz Sauermann ebenfalls inFrankfurt/Main. Seine Promotion schlosser im Fachbereich Mathematik im Jahre1961 ab. Nach einem einjährigenGastaufenthalt an der Universityof California in Berkeley legte er imJahre 1968 seine Habilitation abund erlangte seine akademischeLehrbefähigung. Von 1969 bis 1972lehrte Reinhard Selten an der Frei-en Universität Berlin und von 1972bis 1984 an der Universität Biele-feld. Anschließend nahm er einenRuf an die Universität Bonn an. Dort bau-te er das Laboratorium für experimentel-le Wirtschaftsforschung auf, an dem erauch nach seiner Emeritierung im Jahre1996 aktiv tätig ist. 1965 entwickelteReinhard Selten das Konzept des teil-spielperfekten Gleichgewichts und 1975das Konzept des trembling-hand perfek-ten Gleichgewichts. Für seine Leistungen

im Rahmen der Spieltheorie wurde ihm1994 der Nobelpreis für Wirtschaftswis-senschaften verliehen. Diese große Aus-zeichnung erlangte er zusammen mitJohn Harsanyi und John Forbes Nash jr.Weitere Forschungsschwerpunkte undArbeiten liegen ebenfalls im Bereich derEingeschränkten Rationalität. Hierzu zäh-len bspw. die Anspruchanpassungstheo-rie von Sauermann/Selten sowie das Kon-zept des Imitationsgleichgewichts vonOstmann/Selten. Im Rahmen der wirt-

schaftswissenschaftlichen Forschunggilt Selten heute als einer der Begründerder experimentellen Ökonomie. Nebender Auszeichnung zum Nobelpreisträgererlangte Reinhard Selten weitere Ehren-doktortitel und ist seit 2006 Träger desOrdens „Pour le Mérite for Arts and Sci-ences“ und seit 2007 Ehrensenator derUniversität Bonn.

ERÖFFNUNGPROF. EM. DR. DR. H.C. MULT. REINHARD SELTEN

PROF. EM. DR. DR. H.C. MULT.

REINHARD SELTEN

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Das Humboldt-Forum Wirtschaft e.V. freut sich auf neue Gesichter!Spannende Tätigkeiten in den BereichenSPONSORING, INHALTLICHE KONZEPTION, GRAFIK,FINANZEN, IT, PR, EVENTORGANISATIONwarten auf Dich! Wir suchen engagierteStudentinnen und Studenten aller Fach-richtungen und Unis aus Berlin und Pots-dam, die mitarbeiten möchten, das Sym-posium 2008 zu organisieren! Komm’ einfach mal bei unserem wöchent-lichen Treffen vorbei:

DONNERSTAGS, 19:30 UHRCAFÉ »ANNA KOSCHKE«KRAUSNICKSTR. 11BERLIN-MITTE

[email protected] www.hufw.de

JOIN US!HUMBOLDT FORUM WIRTSCHAFT E.V.

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MITTWOCH21. NOVEMBER 2007

VORTRÄGE

PODIEN DISKUSSIONEN

EINFÜHRUNGSVORTRAG »WAS IST RATIONALITÄT?«

VORTRAG »GRENZEN DER RATIONALITÄT«

PODIUMSDISKUSSION »MIT BEHAVIORAL FINANCE BESSER ALS DER MARKT?«

PARALLEL PODIUMSDISKUSSION »BEDINGUNGSLOSES GRUNDEINKOMMEN«

PODIUMSDISKUSSION »IRRATIONALITÄT ALS HERAUSFORDERUNG

FÜR DEN LIBERALISMUS«PARALLEL VORTRAG

»IRRATIONALITÄT UND MARKETING«PARALLEL VORTRAG

»STATE-SPECIFIC ASPIRATIONS – THEORETICAL IMPLICATIONSAND EXPERIMENTAL ELICITATION«

ABSCHLUSSDISKUSSION »ALTERNATIVE RATIONALITÄTSKONZEPTE«

ABSCHLUSSPARTY IM SOPHIENCLUB

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Dies ist eine Schule im Kongo. Helfen Sie uns, sie wieder aufzubauen. www.arche-nova.org

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3 Jahrgang 1949, ist nach akademischenAbschlüssen als Diplom-Kaufmann, Pro-motion und Habilitation in Philosophieund Assistenzzeiten in zunächst Operati-ons-Research, dann Rechtsphilosophieseit 1988 Professor für Praktische Philoso-phie an der Universität Duisburg-Essen.Seine Hauptarbeitsgebiete sind die spiel-theoretische Analyse grundlegender so-zialer und politischer Probleme, Fragen derkonstitutionellen politischen Ökonomik,sowie medizintheoretische und -ethischeProbleme. Seit 1992 ist er Adjunct ResearchAssociate des Centers for Study of PublicChoice in Fairfax, VA.

WAS IST RATIONALITÄT?EINFÜHRUNGSVORTRAG 9:15, R 201

In einem Vortrag wird Hartmut Kliemteine Einführung in den Rationalitätsbe-griff insbesondere der neoklassischenökonomischen Theorie geben. Das derneoklassischen Theorie zugrunde liegen-de Menschenbild des homo oecono-micus und seine Entwicklung werdenerläutert. Kernfragen, die dabei beant-wortet werden, sind:

3Wo liegen die Stärken undSchwächen der neoklassischenTheorie, die von einer Welt voll-ständig rationaler Individuenausgeht?3Ist das Modell des Homo oecono-

micus realistisch genug?

Neben der Frage der Idealisierung wirddie der Normativität im engeren Sinnegestellt: Wie verhält sich der Homo oe-conomicus zu Normbegründungen undkann er tugendhaft sein?

18 Humboldt-Forum Wirtschaft 2007

PROF. DR.

HARTMUT KLIEMT

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GRENZEN DER RATIONALITÄTVORTRAG 11:15, R 201

Entgegen den Annahmen der neoklassi-schen Rationalitätskonzeption entschei-den sich Individuen in den alltäglichenKonflikten zwischen rationalem Eigeninte-resse und kollektivem Interesse nicht aus-schließlich für die Maximierung des eige-nen Nutzens. Menschliches Verhalten wirddeterminiert von psychologischen Mecha-nismen, denen das Menschenbild desHomo oeconomicus nicht Rechnung tra-gen kann: Sozialen Präferenzen und Nor-

men beispielsweise. Diese aufzudeckenund anhand verschiedenster empirischerBefunde und Beobachtungen zu veran-schaulichen, wird Ziel dieses Vortrags sein.

Die Begrenztheit des menschlichen Ratio-nalitätsvermögens soll speziell am wirt-schaftlich relevanten Thema „Innovation“beispielhaft verdeutlicht werden, mitdem sich der Referent in jahrelanger For-schungstätigkeit auseinander setzte.

3Der seit 1993 an der Humboldt-Universität lehrende Professor fürOrganisations- und Sozialpsycho-logie, Wolfgang Scholl, legtezunächst sein Universitätsexamenin der evangelischen Theologie ab,bevor er sich von 1969–1974 demStudium der Psychologie und Sozi-alwissenschaften an der Universi-tät Mannheim widmete. Dort promovier-te er zum Dr. phil. in Sozialpsychologie. Esfolgten Jahre der Lehre und Forschung ander wirtschaftswissenschaftlichen Fakul-tät der Universität München in den Berei-chen Organisation, Personal, Unterneh-menspolitik und -planung, die habilitati-onsäquivalente Leistungen nach sichzogen. Wolfgang Scholl nahm 1983 eineFachreferentenstelle in der AbteilungFührung und Zusammenarbeit bei der

SIEMENS AG München an, bevor er 1984nach Göttingen berufen wurde. Dort lehr-te er als Dozent der Wirtschafts- und Sozi-alpsychologie, bis er 1993 einer neuenBerufung an die Humboldt-Universität zuBerlin nachkam. Wolfgang Scholl beschäf-tigt sich vorwiegend mit Forschungen zuden Themengebieten Wissensmanage-ment, innerbetriebliche Innovationspro-zesse sowie Machtausübung und Einfluss-nahme in Dyaden und Gruppen.

