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PALAESTRA UNTERSUCHUNGEN AUS DER DEUTSCHEN UND ENGLISCHEN PHILOLOGIE UND LITERATURGESCHICHTE BEGRüNDET VON ERICH SCHMIDT UND ALOIS BRANDL Herausgegeben von Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung GöTTINGEN . VANDENHOECK & RUPRECHT. 1970 G. A. Bürger-Archiv

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PALAESTRA UNTERSUCHUNGEN AUS DER DEUTSCHEN UND

ENGLISCHEN PHILOLOGIE UND LITERATURGESCHICHTE

BEGRuumlNDET VON ERICH SCHMIDT UND ALOIS BRANDL

Herausgegeben von

Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt

Walther Killy I Albrecht Schoumlne

Band 257

Peter Gebhardt

A W Schlegels Shakespeare-uumlbersetzung

GoumlTTINGEN VANDENHOECK amp RUPRECHT 1970

G A Buumlrger-Archiv

A W SCHLEGELS

SHAKESPEARE-UumlBERSETZUNG

Untersuchungen zu seinem Uumlbersetzungsverfahren am Beispiel des Hamlet

VON

PETER GEBHARDT

GOumlTTINGEN VANDENHOECK amp RUPRECHT 1970

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INHALT

Einfuumlhrung 9

A Historisch-theoretischer Teil

L G A Buumlrger und A W Schlegel 14

1 Buumlrgers uumlbersetzungsgrundsaumltze 15

2 Die Maxime der Korrektheit 22

3 Die gemeinsame Sommernadmtraum-uumlbersetzung (1789) 26

11 Die Bedeutung J G Herders fuumlr den uumlbersetzer A W Schlegel 32 1 Herders uumlbersetzungstheorie 33

2 Herders Shakespeare-uumlbcrsetzungspraxis 38

3 Sdllegel als Sdluumller Herders Gemeinsamkeiten und Untersdliede 47

UI Das Beispiel der Shakespeare-uumlbersetzung Wielands und Eschenshyburgs 58

IV Die Umarbeitung des Sommernachtstraums Daten und Fakten der Schlegelschen Shakespeare-uumlbersetzung 75

V A W Schlegels uumlbersetzungsgrundsaumltze 84 1 Das Prinzip der formalen Treue und der Treue sdllechthin 87

2 Erlaubte und unvermeidliche Veraumlnderungen des Originals 91

3 A W Sdllegels uumlbersetzungsideal der Leichtigkeit und Gefaumllligkeit 93

4 Die Zweideutigkeit des Begriffs uumlbersetzen 94

5 Die uumlbersctCUngsgrundsaumltze als Ganzcs

Das objcktiv-poetisdle uumlbersetzen als eine eigene Kumtform 99

VI Der kunst theoretische Hintergrund der Schlegelschen uumlbersetzungsshytheorie und -praxis 104 1 A W Schlegels Shakespcare-Bild 104

2 Richtpunkte Schlegelsdlt~r Kunstanschauung 114

B lsthetisch-kritischer Teil

I Das Manuskript der Hamlet-uumlbersetzung

Probleme der Edition 129

11 Tendenzen der formalen Nachbildung 143

1 Die Versifikation 143 a) Das Versmaszlig 143 b) Der Reim 152 e) Das Enjambement 153

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2 Die lautlidIe NadluilJung 154

3 Die Syntax bull 158

4 Verdichtendes uumlbersetzen 163 5 Auslassungen 168

a) Die formal bedingten Auslassungen 168 b) Die gehaltlich bedingten Auslassungen 171

1 Die Wortspiele 172 2 DJs Anstoumlszligige 179

6 Zusaumltze 184 a) Vorwiegend metrisch bedingte Zusaumltze 185 b) Paraphrasierende Zusaumltze 187

7 Woumlrtliches uumlbersetzen 189

111 Der uumlbersetzungsprozeszlig 202

IV Das poetisierende uumlbersetzen 221 1 Veredlung dcr Diktion 221 2 Ungewoumlhnlidlcr Wortgebraudl

Archaismen 224 3 Verbildlichendes uumlbersetzen 228 4 Gesteigerte Bewegung 230 5 Das Ideal der Leichtigkeit 233

V Zur Harnlet-Deutung der uumlbersetzung 239

Literaturverzeichnis 255

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EINFUumlHRUNG

Ihr Shakespeare ist ein trefflicher Kanon fuumlr den wissenschaftlichen Beshyobachter schreibt Novalis in einem Brief vom 30 November 1797 an August Wilhclm Schlegel er ist unter den uumlbersetzungen was Wilhelm Meister unter den Romanen ist 1 Novalis stuumltZt sich bei dieser Beurteilung auf den zur Ostershymesse des Jahres erschienenen ersten Band von Shakespeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhelm Schlegel Berlin by lohann Friedrich Unger enthaltend Romeo und luia und den Sommernachtstraum Schlegel selbst ist sich des kanonischen Charakters seiner Shakespeare-uumlbersetzung (1797-180110) bewuszligt In einem seiner Sonette feiert er sich als den Schoumlpfer und das Bild der Regel des deutschen Shakespeare

Ein Blick auf die bisher geleistete Forschung zur Shakespeare-uumlbersetzung Schlegels beweist daszlig das seit Luthcrs Bibel in seiner Wirkung groumlszligte deutsche uumlbersetzungswerk nicht die Beachtung gefunden hat die es entsprechend seiner Bedeutung verdient 3bull Noch immer herrscht eine groszlige Unwissenheit und Vershywirrung uumlber die einfadlSten dieses Werk betreffenden Tatsachen

Umfassende Monographien zu den Themen Shakespeare Imd die deutsche Romantik A VSchlegel und Shakespeare fehlen 5 Aber auch das Elementarste ist vernachlaumlssigt Statt naumlmlich die uumlbersetzten Stuumlcke Schlegels einer in alle

1 Novalis Schriften hg v SamuelKluckhohn Leipzig o J (Bibliogr Institut) 4Bd p213

2 SW 1 303 Vg auch SW 3 1 3 Vg die ausfuumlhrliche Aufzaumlhlung der Literatur zu Schlegels Shakespeare in LM

Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500-1960 Bern 1961 p 435 f

Ich nenne nur einige schlagende Beispiele die keine Ausnahmen sind Fritz Strich (Deutsche Klassik und Romantik 2 Auf Muumlnchen 1924 p20H) haumllt Schlegel fuumlr den uumlbersetzer des Macbeth dem gleichen Irrtum belegnet man in Erich Auerbachs Mimesis (3 Auf Dern 1964 p311) und in P M DOllys Aufsatz Die Schlegel-Tieck()-Ubershysetzung von Hamlet (in Der deutsche Shakespeare mit Beitraumlgen von W Muschg HSdllnid PMDaly ua BaselHamburgWien 1965 p76) Die Macbeth-Obershysetzung auf die sich alle drei beziehen stammt jedoch von Dorothea Tieck (1833) Die Hamlet-Verdeutschung ist allein ein Werk Schlegels

Friedrich Sengle (Wieland Stuttgart 1949 p 162 167) gibt die Schlegels (er meint auch Friedrich Schlegel) als die Shakespeare-Uumlbersetzer aus August Wilhe1ms Bruder hat sich aber nie aktiv und unmittelbar an der Uumlbersetzungsarbeit selbst beteiligt

6 Maria Joachimi-Deges Untersuchung Deutsche Sbakespeare-Probleme im 18 Jahrshyhundert und im Zeitalter der Romantik (Unters zur neueren Sprach- und Lirgesch H12) Leipzig 1907 ist zu weit gespannt um wirklich detailliert auf diese bei den Themenkreise eingehen zu koumlnnen

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Einzelheiten gehenden StilanalYgte oder suengen Formbeobachtung zu untershyziehen und die handwerksmaumlszligige tedmische Verfahremart dieses Obersetzens zu studieren hat man sich meist mit summarischen Betrachtungen begnuumlgt die an uumlberlieferte Klischees der Forschung anknuumlpfen 6 Etwa Schlegels Shakeshyspeare sei romantisch klassizistisch oder gar klassisch 7 Doch fuumlhren solche Schematisierungen eher in die Irre und versteHen die Beobachtung der uumlbersetzungstextc anstatt sie zu foumlrdern 8 Auch hat man den groumlszligeren geistesshygeschichtlichen und kunsttheoretischen Rahmen innerhalb dessen Schlegels Werk zu sehen waumlre bisher nur oberflaumlchlich andeutungsweise und einseitig in die Untersuchung seiner uumlbersetzung miteinbezogen

Eine Wissenschaft im strengen Sinne von der uumlbersetzung als einer Kunstshygattung sui generis gibt es noch nicht folglich auch keine nur halbwegs vershybindliche Lehre von den Prinzipien und Methoden der wissenschaftlichen Untershysuchung von uumlbersetzungen Im Falle der Shakespeare-uumlbersetzung Schlegels bietet sich eine Methode der Untersuchung an die der uumlbersetzer selbst in seinen Berliner Vorlesungen uumlber schoumlne Literatur und Kunst (1801-04) und in seinen Wiener Vorlesungen uumlber dramatische Kunst und Literatur (180809) propagiert hat Danach soll das wissenschaftliche Studium jedes Kunstwerks auf die sich gegenseitig durchdringenden Bereiche der Theorie Kr i tik und Ge se hi eh te bezogen werdenD Dieses methodisdle Schema ist guumlltig geblieben Rene Wellek und Austin Warren verfechten es in ihrer Theory 0 Literature (New York 1942 u ouml) - einem Grundbuch der modernen Literaturwissenschaft

Aus dem Inhaltsverzeichnis laumlszligt sich leicht ablesen welche Abschnitte der vorliegenden Arbei t jeweils den einzelnen Bereichen entsprechen Vom Thema der Untersuchung her ergibt sich daszlig der Kritik der Praxis (also der Analyse der uumlbersetzung selbst) der unbedingte Vorrang gebuumlhrt Die Methode und Maxime des uumlbersetzerischen Verfahrens steht im Mittelpunkt der Untershysuchung Am Beispiel des Hamlet sollen die uumlbersetzungsmittel das uumlbersetzen in stam naseendi die Gesetze uumlbersetzerischer Produktion und Konstruktion

8 Die hier geforderte Forschungsrichtung schlagen etwa ein die Arbeiten von Frank E F Jolles (Schlegels SommernachtstrJum Eine Textstudie uumlber die Grenzen der Obershysetzungskunst MA Dissertation der Universitaumlt Manchester Mai 1957) Margaret E Atkinson (August WilheLm Schlegel as a Translator 0 Shakespeare a Comparison 0 thrce Plays with ehe Original Oxford 1958) und P M Daly im oben erwaumlhnten Aufsatz

7 raquoRomantisch Vgl Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Lpzg 1936 p37 raquoklassizistisch vgl Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen Stuttg 1952 (2 Aufl) Bd2 p382 und Price p 282 L raquoklassisch Michael Bernays Zur Entshystehungsgeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 p 248 f leugnet daszlig Schlegels Obersetzungswerk ein Erzeugnis der romantischen Schule sei eine These die sich aus dem Bestreben ableitet Schlegels Arbeit als Schoumlpfung der deutschen Klassik auszugeben

8 Als Motto diene ein Wort Valerys laquoIl est impossible de penser serieusement avec les mots comme Classicisme Romantisme Humanisme Realisme On ne senivre ni ne se dcsaltere avec des etiquettes de bouteilIes raquo (Mauvaises Pensees Paris 1942 p35)

g Vgl Neudrucke 17 p14 frj SW 5 4

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erforsdlt werden Auf diesem Wege ist es moumlglich die Grundlagen und das Wesen der uumlbersetzung zu erfassen - Zur Analyse des modi operandi- der Verdeutschung ziehe ich Schlegels Manuskript mit seinen verworfenen unshyberuumlcksichtigten uumlbersetzungsvarianten und -versuchen heran

Um einen Begriff der uumlbersetzung und ihres Verfahrens zu gewinnen muszlig man von den Einzelheiten ausgehen Auf diesen beruht der Totaleindruck der Nachbildung So stuumltzt sich die Analyse auf technische Einzelheiten auf die sorgfaumlltige Beobachtung des Einzelnen (Spezifizierung und Konkretisierung) j dies kann aber nicht heiszligen daszlig sie beim registrierenden Aufzaumlhlen bloszliger unshyverbundener Fakten stehenbleibt Vielmehr sollen die einzelnen ausgewaumlhlten Tatsachen repraumlsentativen und exemplarischen Charakters sein aus ihnen soll sich jeweils eine allgemeine Erkenntnis die eine Reihe gleicher Tatsachen erfaszligt ablesen lassen

Von der Analyse der Technik und Entstehung der uumlbersetzung aus ist weitershyzufragen Was folgt aus Schlegels Nachbildungsverfahren fuumlr den Stil der uumlbersetzung Diese Untersuchung bemuumlht sich die Analyse der uumlbersetzungsshytechnik mit der Stilanalyse zu verbinden

Die Momente der Theorie (d h das Studium der uumlbersetzungsprinzipien und ihres kunsttheoretischen Hintergrundes) und der Geschichte (Einfluszligshybereich Buumlrgers Herders Wielands und Eschenburgs auf Sdl1egel) dienen in dieser Arbeit der Kritik der Praxis und fuumlhren zu ihr hin Ich habe versucht eins aus dem anderen zu entwickeln und auf es zu beziehen die Geschichte auf die Theorie hin zu befragen diese wiederum auf ihr Verhaumlltnis zur uumlbershysetzungspraxis Auf diese Weise bleibt die Einheit der methodischen Trias geshywahrt und doch kann die auf die Praxis bezogene Kritik als Gipfel herausshygehoben werden - Schlieszliglich soll umgekehrt die Analyse des Stils und der Entstehung der uumlbersetzung wieder zur Theorie und zu Einsichten geistesshygeschichtlicher Art fuumlhren

Die in dieser Arbeit verfolgte Methode enthebt den Gegenstand der Untershysuchung nicht dem Strom der Geschichte (um mich des etwas pathetischen Bildes einmal zu bedienen) Historische Ruumlck- aber auchVorblicke sind geshyfordert Gerade im Falle Schlegels ist diese Betrachtungsweise angemessen Das eigentliche Prinzip seiner Produktivitaumlt ist das der Rezeption und der Variation - ansteHe einer auf sich selbst gegruumlndeten Originalitaumlt Unter dieser Vorausshysetzung entwickelt er sich zu einem der kultiviertesten und sensibelsten Kritiker in der Moderne und zu einem ihrer groumlszligten uumlbersetzertalente 10 Wie Hans

10 Vgl Friedrich Sdllege an A W Leipzig 11 Febr 1792 DDie Kraft in die innerste Eigenthuumlmlichkeit eines groszligen Geistes einzudringen hast Du an Dir oft mit Unmuth mit dem Namen Uebersetzertalent gebrandmarkt (Walze p36) - Vgl auch Wilh v Humboldts Charakteristik Schlegels DEr hat ein unleugbares aber soviel ich beshyurtheilen kann immer subalternes Talent u seine wahre Sphaumlre wird er immer nur in Uebersetzungen finden (Brief aus Rom an Goethe 5 Juni 1805 vgl Neue Mitshyteilungen aus Goethes handschriftlichem Nachlasse 3 Teil Goethes Briewechsel mit den Gebruumldern von Humboldt (1795-1832) hg v F Th Bratranek Leipzig 1876 p228) - Daszlig Schlegels DAnschauungen ein unverruumlckbarer geistiger Mittelpunkt

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Zehnder mit Recht hervorhebt erweist sidJ Schlegel schoumlpferisch einzig als Gesetzgeber von poetischen Formen und von Grundsaumltzen in der uumlbersetzungsshykunst Hier wahrte er seine Selbstaumlndigkeit und gelangte zu neuen Einsichten 11

- Wie kaum einer hat er es vermocht Gedanken Erkenntnisse und Ideen anderer uumlberliefertes und uumlbernommenes innerhalb eines neuen Zusammenmiddot hangs umzuwandeln und neuzugestalten Beispielhaft dafuumlr ist etwa wie er die Kunstanschauung seines - wie Heine sagt - literaumlrischen Vaters GA Buumlrger zunaumlchst uumlbernimmt 12 sie dann weiterfuumlhrt Neues an die Stelle des Alten setzt das Alte abloumlst indem er es in ein Neues weiterentwickelt - Gleich wichtig auf der anderen Seite erscheinen historische Vorblicke von Schlegels Shakespeare aus nicht nur da diese uumlbersetzung zu einem Grundpfeiler moshyderner aumlsthetischer Bildung in Deutschland geworden ist (desungeachtet hat die Fomhung ihre Wirkungsgeschidlte bi~her straumlflich vernachlaumlssigt) sondern vor allem Ja ~ie auf tine Kumttheorie und -praxis gegruumlndet ist die wesentliche MI)JljIJIA der MIJdeme antizipiert Wie djC~ Arbeit au~zufuumlhren versucht idm ~~ljJ 111 ~jilltd~ EIlttIJJ 1J~tuidjUtlt KUmtillUaauung iCinem tililthjLu~ jjjd Uld AJ1IJ~1 Utrgtt[Jull(pa(j ~Ivfl I-7It moderne Auifasgtung des reflektierten und imcllekwcll kalkulierten Didltens ab deren Schluumlsselshyfigur EAPoe wird (vor allem mit seiner Philosophy 0 Composition 1846)

Einige wichtige Gruumlnde haben mich veranlaszligt die Analyse auf die Ramletshy)ImiddotIJII~ (l7-J z-u kdrlllklJl

1 SdJ1c~d steht nidlt mehr am Anfang sondern mitten in seiner uumlbershysetzungspraxis Er hat sein Nachbildungsverfahren inzwischen ausbilden und vollenden koumlnnen Ramlet kann in gewisser Weise stellvertretend (idealshytypisch wenn man will) fuumlr Schlegels gesamte uumlbersetzung und deren Vershyfahren stehen Schlegels reflektierendes uumlbersetzungsverfahren das als solches zu bestimmen eines der Ziele der Arbeit ist und die Tragoumldie - als spiritual tragedy (H Granville-Barker) 13 oder wie die Schlegels sagen Geshydankentrauerspiel - sind denn auch auf ideale Weise einander angemessen

2 Der exemplarische Charakter der Ramlet-uumlbersetzung verstaumlrkt sich wenn man bedenkt daszlig sich hier die Kunst des uumlbersetzers an einem der bedeushytendsten schwierigsten Stuumlcke der Weltliteratur zu bewaumlhren hat

3 Vor allem vorn Ramlet-Verstaumlndnis geht das neue Shakespeare-Bild August Wilhelm und Friedrich Schlegels aus Als neu ist es zu bezeichnen im Vergleich zur Shakespeare-Sicht der Aufklaumlrung des Sturm und Drang und Goethes im Wilhelm Meister - Ramlet ist das Drama par excelJence der Fruumlh-

fehlte (vgl Hans Zehnder Die Arfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p185) konnte leicht als Charakterlosigkeit ausgelegt und miszligshyverstanden werden (vgl Biedermann Goethes Gespraumlche UI 227 Ediermann 150kt 1825)

11 Zehnder p 186 12 Heine Die romantische Schule Saumlmtl Werke cd Walzel 7 Bd p64 13 VgL Harley Granville-Barker Preaces to Shakespeare Third Series Hamlet

London 1937 p321

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romantik ihre Vertreter vor allem Friedrich Schlegel neigen zur Identifikation mit dem Titelhelden

Die eigentliche Epoche der Schlegelschen Shakespeare-uumlbersetzung wird schon im Jahre 1793 durch Versuche einer lIamlet-uumlbertrllgung (nicht erhalten) einshygeleitet Zwischen 1789 - Schlegel uumlbersetzt in diesem Jahr gemeinsam mit G A Buumlrger den Sommernachtstraltm - und diesen ersten Nachbildungsshyversudlen am Hamlet sind (neben uumlbersetzungsfragmenten aus Romeo und Julia) keine anderen Shakespeare-uumlbertragungen Schlegels nachweisbar

111 unserer Untersuchung lassen sich uumlbersetzungsanalyse und Interpretation des englischen Textes nidlt voneinander trennen Dennoch ist es moumlglich und erlaubt Schwerpunkte zu setzen Der Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt in der Analyse des deutschen nicht aber in der des englischen Textes so gebietet es das Thema der Arbeit so verlangt es wie wir sehen werden Schlegels Nachshybildungstheorie und -praxis - Im uumlbrigen ist das vom deutschen uumlbersetzer zu meisternde Werkzeug entgegen einer landlaumlufigen Meinung nicht primaumlr die fremde sondern die deutsche Sprache ein Anlaszlig mehr die uumlbersetzung vorshyrangig gegenuumlber dem Original zu behandeln

Daszlig wissenschaftliche uumlbersetzungsanalysen die einen Beitrag zur Theorie der literarischen uumlberserzung leisten und auch Maszligstaumlbe fuumlr die Praxis setzen heute wichtiger denn je geworden sind zeigen z B die Empfehlungen des Intershynationalen Kongresses literarischer uumlbersetzer in Hamburg (1965) Hier raumlt man an uumlbersetzungen in Dissertationen zu behandeln und eine SdlUle fuumlr uumlbersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke gemeinsam mit den Seminaren der Universitaumlten zu sdlaffen wo bereits veroumlffentlichte uumlbershysetzungen analysiert werden sollen 14 Nicht nur waumlre eine solche Schule fuumlr uumlbersetzer ganz im Sinne Schlegels sondern sein deutscher Shakespeare koumlnnte ihr auch als Lehrbuch dienen

14 Ubersetzen Vortraumlge und Beitraumlge vom Internationalen Kongrep literarischer Uberutzer in Hamburg 1965 hg v Rolf Italiander Frankfurt a M 1965 p182 f

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A I G A BuumlRGER UND A W SCHLEGEL

Der aumluszligere Rahmen ist bekannt Seit 1786 studiert A W Schlegel in Goumltshytingen dem wichtigsten Zentrum englischen Einflusses im Deutschland der zweiten Haumllfte des 18 Jahrhunderts 1 Er beginnt mit dem Studium der Theoshylogie wechselt aber bald zur Philologie hinuumlber wird ein Schuumller Christian Gottlob Heynes unter dessen Anleitung er sich mit einer philologischen korshyrektem rationalistischen Geist verpflichteten Abhandlung De Geographia Homerica (Hannover 1788) ersten akademischen Ruhm erwirbt Seit dem Spaumltsommer 1786 steht er zunaumlchst in losen Beziehungen zu G A Buumlrger die um die Wende 178788 enger geknuumlpft werden um schlieszliglich ein Jahr spaumlter (178889) ihren Houmlhepunkt zu erreichen Im Winter 178889 (Schwerpunkt Anfang 1789) versuchen sich beide gemeinsam an einer uumlbersetzung von Shakespeares Midsummer-Nights Dream Buumlrger als Lehrer Schlegel als sein ]uumlnger 2bull

Daszlig die historischen Umstaumlnde gerade Buumlrger erwaumlhlen die ersten Shakeshyspeare-uumlbersetzungsversuche des jungen Schlegel zu leiten erweist sich folgenshyreidl fuumlr dessen Entwiddung zum Schoumlpfer des deutschen Shakespeare Die Frage was geschehen waumlre haumltte Schlegel an eines der anderen groszligen Modelle der Shakes peare-Rezeption seiner Zeit wie sie etwa Lessing Wieland Herder Schiller und Goethe bieten zuerst angeknuumlpft ist in diesem Fall nicht ganz muumlszligig wenn man bedenkt daszlig Schlegels geniales schon in seinen jungen Jahren unmittelbar ausgepraumlgtes Talent der Rezeptivitaumlt und Nachahmung auch diesen Bahnen haumltte folgen koumlnnen 3

1 Vg Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-18]) Berlin 1957 p16

1 Vg Buumlrgers Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) Buumlrger nennt A W Schlegel seinen nLieblingsjuumlnger dessen Meister ich gern heiszligen moumlchte wenn solche Juumlnger nicht ohne Meister fertig wuumlrden (Saumlmtl Werke cd v Wurzbach Bd III p163)

$ Zum Thema Buumlrger A W Schlegel vg Michael Bernays Zur Entstehungsshygeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 Wolfg v Wurzbach GA Buumlrger - Sein Leben und seine Werke Leipzig 1900 p264-268 Siegfried Kadner GABuumlrgers Einfluszlig auf A WSchlegel Berlin 1919 Hans Zehnder Die Anfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p 26-65 JoHcs Schlegels Sommernachtstraum 1789 p9-52

14 G A Buumlrger-Archiv

1 Buumlrgers Obersetzungsgrundsaumltze Als der noch nicht 22jaumlhrige Schlegel seine ersten uumlbersetzungsversuche an

Shakespeares Midsummer-Nights Dream unternimmt findet er in Buumlrger einen in der Praxis des uumlbersetzens erfahrenen Lehrer Man denke nur an dessen Homer-uumlbersetzungsversuche und an seinen Macbeth von 1783 4bull uumlberdies bemuumlht sich Buumlrger diese Praxis nach einer bestimmten Theorie und Konzeption auszurichten Eine Korrespondenz die ihre tiefe Wirkung auf den in uumlbershysetzungsarbeit und -theorie noch gaumlnzlich unerfahrenen Schlegel nicht verfehlt Spaumlter finden sich fast alle uumlbersetzungsprinzipien und -maximen Buumlrgers shyabgewandelt oder nicht - beim Shakespeare-uumlbersetzer Schlegel wieder

Die uumlbersetzungstheoretischen Direktiven welche die gemeinsame Arbeit der beiden am Sommemachtstraum mehr oder weniger beeinflussen lassen sich vier Aufsaumltzen Buumlrgers entnehmen die alle das Problem einer Homer-uumlbersetzung behandeln

1 Etwas uumlber eine deutsche Obersetzung des Homer (1769)6

2 Gedanken uumlber die Beschaffenheit einer deutschen Obersetzung des Homer nebst einigen Probefragmenten (1771)G

3 Buumlrger an einen Freund uumlber seine deutsche [lias (1776) 7

4 Homers lias Vorbericht und erster Gesang (1783)8

Die in diesen Traktaten aufgestellten Grundsaumltze sind allgemein gehalten oder lassen zumindest auf eine beabsichtigte allgemeinguumlltige Konzeption schlieszligen so daszlig sie entsprechend auch fuumlr die Shakespeare-uumlbersetzung gelten koumlnnen

laquo V gl Buumlrgers Homer-uumlbersetzungsversume die alle vor der Sommernachtstraumshyuumlbersetzung liegen 1 1771 in Klotz Deutscher Bibliothek ein Probefragment von 425 Versen in Ja m ben aus der ersten und 94 Versen aus der vierten Rhapsodie der I1ias 2 1776 Fragment der fuumlnften Rhapsodie der llias in Jamben (in Boies Deutschem Museum 1 Stuumlck Jan 1776) entstanden 1775 Die uumlbersetzung des semsten Gesanges ersmeint 1776 von Goethe durmgesehen in Wielands Teutschem Merkur 3 1784 Die uumlbersetzungsversume in Jamben gieszligt Buumlrger in Hex a met e r um ersmienen im ersten Band von Goeckings Journal Von und fuumlr Deutschland - Vgl Siimtl Werke cd von Wurzbach Einleitung p LXII-LXX - Vgl des weiteren den Inhalt des IV Bandes der Wurzbam-Ausgabe der saumlmtlimen Werke mit weiteren uumlbersetzungen Buumlrgers aus der Zeit vor dem Sommernachtstraum 1 Dido Ein epismes Gedicht aus Virgils Aneis gezogen (entst 1776) 2 Anthia und Abrokomas Aus dem Griemismen des Xenophon von Ephesus (entst 1770 ersm 1775) 3 Probe eiTler neuen Obcrsetzung Ossians (entst 1776) 4 Macbeth (entst mit Unterbredlungen 1777-82 zuerst gedruckt 1783 bei Joh Christ Dietrim in Goumlttingen neue Auflage 1784) 5 Benjamin Franklins Jugendjahre Von ihm selbst fuumlr seinen Sohn beschrieben Aus dem Englischen (entst 1792)

6 Saumlmtliche Werke cd von Wurzbam IV Teil p5-15 (in der Klammer jeweils das Jahr der Entstehung nach v Wurzbam)

bull Siimt Werke IV 15 tf - Die Probe fragmente der Was gibt Buumlrger in einer Jamben-uumlbersetzung - Der Aufsatz wiederholt u a woumlrtlim den Gedankengang des Etwas uumlber ejne deutsche Obersetzung des Homer-Aufsatzes

7 Saumlmtl Werke ed v Wurzbam IV 45 tf 8 Ib p 581f

15 G A Buumlrger-Archiv

Die Sommernachtstraum-uumlbersetzung zeigt denn auch in relativen Ausmaszligen ihre praktische Verwirklichung

In seinem ersten uumlbersetzungstheoretisdlen Traktat lehnt Buumlrger geleitet von der aufklaumlrerischen Nadlahmungslehre einen deutschen Homer in Hexametern ab und spricht sich fuumlr eine uumlbersetzung in Prosa aus denn auf diese Art wird das groszlige Gesetz in der Poesie und den Kuumlnsten die Natur nachzuahmen auch in der Sprache erfuumlllt werden 9 Fast dreiszligig Jahre spaumlter entwickelt A W Schlegel ausdruumlcklich antiprosaische uumlbersetzungsgrundsaumltze in Abwehr jener noch immer herrschenden Lehre von der angemesseneren Naturnachahmung und dem houmlheren Natuumlrlichkeitsgrad der Prosa bzw der Prosa-uumlbersetzung Doch Buumlrger hat hier seinem Schuumller entscheidend vorgearbeitet Schon in den beiden folgenden Aufsaumltzen zur Homer-uumlbersetzung - den Gedanken uumlber die Beshyschaffenheit und Buumlrger an einen Freund - ruumlckt er von der Forderung nach einem Prosa-Homer ab und verteidigt eine Homer-uumlbersetzung in Jamben Im Vorbericht zur Was verwirft er schlieszliglich auch den jambischen Homer zushygunsten einer metrisch-treuen also hexametrischen Nachbildung Diesmal leitet ihn ein strenges Geist und Leib des Originals gleichermaszligen erfassendes Treueprinzip Denn unverwandt und bis zum Schmerze habe ich die Augen auf den Punkt gerichtet dem Homer an Geist und Leib auch das Kleinste nicht zu geben oder zu nehmen Alles was die Unmoumlglichkeit ausgenommen daruumlber oder darunter ist rechne man mir zum Fehler an 10 Dieses hohe Ethos der Treue gegenuumlber dem Original bestimmt mit dem gleichen Ernst Schlegels uumlbershysetzungspraxis - Bis in die Nachbildung der Unebenheiten des Originals hinein soll sich der uumlbersetzer der Treue befleiszligigen er soll jeden wirklichen und scheinbaren Flecken jede Haumlrte und Rauhigkeit an eben dem Orte und mit ebensoviel Licht erscheinen lassen als beim Originale in die Augen faumlllt lt

Buumlrger wie Schlegel betonen ausdruumlcklich die Treue gegenuumlber einem weniger vollendet erscheinenden Original da sie aus eigener Erfahrung wissen wie groszlig gerade hier die Verfuumlhrung zu harmonisierender Abweichung ist Buumlrger macht denn auch von der Rigorositaumlt seines Treueprinzips sogleich Abstriche Ich glaube man wird groumlszligtenteils wohltun wenn man den homerischen Ausdruck der uns laumlcherlich und unedel klingt zu adeln sucht Denn ein so erhabenes Genie als Homer sang gewiszlig nichts was in seinen Zeiten niedrig und unwuumlrdig seines Gegenstandes geklungen haumltte 12 Wenn Schlegel neben die Forderung der Treue die der poetischen Schoumlnheit stellt 13 so schraumlnkt er das Treueshyprinzip auf aumlhnliche Weise ein und relativiert gehoumlrig den ausdruumlcklichen Grundshysatz der Nachbildung auch der Unebenheiten und Dissonanzen des Originalshystils Poetische Veredlung des Ausdrucks ist eines der Hauptziele des Shakeshyspcare-uumlbersetzers welches man aus seiner uumlbersetzungstheorie zwar nur

8 Saumlmtl Werke IV 10 - Vgl v Wurzbach Einleitung zu Saumlmtl Werke p LVII In diesem Aufsatz verfocht er [Buumlrger] in sclbstbewuszligtem Tone die Ansicht seines Lehrers Klotz daszlig man den Homer in Prosa ubersetzen musse

10 Saumlmtl Werke IV 60 11 Saumlmtl Werke IV 21 12 Ib p22 13 VgI Kap A V 1 dieser Arbeit

16

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mittelbar aus seiner Praxis dafuumlr aber um 50 unmittelbarer und augenfaumllliger ableiten kann

Mit seinem Macbeth ein SdJauspiel in fuumlnf Aufzuumlgen nach [I Shakespear (1793) bemuumlht sich Buumlrger nicht um eine moumlglichst getreue Kopie des Originals sondern um dessen vollkommene Ein d e u t s c h u n g 14 Ahnliche Absidnen leiten ihn bei seiner Empfehlung der Homer-uumlbersetzung einen Anstrich des Alten durch Archaismen (nicht schon gar zu alt und bereits unverstaumlndlich I~) zu verleihen um beim deutschen Leser die Illusion [zu] befoumlrdern in welcher dieser vergiszligt daszlig das was er liest uumlbersetzung sei und in den suumlszligen Wahn geraumlt daszlig Homer ein alter Deutscher gewesen und seine Ilias deutsch gesungen habe 16 Mit dieser Entscheidung fuumlr eine Verdeutschung will sagen Naturalishysation Shakespeares und Homers waumlhlt Buumlrger eine der beiden polaren Grundshymoumlglichkeiten des uumlbersetzens und verwirft implizite die andere naumlmlich die der Anpassung der uumlbersetzung an die in Geist und Sprache sich auspraumlgende Fremdheit des Originals 17 An die Stelle der Fremdheit soll der Schein (die Illusion der suumlszlige Wahn) der Deutschheit des uumlbersetzten Originals treten

Dieser Verdeutschungsgrundsatz - so sehr er auch eine besondere Ausshypraumlgung des nationalen Zuges der Sturm-und-Drang-Bewegung darstellt 18 shy

ist in mancher Hinsicht noch der Asthetik der Aufklaumlrung verpflichtet Der Begriff der zu erstrebenden Illusion der Deutschheit kann seine Verwandtshyschaft mit dem Wahrscheinlichkeitsbegriff der aufklaumlrerischen Mimesislehre nicht verleugnen Wie nach dieser das naturnachahmende Kunstwerk dem Kriterium der Wahrscheinlicllkeit d h dem Schein der Wahrheit (als Taumluschung durch Naturaumlhnlichkeit oder als Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler im aufnehmenden Subjekt) genuumlgen muszlig so - nach Buumlrgers Verdeutschungsshygrundsatz - die uumlbersetzung dem Schein der Deutschheit Dabei ist in beiden Faumlllen nicht die Nachahmung der Wirklichkeit der objektiven Natur bzw des zu uumlbersetzenden Originals das oberste Ziel sondern das Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler (bzw uumlbersetzer) im aufnehmenden Subshyjekt Die Wahrheit des Subjekts (d h des uumlbersetzenden Kuumlnstlers und des Aufnehmenden der uumlbersetzung) wird uumlber die Wahrheit des zu erkennenden Objekts gestellt Dabei hat sidl also - ein spaumlter Zug der Nachahmungstheorie

14 Kurt Kauenhowen GABUumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 hat dies uumlberzeugend dargetan

U Saumlmtl Werke IV 6 f 16 Ib p17 f vgl auch ib p6 11 Vgl Kap A V 4 la Daszlig die Sturm-und-Drang-Periode dem verdeutschenden uumlbersetzen vor allem

GewoGen ist zeigt z B der Erfolg den J J ehr Bode mit seiner Eindeutschung des Sterncschen Tristram Shandy (1774 u ouml) erringt vgl Peter Michelen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumlttingen 1962 (Palaestra Bd232) p 52 ff (vor allem p 64 f) Ib p 65 Nicht als eine Dichtung die aus einer anderen Sprache nur in die deutsche uumlbersetzt wurde und so noch alle Spuren fremden Geistes an sich traumlgt tritt der Roman [i e Tristram Shandy in Bodes uumlbtrsetzung] an die Deutschen heran er scheint vielmehr aus der eigenen Sprache geschoumlpft zu sein Damit jSt geuau das Ziel des verdeutschenden uumlbersetzens beschrieben wie es auch Buumlrger verfolgt

2 Gcbhardt A W Schlegel 17

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und Merkmal ihrer Aufloumlsung - der Primat vom Objekt der Nadlahmung (dh vom Original) zum Subjekt seiner Aufnahme (dh zum uumlbersetzer und dessen Publikum) verlagert

Buumlrger hat den aufklaumlrerischen Begriff der uumlbersetzung als Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache oder als moumlglichste Ahnlichkeit des Nachbildes mit dem Vorbilde entscheidend veraumlndert 19 Wie er in seiner Poetik den Nadlahmungsbegriff durch den der Bildnerei Nachbildnerei oder darstellende Bildnerei auch Darstellung des Urgegenstandes (oder des Urbildes der Natur) ersetzt 20 so verdraumlngt analog sein Prinzip der Vershydeutschung d h der Nachbildnerei des Originals in deutscher Sprache die aufklaumlrerische naive Maxime des Nachahmens und Kopierens 21 bull - Der uumlbershysetzer ist nicht mehr fest an das Original als vorgeformtes nachzuahmendes Objekt gebunden sondern ist vor allem seiner subjektiven verdeutschenden Nachbildnerei oder Darstellung verpflichtet Nicht mehr nach dem vorshygebildeten Original und dessen Nachahmbarkeit bestimmt sich die uumlbersetzung sondern nach den eigenen Gesetzen der verdeutschenden Darstellung und Nachshybildung Das Original verliert seinen Charakter des zu kopierenden Vorbildes und wird statt dessen Urbild 22 dessen Wesen eben dadurch charakterisiert ist daszlig man es nicht nachahmen sondern immer wieder neu darstellen und nachbilden kann

Buumlrger betritt damit einen Weg der das uumlbersetzen von der heteronomen Abhaumlngigkeit vom Original fort und hin zur Autonomie fuumlhrt Schlegel geht diesen Weg zu Ende Fuumlr ihn ist das Original in keinem Fall verbindlich als geformtes Vorbild dessen Bildung es nachzuahmen (zu kopieren) gilt sondern als Analogie des Bildens Schlegel will das Original nicht kopieren sondern in deutscher Sprache analog noch einmal bilden Buumlrgers Verdeutsdlungsgrundsatz hat ihn in diese Richtung gewiesen

Neben der Forderung nach Archaisierungen dienen noch zwei weitere Anshyweisungen Buumlrgers dem Prinzip des Verdeutschens Der Empfehlung zu Archaismen muszlig die zu Neologismen an die Seite gestellt werden Der Homermiddot uumlbersetzer soll neue Woumlrter macllell indem der fremde Klang derselben eben

l Die erste Definition nad- einem von Jraumlnzcl Gescbichte des Vbersetzens im 18 Jahrbllndert p 145 beigcbradltcn Zitat eines Anonymus (Arl1l11th Gelehrsamkeit VI 1756 p 534) Eine uumlbersetzung aber ist nichts anderes als eine Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache q

- Zweite Definition nach Fraumlnzel p43 (Nadlshybild und Vorbild sind Begriffe aus Gcorg Venzkys Bild eines geschickten Vbershysetzers 1734)

fO Bildnerei Saumlmtl Werke IH 17 (Bildnerei zu bilden Bildung vg ib p 15) Nachbildnerei Ib p 16 Darstellende Bildnerei Ib p151 Darstellung des Urgegenstandes Ib p17 Urbild der Natur Ib p16

fl Ib p 17 Man merkt schon daszlig ich Darstellung an den Platz setze wo sonst das erbaumlrmliche WOrt Na c h ahm u n g in den Poetiken stand - Zu Buumlrgers Aufshyfassung der Mimesis als Nachbildung bzw Reproduktion vgl Christ Jancntzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 pl09

22 Saumlmtl Werke III 16 Buumlrger spricht vom Urbild der Natur und vom Nachshybild der Poesie

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die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

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Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

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Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

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spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

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Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

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Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

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Hans Fluck Beitraumlge zu G A Buumlrgers Sprache und Stil mit besonderer Beruumlcksichtigung seiner lliasuumlbersetzung Diss Muumlnster 1914

Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

Schlegels Archiv fuumlr Litteraturgeschichte 10 1881 p236-262 - A W Schlegel und Shakespeare Ein Beitrag zur Wuumlrdigung der Schlegelsehen Obershy

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Berlin 1870 Joh Matthias Heberle Katalog der von Aug W v Schlegel nachgelassenen Buumlchershy

sammlung Koumlln 1845 Erich Heller Die Reise der Kunst ins Innere und andere Essays Frankfurt a M 1966 Hermann Hettner Geschichte der deutschen Literatur im 18 Jahrhlmdert 2 Bd

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Roman Ingarden Werte Normen und Strukturen nach Rene Wellek DVjs 40 1966 p43-55

Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

Obersetun Vortraumlge und Beitraumlge vom InrernL4tionL4len Kongreszlig literarischer Obershysetzer in H ambtTg 1965 bg v RoJf I tal i a n der FranHurt a M 165

Pranz Jagenlauf A W Schlegel und die Lehre vom Verstehen Diss Leipzig 1934 [Jagenlauf]

Christian Janentzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 Maria Joachimi-Dege Deutsche Shakespeare-Probleme im 18 Jahrhundert und im Zeitalter der Romantik in Untersuchungen zur neueren Sprach- und Literaturshy

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Luwig W Kahn Shakespeares Sonette in Deutschland Versuch einer literarischen Typoshylogie Dem 1935 [Kahn]

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Obemtzungen ShJb 57 1921 p77-81 Marion Candler Lazenby The influence 01 Wieland and Eschenburg on Schlegels

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Heinr Theod Roumltscher Die Kunst der dramatischen Darstellung 1 Teil Zyklus dramatischer Charaktere Berlin 1844

Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

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rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

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Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

mensdorfer K Reichert Mlsher R Frank R Stamm u a in Theater unserer Zeit Bd7 Basel 1965 [Der deutsche Shakespeare]

Ernst Stadler Wielands Shakespeare m Quellen und Forschungen 107 Straszligburg 1910 [Stadler]

Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

Stilwandel Studien zur Vorgeschichte der Goethezeit Zuumlrich 1963 p75-119 Rudolf Stamm Hamiet in Richard Flatters Translation English Studies 36 1955

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264

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Heinrich Straumann Zeit aus den Fugen Zur Interpretation des Hamletbildes in Theater - Wahrheit und Wirklichkeit Freundesgabe zum sechzigsten Geburtstag von Kurt Hirsdfeld am 10 Maumlrz 1962 Zuumlrich 1962 p49-68

David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

265

G A Buumlrger-Archiv

Page 2: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

A W SCHLEGELS

SHAKESPEARE-UumlBERSETZUNG

Untersuchungen zu seinem Uumlbersetzungsverfahren am Beispiel des Hamlet

VON

PETER GEBHARDT

GOumlTTINGEN VANDENHOECK amp RUPRECHT 1970

G A Buumlrger-Archiv

INHALT

Einfuumlhrung 9

A Historisch-theoretischer Teil

L G A Buumlrger und A W Schlegel 14

1 Buumlrgers uumlbersetzungsgrundsaumltze 15

2 Die Maxime der Korrektheit 22

3 Die gemeinsame Sommernadmtraum-uumlbersetzung (1789) 26

11 Die Bedeutung J G Herders fuumlr den uumlbersetzer A W Schlegel 32 1 Herders uumlbersetzungstheorie 33

2 Herders Shakespeare-uumlbcrsetzungspraxis 38

3 Sdllegel als Sdluumller Herders Gemeinsamkeiten und Untersdliede 47

UI Das Beispiel der Shakespeare-uumlbersetzung Wielands und Eschenshyburgs 58

IV Die Umarbeitung des Sommernachtstraums Daten und Fakten der Schlegelschen Shakespeare-uumlbersetzung 75

V A W Schlegels uumlbersetzungsgrundsaumltze 84 1 Das Prinzip der formalen Treue und der Treue sdllechthin 87

2 Erlaubte und unvermeidliche Veraumlnderungen des Originals 91

3 A W Sdllegels uumlbersetzungsideal der Leichtigkeit und Gefaumllligkeit 93

4 Die Zweideutigkeit des Begriffs uumlbersetzen 94

5 Die uumlbersctCUngsgrundsaumltze als Ganzcs

Das objcktiv-poetisdle uumlbersetzen als eine eigene Kumtform 99

VI Der kunst theoretische Hintergrund der Schlegelschen uumlbersetzungsshytheorie und -praxis 104 1 A W Schlegels Shakespcare-Bild 104

2 Richtpunkte Schlegelsdlt~r Kunstanschauung 114

B lsthetisch-kritischer Teil

I Das Manuskript der Hamlet-uumlbersetzung

Probleme der Edition 129

11 Tendenzen der formalen Nachbildung 143

1 Die Versifikation 143 a) Das Versmaszlig 143 b) Der Reim 152 e) Das Enjambement 153

7

G A Buumlrger-Archiv

2 Die lautlidIe NadluilJung 154

3 Die Syntax bull 158

4 Verdichtendes uumlbersetzen 163 5 Auslassungen 168

a) Die formal bedingten Auslassungen 168 b) Die gehaltlich bedingten Auslassungen 171

1 Die Wortspiele 172 2 DJs Anstoumlszligige 179

6 Zusaumltze 184 a) Vorwiegend metrisch bedingte Zusaumltze 185 b) Paraphrasierende Zusaumltze 187

7 Woumlrtliches uumlbersetzen 189

111 Der uumlbersetzungsprozeszlig 202

IV Das poetisierende uumlbersetzen 221 1 Veredlung dcr Diktion 221 2 Ungewoumlhnlidlcr Wortgebraudl

Archaismen 224 3 Verbildlichendes uumlbersetzen 228 4 Gesteigerte Bewegung 230 5 Das Ideal der Leichtigkeit 233

V Zur Harnlet-Deutung der uumlbersetzung 239

Literaturverzeichnis 255

8

G A Buumlrger-Archiv

EINFUumlHRUNG

Ihr Shakespeare ist ein trefflicher Kanon fuumlr den wissenschaftlichen Beshyobachter schreibt Novalis in einem Brief vom 30 November 1797 an August Wilhclm Schlegel er ist unter den uumlbersetzungen was Wilhelm Meister unter den Romanen ist 1 Novalis stuumltZt sich bei dieser Beurteilung auf den zur Ostershymesse des Jahres erschienenen ersten Band von Shakespeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhelm Schlegel Berlin by lohann Friedrich Unger enthaltend Romeo und luia und den Sommernachtstraum Schlegel selbst ist sich des kanonischen Charakters seiner Shakespeare-uumlbersetzung (1797-180110) bewuszligt In einem seiner Sonette feiert er sich als den Schoumlpfer und das Bild der Regel des deutschen Shakespeare

Ein Blick auf die bisher geleistete Forschung zur Shakespeare-uumlbersetzung Schlegels beweist daszlig das seit Luthcrs Bibel in seiner Wirkung groumlszligte deutsche uumlbersetzungswerk nicht die Beachtung gefunden hat die es entsprechend seiner Bedeutung verdient 3bull Noch immer herrscht eine groszlige Unwissenheit und Vershywirrung uumlber die einfadlSten dieses Werk betreffenden Tatsachen

Umfassende Monographien zu den Themen Shakespeare Imd die deutsche Romantik A VSchlegel und Shakespeare fehlen 5 Aber auch das Elementarste ist vernachlaumlssigt Statt naumlmlich die uumlbersetzten Stuumlcke Schlegels einer in alle

1 Novalis Schriften hg v SamuelKluckhohn Leipzig o J (Bibliogr Institut) 4Bd p213

2 SW 1 303 Vg auch SW 3 1 3 Vg die ausfuumlhrliche Aufzaumlhlung der Literatur zu Schlegels Shakespeare in LM

Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500-1960 Bern 1961 p 435 f

Ich nenne nur einige schlagende Beispiele die keine Ausnahmen sind Fritz Strich (Deutsche Klassik und Romantik 2 Auf Muumlnchen 1924 p20H) haumllt Schlegel fuumlr den uumlbersetzer des Macbeth dem gleichen Irrtum belegnet man in Erich Auerbachs Mimesis (3 Auf Dern 1964 p311) und in P M DOllys Aufsatz Die Schlegel-Tieck()-Ubershysetzung von Hamlet (in Der deutsche Shakespeare mit Beitraumlgen von W Muschg HSdllnid PMDaly ua BaselHamburgWien 1965 p76) Die Macbeth-Obershysetzung auf die sich alle drei beziehen stammt jedoch von Dorothea Tieck (1833) Die Hamlet-Verdeutschung ist allein ein Werk Schlegels

Friedrich Sengle (Wieland Stuttgart 1949 p 162 167) gibt die Schlegels (er meint auch Friedrich Schlegel) als die Shakespeare-Uumlbersetzer aus August Wilhe1ms Bruder hat sich aber nie aktiv und unmittelbar an der Uumlbersetzungsarbeit selbst beteiligt

6 Maria Joachimi-Deges Untersuchung Deutsche Sbakespeare-Probleme im 18 Jahrshyhundert und im Zeitalter der Romantik (Unters zur neueren Sprach- und Lirgesch H12) Leipzig 1907 ist zu weit gespannt um wirklich detailliert auf diese bei den Themenkreise eingehen zu koumlnnen

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Einzelheiten gehenden StilanalYgte oder suengen Formbeobachtung zu untershyziehen und die handwerksmaumlszligige tedmische Verfahremart dieses Obersetzens zu studieren hat man sich meist mit summarischen Betrachtungen begnuumlgt die an uumlberlieferte Klischees der Forschung anknuumlpfen 6 Etwa Schlegels Shakeshyspeare sei romantisch klassizistisch oder gar klassisch 7 Doch fuumlhren solche Schematisierungen eher in die Irre und versteHen die Beobachtung der uumlbersetzungstextc anstatt sie zu foumlrdern 8 Auch hat man den groumlszligeren geistesshygeschichtlichen und kunsttheoretischen Rahmen innerhalb dessen Schlegels Werk zu sehen waumlre bisher nur oberflaumlchlich andeutungsweise und einseitig in die Untersuchung seiner uumlbersetzung miteinbezogen

Eine Wissenschaft im strengen Sinne von der uumlbersetzung als einer Kunstshygattung sui generis gibt es noch nicht folglich auch keine nur halbwegs vershybindliche Lehre von den Prinzipien und Methoden der wissenschaftlichen Untershysuchung von uumlbersetzungen Im Falle der Shakespeare-uumlbersetzung Schlegels bietet sich eine Methode der Untersuchung an die der uumlbersetzer selbst in seinen Berliner Vorlesungen uumlber schoumlne Literatur und Kunst (1801-04) und in seinen Wiener Vorlesungen uumlber dramatische Kunst und Literatur (180809) propagiert hat Danach soll das wissenschaftliche Studium jedes Kunstwerks auf die sich gegenseitig durchdringenden Bereiche der Theorie Kr i tik und Ge se hi eh te bezogen werdenD Dieses methodisdle Schema ist guumlltig geblieben Rene Wellek und Austin Warren verfechten es in ihrer Theory 0 Literature (New York 1942 u ouml) - einem Grundbuch der modernen Literaturwissenschaft

Aus dem Inhaltsverzeichnis laumlszligt sich leicht ablesen welche Abschnitte der vorliegenden Arbei t jeweils den einzelnen Bereichen entsprechen Vom Thema der Untersuchung her ergibt sich daszlig der Kritik der Praxis (also der Analyse der uumlbersetzung selbst) der unbedingte Vorrang gebuumlhrt Die Methode und Maxime des uumlbersetzerischen Verfahrens steht im Mittelpunkt der Untershysuchung Am Beispiel des Hamlet sollen die uumlbersetzungsmittel das uumlbersetzen in stam naseendi die Gesetze uumlbersetzerischer Produktion und Konstruktion

8 Die hier geforderte Forschungsrichtung schlagen etwa ein die Arbeiten von Frank E F Jolles (Schlegels SommernachtstrJum Eine Textstudie uumlber die Grenzen der Obershysetzungskunst MA Dissertation der Universitaumlt Manchester Mai 1957) Margaret E Atkinson (August WilheLm Schlegel as a Translator 0 Shakespeare a Comparison 0 thrce Plays with ehe Original Oxford 1958) und P M Daly im oben erwaumlhnten Aufsatz

7 raquoRomantisch Vgl Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Lpzg 1936 p37 raquoklassizistisch vgl Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen Stuttg 1952 (2 Aufl) Bd2 p382 und Price p 282 L raquoklassisch Michael Bernays Zur Entshystehungsgeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 p 248 f leugnet daszlig Schlegels Obersetzungswerk ein Erzeugnis der romantischen Schule sei eine These die sich aus dem Bestreben ableitet Schlegels Arbeit als Schoumlpfung der deutschen Klassik auszugeben

8 Als Motto diene ein Wort Valerys laquoIl est impossible de penser serieusement avec les mots comme Classicisme Romantisme Humanisme Realisme On ne senivre ni ne se dcsaltere avec des etiquettes de bouteilIes raquo (Mauvaises Pensees Paris 1942 p35)

g Vgl Neudrucke 17 p14 frj SW 5 4

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erforsdlt werden Auf diesem Wege ist es moumlglich die Grundlagen und das Wesen der uumlbersetzung zu erfassen - Zur Analyse des modi operandi- der Verdeutschung ziehe ich Schlegels Manuskript mit seinen verworfenen unshyberuumlcksichtigten uumlbersetzungsvarianten und -versuchen heran

Um einen Begriff der uumlbersetzung und ihres Verfahrens zu gewinnen muszlig man von den Einzelheiten ausgehen Auf diesen beruht der Totaleindruck der Nachbildung So stuumltzt sich die Analyse auf technische Einzelheiten auf die sorgfaumlltige Beobachtung des Einzelnen (Spezifizierung und Konkretisierung) j dies kann aber nicht heiszligen daszlig sie beim registrierenden Aufzaumlhlen bloszliger unshyverbundener Fakten stehenbleibt Vielmehr sollen die einzelnen ausgewaumlhlten Tatsachen repraumlsentativen und exemplarischen Charakters sein aus ihnen soll sich jeweils eine allgemeine Erkenntnis die eine Reihe gleicher Tatsachen erfaszligt ablesen lassen

Von der Analyse der Technik und Entstehung der uumlbersetzung aus ist weitershyzufragen Was folgt aus Schlegels Nachbildungsverfahren fuumlr den Stil der uumlbersetzung Diese Untersuchung bemuumlht sich die Analyse der uumlbersetzungsshytechnik mit der Stilanalyse zu verbinden

Die Momente der Theorie (d h das Studium der uumlbersetzungsprinzipien und ihres kunsttheoretischen Hintergrundes) und der Geschichte (Einfluszligshybereich Buumlrgers Herders Wielands und Eschenburgs auf Sdl1egel) dienen in dieser Arbeit der Kritik der Praxis und fuumlhren zu ihr hin Ich habe versucht eins aus dem anderen zu entwickeln und auf es zu beziehen die Geschichte auf die Theorie hin zu befragen diese wiederum auf ihr Verhaumlltnis zur uumlbershysetzungspraxis Auf diese Weise bleibt die Einheit der methodischen Trias geshywahrt und doch kann die auf die Praxis bezogene Kritik als Gipfel herausshygehoben werden - Schlieszliglich soll umgekehrt die Analyse des Stils und der Entstehung der uumlbersetzung wieder zur Theorie und zu Einsichten geistesshygeschichtlicher Art fuumlhren

Die in dieser Arbeit verfolgte Methode enthebt den Gegenstand der Untershysuchung nicht dem Strom der Geschichte (um mich des etwas pathetischen Bildes einmal zu bedienen) Historische Ruumlck- aber auchVorblicke sind geshyfordert Gerade im Falle Schlegels ist diese Betrachtungsweise angemessen Das eigentliche Prinzip seiner Produktivitaumlt ist das der Rezeption und der Variation - ansteHe einer auf sich selbst gegruumlndeten Originalitaumlt Unter dieser Vorausshysetzung entwickelt er sich zu einem der kultiviertesten und sensibelsten Kritiker in der Moderne und zu einem ihrer groumlszligten uumlbersetzertalente 10 Wie Hans

10 Vgl Friedrich Sdllege an A W Leipzig 11 Febr 1792 DDie Kraft in die innerste Eigenthuumlmlichkeit eines groszligen Geistes einzudringen hast Du an Dir oft mit Unmuth mit dem Namen Uebersetzertalent gebrandmarkt (Walze p36) - Vgl auch Wilh v Humboldts Charakteristik Schlegels DEr hat ein unleugbares aber soviel ich beshyurtheilen kann immer subalternes Talent u seine wahre Sphaumlre wird er immer nur in Uebersetzungen finden (Brief aus Rom an Goethe 5 Juni 1805 vgl Neue Mitshyteilungen aus Goethes handschriftlichem Nachlasse 3 Teil Goethes Briewechsel mit den Gebruumldern von Humboldt (1795-1832) hg v F Th Bratranek Leipzig 1876 p228) - Daszlig Schlegels DAnschauungen ein unverruumlckbarer geistiger Mittelpunkt

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Zehnder mit Recht hervorhebt erweist sidJ Schlegel schoumlpferisch einzig als Gesetzgeber von poetischen Formen und von Grundsaumltzen in der uumlbersetzungsshykunst Hier wahrte er seine Selbstaumlndigkeit und gelangte zu neuen Einsichten 11

- Wie kaum einer hat er es vermocht Gedanken Erkenntnisse und Ideen anderer uumlberliefertes und uumlbernommenes innerhalb eines neuen Zusammenmiddot hangs umzuwandeln und neuzugestalten Beispielhaft dafuumlr ist etwa wie er die Kunstanschauung seines - wie Heine sagt - literaumlrischen Vaters GA Buumlrger zunaumlchst uumlbernimmt 12 sie dann weiterfuumlhrt Neues an die Stelle des Alten setzt das Alte abloumlst indem er es in ein Neues weiterentwickelt - Gleich wichtig auf der anderen Seite erscheinen historische Vorblicke von Schlegels Shakespeare aus nicht nur da diese uumlbersetzung zu einem Grundpfeiler moshyderner aumlsthetischer Bildung in Deutschland geworden ist (desungeachtet hat die Fomhung ihre Wirkungsgeschidlte bi~her straumlflich vernachlaumlssigt) sondern vor allem Ja ~ie auf tine Kumttheorie und -praxis gegruumlndet ist die wesentliche MI)JljIJIA der MIJdeme antizipiert Wie djC~ Arbeit au~zufuumlhren versucht idm ~~ljJ 111 ~jilltd~ EIlttIJJ 1J~tuidjUtlt KUmtillUaauung iCinem tililthjLu~ jjjd Uld AJ1IJ~1 Utrgtt[Jull(pa(j ~Ivfl I-7It moderne Auifasgtung des reflektierten und imcllekwcll kalkulierten Didltens ab deren Schluumlsselshyfigur EAPoe wird (vor allem mit seiner Philosophy 0 Composition 1846)

Einige wichtige Gruumlnde haben mich veranlaszligt die Analyse auf die Ramletshy)ImiddotIJII~ (l7-J z-u kdrlllklJl

1 SdJ1c~d steht nidlt mehr am Anfang sondern mitten in seiner uumlbershysetzungspraxis Er hat sein Nachbildungsverfahren inzwischen ausbilden und vollenden koumlnnen Ramlet kann in gewisser Weise stellvertretend (idealshytypisch wenn man will) fuumlr Schlegels gesamte uumlbersetzung und deren Vershyfahren stehen Schlegels reflektierendes uumlbersetzungsverfahren das als solches zu bestimmen eines der Ziele der Arbeit ist und die Tragoumldie - als spiritual tragedy (H Granville-Barker) 13 oder wie die Schlegels sagen Geshydankentrauerspiel - sind denn auch auf ideale Weise einander angemessen

2 Der exemplarische Charakter der Ramlet-uumlbersetzung verstaumlrkt sich wenn man bedenkt daszlig sich hier die Kunst des uumlbersetzers an einem der bedeushytendsten schwierigsten Stuumlcke der Weltliteratur zu bewaumlhren hat

3 Vor allem vorn Ramlet-Verstaumlndnis geht das neue Shakespeare-Bild August Wilhelm und Friedrich Schlegels aus Als neu ist es zu bezeichnen im Vergleich zur Shakespeare-Sicht der Aufklaumlrung des Sturm und Drang und Goethes im Wilhelm Meister - Ramlet ist das Drama par excelJence der Fruumlh-

fehlte (vgl Hans Zehnder Die Arfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p185) konnte leicht als Charakterlosigkeit ausgelegt und miszligshyverstanden werden (vgl Biedermann Goethes Gespraumlche UI 227 Ediermann 150kt 1825)

11 Zehnder p 186 12 Heine Die romantische Schule Saumlmtl Werke cd Walzel 7 Bd p64 13 VgL Harley Granville-Barker Preaces to Shakespeare Third Series Hamlet

London 1937 p321

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romantik ihre Vertreter vor allem Friedrich Schlegel neigen zur Identifikation mit dem Titelhelden

Die eigentliche Epoche der Schlegelschen Shakespeare-uumlbersetzung wird schon im Jahre 1793 durch Versuche einer lIamlet-uumlbertrllgung (nicht erhalten) einshygeleitet Zwischen 1789 - Schlegel uumlbersetzt in diesem Jahr gemeinsam mit G A Buumlrger den Sommernachtstraltm - und diesen ersten Nachbildungsshyversudlen am Hamlet sind (neben uumlbersetzungsfragmenten aus Romeo und Julia) keine anderen Shakespeare-uumlbertragungen Schlegels nachweisbar

111 unserer Untersuchung lassen sich uumlbersetzungsanalyse und Interpretation des englischen Textes nidlt voneinander trennen Dennoch ist es moumlglich und erlaubt Schwerpunkte zu setzen Der Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt in der Analyse des deutschen nicht aber in der des englischen Textes so gebietet es das Thema der Arbeit so verlangt es wie wir sehen werden Schlegels Nachshybildungstheorie und -praxis - Im uumlbrigen ist das vom deutschen uumlbersetzer zu meisternde Werkzeug entgegen einer landlaumlufigen Meinung nicht primaumlr die fremde sondern die deutsche Sprache ein Anlaszlig mehr die uumlbersetzung vorshyrangig gegenuumlber dem Original zu behandeln

Daszlig wissenschaftliche uumlbersetzungsanalysen die einen Beitrag zur Theorie der literarischen uumlberserzung leisten und auch Maszligstaumlbe fuumlr die Praxis setzen heute wichtiger denn je geworden sind zeigen z B die Empfehlungen des Intershynationalen Kongresses literarischer uumlbersetzer in Hamburg (1965) Hier raumlt man an uumlbersetzungen in Dissertationen zu behandeln und eine SdlUle fuumlr uumlbersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke gemeinsam mit den Seminaren der Universitaumlten zu sdlaffen wo bereits veroumlffentlichte uumlbershysetzungen analysiert werden sollen 14 Nicht nur waumlre eine solche Schule fuumlr uumlbersetzer ganz im Sinne Schlegels sondern sein deutscher Shakespeare koumlnnte ihr auch als Lehrbuch dienen