PROF. DR. PHIL.

WOLFGANG SCHOLL

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BEHAVIORAL FINANCE

Bis weit in die Nachkriegszeit war dieBetriebswirtschaftslehre in Deutschlandgeprägt durch das Bild des rational ope-rierenden Wirtschaftssubjektes, welchesZuordnungs- und Verteilungsaufgabenüblicherweise nach Maßgabe der Ertrags-maximierung zu lösen hat, sich also vor-nehmlich mit Fragen der Produktivitätbefasst. Dieses Verständnis entsteht un-ter der Annahme, dass Subjekte auf trans-parenten Märkten agieren und mit voll-ständigen Informationen versorgt sind.Die Ausrichtung, die in einigen Diszipli-nen auch heute noch vorzufinden ist, ent-wickelte sich insbesondere durch denstarken Einfluss der Arbeiten Erich Guten-bergs, welcher der Disziplin mit seinendrei Hauptwerken „Die Produktion“, „DerAbsatz“ und, einige Jahre später, „DieFinanzen“ zum ersten Mal ein schlüssi-ges, zusammenhängendes System derAnalyse bereitstellte, „einen theoretischhochgradig geschlossenen Ansatz vonbeträchtlicher, intellektueller Anziehungs-kraft“ (Schanz, 2004, S. 104). Die moderneFinanzwirtschaft kann in das Paradigmader neoklassischen Finanzierungstheorieeingeordnet werden und damit in die vonGutenberg beschriebenen Ideale. Zentra-ler Bestandteil ist der homo oeconomicus,der sich stets rational verhält und gleich-zeitig alle verfügbaren Informationen ver-arbeiten kann. Innerhalb dieser Modell-

welt sind die Finanzmärkte effizient, wassich in Preisen niederschlägt, die die zuGrunde liegenden Fundamentalinforma-tionen korrekt wiedergeben. Fehlbewer-tungen werden von Arbitrageuren ausge-nutzt und korrigiert.

In der neoklassischen Sichtweise ist dasZiel eines Investors die Maximierung sei-nes Vermögens, oder, allgemeiner formu-liert, die Maximierung seines Nutzens, wassich in seinen Investitions- und Desinvesti-tionsentscheidungen niederschlägt. Diesewerden in der Regel unter Unsicherheitgetroffen. Rationale Investoren werdenimmer sämtliche, verfügbare Informatio-nen berücksichtigen und bei neuen Infor-mationen ihre Erwartungen anpassen. Zudiesen Entscheidungen existieren vielfälti-ge Theorien in der Finanzierungstheorie,u. a. das Bayes Theorem. Ein bedeutendesKonzept zu der Rationalität auf Finanz-märkten wurde von Fama entwickelt, dasheute noch weitläufige Anwendung findet.Darin werden Märkte als effizient betrach-tet, wenn Marktpreise sämtliche verfügba-ren Informationen enthalten und neueInformationen zu Preisanpassungen füh-ren, da Marktteilnehmer entsprechend rea-gieren. Entsprechend wird in dieser neo-klassischen Sichtweise der Preis als korrektangesehen, der den Fundamentalwerteines Assets widerspiegelt. Unter Anwen-

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ESSAY

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dung des Capital Asset Pricing Model(CAPM), das auf dieser Theorie basiert,müsste jeder Investor eine Kombinationaus dem risikolosen Asset und einem effi-zienten Marktportfolio halten, dass zueiner Optimalrendite führen sollte.

Dennoch können an Kapitalmärkten eineReihe von Anomalien beobachtet werden,die dazu führen, dass das vermeintlicheoptimale Portfolio nicht die gewünschteRendite erzielt. So erzielen Unternehmenmit einer niedrigen Marktkapitalisierungim Durchschnitt eine höhere Rendite (sizeeffect oder small firm effect). Ein großerTeil dieser Überrendite wird im Januarerzielt. Unternehmen mit einem hohenGewinn-Preis-Verhältnis versprechen eben-falls Überrenditen. Aktien, die über einenkurzfristigen Zeitraum den Markt outper-formed haben, werden dies im Rahmen desMomentum Effektes auch weiterhintun. Diese kurz dargestellten Anoma-lien können nicht mit der neoklassi-schen Theorie erklärt werden undwidersprechen dem Verhalten vonrationalen Investoren, die diese Effektedurch entsprechende Investitionenausnutzen sollten.

Wird das Verhalten von privaten und insti-tutionellen Investoren untersucht, so kannman ebenfalls irrationales Verhalten fest-stellen. Besonders für institutionelle Inves-toren zeigt bspw. eine Studie von Ferber,dass Vertrauen das Anlageverhalten voninstitutionellen Investoren beeinflusst.Entsprechend kommt einer vertrauensbil-denden Kapitalmarktkommunikation undmöglicherweise einer Beziehung zwischenInvestor und Kapitalnehmer eine Bedeu-tung zu, die nach neoklassischer Theoriegar nicht existieren dürfte. Diesbezüglichkann das Verhalten von Privatanlegern

genannt werden, das von Kottke unter-sucht worden ist. Dort lässt sich feststel-len, dass viele Anleger kaum diversifiziertePortfolios halten, hauptsächlich in Assetsaus Österreich und Deutschland investier-ten (home bias), also in Unternehmen,denen sie vertrauten, die aber nicht unbe-dingt die beste Rendite bringen. Auch derDispositionseffekt konnte hier bestätigtwerden, der das Phänomen beschreibt,dass Anleger Gewinne zu schnell realisie-ren, aber Verluste nicht rechtzeitig begren-zen. Spekulative Blasen sind somit beirationalen Kapitalmarktteilnehmern nichterklärbar. Die älteste dokumentierte Blaseist die Tulpenmanie in Holland von 1634–1637, als der Preis für Tulpenzwiebeln auf10.000 Gulden stieg. Ein Zimmermann ver-diente gerade mal 250 Gulden. Ebenfallsder dot-com Boom im Jahre 2000 kann alsBeispiel aufgeführt werden.

Um diese Anomalien zu erklären, habensich in der neueren Kapitalmarkforschungverhaltenswissenschaftliche Ansätze ent-wickelt, die zumindest teilweise versu-chen, die Irrationalität der Investoren, aberauch des Finanzmarktes zu erklären. Dadiese mit der neoklassischen Theorienicht erklärbar sind, werden psychologi-sche und verhaltenswissenschaftlicheKonzepte herangezogen.

Die Prospect Theory, als eine verhaltens-wissenschaftliche Theorie, geht auf eineArbeit von Kahneman und Tversky zurück.

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ESSAY

»ES GIBT NICHTS, WAS SO VERHEEREND IST, WIE EINRATIONALES ANLAGEVERHALTENIN EINER IRRATIONALEN WELT.«JOHN MAYNARD KEYNES, BRITISCHER ÖKONOM (1883–1946)

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Im Gegensatz zur Erwartungsnutzentheo-rie, die den Nutzen unter Berücksichtigungder Risikopräferenz maximiert und damitauf das Gesamtvermögen zielt, arbeitet dieProspect Theory mit Gewinnen und Verlus-ten, also Vermögensveränderungen. DerInvestor bewertet jede Investition nachihrem subjektiven Wert. Jeder möglichenVermögensänderung wird dazu ein Wertzugewiesenen, der mit dem sog. Entschei-dungsgewicht multipliziert wird. Zuvorwerden die möglichen Endzustände durchTransformation vereinfacht. Im Sinne derProspect Theory ist ableitbar, dass Anlegerim Gewinnbereich risikoscheu sind, dasbedeutet, dass Sie eher zu früh verkaufen,als weitere Kurssteigerungen abzuwarten.Im Verlustbereich wird risikofreudiges Ver-halten erkannt. Kleine Verluste werdenstark bewertet, stärker sogar als Gewinneim gleichen Ausmaß. Entsprechend einerVerlustaversion wird eine verlustreicheInvestition gehalten, denn weitere Verlusteschmälern den Wert nur geringfügig. Soll-te die Preisentwicklung jedoch günstig fürden Investor sein, so wird er überpropor-tional am Wertzuwachs partizipieren. Ver-lustreiche Investitionen werden also nichtaus dem Portfolio genommen.

Die Prospect Theory unterscheidet sichvon der Erwartungsnutzentheorie also inwesentlichen Punkten:

3Statt des Gesamtvermögens wird dieVermögensveränderung betrachtet.3Die Bewertung ist im Gewinn- und Ver-

lustfall unterschiedlich, während dieErwartungsnutzentheorie hier keineUnterscheidung macht.3Die Eintrittswahrscheinlichkeiten wer-

den transformiert. UnwahrscheinlicheEreignisse werden überbewertet, annä-hernd sichere Ereignisse unterbewertet.

3Das Verhalten der Anleger lässt sich somitbesser modellieren, wobei bisher wederdie Bewertungsfunktion noch die Risiko-nutzenfunktion empirisch ermittelt wur-den. Sie stellen lediglich Modelle dar.

Es ist deutlich geworden, dass auf Kapital-märkten Phänomene beobachtet werdenkönnen, die nicht mit der neoklassischenTheorie und rationalen Investoren erklär-bar sind. Die traditionelle neoklassischeModellwelt – mit ihren methodischenSchwächen – hatte vor allem für die Wis-senschaft einen sehr vorteilhaften Aspekt.Das Verhalten des Menschen war durchden Rationalismus bestimmt. Entspre-chend konnten sogar Modelle formuliertwerden, wie das CAPM, das normativeEmpfehlungen für das Verhalten am Kapi-talmarkt gibt. Demgegenüber fehlt es den Verhaltenswissenschaften an einemgrundlegenden Prinzip, denn das Verhal-ten von Menschen lässt sich, bis jetzt,noch nicht verallgemeinern. Das wieder-um macht die Integration von verhaltens-wissenschaftlichen Ansätzen in die Finan-zierungstheorie schwierig, auch wennThaler glaubt, dass daran kein Weg vorbei-führt. Trotzdem muss gesagt werden, dassdie Fehler der neoklassischen Modellweltzur Realität vorhanden sind, aber nicht zuernst genommen werden dürfen. Teilweiseverschwinden Anomalien an Kapitalmärk-ten, nachdem sie festgestellt wurden, waswiederum einen Hinweis darauf gibt, dassKapitalmärkte doch effizient sind. Außer-dem können Anomalien verstärkt aufMärkten mit kleineren Titeln beobachtetwerden. Von daher sind zwei Strömungenzu berücksichtigen. Einerseits versuchenverhaltenswissenschaftliche Ansätze dieMärkte genauer zu modellieren, anderer-seits führt die Kapitalmarktforschung zueffizienteren Märkten und nähert sichsomit neoklassischen Modellen an.

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ESSAY

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PODIUMSDISKUSSION 13:45, R 201

Das wiederentdeckte Interesse der Wirt-schaftswissenschaften an tatsächlichbeobachtetem, menschlichem Verhaltenhat auch Auswirkungen auf die Finanzin-dustrie. So gibt es eine wachsende Zahlvon Fondsprodukten, deren Managerbehaupten, Ideen der Verhaltensfor-schung zu nutzen. Auf dem Podium mitdem Titel „Mit Behavioral Finance besserals der Markt?“ wird diskutiert, welcheErkenntnisse „Behavioral Finance“ tat-sächlich liefern kann.

Die Diskussion soll bei professionellenAnlegern, also Investmentfonds, starten.Kann die Verhaltensforschung zu Han-delsempfehlungen führen, die den Fonds-manager erfolgreicher machen? Oder ist„Behavorial Finance“ nur ein Marketingin-strument, um alte Methoden unter neu-em Namen zu verkaufen?

Auch zu Belangen von Privatanlegern solldas Podium Stellung beziehen. Eine Fra-gestellung dort kann lauten: „Wie könnensich private Investoren vor schwerwiegen-den Verhaltensfehlern schützen?"

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MIT BEHAVIORALFINANCE BESSER

ALS DER MARKT?

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3Herr Best studierte Volkswirtschafts-lehre, Philosophie und Politikwissen-schaft an der Universität des Saarlandesund legte dort sein Diplom in der Volks-wirtschaftslehre ab.

Nach Tätigkeiten als Reporter undModerator in den hr Programm-gruppen Zeitfunk, Politik und Kul-tur wurde er 1989 Börsenreporterfür das „Mittagsmagazin“ der ARD.

1993 wurde er Leiter der Redaktion„ARD-Aktuell“. Von 1998 an warHerr Best bundespolitischer Korrespon-dent für „Tagesschau“, „Tagesthemen“,„Mittagsmagazin“ und „Bericht aus

Bonn/Berlin“. 2001 übernahm er die Lei-tung der Programmgruppe „FernsehenWirtschaft“ des hr, 2004 die der Pro-grammgruppe „Fernsehen Aktuelles“.

Michael Best ist seit Januar 2007 Leiterder hr-Börsenredaktion. Diese produziert u. a. „Börse im Ersten“ in der ARD.

3Herr Oehri absolvierte seine kaufmänni-sche Lehre bei der LGT Bank in Liechten-stein. 1985 wurde er Finanzanalyst füreuropäische Aktienmärkte. Nach der Aus-bildung zum Portfoliomanagement beider LGT Frankfurt und San Francisco wur-de er 1993 Senior Portfoliomanager, Leiterdes Aktienmanagements der LGT Vaduz,sowie Mitglied des Strategieteams und

verantwortlich für Aktien Country Alloca-tion. Seit 2001 ist er Mitglied derGeschäftsleitung der LGT Capital Manage-ment und verantwortlich für das Invest-ment Management.

Hanspeter Oehri ist seit August 2004Advisor to the Board der LGT CapitalManagement und Senior PortfolioManager. Die LGT Capital Managementist das Investmentzentrum innerhalbder LGT Group.

DIE DISKUTANTEN

HANSPETER OEHRIADVISOR TO THE BOARD OF LGT CAPITAL MANAGEMENT, SENIOR PORTFOLIO MANAGER

DER MODERATOR

MICHAEL BESTLEITER DER HR-BÖRSENREDAKTION

PODIUMSDISKUSSION

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PODIUMSDISKUSSION

3Dr. Mattern war in früherenberuflichen Stationen u. a. Fonds-manager für Spezialfonds sowieChef-Volkswirt einer der größtendeutschen Fondsgesellschaften.Während dieser Zeit hat er mehrereBücher zu fundamentalanalytischen The-men und zu Konjunkturindikatoren ver-öffentlicht. Sein aktuelles Buch „Funda-mentalanalyse im Portfoliomanagement“erschien im Jahr 2005. Von 2001 bis 2005war er als Referent beim Center for Finan-cial Studies in Frankurt mit dem Seminar„Euroland- und US-Indikatoren als MarketMovers“ aktiv. Darüber hinaus unterrich-tet er an der ebs Finanzakademie undschreibt wöchentlich die Finanzmarktko-lumne Boers-o-meter auf ZEIT online.

Dr. Conrad Mattern ist Vorstand derCONQUEST Investment Advisory AG. DesWeiteren berät er die beiden gemischtenSondervermögen HSSB Vermögensbil-dungsfonds I und II und ist Lehrbeauf-tragter am Institut für Kapitalmarkt-forschung und Finanzierung an derLudwigs-Maximilians-Universität inMünchen.