14 Ubersetzen Vortraumlge und Beitraumlge vom Internationalen Kongrep literarischer Uberutzer in Hamburg 1965 hg v Rolf Italiander Frankfurt a M 1965 p182 f

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A I G A BuumlRGER UND A W SCHLEGEL

Der aumluszligere Rahmen ist bekannt Seit 1786 studiert A W Schlegel in Goumltshytingen dem wichtigsten Zentrum englischen Einflusses im Deutschland der zweiten Haumllfte des 18 Jahrhunderts 1 Er beginnt mit dem Studium der Theoshylogie wechselt aber bald zur Philologie hinuumlber wird ein Schuumller Christian Gottlob Heynes unter dessen Anleitung er sich mit einer philologischen korshyrektem rationalistischen Geist verpflichteten Abhandlung De Geographia Homerica (Hannover 1788) ersten akademischen Ruhm erwirbt Seit dem Spaumltsommer 1786 steht er zunaumlchst in losen Beziehungen zu G A Buumlrger die um die Wende 178788 enger geknuumlpft werden um schlieszliglich ein Jahr spaumlter (178889) ihren Houmlhepunkt zu erreichen Im Winter 178889 (Schwerpunkt Anfang 1789) versuchen sich beide gemeinsam an einer uumlbersetzung von Shakespeares Midsummer-Nights Dream Buumlrger als Lehrer Schlegel als sein ]uumlnger 2bull

Daszlig die historischen Umstaumlnde gerade Buumlrger erwaumlhlen die ersten Shakeshyspeare-uumlbersetzungsversuche des jungen Schlegel zu leiten erweist sich folgenshyreidl fuumlr dessen Entwiddung zum Schoumlpfer des deutschen Shakespeare Die Frage was geschehen waumlre haumltte Schlegel an eines der anderen groszligen Modelle der Shakes peare-Rezeption seiner Zeit wie sie etwa Lessing Wieland Herder Schiller und Goethe bieten zuerst angeknuumlpft ist in diesem Fall nicht ganz muumlszligig wenn man bedenkt daszlig Schlegels geniales schon in seinen jungen Jahren unmittelbar ausgepraumlgtes Talent der Rezeptivitaumlt und Nachahmung auch diesen Bahnen haumltte folgen koumlnnen 3

1 Vg Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-18]) Berlin 1957 p16

1 Vg Buumlrgers Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) Buumlrger nennt A W Schlegel seinen nLieblingsjuumlnger dessen Meister ich gern heiszligen moumlchte wenn solche Juumlnger nicht ohne Meister fertig wuumlrden (Saumlmtl Werke cd v Wurzbach Bd III p163)

$ Zum Thema Buumlrger A W Schlegel vg Michael Bernays Zur Entstehungsshygeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 Wolfg v Wurzbach GA Buumlrger - Sein Leben und seine Werke Leipzig 1900 p264-268 Siegfried Kadner GABuumlrgers Einfluszlig auf A WSchlegel Berlin 1919 Hans Zehnder Die Anfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p 26-65 JoHcs Schlegels Sommernachtstraum 1789 p9-52

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1 Buumlrgers Obersetzungsgrundsaumltze Als der noch nicht 22jaumlhrige Schlegel seine ersten uumlbersetzungsversuche an

Shakespeares Midsummer-Nights Dream unternimmt findet er in Buumlrger einen in der Praxis des uumlbersetzens erfahrenen Lehrer Man denke nur an dessen Homer-uumlbersetzungsversuche und an seinen Macbeth von 1783 4bull uumlberdies bemuumlht sich Buumlrger diese Praxis nach einer bestimmten Theorie und Konzeption auszurichten Eine Korrespondenz die ihre tiefe Wirkung auf den in uumlbershysetzungsarbeit und -theorie noch gaumlnzlich unerfahrenen Schlegel nicht verfehlt Spaumlter finden sich fast alle uumlbersetzungsprinzipien und -maximen Buumlrgers shyabgewandelt oder nicht - beim Shakespeare-uumlbersetzer Schlegel wieder

Die uumlbersetzungstheoretischen Direktiven welche die gemeinsame Arbeit der beiden am Sommemachtstraum mehr oder weniger beeinflussen lassen sich vier Aufsaumltzen Buumlrgers entnehmen die alle das Problem einer Homer-uumlbersetzung behandeln

1 Etwas uumlber eine deutsche Obersetzung des Homer (1769)6

2 Gedanken uumlber die Beschaffenheit einer deutschen Obersetzung des Homer nebst einigen Probefragmenten (1771)G

3 Buumlrger an einen Freund uumlber seine deutsche [lias (1776) 7

4 Homers lias Vorbericht und erster Gesang (1783)8

Die in diesen Traktaten aufgestellten Grundsaumltze sind allgemein gehalten oder lassen zumindest auf eine beabsichtigte allgemeinguumlltige Konzeption schlieszligen so daszlig sie entsprechend auch fuumlr die Shakespeare-uumlbersetzung gelten koumlnnen

laquo V gl Buumlrgers Homer-uumlbersetzungsversume die alle vor der Sommernachtstraumshyuumlbersetzung liegen 1 1771 in Klotz Deutscher Bibliothek ein Probefragment von 425 Versen in Ja m ben aus der ersten und 94 Versen aus der vierten Rhapsodie der I1ias 2 1776 Fragment der fuumlnften Rhapsodie der llias in Jamben (in Boies Deutschem Museum 1 Stuumlck Jan 1776) entstanden 1775 Die uumlbersetzung des semsten Gesanges ersmeint 1776 von Goethe durmgesehen in Wielands Teutschem Merkur 3 1784 Die uumlbersetzungsversume in Jamben gieszligt Buumlrger in Hex a met e r um ersmienen im ersten Band von Goeckings Journal Von und fuumlr Deutschland - Vgl Siimtl Werke cd von Wurzbach Einleitung p LXII-LXX - Vgl des weiteren den Inhalt des IV Bandes der Wurzbam-Ausgabe der saumlmtlimen Werke mit weiteren uumlbersetzungen Buumlrgers aus der Zeit vor dem Sommernachtstraum 1 Dido Ein epismes Gedicht aus Virgils Aneis gezogen (entst 1776) 2 Anthia und Abrokomas Aus dem Griemismen des Xenophon von Ephesus (entst 1770 ersm 1775) 3 Probe eiTler neuen Obcrsetzung Ossians (entst 1776) 4 Macbeth (entst mit Unterbredlungen 1777-82 zuerst gedruckt 1783 bei Joh Christ Dietrim in Goumlttingen neue Auflage 1784) 5 Benjamin Franklins Jugendjahre Von ihm selbst fuumlr seinen Sohn beschrieben Aus dem Englischen (entst 1792)

6 Saumlmtliche Werke cd von Wurzbam IV Teil p5-15 (in der Klammer jeweils das Jahr der Entstehung nach v Wurzbam)

bull Siimt Werke IV 15 tf - Die Probe fragmente der Was gibt Buumlrger in einer Jamben-uumlbersetzung - Der Aufsatz wiederholt u a woumlrtlim den Gedankengang des Etwas uumlber ejne deutsche Obersetzung des Homer-Aufsatzes

7 Saumlmtl Werke ed v Wurzbam IV 45 tf 8 Ib p 581f

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Die Sommernachtstraum-uumlbersetzung zeigt denn auch in relativen Ausmaszligen ihre praktische Verwirklichung

In seinem ersten uumlbersetzungstheoretisdlen Traktat lehnt Buumlrger geleitet von der aufklaumlrerischen Nadlahmungslehre einen deutschen Homer in Hexametern ab und spricht sich fuumlr eine uumlbersetzung in Prosa aus denn auf diese Art wird das groszlige Gesetz in der Poesie und den Kuumlnsten die Natur nachzuahmen auch in der Sprache erfuumlllt werden 9 Fast dreiszligig Jahre spaumlter entwickelt A W Schlegel ausdruumlcklich antiprosaische uumlbersetzungsgrundsaumltze in Abwehr jener noch immer herrschenden Lehre von der angemesseneren Naturnachahmung und dem houmlheren Natuumlrlichkeitsgrad der Prosa bzw der Prosa-uumlbersetzung Doch Buumlrger hat hier seinem Schuumller entscheidend vorgearbeitet Schon in den beiden folgenden Aufsaumltzen zur Homer-uumlbersetzung - den Gedanken uumlber die Beshyschaffenheit und Buumlrger an einen Freund - ruumlckt er von der Forderung nach einem Prosa-Homer ab und verteidigt eine Homer-uumlbersetzung in Jamben Im Vorbericht zur Was verwirft er schlieszliglich auch den jambischen Homer zushygunsten einer metrisch-treuen also hexametrischen Nachbildung Diesmal leitet ihn ein strenges Geist und Leib des Originals gleichermaszligen erfassendes Treueprinzip Denn unverwandt und bis zum Schmerze habe ich die Augen auf den Punkt gerichtet dem Homer an Geist und Leib auch das Kleinste nicht zu geben oder zu nehmen Alles was die Unmoumlglichkeit ausgenommen daruumlber oder darunter ist rechne man mir zum Fehler an 10 Dieses hohe Ethos der Treue gegenuumlber dem Original bestimmt mit dem gleichen Ernst Schlegels uumlbershysetzungspraxis - Bis in die Nachbildung der Unebenheiten des Originals hinein soll sich der uumlbersetzer der Treue befleiszligigen er soll jeden wirklichen und scheinbaren Flecken jede Haumlrte und Rauhigkeit an eben dem Orte und mit ebensoviel Licht erscheinen lassen als beim Originale in die Augen faumlllt lt

Buumlrger wie Schlegel betonen ausdruumlcklich die Treue gegenuumlber einem weniger vollendet erscheinenden Original da sie aus eigener Erfahrung wissen wie groszlig gerade hier die Verfuumlhrung zu harmonisierender Abweichung ist Buumlrger macht denn auch von der Rigorositaumlt seines Treueprinzips sogleich Abstriche Ich glaube man wird groumlszligtenteils wohltun wenn man den homerischen Ausdruck der uns laumlcherlich und unedel klingt zu adeln sucht Denn ein so erhabenes Genie als Homer sang gewiszlig nichts was in seinen Zeiten niedrig und unwuumlrdig seines Gegenstandes geklungen haumltte 12 Wenn Schlegel neben die Forderung der Treue die der poetischen Schoumlnheit stellt 13 so schraumlnkt er das Treueshyprinzip auf aumlhnliche Weise ein und relativiert gehoumlrig den ausdruumlcklichen Grundshysatz der Nachbildung auch der Unebenheiten und Dissonanzen des Originalshystils Poetische Veredlung des Ausdrucks ist eines der Hauptziele des Shakeshyspcare-uumlbersetzers welches man aus seiner uumlbersetzungstheorie zwar nur

8 Saumlmtl Werke IV 10 - Vgl v Wurzbach Einleitung zu Saumlmtl Werke p LVII In diesem Aufsatz verfocht er [Buumlrger] in sclbstbewuszligtem Tone die Ansicht seines Lehrers Klotz daszlig man den Homer in Prosa ubersetzen musse

10 Saumlmtl Werke IV 60 11 Saumlmtl Werke IV 21 12 Ib p22 13 VgI Kap A V 1 dieser Arbeit

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mittelbar aus seiner Praxis dafuumlr aber um 50 unmittelbarer und augenfaumllliger ableiten kann

Mit seinem Macbeth ein SdJauspiel in fuumlnf Aufzuumlgen nach [I Shakespear (1793) bemuumlht sich Buumlrger nicht um eine moumlglichst getreue Kopie des Originals sondern um dessen vollkommene Ein d e u t s c h u n g 14 Ahnliche Absidnen leiten ihn bei seiner Empfehlung der Homer-uumlbersetzung einen Anstrich des Alten durch Archaismen (nicht schon gar zu alt und bereits unverstaumlndlich I~) zu verleihen um beim deutschen Leser die Illusion [zu] befoumlrdern in welcher dieser vergiszligt daszlig das was er liest uumlbersetzung sei und in den suumlszligen Wahn geraumlt daszlig Homer ein alter Deutscher gewesen und seine Ilias deutsch gesungen habe 16 Mit dieser Entscheidung fuumlr eine Verdeutschung will sagen Naturalishysation Shakespeares und Homers waumlhlt Buumlrger eine der beiden polaren Grundshymoumlglichkeiten des uumlbersetzens und verwirft implizite die andere naumlmlich die der Anpassung der uumlbersetzung an die in Geist und Sprache sich auspraumlgende Fremdheit des Originals 17 An die Stelle der Fremdheit soll der Schein (die Illusion der suumlszlige Wahn) der Deutschheit des uumlbersetzten Originals treten

Dieser Verdeutschungsgrundsatz - so sehr er auch eine besondere Ausshypraumlgung des nationalen Zuges der Sturm-und-Drang-Bewegung darstellt 18 shy

ist in mancher Hinsicht noch der Asthetik der Aufklaumlrung verpflichtet Der Begriff der zu erstrebenden Illusion der Deutschheit kann seine Verwandtshyschaft mit dem Wahrscheinlichkeitsbegriff der aufklaumlrerischen Mimesislehre nicht verleugnen Wie nach dieser das naturnachahmende Kunstwerk dem Kriterium der Wahrscheinlicllkeit d h dem Schein der Wahrheit (als Taumluschung durch Naturaumlhnlichkeit oder als Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler im aufnehmenden Subjekt) genuumlgen muszlig so - nach Buumlrgers Verdeutschungsshygrundsatz - die uumlbersetzung dem Schein der Deutschheit Dabei ist in beiden Faumlllen nicht die Nachahmung der Wirklichkeit der objektiven Natur bzw des zu uumlbersetzenden Originals das oberste Ziel sondern das Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler (bzw uumlbersetzer) im aufnehmenden Subshyjekt Die Wahrheit des Subjekts (d h des uumlbersetzenden Kuumlnstlers und des Aufnehmenden der uumlbersetzung) wird uumlber die Wahrheit des zu erkennenden Objekts gestellt Dabei hat sidl also - ein spaumlter Zug der Nachahmungstheorie

14 Kurt Kauenhowen GABUumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 hat dies uumlberzeugend dargetan

U Saumlmtl Werke IV 6 f 16 Ib p17 f vgl auch ib p6 11 Vgl Kap A V 4 la Daszlig die Sturm-und-Drang-Periode dem verdeutschenden uumlbersetzen vor allem

GewoGen ist zeigt z B der Erfolg den J J ehr Bode mit seiner Eindeutschung des Sterncschen Tristram Shandy (1774 u ouml) erringt vgl Peter Michelen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumlttingen 1962 (Palaestra Bd232) p 52 ff (vor allem p 64 f) Ib p 65 Nicht als eine Dichtung die aus einer anderen Sprache nur in die deutsche uumlbersetzt wurde und so noch alle Spuren fremden Geistes an sich traumlgt tritt der Roman [i e Tristram Shandy in Bodes uumlbtrsetzung] an die Deutschen heran er scheint vielmehr aus der eigenen Sprache geschoumlpft zu sein Damit jSt geuau das Ziel des verdeutschenden uumlbersetzens beschrieben wie es auch Buumlrger verfolgt

2 Gcbhardt A W Schlegel 17

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und Merkmal ihrer Aufloumlsung - der Primat vom Objekt der Nadlahmung (dh vom Original) zum Subjekt seiner Aufnahme (dh zum uumlbersetzer und dessen Publikum) verlagert

Buumlrger hat den aufklaumlrerischen Begriff der uumlbersetzung als Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache oder als moumlglichste Ahnlichkeit des Nachbildes mit dem Vorbilde entscheidend veraumlndert 19 Wie er in seiner Poetik den Nadlahmungsbegriff durch den der Bildnerei Nachbildnerei oder darstellende Bildnerei auch Darstellung des Urgegenstandes (oder des Urbildes der Natur) ersetzt 20 so verdraumlngt analog sein Prinzip der Vershydeutschung d h der Nachbildnerei des Originals in deutscher Sprache die aufklaumlrerische naive Maxime des Nachahmens und Kopierens 21 bull - Der uumlbershysetzer ist nicht mehr fest an das Original als vorgeformtes nachzuahmendes Objekt gebunden sondern ist vor allem seiner subjektiven verdeutschenden Nachbildnerei oder Darstellung verpflichtet Nicht mehr nach dem vorshygebildeten Original und dessen Nachahmbarkeit bestimmt sich die uumlbersetzung sondern nach den eigenen Gesetzen der verdeutschenden Darstellung und Nachshybildung Das Original verliert seinen Charakter des zu kopierenden Vorbildes und wird statt dessen Urbild 22 dessen Wesen eben dadurch charakterisiert ist daszlig man es nicht nachahmen sondern immer wieder neu darstellen und nachbilden kann

Buumlrger betritt damit einen Weg der das uumlbersetzen von der heteronomen Abhaumlngigkeit vom Original fort und hin zur Autonomie fuumlhrt Schlegel geht diesen Weg zu Ende Fuumlr ihn ist das Original in keinem Fall verbindlich als geformtes Vorbild dessen Bildung es nachzuahmen (zu kopieren) gilt sondern als Analogie des Bildens Schlegel will das Original nicht kopieren sondern in deutscher Sprache analog noch einmal bilden Buumlrgers Verdeutsdlungsgrundsatz hat ihn in diese Richtung gewiesen

Neben der Forderung nach Archaisierungen dienen noch zwei weitere Anshyweisungen Buumlrgers dem Prinzip des Verdeutschens Der Empfehlung zu Archaismen muszlig die zu Neologismen an die Seite gestellt werden Der Homermiddot uumlbersetzer soll neue Woumlrter macllell indem der fremde Klang derselben eben

l Die erste Definition nad- einem von Jraumlnzcl Gescbichte des Vbersetzens im 18 Jahrbllndert p 145 beigcbradltcn Zitat eines Anonymus (Arl1l11th Gelehrsamkeit VI 1756 p 534) Eine uumlbersetzung aber ist nichts anderes als eine Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache q

- Zweite Definition nach Fraumlnzel p43 (Nadlshybild und Vorbild sind Begriffe aus Gcorg Venzkys Bild eines geschickten Vbershysetzers 1734)

fO Bildnerei Saumlmtl Werke IH 17 (Bildnerei zu bilden Bildung vg ib p 15) Nachbildnerei Ib p 16 Darstellende Bildnerei Ib p151 Darstellung des Urgegenstandes Ib p17 Urbild der Natur Ib p16

fl Ib p 17 Man merkt schon daszlig ich Darstellung an den Platz setze wo sonst das erbaumlrmliche WOrt Na c h ahm u n g in den Poetiken stand - Zu Buumlrgers Aufshyfassung der Mimesis als Nachbildung bzw Reproduktion vgl Christ Jancntzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 pl09

22 Saumlmtl Werke III 16 Buumlrger spricht vom Urbild der Natur und vom Nachshybild der Poesie

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die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

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Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

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p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

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I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

265

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Page 3: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

INHALT

Einfuumlhrung 9

A Historisch-theoretischer Teil

L G A Buumlrger und A W Schlegel 14

1 Buumlrgers uumlbersetzungsgrundsaumltze 15

2 Die Maxime der Korrektheit 22

3 Die gemeinsame Sommernadmtraum-uumlbersetzung (1789) 26

11 Die Bedeutung J G Herders fuumlr den uumlbersetzer A W Schlegel 32 1 Herders uumlbersetzungstheorie 33

2 Herders Shakespeare-uumlbcrsetzungspraxis 38

3 Sdllegel als Sdluumller Herders Gemeinsamkeiten und Untersdliede 47

UI Das Beispiel der Shakespeare-uumlbersetzung Wielands und Eschenshyburgs 58

IV Die Umarbeitung des Sommernachtstraums Daten und Fakten der Schlegelschen Shakespeare-uumlbersetzung 75

V A W Schlegels uumlbersetzungsgrundsaumltze 84 1 Das Prinzip der formalen Treue und der Treue sdllechthin 87

2 Erlaubte und unvermeidliche Veraumlnderungen des Originals 91

3 A W Sdllegels uumlbersetzungsideal der Leichtigkeit und Gefaumllligkeit 93

4 Die Zweideutigkeit des Begriffs uumlbersetzen 94

5 Die uumlbersctCUngsgrundsaumltze als Ganzcs

Das objcktiv-poetisdle uumlbersetzen als eine eigene Kumtform 99

VI Der kunst theoretische Hintergrund der Schlegelschen uumlbersetzungsshytheorie und -praxis 104 1 A W Schlegels Shakespcare-Bild 104

2 Richtpunkte Schlegelsdlt~r Kunstanschauung 114

B lsthetisch-kritischer Teil

I Das Manuskript der Hamlet-uumlbersetzung

Probleme der Edition 129

11 Tendenzen der formalen Nachbildung 143

1 Die Versifikation 143 a) Das Versmaszlig 143 b) Der Reim 152 e) Das Enjambement 153

7

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2 Die lautlidIe NadluilJung 154

3 Die Syntax bull 158

4 Verdichtendes uumlbersetzen 163 5 Auslassungen 168

a) Die formal bedingten Auslassungen 168 b) Die gehaltlich bedingten Auslassungen 171

1 Die Wortspiele 172 2 DJs Anstoumlszligige 179

6 Zusaumltze 184 a) Vorwiegend metrisch bedingte Zusaumltze 185 b) Paraphrasierende Zusaumltze 187

7 Woumlrtliches uumlbersetzen 189

111 Der uumlbersetzungsprozeszlig 202

IV Das poetisierende uumlbersetzen 221 1 Veredlung dcr Diktion 221 2 Ungewoumlhnlidlcr Wortgebraudl

Archaismen 224 3 Verbildlichendes uumlbersetzen 228 4 Gesteigerte Bewegung 230 5 Das Ideal der Leichtigkeit 233

V Zur Harnlet-Deutung der uumlbersetzung 239

Literaturverzeichnis 255

8

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EINFUumlHRUNG

Ihr Shakespeare ist ein trefflicher Kanon fuumlr den wissenschaftlichen Beshyobachter schreibt Novalis in einem Brief vom 30 November 1797 an August Wilhclm Schlegel er ist unter den uumlbersetzungen was Wilhelm Meister unter den Romanen ist 1 Novalis stuumltZt sich bei dieser Beurteilung auf den zur Ostershymesse des Jahres erschienenen ersten Band von Shakespeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhelm Schlegel Berlin by lohann Friedrich Unger enthaltend Romeo und luia und den Sommernachtstraum Schlegel selbst ist sich des kanonischen Charakters seiner Shakespeare-uumlbersetzung (1797-180110) bewuszligt In einem seiner Sonette feiert er sich als den Schoumlpfer und das Bild der Regel des deutschen Shakespeare

Ein Blick auf die bisher geleistete Forschung zur Shakespeare-uumlbersetzung Schlegels beweist daszlig das seit Luthcrs Bibel in seiner Wirkung groumlszligte deutsche uumlbersetzungswerk nicht die Beachtung gefunden hat die es entsprechend seiner Bedeutung verdient 3bull Noch immer herrscht eine groszlige Unwissenheit und Vershywirrung uumlber die einfadlSten dieses Werk betreffenden Tatsachen

Umfassende Monographien zu den Themen Shakespeare Imd die deutsche Romantik A VSchlegel und Shakespeare fehlen 5 Aber auch das Elementarste ist vernachlaumlssigt Statt naumlmlich die uumlbersetzten Stuumlcke Schlegels einer in alle

1 Novalis Schriften hg v SamuelKluckhohn Leipzig o J (Bibliogr Institut) 4Bd p213

2 SW 1 303 Vg auch SW 3 1 3 Vg die ausfuumlhrliche Aufzaumlhlung der Literatur zu Schlegels Shakespeare in LM

Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500-1960 Bern 1961 p 435 f

Ich nenne nur einige schlagende Beispiele die keine Ausnahmen sind Fritz Strich (Deutsche Klassik und Romantik 2 Auf Muumlnchen 1924 p20H) haumllt Schlegel fuumlr den uumlbersetzer des Macbeth dem gleichen Irrtum belegnet man in Erich Auerbachs Mimesis (3 Auf Dern 1964 p311) und in P M DOllys Aufsatz Die Schlegel-Tieck()-Ubershysetzung von Hamlet (in Der deutsche Shakespeare mit Beitraumlgen von W Muschg HSdllnid PMDaly ua BaselHamburgWien 1965 p76) Die Macbeth-Obershysetzung auf die sich alle drei beziehen stammt jedoch von Dorothea Tieck (1833) Die Hamlet-Verdeutschung ist allein ein Werk Schlegels

Friedrich Sengle (Wieland Stuttgart 1949 p 162 167) gibt die Schlegels (er meint auch Friedrich Schlegel) als die Shakespeare-Uumlbersetzer aus August Wilhe1ms Bruder hat sich aber nie aktiv und unmittelbar an der Uumlbersetzungsarbeit selbst beteiligt

6 Maria Joachimi-Deges Untersuchung Deutsche Sbakespeare-Probleme im 18 Jahrshyhundert und im Zeitalter der Romantik (Unters zur neueren Sprach- und Lirgesch H12) Leipzig 1907 ist zu weit gespannt um wirklich detailliert auf diese bei den Themenkreise eingehen zu koumlnnen

9

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Einzelheiten gehenden StilanalYgte oder suengen Formbeobachtung zu untershyziehen und die handwerksmaumlszligige tedmische Verfahremart dieses Obersetzens zu studieren hat man sich meist mit summarischen Betrachtungen begnuumlgt die an uumlberlieferte Klischees der Forschung anknuumlpfen 6 Etwa Schlegels Shakeshyspeare sei romantisch klassizistisch oder gar klassisch 7 Doch fuumlhren solche Schematisierungen eher in die Irre und versteHen die Beobachtung der uumlbersetzungstextc anstatt sie zu foumlrdern 8 Auch hat man den groumlszligeren geistesshygeschichtlichen und kunsttheoretischen Rahmen innerhalb dessen Schlegels Werk zu sehen waumlre bisher nur oberflaumlchlich andeutungsweise und einseitig in die Untersuchung seiner uumlbersetzung miteinbezogen

Eine Wissenschaft im strengen Sinne von der uumlbersetzung als einer Kunstshygattung sui generis gibt es noch nicht folglich auch keine nur halbwegs vershybindliche Lehre von den Prinzipien und Methoden der wissenschaftlichen Untershysuchung von uumlbersetzungen Im Falle der Shakespeare-uumlbersetzung Schlegels bietet sich eine Methode der Untersuchung an die der uumlbersetzer selbst in seinen Berliner Vorlesungen uumlber schoumlne Literatur und Kunst (1801-04) und in seinen Wiener Vorlesungen uumlber dramatische Kunst und Literatur (180809) propagiert hat Danach soll das wissenschaftliche Studium jedes Kunstwerks auf die sich gegenseitig durchdringenden Bereiche der Theorie Kr i tik und Ge se hi eh te bezogen werdenD Dieses methodisdle Schema ist guumlltig geblieben Rene Wellek und Austin Warren verfechten es in ihrer Theory 0 Literature (New York 1942 u ouml) - einem Grundbuch der modernen Literaturwissenschaft

Aus dem Inhaltsverzeichnis laumlszligt sich leicht ablesen welche Abschnitte der vorliegenden Arbei t jeweils den einzelnen Bereichen entsprechen Vom Thema der Untersuchung her ergibt sich daszlig der Kritik der Praxis (also der Analyse der uumlbersetzung selbst) der unbedingte Vorrang gebuumlhrt Die Methode und Maxime des uumlbersetzerischen Verfahrens steht im Mittelpunkt der Untershysuchung Am Beispiel des Hamlet sollen die uumlbersetzungsmittel das uumlbersetzen in stam naseendi die Gesetze uumlbersetzerischer Produktion und Konstruktion

8 Die hier geforderte Forschungsrichtung schlagen etwa ein die Arbeiten von Frank E F Jolles (Schlegels SommernachtstrJum Eine Textstudie uumlber die Grenzen der Obershysetzungskunst MA Dissertation der Universitaumlt Manchester Mai 1957) Margaret E Atkinson (August WilheLm Schlegel as a Translator 0 Shakespeare a Comparison 0 thrce Plays with ehe Original Oxford 1958) und P M Daly im oben erwaumlhnten Aufsatz

7 raquoRomantisch Vgl Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Lpzg 1936 p37 raquoklassizistisch vgl Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen Stuttg 1952 (2 Aufl) Bd2 p382 und Price p 282 L raquoklassisch Michael Bernays Zur Entshystehungsgeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 p 248 f leugnet daszlig Schlegels Obersetzungswerk ein Erzeugnis der romantischen Schule sei eine These die sich aus dem Bestreben ableitet Schlegels Arbeit als Schoumlpfung der deutschen Klassik auszugeben

8 Als Motto diene ein Wort Valerys laquoIl est impossible de penser serieusement avec les mots comme Classicisme Romantisme Humanisme Realisme On ne senivre ni ne se dcsaltere avec des etiquettes de bouteilIes raquo (Mauvaises Pensees Paris 1942 p35)

g Vgl Neudrucke 17 p14 frj SW 5 4

10

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erforsdlt werden Auf diesem Wege ist es moumlglich die Grundlagen und das Wesen der uumlbersetzung zu erfassen - Zur Analyse des modi operandi- der Verdeutschung ziehe ich Schlegels Manuskript mit seinen verworfenen unshyberuumlcksichtigten uumlbersetzungsvarianten und -versuchen heran

Um einen Begriff der uumlbersetzung und ihres Verfahrens zu gewinnen muszlig man von den Einzelheiten ausgehen Auf diesen beruht der Totaleindruck der Nachbildung So stuumltzt sich die Analyse auf technische Einzelheiten auf die sorgfaumlltige Beobachtung des Einzelnen (Spezifizierung und Konkretisierung) j dies kann aber nicht heiszligen daszlig sie beim registrierenden Aufzaumlhlen bloszliger unshyverbundener Fakten stehenbleibt Vielmehr sollen die einzelnen ausgewaumlhlten Tatsachen repraumlsentativen und exemplarischen Charakters sein aus ihnen soll sich jeweils eine allgemeine Erkenntnis die eine Reihe gleicher Tatsachen erfaszligt ablesen lassen

Von der Analyse der Technik und Entstehung der uumlbersetzung aus ist weitershyzufragen Was folgt aus Schlegels Nachbildungsverfahren fuumlr den Stil der uumlbersetzung Diese Untersuchung bemuumlht sich die Analyse der uumlbersetzungsshytechnik mit der Stilanalyse zu verbinden

Die Momente der Theorie (d h das Studium der uumlbersetzungsprinzipien und ihres kunsttheoretischen Hintergrundes) und der Geschichte (Einfluszligshybereich Buumlrgers Herders Wielands und Eschenburgs auf Sdl1egel) dienen in dieser Arbeit der Kritik der Praxis und fuumlhren zu ihr hin Ich habe versucht eins aus dem anderen zu entwickeln und auf es zu beziehen die Geschichte auf die Theorie hin zu befragen diese wiederum auf ihr Verhaumlltnis zur uumlbershysetzungspraxis Auf diese Weise bleibt die Einheit der methodischen Trias geshywahrt und doch kann die auf die Praxis bezogene Kritik als Gipfel herausshygehoben werden - Schlieszliglich soll umgekehrt die Analyse des Stils und der Entstehung der uumlbersetzung wieder zur Theorie und zu Einsichten geistesshygeschichtlicher Art fuumlhren

Die in dieser Arbeit verfolgte Methode enthebt den Gegenstand der Untershysuchung nicht dem Strom der Geschichte (um mich des etwas pathetischen Bildes einmal zu bedienen) Historische Ruumlck- aber auchVorblicke sind geshyfordert Gerade im Falle Schlegels ist diese Betrachtungsweise angemessen Das eigentliche Prinzip seiner Produktivitaumlt ist das der Rezeption und der Variation - ansteHe einer auf sich selbst gegruumlndeten Originalitaumlt Unter dieser Vorausshysetzung entwickelt er sich zu einem der kultiviertesten und sensibelsten Kritiker in der Moderne und zu einem ihrer groumlszligten uumlbersetzertalente 10 Wie Hans

10 Vgl Friedrich Sdllege an A W Leipzig 11 Febr 1792 DDie Kraft in die innerste Eigenthuumlmlichkeit eines groszligen Geistes einzudringen hast Du an Dir oft mit Unmuth mit dem Namen Uebersetzertalent gebrandmarkt (Walze p36) - Vgl auch Wilh v Humboldts Charakteristik Schlegels DEr hat ein unleugbares aber soviel ich beshyurtheilen kann immer subalternes Talent u seine wahre Sphaumlre wird er immer nur in Uebersetzungen finden (Brief aus Rom an Goethe 5 Juni 1805 vgl Neue Mitshyteilungen aus Goethes handschriftlichem Nachlasse 3 Teil Goethes Briewechsel mit den Gebruumldern von Humboldt (1795-1832) hg v F Th Bratranek Leipzig 1876 p228) - Daszlig Schlegels DAnschauungen ein unverruumlckbarer geistiger Mittelpunkt

11 G A Buumlrger-Archiv

Zehnder mit Recht hervorhebt erweist sidJ Schlegel schoumlpferisch einzig als Gesetzgeber von poetischen Formen und von Grundsaumltzen in der uumlbersetzungsshykunst Hier wahrte er seine Selbstaumlndigkeit und gelangte zu neuen Einsichten 11

- Wie kaum einer hat er es vermocht Gedanken Erkenntnisse und Ideen anderer uumlberliefertes und uumlbernommenes innerhalb eines neuen Zusammenmiddot hangs umzuwandeln und neuzugestalten Beispielhaft dafuumlr ist etwa wie er die Kunstanschauung seines - wie Heine sagt - literaumlrischen Vaters GA Buumlrger zunaumlchst uumlbernimmt 12 sie dann weiterfuumlhrt Neues an die Stelle des Alten setzt das Alte abloumlst indem er es in ein Neues weiterentwickelt - Gleich wichtig auf der anderen Seite erscheinen historische Vorblicke von Schlegels Shakespeare aus nicht nur da diese uumlbersetzung zu einem Grundpfeiler moshyderner aumlsthetischer Bildung in Deutschland geworden ist (desungeachtet hat die Fomhung ihre Wirkungsgeschidlte bi~her straumlflich vernachlaumlssigt) sondern vor allem Ja ~ie auf tine Kumttheorie und -praxis gegruumlndet ist die wesentliche MI)JljIJIA der MIJdeme antizipiert Wie djC~ Arbeit au~zufuumlhren versucht idm ~~ljJ 111 ~jilltd~ EIlttIJJ 1J~tuidjUtlt KUmtillUaauung iCinem tililthjLu~ jjjd Uld AJ1IJ~1 Utrgtt[Jull(pa(j ~Ivfl I-7It moderne Auifasgtung des reflektierten und imcllekwcll kalkulierten Didltens ab deren Schluumlsselshyfigur EAPoe wird (vor allem mit seiner Philosophy 0 Composition 1846)

Einige wichtige Gruumlnde haben mich veranlaszligt die Analyse auf die Ramletshy)ImiddotIJII~ (l7-J z-u kdrlllklJl

1 SdJ1c~d steht nidlt mehr am Anfang sondern mitten in seiner uumlbershysetzungspraxis Er hat sein Nachbildungsverfahren inzwischen ausbilden und vollenden koumlnnen Ramlet kann in gewisser Weise stellvertretend (idealshytypisch wenn man will) fuumlr Schlegels gesamte uumlbersetzung und deren Vershyfahren stehen Schlegels reflektierendes uumlbersetzungsverfahren das als solches zu bestimmen eines der Ziele der Arbeit ist und die Tragoumldie - als spiritual tragedy (H Granville-Barker) 13 oder wie die Schlegels sagen Geshydankentrauerspiel - sind denn auch auf ideale Weise einander angemessen

2 Der exemplarische Charakter der Ramlet-uumlbersetzung verstaumlrkt sich wenn man bedenkt daszlig sich hier die Kunst des uumlbersetzers an einem der bedeushytendsten schwierigsten Stuumlcke der Weltliteratur zu bewaumlhren hat

3 Vor allem vorn Ramlet-Verstaumlndnis geht das neue Shakespeare-Bild August Wilhelm und Friedrich Schlegels aus Als neu ist es zu bezeichnen im Vergleich zur Shakespeare-Sicht der Aufklaumlrung des Sturm und Drang und Goethes im Wilhelm Meister - Ramlet ist das Drama par excelJence der Fruumlh-

fehlte (vgl Hans Zehnder Die Arfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p185) konnte leicht als Charakterlosigkeit ausgelegt und miszligshyverstanden werden (vgl Biedermann Goethes Gespraumlche UI 227 Ediermann 150kt 1825)

11 Zehnder p 186 12 Heine Die romantische Schule Saumlmtl Werke cd Walzel 7 Bd p64 13 VgL Harley Granville-Barker Preaces to Shakespeare Third Series Hamlet

London 1937 p321

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romantik ihre Vertreter vor allem Friedrich Schlegel neigen zur Identifikation mit dem Titelhelden

Die eigentliche Epoche der Schlegelschen Shakespeare-uumlbersetzung wird schon im Jahre 1793 durch Versuche einer lIamlet-uumlbertrllgung (nicht erhalten) einshygeleitet Zwischen 1789 - Schlegel uumlbersetzt in diesem Jahr gemeinsam mit G A Buumlrger den Sommernachtstraltm - und diesen ersten Nachbildungsshyversudlen am Hamlet sind (neben uumlbersetzungsfragmenten aus Romeo und Julia) keine anderen Shakespeare-uumlbertragungen Schlegels nachweisbar

111 unserer Untersuchung lassen sich uumlbersetzungsanalyse und Interpretation des englischen Textes nidlt voneinander trennen Dennoch ist es moumlglich und erlaubt Schwerpunkte zu setzen Der Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt in der Analyse des deutschen nicht aber in der des englischen Textes so gebietet es das Thema der Arbeit so verlangt es wie wir sehen werden Schlegels Nachshybildungstheorie und -praxis - Im uumlbrigen ist das vom deutschen uumlbersetzer zu meisternde Werkzeug entgegen einer landlaumlufigen Meinung nicht primaumlr die fremde sondern die deutsche Sprache ein Anlaszlig mehr die uumlbersetzung vorshyrangig gegenuumlber dem Original zu behandeln

Daszlig wissenschaftliche uumlbersetzungsanalysen die einen Beitrag zur Theorie der literarischen uumlberserzung leisten und auch Maszligstaumlbe fuumlr die Praxis setzen heute wichtiger denn je geworden sind zeigen z B die Empfehlungen des Intershynationalen Kongresses literarischer uumlbersetzer in Hamburg (1965) Hier raumlt man an uumlbersetzungen in Dissertationen zu behandeln und eine SdlUle fuumlr uumlbersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke gemeinsam mit den Seminaren der Universitaumlten zu sdlaffen wo bereits veroumlffentlichte uumlbershysetzungen analysiert werden sollen 14 Nicht nur waumlre eine solche Schule fuumlr uumlbersetzer ganz im Sinne Schlegels sondern sein deutscher Shakespeare koumlnnte ihr auch als Lehrbuch dienen

14 Ubersetzen Vortraumlge und Beitraumlge vom Internationalen Kongrep literarischer Uberutzer in Hamburg 1965 hg v Rolf Italiander Frankfurt a M 1965 p182 f

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A I G A BuumlRGER UND A W SCHLEGEL

Der aumluszligere Rahmen ist bekannt Seit 1786 studiert A W Schlegel in Goumltshytingen dem wichtigsten Zentrum englischen Einflusses im Deutschland der zweiten Haumllfte des 18 Jahrhunderts 1 Er beginnt mit dem Studium der Theoshylogie wechselt aber bald zur Philologie hinuumlber wird ein Schuumller Christian Gottlob Heynes unter dessen Anleitung er sich mit einer philologischen korshyrektem rationalistischen Geist verpflichteten Abhandlung De Geographia Homerica (Hannover 1788) ersten akademischen Ruhm erwirbt Seit dem Spaumltsommer 1786 steht er zunaumlchst in losen Beziehungen zu G A Buumlrger die um die Wende 178788 enger geknuumlpft werden um schlieszliglich ein Jahr spaumlter (178889) ihren Houmlhepunkt zu erreichen Im Winter 178889 (Schwerpunkt Anfang 1789) versuchen sich beide gemeinsam an einer uumlbersetzung von Shakespeares Midsummer-Nights Dream Buumlrger als Lehrer Schlegel als sein ]uumlnger 2bull

Daszlig die historischen Umstaumlnde gerade Buumlrger erwaumlhlen die ersten Shakeshyspeare-uumlbersetzungsversuche des jungen Schlegel zu leiten erweist sich folgenshyreidl fuumlr dessen Entwiddung zum Schoumlpfer des deutschen Shakespeare Die Frage was geschehen waumlre haumltte Schlegel an eines der anderen groszligen Modelle der Shakes peare-Rezeption seiner Zeit wie sie etwa Lessing Wieland Herder Schiller und Goethe bieten zuerst angeknuumlpft ist in diesem Fall nicht ganz muumlszligig wenn man bedenkt daszlig Schlegels geniales schon in seinen jungen Jahren unmittelbar ausgepraumlgtes Talent der Rezeptivitaumlt und Nachahmung auch diesen Bahnen haumltte folgen koumlnnen 3

1 Vg Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-18]) Berlin 1957 p16

1 Vg Buumlrgers Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) Buumlrger nennt A W Schlegel seinen nLieblingsjuumlnger dessen Meister ich gern heiszligen moumlchte wenn solche Juumlnger nicht ohne Meister fertig wuumlrden (Saumlmtl Werke cd v Wurzbach Bd III p163)

$ Zum Thema Buumlrger A W Schlegel vg Michael Bernays Zur Entstehungsshygeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 Wolfg v Wurzbach GA Buumlrger - Sein Leben und seine Werke Leipzig 1900 p264-268 Siegfried Kadner GABuumlrgers Einfluszlig auf A WSchlegel Berlin 1919 Hans Zehnder Die Anfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p 26-65 JoHcs Schlegels Sommernachtstraum 1789 p9-52

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1 Buumlrgers Obersetzungsgrundsaumltze Als der noch nicht 22jaumlhrige Schlegel seine ersten uumlbersetzungsversuche an

Shakespeares Midsummer-Nights Dream unternimmt findet er in Buumlrger einen in der Praxis des uumlbersetzens erfahrenen Lehrer Man denke nur an dessen Homer-uumlbersetzungsversuche und an seinen Macbeth von 1783 4bull uumlberdies bemuumlht sich Buumlrger diese Praxis nach einer bestimmten Theorie und Konzeption auszurichten Eine Korrespondenz die ihre tiefe Wirkung auf den in uumlbershysetzungsarbeit und -theorie noch gaumlnzlich unerfahrenen Schlegel nicht verfehlt Spaumlter finden sich fast alle uumlbersetzungsprinzipien und -maximen Buumlrgers shyabgewandelt oder nicht - beim Shakespeare-uumlbersetzer Schlegel wieder

Die uumlbersetzungstheoretischen Direktiven welche die gemeinsame Arbeit der beiden am Sommemachtstraum mehr oder weniger beeinflussen lassen sich vier Aufsaumltzen Buumlrgers entnehmen die alle das Problem einer Homer-uumlbersetzung behandeln

1 Etwas uumlber eine deutsche Obersetzung des Homer (1769)6

2 Gedanken uumlber die Beschaffenheit einer deutschen Obersetzung des Homer nebst einigen Probefragmenten (1771)G

3 Buumlrger an einen Freund uumlber seine deutsche [lias (1776) 7

4 Homers lias Vorbericht und erster Gesang (1783)8

Die in diesen Traktaten aufgestellten Grundsaumltze sind allgemein gehalten oder lassen zumindest auf eine beabsichtigte allgemeinguumlltige Konzeption schlieszligen so daszlig sie entsprechend auch fuumlr die Shakespeare-uumlbersetzung gelten koumlnnen

laquo V gl Buumlrgers Homer-uumlbersetzungsversume die alle vor der Sommernachtstraumshyuumlbersetzung liegen 1 1771 in Klotz Deutscher Bibliothek ein Probefragment von 425 Versen in Ja m ben aus der ersten und 94 Versen aus der vierten Rhapsodie der I1ias 2 1776 Fragment der fuumlnften Rhapsodie der llias in Jamben (in Boies Deutschem Museum 1 Stuumlck Jan 1776) entstanden 1775 Die uumlbersetzung des semsten Gesanges ersmeint 1776 von Goethe durmgesehen in Wielands Teutschem Merkur 3 1784 Die uumlbersetzungsversume in Jamben gieszligt Buumlrger in Hex a met e r um ersmienen im ersten Band von Goeckings Journal Von und fuumlr Deutschland - Vgl Siimtl Werke cd von Wurzbach Einleitung p LXII-LXX - Vgl des weiteren den Inhalt des IV Bandes der Wurzbam-Ausgabe der saumlmtlimen Werke mit weiteren uumlbersetzungen Buumlrgers aus der Zeit vor dem Sommernachtstraum 1 Dido Ein epismes Gedicht aus Virgils Aneis gezogen (entst 1776) 2 Anthia und Abrokomas Aus dem Griemismen des Xenophon von Ephesus (entst 1770 ersm 1775) 3 Probe eiTler neuen Obcrsetzung Ossians (entst 1776) 4 Macbeth (entst mit Unterbredlungen 1777-82 zuerst gedruckt 1783 bei Joh Christ Dietrim in Goumlttingen neue Auflage 1784) 5 Benjamin Franklins Jugendjahre Von ihm selbst fuumlr seinen Sohn beschrieben Aus dem Englischen (entst 1792)

6 Saumlmtliche Werke cd von Wurzbam IV Teil p5-15 (in der Klammer jeweils das Jahr der Entstehung nach v Wurzbam)

bull Siimt Werke IV 15 tf - Die Probe fragmente der Was gibt Buumlrger in einer Jamben-uumlbersetzung - Der Aufsatz wiederholt u a woumlrtlim den Gedankengang des Etwas uumlber ejne deutsche Obersetzung des Homer-Aufsatzes

7 Saumlmtl Werke ed v Wurzbam IV 45 tf 8 Ib p 581f

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Die Sommernachtstraum-uumlbersetzung zeigt denn auch in relativen Ausmaszligen ihre praktische Verwirklichung

In seinem ersten uumlbersetzungstheoretisdlen Traktat lehnt Buumlrger geleitet von der aufklaumlrerischen Nadlahmungslehre einen deutschen Homer in Hexametern ab und spricht sich fuumlr eine uumlbersetzung in Prosa aus denn auf diese Art wird das groszlige Gesetz in der Poesie und den Kuumlnsten die Natur nachzuahmen auch in der Sprache erfuumlllt werden 9 Fast dreiszligig Jahre spaumlter entwickelt A W Schlegel ausdruumlcklich antiprosaische uumlbersetzungsgrundsaumltze in Abwehr jener noch immer herrschenden Lehre von der angemesseneren Naturnachahmung und dem houmlheren Natuumlrlichkeitsgrad der Prosa bzw der Prosa-uumlbersetzung Doch Buumlrger hat hier seinem Schuumller entscheidend vorgearbeitet Schon in den beiden folgenden Aufsaumltzen zur Homer-uumlbersetzung - den Gedanken uumlber die Beshyschaffenheit und Buumlrger an einen Freund - ruumlckt er von der Forderung nach einem Prosa-Homer ab und verteidigt eine Homer-uumlbersetzung in Jamben Im Vorbericht zur Was verwirft er schlieszliglich auch den jambischen Homer zushygunsten einer metrisch-treuen also hexametrischen Nachbildung Diesmal leitet ihn ein strenges Geist und Leib des Originals gleichermaszligen erfassendes Treueprinzip Denn unverwandt und bis zum Schmerze habe ich die Augen auf den Punkt gerichtet dem Homer an Geist und Leib auch das Kleinste nicht zu geben oder zu nehmen Alles was die Unmoumlglichkeit ausgenommen daruumlber oder darunter ist rechne man mir zum Fehler an 10 Dieses hohe Ethos der Treue gegenuumlber dem Original bestimmt mit dem gleichen Ernst Schlegels uumlbershysetzungspraxis - Bis in die Nachbildung der Unebenheiten des Originals hinein soll sich der uumlbersetzer der Treue befleiszligigen er soll jeden wirklichen und scheinbaren Flecken jede Haumlrte und Rauhigkeit an eben dem Orte und mit ebensoviel Licht erscheinen lassen als beim Originale in die Augen faumlllt lt

Buumlrger wie Schlegel betonen ausdruumlcklich die Treue gegenuumlber einem weniger vollendet erscheinenden Original da sie aus eigener Erfahrung wissen wie groszlig gerade hier die Verfuumlhrung zu harmonisierender Abweichung ist Buumlrger macht denn auch von der Rigorositaumlt seines Treueprinzips sogleich Abstriche Ich glaube man wird groumlszligtenteils wohltun wenn man den homerischen Ausdruck der uns laumlcherlich und unedel klingt zu adeln sucht Denn ein so erhabenes Genie als Homer sang gewiszlig nichts was in seinen Zeiten niedrig und unwuumlrdig seines Gegenstandes geklungen haumltte 12 Wenn Schlegel neben die Forderung der Treue die der poetischen Schoumlnheit stellt 13 so schraumlnkt er das Treueshyprinzip auf aumlhnliche Weise ein und relativiert gehoumlrig den ausdruumlcklichen Grundshysatz der Nachbildung auch der Unebenheiten und Dissonanzen des Originalshystils Poetische Veredlung des Ausdrucks ist eines der Hauptziele des Shakeshyspcare-uumlbersetzers welches man aus seiner uumlbersetzungstheorie zwar nur

8 Saumlmtl Werke IV 10 - Vgl v Wurzbach Einleitung zu Saumlmtl Werke p LVII In diesem Aufsatz verfocht er [Buumlrger] in sclbstbewuszligtem Tone die Ansicht seines Lehrers Klotz daszlig man den Homer in Prosa ubersetzen musse

10 Saumlmtl Werke IV 60 11 Saumlmtl Werke IV 21 12 Ib p22 13 VgI Kap A V 1 dieser Arbeit

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mittelbar aus seiner Praxis dafuumlr aber um 50 unmittelbarer und augenfaumllliger ableiten kann

Mit seinem Macbeth ein SdJauspiel in fuumlnf Aufzuumlgen nach [I Shakespear (1793) bemuumlht sich Buumlrger nicht um eine moumlglichst getreue Kopie des Originals sondern um dessen vollkommene Ein d e u t s c h u n g 14 Ahnliche Absidnen leiten ihn bei seiner Empfehlung der Homer-uumlbersetzung einen Anstrich des Alten durch Archaismen (nicht schon gar zu alt und bereits unverstaumlndlich I~) zu verleihen um beim deutschen Leser die Illusion [zu] befoumlrdern in welcher dieser vergiszligt daszlig das was er liest uumlbersetzung sei und in den suumlszligen Wahn geraumlt daszlig Homer ein alter Deutscher gewesen und seine Ilias deutsch gesungen habe 16 Mit dieser Entscheidung fuumlr eine Verdeutschung will sagen Naturalishysation Shakespeares und Homers waumlhlt Buumlrger eine der beiden polaren Grundshymoumlglichkeiten des uumlbersetzens und verwirft implizite die andere naumlmlich die der Anpassung der uumlbersetzung an die in Geist und Sprache sich auspraumlgende Fremdheit des Originals 17 An die Stelle der Fremdheit soll der Schein (die Illusion der suumlszlige Wahn) der Deutschheit des uumlbersetzten Originals treten

Dieser Verdeutschungsgrundsatz - so sehr er auch eine besondere Ausshypraumlgung des nationalen Zuges der Sturm-und-Drang-Bewegung darstellt 18 shy

ist in mancher Hinsicht noch der Asthetik der Aufklaumlrung verpflichtet Der Begriff der zu erstrebenden Illusion der Deutschheit kann seine Verwandtshyschaft mit dem Wahrscheinlichkeitsbegriff der aufklaumlrerischen Mimesislehre nicht verleugnen Wie nach dieser das naturnachahmende Kunstwerk dem Kriterium der Wahrscheinlicllkeit d h dem Schein der Wahrheit (als Taumluschung durch Naturaumlhnlichkeit oder als Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler im aufnehmenden Subjekt) genuumlgen muszlig so - nach Buumlrgers Verdeutschungsshygrundsatz - die uumlbersetzung dem Schein der Deutschheit Dabei ist in beiden Faumlllen nicht die Nachahmung der Wirklichkeit der objektiven Natur bzw des zu uumlbersetzenden Originals das oberste Ziel sondern das Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler (bzw uumlbersetzer) im aufnehmenden Subshyjekt Die Wahrheit des Subjekts (d h des uumlbersetzenden Kuumlnstlers und des Aufnehmenden der uumlbersetzung) wird uumlber die Wahrheit des zu erkennenden Objekts gestellt Dabei hat sidl also - ein spaumlter Zug der Nachahmungstheorie

14 Kurt Kauenhowen GABUumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 hat dies uumlberzeugend dargetan

U Saumlmtl Werke IV 6 f 16 Ib p17 f vgl auch ib p6 11 Vgl Kap A V 4 la Daszlig die Sturm-und-Drang-Periode dem verdeutschenden uumlbersetzen vor allem

GewoGen ist zeigt z B der Erfolg den J J ehr Bode mit seiner Eindeutschung des Sterncschen Tristram Shandy (1774 u ouml) erringt vgl Peter Michelen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumlttingen 1962 (Palaestra Bd232) p 52 ff (vor allem p 64 f) Ib p 65 Nicht als eine Dichtung die aus einer anderen Sprache nur in die deutsche uumlbersetzt wurde und so noch alle Spuren fremden Geistes an sich traumlgt tritt der Roman [i e Tristram Shandy in Bodes uumlbtrsetzung] an die Deutschen heran er scheint vielmehr aus der eigenen Sprache geschoumlpft zu sein Damit jSt geuau das Ziel des verdeutschenden uumlbersetzens beschrieben wie es auch Buumlrger verfolgt

2 Gcbhardt A W Schlegel 17

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und Merkmal ihrer Aufloumlsung - der Primat vom Objekt der Nadlahmung (dh vom Original) zum Subjekt seiner Aufnahme (dh zum uumlbersetzer und dessen Publikum) verlagert

Buumlrger hat den aufklaumlrerischen Begriff der uumlbersetzung als Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache oder als moumlglichste Ahnlichkeit des Nachbildes mit dem Vorbilde entscheidend veraumlndert 19 Wie er in seiner Poetik den Nadlahmungsbegriff durch den der Bildnerei Nachbildnerei oder darstellende Bildnerei auch Darstellung des Urgegenstandes (oder des Urbildes der Natur) ersetzt 20 so verdraumlngt analog sein Prinzip der Vershydeutschung d h der Nachbildnerei des Originals in deutscher Sprache die aufklaumlrerische naive Maxime des Nachahmens und Kopierens 21 bull - Der uumlbershysetzer ist nicht mehr fest an das Original als vorgeformtes nachzuahmendes Objekt gebunden sondern ist vor allem seiner subjektiven verdeutschenden Nachbildnerei oder Darstellung verpflichtet Nicht mehr nach dem vorshygebildeten Original und dessen Nachahmbarkeit bestimmt sich die uumlbersetzung sondern nach den eigenen Gesetzen der verdeutschenden Darstellung und Nachshybildung Das Original verliert seinen Charakter des zu kopierenden Vorbildes und wird statt dessen Urbild 22 dessen Wesen eben dadurch charakterisiert ist daszlig man es nicht nachahmen sondern immer wieder neu darstellen und nachbilden kann

Buumlrger betritt damit einen Weg der das uumlbersetzen von der heteronomen Abhaumlngigkeit vom Original fort und hin zur Autonomie fuumlhrt Schlegel geht diesen Weg zu Ende Fuumlr ihn ist das Original in keinem Fall verbindlich als geformtes Vorbild dessen Bildung es nachzuahmen (zu kopieren) gilt sondern als Analogie des Bildens Schlegel will das Original nicht kopieren sondern in deutscher Sprache analog noch einmal bilden Buumlrgers Verdeutsdlungsgrundsatz hat ihn in diese Richtung gewiesen

Neben der Forderung nach Archaisierungen dienen noch zwei weitere Anshyweisungen Buumlrgers dem Prinzip des Verdeutschens Der Empfehlung zu Archaismen muszlig die zu Neologismen an die Seite gestellt werden Der Homermiddot uumlbersetzer soll neue Woumlrter macllell indem der fremde Klang derselben eben

l Die erste Definition nad- einem von Jraumlnzcl Gescbichte des Vbersetzens im 18 Jahrbllndert p 145 beigcbradltcn Zitat eines Anonymus (Arl1l11th Gelehrsamkeit VI 1756 p 534) Eine uumlbersetzung aber ist nichts anderes als eine Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache q

- Zweite Definition nach Fraumlnzel p43 (Nadlshybild und Vorbild sind Begriffe aus Gcorg Venzkys Bild eines geschickten Vbershysetzers 1734)

fO Bildnerei Saumlmtl Werke IH 17 (Bildnerei zu bilden Bildung vg ib p 15) Nachbildnerei Ib p 16 Darstellende Bildnerei Ib p151 Darstellung des Urgegenstandes Ib p17 Urbild der Natur Ib p16

fl Ib p 17 Man merkt schon daszlig ich Darstellung an den Platz setze wo sonst das erbaumlrmliche WOrt Na c h ahm u n g in den Poetiken stand - Zu Buumlrgers Aufshyfassung der Mimesis als Nachbildung bzw Reproduktion vgl Christ Jancntzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 pl09

22 Saumlmtl Werke III 16 Buumlrger spricht vom Urbild der Natur und vom Nachshybild der Poesie

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die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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G A Buumlrger-Archiv

Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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G A Buumlrger-Archiv

tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

31 G A Buumlrger-Archiv

reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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G A Buumlrger-Archiv

LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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G A Buumlrger-Archiv

Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

Kurt Albrecht Shakespeare in Deutsd)land in den Jhren 1739-1770 Oppeln 1912 Beda Allemann Der fruumlh romantische Begriff einer modemen Literaturwissenschaft in

BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

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Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

Berlin 1918 Hans Magnus Enzensberger Einzelheiten Frankfurt a M 1962 Oscar Fambach (Hrsg) Ein Jahrhundert delltscher Literaturkritik 1750-1850 5 Bde

Duumlsseldorf u Berlin 1953-63 [Fambach]

Franz Finke Die Bruumlder Schlegel als Literarhistoriker Diss Kiel 1961 [Finke]

Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

261 G A Buumlrger-Archiv

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Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

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Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

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- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

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Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

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[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 4: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

2 Die lautlidIe NadluilJung 154

3 Die Syntax bull 158

4 Verdichtendes uumlbersetzen 163 5 Auslassungen 168

a) Die formal bedingten Auslassungen 168 b) Die gehaltlich bedingten Auslassungen 171

1 Die Wortspiele 172 2 DJs Anstoumlszligige 179

6 Zusaumltze 184 a) Vorwiegend metrisch bedingte Zusaumltze 185 b) Paraphrasierende Zusaumltze 187

7 Woumlrtliches uumlbersetzen 189

111 Der uumlbersetzungsprozeszlig 202

IV Das poetisierende uumlbersetzen 221 1 Veredlung dcr Diktion 221 2 Ungewoumlhnlidlcr Wortgebraudl

Archaismen 224 3 Verbildlichendes uumlbersetzen 228 4 Gesteigerte Bewegung 230 5 Das Ideal der Leichtigkeit 233

V Zur Harnlet-Deutung der uumlbersetzung 239

Literaturverzeichnis 255

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EINFUumlHRUNG

Ihr Shakespeare ist ein trefflicher Kanon fuumlr den wissenschaftlichen Beshyobachter schreibt Novalis in einem Brief vom 30 November 1797 an August Wilhclm Schlegel er ist unter den uumlbersetzungen was Wilhelm Meister unter den Romanen ist 1 Novalis stuumltZt sich bei dieser Beurteilung auf den zur Ostershymesse des Jahres erschienenen ersten Band von Shakespeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhelm Schlegel Berlin by lohann Friedrich Unger enthaltend Romeo und luia und den Sommernachtstraum Schlegel selbst ist sich des kanonischen Charakters seiner Shakespeare-uumlbersetzung (1797-180110) bewuszligt In einem seiner Sonette feiert er sich als den Schoumlpfer und das Bild der Regel des deutschen Shakespeare

Ein Blick auf die bisher geleistete Forschung zur Shakespeare-uumlbersetzung Schlegels beweist daszlig das seit Luthcrs Bibel in seiner Wirkung groumlszligte deutsche uumlbersetzungswerk nicht die Beachtung gefunden hat die es entsprechend seiner Bedeutung verdient 3bull Noch immer herrscht eine groszlige Unwissenheit und Vershywirrung uumlber die einfadlSten dieses Werk betreffenden Tatsachen

Umfassende Monographien zu den Themen Shakespeare Imd die deutsche Romantik A VSchlegel und Shakespeare fehlen 5 Aber auch das Elementarste ist vernachlaumlssigt Statt naumlmlich die uumlbersetzten Stuumlcke Schlegels einer in alle

1 Novalis Schriften hg v SamuelKluckhohn Leipzig o J (Bibliogr Institut) 4Bd p213

2 SW 1 303 Vg auch SW 3 1 3 Vg die ausfuumlhrliche Aufzaumlhlung der Literatur zu Schlegels Shakespeare in LM

Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500-1960 Bern 1961 p 435 f

Ich nenne nur einige schlagende Beispiele die keine Ausnahmen sind Fritz Strich (Deutsche Klassik und Romantik 2 Auf Muumlnchen 1924 p20H) haumllt Schlegel fuumlr den uumlbersetzer des Macbeth dem gleichen Irrtum belegnet man in Erich Auerbachs Mimesis (3 Auf Dern 1964 p311) und in P M DOllys Aufsatz Die Schlegel-Tieck()-Ubershysetzung von Hamlet (in Der deutsche Shakespeare mit Beitraumlgen von W Muschg HSdllnid PMDaly ua BaselHamburgWien 1965 p76) Die Macbeth-Obershysetzung auf die sich alle drei beziehen stammt jedoch von Dorothea Tieck (1833) Die Hamlet-Verdeutschung ist allein ein Werk Schlegels

Friedrich Sengle (Wieland Stuttgart 1949 p 162 167) gibt die Schlegels (er meint auch Friedrich Schlegel) als die Shakespeare-Uumlbersetzer aus August Wilhe1ms Bruder hat sich aber nie aktiv und unmittelbar an der Uumlbersetzungsarbeit selbst beteiligt

6 Maria Joachimi-Deges Untersuchung Deutsche Sbakespeare-Probleme im 18 Jahrshyhundert und im Zeitalter der Romantik (Unters zur neueren Sprach- und Lirgesch H12) Leipzig 1907 ist zu weit gespannt um wirklich detailliert auf diese bei den Themenkreise eingehen zu koumlnnen