3Mehrere Jahre seiner Laufbahn widmeteRolf Banz der Lehrtätigkeit an bekanntenUniversitäten in den USA und in Europa.Bekannt wurde er durch die Entdeckungdes „Small Cap Effekts“. Später gründeteer in London eine Investment Firma mitSpezialisierung in Small Cap Strategienfür Institutionelle Investoren. Nach ihremVerkauf an Alliance Capital wurde er Leiterihrer Londoner Niederlassung.

Rolf Banz ist Diplomingenieur der ETHZürich. Später erwarb er den Master ofBusiness Administration am INSEAD inFontainebleau und den Doktortitel inÖkonomie und Finance an der Universitätvon Chicago.

Rolf Banz, seit 1996 bei Pictet tätig, istChief Investment Architekt bei PictetAsset Management (PAM).

DIE DISKUTANTEN

ROLF BANZCHIEF INVESTMENT ARCHITECT VON PICTET ASSET MANAGEMENT

DIE DISKUTANTEN

DR. CONRAD MATTERNVORSTAND DER CONQUEST INVESTMENT ADVISORY AG

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BEDINGUNGSLOSESGRUNDEIN

KOMMENWelche normativen Ideen und Zielsetzun-gen stehen hinter dem Konzept desbedingungslosen Grundeinkommens?Welche Rolle spielt das angenommeneMenschenbild? Die Podiumsteilnehmerdiskutieren dabei, wie sich die Bürger-Innen bei Einführung der verschiedenenGrundeinkommensmo-delle verhalten könnten.Welche Bedeutung hatdies für die Realisierbar-keit und Finanzierbar-keit der Grundeinkom-mensmodelle?

Zudem sollen Prognosen erörtert wer-den, wie sich die gesamte Gesellschaftund deren Wertvorstellungen mit einemGrundeinkommen langfristig verändernwürden. Welche Rückkopplungen hättedie Reform wiederum auf das vorherr-schende Menschenbild?

»DAS GUTE UND DAS BÖSE, BELOHNUNGUND STRAFE, SIND DIE EINZIGEN MOTIVEEINES RATIONAL DENKENDEN LEBE-WESENS; SIE STELLEN DIE SPOREN UNDZÜGEL DAR, MIT DER DIE GESAMTEMENSCHHEIT ZUR ARBEIT VERANLASSTUND ANGELEITET WIRD.«JOHN LOCKE, ENGLISCHER PHILOSOPH UND POLITIKER (1632–1704)

PODIUMSDISKUSSION 13:45, KAPELLE

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ES DISKUTIEREN HEINZ LANFERMANN (MDB, FDP), DR. THEA DÜCKERT (MDB, DIE GRÜNEN) UND PROF. DR. CHRISTIAN KIRCHNER.

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ÜBER DIE GRENZEN DES ÖKONOMISCHENVERHALTENSMODELLS

ESSAY

Mit Durchbruch des Neoklassischen Para-digmas im Laufe des 20. Jahrhundertsging jeder vorherige psychologischeGehalt der Ökonomie verloren: Im Zen-trum der modernen Ökonomie steht derhomo oeconomicus, der systematischund in deshalb vorhersagbarer Weise aufÄnderungen in den realen Einschränkun-gen seines Möglichkeitsraumes reagiertund stets den erwarteten Nutzen zumaximieren gedenkt. Seine Entscheidun-gen sind demzufolge geprägt von einemhohen Ausmaß an Rationalität.

Kognitive Beschränkungen und darausfolgende systematisch suboptimale Ent-scheidungen werden vollständig ausge-blendet. Des Weiteren liegen seinen Ent-scheidungen uneingeschränkte Willens-kräfte zu Grunde, Emotionen und Proble-me der Selbstkontrolle haben keinen Ein-fluss und er handelt nach striktem Eigen-nutzprinzip. Auch wenn dieser ökonomi-sche Ansatz durchaus erfolgreich auchauf Gebiete menschlicher Interaktionaußerhalb des Marktes angewandt wor-den ist, wurden neoklassische Annahmenin den letzten zwei Jahrzehnten von vie-len Seiten her kritisiert: Grund dafür sindverstärkte empirische Überprüfungen dessogenannten „ökonomischen Imperialis-mus“ und seiner Prognosen. Aus ihnen istdie Erkenntnis ableitbar, dass systemati-

sche Abweichungen von der klassischenRationalitätsannahme für alle Menschengelten. Neben den gefundenen Verhalten-sanomalien ist auch der Eigennutz vonIndividuen beschränkt: Sie verhalten sichu. a. gemäß sozialer Normen wie Fairnessund Reziprozität. Eine weitere Grenze istdas beschränkte Nutzenkonzept der Neo-klassik. In den letzten Jahren ist einebeträchtliche Literatur entstanden, dieexperimentell und theoretisch zeigt, wiewenig das Menschenbild des homooeconomicus zur Erklärung von mensch-lichem Verhalten beizutragen vermag: Invielen Lebensbereichen fehlen Men-schen klare und wohlgeordnete Präferen-zen, ihre Wahlhandlungen hängen vomDarstellungsrahmen („framing-effect“),der subjektiven Wahrnehmung ( jederMensch konstruiert sich seine eigeneWirklichkeit) und der damit verbunde-nen Informationsverarbeitung ab.

Individuen prognostizieren nicht gemäßstatistischer Regeln, sie verwenden Heu-ristiken, sie zeigen Präferenzumkehr,haben keine transitive Präferenzord-nung, leiden an Problemen der Selbst-kontrolle und entscheiden – abhängigvon der Fokussierung auf bestimmteCharakteristika eines Problems – jeweilsunterschiedlich. Diese Eigenschaften desMenschen sind auf seine kognitiven und

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ESSAY

emotionalen Beschränkungen zurückzu-führen sowie auf seine begrenzte Wil-lensstärke. Ein weiterer Widerspruch desStandardmodells der rationalen Wahl-handlung findet sich im sogenannten„endowment-effect“: Individuen bewer-ten Güter, die schon in ihrem Besitz sind,höher als Güter, die sich noch nicht inihrem Besitz befinden. Daran schließt dieDissonanztheorie von Leon Festinger alsdie wichtigste aller Konsistenztheorienan. Sie besagt, dass Menschen ausgewo-gene kognitive Systeme bevorzugen. Dis-sonanz wird als aversiver Spannungszu-stand empfunden, der eine Motivationzur Reduktion erzeugt und kognitiveUmbewertung nach sich zieht.

Menschliches Verhalten wird zum anderenzu einem großen Teil von interpersonalenDispositionen determiniert: Werte, Ziele,Meinungen, Bedürfnisse, internalisierteNormen und Gefühle, und das Strebennach Konsistenz werden in der Psycholo-gie als zentrale, verursachende Variablenfür tatsächliches Verhalten betrachtet.Eine umfassende Alternativtheorie zumErwartungsnutzenkonzept kommt vonMadden und Ajzen (1986), die Theorie desgeplanten Verhaltens, die neben der indi-viduellen Einstellung auch die Erwartun-gen wichtiger Bezugspersonen (subjektiveNorm), die wahrgenommene Verhaltens-kontrolle, die Gewohnheit und das Selbst-konzept als entscheidende Einflussvaria-blen auf das gezeigte Verhalten zentrali-sieren. Ebenfalls gegen das Konzept deshomo oeconomicus spricht die Tatsache,dass Menschen – selbst wenn sie vollkom-men rational planen sollten – aufgrundder zahlreichen externen Einflüsse undihrer begrenzten Willenskraft nie langfris-tig an ihren optimalen Plänen festzuhal-ten vermögen. Sie erliegen Versuchen,

Wahrnehmungsverzerrungen, Emotio-nen. Eine Alternativtheorie zur Spieltheo-rie bietet die Interdependenztheorie vonThibaut und Kelley (1978). Sie wird demFaktum gerecht, dass Individuen auchden Wunsch hegen, das Wohl anderer zuverbessern oder eine Gleichheit bei denHandlungsergebnissen zu erreichen undkann, im Gegensatz zum ökonomischenModell, Interaktionsphänomene wie etwaKooperation erklären, indem sie sozialePräferenzen mit aufnimmt, die uneigen-nütziges Verhalten begründen. Der ökono-mische Ansatz vernachlässigt außerdemalternative Triebkräfte menschlichen Ver-haltens, wie intrinsische Motivation: Eskonnte mehrfach experimentell bewiesenwerden, dass intrinsische Motivation, wiez. B. Arbeitsmoral, durch extrinsische An-reize in Form von monetärer Belohnungzerstört wird. Psychologische Forschun-gen über subjektives Wohlbefinden undGlück widerlegen das ordinale Nutzen-prinzip der sogenannten „Neuen Wohl-fahrtsökonomie“: Das subjektive Wohlbe-finden hängt nur in einem eingeschränk-ten Maße von äußeren Lebensumständenwie z. B. Einkommen ab, es handelt sichbeim Glücksempfinden um eine stabilePersönlichkeitseigenschaft, die um einen individuellen Sollwert herum schwankt.

In Hinblick auf die Tatsache, dass nur einkleiner Ausschnitt möglicher Widerle-gungen des homo oeconomischen Men-schenbildes schemenhaft thematisiertwurde, erscheint die Notwendigkeiteiner Zunahme der Interaktion zwischenÖkonomie und Psychologie noch drin-gender, damit eine psychologisch orien-tierte Ökonomie stärker an Bedeutunggewinnen kann und auch innerhalb dertraditionellen Ökonomie zur Kenntnisgenommen wird.

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STATE-SPECIFIC ASPIRATIONS –THEORETICAL IMPLICATIONS ANDEXPERIMENTAL ELICITATION

Contrary to the models of deterministiclife cycle, we take it for granted thatuncertainty of one’s future is the essenti-al problem of saving decisions. However,unlike the stochastic life cycle models, wecapture this crucial uncertainty by a non-Bayesian scenario-based satisficingapproach. Decision makers first formaspirations for a few relevant scenarios,and then search for saving plans satisfi-

cing these aspirations. In addition to for-mally specifying scenario-based satisfi-cing in saving, we explore it experimen-tally. The results confirm that optimalintertemporal allocations are difficult toderive, and suggest that satisficing allo-cations can be reached easily when aspi-rations are incentivized.

30 Humboldt-Forum Wirtschaft 2007

VORTRAG 15:30, R 203

3Werner Güth studied economicsat the University of Münster (1965 –1970) where he finished his docto-ral dissertation (1972) and habilita-tion (1976). He was professor foreconomic theory of the University ofCologne (1977 – 1986), the University ofFrankfurt (Main) (1986 – 1994) and Hum-boldt-University of Berlin (1994 – 2001)before becoming the director of the Stra-tegic Interaction Group in 2001. His main

research topics are game theory, experi-mental economics and microeconomics.He considers himself more as a socialscientist with strong interests in psycho-logy, philosophy, (evolutionary) biologyand the political sciences.

PROF. DR.

WERNER GUTH DIRECTOR STRATEGIC INTERACTION GROUP, MAX PLANCK INSTITUTE OF ECONOMICS

BY WERNER GÜTHBASED ON JOINT WORK WITH VITTORIA LEVATI AND MATTEO PLONER

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PODIUMSDISKUSSION 15:30, KAPELLE

ALS HERAUSFORDERUNG

LIBERALISMUS

IRRATIONALITÄT

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Das liberale Menschenbild geht davonaus, dass Bürger keine staatliche Beein-flussung brauchen, um zu ihrem eigenenWohle optimale Entscheidungen zu tref-fen. Der Staat wird nur ge-braucht, um die Menschenvoreinander zu schützen,wenn sie sich gegenseitigBöses wollen. Notwendi-ge Voraussetzung diesesMenschenbildes sind dieLehren der Ökonomie vomrationalen Menschen. Zwei-felt man diese Lehren anund unterstellt dem Menschen nichtimmer rational zu sein, dann stellt manauch den Liberalismus in Frage. Psycholo-gie und experimentelle Wirtschaftsfor-schung bestreiten in vielen Fällen dieAxiome der Ökonomie, die der Liberalis-mus zur Grundlage politischen Handelns

macht. Emotionen, fehlende Selbstkon-trolle und die Ausblendung ungewünsch-ter Fakten spielen stets mit, wenn echteMenschen Entscheidungen treffen und

die Ergebnisse weichen regelmäßig vonden normativen Empfehlungen der Öko-nomen ab. Wenn Bürger aber Entschei-dungen treffen, die nicht zu ihrem eige-nen Besten führen, stellt sich notwendigdie Frage, ob der Staat hier zu ihren Guns-ten väterlich eingreifen sollte.

FÜR DEN

»DAS SCHWIERIGSTE AM LEBEN ISTES, HERZ UND KOPF DAZU ZU BRINGEN,ZUSAMMENZUARBEITEN. IN MEINEMFALL VERKEHREN SIE NOCH NICHT MALAUF FREUNDSCHAFTLICHER BASIS.« WOODY ALLEN, US-AMERIKANISCHER REGISSEUR UND AUTOR

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3Gebhard Kirchgässner ist Ordinarius fürVolkswirtschaftslehre und Ökonometriean der Universität St. Gallen, ResearchFellow des internationalen NetzwerksCESifo, Mitglied der Deu-tschen Akademie der Na-turforscher Leopoldina,Halle und Präsident derKommission für Konjunk-turfragen des Schweize-rischen Bundesrats. Sei-ne Forschungsschwer-punkte sind: Neue Poli-tische Ökonomie, Ener-gie- und Umweltökonomik, Angewand-te Ökonometrie sowie MethodischeGrundlagen der Wirtschafts- und Sozial-wissenschaften.

3Robert Nef, lic. iur., hat in Zürich undWien Rechtswissenschaft studiert. Erwar zwischen 1961 und 1991 wissen-schaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl fürRechtswissenschaft an der ETH Zürich.Seit 1979 leitet er das Liberale Institut.Seit 1994 ist er Redaktor und Mitheraus-geber der Schweizer Monatshefte.

LIC. IUR.

ROBERT NEFLEITER DES LIBERALEN INSTITUTS ZÜRICH

PROF. DR.

GEBHARDKIRCHGASSNERLEHRSTUHL FÜR WIRTSCHAFTSPOLITIK UND ÖKONOMETRIEUNIVERSITÄT ST. GALLEN

PODIUMSDISKUSSION

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3Nils aus dem Moore,geboren 1977, ist Volks-wirt und Journalist. Erabsolvierte ein Dop-pelstudium der Jour-nalistik und Volkswirt-schaftslehre mit Sta-tionen in Dortmund, Brüssel, Paris undder Freien Universität Berlin sowie einVolontariat bei der Tageszeitung DIEWELT. Von Juni 2005 bis November 2007leitete er das Wirtschaftsressort von Cice-ro, Magazin für politische Kultur. SeitNovember 2007 arbeitet er im neugegründeten Berliner Büro des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschafts-forschung (RWI) als Referent für wissen-schaftliche Kommunikation und an sei-ner Promotion.