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Einzelheiten gehenden StilanalYgte oder suengen Formbeobachtung zu untershyziehen und die handwerksmaumlszligige tedmische Verfahremart dieses Obersetzens zu studieren hat man sich meist mit summarischen Betrachtungen begnuumlgt die an uumlberlieferte Klischees der Forschung anknuumlpfen 6 Etwa Schlegels Shakeshyspeare sei romantisch klassizistisch oder gar klassisch 7 Doch fuumlhren solche Schematisierungen eher in die Irre und versteHen die Beobachtung der uumlbersetzungstextc anstatt sie zu foumlrdern 8 Auch hat man den groumlszligeren geistesshygeschichtlichen und kunsttheoretischen Rahmen innerhalb dessen Schlegels Werk zu sehen waumlre bisher nur oberflaumlchlich andeutungsweise und einseitig in die Untersuchung seiner uumlbersetzung miteinbezogen

Eine Wissenschaft im strengen Sinne von der uumlbersetzung als einer Kunstshygattung sui generis gibt es noch nicht folglich auch keine nur halbwegs vershybindliche Lehre von den Prinzipien und Methoden der wissenschaftlichen Untershysuchung von uumlbersetzungen Im Falle der Shakespeare-uumlbersetzung Schlegels bietet sich eine Methode der Untersuchung an die der uumlbersetzer selbst in seinen Berliner Vorlesungen uumlber schoumlne Literatur und Kunst (1801-04) und in seinen Wiener Vorlesungen uumlber dramatische Kunst und Literatur (180809) propagiert hat Danach soll das wissenschaftliche Studium jedes Kunstwerks auf die sich gegenseitig durchdringenden Bereiche der Theorie Kr i tik und Ge se hi eh te bezogen werdenD Dieses methodisdle Schema ist guumlltig geblieben Rene Wellek und Austin Warren verfechten es in ihrer Theory 0 Literature (New York 1942 u ouml) - einem Grundbuch der modernen Literaturwissenschaft

Aus dem Inhaltsverzeichnis laumlszligt sich leicht ablesen welche Abschnitte der vorliegenden Arbei t jeweils den einzelnen Bereichen entsprechen Vom Thema der Untersuchung her ergibt sich daszlig der Kritik der Praxis (also der Analyse der uumlbersetzung selbst) der unbedingte Vorrang gebuumlhrt Die Methode und Maxime des uumlbersetzerischen Verfahrens steht im Mittelpunkt der Untershysuchung Am Beispiel des Hamlet sollen die uumlbersetzungsmittel das uumlbersetzen in stam naseendi die Gesetze uumlbersetzerischer Produktion und Konstruktion

8 Die hier geforderte Forschungsrichtung schlagen etwa ein die Arbeiten von Frank E F Jolles (Schlegels SommernachtstrJum Eine Textstudie uumlber die Grenzen der Obershysetzungskunst MA Dissertation der Universitaumlt Manchester Mai 1957) Margaret E Atkinson (August WilheLm Schlegel as a Translator 0 Shakespeare a Comparison 0 thrce Plays with ehe Original Oxford 1958) und P M Daly im oben erwaumlhnten Aufsatz

7 raquoRomantisch Vgl Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Lpzg 1936 p37 raquoklassizistisch vgl Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen Stuttg 1952 (2 Aufl) Bd2 p382 und Price p 282 L raquoklassisch Michael Bernays Zur Entshystehungsgeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 p 248 f leugnet daszlig Schlegels Obersetzungswerk ein Erzeugnis der romantischen Schule sei eine These die sich aus dem Bestreben ableitet Schlegels Arbeit als Schoumlpfung der deutschen Klassik auszugeben

8 Als Motto diene ein Wort Valerys laquoIl est impossible de penser serieusement avec les mots comme Classicisme Romantisme Humanisme Realisme On ne senivre ni ne se dcsaltere avec des etiquettes de bouteilIes raquo (Mauvaises Pensees Paris 1942 p35)

g Vgl Neudrucke 17 p14 frj SW 5 4

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erforsdlt werden Auf diesem Wege ist es moumlglich die Grundlagen und das Wesen der uumlbersetzung zu erfassen - Zur Analyse des modi operandi- der Verdeutschung ziehe ich Schlegels Manuskript mit seinen verworfenen unshyberuumlcksichtigten uumlbersetzungsvarianten und -versuchen heran

Um einen Begriff der uumlbersetzung und ihres Verfahrens zu gewinnen muszlig man von den Einzelheiten ausgehen Auf diesen beruht der Totaleindruck der Nachbildung So stuumltzt sich die Analyse auf technische Einzelheiten auf die sorgfaumlltige Beobachtung des Einzelnen (Spezifizierung und Konkretisierung) j dies kann aber nicht heiszligen daszlig sie beim registrierenden Aufzaumlhlen bloszliger unshyverbundener Fakten stehenbleibt Vielmehr sollen die einzelnen ausgewaumlhlten Tatsachen repraumlsentativen und exemplarischen Charakters sein aus ihnen soll sich jeweils eine allgemeine Erkenntnis die eine Reihe gleicher Tatsachen erfaszligt ablesen lassen

Von der Analyse der Technik und Entstehung der uumlbersetzung aus ist weitershyzufragen Was folgt aus Schlegels Nachbildungsverfahren fuumlr den Stil der uumlbersetzung Diese Untersuchung bemuumlht sich die Analyse der uumlbersetzungsshytechnik mit der Stilanalyse zu verbinden

Die Momente der Theorie (d h das Studium der uumlbersetzungsprinzipien und ihres kunsttheoretischen Hintergrundes) und der Geschichte (Einfluszligshybereich Buumlrgers Herders Wielands und Eschenburgs auf Sdl1egel) dienen in dieser Arbeit der Kritik der Praxis und fuumlhren zu ihr hin Ich habe versucht eins aus dem anderen zu entwickeln und auf es zu beziehen die Geschichte auf die Theorie hin zu befragen diese wiederum auf ihr Verhaumlltnis zur uumlbershysetzungspraxis Auf diese Weise bleibt die Einheit der methodischen Trias geshywahrt und doch kann die auf die Praxis bezogene Kritik als Gipfel herausshygehoben werden - Schlieszliglich soll umgekehrt die Analyse des Stils und der Entstehung der uumlbersetzung wieder zur Theorie und zu Einsichten geistesshygeschichtlicher Art fuumlhren

Die in dieser Arbeit verfolgte Methode enthebt den Gegenstand der Untershysuchung nicht dem Strom der Geschichte (um mich des etwas pathetischen Bildes einmal zu bedienen) Historische Ruumlck- aber auchVorblicke sind geshyfordert Gerade im Falle Schlegels ist diese Betrachtungsweise angemessen Das eigentliche Prinzip seiner Produktivitaumlt ist das der Rezeption und der Variation - ansteHe einer auf sich selbst gegruumlndeten Originalitaumlt Unter dieser Vorausshysetzung entwickelt er sich zu einem der kultiviertesten und sensibelsten Kritiker in der Moderne und zu einem ihrer groumlszligten uumlbersetzertalente 10 Wie Hans

10 Vgl Friedrich Sdllege an A W Leipzig 11 Febr 1792 DDie Kraft in die innerste Eigenthuumlmlichkeit eines groszligen Geistes einzudringen hast Du an Dir oft mit Unmuth mit dem Namen Uebersetzertalent gebrandmarkt (Walze p36) - Vgl auch Wilh v Humboldts Charakteristik Schlegels DEr hat ein unleugbares aber soviel ich beshyurtheilen kann immer subalternes Talent u seine wahre Sphaumlre wird er immer nur in Uebersetzungen finden (Brief aus Rom an Goethe 5 Juni 1805 vgl Neue Mitshyteilungen aus Goethes handschriftlichem Nachlasse 3 Teil Goethes Briewechsel mit den Gebruumldern von Humboldt (1795-1832) hg v F Th Bratranek Leipzig 1876 p228) - Daszlig Schlegels DAnschauungen ein unverruumlckbarer geistiger Mittelpunkt

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Zehnder mit Recht hervorhebt erweist sidJ Schlegel schoumlpferisch einzig als Gesetzgeber von poetischen Formen und von Grundsaumltzen in der uumlbersetzungsshykunst Hier wahrte er seine Selbstaumlndigkeit und gelangte zu neuen Einsichten 11

- Wie kaum einer hat er es vermocht Gedanken Erkenntnisse und Ideen anderer uumlberliefertes und uumlbernommenes innerhalb eines neuen Zusammenmiddot hangs umzuwandeln und neuzugestalten Beispielhaft dafuumlr ist etwa wie er die Kunstanschauung seines - wie Heine sagt - literaumlrischen Vaters GA Buumlrger zunaumlchst uumlbernimmt 12 sie dann weiterfuumlhrt Neues an die Stelle des Alten setzt das Alte abloumlst indem er es in ein Neues weiterentwickelt - Gleich wichtig auf der anderen Seite erscheinen historische Vorblicke von Schlegels Shakespeare aus nicht nur da diese uumlbersetzung zu einem Grundpfeiler moshyderner aumlsthetischer Bildung in Deutschland geworden ist (desungeachtet hat die Fomhung ihre Wirkungsgeschidlte bi~her straumlflich vernachlaumlssigt) sondern vor allem Ja ~ie auf tine Kumttheorie und -praxis gegruumlndet ist die wesentliche MI)JljIJIA der MIJdeme antizipiert Wie djC~ Arbeit au~zufuumlhren versucht idm ~~ljJ 111 ~jilltd~ EIlttIJJ 1J~tuidjUtlt KUmtillUaauung iCinem tililthjLu~ jjjd Uld AJ1IJ~1 Utrgtt[Jull(pa(j ~Ivfl I-7It moderne Auifasgtung des reflektierten und imcllekwcll kalkulierten Didltens ab deren Schluumlsselshyfigur EAPoe wird (vor allem mit seiner Philosophy 0 Composition 1846)

Einige wichtige Gruumlnde haben mich veranlaszligt die Analyse auf die Ramletshy)ImiddotIJII~ (l7-J z-u kdrlllklJl

1 SdJ1c~d steht nidlt mehr am Anfang sondern mitten in seiner uumlbershysetzungspraxis Er hat sein Nachbildungsverfahren inzwischen ausbilden und vollenden koumlnnen Ramlet kann in gewisser Weise stellvertretend (idealshytypisch wenn man will) fuumlr Schlegels gesamte uumlbersetzung und deren Vershyfahren stehen Schlegels reflektierendes uumlbersetzungsverfahren das als solches zu bestimmen eines der Ziele der Arbeit ist und die Tragoumldie - als spiritual tragedy (H Granville-Barker) 13 oder wie die Schlegels sagen Geshydankentrauerspiel - sind denn auch auf ideale Weise einander angemessen

2 Der exemplarische Charakter der Ramlet-uumlbersetzung verstaumlrkt sich wenn man bedenkt daszlig sich hier die Kunst des uumlbersetzers an einem der bedeushytendsten schwierigsten Stuumlcke der Weltliteratur zu bewaumlhren hat

3 Vor allem vorn Ramlet-Verstaumlndnis geht das neue Shakespeare-Bild August Wilhelm und Friedrich Schlegels aus Als neu ist es zu bezeichnen im Vergleich zur Shakespeare-Sicht der Aufklaumlrung des Sturm und Drang und Goethes im Wilhelm Meister - Ramlet ist das Drama par excelJence der Fruumlh-

fehlte (vgl Hans Zehnder Die Arfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p185) konnte leicht als Charakterlosigkeit ausgelegt und miszligshyverstanden werden (vgl Biedermann Goethes Gespraumlche UI 227 Ediermann 150kt 1825)

11 Zehnder p 186 12 Heine Die romantische Schule Saumlmtl Werke cd Walzel 7 Bd p64 13 VgL Harley Granville-Barker Preaces to Shakespeare Third Series Hamlet

London 1937 p321

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romantik ihre Vertreter vor allem Friedrich Schlegel neigen zur Identifikation mit dem Titelhelden

Die eigentliche Epoche der Schlegelschen Shakespeare-uumlbersetzung wird schon im Jahre 1793 durch Versuche einer lIamlet-uumlbertrllgung (nicht erhalten) einshygeleitet Zwischen 1789 - Schlegel uumlbersetzt in diesem Jahr gemeinsam mit G A Buumlrger den Sommernachtstraltm - und diesen ersten Nachbildungsshyversudlen am Hamlet sind (neben uumlbersetzungsfragmenten aus Romeo und Julia) keine anderen Shakespeare-uumlbertragungen Schlegels nachweisbar

111 unserer Untersuchung lassen sich uumlbersetzungsanalyse und Interpretation des englischen Textes nidlt voneinander trennen Dennoch ist es moumlglich und erlaubt Schwerpunkte zu setzen Der Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt in der Analyse des deutschen nicht aber in der des englischen Textes so gebietet es das Thema der Arbeit so verlangt es wie wir sehen werden Schlegels Nachshybildungstheorie und -praxis - Im uumlbrigen ist das vom deutschen uumlbersetzer zu meisternde Werkzeug entgegen einer landlaumlufigen Meinung nicht primaumlr die fremde sondern die deutsche Sprache ein Anlaszlig mehr die uumlbersetzung vorshyrangig gegenuumlber dem Original zu behandeln

Daszlig wissenschaftliche uumlbersetzungsanalysen die einen Beitrag zur Theorie der literarischen uumlberserzung leisten und auch Maszligstaumlbe fuumlr die Praxis setzen heute wichtiger denn je geworden sind zeigen z B die Empfehlungen des Intershynationalen Kongresses literarischer uumlbersetzer in Hamburg (1965) Hier raumlt man an uumlbersetzungen in Dissertationen zu behandeln und eine SdlUle fuumlr uumlbersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke gemeinsam mit den Seminaren der Universitaumlten zu sdlaffen wo bereits veroumlffentlichte uumlbershysetzungen analysiert werden sollen 14 Nicht nur waumlre eine solche Schule fuumlr uumlbersetzer ganz im Sinne Schlegels sondern sein deutscher Shakespeare koumlnnte ihr auch als Lehrbuch dienen

14 Ubersetzen Vortraumlge und Beitraumlge vom Internationalen Kongrep literarischer Uberutzer in Hamburg 1965 hg v Rolf Italiander Frankfurt a M 1965 p182 f

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A I G A BuumlRGER UND A W SCHLEGEL

Der aumluszligere Rahmen ist bekannt Seit 1786 studiert A W Schlegel in Goumltshytingen dem wichtigsten Zentrum englischen Einflusses im Deutschland der zweiten Haumllfte des 18 Jahrhunderts 1 Er beginnt mit dem Studium der Theoshylogie wechselt aber bald zur Philologie hinuumlber wird ein Schuumller Christian Gottlob Heynes unter dessen Anleitung er sich mit einer philologischen korshyrektem rationalistischen Geist verpflichteten Abhandlung De Geographia Homerica (Hannover 1788) ersten akademischen Ruhm erwirbt Seit dem Spaumltsommer 1786 steht er zunaumlchst in losen Beziehungen zu G A Buumlrger die um die Wende 178788 enger geknuumlpft werden um schlieszliglich ein Jahr spaumlter (178889) ihren Houmlhepunkt zu erreichen Im Winter 178889 (Schwerpunkt Anfang 1789) versuchen sich beide gemeinsam an einer uumlbersetzung von Shakespeares Midsummer-Nights Dream Buumlrger als Lehrer Schlegel als sein ]uumlnger 2bull

Daszlig die historischen Umstaumlnde gerade Buumlrger erwaumlhlen die ersten Shakeshyspeare-uumlbersetzungsversuche des jungen Schlegel zu leiten erweist sich folgenshyreidl fuumlr dessen Entwiddung zum Schoumlpfer des deutschen Shakespeare Die Frage was geschehen waumlre haumltte Schlegel an eines der anderen groszligen Modelle der Shakes peare-Rezeption seiner Zeit wie sie etwa Lessing Wieland Herder Schiller und Goethe bieten zuerst angeknuumlpft ist in diesem Fall nicht ganz muumlszligig wenn man bedenkt daszlig Schlegels geniales schon in seinen jungen Jahren unmittelbar ausgepraumlgtes Talent der Rezeptivitaumlt und Nachahmung auch diesen Bahnen haumltte folgen koumlnnen 3

1 Vg Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-18]) Berlin 1957 p16

1 Vg Buumlrgers Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) Buumlrger nennt A W Schlegel seinen nLieblingsjuumlnger dessen Meister ich gern heiszligen moumlchte wenn solche Juumlnger nicht ohne Meister fertig wuumlrden (Saumlmtl Werke cd v Wurzbach Bd III p163)

$ Zum Thema Buumlrger A W Schlegel vg Michael Bernays Zur Entstehungsshygeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 Wolfg v Wurzbach GA Buumlrger - Sein Leben und seine Werke Leipzig 1900 p264-268 Siegfried Kadner GABuumlrgers Einfluszlig auf A WSchlegel Berlin 1919 Hans Zehnder Die Anfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p 26-65 JoHcs Schlegels Sommernachtstraum 1789 p9-52

14 G A Buumlrger-Archiv

1 Buumlrgers Obersetzungsgrundsaumltze Als der noch nicht 22jaumlhrige Schlegel seine ersten uumlbersetzungsversuche an

Shakespeares Midsummer-Nights Dream unternimmt findet er in Buumlrger einen in der Praxis des uumlbersetzens erfahrenen Lehrer Man denke nur an dessen Homer-uumlbersetzungsversuche und an seinen Macbeth von 1783 4bull uumlberdies bemuumlht sich Buumlrger diese Praxis nach einer bestimmten Theorie und Konzeption auszurichten Eine Korrespondenz die ihre tiefe Wirkung auf den in uumlbershysetzungsarbeit und -theorie noch gaumlnzlich unerfahrenen Schlegel nicht verfehlt Spaumlter finden sich fast alle uumlbersetzungsprinzipien und -maximen Buumlrgers shyabgewandelt oder nicht - beim Shakespeare-uumlbersetzer Schlegel wieder

Die uumlbersetzungstheoretischen Direktiven welche die gemeinsame Arbeit der beiden am Sommemachtstraum mehr oder weniger beeinflussen lassen sich vier Aufsaumltzen Buumlrgers entnehmen die alle das Problem einer Homer-uumlbersetzung behandeln

1 Etwas uumlber eine deutsche Obersetzung des Homer (1769)6

2 Gedanken uumlber die Beschaffenheit einer deutschen Obersetzung des Homer nebst einigen Probefragmenten (1771)G

3 Buumlrger an einen Freund uumlber seine deutsche [lias (1776) 7

4 Homers lias Vorbericht und erster Gesang (1783)8

Die in diesen Traktaten aufgestellten Grundsaumltze sind allgemein gehalten oder lassen zumindest auf eine beabsichtigte allgemeinguumlltige Konzeption schlieszligen so daszlig sie entsprechend auch fuumlr die Shakespeare-uumlbersetzung gelten koumlnnen

laquo V gl Buumlrgers Homer-uumlbersetzungsversume die alle vor der Sommernachtstraumshyuumlbersetzung liegen 1 1771 in Klotz Deutscher Bibliothek ein Probefragment von 425 Versen in Ja m ben aus der ersten und 94 Versen aus der vierten Rhapsodie der I1ias 2 1776 Fragment der fuumlnften Rhapsodie der llias in Jamben (in Boies Deutschem Museum 1 Stuumlck Jan 1776) entstanden 1775 Die uumlbersetzung des semsten Gesanges ersmeint 1776 von Goethe durmgesehen in Wielands Teutschem Merkur 3 1784 Die uumlbersetzungsversume in Jamben gieszligt Buumlrger in Hex a met e r um ersmienen im ersten Band von Goeckings Journal Von und fuumlr Deutschland - Vgl Siimtl Werke cd von Wurzbach Einleitung p LXII-LXX - Vgl des weiteren den Inhalt des IV Bandes der Wurzbam-Ausgabe der saumlmtlimen Werke mit weiteren uumlbersetzungen Buumlrgers aus der Zeit vor dem Sommernachtstraum 1 Dido Ein epismes Gedicht aus Virgils Aneis gezogen (entst 1776) 2 Anthia und Abrokomas Aus dem Griemismen des Xenophon von Ephesus (entst 1770 ersm 1775) 3 Probe eiTler neuen Obcrsetzung Ossians (entst 1776) 4 Macbeth (entst mit Unterbredlungen 1777-82 zuerst gedruckt 1783 bei Joh Christ Dietrim in Goumlttingen neue Auflage 1784) 5 Benjamin Franklins Jugendjahre Von ihm selbst fuumlr seinen Sohn beschrieben Aus dem Englischen (entst 1792)

6 Saumlmtliche Werke cd von Wurzbam IV Teil p5-15 (in der Klammer jeweils das Jahr der Entstehung nach v Wurzbam)

bull Siimt Werke IV 15 tf - Die Probe fragmente der Was gibt Buumlrger in einer Jamben-uumlbersetzung - Der Aufsatz wiederholt u a woumlrtlim den Gedankengang des Etwas uumlber ejne deutsche Obersetzung des Homer-Aufsatzes

7 Saumlmtl Werke ed v Wurzbam IV 45 tf 8 Ib p 581f

15 G A Buumlrger-Archiv

Die Sommernachtstraum-uumlbersetzung zeigt denn auch in relativen Ausmaszligen ihre praktische Verwirklichung

In seinem ersten uumlbersetzungstheoretisdlen Traktat lehnt Buumlrger geleitet von der aufklaumlrerischen Nadlahmungslehre einen deutschen Homer in Hexametern ab und spricht sich fuumlr eine uumlbersetzung in Prosa aus denn auf diese Art wird das groszlige Gesetz in der Poesie und den Kuumlnsten die Natur nachzuahmen auch in der Sprache erfuumlllt werden 9 Fast dreiszligig Jahre spaumlter entwickelt A W Schlegel ausdruumlcklich antiprosaische uumlbersetzungsgrundsaumltze in Abwehr jener noch immer herrschenden Lehre von der angemesseneren Naturnachahmung und dem houmlheren Natuumlrlichkeitsgrad der Prosa bzw der Prosa-uumlbersetzung Doch Buumlrger hat hier seinem Schuumller entscheidend vorgearbeitet Schon in den beiden folgenden Aufsaumltzen zur Homer-uumlbersetzung - den Gedanken uumlber die Beshyschaffenheit und Buumlrger an einen Freund - ruumlckt er von der Forderung nach einem Prosa-Homer ab und verteidigt eine Homer-uumlbersetzung in Jamben Im Vorbericht zur Was verwirft er schlieszliglich auch den jambischen Homer zushygunsten einer metrisch-treuen also hexametrischen Nachbildung Diesmal leitet ihn ein strenges Geist und Leib des Originals gleichermaszligen erfassendes Treueprinzip Denn unverwandt und bis zum Schmerze habe ich die Augen auf den Punkt gerichtet dem Homer an Geist und Leib auch das Kleinste nicht zu geben oder zu nehmen Alles was die Unmoumlglichkeit ausgenommen daruumlber oder darunter ist rechne man mir zum Fehler an 10 Dieses hohe Ethos der Treue gegenuumlber dem Original bestimmt mit dem gleichen Ernst Schlegels uumlbershysetzungspraxis - Bis in die Nachbildung der Unebenheiten des Originals hinein soll sich der uumlbersetzer der Treue befleiszligigen er soll jeden wirklichen und scheinbaren Flecken jede Haumlrte und Rauhigkeit an eben dem Orte und mit ebensoviel Licht erscheinen lassen als beim Originale in die Augen faumlllt lt

Buumlrger wie Schlegel betonen ausdruumlcklich die Treue gegenuumlber einem weniger vollendet erscheinenden Original da sie aus eigener Erfahrung wissen wie groszlig gerade hier die Verfuumlhrung zu harmonisierender Abweichung ist Buumlrger macht denn auch von der Rigorositaumlt seines Treueprinzips sogleich Abstriche Ich glaube man wird groumlszligtenteils wohltun wenn man den homerischen Ausdruck der uns laumlcherlich und unedel klingt zu adeln sucht Denn ein so erhabenes Genie als Homer sang gewiszlig nichts was in seinen Zeiten niedrig und unwuumlrdig seines Gegenstandes geklungen haumltte 12 Wenn Schlegel neben die Forderung der Treue die der poetischen Schoumlnheit stellt 13 so schraumlnkt er das Treueshyprinzip auf aumlhnliche Weise ein und relativiert gehoumlrig den ausdruumlcklichen Grundshysatz der Nachbildung auch der Unebenheiten und Dissonanzen des Originalshystils Poetische Veredlung des Ausdrucks ist eines der Hauptziele des Shakeshyspcare-uumlbersetzers welches man aus seiner uumlbersetzungstheorie zwar nur

8 Saumlmtl Werke IV 10 - Vgl v Wurzbach Einleitung zu Saumlmtl Werke p LVII In diesem Aufsatz verfocht er [Buumlrger] in sclbstbewuszligtem Tone die Ansicht seines Lehrers Klotz daszlig man den Homer in Prosa ubersetzen musse

10 Saumlmtl Werke IV 60 11 Saumlmtl Werke IV 21 12 Ib p22 13 VgI Kap A V 1 dieser Arbeit

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mittelbar aus seiner Praxis dafuumlr aber um 50 unmittelbarer und augenfaumllliger ableiten kann

Mit seinem Macbeth ein SdJauspiel in fuumlnf Aufzuumlgen nach [I Shakespear (1793) bemuumlht sich Buumlrger nicht um eine moumlglichst getreue Kopie des Originals sondern um dessen vollkommene Ein d e u t s c h u n g 14 Ahnliche Absidnen leiten ihn bei seiner Empfehlung der Homer-uumlbersetzung einen Anstrich des Alten durch Archaismen (nicht schon gar zu alt und bereits unverstaumlndlich I~) zu verleihen um beim deutschen Leser die Illusion [zu] befoumlrdern in welcher dieser vergiszligt daszlig das was er liest uumlbersetzung sei und in den suumlszligen Wahn geraumlt daszlig Homer ein alter Deutscher gewesen und seine Ilias deutsch gesungen habe 16 Mit dieser Entscheidung fuumlr eine Verdeutschung will sagen Naturalishysation Shakespeares und Homers waumlhlt Buumlrger eine der beiden polaren Grundshymoumlglichkeiten des uumlbersetzens und verwirft implizite die andere naumlmlich die der Anpassung der uumlbersetzung an die in Geist und Sprache sich auspraumlgende Fremdheit des Originals 17 An die Stelle der Fremdheit soll der Schein (die Illusion der suumlszlige Wahn) der Deutschheit des uumlbersetzten Originals treten

Dieser Verdeutschungsgrundsatz - so sehr er auch eine besondere Ausshypraumlgung des nationalen Zuges der Sturm-und-Drang-Bewegung darstellt 18 shy

ist in mancher Hinsicht noch der Asthetik der Aufklaumlrung verpflichtet Der Begriff der zu erstrebenden Illusion der Deutschheit kann seine Verwandtshyschaft mit dem Wahrscheinlichkeitsbegriff der aufklaumlrerischen Mimesislehre nicht verleugnen Wie nach dieser das naturnachahmende Kunstwerk dem Kriterium der Wahrscheinlicllkeit d h dem Schein der Wahrheit (als Taumluschung durch Naturaumlhnlichkeit oder als Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler im aufnehmenden Subjekt) genuumlgen muszlig so - nach Buumlrgers Verdeutschungsshygrundsatz - die uumlbersetzung dem Schein der Deutschheit Dabei ist in beiden Faumlllen nicht die Nachahmung der Wirklichkeit der objektiven Natur bzw des zu uumlbersetzenden Originals das oberste Ziel sondern das Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler (bzw uumlbersetzer) im aufnehmenden Subshyjekt Die Wahrheit des Subjekts (d h des uumlbersetzenden Kuumlnstlers und des Aufnehmenden der uumlbersetzung) wird uumlber die Wahrheit des zu erkennenden Objekts gestellt Dabei hat sidl also - ein spaumlter Zug der Nachahmungstheorie

14 Kurt Kauenhowen GABUumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 hat dies uumlberzeugend dargetan

U Saumlmtl Werke IV 6 f 16 Ib p17 f vgl auch ib p6 11 Vgl Kap A V 4 la Daszlig die Sturm-und-Drang-Periode dem verdeutschenden uumlbersetzen vor allem

GewoGen ist zeigt z B der Erfolg den J J ehr Bode mit seiner Eindeutschung des Sterncschen Tristram Shandy (1774 u ouml) erringt vgl Peter Michelen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumlttingen 1962 (Palaestra Bd232) p 52 ff (vor allem p 64 f) Ib p 65 Nicht als eine Dichtung die aus einer anderen Sprache nur in die deutsche uumlbersetzt wurde und so noch alle Spuren fremden Geistes an sich traumlgt tritt der Roman [i e Tristram Shandy in Bodes uumlbtrsetzung] an die Deutschen heran er scheint vielmehr aus der eigenen Sprache geschoumlpft zu sein Damit jSt geuau das Ziel des verdeutschenden uumlbersetzens beschrieben wie es auch Buumlrger verfolgt

2 Gcbhardt A W Schlegel 17

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und Merkmal ihrer Aufloumlsung - der Primat vom Objekt der Nadlahmung (dh vom Original) zum Subjekt seiner Aufnahme (dh zum uumlbersetzer und dessen Publikum) verlagert

Buumlrger hat den aufklaumlrerischen Begriff der uumlbersetzung als Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache oder als moumlglichste Ahnlichkeit des Nachbildes mit dem Vorbilde entscheidend veraumlndert 19 Wie er in seiner Poetik den Nadlahmungsbegriff durch den der Bildnerei Nachbildnerei oder darstellende Bildnerei auch Darstellung des Urgegenstandes (oder des Urbildes der Natur) ersetzt 20 so verdraumlngt analog sein Prinzip der Vershydeutschung d h der Nachbildnerei des Originals in deutscher Sprache die aufklaumlrerische naive Maxime des Nachahmens und Kopierens 21 bull - Der uumlbershysetzer ist nicht mehr fest an das Original als vorgeformtes nachzuahmendes Objekt gebunden sondern ist vor allem seiner subjektiven verdeutschenden Nachbildnerei oder Darstellung verpflichtet Nicht mehr nach dem vorshygebildeten Original und dessen Nachahmbarkeit bestimmt sich die uumlbersetzung sondern nach den eigenen Gesetzen der verdeutschenden Darstellung und Nachshybildung Das Original verliert seinen Charakter des zu kopierenden Vorbildes und wird statt dessen Urbild 22 dessen Wesen eben dadurch charakterisiert ist daszlig man es nicht nachahmen sondern immer wieder neu darstellen und nachbilden kann

Buumlrger betritt damit einen Weg der das uumlbersetzen von der heteronomen Abhaumlngigkeit vom Original fort und hin zur Autonomie fuumlhrt Schlegel geht diesen Weg zu Ende Fuumlr ihn ist das Original in keinem Fall verbindlich als geformtes Vorbild dessen Bildung es nachzuahmen (zu kopieren) gilt sondern als Analogie des Bildens Schlegel will das Original nicht kopieren sondern in deutscher Sprache analog noch einmal bilden Buumlrgers Verdeutsdlungsgrundsatz hat ihn in diese Richtung gewiesen

Neben der Forderung nach Archaisierungen dienen noch zwei weitere Anshyweisungen Buumlrgers dem Prinzip des Verdeutschens Der Empfehlung zu Archaismen muszlig die zu Neologismen an die Seite gestellt werden Der Homermiddot uumlbersetzer soll neue Woumlrter macllell indem der fremde Klang derselben eben

l Die erste Definition nad- einem von Jraumlnzcl Gescbichte des Vbersetzens im 18 Jahrbllndert p 145 beigcbradltcn Zitat eines Anonymus (Arl1l11th Gelehrsamkeit VI 1756 p 534) Eine uumlbersetzung aber ist nichts anderes als eine Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache q

- Zweite Definition nach Fraumlnzel p43 (Nadlshybild und Vorbild sind Begriffe aus Gcorg Venzkys Bild eines geschickten Vbershysetzers 1734)

fO Bildnerei Saumlmtl Werke IH 17 (Bildnerei zu bilden Bildung vg ib p 15) Nachbildnerei Ib p 16 Darstellende Bildnerei Ib p151 Darstellung des Urgegenstandes Ib p17 Urbild der Natur Ib p16

fl Ib p 17 Man merkt schon daszlig ich Darstellung an den Platz setze wo sonst das erbaumlrmliche WOrt Na c h ahm u n g in den Poetiken stand - Zu Buumlrgers Aufshyfassung der Mimesis als Nachbildung bzw Reproduktion vgl Christ Jancntzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 pl09

22 Saumlmtl Werke III 16 Buumlrger spricht vom Urbild der Natur und vom Nachshybild der Poesie

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die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

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Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

Kurt Albrecht Shakespeare in Deutsd)land in den Jhren 1739-1770 Oppeln 1912 Beda Allemann Der fruumlh romantische Begriff einer modemen Literaturwissenschaft in

BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

G A Buumlrger-Archiv

Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

Berlin 1918 Hans Magnus Enzensberger Einzelheiten Frankfurt a M 1962 Oscar Fambach (Hrsg) Ein Jahrhundert delltscher Literaturkritik 1750-1850 5 Bde

Duumlsseldorf u Berlin 1953-63 [Fambach]

Franz Finke Die Bruumlder Schlegel als Literarhistoriker Diss Kiel 1961 [Finke]

Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

261 G A Buumlrger-Archiv

Hans Fluck Beitraumlge zu G A Buumlrgers Sprache und Stil mit besonderer Beruumlcksichtigung seiner lliasuumlbersetzung Diss Muumlnster 1914

Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

Schlegels Archiv fuumlr Litteraturgeschichte 10 1881 p236-262 - A W Schlegel und Shakespeare Ein Beitrag zur Wuumlrdigung der Schlegelsehen Obershy

setzungen Berlin 1903 Georg Gottfr Gervinus Shakespeare 4 Tle Leipzig 1849-50 Karl Goedeke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Aus den Quellen

Fortgef v Edmund Goetze 6 Bd 7 Buch 1 Abt 2 Aufl Leipzig 1898 p5-16 Harley Granville-Barker Prefaces to Shakespeare Third Series Hamlet London 1937 Friedrich Gundolf Shakespeare und der deutsche Geist 11 Aufl Muumlnchen 1959 Fritz Guumlttinger Zielsprache Theorie und Technik des Obersetzens Zuumlrich 1963 Hamlet heute Essays und Analysen Vorwort von Joachim Kaiser in sammlung insel

10 Frankfurt a M 1965 Rudolf Haym Dil romantische Schule Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Geistes

Berlin 1870 Joh Matthias Heberle Katalog der von Aug W v Schlegel nachgelassenen Buumlchershy

sammlung Koumlln 1845 Erich Heller Die Reise der Kunst ins Innere und andere Essays Frankfurt a M 1966 Hermann Hettner Geschichte der deutschen Literatur im 18 Jahrhlmdert 2 Bd

Berlin 1961 Hans Georg Heun Probleme der Shakespeare-Obersetzungen Eine Bibliographie ShJb

92 1956 p 450-463 - Shakespeares Romeo und Julia in Goethes Bearbeitltng Eine Stiluntersuchung

in Phi Studien u Quellen H24 Berlin 1965 Andreas Heusler Deutsche VersgesdJicbte 3 Bdc Berlin 1925-29 Gustav Rene Hocke Manierismus in der Literatur in rowohlts deutsche enzyklopaumldie

8283 1939 [Hocke Manierismus 11]

Roman Ingarden Werte Normen und Strukturen nach Rene Wellek DVjs 40 1966 p43-55

Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

Obersetun Vortraumlge und Beitraumlge vom InrernL4tionL4len Kongreszlig literarischer Obershysetzer in H ambtTg 1965 bg v RoJf I tal i a n der FranHurt a M 165

Pranz Jagenlauf A W Schlegel und die Lehre vom Verstehen Diss Leipzig 1934 [Jagenlauf]

Christian Janentzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 Maria Joachimi-Dege Deutsche Shakespeare-Probleme im 18 Jahrhundert und im Zeitalter der Romantik in Untersuchungen zur neueren Sprach- und Literaturshy

geschichte H12 Leipzig 1907

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G A Buumlrger-Archiv

Frank joUes Schlegels Sommernachtstraum Eine Textstudie uumlber die Grenzen der Obersetzungskunst M A Diss Manchester Mai 1957 [Jolles]

- Shakespeares Sommernachtstraum in Deutschland Einige Betrachtungen uumlber den Vorgang der Assimilation German Life and Letters XVI 1962-63 p229-237

Siegfried Kadner G A Buumlrgers Einfluszlig aul A W Schlegel BerUn 1919 (Diss Kiel 1919) [Kadner]

Luwig W Kahn Shakespeares Sonette in Deutschland Versuch einer literarischen Typoshylogie Dem 1935 [Kahn]

Kurt Kauenhoven G A Buumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 Wolfgang Kayser Kleine deutsche Versschule 6Aufl Bern 1958 Werncr Kohlschmidt Herder-Studien Untersuchungen zu Herders kritischem Stil und

zu seinen literaturkritischen Grundeinsichten in Neue Forsmung 4 Berlin 1929 Siegfried Korninger Shakespeare und seine deutschen Obersetzer ShJb 92 1956

p19-44 Rudolf Krauszlig Der erste Vers des beruumlhmten Hamlet-Monologs JIl1 in den deutschen

Obemtzungen ShJb 57 1921 p77-81 Marion Candler Lazenby The influence 01 Wieland and Eschenburg on Schlegels

Shakespeare Translation Johns Hopkins diss Baltimore 1942 George Leuca Wieland and the introduction 01 Shakespeare into Germany German

Quarterly XXVIII 1955 p247-255 Literaturgeschichte der Vereinigten Staaten hg v Rob E Spiller Willard Thorp

Thomas H Johnson Henry Seidel Canby Mainz 1959 Albert J Lubell Poe and A W Schlegel Journal of Eng and Germanic Philology 52

1953 p1-12 H Luumldeke Ludwig Tieck und das alte englische Theater Ein Beitrag zur Geschichte der

Romantik Frankfurt a M 1922 (= Deutsme Forsmungen hg v F Panzer u J Petersen H6)

Hans Juumlrg Luumlthi Das deutsche Hamletbild seit Goethe Bern 1951 W v Maltzahn Julius Caesar fuumlr die Buumlhne eingerichtet v A W Schlegel ShJb 7

1872 pA8-8l Bruno Markwardt Geschichte der deutschen Poetik 5 Bde Berlin 1958 ff (in Grundshy

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1936 p181 ff F W Meisncst Wielands translation oi Shakespeare Modern Language Review IX

1914 p12-40 Peter Mimelsen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumltshy

tingen 1962 (Palaestra 232) - [Rezension uumlber1 L M Pricc Die Aunahme englischer Literatur in Deutschland

1500-1960 Bcrn 1961 in Goumlttingisdlc Gelehrte Anzeigen 220)g Goumlttingen 1968 p239-282

Jacob Minor A WSchlegel 1804-1845 Ztsdlr fuumlr oumlsterr Gymnasien 38 1887 p590-613 733-753

Franz Muncker A W Schlegel in ADE 31 1890 p354-368 Walter Muschg Deutschland ist Hamlet nZcit Nr17 u 18 1964 (vom 24464 und

1 5 64) - Der Zauber der Abst1aktion in der Dichtung Euph 58 1964 p225-242

263

G A Buumlrger-Archiv

Horst Oppel Das Shakespeare-Bild Goethes Mainz 1948 - Der Einfluszlig der englischen Literatur auf die deutsche Deutsche PhilolOgie im Aufshy riszlig 3 Bd Berlin 1957 p 47 ff Roy Pascal Shakespeare in Germany 1740-1815 Cambridge 1937 Nie M Pichtos Die fsthetik A W v Schlegels in ihrer geschichtlichen Entwicklung

Berlin 1894 Lawrence Marsden Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500shy

1960 Bern 1961 [Price]

Heinr Theod Roumltscher Die Kunst der dramatischen Darstellung 1 Teil Zyklus dramatischer Charaktere Berlin 1844

Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

der deutschen Literatur Diss Greifswald 1915 Wolfgang Schadewaldt Aus der Werkstatt meines Obersetzens Dargetan an der Anshy

rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

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8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

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[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 5: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

EINFUumlHRUNG

Ihr Shakespeare ist ein trefflicher Kanon fuumlr den wissenschaftlichen Beshyobachter schreibt Novalis in einem Brief vom 30 November 1797 an August Wilhclm Schlegel er ist unter den uumlbersetzungen was Wilhelm Meister unter den Romanen ist 1 Novalis stuumltZt sich bei dieser Beurteilung auf den zur Ostershymesse des Jahres erschienenen ersten Band von Shakespeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhelm Schlegel Berlin by lohann Friedrich Unger enthaltend Romeo und luia und den Sommernachtstraum Schlegel selbst ist sich des kanonischen Charakters seiner Shakespeare-uumlbersetzung (1797-180110) bewuszligt In einem seiner Sonette feiert er sich als den Schoumlpfer und das Bild der Regel des deutschen Shakespeare

Ein Blick auf die bisher geleistete Forschung zur Shakespeare-uumlbersetzung Schlegels beweist daszlig das seit Luthcrs Bibel in seiner Wirkung groumlszligte deutsche uumlbersetzungswerk nicht die Beachtung gefunden hat die es entsprechend seiner Bedeutung verdient 3bull Noch immer herrscht eine groszlige Unwissenheit und Vershywirrung uumlber die einfadlSten dieses Werk betreffenden Tatsachen

Umfassende Monographien zu den Themen Shakespeare Imd die deutsche Romantik A VSchlegel und Shakespeare fehlen 5 Aber auch das Elementarste ist vernachlaumlssigt Statt naumlmlich die uumlbersetzten Stuumlcke Schlegels einer in alle

1 Novalis Schriften hg v SamuelKluckhohn Leipzig o J (Bibliogr Institut) 4Bd p213

2 SW 1 303 Vg auch SW 3 1 3 Vg die ausfuumlhrliche Aufzaumlhlung der Literatur zu Schlegels Shakespeare in LM

Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500-1960 Bern 1961 p 435 f

Ich nenne nur einige schlagende Beispiele die keine Ausnahmen sind Fritz Strich (Deutsche Klassik und Romantik 2 Auf Muumlnchen 1924 p20H) haumllt Schlegel fuumlr den uumlbersetzer des Macbeth dem gleichen Irrtum belegnet man in Erich Auerbachs Mimesis (3 Auf Dern 1964 p311) und in P M DOllys Aufsatz Die Schlegel-Tieck()-Ubershysetzung von Hamlet (in Der deutsche Shakespeare mit Beitraumlgen von W Muschg HSdllnid PMDaly ua BaselHamburgWien 1965 p76) Die Macbeth-Obershysetzung auf die sich alle drei beziehen stammt jedoch von Dorothea Tieck (1833) Die Hamlet-Verdeutschung ist allein ein Werk Schlegels

Friedrich Sengle (Wieland Stuttgart 1949 p 162 167) gibt die Schlegels (er meint auch Friedrich Schlegel) als die Shakespeare-Uumlbersetzer aus August Wilhe1ms Bruder hat sich aber nie aktiv und unmittelbar an der Uumlbersetzungsarbeit selbst beteiligt

6 Maria Joachimi-Deges Untersuchung Deutsche Sbakespeare-Probleme im 18 Jahrshyhundert und im Zeitalter der Romantik (Unters zur neueren Sprach- und Lirgesch H12) Leipzig 1907 ist zu weit gespannt um wirklich detailliert auf diese bei den Themenkreise eingehen zu koumlnnen

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Einzelheiten gehenden StilanalYgte oder suengen Formbeobachtung zu untershyziehen und die handwerksmaumlszligige tedmische Verfahremart dieses Obersetzens zu studieren hat man sich meist mit summarischen Betrachtungen begnuumlgt die an uumlberlieferte Klischees der Forschung anknuumlpfen 6 Etwa Schlegels Shakeshyspeare sei romantisch klassizistisch oder gar klassisch 7 Doch fuumlhren solche Schematisierungen eher in die Irre und versteHen die Beobachtung der uumlbersetzungstextc anstatt sie zu foumlrdern 8 Auch hat man den groumlszligeren geistesshygeschichtlichen und kunsttheoretischen Rahmen innerhalb dessen Schlegels Werk zu sehen waumlre bisher nur oberflaumlchlich andeutungsweise und einseitig in die Untersuchung seiner uumlbersetzung miteinbezogen

Eine Wissenschaft im strengen Sinne von der uumlbersetzung als einer Kunstshygattung sui generis gibt es noch nicht folglich auch keine nur halbwegs vershybindliche Lehre von den Prinzipien und Methoden der wissenschaftlichen Untershysuchung von uumlbersetzungen Im Falle der Shakespeare-uumlbersetzung Schlegels bietet sich eine Methode der Untersuchung an die der uumlbersetzer selbst in seinen Berliner Vorlesungen uumlber schoumlne Literatur und Kunst (1801-04) und in seinen Wiener Vorlesungen uumlber dramatische Kunst und Literatur (180809) propagiert hat Danach soll das wissenschaftliche Studium jedes Kunstwerks auf die sich gegenseitig durchdringenden Bereiche der Theorie Kr i tik und Ge se hi eh te bezogen werdenD Dieses methodisdle Schema ist guumlltig geblieben Rene Wellek und Austin Warren verfechten es in ihrer Theory 0 Literature (New York 1942 u ouml) - einem Grundbuch der modernen Literaturwissenschaft

Aus dem Inhaltsverzeichnis laumlszligt sich leicht ablesen welche Abschnitte der vorliegenden Arbei t jeweils den einzelnen Bereichen entsprechen Vom Thema der Untersuchung her ergibt sich daszlig der Kritik der Praxis (also der Analyse der uumlbersetzung selbst) der unbedingte Vorrang gebuumlhrt Die Methode und Maxime des uumlbersetzerischen Verfahrens steht im Mittelpunkt der Untershysuchung Am Beispiel des Hamlet sollen die uumlbersetzungsmittel das uumlbersetzen in stam naseendi die Gesetze uumlbersetzerischer Produktion und Konstruktion

8 Die hier geforderte Forschungsrichtung schlagen etwa ein die Arbeiten von Frank E F Jolles (Schlegels SommernachtstrJum Eine Textstudie uumlber die Grenzen der Obershysetzungskunst MA Dissertation der Universitaumlt Manchester Mai 1957) Margaret E Atkinson (August WilheLm Schlegel as a Translator 0 Shakespeare a Comparison 0 thrce Plays with ehe Original Oxford 1958) und P M Daly im oben erwaumlhnten Aufsatz

7 raquoRomantisch Vgl Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Lpzg 1936 p37 raquoklassizistisch vgl Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen Stuttg 1952 (2 Aufl) Bd2 p382 und Price p 282 L raquoklassisch Michael Bernays Zur Entshystehungsgeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 p 248 f leugnet daszlig Schlegels Obersetzungswerk ein Erzeugnis der romantischen Schule sei eine These die sich aus dem Bestreben ableitet Schlegels Arbeit als Schoumlpfung der deutschen Klassik auszugeben

8 Als Motto diene ein Wort Valerys laquoIl est impossible de penser serieusement avec les mots comme Classicisme Romantisme Humanisme Realisme On ne senivre ni ne se dcsaltere avec des etiquettes de bouteilIes raquo (Mauvaises Pensees Paris 1942 p35)

g Vgl Neudrucke 17 p14 frj SW 5 4

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erforsdlt werden Auf diesem Wege ist es moumlglich die Grundlagen und das Wesen der uumlbersetzung zu erfassen - Zur Analyse des modi operandi- der Verdeutschung ziehe ich Schlegels Manuskript mit seinen verworfenen unshyberuumlcksichtigten uumlbersetzungsvarianten und -versuchen heran

Um einen Begriff der uumlbersetzung und ihres Verfahrens zu gewinnen muszlig man von den Einzelheiten ausgehen Auf diesen beruht der Totaleindruck der Nachbildung So stuumltzt sich die Analyse auf technische Einzelheiten auf die sorgfaumlltige Beobachtung des Einzelnen (Spezifizierung und Konkretisierung) j dies kann aber nicht heiszligen daszlig sie beim registrierenden Aufzaumlhlen bloszliger unshyverbundener Fakten stehenbleibt Vielmehr sollen die einzelnen ausgewaumlhlten Tatsachen repraumlsentativen und exemplarischen Charakters sein aus ihnen soll sich jeweils eine allgemeine Erkenntnis die eine Reihe gleicher Tatsachen erfaszligt ablesen lassen

Von der Analyse der Technik und Entstehung der uumlbersetzung aus ist weitershyzufragen Was folgt aus Schlegels Nachbildungsverfahren fuumlr den Stil der uumlbersetzung Diese Untersuchung bemuumlht sich die Analyse der uumlbersetzungsshytechnik mit der Stilanalyse zu verbinden

Die Momente der Theorie (d h das Studium der uumlbersetzungsprinzipien und ihres kunsttheoretischen Hintergrundes) und der Geschichte (Einfluszligshybereich Buumlrgers Herders Wielands und Eschenburgs auf Sdl1egel) dienen in dieser Arbeit der Kritik der Praxis und fuumlhren zu ihr hin Ich habe versucht eins aus dem anderen zu entwickeln und auf es zu beziehen die Geschichte auf die Theorie hin zu befragen diese wiederum auf ihr Verhaumlltnis zur uumlbershysetzungspraxis Auf diese Weise bleibt die Einheit der methodischen Trias geshywahrt und doch kann die auf die Praxis bezogene Kritik als Gipfel herausshygehoben werden - Schlieszliglich soll umgekehrt die Analyse des Stils und der Entstehung der uumlbersetzung wieder zur Theorie und zu Einsichten geistesshygeschichtlicher Art fuumlhren

Die in dieser Arbeit verfolgte Methode enthebt den Gegenstand der Untershysuchung nicht dem Strom der Geschichte (um mich des etwas pathetischen Bildes einmal zu bedienen) Historische Ruumlck- aber auchVorblicke sind geshyfordert Gerade im Falle Schlegels ist diese Betrachtungsweise angemessen Das eigentliche Prinzip seiner Produktivitaumlt ist das der Rezeption und der Variation - ansteHe einer auf sich selbst gegruumlndeten Originalitaumlt Unter dieser Vorausshysetzung entwickelt er sich zu einem der kultiviertesten und sensibelsten Kritiker in der Moderne und zu einem ihrer groumlszligten uumlbersetzertalente 10 Wie Hans

10 Vgl Friedrich Sdllege an A W Leipzig 11 Febr 1792 DDie Kraft in die innerste Eigenthuumlmlichkeit eines groszligen Geistes einzudringen hast Du an Dir oft mit Unmuth mit dem Namen Uebersetzertalent gebrandmarkt (Walze p36) - Vgl auch Wilh v Humboldts Charakteristik Schlegels DEr hat ein unleugbares aber soviel ich beshyurtheilen kann immer subalternes Talent u seine wahre Sphaumlre wird er immer nur in Uebersetzungen finden (Brief aus Rom an Goethe 5 Juni 1805 vgl Neue Mitshyteilungen aus Goethes handschriftlichem Nachlasse 3 Teil Goethes Briewechsel mit den Gebruumldern von Humboldt (1795-1832) hg v F Th Bratranek Leipzig 1876 p228) - Daszlig Schlegels DAnschauungen ein unverruumlckbarer geistiger Mittelpunkt

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Zehnder mit Recht hervorhebt erweist sidJ Schlegel schoumlpferisch einzig als Gesetzgeber von poetischen Formen und von Grundsaumltzen in der uumlbersetzungsshykunst Hier wahrte er seine Selbstaumlndigkeit und gelangte zu neuen Einsichten 11

- Wie kaum einer hat er es vermocht Gedanken Erkenntnisse und Ideen anderer uumlberliefertes und uumlbernommenes innerhalb eines neuen Zusammenmiddot hangs umzuwandeln und neuzugestalten Beispielhaft dafuumlr ist etwa wie er die Kunstanschauung seines - wie Heine sagt - literaumlrischen Vaters GA Buumlrger zunaumlchst uumlbernimmt 12 sie dann weiterfuumlhrt Neues an die Stelle des Alten setzt das Alte abloumlst indem er es in ein Neues weiterentwickelt - Gleich wichtig auf der anderen Seite erscheinen historische Vorblicke von Schlegels Shakespeare aus nicht nur da diese uumlbersetzung zu einem Grundpfeiler moshyderner aumlsthetischer Bildung in Deutschland geworden ist (desungeachtet hat die Fomhung ihre Wirkungsgeschidlte bi~her straumlflich vernachlaumlssigt) sondern vor allem Ja ~ie auf tine Kumttheorie und -praxis gegruumlndet ist die wesentliche MI)JljIJIA der MIJdeme antizipiert Wie djC~ Arbeit au~zufuumlhren versucht idm ~~ljJ 111 ~jilltd~ EIlttIJJ 1J~tuidjUtlt KUmtillUaauung iCinem tililthjLu~ jjjd Uld AJ1IJ~1 Utrgtt[Jull(pa(j ~Ivfl I-7It moderne Auifasgtung des reflektierten und imcllekwcll kalkulierten Didltens ab deren Schluumlsselshyfigur EAPoe wird (vor allem mit seiner Philosophy 0 Composition 1846)

Einige wichtige Gruumlnde haben mich veranlaszligt die Analyse auf die Ramletshy)ImiddotIJII~ (l7-J z-u kdrlllklJl

1 SdJ1c~d steht nidlt mehr am Anfang sondern mitten in seiner uumlbershysetzungspraxis Er hat sein Nachbildungsverfahren inzwischen ausbilden und vollenden koumlnnen Ramlet kann in gewisser Weise stellvertretend (idealshytypisch wenn man will) fuumlr Schlegels gesamte uumlbersetzung und deren Vershyfahren stehen Schlegels reflektierendes uumlbersetzungsverfahren das als solches zu bestimmen eines der Ziele der Arbeit ist und die Tragoumldie - als spiritual tragedy (H Granville-Barker) 13 oder wie die Schlegels sagen Geshydankentrauerspiel - sind denn auch auf ideale Weise einander angemessen

2 Der exemplarische Charakter der Ramlet-uumlbersetzung verstaumlrkt sich wenn man bedenkt daszlig sich hier die Kunst des uumlbersetzers an einem der bedeushytendsten schwierigsten Stuumlcke der Weltliteratur zu bewaumlhren hat

3 Vor allem vorn Ramlet-Verstaumlndnis geht das neue Shakespeare-Bild August Wilhelm und Friedrich Schlegels aus Als neu ist es zu bezeichnen im Vergleich zur Shakespeare-Sicht der Aufklaumlrung des Sturm und Drang und Goethes im Wilhelm Meister - Ramlet ist das Drama par excelJence der Fruumlh-

fehlte (vgl Hans Zehnder Die Arfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p185) konnte leicht als Charakterlosigkeit ausgelegt und miszligshyverstanden werden (vgl Biedermann Goethes Gespraumlche UI 227 Ediermann 150kt 1825)

11 Zehnder p 186 12 Heine Die romantische Schule Saumlmtl Werke cd Walzel 7 Bd p64 13 VgL Harley Granville-Barker Preaces to Shakespeare Third Series Hamlet

London 1937 p321

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romantik ihre Vertreter vor allem Friedrich Schlegel neigen zur Identifikation mit dem Titelhelden

Die eigentliche Epoche der Schlegelschen Shakespeare-uumlbersetzung wird schon im Jahre 1793 durch Versuche einer lIamlet-uumlbertrllgung (nicht erhalten) einshygeleitet Zwischen 1789 - Schlegel uumlbersetzt in diesem Jahr gemeinsam mit G A Buumlrger den Sommernachtstraltm - und diesen ersten Nachbildungsshyversudlen am Hamlet sind (neben uumlbersetzungsfragmenten aus Romeo und Julia) keine anderen Shakespeare-uumlbertragungen Schlegels nachweisbar

111 unserer Untersuchung lassen sich uumlbersetzungsanalyse und Interpretation des englischen Textes nidlt voneinander trennen Dennoch ist es moumlglich und erlaubt Schwerpunkte zu setzen Der Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt in der Analyse des deutschen nicht aber in der des englischen Textes so gebietet es das Thema der Arbeit so verlangt es wie wir sehen werden Schlegels Nachshybildungstheorie und -praxis - Im uumlbrigen ist das vom deutschen uumlbersetzer zu meisternde Werkzeug entgegen einer landlaumlufigen Meinung nicht primaumlr die fremde sondern die deutsche Sprache ein Anlaszlig mehr die uumlbersetzung vorshyrangig gegenuumlber dem Original zu behandeln

Daszlig wissenschaftliche uumlbersetzungsanalysen die einen Beitrag zur Theorie der literarischen uumlberserzung leisten und auch Maszligstaumlbe fuumlr die Praxis setzen heute wichtiger denn je geworden sind zeigen z B die Empfehlungen des Intershynationalen Kongresses literarischer uumlbersetzer in Hamburg (1965) Hier raumlt man an uumlbersetzungen in Dissertationen zu behandeln und eine SdlUle fuumlr uumlbersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke gemeinsam mit den Seminaren der Universitaumlten zu sdlaffen wo bereits veroumlffentlichte uumlbershysetzungen analysiert werden sollen 14 Nicht nur waumlre eine solche Schule fuumlr uumlbersetzer ganz im Sinne Schlegels sondern sein deutscher Shakespeare koumlnnte ihr auch als Lehrbuch dienen

14 Ubersetzen Vortraumlge und Beitraumlge vom Internationalen Kongrep literarischer Uberutzer in Hamburg 1965 hg v Rolf Italiander Frankfurt a M 1965 p182 f

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A I G A BuumlRGER UND A W SCHLEGEL

Der aumluszligere Rahmen ist bekannt Seit 1786 studiert A W Schlegel in Goumltshytingen dem wichtigsten Zentrum englischen Einflusses im Deutschland der zweiten Haumllfte des 18 Jahrhunderts 1 Er beginnt mit dem Studium der Theoshylogie wechselt aber bald zur Philologie hinuumlber wird ein Schuumller Christian Gottlob Heynes unter dessen Anleitung er sich mit einer philologischen korshyrektem rationalistischen Geist verpflichteten Abhandlung De Geographia Homerica (Hannover 1788) ersten akademischen Ruhm erwirbt Seit dem Spaumltsommer 1786 steht er zunaumlchst in losen Beziehungen zu G A Buumlrger die um die Wende 178788 enger geknuumlpft werden um schlieszliglich ein Jahr spaumlter (178889) ihren Houmlhepunkt zu erreichen Im Winter 178889 (Schwerpunkt Anfang 1789) versuchen sich beide gemeinsam an einer uumlbersetzung von Shakespeares Midsummer-Nights Dream Buumlrger als Lehrer Schlegel als sein ]uumlnger 2bull

Daszlig die historischen Umstaumlnde gerade Buumlrger erwaumlhlen die ersten Shakeshyspeare-uumlbersetzungsversuche des jungen Schlegel zu leiten erweist sich folgenshyreidl fuumlr dessen Entwiddung zum Schoumlpfer des deutschen Shakespeare Die Frage was geschehen waumlre haumltte Schlegel an eines der anderen groszligen Modelle der Shakes peare-Rezeption seiner Zeit wie sie etwa Lessing Wieland Herder Schiller und Goethe bieten zuerst angeknuumlpft ist in diesem Fall nicht ganz muumlszligig wenn man bedenkt daszlig Schlegels geniales schon in seinen jungen Jahren unmittelbar ausgepraumlgtes Talent der Rezeptivitaumlt und Nachahmung auch diesen Bahnen haumltte folgen koumlnnen 3

1 Vg Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-18]) Berlin 1957 p16

1 Vg Buumlrgers Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) Buumlrger nennt A W Schlegel seinen nLieblingsjuumlnger dessen Meister ich gern heiszligen moumlchte wenn solche Juumlnger nicht ohne Meister fertig wuumlrden (Saumlmtl Werke cd v Wurzbach Bd III p163)

$ Zum Thema Buumlrger A W Schlegel vg Michael Bernays Zur Entstehungsshygeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 Wolfg v Wurzbach GA Buumlrger - Sein Leben und seine Werke Leipzig 1900 p264-268 Siegfried Kadner GABuumlrgers Einfluszlig auf A WSchlegel Berlin 1919 Hans Zehnder Die Anfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p 26-65 JoHcs Schlegels Sommernachtstraum 1789 p9-52

14 G A Buumlrger-Archiv

1 Buumlrgers Obersetzungsgrundsaumltze Als der noch nicht 22jaumlhrige Schlegel seine ersten uumlbersetzungsversuche an

Shakespeares Midsummer-Nights Dream unternimmt findet er in Buumlrger einen in der Praxis des uumlbersetzens erfahrenen Lehrer Man denke nur an dessen Homer-uumlbersetzungsversuche und an seinen Macbeth von 1783 4bull uumlberdies bemuumlht sich Buumlrger diese Praxis nach einer bestimmten Theorie und Konzeption auszurichten Eine Korrespondenz die ihre tiefe Wirkung auf den in uumlbershysetzungsarbeit und -theorie noch gaumlnzlich unerfahrenen Schlegel nicht verfehlt Spaumlter finden sich fast alle uumlbersetzungsprinzipien und -maximen Buumlrgers shyabgewandelt oder nicht - beim Shakespeare-uumlbersetzer Schlegel wieder

Die uumlbersetzungstheoretischen Direktiven welche die gemeinsame Arbeit der beiden am Sommemachtstraum mehr oder weniger beeinflussen lassen sich vier Aufsaumltzen Buumlrgers entnehmen die alle das Problem einer Homer-uumlbersetzung behandeln

1 Etwas uumlber eine deutsche Obersetzung des Homer (1769)6

2 Gedanken uumlber die Beschaffenheit einer deutschen Obersetzung des Homer nebst einigen Probefragmenten (1771)G

3 Buumlrger an einen Freund uumlber seine deutsche [lias (1776) 7

4 Homers lias Vorbericht und erster Gesang (1783)8

Die in diesen Traktaten aufgestellten Grundsaumltze sind allgemein gehalten oder lassen zumindest auf eine beabsichtigte allgemeinguumlltige Konzeption schlieszligen so daszlig sie entsprechend auch fuumlr die Shakespeare-uumlbersetzung gelten koumlnnen

laquo V gl Buumlrgers Homer-uumlbersetzungsversume die alle vor der Sommernachtstraumshyuumlbersetzung liegen 1 1771 in Klotz Deutscher Bibliothek ein Probefragment von 425 Versen in Ja m ben aus der ersten und 94 Versen aus der vierten Rhapsodie der I1ias 2 1776 Fragment der fuumlnften Rhapsodie der llias in Jamben (in Boies Deutschem Museum 1 Stuumlck Jan 1776) entstanden 1775 Die uumlbersetzung des semsten Gesanges ersmeint 1776 von Goethe durmgesehen in Wielands Teutschem Merkur 3 1784 Die uumlbersetzungsversume in Jamben gieszligt Buumlrger in Hex a met e r um ersmienen im ersten Band von Goeckings Journal Von und fuumlr Deutschland - Vgl Siimtl Werke cd von Wurzbach Einleitung p LXII-LXX - Vgl des weiteren den Inhalt des IV Bandes der Wurzbam-Ausgabe der saumlmtlimen Werke mit weiteren uumlbersetzungen Buumlrgers aus der Zeit vor dem Sommernachtstraum 1 Dido Ein epismes Gedicht aus Virgils Aneis gezogen (entst 1776) 2 Anthia und Abrokomas Aus dem Griemismen des Xenophon von Ephesus (entst 1770 ersm 1775) 3 Probe eiTler neuen Obcrsetzung Ossians (entst 1776) 4 Macbeth (entst mit Unterbredlungen 1777-82 zuerst gedruckt 1783 bei Joh Christ Dietrim in Goumlttingen neue Auflage 1784) 5 Benjamin Franklins Jugendjahre Von ihm selbst fuumlr seinen Sohn beschrieben Aus dem Englischen (entst 1792)