DER MODERATOR

NILS AUSDEM MOOREREFERENT FÜR WISSENSCHAFTLICHE KOMMUNIKATION, RHEINISCH WESTFÄLISCHESINSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG (RWI), BERLIN

PODIUMSDISKUSSION

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IRRATIONALITÄT UND MARKETING

In einem Vortrag werden Erkenntnisseüber das Verhalten von Konsumentenvorgestellt, die dem Modell des Homooeconomicus widersprechen bzw. vonihm nicht erfasst werden. Wie ist es bei-spielsweise möglich, Kundenpräferenzenzu prägen? Wie werden kognitive Gren-zen, Willensschwäche, unvollkommeneAufmerksamkeit von Konsumenten u. ä.bei Marketingentscheidungen in Unter-nehmen berücksichtigt?

VORTRAG 15:30, R 201

3Georg Felser (Jahrgang 1965) stu-dierte von 1984 – 1991 Psychologieund Philosophie an der UniversitätTrier. Nach seiner Promotion inTrier arbeitete er von 1999 bis 2001 an derMartin-Luther-Universität Halle-Witten-berg. Im Oktober 2001 folgte er dem Rufan die Hochschule Harz, wo er die Markt-und Konsumpsychologie vertritt.

Von 1993 bis 1999 lehrte Georg Felser Wer-be- und Konsumentenpsychologie imStudiengang Grafik und Design an derFachhochschule Trier. In dieser Zeit ent-stand auch sein Lehrbuch „Werbe- und

Konsumentenpsychologie“, das mittler-weile in dritter Auflage vorliegt. GeorgFelser arbeitet in verschiedenen Marktfor-schungs- und Marketingprojekten, so bei-spielsweise zu Themen der Kundenzufrie-denheit oder zur Preissensibilität. SeineForschungsschwerpunkte liegen in derunbewussten Beeinflussung von Konsu-menten, der Entstehung von Kundenzu-friedenheit sowie in der Entscheidungs-forschung. http://gfelser.hs-harz.de

PROF. DR.

GEORG FELSERMARKT- UND KONSUMPSYCHOLOGE, HOCHSCHULE HARZ

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Dies ist eine Schule im Kongo. Helfen Sie uns, sie wieder aufzubauen. www.arche-nova.org

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ABSCHLUSSDISKUSSION 17:15, R 201

ALTERNATIVE RATIONALITÄTS

KONZEPTE

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Welche Rationalitätskonzepte abseits desHomo oeconomicus gibt es? Wie rationalentscheiden Menschen, wenn man ihreeingeschränkten, rechneri-schen Fähigkeiten und ihrbegrenztes Wissen berück-sichtigt? Welche Bedeu-tung haben soziale Normen und soziale Präferenzen?

In einer Diskussion stellenWissenschaftlerInnen ihreForschungsergebnisse undalternativen Rationalitäts-konzepte vor. Zudem wirddie neoklassische, ökono-mische Theorie beleuchtet und die Stär-ken und Schwächen der Annahme einesHomo oeconomicus diskutiert.

»WHENEVER A THEORY APPEARSTO YOU AS THE ONLY POSSIBLE ONE,TAKE THIS AS A SIGN THAT YOUHAVE NEITHER UNDERSTOOD THETHEORY NOR THE PROBLEM WHICHIT WAS INTENDED TO SOLVE.«SIR KARL RAIMUND POPPER, ÖSTERREICHISCH-BRITISCHER PHILOSOPH (1902 –1994)

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3Reinhard Selten (geboren am 5. Oktober1930 in Breslau) ist der bislang letztedeutsche Träger des Nobelpreises fürWirtschaftswissenschaften. Nach seinemStudium der Mathematik an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frank-furt/Main im Jahre 1957 arbeitete er von1957 – 1967 als wissenschaftlicherMitarbeiter und später Assistentam Lehrstuhl von Prof. Heinz Sau-ermann ebenfalls in Frankfurt/Main. Seine Promotion schloss erim Fachbereich Mathematik imJahre 1961 ab. Nach einem einjähri-gen Gastaufenthalt an der Univer-sity of California in Berkeley legteer im Jahre 1968 seine Habilitationab und erlangte seine akademi-sche Lehrbefähigung. Von 1969 bis 1972lehrte Reinhard Selten an der Freien Uni-versität Berlin und von 1972 bis 1984 ander Universität Bielefeld. Anschließendnahm er einen Ruf an die UniversitätBonn an. Dort baute er das Laboratoriumfür experimentelle Wirtschaftsforschungauf, an dem er auch nach seiner Emeritie-rung im Jahre 1996 aktiv tätig ist. 1965entwickelte Reinhard Selten das Konzeptdes teilspielperfekten Gleichgewichts und1975 das Konzept des trembling-hand per-fekten Gleichgewichts. Für seine Leistun-gen im Rahmen der Spieltheorie wurdeihm 1994 der Nobelpreis für Wirtschafts-wissenschaften verliehen. Diese großeAuszeichnung erlangte er zusammen mitJohn Harsanyi und John Forbes Nash jr.Weitere Forschungsschwerpunkte undArbeiten liegen ebenfalls im Bereich der

Eingeschränkten Rationalität. Hierzu zäh-len bspw. die Anspruchanpassungstheo-rie von Sauermann/Selten sowie das Kon-zept des Imitationsgleichgewichts vonOstmann/Selten. Im Rahmen der wirt-schaftswissenschaftlichen Forschung giltSelten heute als einer der Begründer der

experimentellen Ökonomie. Neben derAuszeichnung zum Nobelpreisträgererlangte Reinhard Selten weitere Ehren-doktortitel und ist seit 2006 Träger desOrdens „Pour le Mérite for Arts and Sci-ences“ und seit 2007 Ehrensenator derUniversität Bonn.

PROF. EM. DR. DR. H.C. MULT.

REINHARD SELTENKOORDINATOR DES LABORATORIUMS FÜR EXPERIMENTELLE WIRTSCHAFTSFORSCHUNG,UNIVERSITÄT BONN

ABSCHLUSSDISKUSSION

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40 Humboldt-Forum Wirtschaft 2007

3Dorothea Kübler kennt alle dreigroßen Berliner Universitäten gut:Nach einem Auslandsaufenthaltam College of Arts and Sciencesder University of Pennsylvania,Philadelphia und ihrem Studiumder Volkswirtschaftslehre, der Phi-losophie und der Juristerei an derUniversität Konstanz machte sie ihrDiplom in der Volkswirtschaftslehre ander Freien Universität Berlin. Dort wurdesie anschließend auch in das Graduier-tenkolleg für Angewandte Mikroökono-mik aufgenommen. Anschließend war siefünf Jahre lang wissenschaftliche Mitar-beiterin an der Humboldt Universität zuBerlin am Institut für Wirtschaftstheorie Ibei Professor Wolfstetter. Sie promovier-te dort mit „summa cum laude“ underreichte ihre Habilitation ebenfalls an

der Humboldt Universität zu Berlin. ImNovember 2003 wurde sie an die Techni-sche Universität Berlin berufen. Dazwi-schen lagen viele Auslandsaufenthalte inaller Welt, zum Beispiel als Visiting Scho-lar an der Harvard Business School, an derKennedy School of Government der Har-vard Universität, ein Forschungsaufent-halt in Bergen (Norwegen) oder Hospi-tanzen im Finanzministerium in Kigali(Ruanda) und im Planungsministerium inBujumbura (Burundi).