6 Saumlmtliche Werke cd von Wurzbam IV Teil p5-15 (in der Klammer jeweils das Jahr der Entstehung nach v Wurzbam)

bull Siimt Werke IV 15 tf - Die Probe fragmente der Was gibt Buumlrger in einer Jamben-uumlbersetzung - Der Aufsatz wiederholt u a woumlrtlim den Gedankengang des Etwas uumlber ejne deutsche Obersetzung des Homer-Aufsatzes

7 Saumlmtl Werke ed v Wurzbam IV 45 tf 8 Ib p 581f

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Die Sommernachtstraum-uumlbersetzung zeigt denn auch in relativen Ausmaszligen ihre praktische Verwirklichung

In seinem ersten uumlbersetzungstheoretisdlen Traktat lehnt Buumlrger geleitet von der aufklaumlrerischen Nadlahmungslehre einen deutschen Homer in Hexametern ab und spricht sich fuumlr eine uumlbersetzung in Prosa aus denn auf diese Art wird das groszlige Gesetz in der Poesie und den Kuumlnsten die Natur nachzuahmen auch in der Sprache erfuumlllt werden 9 Fast dreiszligig Jahre spaumlter entwickelt A W Schlegel ausdruumlcklich antiprosaische uumlbersetzungsgrundsaumltze in Abwehr jener noch immer herrschenden Lehre von der angemesseneren Naturnachahmung und dem houmlheren Natuumlrlichkeitsgrad der Prosa bzw der Prosa-uumlbersetzung Doch Buumlrger hat hier seinem Schuumller entscheidend vorgearbeitet Schon in den beiden folgenden Aufsaumltzen zur Homer-uumlbersetzung - den Gedanken uumlber die Beshyschaffenheit und Buumlrger an einen Freund - ruumlckt er von der Forderung nach einem Prosa-Homer ab und verteidigt eine Homer-uumlbersetzung in Jamben Im Vorbericht zur Was verwirft er schlieszliglich auch den jambischen Homer zushygunsten einer metrisch-treuen also hexametrischen Nachbildung Diesmal leitet ihn ein strenges Geist und Leib des Originals gleichermaszligen erfassendes Treueprinzip Denn unverwandt und bis zum Schmerze habe ich die Augen auf den Punkt gerichtet dem Homer an Geist und Leib auch das Kleinste nicht zu geben oder zu nehmen Alles was die Unmoumlglichkeit ausgenommen daruumlber oder darunter ist rechne man mir zum Fehler an 10 Dieses hohe Ethos der Treue gegenuumlber dem Original bestimmt mit dem gleichen Ernst Schlegels uumlbershysetzungspraxis - Bis in die Nachbildung der Unebenheiten des Originals hinein soll sich der uumlbersetzer der Treue befleiszligigen er soll jeden wirklichen und scheinbaren Flecken jede Haumlrte und Rauhigkeit an eben dem Orte und mit ebensoviel Licht erscheinen lassen als beim Originale in die Augen faumlllt lt

Buumlrger wie Schlegel betonen ausdruumlcklich die Treue gegenuumlber einem weniger vollendet erscheinenden Original da sie aus eigener Erfahrung wissen wie groszlig gerade hier die Verfuumlhrung zu harmonisierender Abweichung ist Buumlrger macht denn auch von der Rigorositaumlt seines Treueprinzips sogleich Abstriche Ich glaube man wird groumlszligtenteils wohltun wenn man den homerischen Ausdruck der uns laumlcherlich und unedel klingt zu adeln sucht Denn ein so erhabenes Genie als Homer sang gewiszlig nichts was in seinen Zeiten niedrig und unwuumlrdig seines Gegenstandes geklungen haumltte 12 Wenn Schlegel neben die Forderung der Treue die der poetischen Schoumlnheit stellt 13 so schraumlnkt er das Treueshyprinzip auf aumlhnliche Weise ein und relativiert gehoumlrig den ausdruumlcklichen Grundshysatz der Nachbildung auch der Unebenheiten und Dissonanzen des Originalshystils Poetische Veredlung des Ausdrucks ist eines der Hauptziele des Shakeshyspcare-uumlbersetzers welches man aus seiner uumlbersetzungstheorie zwar nur

8 Saumlmtl Werke IV 10 - Vgl v Wurzbach Einleitung zu Saumlmtl Werke p LVII In diesem Aufsatz verfocht er [Buumlrger] in sclbstbewuszligtem Tone die Ansicht seines Lehrers Klotz daszlig man den Homer in Prosa ubersetzen musse

10 Saumlmtl Werke IV 60 11 Saumlmtl Werke IV 21 12 Ib p22 13 VgI Kap A V 1 dieser Arbeit

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mittelbar aus seiner Praxis dafuumlr aber um 50 unmittelbarer und augenfaumllliger ableiten kann

Mit seinem Macbeth ein SdJauspiel in fuumlnf Aufzuumlgen nach [I Shakespear (1793) bemuumlht sich Buumlrger nicht um eine moumlglichst getreue Kopie des Originals sondern um dessen vollkommene Ein d e u t s c h u n g 14 Ahnliche Absidnen leiten ihn bei seiner Empfehlung der Homer-uumlbersetzung einen Anstrich des Alten durch Archaismen (nicht schon gar zu alt und bereits unverstaumlndlich I~) zu verleihen um beim deutschen Leser die Illusion [zu] befoumlrdern in welcher dieser vergiszligt daszlig das was er liest uumlbersetzung sei und in den suumlszligen Wahn geraumlt daszlig Homer ein alter Deutscher gewesen und seine Ilias deutsch gesungen habe 16 Mit dieser Entscheidung fuumlr eine Verdeutschung will sagen Naturalishysation Shakespeares und Homers waumlhlt Buumlrger eine der beiden polaren Grundshymoumlglichkeiten des uumlbersetzens und verwirft implizite die andere naumlmlich die der Anpassung der uumlbersetzung an die in Geist und Sprache sich auspraumlgende Fremdheit des Originals 17 An die Stelle der Fremdheit soll der Schein (die Illusion der suumlszlige Wahn) der Deutschheit des uumlbersetzten Originals treten

Dieser Verdeutschungsgrundsatz - so sehr er auch eine besondere Ausshypraumlgung des nationalen Zuges der Sturm-und-Drang-Bewegung darstellt 18 shy

ist in mancher Hinsicht noch der Asthetik der Aufklaumlrung verpflichtet Der Begriff der zu erstrebenden Illusion der Deutschheit kann seine Verwandtshyschaft mit dem Wahrscheinlichkeitsbegriff der aufklaumlrerischen Mimesislehre nicht verleugnen Wie nach dieser das naturnachahmende Kunstwerk dem Kriterium der Wahrscheinlicllkeit d h dem Schein der Wahrheit (als Taumluschung durch Naturaumlhnlichkeit oder als Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler im aufnehmenden Subjekt) genuumlgen muszlig so - nach Buumlrgers Verdeutschungsshygrundsatz - die uumlbersetzung dem Schein der Deutschheit Dabei ist in beiden Faumlllen nicht die Nachahmung der Wirklichkeit der objektiven Natur bzw des zu uumlbersetzenden Originals das oberste Ziel sondern das Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler (bzw uumlbersetzer) im aufnehmenden Subshyjekt Die Wahrheit des Subjekts (d h des uumlbersetzenden Kuumlnstlers und des Aufnehmenden der uumlbersetzung) wird uumlber die Wahrheit des zu erkennenden Objekts gestellt Dabei hat sidl also - ein spaumlter Zug der Nachahmungstheorie

14 Kurt Kauenhowen GABUumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 hat dies uumlberzeugend dargetan

U Saumlmtl Werke IV 6 f 16 Ib p17 f vgl auch ib p6 11 Vgl Kap A V 4 la Daszlig die Sturm-und-Drang-Periode dem verdeutschenden uumlbersetzen vor allem

GewoGen ist zeigt z B der Erfolg den J J ehr Bode mit seiner Eindeutschung des Sterncschen Tristram Shandy (1774 u ouml) erringt vgl Peter Michelen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumlttingen 1962 (Palaestra Bd232) p 52 ff (vor allem p 64 f) Ib p 65 Nicht als eine Dichtung die aus einer anderen Sprache nur in die deutsche uumlbersetzt wurde und so noch alle Spuren fremden Geistes an sich traumlgt tritt der Roman [i e Tristram Shandy in Bodes uumlbtrsetzung] an die Deutschen heran er scheint vielmehr aus der eigenen Sprache geschoumlpft zu sein Damit jSt geuau das Ziel des verdeutschenden uumlbersetzens beschrieben wie es auch Buumlrger verfolgt

2 Gcbhardt A W Schlegel 17

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und Merkmal ihrer Aufloumlsung - der Primat vom Objekt der Nadlahmung (dh vom Original) zum Subjekt seiner Aufnahme (dh zum uumlbersetzer und dessen Publikum) verlagert

Buumlrger hat den aufklaumlrerischen Begriff der uumlbersetzung als Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache oder als moumlglichste Ahnlichkeit des Nachbildes mit dem Vorbilde entscheidend veraumlndert 19 Wie er in seiner Poetik den Nadlahmungsbegriff durch den der Bildnerei Nachbildnerei oder darstellende Bildnerei auch Darstellung des Urgegenstandes (oder des Urbildes der Natur) ersetzt 20 so verdraumlngt analog sein Prinzip der Vershydeutschung d h der Nachbildnerei des Originals in deutscher Sprache die aufklaumlrerische naive Maxime des Nachahmens und Kopierens 21 bull - Der uumlbershysetzer ist nicht mehr fest an das Original als vorgeformtes nachzuahmendes Objekt gebunden sondern ist vor allem seiner subjektiven verdeutschenden Nachbildnerei oder Darstellung verpflichtet Nicht mehr nach dem vorshygebildeten Original und dessen Nachahmbarkeit bestimmt sich die uumlbersetzung sondern nach den eigenen Gesetzen der verdeutschenden Darstellung und Nachshybildung Das Original verliert seinen Charakter des zu kopierenden Vorbildes und wird statt dessen Urbild 22 dessen Wesen eben dadurch charakterisiert ist daszlig man es nicht nachahmen sondern immer wieder neu darstellen und nachbilden kann

Buumlrger betritt damit einen Weg der das uumlbersetzen von der heteronomen Abhaumlngigkeit vom Original fort und hin zur Autonomie fuumlhrt Schlegel geht diesen Weg zu Ende Fuumlr ihn ist das Original in keinem Fall verbindlich als geformtes Vorbild dessen Bildung es nachzuahmen (zu kopieren) gilt sondern als Analogie des Bildens Schlegel will das Original nicht kopieren sondern in deutscher Sprache analog noch einmal bilden Buumlrgers Verdeutsdlungsgrundsatz hat ihn in diese Richtung gewiesen

Neben der Forderung nach Archaisierungen dienen noch zwei weitere Anshyweisungen Buumlrgers dem Prinzip des Verdeutschens Der Empfehlung zu Archaismen muszlig die zu Neologismen an die Seite gestellt werden Der Homermiddot uumlbersetzer soll neue Woumlrter macllell indem der fremde Klang derselben eben

l Die erste Definition nad- einem von Jraumlnzcl Gescbichte des Vbersetzens im 18 Jahrbllndert p 145 beigcbradltcn Zitat eines Anonymus (Arl1l11th Gelehrsamkeit VI 1756 p 534) Eine uumlbersetzung aber ist nichts anderes als eine Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache q

- Zweite Definition nach Fraumlnzel p43 (Nadlshybild und Vorbild sind Begriffe aus Gcorg Venzkys Bild eines geschickten Vbershysetzers 1734)

fO Bildnerei Saumlmtl Werke IH 17 (Bildnerei zu bilden Bildung vg ib p 15) Nachbildnerei Ib p 16 Darstellende Bildnerei Ib p151 Darstellung des Urgegenstandes Ib p17 Urbild der Natur Ib p16

fl Ib p 17 Man merkt schon daszlig ich Darstellung an den Platz setze wo sonst das erbaumlrmliche WOrt Na c h ahm u n g in den Poetiken stand - Zu Buumlrgers Aufshyfassung der Mimesis als Nachbildung bzw Reproduktion vgl Christ Jancntzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 pl09

22 Saumlmtl Werke III 16 Buumlrger spricht vom Urbild der Natur und vom Nachshybild der Poesie

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die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

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[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

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G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

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Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

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Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

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Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

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Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

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ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

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A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

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1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

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Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

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Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

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Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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G A Buumlrger-Archiv

Page 6: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

Einzelheiten gehenden StilanalYgte oder suengen Formbeobachtung zu untershyziehen und die handwerksmaumlszligige tedmische Verfahremart dieses Obersetzens zu studieren hat man sich meist mit summarischen Betrachtungen begnuumlgt die an uumlberlieferte Klischees der Forschung anknuumlpfen 6 Etwa Schlegels Shakeshyspeare sei romantisch klassizistisch oder gar klassisch 7 Doch fuumlhren solche Schematisierungen eher in die Irre und versteHen die Beobachtung der uumlbersetzungstextc anstatt sie zu foumlrdern 8 Auch hat man den groumlszligeren geistesshygeschichtlichen und kunsttheoretischen Rahmen innerhalb dessen Schlegels Werk zu sehen waumlre bisher nur oberflaumlchlich andeutungsweise und einseitig in die Untersuchung seiner uumlbersetzung miteinbezogen

Eine Wissenschaft im strengen Sinne von der uumlbersetzung als einer Kunstshygattung sui generis gibt es noch nicht folglich auch keine nur halbwegs vershybindliche Lehre von den Prinzipien und Methoden der wissenschaftlichen Untershysuchung von uumlbersetzungen Im Falle der Shakespeare-uumlbersetzung Schlegels bietet sich eine Methode der Untersuchung an die der uumlbersetzer selbst in seinen Berliner Vorlesungen uumlber schoumlne Literatur und Kunst (1801-04) und in seinen Wiener Vorlesungen uumlber dramatische Kunst und Literatur (180809) propagiert hat Danach soll das wissenschaftliche Studium jedes Kunstwerks auf die sich gegenseitig durchdringenden Bereiche der Theorie Kr i tik und Ge se hi eh te bezogen werdenD Dieses methodisdle Schema ist guumlltig geblieben Rene Wellek und Austin Warren verfechten es in ihrer Theory 0 Literature (New York 1942 u ouml) - einem Grundbuch der modernen Literaturwissenschaft

Aus dem Inhaltsverzeichnis laumlszligt sich leicht ablesen welche Abschnitte der vorliegenden Arbei t jeweils den einzelnen Bereichen entsprechen Vom Thema der Untersuchung her ergibt sich daszlig der Kritik der Praxis (also der Analyse der uumlbersetzung selbst) der unbedingte Vorrang gebuumlhrt Die Methode und Maxime des uumlbersetzerischen Verfahrens steht im Mittelpunkt der Untershysuchung Am Beispiel des Hamlet sollen die uumlbersetzungsmittel das uumlbersetzen in stam naseendi die Gesetze uumlbersetzerischer Produktion und Konstruktion

8 Die hier geforderte Forschungsrichtung schlagen etwa ein die Arbeiten von Frank E F Jolles (Schlegels SommernachtstrJum Eine Textstudie uumlber die Grenzen der Obershysetzungskunst MA Dissertation der Universitaumlt Manchester Mai 1957) Margaret E Atkinson (August WilheLm Schlegel as a Translator 0 Shakespeare a Comparison 0 thrce Plays with ehe Original Oxford 1958) und P M Daly im oben erwaumlhnten Aufsatz

7 raquoRomantisch Vgl Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Lpzg 1936 p37 raquoklassizistisch vgl Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen Stuttg 1952 (2 Aufl) Bd2 p382 und Price p 282 L raquoklassisch Michael Bernays Zur Entshystehungsgeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 p 248 f leugnet daszlig Schlegels Obersetzungswerk ein Erzeugnis der romantischen Schule sei eine These die sich aus dem Bestreben ableitet Schlegels Arbeit als Schoumlpfung der deutschen Klassik auszugeben

8 Als Motto diene ein Wort Valerys laquoIl est impossible de penser serieusement avec les mots comme Classicisme Romantisme Humanisme Realisme On ne senivre ni ne se dcsaltere avec des etiquettes de bouteilIes raquo (Mauvaises Pensees Paris 1942 p35)

g Vgl Neudrucke 17 p14 frj SW 5 4

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G A Buumlrger-Archiv

erforsdlt werden Auf diesem Wege ist es moumlglich die Grundlagen und das Wesen der uumlbersetzung zu erfassen - Zur Analyse des modi operandi- der Verdeutschung ziehe ich Schlegels Manuskript mit seinen verworfenen unshyberuumlcksichtigten uumlbersetzungsvarianten und -versuchen heran

Um einen Begriff der uumlbersetzung und ihres Verfahrens zu gewinnen muszlig man von den Einzelheiten ausgehen Auf diesen beruht der Totaleindruck der Nachbildung So stuumltzt sich die Analyse auf technische Einzelheiten auf die sorgfaumlltige Beobachtung des Einzelnen (Spezifizierung und Konkretisierung) j dies kann aber nicht heiszligen daszlig sie beim registrierenden Aufzaumlhlen bloszliger unshyverbundener Fakten stehenbleibt Vielmehr sollen die einzelnen ausgewaumlhlten Tatsachen repraumlsentativen und exemplarischen Charakters sein aus ihnen soll sich jeweils eine allgemeine Erkenntnis die eine Reihe gleicher Tatsachen erfaszligt ablesen lassen

Von der Analyse der Technik und Entstehung der uumlbersetzung aus ist weitershyzufragen Was folgt aus Schlegels Nachbildungsverfahren fuumlr den Stil der uumlbersetzung Diese Untersuchung bemuumlht sich die Analyse der uumlbersetzungsshytechnik mit der Stilanalyse zu verbinden

Die Momente der Theorie (d h das Studium der uumlbersetzungsprinzipien und ihres kunsttheoretischen Hintergrundes) und der Geschichte (Einfluszligshybereich Buumlrgers Herders Wielands und Eschenburgs auf Sdl1egel) dienen in dieser Arbeit der Kritik der Praxis und fuumlhren zu ihr hin Ich habe versucht eins aus dem anderen zu entwickeln und auf es zu beziehen die Geschichte auf die Theorie hin zu befragen diese wiederum auf ihr Verhaumlltnis zur uumlbershysetzungspraxis Auf diese Weise bleibt die Einheit der methodischen Trias geshywahrt und doch kann die auf die Praxis bezogene Kritik als Gipfel herausshygehoben werden - Schlieszliglich soll umgekehrt die Analyse des Stils und der Entstehung der uumlbersetzung wieder zur Theorie und zu Einsichten geistesshygeschichtlicher Art fuumlhren

Die in dieser Arbeit verfolgte Methode enthebt den Gegenstand der Untershysuchung nicht dem Strom der Geschichte (um mich des etwas pathetischen Bildes einmal zu bedienen) Historische Ruumlck- aber auchVorblicke sind geshyfordert Gerade im Falle Schlegels ist diese Betrachtungsweise angemessen Das eigentliche Prinzip seiner Produktivitaumlt ist das der Rezeption und der Variation - ansteHe einer auf sich selbst gegruumlndeten Originalitaumlt Unter dieser Vorausshysetzung entwickelt er sich zu einem der kultiviertesten und sensibelsten Kritiker in der Moderne und zu einem ihrer groumlszligten uumlbersetzertalente 10 Wie Hans

10 Vgl Friedrich Sdllege an A W Leipzig 11 Febr 1792 DDie Kraft in die innerste Eigenthuumlmlichkeit eines groszligen Geistes einzudringen hast Du an Dir oft mit Unmuth mit dem Namen Uebersetzertalent gebrandmarkt (Walze p36) - Vgl auch Wilh v Humboldts Charakteristik Schlegels DEr hat ein unleugbares aber soviel ich beshyurtheilen kann immer subalternes Talent u seine wahre Sphaumlre wird er immer nur in Uebersetzungen finden (Brief aus Rom an Goethe 5 Juni 1805 vgl Neue Mitshyteilungen aus Goethes handschriftlichem Nachlasse 3 Teil Goethes Briewechsel mit den Gebruumldern von Humboldt (1795-1832) hg v F Th Bratranek Leipzig 1876 p228) - Daszlig Schlegels DAnschauungen ein unverruumlckbarer geistiger Mittelpunkt

11 G A Buumlrger-Archiv

Zehnder mit Recht hervorhebt erweist sidJ Schlegel schoumlpferisch einzig als Gesetzgeber von poetischen Formen und von Grundsaumltzen in der uumlbersetzungsshykunst Hier wahrte er seine Selbstaumlndigkeit und gelangte zu neuen Einsichten 11

- Wie kaum einer hat er es vermocht Gedanken Erkenntnisse und Ideen anderer uumlberliefertes und uumlbernommenes innerhalb eines neuen Zusammenmiddot hangs umzuwandeln und neuzugestalten Beispielhaft dafuumlr ist etwa wie er die Kunstanschauung seines - wie Heine sagt - literaumlrischen Vaters GA Buumlrger zunaumlchst uumlbernimmt 12 sie dann weiterfuumlhrt Neues an die Stelle des Alten setzt das Alte abloumlst indem er es in ein Neues weiterentwickelt - Gleich wichtig auf der anderen Seite erscheinen historische Vorblicke von Schlegels Shakespeare aus nicht nur da diese uumlbersetzung zu einem Grundpfeiler moshyderner aumlsthetischer Bildung in Deutschland geworden ist (desungeachtet hat die Fomhung ihre Wirkungsgeschidlte bi~her straumlflich vernachlaumlssigt) sondern vor allem Ja ~ie auf tine Kumttheorie und -praxis gegruumlndet ist die wesentliche MI)JljIJIA der MIJdeme antizipiert Wie djC~ Arbeit au~zufuumlhren versucht idm ~~ljJ 111 ~jilltd~ EIlttIJJ 1J~tuidjUtlt KUmtillUaauung iCinem tililthjLu~ jjjd Uld AJ1IJ~1 Utrgtt[Jull(pa(j ~Ivfl I-7It moderne Auifasgtung des reflektierten und imcllekwcll kalkulierten Didltens ab deren Schluumlsselshyfigur EAPoe wird (vor allem mit seiner Philosophy 0 Composition 1846)

Einige wichtige Gruumlnde haben mich veranlaszligt die Analyse auf die Ramletshy)ImiddotIJII~ (l7-J z-u kdrlllklJl

1 SdJ1c~d steht nidlt mehr am Anfang sondern mitten in seiner uumlbershysetzungspraxis Er hat sein Nachbildungsverfahren inzwischen ausbilden und vollenden koumlnnen Ramlet kann in gewisser Weise stellvertretend (idealshytypisch wenn man will) fuumlr Schlegels gesamte uumlbersetzung und deren Vershyfahren stehen Schlegels reflektierendes uumlbersetzungsverfahren das als solches zu bestimmen eines der Ziele der Arbeit ist und die Tragoumldie - als spiritual tragedy (H Granville-Barker) 13 oder wie die Schlegels sagen Geshydankentrauerspiel - sind denn auch auf ideale Weise einander angemessen

2 Der exemplarische Charakter der Ramlet-uumlbersetzung verstaumlrkt sich wenn man bedenkt daszlig sich hier die Kunst des uumlbersetzers an einem der bedeushytendsten schwierigsten Stuumlcke der Weltliteratur zu bewaumlhren hat

3 Vor allem vorn Ramlet-Verstaumlndnis geht das neue Shakespeare-Bild August Wilhelm und Friedrich Schlegels aus Als neu ist es zu bezeichnen im Vergleich zur Shakespeare-Sicht der Aufklaumlrung des Sturm und Drang und Goethes im Wilhelm Meister - Ramlet ist das Drama par excelJence der Fruumlh-

fehlte (vgl Hans Zehnder Die Arfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p185) konnte leicht als Charakterlosigkeit ausgelegt und miszligshyverstanden werden (vgl Biedermann Goethes Gespraumlche UI 227 Ediermann 150kt 1825)

11 Zehnder p 186 12 Heine Die romantische Schule Saumlmtl Werke cd Walzel 7 Bd p64 13 VgL Harley Granville-Barker Preaces to Shakespeare Third Series Hamlet

London 1937 p321

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romantik ihre Vertreter vor allem Friedrich Schlegel neigen zur Identifikation mit dem Titelhelden

Die eigentliche Epoche der Schlegelschen Shakespeare-uumlbersetzung wird schon im Jahre 1793 durch Versuche einer lIamlet-uumlbertrllgung (nicht erhalten) einshygeleitet Zwischen 1789 - Schlegel uumlbersetzt in diesem Jahr gemeinsam mit G A Buumlrger den Sommernachtstraltm - und diesen ersten Nachbildungsshyversudlen am Hamlet sind (neben uumlbersetzungsfragmenten aus Romeo und Julia) keine anderen Shakespeare-uumlbertragungen Schlegels nachweisbar

111 unserer Untersuchung lassen sich uumlbersetzungsanalyse und Interpretation des englischen Textes nidlt voneinander trennen Dennoch ist es moumlglich und erlaubt Schwerpunkte zu setzen Der Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt in der Analyse des deutschen nicht aber in der des englischen Textes so gebietet es das Thema der Arbeit so verlangt es wie wir sehen werden Schlegels Nachshybildungstheorie und -praxis - Im uumlbrigen ist das vom deutschen uumlbersetzer zu meisternde Werkzeug entgegen einer landlaumlufigen Meinung nicht primaumlr die fremde sondern die deutsche Sprache ein Anlaszlig mehr die uumlbersetzung vorshyrangig gegenuumlber dem Original zu behandeln

Daszlig wissenschaftliche uumlbersetzungsanalysen die einen Beitrag zur Theorie der literarischen uumlberserzung leisten und auch Maszligstaumlbe fuumlr die Praxis setzen heute wichtiger denn je geworden sind zeigen z B die Empfehlungen des Intershynationalen Kongresses literarischer uumlbersetzer in Hamburg (1965) Hier raumlt man an uumlbersetzungen in Dissertationen zu behandeln und eine SdlUle fuumlr uumlbersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke gemeinsam mit den Seminaren der Universitaumlten zu sdlaffen wo bereits veroumlffentlichte uumlbershysetzungen analysiert werden sollen 14 Nicht nur waumlre eine solche Schule fuumlr uumlbersetzer ganz im Sinne Schlegels sondern sein deutscher Shakespeare koumlnnte ihr auch als Lehrbuch dienen

14 Ubersetzen Vortraumlge und Beitraumlge vom Internationalen Kongrep literarischer Uberutzer in Hamburg 1965 hg v Rolf Italiander Frankfurt a M 1965 p182 f

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A I G A BuumlRGER UND A W SCHLEGEL

Der aumluszligere Rahmen ist bekannt Seit 1786 studiert A W Schlegel in Goumltshytingen dem wichtigsten Zentrum englischen Einflusses im Deutschland der zweiten Haumllfte des 18 Jahrhunderts 1 Er beginnt mit dem Studium der Theoshylogie wechselt aber bald zur Philologie hinuumlber wird ein Schuumller Christian Gottlob Heynes unter dessen Anleitung er sich mit einer philologischen korshyrektem rationalistischen Geist verpflichteten Abhandlung De Geographia Homerica (Hannover 1788) ersten akademischen Ruhm erwirbt Seit dem Spaumltsommer 1786 steht er zunaumlchst in losen Beziehungen zu G A Buumlrger die um die Wende 178788 enger geknuumlpft werden um schlieszliglich ein Jahr spaumlter (178889) ihren Houmlhepunkt zu erreichen Im Winter 178889 (Schwerpunkt Anfang 1789) versuchen sich beide gemeinsam an einer uumlbersetzung von Shakespeares Midsummer-Nights Dream Buumlrger als Lehrer Schlegel als sein ]uumlnger 2bull

Daszlig die historischen Umstaumlnde gerade Buumlrger erwaumlhlen die ersten Shakeshyspeare-uumlbersetzungsversuche des jungen Schlegel zu leiten erweist sich folgenshyreidl fuumlr dessen Entwiddung zum Schoumlpfer des deutschen Shakespeare Die Frage was geschehen waumlre haumltte Schlegel an eines der anderen groszligen Modelle der Shakes peare-Rezeption seiner Zeit wie sie etwa Lessing Wieland Herder Schiller und Goethe bieten zuerst angeknuumlpft ist in diesem Fall nicht ganz muumlszligig wenn man bedenkt daszlig Schlegels geniales schon in seinen jungen Jahren unmittelbar ausgepraumlgtes Talent der Rezeptivitaumlt und Nachahmung auch diesen Bahnen haumltte folgen koumlnnen 3

1 Vg Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-18]) Berlin 1957 p16

1 Vg Buumlrgers Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) Buumlrger nennt A W Schlegel seinen nLieblingsjuumlnger dessen Meister ich gern heiszligen moumlchte wenn solche Juumlnger nicht ohne Meister fertig wuumlrden (Saumlmtl Werke cd v Wurzbach Bd III p163)

$ Zum Thema Buumlrger A W Schlegel vg Michael Bernays Zur Entstehungsshygeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 Wolfg v Wurzbach GA Buumlrger - Sein Leben und seine Werke Leipzig 1900 p264-268 Siegfried Kadner GABuumlrgers Einfluszlig auf A WSchlegel Berlin 1919 Hans Zehnder Die Anfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p 26-65 JoHcs Schlegels Sommernachtstraum 1789 p9-52

14 G A Buumlrger-Archiv

1 Buumlrgers Obersetzungsgrundsaumltze Als der noch nicht 22jaumlhrige Schlegel seine ersten uumlbersetzungsversuche an

Shakespeares Midsummer-Nights Dream unternimmt findet er in Buumlrger einen in der Praxis des uumlbersetzens erfahrenen Lehrer Man denke nur an dessen Homer-uumlbersetzungsversuche und an seinen Macbeth von 1783 4bull uumlberdies bemuumlht sich Buumlrger diese Praxis nach einer bestimmten Theorie und Konzeption auszurichten Eine Korrespondenz die ihre tiefe Wirkung auf den in uumlbershysetzungsarbeit und -theorie noch gaumlnzlich unerfahrenen Schlegel nicht verfehlt Spaumlter finden sich fast alle uumlbersetzungsprinzipien und -maximen Buumlrgers shyabgewandelt oder nicht - beim Shakespeare-uumlbersetzer Schlegel wieder

Die uumlbersetzungstheoretischen Direktiven welche die gemeinsame Arbeit der beiden am Sommemachtstraum mehr oder weniger beeinflussen lassen sich vier Aufsaumltzen Buumlrgers entnehmen die alle das Problem einer Homer-uumlbersetzung behandeln

1 Etwas uumlber eine deutsche Obersetzung des Homer (1769)6

2 Gedanken uumlber die Beschaffenheit einer deutschen Obersetzung des Homer nebst einigen Probefragmenten (1771)G

3 Buumlrger an einen Freund uumlber seine deutsche [lias (1776) 7

4 Homers lias Vorbericht und erster Gesang (1783)8

Die in diesen Traktaten aufgestellten Grundsaumltze sind allgemein gehalten oder lassen zumindest auf eine beabsichtigte allgemeinguumlltige Konzeption schlieszligen so daszlig sie entsprechend auch fuumlr die Shakespeare-uumlbersetzung gelten koumlnnen

laquo V gl Buumlrgers Homer-uumlbersetzungsversume die alle vor der Sommernachtstraumshyuumlbersetzung liegen 1 1771 in Klotz Deutscher Bibliothek ein Probefragment von 425 Versen in Ja m ben aus der ersten und 94 Versen aus der vierten Rhapsodie der I1ias 2 1776 Fragment der fuumlnften Rhapsodie der llias in Jamben (in Boies Deutschem Museum 1 Stuumlck Jan 1776) entstanden 1775 Die uumlbersetzung des semsten Gesanges ersmeint 1776 von Goethe durmgesehen in Wielands Teutschem Merkur 3 1784 Die uumlbersetzungsversume in Jamben gieszligt Buumlrger in Hex a met e r um ersmienen im ersten Band von Goeckings Journal Von und fuumlr Deutschland - Vgl Siimtl Werke cd von Wurzbach Einleitung p LXII-LXX - Vgl des weiteren den Inhalt des IV Bandes der Wurzbam-Ausgabe der saumlmtlimen Werke mit weiteren uumlbersetzungen Buumlrgers aus der Zeit vor dem Sommernachtstraum 1 Dido Ein epismes Gedicht aus Virgils Aneis gezogen (entst 1776) 2 Anthia und Abrokomas Aus dem Griemismen des Xenophon von Ephesus (entst 1770 ersm 1775) 3 Probe eiTler neuen Obcrsetzung Ossians (entst 1776) 4 Macbeth (entst mit Unterbredlungen 1777-82 zuerst gedruckt 1783 bei Joh Christ Dietrim in Goumlttingen neue Auflage 1784) 5 Benjamin Franklins Jugendjahre Von ihm selbst fuumlr seinen Sohn beschrieben Aus dem Englischen (entst 1792)

6 Saumlmtliche Werke cd von Wurzbam IV Teil p5-15 (in der Klammer jeweils das Jahr der Entstehung nach v Wurzbam)

bull Siimt Werke IV 15 tf - Die Probe fragmente der Was gibt Buumlrger in einer Jamben-uumlbersetzung - Der Aufsatz wiederholt u a woumlrtlim den Gedankengang des Etwas uumlber ejne deutsche Obersetzung des Homer-Aufsatzes

7 Saumlmtl Werke ed v Wurzbam IV 45 tf 8 Ib p 581f

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Die Sommernachtstraum-uumlbersetzung zeigt denn auch in relativen Ausmaszligen ihre praktische Verwirklichung

In seinem ersten uumlbersetzungstheoretisdlen Traktat lehnt Buumlrger geleitet von der aufklaumlrerischen Nadlahmungslehre einen deutschen Homer in Hexametern ab und spricht sich fuumlr eine uumlbersetzung in Prosa aus denn auf diese Art wird das groszlige Gesetz in der Poesie und den Kuumlnsten die Natur nachzuahmen auch in der Sprache erfuumlllt werden 9 Fast dreiszligig Jahre spaumlter entwickelt A W Schlegel ausdruumlcklich antiprosaische uumlbersetzungsgrundsaumltze in Abwehr jener noch immer herrschenden Lehre von der angemesseneren Naturnachahmung und dem houmlheren Natuumlrlichkeitsgrad der Prosa bzw der Prosa-uumlbersetzung Doch Buumlrger hat hier seinem Schuumller entscheidend vorgearbeitet Schon in den beiden folgenden Aufsaumltzen zur Homer-uumlbersetzung - den Gedanken uumlber die Beshyschaffenheit und Buumlrger an einen Freund - ruumlckt er von der Forderung nach einem Prosa-Homer ab und verteidigt eine Homer-uumlbersetzung in Jamben Im Vorbericht zur Was verwirft er schlieszliglich auch den jambischen Homer zushygunsten einer metrisch-treuen also hexametrischen Nachbildung Diesmal leitet ihn ein strenges Geist und Leib des Originals gleichermaszligen erfassendes Treueprinzip Denn unverwandt und bis zum Schmerze habe ich die Augen auf den Punkt gerichtet dem Homer an Geist und Leib auch das Kleinste nicht zu geben oder zu nehmen Alles was die Unmoumlglichkeit ausgenommen daruumlber oder darunter ist rechne man mir zum Fehler an 10 Dieses hohe Ethos der Treue gegenuumlber dem Original bestimmt mit dem gleichen Ernst Schlegels uumlbershysetzungspraxis - Bis in die Nachbildung der Unebenheiten des Originals hinein soll sich der uumlbersetzer der Treue befleiszligigen er soll jeden wirklichen und scheinbaren Flecken jede Haumlrte und Rauhigkeit an eben dem Orte und mit ebensoviel Licht erscheinen lassen als beim Originale in die Augen faumlllt lt

Buumlrger wie Schlegel betonen ausdruumlcklich die Treue gegenuumlber einem weniger vollendet erscheinenden Original da sie aus eigener Erfahrung wissen wie groszlig gerade hier die Verfuumlhrung zu harmonisierender Abweichung ist Buumlrger macht denn auch von der Rigorositaumlt seines Treueprinzips sogleich Abstriche Ich glaube man wird groumlszligtenteils wohltun wenn man den homerischen Ausdruck der uns laumlcherlich und unedel klingt zu adeln sucht Denn ein so erhabenes Genie als Homer sang gewiszlig nichts was in seinen Zeiten niedrig und unwuumlrdig seines Gegenstandes geklungen haumltte 12 Wenn Schlegel neben die Forderung der Treue die der poetischen Schoumlnheit stellt 13 so schraumlnkt er das Treueshyprinzip auf aumlhnliche Weise ein und relativiert gehoumlrig den ausdruumlcklichen Grundshysatz der Nachbildung auch der Unebenheiten und Dissonanzen des Originalshystils Poetische Veredlung des Ausdrucks ist eines der Hauptziele des Shakeshyspcare-uumlbersetzers welches man aus seiner uumlbersetzungstheorie zwar nur

8 Saumlmtl Werke IV 10 - Vgl v Wurzbach Einleitung zu Saumlmtl Werke p LVII In diesem Aufsatz verfocht er [Buumlrger] in sclbstbewuszligtem Tone die Ansicht seines Lehrers Klotz daszlig man den Homer in Prosa ubersetzen musse

10 Saumlmtl Werke IV 60 11 Saumlmtl Werke IV 21 12 Ib p22 13 VgI Kap A V 1 dieser Arbeit

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mittelbar aus seiner Praxis dafuumlr aber um 50 unmittelbarer und augenfaumllliger ableiten kann

Mit seinem Macbeth ein SdJauspiel in fuumlnf Aufzuumlgen nach [I Shakespear (1793) bemuumlht sich Buumlrger nicht um eine moumlglichst getreue Kopie des Originals sondern um dessen vollkommene Ein d e u t s c h u n g 14 Ahnliche Absidnen leiten ihn bei seiner Empfehlung der Homer-uumlbersetzung einen Anstrich des Alten durch Archaismen (nicht schon gar zu alt und bereits unverstaumlndlich I~) zu verleihen um beim deutschen Leser die Illusion [zu] befoumlrdern in welcher dieser vergiszligt daszlig das was er liest uumlbersetzung sei und in den suumlszligen Wahn geraumlt daszlig Homer ein alter Deutscher gewesen und seine Ilias deutsch gesungen habe 16 Mit dieser Entscheidung fuumlr eine Verdeutschung will sagen Naturalishysation Shakespeares und Homers waumlhlt Buumlrger eine der beiden polaren Grundshymoumlglichkeiten des uumlbersetzens und verwirft implizite die andere naumlmlich die der Anpassung der uumlbersetzung an die in Geist und Sprache sich auspraumlgende Fremdheit des Originals 17 An die Stelle der Fremdheit soll der Schein (die Illusion der suumlszlige Wahn) der Deutschheit des uumlbersetzten Originals treten

Dieser Verdeutschungsgrundsatz - so sehr er auch eine besondere Ausshypraumlgung des nationalen Zuges der Sturm-und-Drang-Bewegung darstellt 18 shy

ist in mancher Hinsicht noch der Asthetik der Aufklaumlrung verpflichtet Der Begriff der zu erstrebenden Illusion der Deutschheit kann seine Verwandtshyschaft mit dem Wahrscheinlichkeitsbegriff der aufklaumlrerischen Mimesislehre nicht verleugnen Wie nach dieser das naturnachahmende Kunstwerk dem Kriterium der Wahrscheinlicllkeit d h dem Schein der Wahrheit (als Taumluschung durch Naturaumlhnlichkeit oder als Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler im aufnehmenden Subjekt) genuumlgen muszlig so - nach Buumlrgers Verdeutschungsshygrundsatz - die uumlbersetzung dem Schein der Deutschheit Dabei ist in beiden Faumlllen nicht die Nachahmung der Wirklichkeit der objektiven Natur bzw des zu uumlbersetzenden Originals das oberste Ziel sondern das Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler (bzw uumlbersetzer) im aufnehmenden Subshyjekt Die Wahrheit des Subjekts (d h des uumlbersetzenden Kuumlnstlers und des Aufnehmenden der uumlbersetzung) wird uumlber die Wahrheit des zu erkennenden Objekts gestellt Dabei hat sidl also - ein spaumlter Zug der Nachahmungstheorie

14 Kurt Kauenhowen GABUumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 hat dies uumlberzeugend dargetan

U Saumlmtl Werke IV 6 f 16 Ib p17 f vgl auch ib p6 11 Vgl Kap A V 4 la Daszlig die Sturm-und-Drang-Periode dem verdeutschenden uumlbersetzen vor allem

GewoGen ist zeigt z B der Erfolg den J J ehr Bode mit seiner Eindeutschung des Sterncschen Tristram Shandy (1774 u ouml) erringt vgl Peter Michelen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumlttingen 1962 (Palaestra Bd232) p 52 ff (vor allem p 64 f) Ib p 65 Nicht als eine Dichtung die aus einer anderen Sprache nur in die deutsche uumlbersetzt wurde und so noch alle Spuren fremden Geistes an sich traumlgt tritt der Roman [i e Tristram Shandy in Bodes uumlbtrsetzung] an die Deutschen heran er scheint vielmehr aus der eigenen Sprache geschoumlpft zu sein Damit jSt geuau das Ziel des verdeutschenden uumlbersetzens beschrieben wie es auch Buumlrger verfolgt

2 Gcbhardt A W Schlegel 17

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und Merkmal ihrer Aufloumlsung - der Primat vom Objekt der Nadlahmung (dh vom Original) zum Subjekt seiner Aufnahme (dh zum uumlbersetzer und dessen Publikum) verlagert

Buumlrger hat den aufklaumlrerischen Begriff der uumlbersetzung als Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache oder als moumlglichste Ahnlichkeit des Nachbildes mit dem Vorbilde entscheidend veraumlndert 19 Wie er in seiner Poetik den Nadlahmungsbegriff durch den der Bildnerei Nachbildnerei oder darstellende Bildnerei auch Darstellung des Urgegenstandes (oder des Urbildes der Natur) ersetzt 20 so verdraumlngt analog sein Prinzip der Vershydeutschung d h der Nachbildnerei des Originals in deutscher Sprache die aufklaumlrerische naive Maxime des Nachahmens und Kopierens 21 bull - Der uumlbershysetzer ist nicht mehr fest an das Original als vorgeformtes nachzuahmendes Objekt gebunden sondern ist vor allem seiner subjektiven verdeutschenden Nachbildnerei oder Darstellung verpflichtet Nicht mehr nach dem vorshygebildeten Original und dessen Nachahmbarkeit bestimmt sich die uumlbersetzung sondern nach den eigenen Gesetzen der verdeutschenden Darstellung und Nachshybildung Das Original verliert seinen Charakter des zu kopierenden Vorbildes und wird statt dessen Urbild 22 dessen Wesen eben dadurch charakterisiert ist daszlig man es nicht nachahmen sondern immer wieder neu darstellen und nachbilden kann

Buumlrger betritt damit einen Weg der das uumlbersetzen von der heteronomen Abhaumlngigkeit vom Original fort und hin zur Autonomie fuumlhrt Schlegel geht diesen Weg zu Ende Fuumlr ihn ist das Original in keinem Fall verbindlich als geformtes Vorbild dessen Bildung es nachzuahmen (zu kopieren) gilt sondern als Analogie des Bildens Schlegel will das Original nicht kopieren sondern in deutscher Sprache analog noch einmal bilden Buumlrgers Verdeutsdlungsgrundsatz hat ihn in diese Richtung gewiesen

Neben der Forderung nach Archaisierungen dienen noch zwei weitere Anshyweisungen Buumlrgers dem Prinzip des Verdeutschens Der Empfehlung zu Archaismen muszlig die zu Neologismen an die Seite gestellt werden Der Homermiddot uumlbersetzer soll neue Woumlrter macllell indem der fremde Klang derselben eben

l Die erste Definition nad- einem von Jraumlnzcl Gescbichte des Vbersetzens im 18 Jahrbllndert p 145 beigcbradltcn Zitat eines Anonymus (Arl1l11th Gelehrsamkeit VI 1756 p 534) Eine uumlbersetzung aber ist nichts anderes als eine Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache q

- Zweite Definition nach Fraumlnzel p43 (Nadlshybild und Vorbild sind Begriffe aus Gcorg Venzkys Bild eines geschickten Vbershysetzers 1734)

fO Bildnerei Saumlmtl Werke IH 17 (Bildnerei zu bilden Bildung vg ib p 15) Nachbildnerei Ib p 16 Darstellende Bildnerei Ib p151 Darstellung des Urgegenstandes Ib p17 Urbild der Natur Ib p16

fl Ib p 17 Man merkt schon daszlig ich Darstellung an den Platz setze wo sonst das erbaumlrmliche WOrt Na c h ahm u n g in den Poetiken stand - Zu Buumlrgers Aufshyfassung der Mimesis als Nachbildung bzw Reproduktion vgl Christ Jancntzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 pl09

22 Saumlmtl Werke III 16 Buumlrger spricht vom Urbild der Natur und vom Nachshybild der Poesie

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die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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G A Buumlrger-Archiv

Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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G A Buumlrger-Archiv

tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

31 G A Buumlrger-Archiv

reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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G A Buumlrger-Archiv

LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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G A Buumlrger-Archiv

Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

Kurt Albrecht Shakespeare in Deutsd)land in den Jhren 1739-1770 Oppeln 1912 Beda Allemann Der fruumlh romantische Begriff einer modemen Literaturwissenschaft in

BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

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Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

Berlin 1918 Hans Magnus Enzensberger Einzelheiten Frankfurt a M 1962 Oscar Fambach (Hrsg) Ein Jahrhundert delltscher Literaturkritik 1750-1850 5 Bde

Duumlsseldorf u Berlin 1953-63 [Fambach]

Franz Finke Die Bruumlder Schlegel als Literarhistoriker Diss Kiel 1961 [Finke]

Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

261 G A Buumlrger-Archiv

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Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

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p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 7: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

erforsdlt werden Auf diesem Wege ist es moumlglich die Grundlagen und das Wesen der uumlbersetzung zu erfassen - Zur Analyse des modi operandi- der Verdeutschung ziehe ich Schlegels Manuskript mit seinen verworfenen unshyberuumlcksichtigten uumlbersetzungsvarianten und -versuchen heran

Um einen Begriff der uumlbersetzung und ihres Verfahrens zu gewinnen muszlig man von den Einzelheiten ausgehen Auf diesen beruht der Totaleindruck der Nachbildung So stuumltzt sich die Analyse auf technische Einzelheiten auf die sorgfaumlltige Beobachtung des Einzelnen (Spezifizierung und Konkretisierung) j dies kann aber nicht heiszligen daszlig sie beim registrierenden Aufzaumlhlen bloszliger unshyverbundener Fakten stehenbleibt Vielmehr sollen die einzelnen ausgewaumlhlten Tatsachen repraumlsentativen und exemplarischen Charakters sein aus ihnen soll sich jeweils eine allgemeine Erkenntnis die eine Reihe gleicher Tatsachen erfaszligt ablesen lassen

Von der Analyse der Technik und Entstehung der uumlbersetzung aus ist weitershyzufragen Was folgt aus Schlegels Nachbildungsverfahren fuumlr den Stil der uumlbersetzung Diese Untersuchung bemuumlht sich die Analyse der uumlbersetzungsshytechnik mit der Stilanalyse zu verbinden

Die Momente der Theorie (d h das Studium der uumlbersetzungsprinzipien und ihres kunsttheoretischen Hintergrundes) und der Geschichte (Einfluszligshybereich Buumlrgers Herders Wielands und Eschenburgs auf Sdl1egel) dienen in dieser Arbeit der Kritik der Praxis und fuumlhren zu ihr hin Ich habe versucht eins aus dem anderen zu entwickeln und auf es zu beziehen die Geschichte auf die Theorie hin zu befragen diese wiederum auf ihr Verhaumlltnis zur uumlbershysetzungspraxis Auf diese Weise bleibt die Einheit der methodischen Trias geshywahrt und doch kann die auf die Praxis bezogene Kritik als Gipfel herausshygehoben werden - Schlieszliglich soll umgekehrt die Analyse des Stils und der Entstehung der uumlbersetzung wieder zur Theorie und zu Einsichten geistesshygeschichtlicher Art fuumlhren

Die in dieser Arbeit verfolgte Methode enthebt den Gegenstand der Untershysuchung nicht dem Strom der Geschichte (um mich des etwas pathetischen Bildes einmal zu bedienen) Historische Ruumlck- aber auchVorblicke sind geshyfordert Gerade im Falle Schlegels ist diese Betrachtungsweise angemessen Das eigentliche Prinzip seiner Produktivitaumlt ist das der Rezeption und der Variation - ansteHe einer auf sich selbst gegruumlndeten Originalitaumlt Unter dieser Vorausshysetzung entwickelt er sich zu einem der kultiviertesten und sensibelsten Kritiker in der Moderne und zu einem ihrer groumlszligten uumlbersetzertalente 10 Wie Hans

10 Vgl Friedrich Sdllege an A W Leipzig 11 Febr 1792 DDie Kraft in die innerste Eigenthuumlmlichkeit eines groszligen Geistes einzudringen hast Du an Dir oft mit Unmuth mit dem Namen Uebersetzertalent gebrandmarkt (Walze p36) - Vgl auch Wilh v Humboldts Charakteristik Schlegels DEr hat ein unleugbares aber soviel ich beshyurtheilen kann immer subalternes Talent u seine wahre Sphaumlre wird er immer nur in Uebersetzungen finden (Brief aus Rom an Goethe 5 Juni 1805 vgl Neue Mitshyteilungen aus Goethes handschriftlichem Nachlasse 3 Teil Goethes Briewechsel mit den Gebruumldern von Humboldt (1795-1832) hg v F Th Bratranek Leipzig 1876 p228) - Daszlig Schlegels DAnschauungen ein unverruumlckbarer geistiger Mittelpunkt

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Zehnder mit Recht hervorhebt erweist sidJ Schlegel schoumlpferisch einzig als Gesetzgeber von poetischen Formen und von Grundsaumltzen in der uumlbersetzungsshykunst Hier wahrte er seine Selbstaumlndigkeit und gelangte zu neuen Einsichten 11

- Wie kaum einer hat er es vermocht Gedanken Erkenntnisse und Ideen anderer uumlberliefertes und uumlbernommenes innerhalb eines neuen Zusammenmiddot hangs umzuwandeln und neuzugestalten Beispielhaft dafuumlr ist etwa wie er die Kunstanschauung seines - wie Heine sagt - literaumlrischen Vaters GA Buumlrger zunaumlchst uumlbernimmt 12 sie dann weiterfuumlhrt Neues an die Stelle des Alten setzt das Alte abloumlst indem er es in ein Neues weiterentwickelt - Gleich wichtig auf der anderen Seite erscheinen historische Vorblicke von Schlegels Shakespeare aus nicht nur da diese uumlbersetzung zu einem Grundpfeiler moshyderner aumlsthetischer Bildung in Deutschland geworden ist (desungeachtet hat die Fomhung ihre Wirkungsgeschidlte bi~her straumlflich vernachlaumlssigt) sondern vor allem Ja ~ie auf tine Kumttheorie und -praxis gegruumlndet ist die wesentliche MI)JljIJIA der MIJdeme antizipiert Wie djC~ Arbeit au~zufuumlhren versucht idm ~~ljJ 111 ~jilltd~ EIlttIJJ 1J~tuidjUtlt KUmtillUaauung iCinem tililthjLu~ jjjd Uld AJ1IJ~1 Utrgtt[Jull(pa(j ~Ivfl I-7It moderne Auifasgtung des reflektierten und imcllekwcll kalkulierten Didltens ab deren Schluumlsselshyfigur EAPoe wird (vor allem mit seiner Philosophy 0 Composition 1846)

Einige wichtige Gruumlnde haben mich veranlaszligt die Analyse auf die Ramletshy)ImiddotIJII~ (l7-J z-u kdrlllklJl

1 SdJ1c~d steht nidlt mehr am Anfang sondern mitten in seiner uumlbershysetzungspraxis Er hat sein Nachbildungsverfahren inzwischen ausbilden und vollenden koumlnnen Ramlet kann in gewisser Weise stellvertretend (idealshytypisch wenn man will) fuumlr Schlegels gesamte uumlbersetzung und deren Vershyfahren stehen Schlegels reflektierendes uumlbersetzungsverfahren das als solches zu bestimmen eines der Ziele der Arbeit ist und die Tragoumldie - als spiritual tragedy (H Granville-Barker) 13 oder wie die Schlegels sagen Geshydankentrauerspiel - sind denn auch auf ideale Weise einander angemessen

2 Der exemplarische Charakter der Ramlet-uumlbersetzung verstaumlrkt sich wenn man bedenkt daszlig sich hier die Kunst des uumlbersetzers an einem der bedeushytendsten schwierigsten Stuumlcke der Weltliteratur zu bewaumlhren hat

3 Vor allem vorn Ramlet-Verstaumlndnis geht das neue Shakespeare-Bild August Wilhelm und Friedrich Schlegels aus Als neu ist es zu bezeichnen im Vergleich zur Shakespeare-Sicht der Aufklaumlrung des Sturm und Drang und Goethes im Wilhelm Meister - Ramlet ist das Drama par excelJence der Fruumlh-

fehlte (vgl Hans Zehnder Die Arfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p185) konnte leicht als Charakterlosigkeit ausgelegt und miszligshyverstanden werden (vgl Biedermann Goethes Gespraumlche UI 227 Ediermann 150kt 1825)

11 Zehnder p 186 12 Heine Die romantische Schule Saumlmtl Werke cd Walzel 7 Bd p64 13 VgL Harley Granville-Barker Preaces to Shakespeare Third Series Hamlet

London 1937 p321

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romantik ihre Vertreter vor allem Friedrich Schlegel neigen zur Identifikation mit dem Titelhelden

Die eigentliche Epoche der Schlegelschen Shakespeare-uumlbersetzung wird schon im Jahre 1793 durch Versuche einer lIamlet-uumlbertrllgung (nicht erhalten) einshygeleitet Zwischen 1789 - Schlegel uumlbersetzt in diesem Jahr gemeinsam mit G A Buumlrger den Sommernachtstraltm - und diesen ersten Nachbildungsshyversudlen am Hamlet sind (neben uumlbersetzungsfragmenten aus Romeo und Julia) keine anderen Shakespeare-uumlbertragungen Schlegels nachweisbar

111 unserer Untersuchung lassen sich uumlbersetzungsanalyse und Interpretation des englischen Textes nidlt voneinander trennen Dennoch ist es moumlglich und erlaubt Schwerpunkte zu setzen Der Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt in der Analyse des deutschen nicht aber in der des englischen Textes so gebietet es das Thema der Arbeit so verlangt es wie wir sehen werden Schlegels Nachshybildungstheorie und -praxis - Im uumlbrigen ist das vom deutschen uumlbersetzer zu meisternde Werkzeug entgegen einer landlaumlufigen Meinung nicht primaumlr die fremde sondern die deutsche Sprache ein Anlaszlig mehr die uumlbersetzung vorshyrangig gegenuumlber dem Original zu behandeln

Daszlig wissenschaftliche uumlbersetzungsanalysen die einen Beitrag zur Theorie der literarischen uumlberserzung leisten und auch Maszligstaumlbe fuumlr die Praxis setzen heute wichtiger denn je geworden sind zeigen z B die Empfehlungen des Intershynationalen Kongresses literarischer uumlbersetzer in Hamburg (1965) Hier raumlt man an uumlbersetzungen in Dissertationen zu behandeln und eine SdlUle fuumlr uumlbersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke gemeinsam mit den Seminaren der Universitaumlten zu sdlaffen wo bereits veroumlffentlichte uumlbershysetzungen analysiert werden sollen 14 Nicht nur waumlre eine solche Schule fuumlr uumlbersetzer ganz im Sinne Schlegels sondern sein deutscher Shakespeare koumlnnte ihr auch als Lehrbuch dienen

14 Ubersetzen Vortraumlge und Beitraumlge vom Internationalen Kongrep literarischer Uberutzer in Hamburg 1965 hg v Rolf Italiander Frankfurt a M 1965 p182 f

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A I G A BuumlRGER UND A W SCHLEGEL

Der aumluszligere Rahmen ist bekannt Seit 1786 studiert A W Schlegel in Goumltshytingen dem wichtigsten Zentrum englischen Einflusses im Deutschland der zweiten Haumllfte des 18 Jahrhunderts 1 Er beginnt mit dem Studium der Theoshylogie wechselt aber bald zur Philologie hinuumlber wird ein Schuumller Christian Gottlob Heynes unter dessen Anleitung er sich mit einer philologischen korshyrektem rationalistischen Geist verpflichteten Abhandlung De Geographia Homerica (Hannover 1788) ersten akademischen Ruhm erwirbt Seit dem Spaumltsommer 1786 steht er zunaumlchst in losen Beziehungen zu G A Buumlrger die um die Wende 178788 enger geknuumlpft werden um schlieszliglich ein Jahr spaumlter (178889) ihren Houmlhepunkt zu erreichen Im Winter 178889 (Schwerpunkt Anfang 1789) versuchen sich beide gemeinsam an einer uumlbersetzung von Shakespeares Midsummer-Nights Dream Buumlrger als Lehrer Schlegel als sein ]uumlnger 2bull

Daszlig die historischen Umstaumlnde gerade Buumlrger erwaumlhlen die ersten Shakeshyspeare-uumlbersetzungsversuche des jungen Schlegel zu leiten erweist sich folgenshyreidl fuumlr dessen Entwiddung zum Schoumlpfer des deutschen Shakespeare Die Frage was geschehen waumlre haumltte Schlegel an eines der anderen groszligen Modelle der Shakes peare-Rezeption seiner Zeit wie sie etwa Lessing Wieland Herder Schiller und Goethe bieten zuerst angeknuumlpft ist in diesem Fall nicht ganz muumlszligig wenn man bedenkt daszlig Schlegels geniales schon in seinen jungen Jahren unmittelbar ausgepraumlgtes Talent der Rezeptivitaumlt und Nachahmung auch diesen Bahnen haumltte folgen koumlnnen 3

1 Vg Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-18]) Berlin 1957 p16

1 Vg Buumlrgers Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) Buumlrger nennt A W Schlegel seinen nLieblingsjuumlnger dessen Meister ich gern heiszligen moumlchte wenn solche Juumlnger nicht ohne Meister fertig wuumlrden (Saumlmtl Werke cd v Wurzbach Bd III p163)

$ Zum Thema Buumlrger A W Schlegel vg Michael Bernays Zur Entstehungsshygeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 Wolfg v Wurzbach GA Buumlrger - Sein Leben und seine Werke Leipzig 1900 p264-268 Siegfried Kadner GABuumlrgers Einfluszlig auf A WSchlegel Berlin 1919 Hans Zehnder Die Anfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p 26-65 JoHcs Schlegels Sommernachtstraum 1789 p9-52

14 G A Buumlrger-Archiv

1 Buumlrgers Obersetzungsgrundsaumltze Als der noch nicht 22jaumlhrige Schlegel seine ersten uumlbersetzungsversuche an

Shakespeares Midsummer-Nights Dream unternimmt findet er in Buumlrger einen in der Praxis des uumlbersetzens erfahrenen Lehrer Man denke nur an dessen Homer-uumlbersetzungsversuche und an seinen Macbeth von 1783 4bull uumlberdies bemuumlht sich Buumlrger diese Praxis nach einer bestimmten Theorie und Konzeption auszurichten Eine Korrespondenz die ihre tiefe Wirkung auf den in uumlbershysetzungsarbeit und -theorie noch gaumlnzlich unerfahrenen Schlegel nicht verfehlt Spaumlter finden sich fast alle uumlbersetzungsprinzipien und -maximen Buumlrgers shyabgewandelt oder nicht - beim Shakespeare-uumlbersetzer Schlegel wieder

Die uumlbersetzungstheoretischen Direktiven welche die gemeinsame Arbeit der beiden am Sommemachtstraum mehr oder weniger beeinflussen lassen sich vier Aufsaumltzen Buumlrgers entnehmen die alle das Problem einer Homer-uumlbersetzung behandeln

1 Etwas uumlber eine deutsche Obersetzung des Homer (1769)6

2 Gedanken uumlber die Beschaffenheit einer deutschen Obersetzung des Homer nebst einigen Probefragmenten (1771)G

3 Buumlrger an einen Freund uumlber seine deutsche [lias (1776) 7

4 Homers lias Vorbericht und erster Gesang (1783)8

Die in diesen Traktaten aufgestellten Grundsaumltze sind allgemein gehalten oder lassen zumindest auf eine beabsichtigte allgemeinguumlltige Konzeption schlieszligen so daszlig sie entsprechend auch fuumlr die Shakespeare-uumlbersetzung gelten koumlnnen

laquo V gl Buumlrgers Homer-uumlbersetzungsversume die alle vor der Sommernachtstraumshyuumlbersetzung liegen 1 1771 in Klotz Deutscher Bibliothek ein Probefragment von 425 Versen in Ja m ben aus der ersten und 94 Versen aus der vierten Rhapsodie der I1ias 2 1776 Fragment der fuumlnften Rhapsodie der llias in Jamben (in Boies Deutschem Museum 1 Stuumlck Jan 1776) entstanden 1775 Die uumlbersetzung des semsten Gesanges ersmeint 1776 von Goethe durmgesehen in Wielands Teutschem Merkur 3 1784 Die uumlbersetzungsversume in Jamben gieszligt Buumlrger in Hex a met e r um ersmienen im ersten Band von Goeckings Journal Von und fuumlr Deutschland - Vgl Siimtl Werke cd von Wurzbach Einleitung p LXII-LXX - Vgl des weiteren den Inhalt des IV Bandes der Wurzbam-Ausgabe der saumlmtlimen Werke mit weiteren uumlbersetzungen Buumlrgers aus der Zeit vor dem Sommernachtstraum 1 Dido Ein epismes Gedicht aus Virgils Aneis gezogen (entst 1776) 2 Anthia und Abrokomas Aus dem Griemismen des Xenophon von Ephesus (entst 1770 ersm 1775) 3 Probe eiTler neuen Obcrsetzung Ossians (entst 1776) 4 Macbeth (entst mit Unterbredlungen 1777-82 zuerst gedruckt 1783 bei Joh Christ Dietrim in Goumlttingen neue Auflage 1784) 5 Benjamin Franklins Jugendjahre Von ihm selbst fuumlr seinen Sohn beschrieben Aus dem Englischen (entst 1792)