3Studium der Mathematik, BWL, undWirtschafts- und Sozialpsychologie ander Universität Göttingen und der CornellUniversity, Diplom (Mathematik) 1995.Wissenschaftlicher Mitarbeiter an derHumboldt-Universität zu Berlin, Institutfür Öffentliche Wirtschaft, Wettbewerbund Institutionen 1996 bis 2001. Mitglieddes Fakultätsrats der Wirtschaftswissen-schaftlichen Fakultät der Humboldt-Uni-versität 1998 –2000, sowie Mitglied indiversen Kommissionen. Promotion(Volkswirtschaftslehre) an der Humboldt-

Universität zu Berlin 2000. Habilitan-denstipendium der DFG 2001/02. Habilita-tion (VWL), Humboldt-Universität zu Ber-lin 2004. Von Januar 2003 bis September2004 Assistant Professor, CERGE (Centerfor Economic Research and Graduate Edu-cation), Karls-Universität, Prag, undSenior Researcher, Economics Institute,Akademie der Wissenschaften der Tsche-chischen Republik. Von September 2004bis Juli 2006, Reader, seit August 2006Professor of Economics, Royal Holloway,University of London. Seit September2007 außerdem affiliate Researcher amLaboratory for Experimental Economics(LEE), Universität Kopenhagen.

PROF. DR.

DIRK ENGELMANNPROFESSOR OF ECONOMICS, ROYAL HOLLOWAY, UNIVERSITY OF LONDON

PROF. DR.

DOROTHEA KUBLERLEHRSTUHL MIKROÖKONOMIE, TECHNISCHEUNIVERSITÄT BERLIN

ABSCHLUSSDISKUSSION

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3Studium der Philosophie, NeuerenGeschichte, Germanistik und Poli-tikwissenschaft an den Universitä-ten Duisburg und Essen (M.A.);Promotion an der Universität Essenmit der Arbeit „Überlegungsgleich-gewicht(e) – Prüfung einer Rechtfer-tigungsmetapher“; Wissenschaft-liche Mitarbeiterin des Projekts „Altersbe-zogene Rationierung von Gesundheits-leistungen im liberalen Rechtsstaat –Ethische, ökonomische und institutionel-le Aspekte“. Lehraufträge an den Universi-täten Duisburg und Düsseldorf; redaktio-nelle Betreuung der Zeitschrift MAO(Informationsbrief aus dem Bereich Per-sonalentwicklung); Habilitationsschrift„Rationalität. Eine Kartierung“ (gefördertdurch ein Lise-Meitner-Habilitations-

stipendium des Landes NRW, derzeit inder Begutachtung); Arbeitsschwerpunk-te: Überlegungsgleichgewicht („reflecti-ve equilibrium“), Rechtfertigung vonRegeln durch Rekonstruktion und Anpas-sung an eine bewährte Praxis; das Verfah-ren der Begriffsexplikation in der Anwen-dung (z. B. der Umgang mit der Rationie-rungsbegrifflichkeit im Gesundheits-wesen); Rationalitätskonzeptionen undHandlungstheorie.

DR.

SUSANNE HAHNLEHRAUFTRÄGE AN DEN UNIVERSITÄTEN DUISBURG UND DÜSSELDORF

ABSCHLUSSDISKUSSION

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ÖKONOMISCHE RATIONALITÄTUND DAS GEHIRN VON HOLGER GERHARDT

WORKSHOP 1

Die Kognitions- und Neurowissenschaf-ten befassen sich mit menschlichem Ver-halten und Handeln auf Grundlage derFunktionsweise des Gehirns. In Koopera-tion mit der Psychologie und neuerdingsder Ökonomik versuchen auch diese Dis-ziplinen, den Begriff der Rationalität zufassen und demgegenüber irrationalesVerhalten zu verstehen.

Eine der etablierten Forschungsrichtun-gen geht hierbei davon aus, dass zwei ver-schiedene Arten von Systemen immenschlichen Gehirn zur Entscheidungs-findung beitragen: einerseits spezialisier-te, wenig flexible, dafür aber schnellarbeitende Schaltkreise; andererseitsanpassungsfähige, aber auch eher lang-same Schaltkreise. So definiert der Hirn-forscher Jonathan D. Cohen Emotionenals „automatische Prozesse, die mitintensiven positiven oder negativen Emp-findungen einhergehen“. Hingegen wirddie Funktion der zweiten Kategorie vonProzessen im Abwägen der Konsequenzenalternativer Handlungsoptionen sowie imstrategischen, mehrschrittigen Denkengesehen (Kognition).

In der Regel sind beide Systeme an derEntscheidungsfindung beteiligt und

arbeiten konfliktfrei zusammen – z. B.,wenn jemand auf die Ankündigung, dasser mit großer Wahrscheinlichkeit eineGehaltserhöhung bekomme, mit einerEinladung der Kollegen zum Mittagessenreagiert. In anderen Fällen können sichdie beiden Systeme der Entscheidungs-findung jedoch im Widerstreit miteinan-der befinden.

Der Workshop wird grundlegendeErkenntnisse über die Funktionsweise desGehirns vorstellen und einen Einblick indie ersten Ergebnisse der neuroökonomi-schen Forschung geben: Was bedeutet„Hirnaktivität“, und wie misst man sie?Wie lassen sich Zusammenhänge zwi-schen Verhalten und Hirnaktivität her-stellen (forward inference und reverse infe-rence)? Und vor allem: Welche Erkenntnis-se, die für die ökonomische Theorie vonBedeutung sind, hat die neuroökonomi-sche Forschung bisher geliefert?

Holger Gerhardt ist 29 Jahre alt und pro-moviert am Institut für Wirtschaftspoli-tik I der Humboldt-Universität zu Berlin.Seit April 2007 ist er Doktorand der Ber-lin School of Mind and Brain. Er arbeitetzu Themen der Neuroökonomik undMakroökonomie.

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RATIONALITÄT UNDENTSCHEIDUNGSANALYSE – WIE IRRATIONAL TREFFEN MENSCHEN ENTSCHEIDUNGEN UND WAS KÖNNEN SIE DAGEGEN TUN?VON CORNELIUS SCHAUB, DECISION INSTITUTE

WORKSHOP 2

Ziele des Workshops:3Die Teilnehmer in das Gebiet der Ent-

scheidungsanalyse einführen3Den Teilnehmern typische „Fehler“ (Irra-

tionalität) bei Entscheidungsfindungenaufzeigen und ein praktikables Modellzur eigenen, effektiveren Entschei-dungsfindung mitgeben3Den Teilnehmern anhand einer kurzen

Fallstudie einen ersten Einblick in kom-plexere Anwendungen entscheidungs-analytischer Methoden geben

Nach einer Einführung in das Gebiet derEntscheidungsanalyse geben wir den Teil-nehmern einen Überblick über Methodenstrategischer Entscheidungsfindung, wiez. B. Mehrzielanalysen oder Entschei-dungskonferenzen. Anschließend lernendie Teilnehmer in einem interaktivenModul, wie irrational sich Menschen beiEntscheidungsfindungen verhalten. Sielernen aber auch, was man dagegen tunund wie man die eigene Entscheidungs-findung verbessern kann. Am Ende desWorkshops stellen wir den Teilnehmernanhand einer kurzen Fallstudie eine Ent-scheidungsanalyse aus dem öffentlichenSektor vor, bei der es um die effizienteVerteilung von Fördermitteln im Infra-strukturbereich ging.

Cornelius Schaub ist Mitgründer undGeschäftsführer des Decision Institutee.V. Vor seiner Tätigkeit am Decision Insti-tute studierte er VWL an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der LondonSchool of Economics und arbeitete alsResearch Analyst bei der OECD. WeitereArbeitserfahrung sammelte er bei derBoston Consulting Group und der EU-Kommission. Neben seiner Tätigkeit amDecision Institute promoviert er derzeitbei Prof. Larry Phillips an der LondonSchool of Economics im Bereich Entschei-dungswissenschaften und beschäftigtsich dabei mit Fragen zu strategischenKosten-Nutzen-Analysen. Er publiziert ininternationalen Journals und hat an derLondon School of Economics unterrichtet.