6 Saumlmtliche Werke cd von Wurzbam IV Teil p5-15 (in der Klammer jeweils das Jahr der Entstehung nach v Wurzbam)

bull Siimt Werke IV 15 tf - Die Probe fragmente der Was gibt Buumlrger in einer Jamben-uumlbersetzung - Der Aufsatz wiederholt u a woumlrtlim den Gedankengang des Etwas uumlber ejne deutsche Obersetzung des Homer-Aufsatzes

7 Saumlmtl Werke ed v Wurzbam IV 45 tf 8 Ib p 581f

15 G A Buumlrger-Archiv

Die Sommernachtstraum-uumlbersetzung zeigt denn auch in relativen Ausmaszligen ihre praktische Verwirklichung

In seinem ersten uumlbersetzungstheoretisdlen Traktat lehnt Buumlrger geleitet von der aufklaumlrerischen Nadlahmungslehre einen deutschen Homer in Hexametern ab und spricht sich fuumlr eine uumlbersetzung in Prosa aus denn auf diese Art wird das groszlige Gesetz in der Poesie und den Kuumlnsten die Natur nachzuahmen auch in der Sprache erfuumlllt werden 9 Fast dreiszligig Jahre spaumlter entwickelt A W Schlegel ausdruumlcklich antiprosaische uumlbersetzungsgrundsaumltze in Abwehr jener noch immer herrschenden Lehre von der angemesseneren Naturnachahmung und dem houmlheren Natuumlrlichkeitsgrad der Prosa bzw der Prosa-uumlbersetzung Doch Buumlrger hat hier seinem Schuumller entscheidend vorgearbeitet Schon in den beiden folgenden Aufsaumltzen zur Homer-uumlbersetzung - den Gedanken uumlber die Beshyschaffenheit und Buumlrger an einen Freund - ruumlckt er von der Forderung nach einem Prosa-Homer ab und verteidigt eine Homer-uumlbersetzung in Jamben Im Vorbericht zur Was verwirft er schlieszliglich auch den jambischen Homer zushygunsten einer metrisch-treuen also hexametrischen Nachbildung Diesmal leitet ihn ein strenges Geist und Leib des Originals gleichermaszligen erfassendes Treueprinzip Denn unverwandt und bis zum Schmerze habe ich die Augen auf den Punkt gerichtet dem Homer an Geist und Leib auch das Kleinste nicht zu geben oder zu nehmen Alles was die Unmoumlglichkeit ausgenommen daruumlber oder darunter ist rechne man mir zum Fehler an 10 Dieses hohe Ethos der Treue gegenuumlber dem Original bestimmt mit dem gleichen Ernst Schlegels uumlbershysetzungspraxis - Bis in die Nachbildung der Unebenheiten des Originals hinein soll sich der uumlbersetzer der Treue befleiszligigen er soll jeden wirklichen und scheinbaren Flecken jede Haumlrte und Rauhigkeit an eben dem Orte und mit ebensoviel Licht erscheinen lassen als beim Originale in die Augen faumlllt lt

Buumlrger wie Schlegel betonen ausdruumlcklich die Treue gegenuumlber einem weniger vollendet erscheinenden Original da sie aus eigener Erfahrung wissen wie groszlig gerade hier die Verfuumlhrung zu harmonisierender Abweichung ist Buumlrger macht denn auch von der Rigorositaumlt seines Treueprinzips sogleich Abstriche Ich glaube man wird groumlszligtenteils wohltun wenn man den homerischen Ausdruck der uns laumlcherlich und unedel klingt zu adeln sucht Denn ein so erhabenes Genie als Homer sang gewiszlig nichts was in seinen Zeiten niedrig und unwuumlrdig seines Gegenstandes geklungen haumltte 12 Wenn Schlegel neben die Forderung der Treue die der poetischen Schoumlnheit stellt 13 so schraumlnkt er das Treueshyprinzip auf aumlhnliche Weise ein und relativiert gehoumlrig den ausdruumlcklichen Grundshysatz der Nachbildung auch der Unebenheiten und Dissonanzen des Originalshystils Poetische Veredlung des Ausdrucks ist eines der Hauptziele des Shakeshyspcare-uumlbersetzers welches man aus seiner uumlbersetzungstheorie zwar nur

8 Saumlmtl Werke IV 10 - Vgl v Wurzbach Einleitung zu Saumlmtl Werke p LVII In diesem Aufsatz verfocht er [Buumlrger] in sclbstbewuszligtem Tone die Ansicht seines Lehrers Klotz daszlig man den Homer in Prosa ubersetzen musse

10 Saumlmtl Werke IV 60 11 Saumlmtl Werke IV 21 12 Ib p22 13 VgI Kap A V 1 dieser Arbeit

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mittelbar aus seiner Praxis dafuumlr aber um 50 unmittelbarer und augenfaumllliger ableiten kann

Mit seinem Macbeth ein SdJauspiel in fuumlnf Aufzuumlgen nach [I Shakespear (1793) bemuumlht sich Buumlrger nicht um eine moumlglichst getreue Kopie des Originals sondern um dessen vollkommene Ein d e u t s c h u n g 14 Ahnliche Absidnen leiten ihn bei seiner Empfehlung der Homer-uumlbersetzung einen Anstrich des Alten durch Archaismen (nicht schon gar zu alt und bereits unverstaumlndlich I~) zu verleihen um beim deutschen Leser die Illusion [zu] befoumlrdern in welcher dieser vergiszligt daszlig das was er liest uumlbersetzung sei und in den suumlszligen Wahn geraumlt daszlig Homer ein alter Deutscher gewesen und seine Ilias deutsch gesungen habe 16 Mit dieser Entscheidung fuumlr eine Verdeutschung will sagen Naturalishysation Shakespeares und Homers waumlhlt Buumlrger eine der beiden polaren Grundshymoumlglichkeiten des uumlbersetzens und verwirft implizite die andere naumlmlich die der Anpassung der uumlbersetzung an die in Geist und Sprache sich auspraumlgende Fremdheit des Originals 17 An die Stelle der Fremdheit soll der Schein (die Illusion der suumlszlige Wahn) der Deutschheit des uumlbersetzten Originals treten

Dieser Verdeutschungsgrundsatz - so sehr er auch eine besondere Ausshypraumlgung des nationalen Zuges der Sturm-und-Drang-Bewegung darstellt 18 shy

ist in mancher Hinsicht noch der Asthetik der Aufklaumlrung verpflichtet Der Begriff der zu erstrebenden Illusion der Deutschheit kann seine Verwandtshyschaft mit dem Wahrscheinlichkeitsbegriff der aufklaumlrerischen Mimesislehre nicht verleugnen Wie nach dieser das naturnachahmende Kunstwerk dem Kriterium der Wahrscheinlicllkeit d h dem Schein der Wahrheit (als Taumluschung durch Naturaumlhnlichkeit oder als Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler im aufnehmenden Subjekt) genuumlgen muszlig so - nach Buumlrgers Verdeutschungsshygrundsatz - die uumlbersetzung dem Schein der Deutschheit Dabei ist in beiden Faumlllen nicht die Nachahmung der Wirklichkeit der objektiven Natur bzw des zu uumlbersetzenden Originals das oberste Ziel sondern das Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler (bzw uumlbersetzer) im aufnehmenden Subshyjekt Die Wahrheit des Subjekts (d h des uumlbersetzenden Kuumlnstlers und des Aufnehmenden der uumlbersetzung) wird uumlber die Wahrheit des zu erkennenden Objekts gestellt Dabei hat sidl also - ein spaumlter Zug der Nachahmungstheorie

14 Kurt Kauenhowen GABUumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 hat dies uumlberzeugend dargetan

U Saumlmtl Werke IV 6 f 16 Ib p17 f vgl auch ib p6 11 Vgl Kap A V 4 la Daszlig die Sturm-und-Drang-Periode dem verdeutschenden uumlbersetzen vor allem

GewoGen ist zeigt z B der Erfolg den J J ehr Bode mit seiner Eindeutschung des Sterncschen Tristram Shandy (1774 u ouml) erringt vgl Peter Michelen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumlttingen 1962 (Palaestra Bd232) p 52 ff (vor allem p 64 f) Ib p 65 Nicht als eine Dichtung die aus einer anderen Sprache nur in die deutsche uumlbersetzt wurde und so noch alle Spuren fremden Geistes an sich traumlgt tritt der Roman [i e Tristram Shandy in Bodes uumlbtrsetzung] an die Deutschen heran er scheint vielmehr aus der eigenen Sprache geschoumlpft zu sein Damit jSt geuau das Ziel des verdeutschenden uumlbersetzens beschrieben wie es auch Buumlrger verfolgt

2 Gcbhardt A W Schlegel 17

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und Merkmal ihrer Aufloumlsung - der Primat vom Objekt der Nadlahmung (dh vom Original) zum Subjekt seiner Aufnahme (dh zum uumlbersetzer und dessen Publikum) verlagert

Buumlrger hat den aufklaumlrerischen Begriff der uumlbersetzung als Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache oder als moumlglichste Ahnlichkeit des Nachbildes mit dem Vorbilde entscheidend veraumlndert 19 Wie er in seiner Poetik den Nadlahmungsbegriff durch den der Bildnerei Nachbildnerei oder darstellende Bildnerei auch Darstellung des Urgegenstandes (oder des Urbildes der Natur) ersetzt 20 so verdraumlngt analog sein Prinzip der Vershydeutschung d h der Nachbildnerei des Originals in deutscher Sprache die aufklaumlrerische naive Maxime des Nachahmens und Kopierens 21 bull - Der uumlbershysetzer ist nicht mehr fest an das Original als vorgeformtes nachzuahmendes Objekt gebunden sondern ist vor allem seiner subjektiven verdeutschenden Nachbildnerei oder Darstellung verpflichtet Nicht mehr nach dem vorshygebildeten Original und dessen Nachahmbarkeit bestimmt sich die uumlbersetzung sondern nach den eigenen Gesetzen der verdeutschenden Darstellung und Nachshybildung Das Original verliert seinen Charakter des zu kopierenden Vorbildes und wird statt dessen Urbild 22 dessen Wesen eben dadurch charakterisiert ist daszlig man es nicht nachahmen sondern immer wieder neu darstellen und nachbilden kann

Buumlrger betritt damit einen Weg der das uumlbersetzen von der heteronomen Abhaumlngigkeit vom Original fort und hin zur Autonomie fuumlhrt Schlegel geht diesen Weg zu Ende Fuumlr ihn ist das Original in keinem Fall verbindlich als geformtes Vorbild dessen Bildung es nachzuahmen (zu kopieren) gilt sondern als Analogie des Bildens Schlegel will das Original nicht kopieren sondern in deutscher Sprache analog noch einmal bilden Buumlrgers Verdeutsdlungsgrundsatz hat ihn in diese Richtung gewiesen

Neben der Forderung nach Archaisierungen dienen noch zwei weitere Anshyweisungen Buumlrgers dem Prinzip des Verdeutschens Der Empfehlung zu Archaismen muszlig die zu Neologismen an die Seite gestellt werden Der Homermiddot uumlbersetzer soll neue Woumlrter macllell indem der fremde Klang derselben eben

l Die erste Definition nad- einem von Jraumlnzcl Gescbichte des Vbersetzens im 18 Jahrbllndert p 145 beigcbradltcn Zitat eines Anonymus (Arl1l11th Gelehrsamkeit VI 1756 p 534) Eine uumlbersetzung aber ist nichts anderes als eine Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache q

- Zweite Definition nach Fraumlnzel p43 (Nadlshybild und Vorbild sind Begriffe aus Gcorg Venzkys Bild eines geschickten Vbershysetzers 1734)

fO Bildnerei Saumlmtl Werke IH 17 (Bildnerei zu bilden Bildung vg ib p 15) Nachbildnerei Ib p 16 Darstellende Bildnerei Ib p151 Darstellung des Urgegenstandes Ib p17 Urbild der Natur Ib p16

fl Ib p 17 Man merkt schon daszlig ich Darstellung an den Platz setze wo sonst das erbaumlrmliche WOrt Na c h ahm u n g in den Poetiken stand - Zu Buumlrgers Aufshyfassung der Mimesis als Nachbildung bzw Reproduktion vgl Christ Jancntzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 pl09

22 Saumlmtl Werke III 16 Buumlrger spricht vom Urbild der Natur und vom Nachshybild der Poesie

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die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

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1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

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260

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Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

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- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

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Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

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Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

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- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

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Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

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Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

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- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

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Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

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8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

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Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

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Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

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265

G A Buumlrger-Archiv

Page 8: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

Zehnder mit Recht hervorhebt erweist sidJ Schlegel schoumlpferisch einzig als Gesetzgeber von poetischen Formen und von Grundsaumltzen in der uumlbersetzungsshykunst Hier wahrte er seine Selbstaumlndigkeit und gelangte zu neuen Einsichten 11

- Wie kaum einer hat er es vermocht Gedanken Erkenntnisse und Ideen anderer uumlberliefertes und uumlbernommenes innerhalb eines neuen Zusammenmiddot hangs umzuwandeln und neuzugestalten Beispielhaft dafuumlr ist etwa wie er die Kunstanschauung seines - wie Heine sagt - literaumlrischen Vaters GA Buumlrger zunaumlchst uumlbernimmt 12 sie dann weiterfuumlhrt Neues an die Stelle des Alten setzt das Alte abloumlst indem er es in ein Neues weiterentwickelt - Gleich wichtig auf der anderen Seite erscheinen historische Vorblicke von Schlegels Shakespeare aus nicht nur da diese uumlbersetzung zu einem Grundpfeiler moshyderner aumlsthetischer Bildung in Deutschland geworden ist (desungeachtet hat die Fomhung ihre Wirkungsgeschidlte bi~her straumlflich vernachlaumlssigt) sondern vor allem Ja ~ie auf tine Kumttheorie und -praxis gegruumlndet ist die wesentliche MI)JljIJIA der MIJdeme antizipiert Wie djC~ Arbeit au~zufuumlhren versucht idm ~~ljJ 111 ~jilltd~ EIlttIJJ 1J~tuidjUtlt KUmtillUaauung iCinem tililthjLu~ jjjd Uld AJ1IJ~1 Utrgtt[Jull(pa(j ~Ivfl I-7It moderne Auifasgtung des reflektierten und imcllekwcll kalkulierten Didltens ab deren Schluumlsselshyfigur EAPoe wird (vor allem mit seiner Philosophy 0 Composition 1846)

Einige wichtige Gruumlnde haben mich veranlaszligt die Analyse auf die Ramletshy)ImiddotIJII~ (l7-J z-u kdrlllklJl

1 SdJ1c~d steht nidlt mehr am Anfang sondern mitten in seiner uumlbershysetzungspraxis Er hat sein Nachbildungsverfahren inzwischen ausbilden und vollenden koumlnnen Ramlet kann in gewisser Weise stellvertretend (idealshytypisch wenn man will) fuumlr Schlegels gesamte uumlbersetzung und deren Vershyfahren stehen Schlegels reflektierendes uumlbersetzungsverfahren das als solches zu bestimmen eines der Ziele der Arbeit ist und die Tragoumldie - als spiritual tragedy (H Granville-Barker) 13 oder wie die Schlegels sagen Geshydankentrauerspiel - sind denn auch auf ideale Weise einander angemessen

2 Der exemplarische Charakter der Ramlet-uumlbersetzung verstaumlrkt sich wenn man bedenkt daszlig sich hier die Kunst des uumlbersetzers an einem der bedeushytendsten schwierigsten Stuumlcke der Weltliteratur zu bewaumlhren hat

3 Vor allem vorn Ramlet-Verstaumlndnis geht das neue Shakespeare-Bild August Wilhelm und Friedrich Schlegels aus Als neu ist es zu bezeichnen im Vergleich zur Shakespeare-Sicht der Aufklaumlrung des Sturm und Drang und Goethes im Wilhelm Meister - Ramlet ist das Drama par excelJence der Fruumlh-

fehlte (vgl Hans Zehnder Die Arfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p185) konnte leicht als Charakterlosigkeit ausgelegt und miszligshyverstanden werden (vgl Biedermann Goethes Gespraumlche UI 227 Ediermann 150kt 1825)

11 Zehnder p 186 12 Heine Die romantische Schule Saumlmtl Werke cd Walzel 7 Bd p64 13 VgL Harley Granville-Barker Preaces to Shakespeare Third Series Hamlet

London 1937 p321

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romantik ihre Vertreter vor allem Friedrich Schlegel neigen zur Identifikation mit dem Titelhelden

Die eigentliche Epoche der Schlegelschen Shakespeare-uumlbersetzung wird schon im Jahre 1793 durch Versuche einer lIamlet-uumlbertrllgung (nicht erhalten) einshygeleitet Zwischen 1789 - Schlegel uumlbersetzt in diesem Jahr gemeinsam mit G A Buumlrger den Sommernachtstraltm - und diesen ersten Nachbildungsshyversudlen am Hamlet sind (neben uumlbersetzungsfragmenten aus Romeo und Julia) keine anderen Shakespeare-uumlbertragungen Schlegels nachweisbar

111 unserer Untersuchung lassen sich uumlbersetzungsanalyse und Interpretation des englischen Textes nidlt voneinander trennen Dennoch ist es moumlglich und erlaubt Schwerpunkte zu setzen Der Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt in der Analyse des deutschen nicht aber in der des englischen Textes so gebietet es das Thema der Arbeit so verlangt es wie wir sehen werden Schlegels Nachshybildungstheorie und -praxis - Im uumlbrigen ist das vom deutschen uumlbersetzer zu meisternde Werkzeug entgegen einer landlaumlufigen Meinung nicht primaumlr die fremde sondern die deutsche Sprache ein Anlaszlig mehr die uumlbersetzung vorshyrangig gegenuumlber dem Original zu behandeln

Daszlig wissenschaftliche uumlbersetzungsanalysen die einen Beitrag zur Theorie der literarischen uumlberserzung leisten und auch Maszligstaumlbe fuumlr die Praxis setzen heute wichtiger denn je geworden sind zeigen z B die Empfehlungen des Intershynationalen Kongresses literarischer uumlbersetzer in Hamburg (1965) Hier raumlt man an uumlbersetzungen in Dissertationen zu behandeln und eine SdlUle fuumlr uumlbersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke gemeinsam mit den Seminaren der Universitaumlten zu sdlaffen wo bereits veroumlffentlichte uumlbershysetzungen analysiert werden sollen 14 Nicht nur waumlre eine solche Schule fuumlr uumlbersetzer ganz im Sinne Schlegels sondern sein deutscher Shakespeare koumlnnte ihr auch als Lehrbuch dienen

14 Ubersetzen Vortraumlge und Beitraumlge vom Internationalen Kongrep literarischer Uberutzer in Hamburg 1965 hg v Rolf Italiander Frankfurt a M 1965 p182 f

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A I G A BuumlRGER UND A W SCHLEGEL

Der aumluszligere Rahmen ist bekannt Seit 1786 studiert A W Schlegel in Goumltshytingen dem wichtigsten Zentrum englischen Einflusses im Deutschland der zweiten Haumllfte des 18 Jahrhunderts 1 Er beginnt mit dem Studium der Theoshylogie wechselt aber bald zur Philologie hinuumlber wird ein Schuumller Christian Gottlob Heynes unter dessen Anleitung er sich mit einer philologischen korshyrektem rationalistischen Geist verpflichteten Abhandlung De Geographia Homerica (Hannover 1788) ersten akademischen Ruhm erwirbt Seit dem Spaumltsommer 1786 steht er zunaumlchst in losen Beziehungen zu G A Buumlrger die um die Wende 178788 enger geknuumlpft werden um schlieszliglich ein Jahr spaumlter (178889) ihren Houmlhepunkt zu erreichen Im Winter 178889 (Schwerpunkt Anfang 1789) versuchen sich beide gemeinsam an einer uumlbersetzung von Shakespeares Midsummer-Nights Dream Buumlrger als Lehrer Schlegel als sein ]uumlnger 2bull

Daszlig die historischen Umstaumlnde gerade Buumlrger erwaumlhlen die ersten Shakeshyspeare-uumlbersetzungsversuche des jungen Schlegel zu leiten erweist sich folgenshyreidl fuumlr dessen Entwiddung zum Schoumlpfer des deutschen Shakespeare Die Frage was geschehen waumlre haumltte Schlegel an eines der anderen groszligen Modelle der Shakes peare-Rezeption seiner Zeit wie sie etwa Lessing Wieland Herder Schiller und Goethe bieten zuerst angeknuumlpft ist in diesem Fall nicht ganz muumlszligig wenn man bedenkt daszlig Schlegels geniales schon in seinen jungen Jahren unmittelbar ausgepraumlgtes Talent der Rezeptivitaumlt und Nachahmung auch diesen Bahnen haumltte folgen koumlnnen 3

1 Vg Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-18]) Berlin 1957 p16

1 Vg Buumlrgers Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) Buumlrger nennt A W Schlegel seinen nLieblingsjuumlnger dessen Meister ich gern heiszligen moumlchte wenn solche Juumlnger nicht ohne Meister fertig wuumlrden (Saumlmtl Werke cd v Wurzbach Bd III p163)

$ Zum Thema Buumlrger A W Schlegel vg Michael Bernays Zur Entstehungsshygeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 Wolfg v Wurzbach GA Buumlrger - Sein Leben und seine Werke Leipzig 1900 p264-268 Siegfried Kadner GABuumlrgers Einfluszlig auf A WSchlegel Berlin 1919 Hans Zehnder Die Anfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p 26-65 JoHcs Schlegels Sommernachtstraum 1789 p9-52

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1 Buumlrgers Obersetzungsgrundsaumltze Als der noch nicht 22jaumlhrige Schlegel seine ersten uumlbersetzungsversuche an

Shakespeares Midsummer-Nights Dream unternimmt findet er in Buumlrger einen in der Praxis des uumlbersetzens erfahrenen Lehrer Man denke nur an dessen Homer-uumlbersetzungsversuche und an seinen Macbeth von 1783 4bull uumlberdies bemuumlht sich Buumlrger diese Praxis nach einer bestimmten Theorie und Konzeption auszurichten Eine Korrespondenz die ihre tiefe Wirkung auf den in uumlbershysetzungsarbeit und -theorie noch gaumlnzlich unerfahrenen Schlegel nicht verfehlt Spaumlter finden sich fast alle uumlbersetzungsprinzipien und -maximen Buumlrgers shyabgewandelt oder nicht - beim Shakespeare-uumlbersetzer Schlegel wieder

Die uumlbersetzungstheoretischen Direktiven welche die gemeinsame Arbeit der beiden am Sommemachtstraum mehr oder weniger beeinflussen lassen sich vier Aufsaumltzen Buumlrgers entnehmen die alle das Problem einer Homer-uumlbersetzung behandeln

1 Etwas uumlber eine deutsche Obersetzung des Homer (1769)6

2 Gedanken uumlber die Beschaffenheit einer deutschen Obersetzung des Homer nebst einigen Probefragmenten (1771)G

3 Buumlrger an einen Freund uumlber seine deutsche [lias (1776) 7

4 Homers lias Vorbericht und erster Gesang (1783)8

Die in diesen Traktaten aufgestellten Grundsaumltze sind allgemein gehalten oder lassen zumindest auf eine beabsichtigte allgemeinguumlltige Konzeption schlieszligen so daszlig sie entsprechend auch fuumlr die Shakespeare-uumlbersetzung gelten koumlnnen

laquo V gl Buumlrgers Homer-uumlbersetzungsversume die alle vor der Sommernachtstraumshyuumlbersetzung liegen 1 1771 in Klotz Deutscher Bibliothek ein Probefragment von 425 Versen in Ja m ben aus der ersten und 94 Versen aus der vierten Rhapsodie der I1ias 2 1776 Fragment der fuumlnften Rhapsodie der llias in Jamben (in Boies Deutschem Museum 1 Stuumlck Jan 1776) entstanden 1775 Die uumlbersetzung des semsten Gesanges ersmeint 1776 von Goethe durmgesehen in Wielands Teutschem Merkur 3 1784 Die uumlbersetzungsversume in Jamben gieszligt Buumlrger in Hex a met e r um ersmienen im ersten Band von Goeckings Journal Von und fuumlr Deutschland - Vgl Siimtl Werke cd von Wurzbach Einleitung p LXII-LXX - Vgl des weiteren den Inhalt des IV Bandes der Wurzbam-Ausgabe der saumlmtlimen Werke mit weiteren uumlbersetzungen Buumlrgers aus der Zeit vor dem Sommernachtstraum 1 Dido Ein epismes Gedicht aus Virgils Aneis gezogen (entst 1776) 2 Anthia und Abrokomas Aus dem Griemismen des Xenophon von Ephesus (entst 1770 ersm 1775) 3 Probe eiTler neuen Obcrsetzung Ossians (entst 1776) 4 Macbeth (entst mit Unterbredlungen 1777-82 zuerst gedruckt 1783 bei Joh Christ Dietrim in Goumlttingen neue Auflage 1784) 5 Benjamin Franklins Jugendjahre Von ihm selbst fuumlr seinen Sohn beschrieben Aus dem Englischen (entst 1792)

6 Saumlmtliche Werke cd von Wurzbam IV Teil p5-15 (in der Klammer jeweils das Jahr der Entstehung nach v Wurzbam)

bull Siimt Werke IV 15 tf - Die Probe fragmente der Was gibt Buumlrger in einer Jamben-uumlbersetzung - Der Aufsatz wiederholt u a woumlrtlim den Gedankengang des Etwas uumlber ejne deutsche Obersetzung des Homer-Aufsatzes

7 Saumlmtl Werke ed v Wurzbam IV 45 tf 8 Ib p 581f

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Die Sommernachtstraum-uumlbersetzung zeigt denn auch in relativen Ausmaszligen ihre praktische Verwirklichung

In seinem ersten uumlbersetzungstheoretisdlen Traktat lehnt Buumlrger geleitet von der aufklaumlrerischen Nadlahmungslehre einen deutschen Homer in Hexametern ab und spricht sich fuumlr eine uumlbersetzung in Prosa aus denn auf diese Art wird das groszlige Gesetz in der Poesie und den Kuumlnsten die Natur nachzuahmen auch in der Sprache erfuumlllt werden 9 Fast dreiszligig Jahre spaumlter entwickelt A W Schlegel ausdruumlcklich antiprosaische uumlbersetzungsgrundsaumltze in Abwehr jener noch immer herrschenden Lehre von der angemesseneren Naturnachahmung und dem houmlheren Natuumlrlichkeitsgrad der Prosa bzw der Prosa-uumlbersetzung Doch Buumlrger hat hier seinem Schuumller entscheidend vorgearbeitet Schon in den beiden folgenden Aufsaumltzen zur Homer-uumlbersetzung - den Gedanken uumlber die Beshyschaffenheit und Buumlrger an einen Freund - ruumlckt er von der Forderung nach einem Prosa-Homer ab und verteidigt eine Homer-uumlbersetzung in Jamben Im Vorbericht zur Was verwirft er schlieszliglich auch den jambischen Homer zushygunsten einer metrisch-treuen also hexametrischen Nachbildung Diesmal leitet ihn ein strenges Geist und Leib des Originals gleichermaszligen erfassendes Treueprinzip Denn unverwandt und bis zum Schmerze habe ich die Augen auf den Punkt gerichtet dem Homer an Geist und Leib auch das Kleinste nicht zu geben oder zu nehmen Alles was die Unmoumlglichkeit ausgenommen daruumlber oder darunter ist rechne man mir zum Fehler an 10 Dieses hohe Ethos der Treue gegenuumlber dem Original bestimmt mit dem gleichen Ernst Schlegels uumlbershysetzungspraxis - Bis in die Nachbildung der Unebenheiten des Originals hinein soll sich der uumlbersetzer der Treue befleiszligigen er soll jeden wirklichen und scheinbaren Flecken jede Haumlrte und Rauhigkeit an eben dem Orte und mit ebensoviel Licht erscheinen lassen als beim Originale in die Augen faumlllt lt

Buumlrger wie Schlegel betonen ausdruumlcklich die Treue gegenuumlber einem weniger vollendet erscheinenden Original da sie aus eigener Erfahrung wissen wie groszlig gerade hier die Verfuumlhrung zu harmonisierender Abweichung ist Buumlrger macht denn auch von der Rigorositaumlt seines Treueprinzips sogleich Abstriche Ich glaube man wird groumlszligtenteils wohltun wenn man den homerischen Ausdruck der uns laumlcherlich und unedel klingt zu adeln sucht Denn ein so erhabenes Genie als Homer sang gewiszlig nichts was in seinen Zeiten niedrig und unwuumlrdig seines Gegenstandes geklungen haumltte 12 Wenn Schlegel neben die Forderung der Treue die der poetischen Schoumlnheit stellt 13 so schraumlnkt er das Treueshyprinzip auf aumlhnliche Weise ein und relativiert gehoumlrig den ausdruumlcklichen Grundshysatz der Nachbildung auch der Unebenheiten und Dissonanzen des Originalshystils Poetische Veredlung des Ausdrucks ist eines der Hauptziele des Shakeshyspcare-uumlbersetzers welches man aus seiner uumlbersetzungstheorie zwar nur

8 Saumlmtl Werke IV 10 - Vgl v Wurzbach Einleitung zu Saumlmtl Werke p LVII In diesem Aufsatz verfocht er [Buumlrger] in sclbstbewuszligtem Tone die Ansicht seines Lehrers Klotz daszlig man den Homer in Prosa ubersetzen musse

10 Saumlmtl Werke IV 60 11 Saumlmtl Werke IV 21 12 Ib p22 13 VgI Kap A V 1 dieser Arbeit

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mittelbar aus seiner Praxis dafuumlr aber um 50 unmittelbarer und augenfaumllliger ableiten kann

Mit seinem Macbeth ein SdJauspiel in fuumlnf Aufzuumlgen nach [I Shakespear (1793) bemuumlht sich Buumlrger nicht um eine moumlglichst getreue Kopie des Originals sondern um dessen vollkommene Ein d e u t s c h u n g 14 Ahnliche Absidnen leiten ihn bei seiner Empfehlung der Homer-uumlbersetzung einen Anstrich des Alten durch Archaismen (nicht schon gar zu alt und bereits unverstaumlndlich I~) zu verleihen um beim deutschen Leser die Illusion [zu] befoumlrdern in welcher dieser vergiszligt daszlig das was er liest uumlbersetzung sei und in den suumlszligen Wahn geraumlt daszlig Homer ein alter Deutscher gewesen und seine Ilias deutsch gesungen habe 16 Mit dieser Entscheidung fuumlr eine Verdeutschung will sagen Naturalishysation Shakespeares und Homers waumlhlt Buumlrger eine der beiden polaren Grundshymoumlglichkeiten des uumlbersetzens und verwirft implizite die andere naumlmlich die der Anpassung der uumlbersetzung an die in Geist und Sprache sich auspraumlgende Fremdheit des Originals 17 An die Stelle der Fremdheit soll der Schein (die Illusion der suumlszlige Wahn) der Deutschheit des uumlbersetzten Originals treten

Dieser Verdeutschungsgrundsatz - so sehr er auch eine besondere Ausshypraumlgung des nationalen Zuges der Sturm-und-Drang-Bewegung darstellt 18 shy

ist in mancher Hinsicht noch der Asthetik der Aufklaumlrung verpflichtet Der Begriff der zu erstrebenden Illusion der Deutschheit kann seine Verwandtshyschaft mit dem Wahrscheinlichkeitsbegriff der aufklaumlrerischen Mimesislehre nicht verleugnen Wie nach dieser das naturnachahmende Kunstwerk dem Kriterium der Wahrscheinlicllkeit d h dem Schein der Wahrheit (als Taumluschung durch Naturaumlhnlichkeit oder als Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler im aufnehmenden Subjekt) genuumlgen muszlig so - nach Buumlrgers Verdeutschungsshygrundsatz - die uumlbersetzung dem Schein der Deutschheit Dabei ist in beiden Faumlllen nicht die Nachahmung der Wirklichkeit der objektiven Natur bzw des zu uumlbersetzenden Originals das oberste Ziel sondern das Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler (bzw uumlbersetzer) im aufnehmenden Subshyjekt Die Wahrheit des Subjekts (d h des uumlbersetzenden Kuumlnstlers und des Aufnehmenden der uumlbersetzung) wird uumlber die Wahrheit des zu erkennenden Objekts gestellt Dabei hat sidl also - ein spaumlter Zug der Nachahmungstheorie

14 Kurt Kauenhowen GABUumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 hat dies uumlberzeugend dargetan

U Saumlmtl Werke IV 6 f 16 Ib p17 f vgl auch ib p6 11 Vgl Kap A V 4 la Daszlig die Sturm-und-Drang-Periode dem verdeutschenden uumlbersetzen vor allem

GewoGen ist zeigt z B der Erfolg den J J ehr Bode mit seiner Eindeutschung des Sterncschen Tristram Shandy (1774 u ouml) erringt vgl Peter Michelen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumlttingen 1962 (Palaestra Bd232) p 52 ff (vor allem p 64 f) Ib p 65 Nicht als eine Dichtung die aus einer anderen Sprache nur in die deutsche uumlbersetzt wurde und so noch alle Spuren fremden Geistes an sich traumlgt tritt der Roman [i e Tristram Shandy in Bodes uumlbtrsetzung] an die Deutschen heran er scheint vielmehr aus der eigenen Sprache geschoumlpft zu sein Damit jSt geuau das Ziel des verdeutschenden uumlbersetzens beschrieben wie es auch Buumlrger verfolgt

2 Gcbhardt A W Schlegel 17

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und Merkmal ihrer Aufloumlsung - der Primat vom Objekt der Nadlahmung (dh vom Original) zum Subjekt seiner Aufnahme (dh zum uumlbersetzer und dessen Publikum) verlagert

Buumlrger hat den aufklaumlrerischen Begriff der uumlbersetzung als Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache oder als moumlglichste Ahnlichkeit des Nachbildes mit dem Vorbilde entscheidend veraumlndert 19 Wie er in seiner Poetik den Nadlahmungsbegriff durch den der Bildnerei Nachbildnerei oder darstellende Bildnerei auch Darstellung des Urgegenstandes (oder des Urbildes der Natur) ersetzt 20 so verdraumlngt analog sein Prinzip der Vershydeutschung d h der Nachbildnerei des Originals in deutscher Sprache die aufklaumlrerische naive Maxime des Nachahmens und Kopierens 21 bull - Der uumlbershysetzer ist nicht mehr fest an das Original als vorgeformtes nachzuahmendes Objekt gebunden sondern ist vor allem seiner subjektiven verdeutschenden Nachbildnerei oder Darstellung verpflichtet Nicht mehr nach dem vorshygebildeten Original und dessen Nachahmbarkeit bestimmt sich die uumlbersetzung sondern nach den eigenen Gesetzen der verdeutschenden Darstellung und Nachshybildung Das Original verliert seinen Charakter des zu kopierenden Vorbildes und wird statt dessen Urbild 22 dessen Wesen eben dadurch charakterisiert ist daszlig man es nicht nachahmen sondern immer wieder neu darstellen und nachbilden kann

Buumlrger betritt damit einen Weg der das uumlbersetzen von der heteronomen Abhaumlngigkeit vom Original fort und hin zur Autonomie fuumlhrt Schlegel geht diesen Weg zu Ende Fuumlr ihn ist das Original in keinem Fall verbindlich als geformtes Vorbild dessen Bildung es nachzuahmen (zu kopieren) gilt sondern als Analogie des Bildens Schlegel will das Original nicht kopieren sondern in deutscher Sprache analog noch einmal bilden Buumlrgers Verdeutsdlungsgrundsatz hat ihn in diese Richtung gewiesen

Neben der Forderung nach Archaisierungen dienen noch zwei weitere Anshyweisungen Buumlrgers dem Prinzip des Verdeutschens Der Empfehlung zu Archaismen muszlig die zu Neologismen an die Seite gestellt werden Der Homermiddot uumlbersetzer soll neue Woumlrter macllell indem der fremde Klang derselben eben

l Die erste Definition nad- einem von Jraumlnzcl Gescbichte des Vbersetzens im 18 Jahrbllndert p 145 beigcbradltcn Zitat eines Anonymus (Arl1l11th Gelehrsamkeit VI 1756 p 534) Eine uumlbersetzung aber ist nichts anderes als eine Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache q

- Zweite Definition nach Fraumlnzel p43 (Nadlshybild und Vorbild sind Begriffe aus Gcorg Venzkys Bild eines geschickten Vbershysetzers 1734)

fO Bildnerei Saumlmtl Werke IH 17 (Bildnerei zu bilden Bildung vg ib p 15) Nachbildnerei Ib p 16 Darstellende Bildnerei Ib p151 Darstellung des Urgegenstandes Ib p17 Urbild der Natur Ib p16

fl Ib p 17 Man merkt schon daszlig ich Darstellung an den Platz setze wo sonst das erbaumlrmliche WOrt Na c h ahm u n g in den Poetiken stand - Zu Buumlrgers Aufshyfassung der Mimesis als Nachbildung bzw Reproduktion vgl Christ Jancntzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 pl09

22 Saumlmtl Werke III 16 Buumlrger spricht vom Urbild der Natur und vom Nachshybild der Poesie

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die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

Kurt Albrecht Shakespeare in Deutsd)land in den Jhren 1739-1770 Oppeln 1912 Beda Allemann Der fruumlh romantische Begriff einer modemen Literaturwissenschaft in

BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

G A Buumlrger-Archiv

Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

Berlin 1918 Hans Magnus Enzensberger Einzelheiten Frankfurt a M 1962 Oscar Fambach (Hrsg) Ein Jahrhundert delltscher Literaturkritik 1750-1850 5 Bde

Duumlsseldorf u Berlin 1953-63 [Fambach]

Franz Finke Die Bruumlder Schlegel als Literarhistoriker Diss Kiel 1961 [Finke]

Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

261 G A Buumlrger-Archiv

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Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

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Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

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I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 9: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

romantik ihre Vertreter vor allem Friedrich Schlegel neigen zur Identifikation mit dem Titelhelden

Die eigentliche Epoche der Schlegelschen Shakespeare-uumlbersetzung wird schon im Jahre 1793 durch Versuche einer lIamlet-uumlbertrllgung (nicht erhalten) einshygeleitet Zwischen 1789 - Schlegel uumlbersetzt in diesem Jahr gemeinsam mit G A Buumlrger den Sommernachtstraltm - und diesen ersten Nachbildungsshyversudlen am Hamlet sind (neben uumlbersetzungsfragmenten aus Romeo und Julia) keine anderen Shakespeare-uumlbertragungen Schlegels nachweisbar

111 unserer Untersuchung lassen sich uumlbersetzungsanalyse und Interpretation des englischen Textes nidlt voneinander trennen Dennoch ist es moumlglich und erlaubt Schwerpunkte zu setzen Der Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt in der Analyse des deutschen nicht aber in der des englischen Textes so gebietet es das Thema der Arbeit so verlangt es wie wir sehen werden Schlegels Nachshybildungstheorie und -praxis - Im uumlbrigen ist das vom deutschen uumlbersetzer zu meisternde Werkzeug entgegen einer landlaumlufigen Meinung nicht primaumlr die fremde sondern die deutsche Sprache ein Anlaszlig mehr die uumlbersetzung vorshyrangig gegenuumlber dem Original zu behandeln

Daszlig wissenschaftliche uumlbersetzungsanalysen die einen Beitrag zur Theorie der literarischen uumlberserzung leisten und auch Maszligstaumlbe fuumlr die Praxis setzen heute wichtiger denn je geworden sind zeigen z B die Empfehlungen des Intershynationalen Kongresses literarischer uumlbersetzer in Hamburg (1965) Hier raumlt man an uumlbersetzungen in Dissertationen zu behandeln und eine SdlUle fuumlr uumlbersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke gemeinsam mit den Seminaren der Universitaumlten zu sdlaffen wo bereits veroumlffentlichte uumlbershysetzungen analysiert werden sollen 14 Nicht nur waumlre eine solche Schule fuumlr uumlbersetzer ganz im Sinne Schlegels sondern sein deutscher Shakespeare koumlnnte ihr auch als Lehrbuch dienen

14 Ubersetzen Vortraumlge und Beitraumlge vom Internationalen Kongrep literarischer Uberutzer in Hamburg 1965 hg v Rolf Italiander Frankfurt a M 1965 p182 f

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A I G A BuumlRGER UND A W SCHLEGEL

Der aumluszligere Rahmen ist bekannt Seit 1786 studiert A W Schlegel in Goumltshytingen dem wichtigsten Zentrum englischen Einflusses im Deutschland der zweiten Haumllfte des 18 Jahrhunderts 1 Er beginnt mit dem Studium der Theoshylogie wechselt aber bald zur Philologie hinuumlber wird ein Schuumller Christian Gottlob Heynes unter dessen Anleitung er sich mit einer philologischen korshyrektem rationalistischen Geist verpflichteten Abhandlung De Geographia Homerica (Hannover 1788) ersten akademischen Ruhm erwirbt Seit dem Spaumltsommer 1786 steht er zunaumlchst in losen Beziehungen zu G A Buumlrger die um die Wende 178788 enger geknuumlpft werden um schlieszliglich ein Jahr spaumlter (178889) ihren Houmlhepunkt zu erreichen Im Winter 178889 (Schwerpunkt Anfang 1789) versuchen sich beide gemeinsam an einer uumlbersetzung von Shakespeares Midsummer-Nights Dream Buumlrger als Lehrer Schlegel als sein ]uumlnger 2bull

Daszlig die historischen Umstaumlnde gerade Buumlrger erwaumlhlen die ersten Shakeshyspeare-uumlbersetzungsversuche des jungen Schlegel zu leiten erweist sich folgenshyreidl fuumlr dessen Entwiddung zum Schoumlpfer des deutschen Shakespeare Die Frage was geschehen waumlre haumltte Schlegel an eines der anderen groszligen Modelle der Shakes peare-Rezeption seiner Zeit wie sie etwa Lessing Wieland Herder Schiller und Goethe bieten zuerst angeknuumlpft ist in diesem Fall nicht ganz muumlszligig wenn man bedenkt daszlig Schlegels geniales schon in seinen jungen Jahren unmittelbar ausgepraumlgtes Talent der Rezeptivitaumlt und Nachahmung auch diesen Bahnen haumltte folgen koumlnnen 3

1 Vg Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-18]) Berlin 1957 p16

1 Vg Buumlrgers Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) Buumlrger nennt A W Schlegel seinen nLieblingsjuumlnger dessen Meister ich gern heiszligen moumlchte wenn solche Juumlnger nicht ohne Meister fertig wuumlrden (Saumlmtl Werke cd v Wurzbach Bd III p163)

$ Zum Thema Buumlrger A W Schlegel vg Michael Bernays Zur Entstehungsshygeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 Wolfg v Wurzbach GA Buumlrger - Sein Leben und seine Werke Leipzig 1900 p264-268 Siegfried Kadner GABuumlrgers Einfluszlig auf A WSchlegel Berlin 1919 Hans Zehnder Die Anfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p 26-65 JoHcs Schlegels Sommernachtstraum 1789 p9-52

14 G A Buumlrger-Archiv

1 Buumlrgers Obersetzungsgrundsaumltze Als der noch nicht 22jaumlhrige Schlegel seine ersten uumlbersetzungsversuche an

Shakespeares Midsummer-Nights Dream unternimmt findet er in Buumlrger einen in der Praxis des uumlbersetzens erfahrenen Lehrer Man denke nur an dessen Homer-uumlbersetzungsversuche und an seinen Macbeth von 1783 4bull uumlberdies bemuumlht sich Buumlrger diese Praxis nach einer bestimmten Theorie und Konzeption auszurichten Eine Korrespondenz die ihre tiefe Wirkung auf den in uumlbershysetzungsarbeit und -theorie noch gaumlnzlich unerfahrenen Schlegel nicht verfehlt Spaumlter finden sich fast alle uumlbersetzungsprinzipien und -maximen Buumlrgers shyabgewandelt oder nicht - beim Shakespeare-uumlbersetzer Schlegel wieder

Die uumlbersetzungstheoretischen Direktiven welche die gemeinsame Arbeit der beiden am Sommemachtstraum mehr oder weniger beeinflussen lassen sich vier Aufsaumltzen Buumlrgers entnehmen die alle das Problem einer Homer-uumlbersetzung behandeln

1 Etwas uumlber eine deutsche Obersetzung des Homer (1769)6

2 Gedanken uumlber die Beschaffenheit einer deutschen Obersetzung des Homer nebst einigen Probefragmenten (1771)G

3 Buumlrger an einen Freund uumlber seine deutsche [lias (1776) 7

4 Homers lias Vorbericht und erster Gesang (1783)8

Die in diesen Traktaten aufgestellten Grundsaumltze sind allgemein gehalten oder lassen zumindest auf eine beabsichtigte allgemeinguumlltige Konzeption schlieszligen so daszlig sie entsprechend auch fuumlr die Shakespeare-uumlbersetzung gelten koumlnnen

laquo V gl Buumlrgers Homer-uumlbersetzungsversume die alle vor der Sommernachtstraumshyuumlbersetzung liegen 1 1771 in Klotz Deutscher Bibliothek ein Probefragment von 425 Versen in Ja m ben aus der ersten und 94 Versen aus der vierten Rhapsodie der I1ias 2 1776 Fragment der fuumlnften Rhapsodie der llias in Jamben (in Boies Deutschem Museum 1 Stuumlck Jan 1776) entstanden 1775 Die uumlbersetzung des semsten Gesanges ersmeint 1776 von Goethe durmgesehen in Wielands Teutschem Merkur 3 1784 Die uumlbersetzungsversume in Jamben gieszligt Buumlrger in Hex a met e r um ersmienen im ersten Band von Goeckings Journal Von und fuumlr Deutschland - Vgl Siimtl Werke cd von Wurzbach Einleitung p LXII-LXX - Vgl des weiteren den Inhalt des IV Bandes der Wurzbam-Ausgabe der saumlmtlimen Werke mit weiteren uumlbersetzungen Buumlrgers aus der Zeit vor dem Sommernachtstraum 1 Dido Ein epismes Gedicht aus Virgils Aneis gezogen (entst 1776) 2 Anthia und Abrokomas Aus dem Griemismen des Xenophon von Ephesus (entst 1770 ersm 1775) 3 Probe eiTler neuen Obcrsetzung Ossians (entst 1776) 4 Macbeth (entst mit Unterbredlungen 1777-82 zuerst gedruckt 1783 bei Joh Christ Dietrim in Goumlttingen neue Auflage 1784) 5 Benjamin Franklins Jugendjahre Von ihm selbst fuumlr seinen Sohn beschrieben Aus dem Englischen (entst 1792)

6 Saumlmtliche Werke cd von Wurzbam IV Teil p5-15 (in der Klammer jeweils das Jahr der Entstehung nach v Wurzbam)

bull Siimt Werke IV 15 tf - Die Probe fragmente der Was gibt Buumlrger in einer Jamben-uumlbersetzung - Der Aufsatz wiederholt u a woumlrtlim den Gedankengang des Etwas uumlber ejne deutsche Obersetzung des Homer-Aufsatzes

7 Saumlmtl Werke ed v Wurzbam IV 45 tf 8 Ib p 581f

15 G A Buumlrger-Archiv

Die Sommernachtstraum-uumlbersetzung zeigt denn auch in relativen Ausmaszligen ihre praktische Verwirklichung

In seinem ersten uumlbersetzungstheoretisdlen Traktat lehnt Buumlrger geleitet von der aufklaumlrerischen Nadlahmungslehre einen deutschen Homer in Hexametern ab und spricht sich fuumlr eine uumlbersetzung in Prosa aus denn auf diese Art wird das groszlige Gesetz in der Poesie und den Kuumlnsten die Natur nachzuahmen auch in der Sprache erfuumlllt werden 9 Fast dreiszligig Jahre spaumlter entwickelt A W Schlegel ausdruumlcklich antiprosaische uumlbersetzungsgrundsaumltze in Abwehr jener noch immer herrschenden Lehre von der angemesseneren Naturnachahmung und dem houmlheren Natuumlrlichkeitsgrad der Prosa bzw der Prosa-uumlbersetzung Doch Buumlrger hat hier seinem Schuumller entscheidend vorgearbeitet Schon in den beiden folgenden Aufsaumltzen zur Homer-uumlbersetzung - den Gedanken uumlber die Beshyschaffenheit und Buumlrger an einen Freund - ruumlckt er von der Forderung nach einem Prosa-Homer ab und verteidigt eine Homer-uumlbersetzung in Jamben Im Vorbericht zur Was verwirft er schlieszliglich auch den jambischen Homer zushygunsten einer metrisch-treuen also hexametrischen Nachbildung Diesmal leitet ihn ein strenges Geist und Leib des Originals gleichermaszligen erfassendes Treueprinzip Denn unverwandt und bis zum Schmerze habe ich die Augen auf den Punkt gerichtet dem Homer an Geist und Leib auch das Kleinste nicht zu geben oder zu nehmen Alles was die Unmoumlglichkeit ausgenommen daruumlber oder darunter ist rechne man mir zum Fehler an 10 Dieses hohe Ethos der Treue gegenuumlber dem Original bestimmt mit dem gleichen Ernst Schlegels uumlbershysetzungspraxis - Bis in die Nachbildung der Unebenheiten des Originals hinein soll sich der uumlbersetzer der Treue befleiszligigen er soll jeden wirklichen und scheinbaren Flecken jede Haumlrte und Rauhigkeit an eben dem Orte und mit ebensoviel Licht erscheinen lassen als beim Originale in die Augen faumlllt lt

Buumlrger wie Schlegel betonen ausdruumlcklich die Treue gegenuumlber einem weniger vollendet erscheinenden Original da sie aus eigener Erfahrung wissen wie groszlig gerade hier die Verfuumlhrung zu harmonisierender Abweichung ist Buumlrger macht denn auch von der Rigorositaumlt seines Treueprinzips sogleich Abstriche Ich glaube man wird groumlszligtenteils wohltun wenn man den homerischen Ausdruck der uns laumlcherlich und unedel klingt zu adeln sucht Denn ein so erhabenes Genie als Homer sang gewiszlig nichts was in seinen Zeiten niedrig und unwuumlrdig seines Gegenstandes geklungen haumltte 12 Wenn Schlegel neben die Forderung der Treue die der poetischen Schoumlnheit stellt 13 so schraumlnkt er das Treueshyprinzip auf aumlhnliche Weise ein und relativiert gehoumlrig den ausdruumlcklichen Grundshysatz der Nachbildung auch der Unebenheiten und Dissonanzen des Originalshystils Poetische Veredlung des Ausdrucks ist eines der Hauptziele des Shakeshyspcare-uumlbersetzers welches man aus seiner uumlbersetzungstheorie zwar nur

8 Saumlmtl Werke IV 10 - Vgl v Wurzbach Einleitung zu Saumlmtl Werke p LVII In diesem Aufsatz verfocht er [Buumlrger] in sclbstbewuszligtem Tone die Ansicht seines Lehrers Klotz daszlig man den Homer in Prosa ubersetzen musse

10 Saumlmtl Werke IV 60 11 Saumlmtl Werke IV 21 12 Ib p22 13 VgI Kap A V 1 dieser Arbeit

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G A Buumlrger-Archiv

mittelbar aus seiner Praxis dafuumlr aber um 50 unmittelbarer und augenfaumllliger ableiten kann

Mit seinem Macbeth ein SdJauspiel in fuumlnf Aufzuumlgen nach [I Shakespear (1793) bemuumlht sich Buumlrger nicht um eine moumlglichst getreue Kopie des Originals sondern um dessen vollkommene Ein d e u t s c h u n g 14 Ahnliche Absidnen leiten ihn bei seiner Empfehlung der Homer-uumlbersetzung einen Anstrich des Alten durch Archaismen (nicht schon gar zu alt und bereits unverstaumlndlich I~) zu verleihen um beim deutschen Leser die Illusion [zu] befoumlrdern in welcher dieser vergiszligt daszlig das was er liest uumlbersetzung sei und in den suumlszligen Wahn geraumlt daszlig Homer ein alter Deutscher gewesen und seine Ilias deutsch gesungen habe 16 Mit dieser Entscheidung fuumlr eine Verdeutschung will sagen Naturalishysation Shakespeares und Homers waumlhlt Buumlrger eine der beiden polaren Grundshymoumlglichkeiten des uumlbersetzens und verwirft implizite die andere naumlmlich die der Anpassung der uumlbersetzung an die in Geist und Sprache sich auspraumlgende Fremdheit des Originals 17 An die Stelle der Fremdheit soll der Schein (die Illusion der suumlszlige Wahn) der Deutschheit des uumlbersetzten Originals treten

Dieser Verdeutschungsgrundsatz - so sehr er auch eine besondere Ausshypraumlgung des nationalen Zuges der Sturm-und-Drang-Bewegung darstellt 18 shy

ist in mancher Hinsicht noch der Asthetik der Aufklaumlrung verpflichtet Der Begriff der zu erstrebenden Illusion der Deutschheit kann seine Verwandtshyschaft mit dem Wahrscheinlichkeitsbegriff der aufklaumlrerischen Mimesislehre nicht verleugnen Wie nach dieser das naturnachahmende Kunstwerk dem Kriterium der Wahrscheinlicllkeit d h dem Schein der Wahrheit (als Taumluschung durch Naturaumlhnlichkeit oder als Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler im aufnehmenden Subjekt) genuumlgen muszlig so - nach Buumlrgers Verdeutschungsshygrundsatz - die uumlbersetzung dem Schein der Deutschheit Dabei ist in beiden Faumlllen nicht die Nachahmung der Wirklichkeit der objektiven Natur bzw des zu uumlbersetzenden Originals das oberste Ziel sondern das Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler (bzw uumlbersetzer) im aufnehmenden Subshyjekt Die Wahrheit des Subjekts (d h des uumlbersetzenden Kuumlnstlers und des Aufnehmenden der uumlbersetzung) wird uumlber die Wahrheit des zu erkennenden Objekts gestellt Dabei hat sidl also - ein spaumlter Zug der Nachahmungstheorie

14 Kurt Kauenhowen GABUumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 hat dies uumlberzeugend dargetan

U Saumlmtl Werke IV 6 f 16 Ib p17 f vgl auch ib p6 11 Vgl Kap A V 4 la Daszlig die Sturm-und-Drang-Periode dem verdeutschenden uumlbersetzen vor allem

GewoGen ist zeigt z B der Erfolg den J J ehr Bode mit seiner Eindeutschung des Sterncschen Tristram Shandy (1774 u ouml) erringt vgl Peter Michelen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumlttingen 1962 (Palaestra Bd232) p 52 ff (vor allem p 64 f) Ib p 65 Nicht als eine Dichtung die aus einer anderen Sprache nur in die deutsche uumlbersetzt wurde und so noch alle Spuren fremden Geistes an sich traumlgt tritt der Roman [i e Tristram Shandy in Bodes uumlbtrsetzung] an die Deutschen heran er scheint vielmehr aus der eigenen Sprache geschoumlpft zu sein Damit jSt geuau das Ziel des verdeutschenden uumlbersetzens beschrieben wie es auch Buumlrger verfolgt

2 Gcbhardt A W Schlegel 17

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und Merkmal ihrer Aufloumlsung - der Primat vom Objekt der Nadlahmung (dh vom Original) zum Subjekt seiner Aufnahme (dh zum uumlbersetzer und dessen Publikum) verlagert

Buumlrger hat den aufklaumlrerischen Begriff der uumlbersetzung als Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache oder als moumlglichste Ahnlichkeit des Nachbildes mit dem Vorbilde entscheidend veraumlndert 19 Wie er in seiner Poetik den Nadlahmungsbegriff durch den der Bildnerei Nachbildnerei oder darstellende Bildnerei auch Darstellung des Urgegenstandes (oder des Urbildes der Natur) ersetzt 20 so verdraumlngt analog sein Prinzip der Vershydeutschung d h der Nachbildnerei des Originals in deutscher Sprache die aufklaumlrerische naive Maxime des Nachahmens und Kopierens 21 bull - Der uumlbershysetzer ist nicht mehr fest an das Original als vorgeformtes nachzuahmendes Objekt gebunden sondern ist vor allem seiner subjektiven verdeutschenden Nachbildnerei oder Darstellung verpflichtet Nicht mehr nach dem vorshygebildeten Original und dessen Nachahmbarkeit bestimmt sich die uumlbersetzung sondern nach den eigenen Gesetzen der verdeutschenden Darstellung und Nachshybildung Das Original verliert seinen Charakter des zu kopierenden Vorbildes und wird statt dessen Urbild 22 dessen Wesen eben dadurch charakterisiert ist daszlig man es nicht nachahmen sondern immer wieder neu darstellen und nachbilden kann

Buumlrger betritt damit einen Weg der das uumlbersetzen von der heteronomen Abhaumlngigkeit vom Original fort und hin zur Autonomie fuumlhrt Schlegel geht diesen Weg zu Ende Fuumlr ihn ist das Original in keinem Fall verbindlich als geformtes Vorbild dessen Bildung es nachzuahmen (zu kopieren) gilt sondern als Analogie des Bildens Schlegel will das Original nicht kopieren sondern in deutscher Sprache analog noch einmal bilden Buumlrgers Verdeutsdlungsgrundsatz hat ihn in diese Richtung gewiesen

Neben der Forderung nach Archaisierungen dienen noch zwei weitere Anshyweisungen Buumlrgers dem Prinzip des Verdeutschens Der Empfehlung zu Archaismen muszlig die zu Neologismen an die Seite gestellt werden Der Homermiddot uumlbersetzer soll neue Woumlrter macllell indem der fremde Klang derselben eben

l Die erste Definition nad- einem von Jraumlnzcl Gescbichte des Vbersetzens im 18 Jahrbllndert p 145 beigcbradltcn Zitat eines Anonymus (Arl1l11th Gelehrsamkeit VI 1756 p 534) Eine uumlbersetzung aber ist nichts anderes als eine Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache q

- Zweite Definition nach Fraumlnzel p43 (Nadlshybild und Vorbild sind Begriffe aus Gcorg Venzkys Bild eines geschickten Vbershysetzers 1734)

fO Bildnerei Saumlmtl Werke IH 17 (Bildnerei zu bilden Bildung vg ib p 15) Nachbildnerei Ib p 16 Darstellende Bildnerei Ib p151 Darstellung des Urgegenstandes Ib p17 Urbild der Natur Ib p16

fl Ib p 17 Man merkt schon daszlig ich Darstellung an den Platz setze wo sonst das erbaumlrmliche WOrt Na c h ahm u n g in den Poetiken stand - Zu Buumlrgers Aufshyfassung der Mimesis als Nachbildung bzw Reproduktion vgl Christ Jancntzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 pl09

22 Saumlmtl Werke III 16 Buumlrger spricht vom Urbild der Natur und vom Nachshybild der Poesie

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die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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G A Buumlrger-Archiv

LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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G A Buumlrger-Archiv

Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

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Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

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- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

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James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

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- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

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Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

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[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

265

G A Buumlrger-Archiv

Page 10: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

A I G A BuumlRGER UND A W SCHLEGEL

Der aumluszligere Rahmen ist bekannt Seit 1786 studiert A W Schlegel in Goumltshytingen dem wichtigsten Zentrum englischen Einflusses im Deutschland der zweiten Haumllfte des 18 Jahrhunderts 1 Er beginnt mit dem Studium der Theoshylogie wechselt aber bald zur Philologie hinuumlber wird ein Schuumller Christian Gottlob Heynes unter dessen Anleitung er sich mit einer philologischen korshyrektem rationalistischen Geist verpflichteten Abhandlung De Geographia Homerica (Hannover 1788) ersten akademischen Ruhm erwirbt Seit dem Spaumltsommer 1786 steht er zunaumlchst in losen Beziehungen zu G A Buumlrger die um die Wende 178788 enger geknuumlpft werden um schlieszliglich ein Jahr spaumlter (178889) ihren Houmlhepunkt zu erreichen Im Winter 178889 (Schwerpunkt Anfang 1789) versuchen sich beide gemeinsam an einer uumlbersetzung von Shakespeares Midsummer-Nights Dream Buumlrger als Lehrer Schlegel als sein ]uumlnger 2bull

Daszlig die historischen Umstaumlnde gerade Buumlrger erwaumlhlen die ersten Shakeshyspeare-uumlbersetzungsversuche des jungen Schlegel zu leiten erweist sich folgenshyreidl fuumlr dessen Entwiddung zum Schoumlpfer des deutschen Shakespeare Die Frage was geschehen waumlre haumltte Schlegel an eines der anderen groszligen Modelle der Shakes peare-Rezeption seiner Zeit wie sie etwa Lessing Wieland Herder Schiller und Goethe bieten zuerst angeknuumlpft ist in diesem Fall nicht ganz muumlszligig wenn man bedenkt daszlig Schlegels geniales schon in seinen jungen Jahren unmittelbar ausgepraumlgtes Talent der Rezeptivitaumlt und Nachahmung auch diesen Bahnen haumltte folgen koumlnnen 3

1 Vg Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-18]) Berlin 1957 p16

1 Vg Buumlrgers Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) Buumlrger nennt A W Schlegel seinen nLieblingsjuumlnger dessen Meister ich gern heiszligen moumlchte wenn solche Juumlnger nicht ohne Meister fertig wuumlrden (Saumlmtl Werke cd v Wurzbach Bd III p163)

$ Zum Thema Buumlrger A W Schlegel vg Michael Bernays Zur Entstehungsshygeschichte des Schlegelsehen Shakespeare Leipzig 1872 Wolfg v Wurzbach GA Buumlrger - Sein Leben und seine Werke Leipzig 1900 p264-268 Siegfried Kadner GABuumlrgers Einfluszlig auf A WSchlegel Berlin 1919 Hans Zehnder Die Anfaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930 p 26-65 JoHcs Schlegels Sommernachtstraum 1789 p9-52

14 G A Buumlrger-Archiv

1 Buumlrgers Obersetzungsgrundsaumltze Als der noch nicht 22jaumlhrige Schlegel seine ersten uumlbersetzungsversuche an

Shakespeares Midsummer-Nights Dream unternimmt findet er in Buumlrger einen in der Praxis des uumlbersetzens erfahrenen Lehrer Man denke nur an dessen Homer-uumlbersetzungsversuche und an seinen Macbeth von 1783 4bull uumlberdies bemuumlht sich Buumlrger diese Praxis nach einer bestimmten Theorie und Konzeption auszurichten Eine Korrespondenz die ihre tiefe Wirkung auf den in uumlbershysetzungsarbeit und -theorie noch gaumlnzlich unerfahrenen Schlegel nicht verfehlt Spaumlter finden sich fast alle uumlbersetzungsprinzipien und -maximen Buumlrgers shyabgewandelt oder nicht - beim Shakespeare-uumlbersetzer Schlegel wieder

Die uumlbersetzungstheoretischen Direktiven welche die gemeinsame Arbeit der beiden am Sommemachtstraum mehr oder weniger beeinflussen lassen sich vier Aufsaumltzen Buumlrgers entnehmen die alle das Problem einer Homer-uumlbersetzung behandeln

1 Etwas uumlber eine deutsche Obersetzung des Homer (1769)6

2 Gedanken uumlber die Beschaffenheit einer deutschen Obersetzung des Homer nebst einigen Probefragmenten (1771)G

3 Buumlrger an einen Freund uumlber seine deutsche [lias (1776) 7

4 Homers lias Vorbericht und erster Gesang (1783)8

Die in diesen Traktaten aufgestellten Grundsaumltze sind allgemein gehalten oder lassen zumindest auf eine beabsichtigte allgemeinguumlltige Konzeption schlieszligen so daszlig sie entsprechend auch fuumlr die Shakespeare-uumlbersetzung gelten koumlnnen

laquo V gl Buumlrgers Homer-uumlbersetzungsversume die alle vor der Sommernachtstraumshyuumlbersetzung liegen 1 1771 in Klotz Deutscher Bibliothek ein Probefragment von 425 Versen in Ja m ben aus der ersten und 94 Versen aus der vierten Rhapsodie der I1ias 2 1776 Fragment der fuumlnften Rhapsodie der llias in Jamben (in Boies Deutschem Museum 1 Stuumlck Jan 1776) entstanden 1775 Die uumlbersetzung des semsten Gesanges ersmeint 1776 von Goethe durmgesehen in Wielands Teutschem Merkur 3 1784 Die uumlbersetzungsversume in Jamben gieszligt Buumlrger in Hex a met e r um ersmienen im ersten Band von Goeckings Journal Von und fuumlr Deutschland - Vgl Siimtl Werke cd von Wurzbach Einleitung p LXII-LXX - Vgl des weiteren den Inhalt des IV Bandes der Wurzbam-Ausgabe der saumlmtlimen Werke mit weiteren uumlbersetzungen Buumlrgers aus der Zeit vor dem Sommernachtstraum 1 Dido Ein epismes Gedicht aus Virgils Aneis gezogen (entst 1776) 2 Anthia und Abrokomas Aus dem Griemismen des Xenophon von Ephesus (entst 1770 ersm 1775) 3 Probe eiTler neuen Obcrsetzung Ossians (entst 1776) 4 Macbeth (entst mit Unterbredlungen 1777-82 zuerst gedruckt 1783 bei Joh Christ Dietrim in Goumlttingen neue Auflage 1784) 5 Benjamin Franklins Jugendjahre Von ihm selbst fuumlr seinen Sohn beschrieben Aus dem Englischen (entst 1792)

6 Saumlmtliche Werke cd von Wurzbam IV Teil p5-15 (in der Klammer jeweils das Jahr der Entstehung nach v Wurzbam)

bull Siimt Werke IV 15 tf - Die Probe fragmente der Was gibt Buumlrger in einer Jamben-uumlbersetzung - Der Aufsatz wiederholt u a woumlrtlim den Gedankengang des Etwas uumlber ejne deutsche Obersetzung des Homer-Aufsatzes

7 Saumlmtl Werke ed v Wurzbam IV 45 tf 8 Ib p 581f

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Die Sommernachtstraum-uumlbersetzung zeigt denn auch in relativen Ausmaszligen ihre praktische Verwirklichung

In seinem ersten uumlbersetzungstheoretisdlen Traktat lehnt Buumlrger geleitet von der aufklaumlrerischen Nadlahmungslehre einen deutschen Homer in Hexametern ab und spricht sich fuumlr eine uumlbersetzung in Prosa aus denn auf diese Art wird das groszlige Gesetz in der Poesie und den Kuumlnsten die Natur nachzuahmen auch in der Sprache erfuumlllt werden 9 Fast dreiszligig Jahre spaumlter entwickelt A W Schlegel ausdruumlcklich antiprosaische uumlbersetzungsgrundsaumltze in Abwehr jener noch immer herrschenden Lehre von der angemesseneren Naturnachahmung und dem houmlheren Natuumlrlichkeitsgrad der Prosa bzw der Prosa-uumlbersetzung Doch Buumlrger hat hier seinem Schuumller entscheidend vorgearbeitet Schon in den beiden folgenden Aufsaumltzen zur Homer-uumlbersetzung - den Gedanken uumlber die Beshyschaffenheit und Buumlrger an einen Freund - ruumlckt er von der Forderung nach einem Prosa-Homer ab und verteidigt eine Homer-uumlbersetzung in Jamben Im Vorbericht zur Was verwirft er schlieszliglich auch den jambischen Homer zushygunsten einer metrisch-treuen also hexametrischen Nachbildung Diesmal leitet ihn ein strenges Geist und Leib des Originals gleichermaszligen erfassendes Treueprinzip Denn unverwandt und bis zum Schmerze habe ich die Augen auf den Punkt gerichtet dem Homer an Geist und Leib auch das Kleinste nicht zu geben oder zu nehmen Alles was die Unmoumlglichkeit ausgenommen daruumlber oder darunter ist rechne man mir zum Fehler an 10 Dieses hohe Ethos der Treue gegenuumlber dem Original bestimmt mit dem gleichen Ernst Schlegels uumlbershysetzungspraxis - Bis in die Nachbildung der Unebenheiten des Originals hinein soll sich der uumlbersetzer der Treue befleiszligigen er soll jeden wirklichen und scheinbaren Flecken jede Haumlrte und Rauhigkeit an eben dem Orte und mit ebensoviel Licht erscheinen lassen als beim Originale in die Augen faumlllt lt

Buumlrger wie Schlegel betonen ausdruumlcklich die Treue gegenuumlber einem weniger vollendet erscheinenden Original da sie aus eigener Erfahrung wissen wie groszlig gerade hier die Verfuumlhrung zu harmonisierender Abweichung ist Buumlrger macht denn auch von der Rigorositaumlt seines Treueprinzips sogleich Abstriche Ich glaube man wird groumlszligtenteils wohltun wenn man den homerischen Ausdruck der uns laumlcherlich und unedel klingt zu adeln sucht Denn ein so erhabenes Genie als Homer sang gewiszlig nichts was in seinen Zeiten niedrig und unwuumlrdig seines Gegenstandes geklungen haumltte 12 Wenn Schlegel neben die Forderung der Treue die der poetischen Schoumlnheit stellt 13 so schraumlnkt er das Treueshyprinzip auf aumlhnliche Weise ein und relativiert gehoumlrig den ausdruumlcklichen Grundshysatz der Nachbildung auch der Unebenheiten und Dissonanzen des Originalshystils Poetische Veredlung des Ausdrucks ist eines der Hauptziele des Shakeshyspcare-uumlbersetzers welches man aus seiner uumlbersetzungstheorie zwar nur

8 Saumlmtl Werke IV 10 - Vgl v Wurzbach Einleitung zu Saumlmtl Werke p LVII In diesem Aufsatz verfocht er [Buumlrger] in sclbstbewuszligtem Tone die Ansicht seines Lehrers Klotz daszlig man den Homer in Prosa ubersetzen musse

10 Saumlmtl Werke IV 60 11 Saumlmtl Werke IV 21 12 Ib p22 13 VgI Kap A V 1 dieser Arbeit

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mittelbar aus seiner Praxis dafuumlr aber um 50 unmittelbarer und augenfaumllliger ableiten kann

Mit seinem Macbeth ein SdJauspiel in fuumlnf Aufzuumlgen nach [I Shakespear (1793) bemuumlht sich Buumlrger nicht um eine moumlglichst getreue Kopie des Originals sondern um dessen vollkommene Ein d e u t s c h u n g 14 Ahnliche Absidnen leiten ihn bei seiner Empfehlung der Homer-uumlbersetzung einen Anstrich des Alten durch Archaismen (nicht schon gar zu alt und bereits unverstaumlndlich I~) zu verleihen um beim deutschen Leser die Illusion [zu] befoumlrdern in welcher dieser vergiszligt daszlig das was er liest uumlbersetzung sei und in den suumlszligen Wahn geraumlt daszlig Homer ein alter Deutscher gewesen und seine Ilias deutsch gesungen habe 16 Mit dieser Entscheidung fuumlr eine Verdeutschung will sagen Naturalishysation Shakespeares und Homers waumlhlt Buumlrger eine der beiden polaren Grundshymoumlglichkeiten des uumlbersetzens und verwirft implizite die andere naumlmlich die der Anpassung der uumlbersetzung an die in Geist und Sprache sich auspraumlgende Fremdheit des Originals 17 An die Stelle der Fremdheit soll der Schein (die Illusion der suumlszlige Wahn) der Deutschheit des uumlbersetzten Originals treten

Dieser Verdeutschungsgrundsatz - so sehr er auch eine besondere Ausshypraumlgung des nationalen Zuges der Sturm-und-Drang-Bewegung darstellt 18 shy

ist in mancher Hinsicht noch der Asthetik der Aufklaumlrung verpflichtet Der Begriff der zu erstrebenden Illusion der Deutschheit kann seine Verwandtshyschaft mit dem Wahrscheinlichkeitsbegriff der aufklaumlrerischen Mimesislehre nicht verleugnen Wie nach dieser das naturnachahmende Kunstwerk dem Kriterium der Wahrscheinlicllkeit d h dem Schein der Wahrheit (als Taumluschung durch Naturaumlhnlichkeit oder als Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler im aufnehmenden Subjekt) genuumlgen muszlig so - nach Buumlrgers Verdeutschungsshygrundsatz - die uumlbersetzung dem Schein der Deutschheit Dabei ist in beiden Faumlllen nicht die Nachahmung der Wirklichkeit der objektiven Natur bzw des zu uumlbersetzenden Originals das oberste Ziel sondern das Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler (bzw uumlbersetzer) im aufnehmenden Subshyjekt Die Wahrheit des Subjekts (d h des uumlbersetzenden Kuumlnstlers und des Aufnehmenden der uumlbersetzung) wird uumlber die Wahrheit des zu erkennenden Objekts gestellt Dabei hat sidl also - ein spaumlter Zug der Nachahmungstheorie

14 Kurt Kauenhowen GABUumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 hat dies uumlberzeugend dargetan

U Saumlmtl Werke IV 6 f 16 Ib p17 f vgl auch ib p6 11 Vgl Kap A V 4 la Daszlig die Sturm-und-Drang-Periode dem verdeutschenden uumlbersetzen vor allem

GewoGen ist zeigt z B der Erfolg den J J ehr Bode mit seiner Eindeutschung des Sterncschen Tristram Shandy (1774 u ouml) erringt vgl Peter Michelen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumlttingen 1962 (Palaestra Bd232) p 52 ff (vor allem p 64 f) Ib p 65 Nicht als eine Dichtung die aus einer anderen Sprache nur in die deutsche uumlbersetzt wurde und so noch alle Spuren fremden Geistes an sich traumlgt tritt der Roman [i e Tristram Shandy in Bodes uumlbtrsetzung] an die Deutschen heran er scheint vielmehr aus der eigenen Sprache geschoumlpft zu sein Damit jSt geuau das Ziel des verdeutschenden uumlbersetzens beschrieben wie es auch Buumlrger verfolgt

2 Gcbhardt A W Schlegel 17

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und Merkmal ihrer Aufloumlsung - der Primat vom Objekt der Nadlahmung (dh vom Original) zum Subjekt seiner Aufnahme (dh zum uumlbersetzer und dessen Publikum) verlagert

Buumlrger hat den aufklaumlrerischen Begriff der uumlbersetzung als Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache oder als moumlglichste Ahnlichkeit des Nachbildes mit dem Vorbilde entscheidend veraumlndert 19 Wie er in seiner Poetik den Nadlahmungsbegriff durch den der Bildnerei Nachbildnerei oder darstellende Bildnerei auch Darstellung des Urgegenstandes (oder des Urbildes der Natur) ersetzt 20 so verdraumlngt analog sein Prinzip der Vershydeutschung d h der Nachbildnerei des Originals in deutscher Sprache die aufklaumlrerische naive Maxime des Nachahmens und Kopierens 21 bull - Der uumlbershysetzer ist nicht mehr fest an das Original als vorgeformtes nachzuahmendes Objekt gebunden sondern ist vor allem seiner subjektiven verdeutschenden Nachbildnerei oder Darstellung verpflichtet Nicht mehr nach dem vorshygebildeten Original und dessen Nachahmbarkeit bestimmt sich die uumlbersetzung sondern nach den eigenen Gesetzen der verdeutschenden Darstellung und Nachshybildung Das Original verliert seinen Charakter des zu kopierenden Vorbildes und wird statt dessen Urbild 22 dessen Wesen eben dadurch charakterisiert ist daszlig man es nicht nachahmen sondern immer wieder neu darstellen und nachbilden kann

Buumlrger betritt damit einen Weg der das uumlbersetzen von der heteronomen Abhaumlngigkeit vom Original fort und hin zur Autonomie fuumlhrt Schlegel geht diesen Weg zu Ende Fuumlr ihn ist das Original in keinem Fall verbindlich als geformtes Vorbild dessen Bildung es nachzuahmen (zu kopieren) gilt sondern als Analogie des Bildens Schlegel will das Original nicht kopieren sondern in deutscher Sprache analog noch einmal bilden Buumlrgers Verdeutsdlungsgrundsatz hat ihn in diese Richtung gewiesen

Neben der Forderung nach Archaisierungen dienen noch zwei weitere Anshyweisungen Buumlrgers dem Prinzip des Verdeutschens Der Empfehlung zu Archaismen muszlig die zu Neologismen an die Seite gestellt werden Der Homermiddot uumlbersetzer soll neue Woumlrter macllell indem der fremde Klang derselben eben

l Die erste Definition nad- einem von Jraumlnzcl Gescbichte des Vbersetzens im 18 Jahrbllndert p 145 beigcbradltcn Zitat eines Anonymus (Arl1l11th Gelehrsamkeit VI 1756 p 534) Eine uumlbersetzung aber ist nichts anderes als eine Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache q

- Zweite Definition nach Fraumlnzel p43 (Nadlshybild und Vorbild sind Begriffe aus Gcorg Venzkys Bild eines geschickten Vbershysetzers 1734)

fO Bildnerei Saumlmtl Werke IH 17 (Bildnerei zu bilden Bildung vg ib p 15) Nachbildnerei Ib p 16 Darstellende Bildnerei Ib p151 Darstellung des Urgegenstandes Ib p17 Urbild der Natur Ib p16

fl Ib p 17 Man merkt schon daszlig ich Darstellung an den Platz setze wo sonst das erbaumlrmliche WOrt Na c h ahm u n g in den Poetiken stand - Zu Buumlrgers Aufshyfassung der Mimesis als Nachbildung bzw Reproduktion vgl Christ Jancntzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 pl09

22 Saumlmtl Werke III 16 Buumlrger spricht vom Urbild der Natur und vom Nachshybild der Poesie

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die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

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1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

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260

G A Buumlrger-Archiv

Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

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- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

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Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

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- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

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Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

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Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

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rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

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Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

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Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

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Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

265

G A Buumlrger-Archiv

Page 11: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

1 Buumlrgers Obersetzungsgrundsaumltze Als der noch nicht 22jaumlhrige Schlegel seine ersten uumlbersetzungsversuche an

Shakespeares Midsummer-Nights Dream unternimmt findet er in Buumlrger einen in der Praxis des uumlbersetzens erfahrenen Lehrer Man denke nur an dessen Homer-uumlbersetzungsversuche und an seinen Macbeth von 1783 4bull uumlberdies bemuumlht sich Buumlrger diese Praxis nach einer bestimmten Theorie und Konzeption auszurichten Eine Korrespondenz die ihre tiefe Wirkung auf den in uumlbershysetzungsarbeit und -theorie noch gaumlnzlich unerfahrenen Schlegel nicht verfehlt Spaumlter finden sich fast alle uumlbersetzungsprinzipien und -maximen Buumlrgers shyabgewandelt oder nicht - beim Shakespeare-uumlbersetzer Schlegel wieder

Die uumlbersetzungstheoretischen Direktiven welche die gemeinsame Arbeit der beiden am Sommemachtstraum mehr oder weniger beeinflussen lassen sich vier Aufsaumltzen Buumlrgers entnehmen die alle das Problem einer Homer-uumlbersetzung behandeln

1 Etwas uumlber eine deutsche Obersetzung des Homer (1769)6

2 Gedanken uumlber die Beschaffenheit einer deutschen Obersetzung des Homer nebst einigen Probefragmenten (1771)G

3 Buumlrger an einen Freund uumlber seine deutsche [lias (1776) 7

4 Homers lias Vorbericht und erster Gesang (1783)8

Die in diesen Traktaten aufgestellten Grundsaumltze sind allgemein gehalten oder lassen zumindest auf eine beabsichtigte allgemeinguumlltige Konzeption schlieszligen so daszlig sie entsprechend auch fuumlr die Shakespeare-uumlbersetzung gelten koumlnnen

laquo V gl Buumlrgers Homer-uumlbersetzungsversume die alle vor der Sommernachtstraumshyuumlbersetzung liegen 1 1771 in Klotz Deutscher Bibliothek ein Probefragment von 425 Versen in Ja m ben aus der ersten und 94 Versen aus der vierten Rhapsodie der I1ias 2 1776 Fragment der fuumlnften Rhapsodie der llias in Jamben (in Boies Deutschem Museum 1 Stuumlck Jan 1776) entstanden 1775 Die uumlbersetzung des semsten Gesanges ersmeint 1776 von Goethe durmgesehen in Wielands Teutschem Merkur 3 1784 Die uumlbersetzungsversume in Jamben gieszligt Buumlrger in Hex a met e r um ersmienen im ersten Band von Goeckings Journal Von und fuumlr Deutschland - Vgl Siimtl Werke cd von Wurzbach Einleitung p LXII-LXX - Vgl des weiteren den Inhalt des IV Bandes der Wurzbam-Ausgabe der saumlmtlimen Werke mit weiteren uumlbersetzungen Buumlrgers aus der Zeit vor dem Sommernachtstraum 1 Dido Ein epismes Gedicht aus Virgils Aneis gezogen (entst 1776) 2 Anthia und Abrokomas Aus dem Griemismen des Xenophon von Ephesus (entst 1770 ersm 1775) 3 Probe eiTler neuen Obcrsetzung Ossians (entst 1776) 4 Macbeth (entst mit Unterbredlungen 1777-82 zuerst gedruckt 1783 bei Joh Christ Dietrim in Goumlttingen neue Auflage 1784) 5 Benjamin Franklins Jugendjahre Von ihm selbst fuumlr seinen Sohn beschrieben Aus dem Englischen (entst 1792)

6 Saumlmtliche Werke cd von Wurzbam IV Teil p5-15 (in der Klammer jeweils das Jahr der Entstehung nach v Wurzbam)

bull Siimt Werke IV 15 tf - Die Probe fragmente der Was gibt Buumlrger in einer Jamben-uumlbersetzung - Der Aufsatz wiederholt u a woumlrtlim den Gedankengang des Etwas uumlber ejne deutsche Obersetzung des Homer-Aufsatzes

7 Saumlmtl Werke ed v Wurzbam IV 45 tf 8 Ib p 581f

15 G A Buumlrger-Archiv

Die Sommernachtstraum-uumlbersetzung zeigt denn auch in relativen Ausmaszligen ihre praktische Verwirklichung

In seinem ersten uumlbersetzungstheoretisdlen Traktat lehnt Buumlrger geleitet von der aufklaumlrerischen Nadlahmungslehre einen deutschen Homer in Hexametern ab und spricht sich fuumlr eine uumlbersetzung in Prosa aus denn auf diese Art wird das groszlige Gesetz in der Poesie und den Kuumlnsten die Natur nachzuahmen auch in der Sprache erfuumlllt werden 9 Fast dreiszligig Jahre spaumlter entwickelt A W Schlegel ausdruumlcklich antiprosaische uumlbersetzungsgrundsaumltze in Abwehr jener noch immer herrschenden Lehre von der angemesseneren Naturnachahmung und dem houmlheren Natuumlrlichkeitsgrad der Prosa bzw der Prosa-uumlbersetzung Doch Buumlrger hat hier seinem Schuumller entscheidend vorgearbeitet Schon in den beiden folgenden Aufsaumltzen zur Homer-uumlbersetzung - den Gedanken uumlber die Beshyschaffenheit und Buumlrger an einen Freund - ruumlckt er von der Forderung nach einem Prosa-Homer ab und verteidigt eine Homer-uumlbersetzung in Jamben Im Vorbericht zur Was verwirft er schlieszliglich auch den jambischen Homer zushygunsten einer metrisch-treuen also hexametrischen Nachbildung Diesmal leitet ihn ein strenges Geist und Leib des Originals gleichermaszligen erfassendes Treueprinzip Denn unverwandt und bis zum Schmerze habe ich die Augen auf den Punkt gerichtet dem Homer an Geist und Leib auch das Kleinste nicht zu geben oder zu nehmen Alles was die Unmoumlglichkeit ausgenommen daruumlber oder darunter ist rechne man mir zum Fehler an 10 Dieses hohe Ethos der Treue gegenuumlber dem Original bestimmt mit dem gleichen Ernst Schlegels uumlbershysetzungspraxis - Bis in die Nachbildung der Unebenheiten des Originals hinein soll sich der uumlbersetzer der Treue befleiszligigen er soll jeden wirklichen und scheinbaren Flecken jede Haumlrte und Rauhigkeit an eben dem Orte und mit ebensoviel Licht erscheinen lassen als beim Originale in die Augen faumlllt lt

Buumlrger wie Schlegel betonen ausdruumlcklich die Treue gegenuumlber einem weniger vollendet erscheinenden Original da sie aus eigener Erfahrung wissen wie groszlig gerade hier die Verfuumlhrung zu harmonisierender Abweichung ist Buumlrger macht denn auch von der Rigorositaumlt seines Treueprinzips sogleich Abstriche Ich glaube man wird groumlszligtenteils wohltun wenn man den homerischen Ausdruck der uns laumlcherlich und unedel klingt zu adeln sucht Denn ein so erhabenes Genie als Homer sang gewiszlig nichts was in seinen Zeiten niedrig und unwuumlrdig seines Gegenstandes geklungen haumltte 12 Wenn Schlegel neben die Forderung der Treue die der poetischen Schoumlnheit stellt 13 so schraumlnkt er das Treueshyprinzip auf aumlhnliche Weise ein und relativiert gehoumlrig den ausdruumlcklichen Grundshysatz der Nachbildung auch der Unebenheiten und Dissonanzen des Originalshystils Poetische Veredlung des Ausdrucks ist eines der Hauptziele des Shakeshyspcare-uumlbersetzers welches man aus seiner uumlbersetzungstheorie zwar nur

8 Saumlmtl Werke IV 10 - Vgl v Wurzbach Einleitung zu Saumlmtl Werke p LVII In diesem Aufsatz verfocht er [Buumlrger] in sclbstbewuszligtem Tone die Ansicht seines Lehrers Klotz daszlig man den Homer in Prosa ubersetzen musse

10 Saumlmtl Werke IV 60 11 Saumlmtl Werke IV 21 12 Ib p22 13 VgI Kap A V 1 dieser Arbeit

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mittelbar aus seiner Praxis dafuumlr aber um 50 unmittelbarer und augenfaumllliger ableiten kann

Mit seinem Macbeth ein SdJauspiel in fuumlnf Aufzuumlgen nach [I Shakespear (1793) bemuumlht sich Buumlrger nicht um eine moumlglichst getreue Kopie des Originals sondern um dessen vollkommene Ein d e u t s c h u n g 14 Ahnliche Absidnen leiten ihn bei seiner Empfehlung der Homer-uumlbersetzung einen Anstrich des Alten durch Archaismen (nicht schon gar zu alt und bereits unverstaumlndlich I~) zu verleihen um beim deutschen Leser die Illusion [zu] befoumlrdern in welcher dieser vergiszligt daszlig das was er liest uumlbersetzung sei und in den suumlszligen Wahn geraumlt daszlig Homer ein alter Deutscher gewesen und seine Ilias deutsch gesungen habe 16 Mit dieser Entscheidung fuumlr eine Verdeutschung will sagen Naturalishysation Shakespeares und Homers waumlhlt Buumlrger eine der beiden polaren Grundshymoumlglichkeiten des uumlbersetzens und verwirft implizite die andere naumlmlich die der Anpassung der uumlbersetzung an die in Geist und Sprache sich auspraumlgende Fremdheit des Originals 17 An die Stelle der Fremdheit soll der Schein (die Illusion der suumlszlige Wahn) der Deutschheit des uumlbersetzten Originals treten

Dieser Verdeutschungsgrundsatz - so sehr er auch eine besondere Ausshypraumlgung des nationalen Zuges der Sturm-und-Drang-Bewegung darstellt 18 shy

ist in mancher Hinsicht noch der Asthetik der Aufklaumlrung verpflichtet Der Begriff der zu erstrebenden Illusion der Deutschheit kann seine Verwandtshyschaft mit dem Wahrscheinlichkeitsbegriff der aufklaumlrerischen Mimesislehre nicht verleugnen Wie nach dieser das naturnachahmende Kunstwerk dem Kriterium der Wahrscheinlicllkeit d h dem Schein der Wahrheit (als Taumluschung durch Naturaumlhnlichkeit oder als Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler im aufnehmenden Subjekt) genuumlgen muszlig so - nach Buumlrgers Verdeutschungsshygrundsatz - die uumlbersetzung dem Schein der Deutschheit Dabei ist in beiden Faumlllen nicht die Nachahmung der Wirklichkeit der objektiven Natur bzw des zu uumlbersetzenden Originals das oberste Ziel sondern das Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler (bzw uumlbersetzer) im aufnehmenden Subshyjekt Die Wahrheit des Subjekts (d h des uumlbersetzenden Kuumlnstlers und des Aufnehmenden der uumlbersetzung) wird uumlber die Wahrheit des zu erkennenden Objekts gestellt Dabei hat sidl also - ein spaumlter Zug der Nachahmungstheorie

14 Kurt Kauenhowen GABUumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 hat dies uumlberzeugend dargetan

U Saumlmtl Werke IV 6 f 16 Ib p17 f vgl auch ib p6 11 Vgl Kap A V 4 la Daszlig die Sturm-und-Drang-Periode dem verdeutschenden uumlbersetzen vor allem

GewoGen ist zeigt z B der Erfolg den J J ehr Bode mit seiner Eindeutschung des Sterncschen Tristram Shandy (1774 u ouml) erringt vgl Peter Michelen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumlttingen 1962 (Palaestra Bd232) p 52 ff (vor allem p 64 f) Ib p 65 Nicht als eine Dichtung die aus einer anderen Sprache nur in die deutsche uumlbersetzt wurde und so noch alle Spuren fremden Geistes an sich traumlgt tritt der Roman [i e Tristram Shandy in Bodes uumlbtrsetzung] an die Deutschen heran er scheint vielmehr aus der eigenen Sprache geschoumlpft zu sein Damit jSt geuau das Ziel des verdeutschenden uumlbersetzens beschrieben wie es auch Buumlrger verfolgt

2 Gcbhardt A W Schlegel 17

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und Merkmal ihrer Aufloumlsung - der Primat vom Objekt der Nadlahmung (dh vom Original) zum Subjekt seiner Aufnahme (dh zum uumlbersetzer und dessen Publikum) verlagert

Buumlrger hat den aufklaumlrerischen Begriff der uumlbersetzung als Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache oder als moumlglichste Ahnlichkeit des Nachbildes mit dem Vorbilde entscheidend veraumlndert 19 Wie er in seiner Poetik den Nadlahmungsbegriff durch den der Bildnerei Nachbildnerei oder darstellende Bildnerei auch Darstellung des Urgegenstandes (oder des Urbildes der Natur) ersetzt 20 so verdraumlngt analog sein Prinzip der Vershydeutschung d h der Nachbildnerei des Originals in deutscher Sprache die aufklaumlrerische naive Maxime des Nachahmens und Kopierens 21 bull - Der uumlbershysetzer ist nicht mehr fest an das Original als vorgeformtes nachzuahmendes Objekt gebunden sondern ist vor allem seiner subjektiven verdeutschenden Nachbildnerei oder Darstellung verpflichtet Nicht mehr nach dem vorshygebildeten Original und dessen Nachahmbarkeit bestimmt sich die uumlbersetzung sondern nach den eigenen Gesetzen der verdeutschenden Darstellung und Nachshybildung Das Original verliert seinen Charakter des zu kopierenden Vorbildes und wird statt dessen Urbild 22 dessen Wesen eben dadurch charakterisiert ist daszlig man es nicht nachahmen sondern immer wieder neu darstellen und nachbilden kann

Buumlrger betritt damit einen Weg der das uumlbersetzen von der heteronomen Abhaumlngigkeit vom Original fort und hin zur Autonomie fuumlhrt Schlegel geht diesen Weg zu Ende Fuumlr ihn ist das Original in keinem Fall verbindlich als geformtes Vorbild dessen Bildung es nachzuahmen (zu kopieren) gilt sondern als Analogie des Bildens Schlegel will das Original nicht kopieren sondern in deutscher Sprache analog noch einmal bilden Buumlrgers Verdeutsdlungsgrundsatz hat ihn in diese Richtung gewiesen

Neben der Forderung nach Archaisierungen dienen noch zwei weitere Anshyweisungen Buumlrgers dem Prinzip des Verdeutschens Der Empfehlung zu Archaismen muszlig die zu Neologismen an die Seite gestellt werden Der Homermiddot uumlbersetzer soll neue Woumlrter macllell indem der fremde Klang derselben eben

l Die erste Definition nad- einem von Jraumlnzcl Gescbichte des Vbersetzens im 18 Jahrbllndert p 145 beigcbradltcn Zitat eines Anonymus (Arl1l11th Gelehrsamkeit VI 1756 p 534) Eine uumlbersetzung aber ist nichts anderes als eine Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache q

- Zweite Definition nach Fraumlnzel p43 (Nadlshybild und Vorbild sind Begriffe aus Gcorg Venzkys Bild eines geschickten Vbershysetzers 1734)

fO Bildnerei Saumlmtl Werke IH 17 (Bildnerei zu bilden Bildung vg ib p 15) Nachbildnerei Ib p 16 Darstellende Bildnerei Ib p151 Darstellung des Urgegenstandes Ib p17 Urbild der Natur Ib p16

fl Ib p 17 Man merkt schon daszlig ich Darstellung an den Platz setze wo sonst das erbaumlrmliche WOrt Na c h ahm u n g in den Poetiken stand - Zu Buumlrgers Aufshyfassung der Mimesis als Nachbildung bzw Reproduktion vgl Christ Jancntzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 pl09

22 Saumlmtl Werke III 16 Buumlrger spricht vom Urbild der Natur und vom Nachshybild der Poesie

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die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

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The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

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Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

256

G A Buumlrger-Archiv

Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

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3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

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1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

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Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

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- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

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Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

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Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

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- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

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v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 12: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

Die Sommernachtstraum-uumlbersetzung zeigt denn auch in relativen Ausmaszligen ihre praktische Verwirklichung

In seinem ersten uumlbersetzungstheoretisdlen Traktat lehnt Buumlrger geleitet von der aufklaumlrerischen Nadlahmungslehre einen deutschen Homer in Hexametern ab und spricht sich fuumlr eine uumlbersetzung in Prosa aus denn auf diese Art wird das groszlige Gesetz in der Poesie und den Kuumlnsten die Natur nachzuahmen auch in der Sprache erfuumlllt werden 9 Fast dreiszligig Jahre spaumlter entwickelt A W Schlegel ausdruumlcklich antiprosaische uumlbersetzungsgrundsaumltze in Abwehr jener noch immer herrschenden Lehre von der angemesseneren Naturnachahmung und dem houmlheren Natuumlrlichkeitsgrad der Prosa bzw der Prosa-uumlbersetzung Doch Buumlrger hat hier seinem Schuumller entscheidend vorgearbeitet Schon in den beiden folgenden Aufsaumltzen zur Homer-uumlbersetzung - den Gedanken uumlber die Beshyschaffenheit und Buumlrger an einen Freund - ruumlckt er von der Forderung nach einem Prosa-Homer ab und verteidigt eine Homer-uumlbersetzung in Jamben Im Vorbericht zur Was verwirft er schlieszliglich auch den jambischen Homer zushygunsten einer metrisch-treuen also hexametrischen Nachbildung Diesmal leitet ihn ein strenges Geist und Leib des Originals gleichermaszligen erfassendes Treueprinzip Denn unverwandt und bis zum Schmerze habe ich die Augen auf den Punkt gerichtet dem Homer an Geist und Leib auch das Kleinste nicht zu geben oder zu nehmen Alles was die Unmoumlglichkeit ausgenommen daruumlber oder darunter ist rechne man mir zum Fehler an 10 Dieses hohe Ethos der Treue gegenuumlber dem Original bestimmt mit dem gleichen Ernst Schlegels uumlbershysetzungspraxis - Bis in die Nachbildung der Unebenheiten des Originals hinein soll sich der uumlbersetzer der Treue befleiszligigen er soll jeden wirklichen und scheinbaren Flecken jede Haumlrte und Rauhigkeit an eben dem Orte und mit ebensoviel Licht erscheinen lassen als beim Originale in die Augen faumlllt lt

Buumlrger wie Schlegel betonen ausdruumlcklich die Treue gegenuumlber einem weniger vollendet erscheinenden Original da sie aus eigener Erfahrung wissen wie groszlig gerade hier die Verfuumlhrung zu harmonisierender Abweichung ist Buumlrger macht denn auch von der Rigorositaumlt seines Treueprinzips sogleich Abstriche Ich glaube man wird groumlszligtenteils wohltun wenn man den homerischen Ausdruck der uns laumlcherlich und unedel klingt zu adeln sucht Denn ein so erhabenes Genie als Homer sang gewiszlig nichts was in seinen Zeiten niedrig und unwuumlrdig seines Gegenstandes geklungen haumltte 12 Wenn Schlegel neben die Forderung der Treue die der poetischen Schoumlnheit stellt 13 so schraumlnkt er das Treueshyprinzip auf aumlhnliche Weise ein und relativiert gehoumlrig den ausdruumlcklichen Grundshysatz der Nachbildung auch der Unebenheiten und Dissonanzen des Originalshystils Poetische Veredlung des Ausdrucks ist eines der Hauptziele des Shakeshyspcare-uumlbersetzers welches man aus seiner uumlbersetzungstheorie zwar nur

8 Saumlmtl Werke IV 10 - Vgl v Wurzbach Einleitung zu Saumlmtl Werke p LVII In diesem Aufsatz verfocht er [Buumlrger] in sclbstbewuszligtem Tone die Ansicht seines Lehrers Klotz daszlig man den Homer in Prosa ubersetzen musse

10 Saumlmtl Werke IV 60 11 Saumlmtl Werke IV 21 12 Ib p22 13 VgI Kap A V 1 dieser Arbeit

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mittelbar aus seiner Praxis dafuumlr aber um 50 unmittelbarer und augenfaumllliger ableiten kann

Mit seinem Macbeth ein SdJauspiel in fuumlnf Aufzuumlgen nach [I Shakespear (1793) bemuumlht sich Buumlrger nicht um eine moumlglichst getreue Kopie des Originals sondern um dessen vollkommene Ein d e u t s c h u n g 14 Ahnliche Absidnen leiten ihn bei seiner Empfehlung der Homer-uumlbersetzung einen Anstrich des Alten durch Archaismen (nicht schon gar zu alt und bereits unverstaumlndlich I~) zu verleihen um beim deutschen Leser die Illusion [zu] befoumlrdern in welcher dieser vergiszligt daszlig das was er liest uumlbersetzung sei und in den suumlszligen Wahn geraumlt daszlig Homer ein alter Deutscher gewesen und seine Ilias deutsch gesungen habe 16 Mit dieser Entscheidung fuumlr eine Verdeutschung will sagen Naturalishysation Shakespeares und Homers waumlhlt Buumlrger eine der beiden polaren Grundshymoumlglichkeiten des uumlbersetzens und verwirft implizite die andere naumlmlich die der Anpassung der uumlbersetzung an die in Geist und Sprache sich auspraumlgende Fremdheit des Originals 17 An die Stelle der Fremdheit soll der Schein (die Illusion der suumlszlige Wahn) der Deutschheit des uumlbersetzten Originals treten

Dieser Verdeutschungsgrundsatz - so sehr er auch eine besondere Ausshypraumlgung des nationalen Zuges der Sturm-und-Drang-Bewegung darstellt 18 shy

ist in mancher Hinsicht noch der Asthetik der Aufklaumlrung verpflichtet Der Begriff der zu erstrebenden Illusion der Deutschheit kann seine Verwandtshyschaft mit dem Wahrscheinlichkeitsbegriff der aufklaumlrerischen Mimesislehre nicht verleugnen Wie nach dieser das naturnachahmende Kunstwerk dem Kriterium der Wahrscheinlicllkeit d h dem Schein der Wahrheit (als Taumluschung durch Naturaumlhnlichkeit oder als Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler im aufnehmenden Subjekt) genuumlgen muszlig so - nach Buumlrgers Verdeutschungsshygrundsatz - die uumlbersetzung dem Schein der Deutschheit Dabei ist in beiden Faumlllen nicht die Nachahmung der Wirklichkeit der objektiven Natur bzw des zu uumlbersetzenden Originals das oberste Ziel sondern das Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler (bzw uumlbersetzer) im aufnehmenden Subshyjekt Die Wahrheit des Subjekts (d h des uumlbersetzenden Kuumlnstlers und des Aufnehmenden der uumlbersetzung) wird uumlber die Wahrheit des zu erkennenden Objekts gestellt Dabei hat sidl also - ein spaumlter Zug der Nachahmungstheorie

14 Kurt Kauenhowen GABUumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 hat dies uumlberzeugend dargetan

U Saumlmtl Werke IV 6 f 16 Ib p17 f vgl auch ib p6 11 Vgl Kap A V 4 la Daszlig die Sturm-und-Drang-Periode dem verdeutschenden uumlbersetzen vor allem

GewoGen ist zeigt z B der Erfolg den J J ehr Bode mit seiner Eindeutschung des Sterncschen Tristram Shandy (1774 u ouml) erringt vgl Peter Michelen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumlttingen 1962 (Palaestra Bd232) p 52 ff (vor allem p 64 f) Ib p 65 Nicht als eine Dichtung die aus einer anderen Sprache nur in die deutsche uumlbersetzt wurde und so noch alle Spuren fremden Geistes an sich traumlgt tritt der Roman [i e Tristram Shandy in Bodes uumlbtrsetzung] an die Deutschen heran er scheint vielmehr aus der eigenen Sprache geschoumlpft zu sein Damit jSt geuau das Ziel des verdeutschenden uumlbersetzens beschrieben wie es auch Buumlrger verfolgt

2 Gcbhardt A W Schlegel 17

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und Merkmal ihrer Aufloumlsung - der Primat vom Objekt der Nadlahmung (dh vom Original) zum Subjekt seiner Aufnahme (dh zum uumlbersetzer und dessen Publikum) verlagert

Buumlrger hat den aufklaumlrerischen Begriff der uumlbersetzung als Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache oder als moumlglichste Ahnlichkeit des Nachbildes mit dem Vorbilde entscheidend veraumlndert 19 Wie er in seiner Poetik den Nadlahmungsbegriff durch den der Bildnerei Nachbildnerei oder darstellende Bildnerei auch Darstellung des Urgegenstandes (oder des Urbildes der Natur) ersetzt 20 so verdraumlngt analog sein Prinzip der Vershydeutschung d h der Nachbildnerei des Originals in deutscher Sprache die aufklaumlrerische naive Maxime des Nachahmens und Kopierens 21 bull - Der uumlbershysetzer ist nicht mehr fest an das Original als vorgeformtes nachzuahmendes Objekt gebunden sondern ist vor allem seiner subjektiven verdeutschenden Nachbildnerei oder Darstellung verpflichtet Nicht mehr nach dem vorshygebildeten Original und dessen Nachahmbarkeit bestimmt sich die uumlbersetzung sondern nach den eigenen Gesetzen der verdeutschenden Darstellung und Nachshybildung Das Original verliert seinen Charakter des zu kopierenden Vorbildes und wird statt dessen Urbild 22 dessen Wesen eben dadurch charakterisiert ist daszlig man es nicht nachahmen sondern immer wieder neu darstellen und nachbilden kann

Buumlrger betritt damit einen Weg der das uumlbersetzen von der heteronomen Abhaumlngigkeit vom Original fort und hin zur Autonomie fuumlhrt Schlegel geht diesen Weg zu Ende Fuumlr ihn ist das Original in keinem Fall verbindlich als geformtes Vorbild dessen Bildung es nachzuahmen (zu kopieren) gilt sondern als Analogie des Bildens Schlegel will das Original nicht kopieren sondern in deutscher Sprache analog noch einmal bilden Buumlrgers Verdeutsdlungsgrundsatz hat ihn in diese Richtung gewiesen

Neben der Forderung nach Archaisierungen dienen noch zwei weitere Anshyweisungen Buumlrgers dem Prinzip des Verdeutschens Der Empfehlung zu Archaismen muszlig die zu Neologismen an die Seite gestellt werden Der Homermiddot uumlbersetzer soll neue Woumlrter macllell indem der fremde Klang derselben eben

l Die erste Definition nad- einem von Jraumlnzcl Gescbichte des Vbersetzens im 18 Jahrbllndert p 145 beigcbradltcn Zitat eines Anonymus (Arl1l11th Gelehrsamkeit VI 1756 p 534) Eine uumlbersetzung aber ist nichts anderes als eine Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache q

- Zweite Definition nach Fraumlnzel p43 (Nadlshybild und Vorbild sind Begriffe aus Gcorg Venzkys Bild eines geschickten Vbershysetzers 1734)

fO Bildnerei Saumlmtl Werke IH 17 (Bildnerei zu bilden Bildung vg ib p 15) Nachbildnerei Ib p 16 Darstellende Bildnerei Ib p151 Darstellung des Urgegenstandes Ib p17 Urbild der Natur Ib p16

fl Ib p 17 Man merkt schon daszlig ich Darstellung an den Platz setze wo sonst das erbaumlrmliche WOrt Na c h ahm u n g in den Poetiken stand - Zu Buumlrgers Aufshyfassung der Mimesis als Nachbildung bzw Reproduktion vgl Christ Jancntzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 pl09

22 Saumlmtl Werke III 16 Buumlrger spricht vom Urbild der Natur und vom Nachshybild der Poesie

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die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

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The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

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Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

256

G A Buumlrger-Archiv

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Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

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3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

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1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

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Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

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- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

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Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

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Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

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- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

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v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 13: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

mittelbar aus seiner Praxis dafuumlr aber um 50 unmittelbarer und augenfaumllliger ableiten kann

Mit seinem Macbeth ein SdJauspiel in fuumlnf Aufzuumlgen nach [I Shakespear (1793) bemuumlht sich Buumlrger nicht um eine moumlglichst getreue Kopie des Originals sondern um dessen vollkommene Ein d e u t s c h u n g 14 Ahnliche Absidnen leiten ihn bei seiner Empfehlung der Homer-uumlbersetzung einen Anstrich des Alten durch Archaismen (nicht schon gar zu alt und bereits unverstaumlndlich I~) zu verleihen um beim deutschen Leser die Illusion [zu] befoumlrdern in welcher dieser vergiszligt daszlig das was er liest uumlbersetzung sei und in den suumlszligen Wahn geraumlt daszlig Homer ein alter Deutscher gewesen und seine Ilias deutsch gesungen habe 16 Mit dieser Entscheidung fuumlr eine Verdeutschung will sagen Naturalishysation Shakespeares und Homers waumlhlt Buumlrger eine der beiden polaren Grundshymoumlglichkeiten des uumlbersetzens und verwirft implizite die andere naumlmlich die der Anpassung der uumlbersetzung an die in Geist und Sprache sich auspraumlgende Fremdheit des Originals 17 An die Stelle der Fremdheit soll der Schein (die Illusion der suumlszlige Wahn) der Deutschheit des uumlbersetzten Originals treten

Dieser Verdeutschungsgrundsatz - so sehr er auch eine besondere Ausshypraumlgung des nationalen Zuges der Sturm-und-Drang-Bewegung darstellt 18 shy

ist in mancher Hinsicht noch der Asthetik der Aufklaumlrung verpflichtet Der Begriff der zu erstrebenden Illusion der Deutschheit kann seine Verwandtshyschaft mit dem Wahrscheinlichkeitsbegriff der aufklaumlrerischen Mimesislehre nicht verleugnen Wie nach dieser das naturnachahmende Kunstwerk dem Kriterium der Wahrscheinlicllkeit d h dem Schein der Wahrheit (als Taumluschung durch Naturaumlhnlichkeit oder als Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler im aufnehmenden Subjekt) genuumlgen muszlig so - nach Buumlrgers Verdeutschungsshygrundsatz - die uumlbersetzung dem Schein der Deutschheit Dabei ist in beiden Faumlllen nicht die Nachahmung der Wirklichkeit der objektiven Natur bzw des zu uumlbersetzenden Originals das oberste Ziel sondern das Erschaffen einer Scheinwahrheit durch den Kuumlnstler (bzw uumlbersetzer) im aufnehmenden Subshyjekt Die Wahrheit des Subjekts (d h des uumlbersetzenden Kuumlnstlers und des Aufnehmenden der uumlbersetzung) wird uumlber die Wahrheit des zu erkennenden Objekts gestellt Dabei hat sidl also - ein spaumlter Zug der Nachahmungstheorie

14 Kurt Kauenhowen GABUumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 hat dies uumlberzeugend dargetan

U Saumlmtl Werke IV 6 f 16 Ib p17 f vgl auch ib p6 11 Vgl Kap A V 4 la Daszlig die Sturm-und-Drang-Periode dem verdeutschenden uumlbersetzen vor allem

GewoGen ist zeigt z B der Erfolg den J J ehr Bode mit seiner Eindeutschung des Sterncschen Tristram Shandy (1774 u ouml) erringt vgl Peter Michelen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumlttingen 1962 (Palaestra Bd232) p 52 ff (vor allem p 64 f) Ib p 65 Nicht als eine Dichtung die aus einer anderen Sprache nur in die deutsche uumlbersetzt wurde und so noch alle Spuren fremden Geistes an sich traumlgt tritt der Roman [i e Tristram Shandy in Bodes uumlbtrsetzung] an die Deutschen heran er scheint vielmehr aus der eigenen Sprache geschoumlpft zu sein Damit jSt geuau das Ziel des verdeutschenden uumlbersetzens beschrieben wie es auch Buumlrger verfolgt

2 Gcbhardt A W Schlegel 17

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und Merkmal ihrer Aufloumlsung - der Primat vom Objekt der Nadlahmung (dh vom Original) zum Subjekt seiner Aufnahme (dh zum uumlbersetzer und dessen Publikum) verlagert

Buumlrger hat den aufklaumlrerischen Begriff der uumlbersetzung als Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache oder als moumlglichste Ahnlichkeit des Nachbildes mit dem Vorbilde entscheidend veraumlndert 19 Wie er in seiner Poetik den Nadlahmungsbegriff durch den der Bildnerei Nachbildnerei oder darstellende Bildnerei auch Darstellung des Urgegenstandes (oder des Urbildes der Natur) ersetzt 20 so verdraumlngt analog sein Prinzip der Vershydeutschung d h der Nachbildnerei des Originals in deutscher Sprache die aufklaumlrerische naive Maxime des Nachahmens und Kopierens 21 bull - Der uumlbershysetzer ist nicht mehr fest an das Original als vorgeformtes nachzuahmendes Objekt gebunden sondern ist vor allem seiner subjektiven verdeutschenden Nachbildnerei oder Darstellung verpflichtet Nicht mehr nach dem vorshygebildeten Original und dessen Nachahmbarkeit bestimmt sich die uumlbersetzung sondern nach den eigenen Gesetzen der verdeutschenden Darstellung und Nachshybildung Das Original verliert seinen Charakter des zu kopierenden Vorbildes und wird statt dessen Urbild 22 dessen Wesen eben dadurch charakterisiert ist daszlig man es nicht nachahmen sondern immer wieder neu darstellen und nachbilden kann

Buumlrger betritt damit einen Weg der das uumlbersetzen von der heteronomen Abhaumlngigkeit vom Original fort und hin zur Autonomie fuumlhrt Schlegel geht diesen Weg zu Ende Fuumlr ihn ist das Original in keinem Fall verbindlich als geformtes Vorbild dessen Bildung es nachzuahmen (zu kopieren) gilt sondern als Analogie des Bildens Schlegel will das Original nicht kopieren sondern in deutscher Sprache analog noch einmal bilden Buumlrgers Verdeutsdlungsgrundsatz hat ihn in diese Richtung gewiesen

Neben der Forderung nach Archaisierungen dienen noch zwei weitere Anshyweisungen Buumlrgers dem Prinzip des Verdeutschens Der Empfehlung zu Archaismen muszlig die zu Neologismen an die Seite gestellt werden Der Homermiddot uumlbersetzer soll neue Woumlrter macllell indem der fremde Klang derselben eben

l Die erste Definition nad- einem von Jraumlnzcl Gescbichte des Vbersetzens im 18 Jahrbllndert p 145 beigcbradltcn Zitat eines Anonymus (Arl1l11th Gelehrsamkeit VI 1756 p 534) Eine uumlbersetzung aber ist nichts anderes als eine Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache q

- Zweite Definition nach Fraumlnzel p43 (Nadlshybild und Vorbild sind Begriffe aus Gcorg Venzkys Bild eines geschickten Vbershysetzers 1734)

fO Bildnerei Saumlmtl Werke IH 17 (Bildnerei zu bilden Bildung vg ib p 15) Nachbildnerei Ib p 16 Darstellende Bildnerei Ib p151 Darstellung des Urgegenstandes Ib p17 Urbild der Natur Ib p16

fl Ib p 17 Man merkt schon daszlig ich Darstellung an den Platz setze wo sonst das erbaumlrmliche WOrt Na c h ahm u n g in den Poetiken stand - Zu Buumlrgers Aufshyfassung der Mimesis als Nachbildung bzw Reproduktion vgl Christ Jancntzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 pl09

22 Saumlmtl Werke III 16 Buumlrger spricht vom Urbild der Natur und vom Nachshybild der Poesie

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die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

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1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

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260

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Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

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- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

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Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

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Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

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- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

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Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

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Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

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- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

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Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

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8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

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Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

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Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

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265

G A Buumlrger-Archiv

Page 14: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

und Merkmal ihrer Aufloumlsung - der Primat vom Objekt der Nadlahmung (dh vom Original) zum Subjekt seiner Aufnahme (dh zum uumlbersetzer und dessen Publikum) verlagert

Buumlrger hat den aufklaumlrerischen Begriff der uumlbersetzung als Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache oder als moumlglichste Ahnlichkeit des Nachbildes mit dem Vorbilde entscheidend veraumlndert 19 Wie er in seiner Poetik den Nadlahmungsbegriff durch den der Bildnerei Nachbildnerei oder darstellende Bildnerei auch Darstellung des Urgegenstandes (oder des Urbildes der Natur) ersetzt 20 so verdraumlngt analog sein Prinzip der Vershydeutschung d h der Nachbildnerei des Originals in deutscher Sprache die aufklaumlrerische naive Maxime des Nachahmens und Kopierens 21 bull - Der uumlbershysetzer ist nicht mehr fest an das Original als vorgeformtes nachzuahmendes Objekt gebunden sondern ist vor allem seiner subjektiven verdeutschenden Nachbildnerei oder Darstellung verpflichtet Nicht mehr nach dem vorshygebildeten Original und dessen Nachahmbarkeit bestimmt sich die uumlbersetzung sondern nach den eigenen Gesetzen der verdeutschenden Darstellung und Nachshybildung Das Original verliert seinen Charakter des zu kopierenden Vorbildes und wird statt dessen Urbild 22 dessen Wesen eben dadurch charakterisiert ist daszlig man es nicht nachahmen sondern immer wieder neu darstellen und nachbilden kann

Buumlrger betritt damit einen Weg der das uumlbersetzen von der heteronomen Abhaumlngigkeit vom Original fort und hin zur Autonomie fuumlhrt Schlegel geht diesen Weg zu Ende Fuumlr ihn ist das Original in keinem Fall verbindlich als geformtes Vorbild dessen Bildung es nachzuahmen (zu kopieren) gilt sondern als Analogie des Bildens Schlegel will das Original nicht kopieren sondern in deutscher Sprache analog noch einmal bilden Buumlrgers Verdeutsdlungsgrundsatz hat ihn in diese Richtung gewiesen

Neben der Forderung nach Archaisierungen dienen noch zwei weitere Anshyweisungen Buumlrgers dem Prinzip des Verdeutschens Der Empfehlung zu Archaismen muszlig die zu Neologismen an die Seite gestellt werden Der Homermiddot uumlbersetzer soll neue Woumlrter macllell indem der fremde Klang derselben eben

l Die erste Definition nad- einem von Jraumlnzcl Gescbichte des Vbersetzens im 18 Jahrbllndert p 145 beigcbradltcn Zitat eines Anonymus (Arl1l11th Gelehrsamkeit VI 1756 p 534) Eine uumlbersetzung aber ist nichts anderes als eine Nachahmung eines Dichters in einer anderen Sprache q

- Zweite Definition nach Fraumlnzel p43 (Nadlshybild und Vorbild sind Begriffe aus Gcorg Venzkys Bild eines geschickten Vbershysetzers 1734)

fO Bildnerei Saumlmtl Werke IH 17 (Bildnerei zu bilden Bildung vg ib p 15) Nachbildnerei Ib p 16 Darstellende Bildnerei Ib p151 Darstellung des Urgegenstandes Ib p17 Urbild der Natur Ib p16

fl Ib p 17 Man merkt schon daszlig ich Darstellung an den Platz setze wo sonst das erbaumlrmliche WOrt Na c h ahm u n g in den Poetiken stand - Zu Buumlrgers Aufshyfassung der Mimesis als Nachbildung bzw Reproduktion vgl Christ Jancntzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 pl09

22 Saumlmtl Werke III 16 Buumlrger spricht vom Urbild der Natur und vom Nachshybild der Poesie

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die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

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ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

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Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

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Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

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David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

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Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

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Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 15: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

die Wirkung wie die alten unbekannteren tun kann 23 Ebenso soll die Wahl ~ines angemessenen analogen deutschen Metrums die vollkommene Eindeutshychung befoumlrdern Da Buumlrger den Homer in der uumlbersetzung gleichsam zum alten Deutschen gemacht wissen moumlchte so muszlig er auch in einer Versart singen die ihm als einem solchen natuumlrlich ist 24 Jene typisch deutsche Versart ist aber zunaumlchst fuumlr Buumlrger mitniduen der Hexameter wie ihn Homer verwendet sondern der Jambus der ebenso genau in der deutschen Sprache liegt und unserem Ohre ebenso natuumlrlich ist als der Hex~meter den Griechen war 25

Dieser Jambus sei das einzige wahre echte natuumlrliche heroische Metrum unserer Sprache 26 Wie wir gesehen haben hat Buumlrger schlieszliglich den Versuch einer lias in Jamben aufgegeben um dem strikten Treueprinzip zu folgen welches eine Homer-uumlbersetzung in Hexametern verlangt

Alle drei von Buumlrger aufgefuumlhrten uumlbersetzungsmittel des Verdeutschens (Ardlaismen Neologismen Wahl des angemessenen deutschen Metrums) sind zugleich Mittel des analogen Nachbildens des Originals in deutscher Sprache Buumlrgers Ideal der vollkommenen uumlbersetzung wie es in seinen uumlbersetzungsshyund kunsttheoretischen Anschauungen explizit und implizit angelegt ist lieszlige sich zusammenfassend durch folgende Gleichung charakterisieren uumlbersetzen heiszligt Verdeutschen heiszligt analog(gtg Nocheinmalbilden des Originals in deutscher Sprache

Buumlrgers konsequentes Treueprinzip verlangt von der uumlbersetzung sich dem Original so weit als moumlglich anzunaumlhern ohne es je ganz erreichen zu koumlnnen Vollkommen waumlre die uumlbersetzung wenn sie vermittels der Treue das Original erreichte Diese Vollkommenheit bleibt moumlglich im Sinne eines immer nur richtungweisenden aber nie realisierbaren Prinzips 21 Doch erstrebt die dem Original sich annaumlhernde uumlbersetzung keine Identitaumlt mit ihrer Vorlage - sie muumlszligte es denn auf eine Kopie oder Nachahmung abgesehen haben was aber der Grundsatz des Verdeutschens streng ausschlieszligt - sondern Aumlquivalenz Anashylogie

Treue- Verdeutschungs- und Vollkommenheitsgrundsatz sind miteinander zusammenhaumlngende verwandte Ziele des einen Hauptzieles Das Original in deutscher Sprache noch einmal aumlquivalent und analog zu bilden Hat der uumlbershy~ctZer dieses erreicht so ist ihm zugleich eine Nachbildung von unwiederhol-

U Saumlmtl Werke IV 7 U Saumlmtl Werke IV p 25 n Ib Vgl auch Saumlmtl Werke IV 46 (Buumlrger laumlszligt hier die Person A die fuumlr eine

llias in Jamben eintritt [also fuumlr Buumlrgers Meinung selbst steht] mit der Person B [= gegen die Jambenuumlbersetzung] disputieren) raquoB Sein Jambus ist gar Homers Vers nicht Hexameter haumltt er waumlhlen sollen - A Homers Vers nidlt Freilich Homer hat in Hexametern gedichtet Aber auch g r i e chi s c h hat Homer gesungen und sOllach waumlre ja wohl D e u t s c h Homers Sprache auch nicht

J6 Saumlmtl Werke IV 48 Vgl ib p 49 raquoDenn wenn Homer ein alter Deutscher im Zeitalter der Minnesaumlnger oder Lu t her s frei von klassischer Schulfuumlchserei und poetischer Pedanterei gelebt haumltte so haumlte er auch - und das redt mir keiner aus shyseine Ilias in Jamben gesungen ~

n Vgl Saumlmtl Werke IV 46

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barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

Kurt Albrecht Shakespeare in Deutsd)land in den Jhren 1739-1770 Oppeln 1912 Beda Allemann Der fruumlh romantische Begriff einer modemen Literaturwissenschaft in

BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

G A Buumlrger-Archiv

Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

Berlin 1918 Hans Magnus Enzensberger Einzelheiten Frankfurt a M 1962 Oscar Fambach (Hrsg) Ein Jahrhundert delltscher Literaturkritik 1750-1850 5 Bde

Duumlsseldorf u Berlin 1953-63 [Fambach]

Franz Finke Die Bruumlder Schlegel als Literarhistoriker Diss Kiel 1961 [Finke]

Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

261 G A Buumlrger-Archiv

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Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

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Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 16: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

barer kanonischer Einmaligkeit gelungen so hat er das Ideal el11er uumlbershysetzung des Originals aufgestellt

Aber wie die erstrebte 1quivalenz so muszlig auch die kanonische Form nur heuristisches nie realisierbares Prinzip bleiben Sie setzt ein der Geschichtlichkeit enthobenes unveraumlnderliches Original voraus das es in Wirklichkeit nicht gibt Original wie uumlbersetzung sind beide der Geschichtlichkeit unterworfen sie aumlndern sim fuumlhren ihr Eigenleben in der Geschichte fort jederzeit offen fuumlr neue Auslegungen und Wirkungen Buumlrger laumlszligt andeutungsweise ein Bewuszligtshysein dieser Geschichdimkeit erkennen wenn er seine Absicht mit der Iliasshyuumlbersetzung ein vollendetes dauerndes Werk der Treue aufzustellen sogleim durm die Einsmraumlnkung relativiert daszlig dieses Werk nur jedes Getreuere itn ganzen genommen so lange ausschlieszligt als unsere Spradle diejenige bleibt die sie jetzt ist 28 Wenn der mit ausgepraumlgtem historismen Sinn begabte Schlegel ebenfalls einen kanonischen vollendeten deutschen Shakespeare anstrebt so steht ihm freilim im Gegensatz zu seinem homer-uumlbersetzenden Lehrer mit der klassismen hohen Dichtersprache seiner Zeit ein Sprachmaterial zur Vershyfuumlgung welches die Smoumlpfung eines Ideals der uumlbersetzung sehr beguumlnstigt

Der wimtigste Grundsatz der Poetik Buumlrgers das Prinzip der Popularitaumlt das von der Poesie verlangt volksmaumlszligig zu sein praumlgt sich aum in seiner uumlbersetzungstheorie und -praxis aus Dieses seit Schillers vernichtendem Urshyteilsspruch immer wieder miszligverstandene Buumlrgersme Kunstprinzip meint im besonderen Anschaulimkeit Individualisierung der Sprache und des Ausdrucks Geist der Popularitaumlt das ist der Anschaulichkeit und des Lebens fuumlr unser ganzes gebildetes Volk - Volk nimt Poumlbel 29 Der BegriffVolk steht fuumlr die Remte des Individuums Popularitaumlt der Poesie zielt zumindest im Ansatz auf Demokratisierung der Poesie Diese soll jeden einzelnen des Volkes treffen sie soll individuell und anschaulim den Empfindungen und Ansmaushyungen des gebildetenVolkes gemaumlszlig sein Buumlrger hat bewuszligt mit der Sprame experimentiert um Popularitaumlt zu erreichen - experimentiert in moderner Weise und seiner Zeit voraus 30

Die Qualitaumlt d h Vollkommenheit der Poesie will Buumlrger von ihrer Resoshynanz abhaumlngig mamen So kann nach seiner Auffassung die uumlbersetzung durch

18 Ib p60 29 Saumlmtl Werke III 160 vgL audl ib p161 0 VgL z B bei Strodtmann die Briefe die Buumlrgers Arbeit an Lenore begleiten

1141 145f 148 151ff 158f 16lf Dazu auch EStaiger Zu Buumlrgers Lenore in E St Stilwandel p75-119 Vgl auch Hcines Verteidigung und Ehrenrettung der BuumlrgersdIen Lyrik in der Romantischen Schule n Buumlrgers Gedichte geben den Geist der unsrigen Zeit bull In dem Ungestuumlm womit dieser Geist zuweilen aus den nuumlrgerschell Gedichten hervorbricht houmlrt Heine nkeineswegs den rohen Schrei eines ungebildeten Magisters sondern vielmehr die gewaltigen Schmerzlaute eines Titanen welchen eine Aristokratie von hannoumlvrisdlen Junkern und Schulpedanten zu Tode quaumllten nDer Name Buumlrger ist im Deutschen gleichbedeutend mit dem Worte citoyen (Romant Schule Saumlmtl Werke cd Walzei Leipzig 1914 7Bd p71) Heine der ehemalige Schlegel-Schuumller fuumlhlt sich offenbar als Enkel Buumlrgers Als solcher verteidigt er hier seinen Ahn gegenuumlber Schlegel

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Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

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1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

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260

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Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

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- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

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Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

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Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

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Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

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Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

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- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