Das Decision Institute e.V.Wissenschaftlich fundierte Unterstüt-zung bei der Lösung komplexer Entschei-dungen – mit diesem Angebot ist dasDecision Institute seit einem Jahr fürWirtschaft und Politik tätig. Das in Berlinansässige Beratungsinstitut setzt dabeiauf die Methoden und Erkenntnisse derEntscheidungsanalyse, einem interdiszip-linären Forschungsfeld zwischen Wirt-schaftswissenschaften, Politikwissen-schaften und Psychologie.

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DR. HANS D. BARBIERDr. Barbier ist Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung.

DR. NORBERT BENSELDr. Bensel ist Vorstand für Transport und Logistik der Deutschen Bahn AG.

PROF. DR. CHARLES B. BLANKARTProfessor Blankart leitet das Institut füröffentliche Finanzen an der Wirtschafts-wissenschaftlichen Fakultät der Hum-boldt-Universität zu Berlin.

GERD VON BRANDENSTEINGerd von Brandenstein ist Leiter des Ver-bindungsbüros Berlin-Bonn und des Ber-liner Büros der Leitung der Siemens AG.Zudem ist er Präsident der Vereinigungder Unternehmensverbände in Berlin undBrandenburg.

PROF. MICHAEL C. BURDA, PH.D.Professor Burda leitet das Institut fürWirtschaftstheorie II an der Wirtschafts-wissenschaftlichen Fakultät der Hum-boldt-Universität zu Berlin.

ROLF ECKRODTRolf Eckrodt ist ehemaliger President und CEO von Mitsubishi Motors.

PROF. DR. HENRIK ENDERLEINProf. Dr. Henrik Enderlein ist Professor of Political Economy an der Hertie Schoolof Governance.

CHRISTOPH KEESEChristoph Keese ist seit Mai 2004 Chefre-dakteur der „Welt am Sonntag“ und hatdie Verantwortung für die Onlineredakti-on von „Welt“ inne.

PROF. DR. DR. CHRISTIAN KIRCHNER, LL.M.Professor Kirchner hat den Lehrstuhl für deutsches, europäisches und interna-tionales Zivil- und Wirtschaftsrecht undInstitutionenökonomik an der Humboldt-Universität zu Berlin inne.

PROF. DR. ERNST-MORITZ LIPPProfessor Lipp, ehemaliger Chefvolkswirtund Vorstand der Dresdner Bank AG, istgeschäftsführender Gesellschafter vonOdewald & Compagnie.

MICHAEL RZESNITZEKMichael Rzesnitzek ist seit Oktober 2007Partner bei der OC&C Strategy Consul-tants GmbH und war davor ManagingDirector UK, Europe, Middle East & Africader Financial Times Ltd., London.

PROF. DR. JOACHIM SCHWALBACHProfessor Schwalbach leitet das Institutfür Management an der Wirtschaftswis-senschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin.

ROGER DE WECKRoger de Weck ist Publizist, freier Journa-list und seit 2004 Präsident des Stiftungs-rats des Genfer Institut universitaire dehautes études internationales. Im selbenJahr erhielt er den Medienpreis Davos.

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KURATORIUM

DAS HUMBOLDT-FORUM WIRTSCHAFT E.V. BEDANKT SICH BEI SEINEM KURATORIUM FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG.

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SPONSOREN UND PARTNER

LOHMULLERWERBEAGENTURBERLIN

In Kooperation mit

Partner

Medienpartner

Spender

Sponsoren

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TEAM

BEI DER ORGANISATION UND AUSFÜHRUNG DES SYMPOSIUMS 2007 HABEN FOLGENDE MITGLIEDER DES HUMBOLDT-FORUMS WIRTSCHAFT E.V. MITGEWIRKT:

HANNES BRETSCHNEIDERVWL, HU Berlin5. Semester, 24 [email protected]

PHILIPP BURGDORFFBWL und VWL, Universität Potsdam3. Semester, 23 [email protected]

JOSCHA DIEHLMathematik, HU Berlin7. Semester, 25 [email protected]

DIPL.-ING. NILS HORCHPromotionsstudent,ESCP-EAP Berlin, 27 [email protected]

ANNE KÄRST Psychologie und BWL, HU Berlin9. bzw. 5. Semester, 23 [email protected]

CHRISTOPH PAUL KLAPPROTHVWL, HU Berlin5. Semester, 21 [email protected]

CORDULA KLAUSVWL, HU Berlin5. Semester, 23 [email protected]

ANNE KOBANBWL und VWL, HU Berlin 7. Semester, 22 [email protected]

DENNIS KOPFBWL, HU Berlin7. Semester, 24 [email protected]

MAIK MEUSELVWL, HU Berlin5. Semester, 22 [email protected]

KILIAN NOACKVWL, HU Berlin 9. Semester, 24 [email protected]

SIBILA SAMARDZIC, VWL, HU Berlin 7. Semester, 22 [email protected]

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FALKO UECKERDTPhysik und VWL, HU Berlin10. Semester, 26 [email protected]

ISABELLE VON USLAR-GLEICHENGeschichte und Kunstgeschichte, FU Berlin15. Semester, 28 [email protected]

THOMAS ZIMMERBWL, HU Berlin7. Semester, 24 [email protected]

JAKOB ZOLLMANNPromotionstudent, Rechtswissenschaft/Geschichte, HU Berlin, 29 [email protected]

sowie Christoph von Stechow, Richard Boeck, Peter Kastlunger, Ola Khrushch, Jana Sievers, Stefan Schuchmann, Ulrich Leister,Michael Viertel, Nadja Böhme, Sibilla Mielke, Thomas von Pilar, Thassilo Breuer, Mathias Schumann

DIE ALUMNIDas Team des Humboldt-Forums Wirt-schaft e.V. möchte sich außerdem recht herzlich bei den Alumni bedanken,die im letzten Jahr mit Rat und Tat zurSeite standen, allen voran der Alumnibeirat des Vereins: Lena Ruckh,Thomas Natkowski und Christian Veer.

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NOTIZEN

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NOTIZEN

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IMPRESSUM & DANK

HERAUSGEBERHumboldt-Forum Wirtschaft e.V.c/o Humboldt-Universität zu BerlinWirtschaftswissenschaftliche FakultätSpandauer Straße 110178 [email protected]

REDAKTIONPhilipp BurgdorffChristoph Paul KlapprothAnne KobanFalko Ueckerdt

TEXTEHannes BretschneiderJoscha Diehl Holger GerhardtNils Horch Anne KärstChristoph Paul KlapprothAnne KobanMaik MeuselJana SieversFalko UeckerdtJakob Zollmann

AUFLAGE750

GESTALTUNGLohmüller WerbeagenturBerlin

50 Humboldt-Forum Wirtschaft 2007

DANKWir möchten uns besonders herzlichbei allen unseren Rednern, Podiums-gästen und Workshopleitern bedan-ken, die durch ihre engagierten Beiträ-ge diesem Symposium Gestalt geben.

Außerdem sind wir unserem diesjäh-rigen Schirmherrn, Prof. Dr. ReinhardSelten, unserem Kuratorium unddem Präsidenten der Humboldt-Uni-versität zu Berlin, Prof. Dr. ChristophMarkschies, für ihre ideelle Unter-stützung und ihren guten Rat zu Dankverpflichtet.

Unseren diesjährigen Partnern, Spon-soren und Spendern danken wir fürdie großzügige finanzielle und nicht-finanzielle Unterstützung und diehervorragende Zusammenarbeit.

Nicht zuletzt möchten wir allen Kom-militonen und Freunden danken, diesich bereit erklärt haben, uns im Vor-feld und während des Symposiumsbei den vielen anfallenden Arbeitenzu unterstützen.

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WERDET IRRATIONAL!

MITTWOCH, 21. NOVEMBER 2007

21:00 SYMPOSIUMSPARTY IM SOPHIENCLUBSophienstraße 6, 10178 Berlin. Eintritt und Bier 2 €.

HACKESCHER MARKTWEINMEISTERSTRASSE

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