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Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

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Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

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Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

265

G A Buumlrger-Archiv

Page 17: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

Popularitaumlt Vollkommenheit erreichen 31 Die volksmaumlszligige uumlbersetzung ist die uumlbersetzung der ganzen Nation Nicht nur ist sie fuumlr die ganze Nation beshystimmt sondern jene ist auch aufgerufen durch Mitarbeit ihre Vollkommenshyheit zu befoumlrdern Denn da mir wahrlich fast mehr an der gluumlcklichen Ausshyfuumlhrung der Sache als an der Ehre meines persoumlnlichen Anteils gelegen ist so will ich diese gern mit dem ganzen Publikum teilen Immerhin sei es hernach nicht meine sondern die uumlbersetzung der ganzen Nation32 Als solche muszlig sie sich z B nach einem der wichtigsten Gesetze des Popularitiitsgrundsatzes dem der moumlglichst leichten und wohlgefaumllligen Verstaumlndlichkeit richten aso

Gerade die 70er Jahre also die Zeit in der er seine uumlbersetzungsprinzipien entwickelt sehen Buumlrger in der Hochbluumlte seiner Volkstuumlmlichkeits-Begeisteshyrung 34 Homer Ossian und Shakespeare haumllt er fuumlr die groumlszligten Volksdichter auf Erden 3S Diese Konzeption kann nicht ohne Folgen auf seine Shakespeareshyuumlbersetzungen bleiben Sowohl seine Macbeth-Bearbeitung von 1783 als auch seine Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung wollen den Anspruch der Volksmaumlszligigkeit erfuumlllen

Schlegels Beitraumlge zur Sommernachtstraum-uumlbersetzung von 1789 zeigen unmittelbare stilistische Spuren einer volksmaumlszligigen Manier Zwar ist in der endguumlltigen Fassung von 1797 der derbe volkstuumlmliche Stil aufgegeben doch hat Buumlrgers Beispiel des individualisierenden veranschaulichenden uumlbersetzens Schlegel gelehrt auf die Einzelheiten und Besonderheiten auf alles Individuelle des Originals zu achten und es nachzubilden - Das Prinzip derVolkstuumlmshylichkeit (im modernen Sinne) das sich ja an Buumlrgers Ideal der Popularitaumlt nicht leugnen laumlszligt bleibt Schlegel im Grunde fremd Es widerspricht seinem Wesen das dem Aristokratischen zuneigt

Alle bisher genannten uumlbersetzungsgrundsaumltze Buumlrgers muumlnden sozusagen in das Prinzip der Volksmaumlszligigkeit sie drehen sich - mit Buumlrgers Worten zu reden - um die gleiche Achse woherum seine ganze Poetik sich dreht um die Maxime Alle darstellende Bildnerei kann und soll volksmaumlszligig sein Denn das ist das Siegel ihrer Vollkommenheit 30 So kann man - in Abwandlung einer schon gegebenen Formel - Buumlrgers Ideal der uumlbersetzung als aumlquivalente analoge und volksmaumlszligige Verdeutschung des Originals bestimmen Die Untershysuchung der Buumlrgerschen Sommernacbtstraum-uumlbersctzungspraxis wird indes zeigen daszlig die Maxime der Popularitaumlt geeignet ist die Xquivalenz und Analogie d h die Treue zum Original in Frage zu stellen

81 Saumlmtl Werke IV 50 Unstreitig ist seine [Buumlrgers] Maxime wenn nidlt alle n dennoch den me ist en versteht shh ohne weder sich selbst noch der Dichtkunst was zu vergeben - zu gleicher Zeit zu gefallen Und ia der Tat ist dies das einzige wahre Ziel poetischer Vollkommenheit

n Saumlmtl Werke IV 61 aa Saumlmtl Werke III 128 das houmlchste Sprech- und Schreibgesetz sei moumlglichst

leichte und wohlgefaumlllige Verstaumlndlichkeit a Markwardt Gesch der dt Poetik Bd2 p436 as Saumlmtl Werke IU 20 al Saumlmtl Werke III p151 vgl auch Saumlmtl Werke III 160

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2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

Kurt Albrecht Shakespeare in Deutsd)land in den Jhren 1739-1770 Oppeln 1912 Beda Allemann Der fruumlh romantische Begriff einer modemen Literaturwissenschaft in

BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

G A Buumlrger-Archiv

Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

Berlin 1918 Hans Magnus Enzensberger Einzelheiten Frankfurt a M 1962 Oscar Fambach (Hrsg) Ein Jahrhundert delltscher Literaturkritik 1750-1850 5 Bde

Duumlsseldorf u Berlin 1953-63 [Fambach]

Franz Finke Die Bruumlder Schlegel als Literarhistoriker Diss Kiel 1961 [Finke]

Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

261 G A Buumlrger-Archiv

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Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

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Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

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Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 18: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

2 Die Maxime der Korrektheit

In seinem groszligen Buumlrger-Aufsatz von 1800 nennt Schlegel die Correktheit - neben Popularitaumlt und Idealitaumlt - einen der leitenden Begriffe Buumlrgers bei seiner Ausuumlbung der Kunst 1 Schlegel kann diese Erkenntnis durch eigene Erfahrung stuumltzen ist er doch selbst durch die strenge Schule Buumlrgerscher Korrektheit gegangen Seine ersten Gedichte die er in Buumlrgers Musenalmanach und in dessen Zeitschrift Akademie der schoumlnen Redekuumlnste veroumlffentlicht beshyzeugen dies ebenso wie seine ersten Kritiken die von 1789-91 in den Gaumlttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen erscheinen und in denen Korshyrektheit immer wieder zum Wertmaszligstab wird 2 bull Schlegels erste Rezension die auf Shakespeare eingeht (auch die erste Bemerkung uumlber Shakespeare die in seinen Schriften zu finden ist) hebt dessen Fehlerfreiheit und Korrektheit hervor 3

Zusammen mit den uumlbersetzungsprinzipien bildet die Maxime der Korrektshyheit die groszlige Lehre die Buumlrger seinem dichtenden und uumlbersetzenden Schuumller erteilt Wie Buumlrger lehrt dient Korrektheit der poetischen Technik als Mittel zum Zweck der vollkommenen Form oder - um seine eigene Terminologie zu gebrauchen - der vollkommenen Darstellung des vollkommenen poetischen Ausdrucks Sie bezieht sidl auf die vollendete Formung des Versbaues und des Stils wobei sie wie es die Natur der Sache gebietet vom Einzelnen und Kleinen ausgeht~

Buumlrgers fragmentarischer Nachlaszligaufsatz Rechenschal uumlber die Veraumlndeshyrungen in der Nadlteier der Venus (1793) versucht die Grundlinien einer Theorie der Korrektheit zu ziehen und in praktischer Illustration d h vershymittels der Darstellung der Genese einer uumlbersetzung (Nachteier der Venus nach dem Gedicht Pervigilium Veneri eines unbekannten Roumlmers) Wesen und Funktion dieser Korrektheit zu bestimmen 6 Dabei hat er es auf nichts weniger

1 SW 874 t In der Vorrede zur zweiten Ausgabe der Gedichte (April 1789) zitiert Buumlrger

Schlegels Sonett Das Lieblichste als Musterbeispiel einer nach seinen Grundsaumltzen und Forderungen verfertigten Dichtung (Saumlmtl Werke IH 163 und SW 1 344) - Vgl auch Georg Brandes Die Hauptstroumlmungen der Literatur des 19 Jahrhunderts 1 Bd Teil 2 Berlin (3 Aufl) 1924 p 211 Schlegel sei in dcr damals in Deutschland neu auftauchenden Form des Sonetts welche Buumlrger meisterlich beherrschte seinem Lehrer bis zum Verwechseln nahegekommen V gl dazu Bernays Entstehungsgeschichte p 34 f - In De lAllemagne charakterisiert Mme de Stael die Korrektheit der Gedichte ihres Freundes laquoA W Schlegel ne se permet pas dans ses poesics Ja moindre expression Ja moindre nuance que la theorie du gOUt le plus severe PUt attaquer (De IAllemagne cd de Pange I 2 Bd p 210 f)

3 In Goumlttingische Anzeigen von gelehrten SadJen 1791 Stl03 Die Shakespeare betreffende Stelle lautet Der Sturm ist ohne Zweifel eines der fehler freisten Stuumlcke des Dichters Mit dieser Korrektheit ist eine Menge hervorstechender Sdloumlnheiten verbunden bull (SW 10 55)

Saumlmtl Werke III 87 s Vgl SW 8 123 Markwardt Geschichte der dt Poetik II 440 bull SaumlmtL Werke IH 82-128

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15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

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260

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Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

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Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

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Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

Schlegels Archiv fuumlr Litteraturgeschichte 10 1881 p236-262 - A W Schlegel und Shakespeare Ein Beitrag zur Wuumlrdigung der Schlegelsehen Obershy

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Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

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1960 Bern 1961 [Price]

Heinr Theod Roumltscher Die Kunst der dramatischen Darstellung 1 Teil Zyklus dramatischer Charaktere Berlin 1844

Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

der deutschen Literatur Diss Greifswald 1915 Wolfgang Schadewaldt Aus der Werkstatt meines Obersetzens Dargetan an der Anshy

rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

Tuumlbingen 1950 p153ff Guumlnther Schmidt Herder und A WSchlegel Diss Berlin 1917 Kurt Schreinert Der Spectateur und sein Shakespeare-Bild 1714-1716 Zugleich ein

Beitrag zur kontinentalen Fruumlhgeschichte der moralischen Wochenschriften in Shakespeare-Studien Festschrift fuumlr Heinrich Mutschmann Marburg 1951 p127shy160

Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

mensdorfer K Reichert Mlsher R Frank R Stamm u a in Theater unserer Zeit Bd7 Basel 1965 [Der deutsche Shakespeare]

Ernst Stadler Wielands Shakespeare m Quellen und Forschungen 107 Straszligburg 1910 [Stadler]

Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

Stilwandel Studien zur Vorgeschichte der Goethezeit Zuumlrich 1963 p75-119 Rudolf Stamm Hamiet in Richard Flatters Translation English Studies 36 1955

p228-238 299-308

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Heinrich Straumann Zeit aus den Fugen Zur Interpretation des Hamletbildes in Theater - Wahrheit und Wirklichkeit Freundesgabe zum sechzigsten Geburtstag von Kurt Hirsdfeld am 10 Maumlrz 1962 Zuumlrich 1962 p49-68

David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

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[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 19: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

15 auf Grundlagen und Anstoumlszlige zum lIchuf einer kuumlnftigen deutschen poetishyschen Grammatik abgesehen die noch nirgends in gehoumlriger Vollstaumlndigkeit vorhanden ist 1 Das streng nach der Korrektheit gearbeitete Gedicht Die Nachtfeier der Venus soll als Kanon fuumlr die deutsche Vers- und Reimkunst in Ruumlcksicht auf eine strenge prosodische Richtigkeit auf Euphonie und Harshymonie dienen 8

In seinem Buumlrger-Aufsatz sieht Schlegel die Korrektheit seines Lehrers am auffallendsten in den Gedichten Die Nachtfeier der Venus und im Hohen Lied von der Einzigen am Werk 9 Als Schuumller Buumlrgers hat er zehn Jahre zuvor am Beispiel des zweiten Gedichts das Wesen einer nach dieser Maxime ausgerichteten Poesie zu bestimmen versucht 10 Die Antwort die er findet ist bemerkenswert sie verbindet eine genauzutreffende Definition des Buumlrgerschen Begriffs der Poesie mit eigenen neuen die Position des Lehrers uumlberwindenden Ansaumltzen ~Die Posie ist ja ein Mittel Ideen (im weitesten Sinne des Wortes) oder Modishyfikationen der Seele mittheilbar zu machen die es durch die gewoumlhnliche Rede nicht sein wuumlrden und der ist der Geschickteste im Gebrauch dieses Mittels welcher durch die Wahl und die Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim die Nuumlancen das individuelle Gepraumlge seiner Vorstellungen und Empfindungen am vollkommensten nachzubilden versteht 11 Hier sehen wir Schlegel bemuumlht den Buumlrgerschen Korrektheitsbegriff der vollkommenen iiuszligeren Darstellung um eine neue Dimension die des Inneren zu erweitern Die aumlsthetische Vollkommenheit soll sich von innen dh von den Ideen den Modifikationen der Seele vom individuellen Gepraumlge der Vorstellungen und

7 Ib p 87 B Saumlmtl Werke III 90 Allerdings sieht Buumlrger seine Nachtfeier der Venus nur

anfaumlnglich in einigen Stellen vollendet Einen kanonartigen Charakter im erwaumlhnten Sinn wird dieses Gedicht also nicht beansprudlen duumlrfen

9 SW 8 131 - Das hohe Lied von der Einzigen im Geiste und Herzen empfangen am Altare der Vermaumlhlung Saumlmtl Werke I 82-92 entst 178889 also in der Zeit der Freundschaft mit A WSd1legeL Die Nachtfeier der Venus Nach dem Lateinishyschen Saumlmtl Werke I 1-8 zuerst gedruckt 1773 Von der auf formale Vollkommenshyheit bedachten Arbeit an den ersten beiden Zeilen () der Nachtfeier handelt Buumlrger in seiner Rechenschaft (in der von-Wurzbach-Ausgabe der saumlmtl Werke) auf 16 Seiten (Saumlmtl Werke III p 93-109) Wieweit er sein Ziel erreicht hat moumlge man an einem Vergleich VOll Original und Nachbildung ermessen Original Cras amet qui nunquam amavit I Quique amavit cras amet - Buumlrger (Saumlmtl Werke IH 104) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe Lust erkor I Was der Liebe je sid1 freute I Liebe morgen wie zuvor - Geplante Gestalt fuumlr die 3 Ausgabe der Gedichte (Saumlmtl Werke III 128) Morgen liebe was bis heute I Nie der Liebe sich gefreut I Was sidJ stets der Liebe freute I Liebe morgen wie bis heut - Mit Buumlrgers Nachbildung vergleidle man die im Merkur J~ 19481 Heft p69-71 ersd1ienene dem Versmaszlig des Originals folgende uumlbertragung E R Curtius Morgen liebe wer geliebt hat morgen wer noch nie geliebt I eteshy

10 Rezension des Hohen Liedes in Boies Neuem deutschem Museum 1790 2 p205shy214 (Februarheft) und 3 (Maumlrzheft) p306-348 Fehlt in SW VgI Bernays EntshysteIJungsgeschichte p36 Anm40

11 Neues deutsd1es Museum p210

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Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

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1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

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260

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James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

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- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

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Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

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Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

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Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

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- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

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Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

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8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

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Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

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Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

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265

G A Buumlrger-Archiv

Page 20: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

Empfindungen her bilden und nicht nur auf die aumluszligere form beschraumlnkt bleiben - Wenn nun so duumlrfen wir weiter im Sinne Schlegels interpretieren das indishyviduelle Gepraumlge der Vorstellungen ete schon in einer anderen Sprache vorshygebildet ist wie im Falle des uumlber5etzens 50 hat die uumlbersetzung alles dies durch die Wahl und Stellung der Worte durch Rhythmus Klang und Reim in deutscher Sprache aumlquivalent nachzubilden

Tatsaumlchlich wird Schlegels uumlbersetzungspraxis ein Muster dieser Verfahrensshyan liefern Noch in seiner spaumlteren Zeit (1824) -lange nach seiner Shakespeareshyuumlbersetzungsphase - weist er auf einen Begriff der Poesie hin der dem seiner Lehrzeit sehr gleicht Durch die Wahl der Worte durch ihre Verknuumlpfung und Anordnung durch Sylbenmaaszlig und Wohllaut in Wedlsel oder Wiederkehr bringe die Poesie maumlchtige Eindruumlcke hervor die auf einem Gewebe so unendlich feiner Wahrnehmungen beruhen daszlig es schwer faumlllt sie in Begriffe zu fassen 12 Bezeichnenderweise will Schlegel diese Auffassung der Poesie einer geplanten Abhandlung uumlber die Kunst der dichterischen Nachbildungen zugrunde legen

Neben dem ehrgeizigen Versuch der Rechenschafi uumlber die Veraumlnderungen in der Nachteier der Venus handelt ein weiterer Aufsatz Buumlrgers von der Praxis der Korrektheitsmaxime In Huumlbnerus redivivus (1791) gibt er kunstpraktische Anleitungen wie eine Vollkommenheit des Reimes (d h dessen Richtigkeit Wohlklang und Harmonie mit dem Inhalte) zu erreichen sei 13 Zur Rechtshyfertigung seines immerhin nur einen kleinen Ausschnitt der Poesie betreffellden Unterfangens beruft sich Buumlrger auf das Gesetz der houmldlst moumlglidlen Vollshykommenheit welches verbiete Kleinigkeiten zu vernachlaumlssigen 14 Entshysprechend ist dem Dichter der seine Kunst seine Leser und sich selbst ehrt und liebt wie er soll bull auch das Kleinste keine Kleinigkeit 1$ Schlegel ist auch hierin ein treuer Schuumller seines Lehrers Vervollkommnung der Einzelheiten liegt als Maxime seiner gesamten literarischen Praxis zugrunde

Er verteidigt Buumlrger gegenuumlber dem Bruder Friedridl der nicht begreifen kann was Du Schoumlnes und Groszliges in seinen [Buumlrgers] Werken findest Du redest auch von Kunst Sprache schoumlnen Reimen aber ich denke die Wahrheit die er [Buumlrger] wirklich hat ist sehr gemein und ist noch nichts Groszliges und mir Sdleint es il1ll1ler etwas sehr Untergeordnetes schoumln zu reimen in unsrer Sprache die der houmlheren Harmonie faumlhig ist 16 A W Schlegels Erwiderung die

11 A W Schlegels Indische Bibliothek Bd2 H2 Bonn 1824 p256 U SaumlmtI Werke IlI 55-70 (Zitat p 55) vollstaumlndiger Titel Huumlbnerus redivivus

Das ist Kurze Tbeorie der Reimkunsl fuumlr Dilettanten Der Titel spielt auf Johann Huumlbners Poetisches Handbuch an (zuerst 1696-1712) Buumlrger bezieht sich wohl auf die Ausgabe von 1743 die auch Schlegel kennt VgJ Anm 17 und O Fambach Ein Jahrshyhundert deutscher Literaturkritik Bd5 Berlin 1963 p568 Anm29

14 Saumlmtl Werke IH 55 1~ Ib p65 10 Walzel p139 (Brief Friedrichs vom 10Nov 1793) vgl auch WalzeI p150-152

(Brief vom 11 Dez 1793) Beide Briefe sind wichtige Dokumente zur Charakteristik der Geistesverwandtschaft des jungen Schlegel mit Buumlrger

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BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

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The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

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256

G A Buumlrger-Archiv

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Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

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3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

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Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

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Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

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1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

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1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

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- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

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260

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Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

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Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

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- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

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v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 21: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

BetradJtungen uumlber Metrik (179394) schlieszligen charakteristischerweise an Buumlrgers Huumlbnerus redivivus an jedoch weit uumlber ihn hinausgreifend 11 Handelt Buumlrger von der Richtigkeit und dem Wohlklang des hochdeutschen Reimes so setZt sich Schlegel die Aufgabe Euphonie Eurhythmie und den Reim der deutschen Sprache zu untersuchen (wobei er mit dem Euphonie-Teil abbricht) Wenn auch die Ergebnisse beider Aufsaumltze nur wenig unmittelbare Beruumlhrungsshypunkte zeigen - zumal Buumlrger im Gegensatz zu Schlegel uumlber die aumluszligeren Sprach- und Sprechformen hinaus nie zur Erkenntnis innerer Strukturen vorshydringt - so verfolgen sie doch das gleiche Ziel praktische Anleitungen zu geben und Vorarbeiten fuumlr eine kuumlnftige deutsche poetische Grammatik zu leisten

Die formale von der Maxime der Korrektheit geleitete Schulung die Buumlrger seinem Schuumller erteilt hat vor allem zwei Konzeptionen Schlegels tiefgreifend und folgenreich beeinfluszligt sein Stilideal und seine schoumlpfungsaumlsthetischen Anshyschauungen Wenn Schlegel immer wieder fuumlr Einheit und Harmonie Klarheit Leichtigkeit und Perfektion des Kunstwerks eintritt ja sein Stil selbst eine gewisse apollinische Klarheit ausstrahlt so hat ihn Buumlrger auf diSen Weg geshyfuumlhrt Er hat gewissermaszligen diese von vornherein in der Persoumlnlichkeit A W Schlegels angelegten Ideale die auch die seinen sind erweckt ihnen feste theoretische Grundlagen und vor allem eine Richtung auf die Praxis gegeben Kraft der Geistesverwandtsschaft die Lehrer und Schuumller verbindet ist dies moumlglidl

Friedrich Schlegel dessen Jugendbriefe sich in vielem als ein unentbehrlicher scharf analysierender Kommentar zur literarischen Entwicklung des jungen August Wilhelm erweisen erkennt diese Verwandtschaft nicht ohne zu vershyhehlen daszlig er ihr ablehnend gegenuumlbersteht Es laumlszligt sich voraussehen daszlig wer Buumlrger einen groszligen Dichter nennt [wie A W Schlegel] die Gabe des Dichters ausschlieszliglich in Darstellung setzen wird Dem kann ich nicht beyshystimmen Klarheit Bestimmtheit Kuumlrze Leichtigkeit USw kurz alle negativen Tugenden der Rede erheben sie noch nicht zur Poesie18 Wer aber dem Moment der Darstellung eine so hohe Bedeutung beimiszligt der muszlig der Vollendung ihrer Form die groumlszligte Aufmerksamkeit zuwenden Buumlrger lehrt seinen Schuumller wie diese vollkommene Form durch bewuszligte Konstruktion und technische Reflexion gemacht wird Mit seiner Rechenschaft uumlber die G~ese eines Gedichts wird er zum fruumlhen Vorlaumlufer aumlhnlicher durch E A Poes Philosophy 01 Composition

17 In Briefform an Friedrich Schlegel gerichtet um die Wende 179394 ver faszligt aber lU jener Zeit nicht veroumlffentlicht Vgl Haym Romant Schule p909 und Wallel p160 Anm1 Im Kltalog der nachgelassenen Buumldlerslmmlung Schlegels (hg v Heberle Bonn 1845) wird Huumlbners Werk p84 (Nr1169) aufgefuumlhrt Jobann Huumlbners poetisches HandbJlch - das ist AnleitJlng zur deutschen Poesie nebst Reimregister Leipzig Gledisch 743 (statt 1743) - Vgl auch SW 12 253 Schlegel fordert ein Reimshywoumlrterbuch erwaumlhnt in diesem Zusammenhang Huumlbner und ruumlhmt Buumlrger der zu einer erschoumlpfenden Abhandlung uumlber die Reinheit Schoumlnheit und Bedeutsamkeit des Reimes im Deutschen eine recht gute Vorarbeit geliefert habe Zweifellos bezieht sidi Schlegel hier auf Buumlrgers Huumlbnerus redivivus

18 WalzeI p151 (Brief an August Wilhelrn vorn 11 Dez 1793)

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(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

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for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

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256

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Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

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3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

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- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

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Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

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Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

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1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

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- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

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James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

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Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

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Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 22: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

(1846) angeregten Versuche der Moderne Er schlaumlgt ein sdloumlpfungsaumlsthetisches Motiv an das sich - uumlber die Vermittlung der Fruumlhromantik - bei Poe den franzoumlsischen Symbolisten (Baudelaire Mallarme spaumlter Valery) und einer bestimmten ihnen nachfolgenden Richtung der Moderne voll entfaltet (man denke im Bereich der zeitgenoumlssischen deutschen Literatur etwa an Gottfried Benns Probleme der Lyrik oder an Hans Magnus Enzensbergers Die Entstehung eines Gedichtes 19) das bewegende Prinzip des poetischen Schaffensprozesses sei nicht die Inspiration und Spontaneitaumlt sondern Kalkuumll kritisches handwerksshymaumlgiges Madlen Eine solche Konzeption kann vorzuumlglich der uumlbersetzungsshyarbeit zugrunde gelegt werden Denn uumlbersetzen heiszligt wesentlich Re-konshystruieren

Betrachtet man die Konstellation Buumlrger-Schlegel innerhalb des groszligen Rahmens der deutschen Literaturgeschichte so laumlszligt sich verallgemeinernd sagen uumlber A W Schlegel habe Buumlrger halb Aufklaumlrer halb Sturm-und-DrangshyDichter zwischen Geniezeit bzw Aufklaumlrung und Fruumlhromantik vermittelt 20

was freilich wenig sagen will wenn man diese vagen Schematisierungen und uumlberlieferten Kategorien nicht durch konkrete spezifizierte Ergebnisse (statt ideologischer Allgemeinheiten) zum Leben erweckt

3 Die gemeinsame Sommernachtstraum-Uumlbersetzung (1789)

Nicht als eigenstaumlndiges literarisches Werk um seiner selbst willen soll hier kurz auf die gemeinsame Uumlbersetzung Buumlrgers und Schlegels eingegangen werden sondern um das hier geuumlbte von Schlegel dann weiterentwickelte Nachshybildungsverfahren zu charakterisieren 1 Obgleich Buumlrgers uumlbersetzerischer Anteil an der Gemeinschaftsarbeit gering ist so wird er doch weitgehend die kuumlnstshylerischen Maximen bestimmt haben nach denen uumlbersetzt wird Diese haben wir als Treue- Verdeutschungs- Vollkommenheits- Popularitaumlts- und Korrektshyheitsgrundsatz zu kennzeichnen versucht

Michael Bernays hat in seiner Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shakeshyspeare (1872) eingehend Schlegels und Buumlrgers uumlbersetzungen untereinander sowie mit der endguumlltigen Fassung von 1797 verglichen wobei er umfangreiche Zitate aus der erst in unseren Tagen herausgegebenen SommernachtstraumshyVersion von 1789 beibringt Wir begnuumlgen uns damit diese Version in groben

19 Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Die Entstehung eines Gedichts in Suhrkamp Texte 10 p 37 ff (Frankfurt a M 1962) Vgl auch H M Enzensberger Veltsprache der modemen Poesie in Einzelbeitm Frankfurt aM 1962 p268 Tecbnologie Amiware

20 Vgl Kadner p72 1 Vgl Jolles Schlegels Sommernachtstrattm 1789 p 38 raquoDie [Sommernacbtstraum-J

Fassung von 1797 hebt sich von der friJheren eher durm den Grad ihrer Vollkommenshyheit als durm ihre Artversmicdenheit ab

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Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

G A Buumlrger-Archiv

Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

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Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

261 G A Buumlrger-Archiv

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Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

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Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

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rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

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Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

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264

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David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

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cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

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Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

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Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

265

G A Buumlrger-Archiv

Page 23: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

Umrissen zu kennzeichnen und verweiscn im uumlbrigen auf Bernays Arbeit und die Sommernachtstraum-Ausgabe von Frank Jolles 2bull

Schlegels ge sam t e uumlbersetzung von 1789 ist deutlich Buumlrgerschem Geist verpflichtet wie er sich in den genannten uumlbersetzungsgrundsaumltzen und in der Maxime der Korrektheit auspraumlgt Entsprechend dem Treueprinzip wird der Inhalt und Stoff der Vorlage grundsaumltzlich nicht (durch Auslassungen oder Zufuumlgungen) angetastet ebenso bleibt die Szenenfolge erhalten Da es Schlegel weniger auf eine originelle als vielmehr auf eine moumlglichst vollcndete uumlbershysetzung ankommt (Vollkommenheitsgrundsatz) entlehnt er mangels eigener besserer Vorschlaumlge die Prosa-Passagen der Handwerker (vgl 12 III 1 IV 1 und 2 Vl) mit z T kleinen geringfuumlgigen Veraumlnderungen aus Wielands StJohannis Nachts-Traum (1762) Er uumlbernimmt diese uumlbersetzungen seines Vorgaumlngers auch in die Sommernachtstralm-Fassung von 1797 - Eine aufshyfaumlllige Veraumlnderung zeigt die metrische Nachbildung Zwar werden die Blankshyverse deren uumlbersetzung Buumlrger durchweg seinem formbegabten Schuumller uumlbershylaumlszligt getreu als fuumlnffuumlszligige Jamben wiedergegeben doch die gereimten Dialoge uumlbersetzt Schlegel als Alexandriner mit dem Wechsel maumlnnlicher und weiblicher Reime Mit der Wahl dieses Versmaszliges greifen die beiden uumlbersetzer gar nicht so weit daneben wie Bernays behauptet Schlieszliglich sind sie vor allem auf eine den Gehalt vollkommen darstellende Form bedacht So bedient sich denn Schlegel des Alexandriners zur Nadlbildung all jene Stilmerkmale die sich seit

In seiner Einleitung unterrkhtet JoUes u a uumlber die Entstehung und die Handshy~dlriften der Goumlttinger uumlbersetzung Ein ausfuumlhrlicher Abschnitt ist der Charakteristik dIeser Verdeutschung gewidmet Ich habe mich gefreut einige Resultate meiner UntershysudlUng in Jolles Arbeit bestaumltigt zu finden - Der Sommernacbtstraum von 1789 ist reich an erhaltenen Handschriften Das Mscr-Heft a (so von Bernays bezeidmet vgl EntstehungsgesdJichte p 29 f) enthaumllt Schlegels erste das Lustspiel ziemlich vollstaumlndig (mit Ausnahme der Prosa-Szenen der Handwerker) wiedergeoenden Versuche die unter Buumlrgers Anleitung entstanden sind Im Mscr-Heft b stellt Sdllegel auf der Grundshylage dieser Entwuumlrfe die uumlbersetzung vollstaumlndig in Vers und Prosa in einer Abschrift zusammen Eine gesonderte Beilage zu b bringt Buumlrgers uumlbersetzte Passagen in dessen eigener Handschrift Es sind dies folgende Stellen II 136-67 i Il 237-45 i Il 278-99 IIII160-173 III21-81 III2133-189 (Verszaumlhlung nach Jolles Sommemachtstraum-Ausgabe) Als Schlegel dann in der Mitte der 90er Jahre (ab Sommer 1795) die Umbildung der Fassung von 1789 vornimmt korrigiert er diese in b hinein - Bruchstuumlcke der uumlbersetzung Buumlrgers vom Anfang des zweiten Aktes (IlI36-67) werden durch Schlegels Vermittlung 1797 in der Allgemeinen LiteraturshyZeitung Jena Nr347 p 278 f veroumlffentlicht (wiederholt durch Bernays in Gosches Archiv fuumlr Littgesch t 1 llOff und in Bernays Entstebungsgescbichte p53ff)

a Vgl Schlegel in der Vorerinnerung im lBd seiner Shakcspeare-uumlbersetzung 1797 p IV f Wenn Schlegel hier schreibt er habe ndas Possenspiel Pyramus und Thisbe mit wenigen Veraumlnderungen aus der Wielandischen uumlbersetzung beybehaltenG so bezieht er sich nicht nur - wie ein Textvergleich erweist - auf die Auffuumlhrung der Posse in V 1 sondern auch auf alle uumlbrigen das Spiel vorbereitenden Handwerkershypassagen Die Frage ob Schlegel die Wielandsche Originaluumlbersetzung selbst oder deren leicht revidierte Edition durch Eschenburg zugrunde legt (wie JoHes Scblegels

Sommemachtstraum 1789 p9 und 11 f behauptet ohne es freilich zu beweisen) kann hier unentschieden bleiben

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dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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G A Buumlrger-Archiv

LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

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Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

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Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

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Berlin 1870 Joh Matthias Heberle Katalog der von Aug W v Schlegel nachgelassenen Buumlchershy

sammlung Koumlln 1845 Erich Heller Die Reise der Kunst ins Innere und andere Essays Frankfurt a M 1966 Hermann Hettner Geschichte der deutschen Literatur im 18 Jahrhlmdert 2 Bd

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Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

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- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

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Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

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Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

Stilwandel Studien zur Vorgeschichte der Goethezeit Zuumlrich 1963 p75-119 Rudolf Stamm Hamiet in Richard Flatters Translation English Studies 36 1955

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David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

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Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

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Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 24: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

dem Barock an dieses Versmaszlig anschlieszligen und auch vorzuumlglich Kennzeichen des SommemadltstTaum sind Sentenzioumls gespreizte prunkhafte Deklamation houmlfische Redeweisen Festaufzug Festspiel Verwandlung Traum und Schaumlfershyspiel erfahren im Gewande des Alexandriners eine angemessene uumlbersetzung

Den Stil der Nachbildung praumlgt wohl am staumlrksten Buumlrgers Popularitaumlts- und Verdeutschungsideal Buumlrgerianismen durchziehen die gesamte uumlbersetzung und stellen immer wieder die Treue zum Original in Frage 4 Sie zeigen sich in der Tendenz der uumlbersetzer zu einer kraumlftigen volksmaumlszligigen Diktion zu einem anschaulichen derben Stil der auch Grobheiten nicht scheut und den Text der Vorlage verschiedentlich banalisiert und trivialisiert 6 Manchmal vergreifen sich die uumlbersetzer im Ton Buumlrger leichter und haumlufiger als Schlegel der schon

4 Der Begriff raquoBuumlrgerianismus stammt von Buumlrger selbst vgL Buumlrger an A W Smlegel 31 Okt 1791 Strodtmann IV p137

Vgl folgende ziemlim willkuumlrlim herausgegriffenen Beispiele (die Uumlbersetzung von 1789 zitiere im nam JoUes Sommernachtstraum-Edition den englismen Text und die Uumlbersetzung von 1797 nam dem von Smuumlcking herausgegebenen englism-deutsmen Sommernachtstraum in der Reihe Rowohlts Klassiker Nr 48 Verszaumlhlung nam JoHes) 113 bullbull how This old moon wanes 1789 wie smleimt Die alte Luna traumlge bull weg 1797 wie langsam nimmt Der alte [Mond] ab 11213 I frown upon hirn yet he loves me still 89 Er liebt mim sumt ihn gleim mein finstrer Trotz zu smeumen 97 Er liebt mim stets trotz meinen finstern Mienen 111111 the murrion flock 89 Aas der Heerde 97 in der siemen Herde H1146 Whim she Would imitate 89 Dieszlig aumlffte sie nam 97 Dies ahmte sie bull nam 111272 Your wrongs do set a scandal on my sex 89 Du sdlaumlndest mein Geschlecht und seine heilgcn Remtc 97 Dein Unglimpf wuumlrdigt mein Gesmlemt herab II211-2S III2328 I have no gift at all in shrewishness 89 Bin zur Xantippe keineswegs gemamt 97 Bin keineswegs gesmickt zur Zaumlnkerin 1112442-447 1112450-457 1112485-494 Neben dem popularioierenden Uumlbershysetzen allgemein sind im Sommernachtstraum von 1789 Ardlaismen Neologismen und Dialektwoumlrter im besonderen Mittel der Verdeutsmung V gl z B folgende Armaismen 11154 co choose love r131 love-rokens 89 Liebe zu erkiesen 89 Minnepfaumlnder 97 den Liebsten waumlhlen 97 Liebespfaumlnder 1112123 lovers fee 111263 Apollo flies 89 Minnesold 89 Apollo fleumt 97 Liebeslohn 97 Apollo flieht IV181 strike more dead Than common sleep of all these five the sense 89 versmleuszlig all dieser fuumlnfe Sinnen 97 binde staumlrker aller Fuumlnfe Sinnen

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ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

Kurt Albrecht Shakespeare in Deutsd)land in den Jhren 1739-1770 Oppeln 1912 Beda Allemann Der fruumlh romantische Begriff einer modemen Literaturwissenschaft in

BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

G A Buumlrger-Archiv

Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

Berlin 1918 Hans Magnus Enzensberger Einzelheiten Frankfurt a M 1962 Oscar Fambach (Hrsg) Ein Jahrhundert delltscher Literaturkritik 1750-1850 5 Bde

Duumlsseldorf u Berlin 1953-63 [Fambach]

Franz Finke Die Bruumlder Schlegel als Literarhistoriker Diss Kiel 1961 [Finke]

Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

261 G A Buumlrger-Archiv

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Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

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10 Frankfurt a M 1965 Rudolf Haym Dil romantische Schule Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Geistes

Berlin 1870 Joh Matthias Heberle Katalog der von Aug W v Schlegel nachgelassenen Buumlchershy

sammlung Koumlln 1845 Erich Heller Die Reise der Kunst ins Innere und andere Essays Frankfurt a M 1966 Hermann Hettner Geschichte der deutschen Literatur im 18 Jahrhlmdert 2 Bd

Berlin 1961 Hans Georg Heun Probleme der Shakespeare-Obersetzungen Eine Bibliographie ShJb

92 1956 p 450-463 - Shakespeares Romeo und Julia in Goethes Bearbeitltng Eine Stiluntersuchung

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8283 1939 [Hocke Manierismus 11]

Roman Ingarden Werte Normen und Strukturen nach Rene Wellek DVjs 40 1966 p43-55

Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

Obersetun Vortraumlge und Beitraumlge vom InrernL4tionL4len Kongreszlig literarischer Obershysetzer in H ambtTg 1965 bg v RoJf I tal i a n der FranHurt a M 165

Pranz Jagenlauf A W Schlegel und die Lehre vom Verstehen Diss Leipzig 1934 [Jagenlauf]

Christian Janentzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 Maria Joachimi-Dege Deutsche Shakespeare-Probleme im 18 Jahrhundert und im Zeitalter der Romantik in Untersuchungen zur neueren Sprach- und Literaturshy

geschichte H12 Leipzig 1907

262

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Siegfried Kadner G A Buumlrgers Einfluszlig aul A W Schlegel BerUn 1919 (Diss Kiel 1919) [Kadner]

Luwig W Kahn Shakespeares Sonette in Deutschland Versuch einer literarischen Typoshylogie Dem 1935 [Kahn]

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p19-44 Rudolf Krauszlig Der erste Vers des beruumlhmten Hamlet-Monologs JIl1 in den deutschen

Obemtzungen ShJb 57 1921 p77-81 Marion Candler Lazenby The influence 01 Wieland and Eschenburg on Schlegels

Shakespeare Translation Johns Hopkins diss Baltimore 1942 George Leuca Wieland and the introduction 01 Shakespeare into Germany German

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1914 p12-40 Peter Mimelsen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumltshy

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Jacob Minor A WSchlegel 1804-1845 Ztsdlr fuumlr oumlsterr Gymnasien 38 1887 p590-613 733-753

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1960 Bern 1961 [Price]

Heinr Theod Roumltscher Die Kunst der dramatischen Darstellung 1 Teil Zyklus dramatischer Charaktere Berlin 1844

Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

der deutschen Literatur Diss Greifswald 1915 Wolfgang Schadewaldt Aus der Werkstatt meines Obersetzens Dargetan an der Anshy

rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

Tuumlbingen 1950 p153ff Guumlnther Schmidt Herder und A WSchlegel Diss Berlin 1917 Kurt Schreinert Der Spectateur und sein Shakespeare-Bild 1714-1716 Zugleich ein

Beitrag zur kontinentalen Fruumlhgeschichte der moralischen Wochenschriften in Shakespeare-Studien Festschrift fuumlr Heinrich Mutschmann Marburg 1951 p127shy160

Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

mensdorfer K Reichert Mlsher R Frank R Stamm u a in Theater unserer Zeit Bd7 Basel 1965 [Der deutsche Shakespeare]

Ernst Stadler Wielands Shakespeare m Quellen und Forschungen 107 Straszligburg 1910 [Stadler]

Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

Stilwandel Studien zur Vorgeschichte der Goethezeit Zuumlrich 1963 p75-119 Rudolf Stamm Hamiet in Richard Flatters Translation English Studies 36 1955

p228-238 299-308

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Heinrich Straumann Zeit aus den Fugen Zur Interpretation des Hamletbildes in Theater - Wahrheit und Wirklichkeit Freundesgabe zum sechzigsten Geburtstag von Kurt Hirsdfeld am 10 Maumlrz 1962 Zuumlrich 1962 p49-68

David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 25: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

ler seinen fein ausgebildetcn Takt untcr Beweis stellt Extrem falsche Toumlne oterlaufen ihm nicht die Schicklichkeit und Angemessenheit gegenuumlber der orlage wird nicht verletzt - Im Ausdruck wird die uumlbersetzung individualishyert und subjektiviert Sie wirkt uumlber weite Strecken natuumlrlich wenn auch z T ngeschliffen der Glaumltte ermangelnd und der Vorlage gegenuumlber vereinfachend nd vergroumlbernd Wie Buumlrger neigt sein Schuumller zur Ausschmuumlckung Vershycaumlrkung oder gar Aufschwellung und uumlberladung des einzelnen wie sein ehrer so huldigt Schlegel dem Pathos der Kraftgenies wobei der Alexandriner on seiner inneren Struktur her alle diese Tendenzen noch beguumlnstigt 6 Doch der ~eigung zur Emphase zur Drastik und zum Schwulst stehen in dieser uumlbershyetzung Grazie und Leichtigkeit empfindsamer und anakreontischer Stilshylemente entgegen 1 - Die hier skizzierten Obersetzungstendenzen treten in uumlrgers eigenen Sommernachtstraum-Nachbildungsversuchen im allgemeinen erstaumlrkt hervor Schlegel folgt seinem Lehrer nicht uneingeschraumlnkt er schwankte offenbar zwischen der Treue zu seinem Meister und seinem eigenen lichterischen Empfinden 8 In vielem kuumlndigt sich schon der Sommemachtstraum Ton 1797 an So sind Grazie und Leichtigkeit untruumlglich ein (wenn auch noch licht dominierender) Beitrag Schlegels zum ersten Sommernachtstraum auch ennzeichen der spaumlteren Nachbildung

Ohne sich auf einen detaillierten Vergleich mit der Vorlage einzulassen kann nan doch aus dieser kurzen Charakteristik des Sommernachtstraum von 1789 chon ersehen wie sehr eine uumlbersetzung dieses Stils gefaumlhrdet ist die traumshylafte spielerische Leichtigkeit der englischen Komoumldie zu verfehlen und diese mr derben Posse zu verflachen Andrerseits hat manche uumlbersetzte Passage chlegels schon die unverkennbare Anlage zur Vollkommenheit in sich geshyragen 9 welche dann bei der Umarbeitung des Sommernachtstraum entfaltet wird

Gegenuumlber der vollendeten Fassung von 1797 bleiben die Ergebnisse der uumlbersetzungsarbeit von 1789 nur Vorbereitung Schlegel uumlbt sich im verdeutshychenden Nachbilden er befolgt die Maxime der Popularitaumlt und das Treueshygtrinzip er wird vertraut mit dem experimentellen uumlbersetzen Die in den Iommemachtstraum-Manuskripten aufgezeichneten zahlreichen uumlbersetzungsshyversuche zu einzelnen Stellen legen beredtes Zeugnis ab fuumlr den experimentellen harakter des Nachbildungsverfahrens von Buumlrger und Schlegcl 10bull Diese vier

I VgL beispielsweise 11219 11241-245 [1258 f Because in choiee he is fiO oft beguiled ~9 Weil rasch und keck er oft in seiner Wahl sich taumluschet

Und bald aus Flanersinn ein neucs Spielwerk heischet n Weil er von Spiel zu Spielcn fortgezogen

In sciner Wahl so haumlufig wird betrogen 111171-175 II2126-130 IlI2411-430 III2440-447 IV190-9S

7 Vgl JoUes Schlegels Sommernachtstraum 1789 p 47 f e Ib p44 raquo Bernays EnmehungJgeJchichte p66

10 Vgl den Apparat in der Sommernachtstraum-Ausgabe von JoUes

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Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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G A Buumlrger-Archiv

Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

G A Buumlrger-Archiv

Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

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Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

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- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

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Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

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Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

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Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

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262

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rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

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Beitrag zur kontinentalen Fruumlhgeschichte der moralischen Wochenschriften in Shakespeare-Studien Festschrift fuumlr Heinrich Mutschmann Marburg 1951 p127shy160

Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

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cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

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Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

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Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

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I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

265

G A Buumlrger-Archiv

Page 26: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

Momente der uumlbersetzerischen Verfahrensweise Buumlrgerscher Manier werden von Schlegel weiterentwickelt bzw modifiziert und bleiben so konstitutiv fuumlr seine Shakespeare-Nachbildung uumlberhau pt

Buumlrger macht seinen Schuumller mit einer ganz bestimmten Haltung des uumlbershysetzens vertraut auf deren Grundlage Schlegels deutscher Shakespeare uumlbershyhaupt erst moumlglich wird Diese Haltung laumlszligt sich als subjektivistisches uumlbershysetzen kennzeichnen In der Popularitaumltsmaxime auf die sich Buumlrgers indivishydualisierendes veranschaulichendes uumlbersetzen gruumlndet und im Verdeutschungsshygrundsatz druumlckt sie sich ebenso aus wie im Stil der ganzen uumlbersetzung Wenn Bernays dem uumlbersetzer Buumlrger vorwirft und es lediglich negativ bewertet daszlig er seine einseitig ausgebildete Persoumlnlichkeit dem fremden Dichter aufshydraumlnge 11 so verkennt er welch groszlige befreiende Wirkung diese Wendung ins subjektivistische uumlbersetzen auf eine bis zu jener Zeit vorherrschende uumlbershysetzungspraxis haben mochte welche sich vom Primat des objektiv-vorbildlichen nachzuahmenden Originals abhaumlngig sieht Die uumlbertriebene Einseitigkeit der Buumlrgersdlen uumlbersetzungsweise die das Original geradezu in einen einzigen Buumlrgerianismus verwandelt zeigt an daszlig diese subjektive Wendung eben erst beginnt und sich vollzieht - Im Gegensatz zur objektivistischen vor-Buumlrgershyschen und vor-Schlegelschen Auffassung nach der das Original in der uumlbershysetzung unmittelbar womoumlglidl woumlrtlidl nachzuahmen sei geht Buumlrger davon aus der uumlbersetzer habe das Original noch einmal zu ersdlaffen und zu bilden Statt Nachahmung des Obiektiv-Vorgegebenen also subjektive Nachschoumlpfung

Dem subjektivistischen uumlbersetzer ist das Original nicht mehr naiv-unmittelshybar woumlrtlich und objektiv fraglos gegeben oder verfuumlgbar er hat die Vorlage von der er sich zB durch Gesduumlchte Sprache ete getrennt sicht neu zu ershyschaffen um sie zu besitzen Das Original ist nicht mehr als ein Objektives nachshyvollziehbar (wie das objektivistische Uumlb1rsetzungsverfahren glauben machen will) sondern kann nur im subjektiven Entwurf gesetzt werden Ausdruck dieses Entwurfscharakters ist Buumlrgers und Schlegels Verfahren des experishymentellen uumlbersetzens Entsprechend geht der eigentliche uumlbersetzungsvorgang nicht vom Original aus sondern findet im Deutschen statt Buumlrger uumlbersetzt das zunaumlchst roh und woumlrtlich aus dem Englischen uumlbertragene in seine eigene Sprache in seinen Individualstil Er uumlbersetzt nicht aus dem Englischen sondern ins Deutsche was fuumlr ihn heiszligt in eine eigene subjektive poetische Form 12

Wieland z B dessen Prosa-Shakespeare-uumlbersetzung (1762-66) stell vershy

11 Bernays EntstehungsgesdJichte p56 Bernays miszligt Buumlrgers Werk und Leistung am Ideal und Gipfel der Klassik und Romantik Ein ungerechtes und wie mir scheint hochmuumltiges Verfahren das lcitmotivisch einen groszligen Teil der Buumlrger-Literatur (vor allem die aumlltere) durdlzieht

12 VgL wie Buumlrger den Vorgang der Umbildung fremdsprachlicher Gedichte zu eigenen beschreibt den Inhalt des fremden Gedichts stellte ich deutsch dar und gab ihm Bildung und Farbe aus eigenem Vermoumlgen Wer von dem Verhaumlltnisse dieser meiner deutschen Umbildungen zu den Originalen sich einen Begriff machen will der vershygleiche nur meine Nachtfeier der Venus mit dem lateinischen Pervigilium Veneris~ (Siimtl Werke III 152 L)

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tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

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Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

Kurt Albrecht Shakespeare in Deutsd)land in den Jhren 1739-1770 Oppeln 1912 Beda Allemann Der fruumlh romantische Begriff einer modemen Literaturwissenschaft in

BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

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3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

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Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

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- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

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Duumlsseldorf u Berlin 1953-63 [Fambach]

Franz Finke Die Bruumlder Schlegel als Literarhistoriker Diss Kiel 1961 [Finke]

Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

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Schlegels Archiv fuumlr Litteraturgeschichte 10 1881 p236-262 - A W Schlegel und Shakespeare Ein Beitrag zur Wuumlrdigung der Schlegelsehen Obershy

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10 Frankfurt a M 1965 Rudolf Haym Dil romantische Schule Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Geistes

Berlin 1870 Joh Matthias Heberle Katalog der von Aug W v Schlegel nachgelassenen Buumlchershy

sammlung Koumlln 1845 Erich Heller Die Reise der Kunst ins Innere und andere Essays Frankfurt a M 1966 Hermann Hettner Geschichte der deutschen Literatur im 18 Jahrhlmdert 2 Bd

Berlin 1961 Hans Georg Heun Probleme der Shakespeare-Obersetzungen Eine Bibliographie ShJb

92 1956 p 450-463 - Shakespeares Romeo und Julia in Goethes Bearbeitltng Eine Stiluntersuchung

in Phi Studien u Quellen H24 Berlin 1965 Andreas Heusler Deutsche VersgesdJicbte 3 Bdc Berlin 1925-29 Gustav Rene Hocke Manierismus in der Literatur in rowohlts deutsche enzyklopaumldie

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Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

Obersetun Vortraumlge und Beitraumlge vom InrernL4tionL4len Kongreszlig literarischer Obershysetzer in H ambtTg 1965 bg v RoJf I tal i a n der FranHurt a M 165

Pranz Jagenlauf A W Schlegel und die Lehre vom Verstehen Diss Leipzig 1934 [Jagenlauf]

Christian Janentzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 Maria Joachimi-Dege Deutsche Shakespeare-Probleme im 18 Jahrhundert und im Zeitalter der Romantik in Untersuchungen zur neueren Sprach- und Literaturshy

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- Shakespeares Sommernachtstraum in Deutschland Einige Betrachtungen uumlber den Vorgang der Assimilation German Life and Letters XVI 1962-63 p229-237

Siegfried Kadner G A Buumlrgers Einfluszlig aul A W Schlegel BerUn 1919 (Diss Kiel 1919) [Kadner]

Luwig W Kahn Shakespeares Sonette in Deutschland Versuch einer literarischen Typoshylogie Dem 1935 [Kahn]

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p19-44 Rudolf Krauszlig Der erste Vers des beruumlhmten Hamlet-Monologs JIl1 in den deutschen

Obemtzungen ShJb 57 1921 p77-81 Marion Candler Lazenby The influence 01 Wieland and Eschenburg on Schlegels

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1953 p1-12 H Luumldeke Ludwig Tieck und das alte englische Theater Ein Beitrag zur Geschichte der

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1914 p12-40 Peter Mimelsen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumltshy

tingen 1962 (Palaestra 232) - [Rezension uumlber1 L M Pricc Die Aunahme englischer Literatur in Deutschland

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Jacob Minor A WSchlegel 1804-1845 Ztsdlr fuumlr oumlsterr Gymnasien 38 1887 p590-613 733-753

Franz Muncker A W Schlegel in ADE 31 1890 p354-368 Walter Muschg Deutschland ist Hamlet nZcit Nr17 u 18 1964 (vom 24464 und

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Berlin 1894 Lawrence Marsden Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500shy

1960 Bern 1961 [Price]

Heinr Theod Roumltscher Die Kunst der dramatischen Darstellung 1 Teil Zyklus dramatischer Charaktere Berlin 1844

Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

der deutschen Literatur Diss Greifswald 1915 Wolfgang Schadewaldt Aus der Werkstatt meines Obersetzens Dargetan an der Anshy

rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

Tuumlbingen 1950 p153ff Guumlnther Schmidt Herder und A WSchlegel Diss Berlin 1917 Kurt Schreinert Der Spectateur und sein Shakespeare-Bild 1714-1716 Zugleich ein

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Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

mensdorfer K Reichert Mlsher R Frank R Stamm u a in Theater unserer Zeit Bd7 Basel 1965 [Der deutsche Shakespeare]

Ernst Stadler Wielands Shakespeare m Quellen und Forschungen 107 Straszligburg 1910 [Stadler]

Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

Stilwandel Studien zur Vorgeschichte der Goethezeit Zuumlrich 1963 p75-119 Rudolf Stamm Hamiet in Richard Flatters Translation English Studies 36 1955

p228-238 299-308

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Heinrich Straumann Zeit aus den Fugen Zur Interpretation des Hamletbildes in Theater - Wahrheit und Wirklichkeit Freundesgabe zum sechzigsten Geburtstag von Kurt Hirsdfeld am 10 Maumlrz 1962 Zuumlrich 1962 p49-68

David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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G A Buumlrger-Archiv

Page 27: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

tretend fuumlr die objektivistische Haltung stehen mag uumlbersetzt aus dem Engshylischen was sich schon im Titel seiner uumlbertragung ausdruumlckt (Shakespear Theatralische Werk Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland) Diese uumlbersetzung zeigt weitgehend ein naiv-unmittelbares Verhaumlltnis zum englischen Text Die Moumlglichkeit einer direkten Aneignung der Vorlage wird als selbstshyverstaumlndlich vorausgesetzt desgleichen deren Vorrang neben dem der uumlbershysetzung keinerlei Eigenstaumlndigkeit zukommt Buumlrger uumlberwindet diese Haltung mit der Wendung zum Primat der Subjektivitaumlt des uumlbersetzens woraus sim dann spaumlter bei Schlegel die Konzeption von der Eigen- und Selbstaumlndigkeit der uumlbersetzung ergibt

Bei oberflaumlchlicher Betrachtung laumlszligt sich das Treueprinzip Buumlrgers wie es dann auch auf Schlegel uumlbergeht zunaumlmst gar nicht oder nur schwer mit der Haltung eines subjektivistischen uumlbersetzens vereinbaren Ja der Sommernachtsshytraum von 1789 scheint das beste Beispiel fuumlr die Unvereinbarkeit beider Maximen zu sein Allein Buumlrgers einseitiger und uumlbertriebener Subjektivismus der eigentlich erst beginnt seiner in ihm liegenden Freiheiten innezuwerden und sie daher noch nicht maszligvoll zu gebrauchen weiszlig darf nicht daruumlber hinshywegtaumluschen daszlig in dieser subjektiven Haltung der einzig moumlgliche Ansatz zur wahren Verwirklichung des Treueprinzips liegt 13 Dieses beweist Schlegels uumlbershysetzungstheorie und -praxis Wenn er - wie zu zeigen sein wird - das subshyjektivistische uumlbersetzungsverfahren Buumlrgerscher Sltbule folgerichtig zu einem kr i ti s c h e n laumlutert welches primaumlr nicht auf das Original sondern auf den subjektiven uumlbersetzungsprozeszlig reflektiert so schaff er damit die bestmoumlglichen Voraussetzungen dem Original annaumlhernd treu zu bleiben Denn der Weg des kritischen uumlbersetzungsverfahrens fuumlhrt von der uumlbersetzung aus mittelbar uumlber die kritische Reflexion zum 0 r i gin a I hin waumlhrend umgekehrt der des objektivistischen uumlbersetzens von der Vorlage weg unmittelbar zur uumlbershysetzung leitet so daszlig diese staumlndig bedroht ist von der Scylla sklavismer Treue die das Original zunichte zu machen droht und der Charybdis mehr oder weniger willkuumlrlicher Entfernung von der Vorhlge

13 Caroline Boumlhmer die spaumltere Frau A W Schlegels haumllt die subjektive Nachbildung des Sommernachtstrallms von 1789 bezeichnenderweise fuumlr eine treue Wiedergabe der englischen Vorlage Sie schreibt an Gatter (Goumlttingen 13 Nov 1791) Buumlrgers und Schlegels Sommemachtstraum sei bis jetzt bloszlige Nachbildung [I) des Originals deren Zweck mehr Treue [IJ wie Schoumlnheit und dereicherung des Theaters sei (Waitzl Schmidt I p240) In diesem Zusammenhang waumlre auch auf die geschichtliche Relashytivitiaumlt des Treuebegriffs hinzuweisen

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reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

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G A Buumlrger-Archiv

LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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G A Buumlrger-Archiv

Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

G A Buumlrger-Archiv

Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

Berlin 1918 Hans Magnus Enzensberger Einzelheiten Frankfurt a M 1962 Oscar Fambach (Hrsg) Ein Jahrhundert delltscher Literaturkritik 1750-1850 5 Bde

Duumlsseldorf u Berlin 1953-63 [Fambach]

Franz Finke Die Bruumlder Schlegel als Literarhistoriker Diss Kiel 1961 [Finke]

Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

261 G A Buumlrger-Archiv

Hans Fluck Beitraumlge zu G A Buumlrgers Sprache und Stil mit besonderer Beruumlcksichtigung seiner lliasuumlbersetzung Diss Muumlnster 1914

Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

Schlegels Archiv fuumlr Litteraturgeschichte 10 1881 p236-262 - A W Schlegel und Shakespeare Ein Beitrag zur Wuumlrdigung der Schlegelsehen Obershy

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Fortgef v Edmund Goetze 6 Bd 7 Buch 1 Abt 2 Aufl Leipzig 1898 p5-16 Harley Granville-Barker Prefaces to Shakespeare Third Series Hamlet London 1937 Friedrich Gundolf Shakespeare und der deutsche Geist 11 Aufl Muumlnchen 1959 Fritz Guumlttinger Zielsprache Theorie und Technik des Obersetzens Zuumlrich 1963 Hamlet heute Essays und Analysen Vorwort von Joachim Kaiser in sammlung insel

10 Frankfurt a M 1965 Rudolf Haym Dil romantische Schule Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Geistes

Berlin 1870 Joh Matthias Heberle Katalog der von Aug W v Schlegel nachgelassenen Buumlchershy

sammlung Koumlln 1845 Erich Heller Die Reise der Kunst ins Innere und andere Essays Frankfurt a M 1966 Hermann Hettner Geschichte der deutschen Literatur im 18 Jahrhlmdert 2 Bd

Berlin 1961 Hans Georg Heun Probleme der Shakespeare-Obersetzungen Eine Bibliographie ShJb

92 1956 p 450-463 - Shakespeares Romeo und Julia in Goethes Bearbeitltng Eine Stiluntersuchung

in Phi Studien u Quellen H24 Berlin 1965 Andreas Heusler Deutsche VersgesdJicbte 3 Bdc Berlin 1925-29 Gustav Rene Hocke Manierismus in der Literatur in rowohlts deutsche enzyklopaumldie

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Roman Ingarden Werte Normen und Strukturen nach Rene Wellek DVjs 40 1966 p43-55

Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

Obersetun Vortraumlge und Beitraumlge vom InrernL4tionL4len Kongreszlig literarischer Obershysetzer in H ambtTg 1965 bg v RoJf I tal i a n der FranHurt a M 165

Pranz Jagenlauf A W Schlegel und die Lehre vom Verstehen Diss Leipzig 1934 [Jagenlauf]

Christian Janentzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 Maria Joachimi-Dege Deutsche Shakespeare-Probleme im 18 Jahrhundert und im Zeitalter der Romantik in Untersuchungen zur neueren Sprach- und Literaturshy

geschichte H12 Leipzig 1907

262

G A Buumlrger-Archiv

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- Shakespeares Sommernachtstraum in Deutschland Einige Betrachtungen uumlber den Vorgang der Assimilation German Life and Letters XVI 1962-63 p229-237

Siegfried Kadner G A Buumlrgers Einfluszlig aul A W Schlegel BerUn 1919 (Diss Kiel 1919) [Kadner]

Luwig W Kahn Shakespeares Sonette in Deutschland Versuch einer literarischen Typoshylogie Dem 1935 [Kahn]

Kurt Kauenhoven G A Buumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 Wolfgang Kayser Kleine deutsche Versschule 6Aufl Bern 1958 Werncr Kohlschmidt Herder-Studien Untersuchungen zu Herders kritischem Stil und

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Obemtzungen ShJb 57 1921 p77-81 Marion Candler Lazenby The influence 01 Wieland and Eschenburg on Schlegels

Shakespeare Translation Johns Hopkins diss Baltimore 1942 George Leuca Wieland and the introduction 01 Shakespeare into Germany German

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Hans Juumlrg Luumlthi Das deutsche Hamletbild seit Goethe Bern 1951 W v Maltzahn Julius Caesar fuumlr die Buumlhne eingerichtet v A W Schlegel ShJb 7

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1914 p12-40 Peter Mimelsen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumltshy

tingen 1962 (Palaestra 232) - [Rezension uumlber1 L M Pricc Die Aunahme englischer Literatur in Deutschland

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Jacob Minor A WSchlegel 1804-1845 Ztsdlr fuumlr oumlsterr Gymnasien 38 1887 p590-613 733-753

Franz Muncker A W Schlegel in ADE 31 1890 p354-368 Walter Muschg Deutschland ist Hamlet nZcit Nr17 u 18 1964 (vom 24464 und

1 5 64) - Der Zauber der Abst1aktion in der Dichtung Euph 58 1964 p225-242

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Horst Oppel Das Shakespeare-Bild Goethes Mainz 1948 - Der Einfluszlig der englischen Literatur auf die deutsche Deutsche PhilolOgie im Aufshy riszlig 3 Bd Berlin 1957 p 47 ff Roy Pascal Shakespeare in Germany 1740-1815 Cambridge 1937 Nie M Pichtos Die fsthetik A W v Schlegels in ihrer geschichtlichen Entwicklung

Berlin 1894 Lawrence Marsden Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500shy

1960 Bern 1961 [Price]

Heinr Theod Roumltscher Die Kunst der dramatischen Darstellung 1 Teil Zyklus dramatischer Charaktere Berlin 1844

Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

der deutschen Literatur Diss Greifswald 1915 Wolfgang Schadewaldt Aus der Werkstatt meines Obersetzens Dargetan an der Anshy

rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

Tuumlbingen 1950 p153ff Guumlnther Schmidt Herder und A WSchlegel Diss Berlin 1917 Kurt Schreinert Der Spectateur und sein Shakespeare-Bild 1714-1716 Zugleich ein

Beitrag zur kontinentalen Fruumlhgeschichte der moralischen Wochenschriften in Shakespeare-Studien Festschrift fuumlr Heinrich Mutschmann Marburg 1951 p127shy160

Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

mensdorfer K Reichert Mlsher R Frank R Stamm u a in Theater unserer Zeit Bd7 Basel 1965 [Der deutsche Shakespeare]

Ernst Stadler Wielands Shakespeare m Quellen und Forschungen 107 Straszligburg 1910 [Stadler]

Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

Stilwandel Studien zur Vorgeschichte der Goethezeit Zuumlrich 1963 p75-119 Rudolf Stamm Hamiet in Richard Flatters Translation English Studies 36 1955

p228-238 299-308

264

G A Buumlrger-Archiv

Heinrich Straumann Zeit aus den Fugen Zur Interpretation des Hamletbildes in Theater - Wahrheit und Wirklichkeit Freundesgabe zum sechzigsten Geburtstag von Kurt Hirsdfeld am 10 Maumlrz 1962 Zuumlrich 1962 p49-68

David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

265

G A Buumlrger-Archiv

Page 28: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

reflektierendes uumlbersetzungsverfahren ist jener zarten Empirie verpflichtet von der Goethe in einem Aphorismus sagt daszlig sie sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird 61 Der deutsche Shakespeare kann als Bild der Regel als Kanon fuumlr den wissenshyschaftlichen Beobachter gelten Aus ihm laumlszligt sich eine Theorie der poetischen uumlbersetzung ableiten - Goethe fuumlgt seinem Aphorismus hinzu Diese Steigeshyrung des geistigen Vermoumlgens aber gehoumlrt einer hochgebildeten Zeit an

61 Hamb Goethe-Ausg Bd VIII Hamburg 1950 p302 (Betrachtungen im Sinne der Wanderer)

254

G A Buumlrger-Archiv

LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

255

G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

256

G A Buumlrger-Archiv

Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

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BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

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1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

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260

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Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

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Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

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Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

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- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

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Beitrag zur kontinentalen Fruumlhgeschichte der moralischen Wochenschriften in Shakespeare-Studien Festschrift fuumlr Heinrich Mutschmann Marburg 1951 p127shy160

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Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

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8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

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Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

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p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

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265

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Page 29: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

LITERA TUR VERZEICHNIS

Vor b e m e r ku n g Wenn nicht ausdruumlcklich anders angegeben zitiere ich den engshylischen Text und Schlegels uumlbersetzung des Hamlet nach der Ausgabe Shakespeare Hamtet Englisch und Deutsch In der Vbersetzung von Schlegel und Tieck herausshygegeben von L L Schuumlcking Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie von Wolfgang ctemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Liteshyratur und der Wissenschaft Bd 19) Die Vers- und Zeilennumerierung folgt derjenigen der Globe-Edition Ich habe Schuumlckings Versionen des englischen und deutschen Textes mit Schlegels Vorlagen (der siebenbaumlndigen Shakespeare-Ausgabe na c h Malone von 17861790 und der Bels Edition von 1786-88) bzw mit dem Manuskript und der Erstausgabe seiner uumlbersetzung (1797 ff wiederabgedruckt 1839-40) verglichen Geshygenuumlber Schuumlckings Edition sind die genannten Texte fuumlr diese Untersuchung die maszligshygeblichen Wo Schuumlcking von ihnen abweicht habe ich mich an sie gehalten - Fuumlr die Wahl der Schuumlcking-Ausgabe als Zitiertext ist deren Zweisprachigkeit und leichte Greifshybarkeit ausschlaggebend gewesen Um den Umfang der Arbeit nicht uumlbermaumlszligig ausshyzudehnen habe ich nur einen Teil der Belege aus dem englischen und deutschen Text ausfuumlhrlicher zitiert Wo dies nicht geschehen konnte mag der Leser den Zusammenshyhang in Schuumlckings Ausgabe nachschlagen - Weitere vergleichend herangezogene Texte sind unter AI1 dieses Verzeichnisses aufgefuumlhrt

A Texte

I A W Schlegel

August Wilhe1m von Schlegels saumlmmtliche Werke hg v Eduard Boumlcking 12 Bde Leipzig 1846-1847 [abgekuumlrzt zitiert als SW] 1

A W Schlegel Kritische Schriften und Briefe hg v Edgar Lohner 7 Bde Stutqart 1962 ff (bisher erschienen Bd 1-6 Stuttgari 1962-1967 Reihe Sprache ud Literatur)

- Kritische Schriften ausgewaumlhlt eingeleitet u erlaumlutert v Emil Staiger Zuumlrich u Stuttgart 1962 (Reihe Klassiker der Kritik hg v E Staiger)

A W Schlegels Vorlesungen uumlber schoumlne Litteratur und Kunst hg nach der Handschrift v Jacob Minor in Deutsche Litteraturdenkmale des 18 und 19 Jahrhunderts in Neudrucken hg v Bernhard Seuffert Nr17-19 Heilbronn 1884 [Neudrucke]

1 Zur Vervollstaumlndigung der saumlmmtlichen Werke vgl Rudolf Haym Die romantishysche Schule Berlin 1870 p869 Jacob Minor Zwei Rezensionen Buumlrgerischer Dichshytungen von A W Schlegel Zeitschr f oumlsterr Gymnasien 45 Wien 1894 p585-612 Kar S Guthke Zu A W Schlegels Tasso-Kenntnis German-Roman Monatsschrift Neue Folge Bd XV 1965 p202-205 (im Gegensatz zu Haym und Minor schreibt Guthke die 1789 in den Goumlttingischen Gelehrten Anzeigen p1089-92 erschienene Rezension der Gedichte Buumlrgers nicht A W Schlegel sondern Christoph Gottlob Heyne zu)

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G A Buumlrger-Archiv

A W Schlegels Vorlesungen uumlber philosophische Kunstehre hg v August Wuumlnsche Leipzig 1911

A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

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G A Buumlrger-Archiv

Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

III Autoren auszliger A W Schlegel

Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

Kurt Albrecht Shakespeare in Deutsd)land in den Jhren 1739-1770 Oppeln 1912 Beda Allemann Der fruumlh romantische Begriff einer modemen Literaturwissenschaft in

BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

G A Buumlrger-Archiv

Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

Berlin 1918 Hans Magnus Enzensberger Einzelheiten Frankfurt a M 1962 Oscar Fambach (Hrsg) Ein Jahrhundert delltscher Literaturkritik 1750-1850 5 Bde

Duumlsseldorf u Berlin 1953-63 [Fambach]

Franz Finke Die Bruumlder Schlegel als Literarhistoriker Diss Kiel 1961 [Finke]

Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

261 G A Buumlrger-Archiv

Hans Fluck Beitraumlge zu G A Buumlrgers Sprache und Stil mit besonderer Beruumlcksichtigung seiner lliasuumlbersetzung Diss Muumlnster 1914

Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

Schlegels Archiv fuumlr Litteraturgeschichte 10 1881 p236-262 - A W Schlegel und Shakespeare Ein Beitrag zur Wuumlrdigung der Schlegelsehen Obershy

setzungen Berlin 1903 Georg Gottfr Gervinus Shakespeare 4 Tle Leipzig 1849-50 Karl Goedeke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Aus den Quellen

Fortgef v Edmund Goetze 6 Bd 7 Buch 1 Abt 2 Aufl Leipzig 1898 p5-16 Harley Granville-Barker Prefaces to Shakespeare Third Series Hamlet London 1937 Friedrich Gundolf Shakespeare und der deutsche Geist 11 Aufl Muumlnchen 1959 Fritz Guumlttinger Zielsprache Theorie und Technik des Obersetzens Zuumlrich 1963 Hamlet heute Essays und Analysen Vorwort von Joachim Kaiser in sammlung insel

10 Frankfurt a M 1965 Rudolf Haym Dil romantische Schule Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Geistes

Berlin 1870 Joh Matthias Heberle Katalog der von Aug W v Schlegel nachgelassenen Buumlchershy

sammlung Koumlln 1845 Erich Heller Die Reise der Kunst ins Innere und andere Essays Frankfurt a M 1966 Hermann Hettner Geschichte der deutschen Literatur im 18 Jahrhlmdert 2 Bd

Berlin 1961 Hans Georg Heun Probleme der Shakespeare-Obersetzungen Eine Bibliographie ShJb

92 1956 p 450-463 - Shakespeares Romeo und Julia in Goethes Bearbeitltng Eine Stiluntersuchung

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Roman Ingarden Werte Normen und Strukturen nach Rene Wellek DVjs 40 1966 p43-55

Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

Obersetun Vortraumlge und Beitraumlge vom InrernL4tionL4len Kongreszlig literarischer Obershysetzer in H ambtTg 1965 bg v RoJf I tal i a n der FranHurt a M 165

Pranz Jagenlauf A W Schlegel und die Lehre vom Verstehen Diss Leipzig 1934 [Jagenlauf]

Christian Janentzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 Maria Joachimi-Dege Deutsche Shakespeare-Probleme im 18 Jahrhundert und im Zeitalter der Romantik in Untersuchungen zur neueren Sprach- und Literaturshy

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262

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Frank joUes Schlegels Sommernachtstraum Eine Textstudie uumlber die Grenzen der Obersetzungskunst M A Diss Manchester Mai 1957 [Jolles]

- Shakespeares Sommernachtstraum in Deutschland Einige Betrachtungen uumlber den Vorgang der Assimilation German Life and Letters XVI 1962-63 p229-237

Siegfried Kadner G A Buumlrgers Einfluszlig aul A W Schlegel BerUn 1919 (Diss Kiel 1919) [Kadner]

Luwig W Kahn Shakespeares Sonette in Deutschland Versuch einer literarischen Typoshylogie Dem 1935 [Kahn]

Kurt Kauenhoven G A Buumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 Wolfgang Kayser Kleine deutsche Versschule 6Aufl Bern 1958 Werncr Kohlschmidt Herder-Studien Untersuchungen zu Herders kritischem Stil und

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p19-44 Rudolf Krauszlig Der erste Vers des beruumlhmten Hamlet-Monologs JIl1 in den deutschen

Obemtzungen ShJb 57 1921 p77-81 Marion Candler Lazenby The influence 01 Wieland and Eschenburg on Schlegels

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1914 p12-40 Peter Mimelsen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumltshy

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Jacob Minor A WSchlegel 1804-1845 Ztsdlr fuumlr oumlsterr Gymnasien 38 1887 p590-613 733-753

Franz Muncker A W Schlegel in ADE 31 1890 p354-368 Walter Muschg Deutschland ist Hamlet nZcit Nr17 u 18 1964 (vom 24464 und

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der deutschen Literatur Diss Greifswald 1915 Wolfgang Schadewaldt Aus der Werkstatt meines Obersetzens Dargetan an der Anshy

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- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

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v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

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264

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David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

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Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

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Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

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A W Schlegel Etwas uumlber William Shakespeare bei Gelegenheit Wilhelm Meisters in Horen 1796 6Bd 4St p57ff

- aber Shakespeares Romeo und Julia in Horen 1797 3 Jg 6 St p18 ff - De Geographia Homerica Hannover 1788 - aber Buumlrgers hohes Lied in Neues Deutsches Museum hg v Heinr Christ Boie

Leipzig 1790 2 St p205-214 und 3 St p306-348 Athenaeum Eine Zeitschrift von A W Schlegel und Friedrich Schlegel 3 Bde Berlin

1798-1800 indische Bibliothek Eine Zeitsd)rifl von August Wilhelm von Schlegel Bonn 1823-1830

11 Shakcspcare-uumlbersctzung

A Shakespeare Bibliography by Walther Ebisch in collaboration with Levin L Schuumlcking Oxford 1931

A classilied Shakespeare Bibliography 1936-1958 by Gordon Ross Smith The Pennshysylvania State University Press 1963

The Plays of William Shakespeare Accurately printed from the text of Mr Malones edition with seIeet explanatory notes 7 vols London 178690

Dramatick writings of Will Sh with the notes of all various commentators printed complete from the best editions of Sam Johnson and George Steevens 20 vols London 1786-88 BeWs edition of Shakespcare)

The Plays and Poems 01 William Shakespeare by Edmond Malone 10 vols London 1790

William Shakespeare The Camplete Works cd by Peter Alexander London Glasgow 1960 (Tudor Edition)

Hamlet cd by Clark and Wright Oxford Clarendon Press 1872 H H Furncss (Hrsg) A New Variarum Edition af Shakespeare vol III und IV

Harnlet London u Philadelphia 1877 Hamlet ed Edw Dowden The Arden Shakespeare London 1929 Hamlet ed JQAdams Boston New York 1929 HamleI cd John Dover Wilson Cambridgc 1954 (= The Works of Shakespeare ed

for the syndics of the Cambridge University Press by John Dover Wilson vol 15) [1 D Wilson]

Sam Johnsons Dictianary 01 the Engluumlh Language 8th edit London 1786 Th Arnold Englisch-deutsches und deutsch-englisches Woumlrterbuch Leipzig 1790 Leon Kellner Shakespeare-Woumlrterbuch Leipzig 1922

[Kellner] Alexander Schmidt Shakespeare-Lexikan 2 Bde BerEn Leipzig 1923

[A Schmidt] Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel Teil 1-9

BerEn 1797-1810 Sbakspeares Hamlet uumlbersetzt von Aug Wilh Schlegel Berlin 1800 A W Schlcgcls Sommernachtstrallm in der ersten FaHung vorn Jahre 1789 nach den

Handschriften hg v Frank Jolles Goumlttingen 1967 (Palaestra 244) [Jolles Schlegels Sommernachtstraum 1789]

Shakspeares dramatische Werke uumlbersetzt von August Wilhe1m Schlegel ergaumlnzt und erlaumlutert von Ludwig Tieck Teil 1-9 Berlin 1825-1833 2Aufl Berlin 1839-40 3 Aufl Berlin 184344

256

G A Buumlrger-Archiv

Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

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Gottfricd Benn Probleme der Lyrik Wiesbaden 1951 Rudolf Borchardt Gesammelte Werke in Einzelbaumlnden 8 Bde Stuttgart 1955-1962 - Dante Deutsch (Muumlnchen Bcrlin 1923-1930) Ludwig Boumlme Saumlmtliche Schriften neu bearb und hg v Inge und Peter Rippmann

3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

Kurt Albrecht Shakespeare in Deutsd)land in den Jhren 1739-1770 Oppeln 1912 Beda Allemann Der fruumlh romantische Begriff einer modemen Literaturwissenschaft in

BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

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260

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James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

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- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

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Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

Schlegels Archiv fuumlr Litteraturgeschichte 10 1881 p236-262 - A W Schlegel und Shakespeare Ein Beitrag zur Wuumlrdigung der Schlegelsehen Obershy

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Berlin 1870 Joh Matthias Heberle Katalog der von Aug W v Schlegel nachgelassenen Buumlchershy

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Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

Obersetun Vortraumlge und Beitraumlge vom InrernL4tionL4len Kongreszlig literarischer Obershysetzer in H ambtTg 1965 bg v RoJf I tal i a n der FranHurt a M 165

Pranz Jagenlauf A W Schlegel und die Lehre vom Verstehen Diss Leipzig 1934 [Jagenlauf]

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- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

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Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

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Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

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Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

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Shakespeares dramatische Werke nach der Obersetzung von Aug Wilh Sdlegel und L rieck sorgfaumlltig revidiert und teilweise neu bearbeitet mit Einleitungen und Noten versehen unter der Redaktion von H U I r i c i hg durch die Deutsche Shakeshyspeare-Gesellschafl 12 Bde Berlin 1867-1871

Shs dramatische Werke uumlbersetzt v Aug Wilh v Schlegel und Ludw Tieck durchshygesehen v Michael Be r n a y s 12 Bde Berlin 1871-72 2 Auf 1891

Sbs dramatische Werke uumlbersetzt von Aug Wilh von Schlegel und Ludw Tieck hg v Alois B r a n d 1 Zweite kritisch durchgesehene und er Ausg 10 Bde Leipzig (1922-23) [Brandl]

Shakespeare Hamlet Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung von Schlegel und Tieck hg v L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes und einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1957 (= Rowohlts Klassiker der Literatur und der WissenschafI Bd19) [Schuumlcking]

Hamlet Englisch und Deutsch Mit Einleitung und Anmerkungen hg v L L Sc h uuml c kin g Wiesbaden 1946 (Sammlung Dieterich)

Shakespeare Ein Sommernachtstraum Englisch und Deutsch In der uumlbersetzung v Schlegel u Tieck hg von L L Sc h uuml c kin g Mit einem Essay Zum Verstaumlndnis des Werkes u einer Bibliographie v Wolfgang Clemen Hamburg 1959 (= Rowohlts Klassiker Bd48)

W Shakespeare Saumlmtliche Dramen Vollstaumlndige Ausg uumlbersetzt v A W v Schlegel Dorothea Tieck Wolf Graf Baudissin u Nicolaus Delius (Perikles) nach der 3 Schlegel-Tieck-Gesamtausgabe v 184344 Verantwortlich fuumlr die Textrevision Sicgfried Schmitz Mit Kommentaren v Werner Habicht Dieter Mehl Berta Moritz-Siebeck (unter Mitarbeit v Volker Schuh) Wolfgang Riehle u Wolfgang Weiszlig Mit einem Vorwort v Wolfgang Clemen 3 Bde Darmstadt 1967 (= Ausshygabe der Wiss Buchgesellschaft)

WShs dramatische Werke uumlbersetzt von Friedrich Bodenstedt ua Nach einer Textrevision und unter Mitwirkung von Nicolaus Delius hg v Friedrich Bodenshystedt 38 Bde Leipzig 1867-1871

W Shakespears Schauspiele Neue Ausgabe v Joh Joach Es ehe n bur g 13 Bde Zuumlrich 1775-77

WShs Schauspiele Neue ganz umgearbeitete Ausgabe von Joh Joach Eschenburg 12 Bde Zuumlrich 1798-1806

Sh Neu uumlbersetzt von Richard F I a t t er Wien Bad Bocklet Zuumlrich 1952-55 (Bdl ff) Hans Rot h e Der Elisabethanische Shakespeare 9 Bde Baden-Baden 1955-1959 Shakespear Theatralische Werke Aus dem Englischen uumlbersezt von Herrn Wieland

8 Bde Zuumlrich 1762-66 Shakespeare in deutschen Vbersetzungen bearbeitet von Hans Georg Heu n in

Studienausgaben zur neueren deutschen Literatur hg v der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fuumlr Deutsche Sprache und Literatur 2 Berlin 1957

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3 Bde Duumlsseldorf 1964 Bertolt Brecht Ausgewaumlhlte Gedichte Frankfurt a M 1960 (suhrkamp texte 3)

17 Gebhardt A W SdJlegei 257 G A Buumlrger-Archiv

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

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3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

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260

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James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

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Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

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- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

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Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

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Shakespeare Translation Johns Hopkins diss Baltimore 1942 George Leuca Wieland and the introduction 01 Shakespeare into Germany German

Quarterly XXVIII 1955 p247-255 Literaturgeschichte der Vereinigten Staaten hg v Rob E Spiller Willard Thorp

Thomas H Johnson Henry Seidel Canby Mainz 1959 Albert J Lubell Poe and A W Schlegel Journal of Eng and Germanic Philology 52

1953 p1-12 H Luumldeke Ludwig Tieck und das alte englische Theater Ein Beitrag zur Geschichte der

Romantik Frankfurt a M 1922 (= Deutsme Forsmungen hg v F Panzer u J Petersen H6)

Hans Juumlrg Luumlthi Das deutsche Hamletbild seit Goethe Bern 1951 W v Maltzahn Julius Caesar fuumlr die Buumlhne eingerichtet v A W Schlegel ShJb 7

1872 pA8-8l Bruno Markwardt Geschichte der deutschen Poetik 5 Bde Berlin 1958 ff (in Grundshy

riszlig der germanismen Philologie) Eudo C Mason Deutsche und englische Romantik Goumlttingen 1959 Heinr Christoph Matthes Thus conscience does make cowards oi us al Anglia 48

1936 p181 ff F W Meisncst Wielands translation oi Shakespeare Modern Language Review IX

1914 p12-40 Peter Mimelsen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumltshy

tingen 1962 (Palaestra 232) - [Rezension uumlber1 L M Pricc Die Aunahme englischer Literatur in Deutschland

1500-1960 Bcrn 1961 in Goumlttingisdlc Gelehrte Anzeigen 220)g Goumlttingen 1968 p239-282

Jacob Minor A WSchlegel 1804-1845 Ztsdlr fuumlr oumlsterr Gymnasien 38 1887 p590-613 733-753

Franz Muncker A W Schlegel in ADE 31 1890 p354-368 Walter Muschg Deutschland ist Hamlet nZcit Nr17 u 18 1964 (vom 24464 und

1 5 64) - Der Zauber der Abst1aktion in der Dichtung Euph 58 1964 p225-242

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G A Buumlrger-Archiv

Horst Oppel Das Shakespeare-Bild Goethes Mainz 1948 - Der Einfluszlig der englischen Literatur auf die deutsche Deutsche PhilolOgie im Aufshy riszlig 3 Bd Berlin 1957 p 47 ff Roy Pascal Shakespeare in Germany 1740-1815 Cambridge 1937 Nie M Pichtos Die fsthetik A W v Schlegels in ihrer geschichtlichen Entwicklung

Berlin 1894 Lawrence Marsden Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500shy

1960 Bern 1961 [Price]

Heinr Theod Roumltscher Die Kunst der dramatischen Darstellung 1 Teil Zyklus dramatischer Charaktere Berlin 1844

Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

der deutschen Literatur Diss Greifswald 1915 Wolfgang Schadewaldt Aus der Werkstatt meines Obersetzens Dargetan an der Anshy

rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

Tuumlbingen 1950 p153ff Guumlnther Schmidt Herder und A WSchlegel Diss Berlin 1917 Kurt Schreinert Der Spectateur und sein Shakespeare-Bild 1714-1716 Zugleich ein

Beitrag zur kontinentalen Fruumlhgeschichte der moralischen Wochenschriften in Shakespeare-Studien Festschrift fuumlr Heinrich Mutschmann Marburg 1951 p127shy160

Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

mensdorfer K Reichert Mlsher R Frank R Stamm u a in Theater unserer Zeit Bd7 Basel 1965 [Der deutsche Shakespeare]

Ernst Stadler Wielands Shakespeare m Quellen und Forschungen 107 Straszligburg 1910 [Stadler]

Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

Stilwandel Studien zur Vorgeschichte der Goethezeit Zuumlrich 1963 p75-119 Rudolf Stamm Hamiet in Richard Flatters Translation English Studies 36 1955

p228-238 299-308

264

G A Buumlrger-Archiv

Heinrich Straumann Zeit aus den Fugen Zur Interpretation des Hamletbildes in Theater - Wahrheit und Wirklichkeit Freundesgabe zum sechzigsten Geburtstag von Kurt Hirsdfeld am 10 Maumlrz 1962 Zuumlrich 1962 p49-68

David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

265

G A Buumlrger-Archiv

Page 32: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

- Ober reimlose Lyrik mit unregelmipigen Rhythmen in Versuche 2723 Heft 12 der Versuche Berlin 1960 p137-143

G A Buumlrgers saumlmtliche Werke in vier Teilen hg v Wolfgang von Wurzbach Leipzig 1902 [Saumlmtl Werke]

G A Buumlrgers Lehrbuch der Asthetik hg v Kar von Reinhard 2 szligde Berlin 1825 Hans Magnus Enzensberger Gedichte Die Elwtehung eines Gedichts Frankfurt a M

1962 (suhrkamp texte 10) Johann Wolfgang von Goethe Werke hg im Auftrag der Groszligherzogin Sophie von

Sachsen 143 Bde 1887-1920 [WAl

Goetbes Saumlmtliche Werke Jubilaumlumsausgabe in 40 Baumlnden Stuttgart und Berlin 1902-1907

Goethes Werke Hamburger Ausgabe in 14 Baumlnden Hamburg 1949tf Max Morris (Hrsg) Der junge Goethe 6 Bde Leipzig [1909-1912]

[Morris] J W v Goethe Gespraumlche Gesamtausgabe neu hg v F Frhn von Biedermann 5 Bde

2 Aufl Leipzig 1909-1911 [Biedermann]

G W F Hegel Asthetik Mit einem einfuumlhrenden Essay von Georg Lucacs hg Friedrich Bassenge Berin 1955

Heinrich Heines Saumlmtliche Werke hg v Oskar WalzeI 10 Bdc Leipzig 1910-15 Johann Gottfried Herder Saumlmtliche Werke hg v szligernhard Suphan 33 Bde Berlin

1877-1913 [Suphan]

Hugo von Hofmannsthai Gesammelte Werke hg v Herbert Steiner 14 Bde Frankshyfurt a M 1946 tf

Walter Houmlllerer (Hrsg) Theorie der modernen Lyrik Dokumente zur Poetik I in rowohlts deutsdle enzyklopaumldie Bd2313233 Reinbek bei Hamburg 1965

Wilhe1m von Humboldt Gesammelte Schriften hg v der Kgl Preuszlig Akademie der Wissenschaften 1 Abt 8Bd Berlin 1909 p119-146 (=Einleitung zur uumlbershysetzung des Agamemnon von Aeschylos) [Humboldt Einleitung zu Agamemnon]

Heinrich von Kleist Saumlmtliche Werke und Briefe hg v Helmut Sembdner 2 Bde Darmstadt 1962

Pboumlbus Ein Journal fuumlr die Kunst hg v Heinrich von Kleist und Adam H Muumlller 1 Jgbull Dresden 1808

Kar Kraus Werke hg v Heillrich Fischer 12 Bde Muumlnchen 1954-1965 Auch ich in Arcadien Kunstreisen nach Italien 1600-1900 Stuttgart 1966 (= Katalog

einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum Marbach) Heinrich Laube Ausgewaumlblte Werke in zehn Baumlnden hg v H H Houben Leipzig o J G E Lessing Saumlmtliche Schriften hg v Kar Lachmann 23 Bdebull 3 Auf bes v Franz

Muncker 1886-1924 Robert MusiI Der Mann ohne Eigenschaften in Gesammelte Werke in Einzelausgaben

hg v Adolf Frise Hamburg 1952 Novalis Schriften im Verein mit Richard Samuel hg v Paul Kluckhohn 4 Bde Leipshy

zig o J (Bibliogr Institut) Homer Die Odyssee uumlbersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt in

Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft Bd2930 1960 Schillers Saumlmtliche Werke Saumlkular-Ausgabe in 16 Baumlnden Stuttgarr und Berlin 1904shy

1905 Die Horen Eine Monatssdlrift hg v Schiller Tuumlbingen 1795 tf

258 G A Buumlrger-Archiv

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

Kurt Albrecht Shakespeare in Deutsd)land in den Jhren 1739-1770 Oppeln 1912 Beda Allemann Der fruumlh romantische Begriff einer modemen Literaturwissenschaft in

BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

G A Buumlrger-Archiv

Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

Berlin 1918 Hans Magnus Enzensberger Einzelheiten Frankfurt a M 1962 Oscar Fambach (Hrsg) Ein Jahrhundert delltscher Literaturkritik 1750-1850 5 Bde

Duumlsseldorf u Berlin 1953-63 [Fambach]

Franz Finke Die Bruumlder Schlegel als Literarhistoriker Diss Kiel 1961 [Finke]

Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

261 G A Buumlrger-Archiv

Hans Fluck Beitraumlge zu G A Buumlrgers Sprache und Stil mit besonderer Beruumlcksichtigung seiner lliasuumlbersetzung Diss Muumlnster 1914

Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

Schlegels Archiv fuumlr Litteraturgeschichte 10 1881 p236-262 - A W Schlegel und Shakespeare Ein Beitrag zur Wuumlrdigung der Schlegelsehen Obershy

setzungen Berlin 1903 Georg Gottfr Gervinus Shakespeare 4 Tle Leipzig 1849-50 Karl Goedeke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Aus den Quellen

Fortgef v Edmund Goetze 6 Bd 7 Buch 1 Abt 2 Aufl Leipzig 1898 p5-16 Harley Granville-Barker Prefaces to Shakespeare Third Series Hamlet London 1937 Friedrich Gundolf Shakespeare und der deutsche Geist 11 Aufl Muumlnchen 1959 Fritz Guumlttinger Zielsprache Theorie und Technik des Obersetzens Zuumlrich 1963 Hamlet heute Essays und Analysen Vorwort von Joachim Kaiser in sammlung insel

10 Frankfurt a M 1965 Rudolf Haym Dil romantische Schule Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Geistes

Berlin 1870 Joh Matthias Heberle Katalog der von Aug W v Schlegel nachgelassenen Buumlchershy

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Berlin 1961 Hans Georg Heun Probleme der Shakespeare-Obersetzungen Eine Bibliographie ShJb

92 1956 p 450-463 - Shakespeares Romeo und Julia in Goethes Bearbeitltng Eine Stiluntersuchung

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8283 1939 [Hocke Manierismus 11]

Roman Ingarden Werte Normen und Strukturen nach Rene Wellek DVjs 40 1966 p43-55

Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

Obersetun Vortraumlge und Beitraumlge vom InrernL4tionL4len Kongreszlig literarischer Obershysetzer in H ambtTg 1965 bg v RoJf I tal i a n der FranHurt a M 165

Pranz Jagenlauf A W Schlegel und die Lehre vom Verstehen Diss Leipzig 1934 [Jagenlauf]

Christian Janentzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 Maria Joachimi-Dege Deutsche Shakespeare-Probleme im 18 Jahrhundert und im Zeitalter der Romantik in Untersuchungen zur neueren Sprach- und Literaturshy

geschichte H12 Leipzig 1907

262

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- Shakespeares Sommernachtstraum in Deutschland Einige Betrachtungen uumlber den Vorgang der Assimilation German Life and Letters XVI 1962-63 p229-237

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Luwig W Kahn Shakespeares Sonette in Deutschland Versuch einer literarischen Typoshylogie Dem 1935 [Kahn]

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Quarterly XXVIII 1955 p247-255 Literaturgeschichte der Vereinigten Staaten hg v Rob E Spiller Willard Thorp

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1953 p1-12 H Luumldeke Ludwig Tieck und das alte englische Theater Ein Beitrag zur Geschichte der

Romantik Frankfurt a M 1922 (= Deutsme Forsmungen hg v F Panzer u J Petersen H6)

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riszlig der germanismen Philologie) Eudo C Mason Deutsche und englische Romantik Goumlttingen 1959 Heinr Christoph Matthes Thus conscience does make cowards oi us al Anglia 48

1936 p181 ff F W Meisncst Wielands translation oi Shakespeare Modern Language Review IX

1914 p12-40 Peter Mimelsen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumltshy

tingen 1962 (Palaestra 232) - [Rezension uumlber1 L M Pricc Die Aunahme englischer Literatur in Deutschland

1500-1960 Bcrn 1961 in Goumlttingisdlc Gelehrte Anzeigen 220)g Goumlttingen 1968 p239-282

Jacob Minor A WSchlegel 1804-1845 Ztsdlr fuumlr oumlsterr Gymnasien 38 1887 p590-613 733-753

Franz Muncker A W Schlegel in ADE 31 1890 p354-368 Walter Muschg Deutschland ist Hamlet nZcit Nr17 u 18 1964 (vom 24464 und

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1960 Bern 1961 [Price]

Heinr Theod Roumltscher Die Kunst der dramatischen Darstellung 1 Teil Zyklus dramatischer Charaktere Berlin 1844

Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

der deutschen Literatur Diss Greifswald 1915 Wolfgang Schadewaldt Aus der Werkstatt meines Obersetzens Dargetan an der Anshy

rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

Tuumlbingen 1950 p153ff Guumlnther Schmidt Herder und A WSchlegel Diss Berlin 1917 Kurt Schreinert Der Spectateur und sein Shakespeare-Bild 1714-1716 Zugleich ein

Beitrag zur kontinentalen Fruumlhgeschichte der moralischen Wochenschriften in Shakespeare-Studien Festschrift fuumlr Heinrich Mutschmann Marburg 1951 p127shy160

Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

mensdorfer K Reichert Mlsher R Frank R Stamm u a in Theater unserer Zeit Bd7 Basel 1965 [Der deutsche Shakespeare]

Ernst Stadler Wielands Shakespeare m Quellen und Forschungen 107 Straszligburg 1910 [Stadler]

Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

Stilwandel Studien zur Vorgeschichte der Goethezeit Zuumlrich 1963 p75-119 Rudolf Stamm Hamiet in Richard Flatters Translation English Studies 36 1955

p228-238 299-308

264

G A Buumlrger-Archiv

Heinrich Straumann Zeit aus den Fugen Zur Interpretation des Hamletbildes in Theater - Wahrheit und Wirklichkeit Freundesgabe zum sechzigsten Geburtstag von Kurt Hirsdfeld am 10 Maumlrz 1962 Zuumlrich 1962 p49-68

David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

265

G A Buumlrger-Archiv

Page 33: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

Kritisdle friedrich-Schlegel-Ausgabe hg v Ernst szligehler unter Mitwirkung VOn JeanshyJaques Anstett und Hans Eichner Muumlnchen 1958 ff [im Ersdleinen begriffen]

Friedrich Schlegel Wissemcbaft der europaumlischen Literatur Vorlesungen Aufsaumltze und Fragmente aus der Zeit von 1795-1804 Mit Einleitung und Kommentar hg v Ernst Behler in Krit Friedrich-Schlegel-Ausgabe 11 szligd 2Abt Muumlnchen 1958

Friedrich SdJlegel 1794-1802 Seine prosaischen Jugendschriften hg v J Minor 2 Bde Wien 1882 [Minor]

Friedrich Schlegel Kritische Schriften hg v Wolfdietrich Rasch 2 Auf Muumlnchen 1964 - LiteraT) Notebooh 1797-1801 edited with introduction and commentary by

Hans Eichner London 1957 [Eichner]

- Ober das Studium der griechischen Poesie hg v Paul Hankamer Godesberg 1947 Friedrich Schleiermacher Ober die verschiedenen Methoden des Obersezem in Saumlmtshy

liche Werke 3 Abt 2 Bd Berlin 1838 p 207 If Ludwig Tieck Kritische Schriften 4 Bde Leipzig 1848-52

[Krit Schr] - Das Buch uumlber Shakespeare hg v H Luumldeke in Neudrucke deutscher Literaturshy

werke des 18 und 19 JahrhundertS hg v A Leitzmann und WOehlke Nr I Halle 1920

Hans Wollfheim Die Entdeckung Shakespeares Deutsche Zeugnisse des 18 Jahrshyhunder15 Hamburg 1959 [Wollfheim]

Mme de Stael De IAllemagne Nouv ed pub dapres les mss et les cd originales avec des variantes une introd des notices et des notes par la Comtcsse Jean de Pange avec le concours de MlIe Simone Balaye Paris 1958 [de Stad De lAliemagne cd de Pange]

Sturm und Drang Kritische Schriften Plan und Auswahl von Erich Loewenthal Heidelberg (1949)

IV Briefsammlungen

Briefe von und an Gottfried August Buumlrger hg v Adolf Strodtmann 4 Bde Berlin 1874 [Strodtmann]

Caroline Briefe aus der Fruumlhromantik Nach Georg Waitz vermehrt hg v Erich Schmidt 2 Bde Leipzig 1913 [WaitzSchmidt]

Briefe an Cotta hg v Maria FehEng u Herbert Schiller 2 Bde Stuttgart 1925 und 1927

Neue Mitteilungen aus Goethes handschriftlichem Nadlasse 3 Teil Goethes Briefshywechsel mit den Gebruumldern von Humboldt 1795-1832 Im Auftrage der v Goetheshyschen Familie hg v F Th szligratranck Leipzig 1876

Goethe und die Romantik Briefe mit Erlaumluterungen hg v Carl Schuumlddekopf u Oskar Walzcl 2 Teile in Schriften der Goethe-Geselischaft XIII Weimar 1898 und XIV Weimar 1899 [SchuumlddekopfWalzel]

Herders Briefe an J G Hamann hg v OHolfmann Berlin 1889 Caroline von Herder Erinnerungen aus dem Leben JGvHerders hg v JGMuumlller

2 Bde Tuumlbingen 1820 J G v Herders Lebensbild hg v E G v Herder 3 Ede Erlangen 1846

[Lebensbild]

259 G A Buumlrger-Archiv

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

ausgabe 7 Bde Stuttgart o J Briefe von und an A WSchlegel hg v Josef Koumlrner 2 Ede Zuumlrich 1930

[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

szligrunnBern 1936-58 A W Schlegel und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe hg v

Josef Koumlrner u Ernst Wieneke Leipzig o J [Koumlrner-Wieneke]

A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

Kurt Albrecht Shakespeare in Deutsd)land in den Jhren 1739-1770 Oppeln 1912 Beda Allemann Der fruumlh romantische Begriff einer modemen Literaturwissenschaft in

BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

G A Buumlrger-Archiv

Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

Berlin 1918 Hans Magnus Enzensberger Einzelheiten Frankfurt a M 1962 Oscar Fambach (Hrsg) Ein Jahrhundert delltscher Literaturkritik 1750-1850 5 Bde

Duumlsseldorf u Berlin 1953-63 [Fambach]

Franz Finke Die Bruumlder Schlegel als Literarhistoriker Diss Kiel 1961 [Finke]

Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

261 G A Buumlrger-Archiv

Hans Fluck Beitraumlge zu G A Buumlrgers Sprache und Stil mit besonderer Beruumlcksichtigung seiner lliasuumlbersetzung Diss Muumlnster 1914

Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

Schlegels Archiv fuumlr Litteraturgeschichte 10 1881 p236-262 - A W Schlegel und Shakespeare Ein Beitrag zur Wuumlrdigung der Schlegelsehen Obershy

setzungen Berlin 1903 Georg Gottfr Gervinus Shakespeare 4 Tle Leipzig 1849-50 Karl Goedeke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Aus den Quellen

Fortgef v Edmund Goetze 6 Bd 7 Buch 1 Abt 2 Aufl Leipzig 1898 p5-16 Harley Granville-Barker Prefaces to Shakespeare Third Series Hamlet London 1937 Friedrich Gundolf Shakespeare und der deutsche Geist 11 Aufl Muumlnchen 1959 Fritz Guumlttinger Zielsprache Theorie und Technik des Obersetzens Zuumlrich 1963 Hamlet heute Essays und Analysen Vorwort von Joachim Kaiser in sammlung insel

10 Frankfurt a M 1965 Rudolf Haym Dil romantische Schule Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Geistes

Berlin 1870 Joh Matthias Heberle Katalog der von Aug W v Schlegel nachgelassenen Buumlchershy

sammlung Koumlln 1845 Erich Heller Die Reise der Kunst ins Innere und andere Essays Frankfurt a M 1966 Hermann Hettner Geschichte der deutschen Literatur im 18 Jahrhlmdert 2 Bd

Berlin 1961 Hans Georg Heun Probleme der Shakespeare-Obersetzungen Eine Bibliographie ShJb

92 1956 p 450-463 - Shakespeares Romeo und Julia in Goethes Bearbeitltng Eine Stiluntersuchung

in Phi Studien u Quellen H24 Berlin 1965 Andreas Heusler Deutsche VersgesdJicbte 3 Bdc Berlin 1925-29 Gustav Rene Hocke Manierismus in der Literatur in rowohlts deutsche enzyklopaumldie

8283 1939 [Hocke Manierismus 11]

Roman Ingarden Werte Normen und Strukturen nach Rene Wellek DVjs 40 1966 p43-55

Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

Obersetun Vortraumlge und Beitraumlge vom InrernL4tionL4len Kongreszlig literarischer Obershysetzer in H ambtTg 1965 bg v RoJf I tal i a n der FranHurt a M 165

Pranz Jagenlauf A W Schlegel und die Lehre vom Verstehen Diss Leipzig 1934 [Jagenlauf]

Christian Janentzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 Maria Joachimi-Dege Deutsche Shakespeare-Probleme im 18 Jahrhundert und im Zeitalter der Romantik in Untersuchungen zur neueren Sprach- und Literaturshy

geschichte H12 Leipzig 1907

262

G A Buumlrger-Archiv

Frank joUes Schlegels Sommernachtstraum Eine Textstudie uumlber die Grenzen der Obersetzungskunst M A Diss Manchester Mai 1957 [Jolles]

- Shakespeares Sommernachtstraum in Deutschland Einige Betrachtungen uumlber den Vorgang der Assimilation German Life and Letters XVI 1962-63 p229-237

Siegfried Kadner G A Buumlrgers Einfluszlig aul A W Schlegel BerUn 1919 (Diss Kiel 1919) [Kadner]

Luwig W Kahn Shakespeares Sonette in Deutschland Versuch einer literarischen Typoshylogie Dem 1935 [Kahn]

Kurt Kauenhoven G A Buumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 Wolfgang Kayser Kleine deutsche Versschule 6Aufl Bern 1958 Werncr Kohlschmidt Herder-Studien Untersuchungen zu Herders kritischem Stil und

zu seinen literaturkritischen Grundeinsichten in Neue Forsmung 4 Berlin 1929 Siegfried Korninger Shakespeare und seine deutschen Obersetzer ShJb 92 1956

p19-44 Rudolf Krauszlig Der erste Vers des beruumlhmten Hamlet-Monologs JIl1 in den deutschen

Obemtzungen ShJb 57 1921 p77-81 Marion Candler Lazenby The influence 01 Wieland and Eschenburg on Schlegels

Shakespeare Translation Johns Hopkins diss Baltimore 1942 George Leuca Wieland and the introduction 01 Shakespeare into Germany German

Quarterly XXVIII 1955 p247-255 Literaturgeschichte der Vereinigten Staaten hg v Rob E Spiller Willard Thorp

Thomas H Johnson Henry Seidel Canby Mainz 1959 Albert J Lubell Poe and A W Schlegel Journal of Eng and Germanic Philology 52

1953 p1-12 H Luumldeke Ludwig Tieck und das alte englische Theater Ein Beitrag zur Geschichte der

Romantik Frankfurt a M 1922 (= Deutsme Forsmungen hg v F Panzer u J Petersen H6)

Hans Juumlrg Luumlthi Das deutsche Hamletbild seit Goethe Bern 1951 W v Maltzahn Julius Caesar fuumlr die Buumlhne eingerichtet v A W Schlegel ShJb 7

1872 pA8-8l Bruno Markwardt Geschichte der deutschen Poetik 5 Bde Berlin 1958 ff (in Grundshy

riszlig der germanismen Philologie) Eudo C Mason Deutsche und englische Romantik Goumlttingen 1959 Heinr Christoph Matthes Thus conscience does make cowards oi us al Anglia 48

1936 p181 ff F W Meisncst Wielands translation oi Shakespeare Modern Language Review IX

1914 p12-40 Peter Mimelsen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumltshy

tingen 1962 (Palaestra 232) - [Rezension uumlber1 L M Pricc Die Aunahme englischer Literatur in Deutschland

1500-1960 Bcrn 1961 in Goumlttingisdlc Gelehrte Anzeigen 220)g Goumlttingen 1968 p239-282

Jacob Minor A WSchlegel 1804-1845 Ztsdlr fuumlr oumlsterr Gymnasien 38 1887 p590-613 733-753

Franz Muncker A W Schlegel in ADE 31 1890 p354-368 Walter Muschg Deutschland ist Hamlet nZcit Nr17 u 18 1964 (vom 24464 und

1 5 64) - Der Zauber der Abst1aktion in der Dichtung Euph 58 1964 p225-242

263

G A Buumlrger-Archiv

Horst Oppel Das Shakespeare-Bild Goethes Mainz 1948 - Der Einfluszlig der englischen Literatur auf die deutsche Deutsche PhilolOgie im Aufshy riszlig 3 Bd Berlin 1957 p 47 ff Roy Pascal Shakespeare in Germany 1740-1815 Cambridge 1937 Nie M Pichtos Die fsthetik A W v Schlegels in ihrer geschichtlichen Entwicklung

Berlin 1894 Lawrence Marsden Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500shy

1960 Bern 1961 [Price]

Heinr Theod Roumltscher Die Kunst der dramatischen Darstellung 1 Teil Zyklus dramatischer Charaktere Berlin 1844

Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

der deutschen Literatur Diss Greifswald 1915 Wolfgang Schadewaldt Aus der Werkstatt meines Obersetzens Dargetan an der Anshy

rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

Tuumlbingen 1950 p153ff Guumlnther Schmidt Herder und A WSchlegel Diss Berlin 1917 Kurt Schreinert Der Spectateur und sein Shakespeare-Bild 1714-1716 Zugleich ein

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Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

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Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

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Heinrich Straumann Zeit aus den Fugen Zur Interpretation des Hamletbildes in Theater - Wahrheit und Wirklichkeit Freundesgabe zum sechzigsten Geburtstag von Kurt Hirsdfeld am 10 Maumlrz 1962 Zuumlrich 1962 p49-68

David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

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p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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G A Buumlrger-Archiv

Page 34: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

Briefe an Joh Heinr Merck hg v K Wagner Darmstadt 1835 Schillers Briefe hg und mit Anmerkungen versehen von FritL Jonas Krit Gesamtshy

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[Koumlrner] Krisenjahre der Fruumlhromantik Briefe aus dem Schlegelkreis hg v J Koumlrner 3 Bde

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A W Schlegel und Frau von Staiil Nach unveroumlffentlichten Briefen erzaumlhlt von Paushyline Graumlfin de Pange 6 Aufl Hamhurg 1949 [de Pange]

Albert Leitzmann Aus Briefen der Bruumlder Schlegel an Brinckmann Euph 3 1896 p422-425

Friedrid) Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm hg v O F Walzel Berlin 1890 [Walzel]

Aus Sd)leiermachers Leben In Briefen hg v W Dihhey 4 Bde Berin 1858-1863 Ludwig Tieck und die Bruumlder Schlegel Briefe mit Einleitung und Anmerkungen hg v

H Luumldeke Frankfurt a M 1930 [Luumldeke Tieck und die Bruumlder Schlegel]

Briefe an Ludwig Tieck ausgewaumlhlt und hg v Kar v Holtei 4 Bde Breslau 1864 Goethe und Schiller in Briefen von Heinr Voszlig dem juumlngeren hg v HGGraumlf Leipshy

zig 1896

B Literatur

Kurt Albrecht Shakespeare in Deutsd)land in den Jhren 1739-1770 Oppeln 1912 Beda Allemann Der fruumlh romantische Begriff einer modemen Literaturwissenschaft in

BA Ober das Dichterische Pfullingen 1957 p53-83 Bruno Aszligmann Studien zur A W Schlegeischen Shakespeare-U bersetzung Die Wortshy

spiele Dresden 1906 (Progr Drei-Koumlnig-~chule) Margaret E Atkinson A W Schlegel as a Translator of Shakespeare Oxford 1958 Erich Auerbach Mimesis Dargesellte Wirklichkeit in der abendlaumlndischen Literatur

3 Aufl Bern 1964 Friedrich Beissner Haumllderlins Ubersetzungen aus dem Griechischen 2 Aufl Stuttgart

1961 Walter Benjamin Die Aufgabe des Ubersetzers in Schriften Bdl Frankfurt aM

1955 p40ff - Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik in Schriften Bd 2 p 420 ff Michael Bernays Zur Entstehulgtgsgeschichte des Schlegelschtm Shakespeare Leipzig

1872 [Bernays Entstehungsgeschichte]

- Vor- und Nachwort zum neuen Abdmck des Schlegel-Tieckschen Shakespeare Preuszlig Jahrbuumlcher 68 1891 p 524 ff

- Der Schlegel-Tiecksche Shakespeare Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellshysdlaft 1 1865 p396-405 (ShJb 1]

Alfred Besenbeck Kunstanschauung und Kunstlehre A W Schlegels Berlin 1930 (= Germanische Studien 87)

260

G A Buumlrger-Archiv

Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

Berlin 1918 Hans Magnus Enzensberger Einzelheiten Frankfurt a M 1962 Oscar Fambach (Hrsg) Ein Jahrhundert delltscher Literaturkritik 1750-1850 5 Bde

Duumlsseldorf u Berlin 1953-63 [Fambach]

Franz Finke Die Bruumlder Schlegel als Literarhistoriker Diss Kiel 1961 [Finke]

Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

261 G A Buumlrger-Archiv

Hans Fluck Beitraumlge zu G A Buumlrgers Sprache und Stil mit besonderer Beruumlcksichtigung seiner lliasuumlbersetzung Diss Muumlnster 1914

Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

Schlegels Archiv fuumlr Litteraturgeschichte 10 1881 p236-262 - A W Schlegel und Shakespeare Ein Beitrag zur Wuumlrdigung der Schlegelsehen Obershy

setzungen Berlin 1903 Georg Gottfr Gervinus Shakespeare 4 Tle Leipzig 1849-50 Karl Goedeke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Aus den Quellen

Fortgef v Edmund Goetze 6 Bd 7 Buch 1 Abt 2 Aufl Leipzig 1898 p5-16 Harley Granville-Barker Prefaces to Shakespeare Third Series Hamlet London 1937 Friedrich Gundolf Shakespeare und der deutsche Geist 11 Aufl Muumlnchen 1959 Fritz Guumlttinger Zielsprache Theorie und Technik des Obersetzens Zuumlrich 1963 Hamlet heute Essays und Analysen Vorwort von Joachim Kaiser in sammlung insel

10 Frankfurt a M 1965 Rudolf Haym Dil romantische Schule Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Geistes

Berlin 1870 Joh Matthias Heberle Katalog der von Aug W v Schlegel nachgelassenen Buumlchershy

sammlung Koumlln 1845 Erich Heller Die Reise der Kunst ins Innere und andere Essays Frankfurt a M 1966 Hermann Hettner Geschichte der deutschen Literatur im 18 Jahrhlmdert 2 Bd

Berlin 1961 Hans Georg Heun Probleme der Shakespeare-Obersetzungen Eine Bibliographie ShJb

92 1956 p 450-463 - Shakespeares Romeo und Julia in Goethes Bearbeitltng Eine Stiluntersuchung

in Phi Studien u Quellen H24 Berlin 1965 Andreas Heusler Deutsche VersgesdJicbte 3 Bdc Berlin 1925-29 Gustav Rene Hocke Manierismus in der Literatur in rowohlts deutsche enzyklopaumldie

8283 1939 [Hocke Manierismus 11]

Roman Ingarden Werte Normen und Strukturen nach Rene Wellek DVjs 40 1966 p43-55

Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

Obersetun Vortraumlge und Beitraumlge vom InrernL4tionL4len Kongreszlig literarischer Obershysetzer in H ambtTg 1965 bg v RoJf I tal i a n der FranHurt a M 165

Pranz Jagenlauf A W Schlegel und die Lehre vom Verstehen Diss Leipzig 1934 [Jagenlauf]

Christian Janentzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 Maria Joachimi-Dege Deutsche Shakespeare-Probleme im 18 Jahrhundert und im Zeitalter der Romantik in Untersuchungen zur neueren Sprach- und Literaturshy

geschichte H12 Leipzig 1907

262

G A Buumlrger-Archiv

Frank joUes Schlegels Sommernachtstraum Eine Textstudie uumlber die Grenzen der Obersetzungskunst M A Diss Manchester Mai 1957 [Jolles]

- Shakespeares Sommernachtstraum in Deutschland Einige Betrachtungen uumlber den Vorgang der Assimilation German Life and Letters XVI 1962-63 p229-237

Siegfried Kadner G A Buumlrgers Einfluszlig aul A W Schlegel BerUn 1919 (Diss Kiel 1919) [Kadner]

Luwig W Kahn Shakespeares Sonette in Deutschland Versuch einer literarischen Typoshylogie Dem 1935 [Kahn]

Kurt Kauenhoven G A Buumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 Wolfgang Kayser Kleine deutsche Versschule 6Aufl Bern 1958 Werncr Kohlschmidt Herder-Studien Untersuchungen zu Herders kritischem Stil und

zu seinen literaturkritischen Grundeinsichten in Neue Forsmung 4 Berlin 1929 Siegfried Korninger Shakespeare und seine deutschen Obersetzer ShJb 92 1956

p19-44 Rudolf Krauszlig Der erste Vers des beruumlhmten Hamlet-Monologs JIl1 in den deutschen

Obemtzungen ShJb 57 1921 p77-81 Marion Candler Lazenby The influence 01 Wieland and Eschenburg on Schlegels

Shakespeare Translation Johns Hopkins diss Baltimore 1942 George Leuca Wieland and the introduction 01 Shakespeare into Germany German

Quarterly XXVIII 1955 p247-255 Literaturgeschichte der Vereinigten Staaten hg v Rob E Spiller Willard Thorp

Thomas H Johnson Henry Seidel Canby Mainz 1959 Albert J Lubell Poe and A W Schlegel Journal of Eng and Germanic Philology 52

1953 p1-12 H Luumldeke Ludwig Tieck und das alte englische Theater Ein Beitrag zur Geschichte der

Romantik Frankfurt a M 1922 (= Deutsme Forsmungen hg v F Panzer u J Petersen H6)

Hans Juumlrg Luumlthi Das deutsche Hamletbild seit Goethe Bern 1951 W v Maltzahn Julius Caesar fuumlr die Buumlhne eingerichtet v A W Schlegel ShJb 7

1872 pA8-8l Bruno Markwardt Geschichte der deutschen Poetik 5 Bde Berlin 1958 ff (in Grundshy

riszlig der germanismen Philologie) Eudo C Mason Deutsche und englische Romantik Goumlttingen 1959 Heinr Christoph Matthes Thus conscience does make cowards oi us al Anglia 48

1936 p181 ff F W Meisncst Wielands translation oi Shakespeare Modern Language Review IX

1914 p12-40 Peter Mimelsen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumltshy

tingen 1962 (Palaestra 232) - [Rezension uumlber1 L M Pricc Die Aunahme englischer Literatur in Deutschland

1500-1960 Bcrn 1961 in Goumlttingisdlc Gelehrte Anzeigen 220)g Goumlttingen 1968 p239-282

Jacob Minor A WSchlegel 1804-1845 Ztsdlr fuumlr oumlsterr Gymnasien 38 1887 p590-613 733-753

Franz Muncker A W Schlegel in ADE 31 1890 p354-368 Walter Muschg Deutschland ist Hamlet nZcit Nr17 u 18 1964 (vom 24464 und

1 5 64) - Der Zauber der Abst1aktion in der Dichtung Euph 58 1964 p225-242

263

G A Buumlrger-Archiv

Horst Oppel Das Shakespeare-Bild Goethes Mainz 1948 - Der Einfluszlig der englischen Literatur auf die deutsche Deutsche PhilolOgie im Aufshy riszlig 3 Bd Berlin 1957 p 47 ff Roy Pascal Shakespeare in Germany 1740-1815 Cambridge 1937 Nie M Pichtos Die fsthetik A W v Schlegels in ihrer geschichtlichen Entwicklung

Berlin 1894 Lawrence Marsden Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500shy

1960 Bern 1961 [Price]

Heinr Theod Roumltscher Die Kunst der dramatischen Darstellung 1 Teil Zyklus dramatischer Charaktere Berlin 1844

Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

der deutschen Literatur Diss Greifswald 1915 Wolfgang Schadewaldt Aus der Werkstatt meines Obersetzens Dargetan an der Anshy

rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

Tuumlbingen 1950 p153ff Guumlnther Schmidt Herder und A WSchlegel Diss Berlin 1917 Kurt Schreinert Der Spectateur und sein Shakespeare-Bild 1714-1716 Zugleich ein

Beitrag zur kontinentalen Fruumlhgeschichte der moralischen Wochenschriften in Shakespeare-Studien Festschrift fuumlr Heinrich Mutschmann Marburg 1951 p127shy160

Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

mensdorfer K Reichert Mlsher R Frank R Stamm u a in Theater unserer Zeit Bd7 Basel 1965 [Der deutsche Shakespeare]

Ernst Stadler Wielands Shakespeare m Quellen und Forschungen 107 Straszligburg 1910 [Stadler]

Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

Stilwandel Studien zur Vorgeschichte der Goethezeit Zuumlrich 1963 p75-119 Rudolf Stamm Hamiet in Richard Flatters Translation English Studies 36 1955

p228-238 299-308

264

G A Buumlrger-Archiv

Heinrich Straumann Zeit aus den Fugen Zur Interpretation des Hamletbildes in Theater - Wahrheit und Wirklichkeit Freundesgabe zum sechzigsten Geburtstag von Kurt Hirsdfeld am 10 Maumlrz 1962 Zuumlrich 1962 p49-68

David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

265

G A Buumlrger-Archiv

Page 35: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

Borchardt-Wustmann-Schoppe Die sprichwoumlrtlichen ~edensarten im deutscben Volksshymund 7 Auf neu bearb v Alfred Schirmer Leipzig 1954

James Boyd Goethe und Shakespeare in Arbeitsgemeinschaft fuumlr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Geisteswissenschafren H98 Koumlln 1962

Andrew Cecil Bradley Shakespearean Tragedy Lectures on Hamlet Othello King Lear Macbeth London 1904 [Bradley)

Georg Brandes Die romantische Schule in Deutschland in G B Hauptstroumlmungen der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Bd1 T2 3 Aufl Berlin 1924 p 171 ff [nrandes Hauptstroumlmungen]

Herman Brach Einige Bemerkungen zur Philosophie und Technik des Obersetzens in HB Dichten und Erkennen Essays BdI Zuumlrich 1955 p277-294

Reuben A Brower (Ed) On Translation Cambridge Harvard University Press 1959 Harvard Studies in comparative litterature 23)

Michael Buselmeier Der Weltmann und die Wissenschaft von der Literatur Neue Deutsche Hefte 116 jg14 HA 1967 p124-134

Irmentraud Candidus Erika Roller Der Sommernachtstraum von Wie land bis Flatter ShJb 92 128 ffbull

Wolfgang Clemen Shs Bilder Ihre Entwicklung und ihre Funktion im dramatischen Werk Mit einem Ausblick auf Bild und Gleichnis im Elisabethanischen Zeitalter Bann 1936 (= Bonner Studien zur engt Phi 27)

Hermann Conrad Schwierigkeiten der Shakspere-Obersetzung Erlaumluterung zweifelshyhafter Stellen Halle 1906 [Conrad Schwierigkeiten)

- Unechtheiten in der ersten Ausgabe der Schlegelschen Shakespeare-Obersetzung 1797-1801 nachgewiesen aus seinen Manuskripten Zeitschr f franzOumls u eng Unterr XI 1912 p 289 ff 385 ff 451 ff [Conrad Unechtheiten]

- Grundsaumltze und Vorschlaumlge zur Verbesserung des Schlegelschen Shakespeare-Textes ShJb 381902 p212-23 und Shjb 39 1903 p179-201

Ernst Roben Curtius Europaumlische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern 1963 (4 Aufl)

Die Tiecksche Shaksperekritik beleuchtet von N Delius Ein Supplement zu Shakshyspeares dramatische Werke Uebersetzt von A W von Schlegel ergaumlnzt und ershylaumlutert von Ludwig Tieck Bonn 1846

Max Deutschbein Der Hamletmonolog To be or not 10 be Shjb 8081 1946 p31-69

Wilhelm Dobbek Herder und Shakespeare ShJb 91 1955 p25-51 Siegbert Elkuszlig Zur Beurteilung der Romantik und zur Kritik ihrer Erforschung

Berlin 1918 Hans Magnus Enzensberger Einzelheiten Frankfurt a M 1962 Oscar Fambach (Hrsg) Ein Jahrhundert delltscher Literaturkritik 1750-1850 5 Bde

Duumlsseldorf u Berlin 1953-63 [Fambach]

Franz Finke Die Bruumlder Schlegel als Literarhistoriker Diss Kiel 1961 [Finke]

Richard Flatter Schlegel und Schlegel-Tieck in R F Triumph der Gnade Wien 1956 p70-83

- Kar Kraus als Nachdichter Shakespearrs Eine sprachkritische Untersuchung Wien 1933

261 G A Buumlrger-Archiv

Hans Fluck Beitraumlge zu G A Buumlrgers Sprache und Stil mit besonderer Beruumlcksichtigung seiner lliasuumlbersetzung Diss Muumlnster 1914

Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

Schlegels Archiv fuumlr Litteraturgeschichte 10 1881 p236-262 - A W Schlegel und Shakespeare Ein Beitrag zur Wuumlrdigung der Schlegelsehen Obershy

setzungen Berlin 1903 Georg Gottfr Gervinus Shakespeare 4 Tle Leipzig 1849-50 Karl Goedeke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Aus den Quellen

Fortgef v Edmund Goetze 6 Bd 7 Buch 1 Abt 2 Aufl Leipzig 1898 p5-16 Harley Granville-Barker Prefaces to Shakespeare Third Series Hamlet London 1937 Friedrich Gundolf Shakespeare und der deutsche Geist 11 Aufl Muumlnchen 1959 Fritz Guumlttinger Zielsprache Theorie und Technik des Obersetzens Zuumlrich 1963 Hamlet heute Essays und Analysen Vorwort von Joachim Kaiser in sammlung insel

10 Frankfurt a M 1965 Rudolf Haym Dil romantische Schule Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Geistes

Berlin 1870 Joh Matthias Heberle Katalog der von Aug W v Schlegel nachgelassenen Buumlchershy

sammlung Koumlln 1845 Erich Heller Die Reise der Kunst ins Innere und andere Essays Frankfurt a M 1966 Hermann Hettner Geschichte der deutschen Literatur im 18 Jahrhlmdert 2 Bd

Berlin 1961 Hans Georg Heun Probleme der Shakespeare-Obersetzungen Eine Bibliographie ShJb

92 1956 p 450-463 - Shakespeares Romeo und Julia in Goethes Bearbeitltng Eine Stiluntersuchung

in Phi Studien u Quellen H24 Berlin 1965 Andreas Heusler Deutsche VersgesdJicbte 3 Bdc Berlin 1925-29 Gustav Rene Hocke Manierismus in der Literatur in rowohlts deutsche enzyklopaumldie

8283 1939 [Hocke Manierismus 11]

Roman Ingarden Werte Normen und Strukturen nach Rene Wellek DVjs 40 1966 p43-55

Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

Obersetun Vortraumlge und Beitraumlge vom InrernL4tionL4len Kongreszlig literarischer Obershysetzer in H ambtTg 1965 bg v RoJf I tal i a n der FranHurt a M 165

Pranz Jagenlauf A W Schlegel und die Lehre vom Verstehen Diss Leipzig 1934 [Jagenlauf]

Christian Janentzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 Maria Joachimi-Dege Deutsche Shakespeare-Probleme im 18 Jahrhundert und im Zeitalter der Romantik in Untersuchungen zur neueren Sprach- und Literaturshy

geschichte H12 Leipzig 1907

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Frank joUes Schlegels Sommernachtstraum Eine Textstudie uumlber die Grenzen der Obersetzungskunst M A Diss Manchester Mai 1957 [Jolles]

- Shakespeares Sommernachtstraum in Deutschland Einige Betrachtungen uumlber den Vorgang der Assimilation German Life and Letters XVI 1962-63 p229-237

Siegfried Kadner G A Buumlrgers Einfluszlig aul A W Schlegel BerUn 1919 (Diss Kiel 1919) [Kadner]

Luwig W Kahn Shakespeares Sonette in Deutschland Versuch einer literarischen Typoshylogie Dem 1935 [Kahn]

Kurt Kauenhoven G A Buumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 Wolfgang Kayser Kleine deutsche Versschule 6Aufl Bern 1958 Werncr Kohlschmidt Herder-Studien Untersuchungen zu Herders kritischem Stil und

zu seinen literaturkritischen Grundeinsichten in Neue Forsmung 4 Berlin 1929 Siegfried Korninger Shakespeare und seine deutschen Obersetzer ShJb 92 1956

p19-44 Rudolf Krauszlig Der erste Vers des beruumlhmten Hamlet-Monologs JIl1 in den deutschen

Obemtzungen ShJb 57 1921 p77-81 Marion Candler Lazenby The influence 01 Wieland and Eschenburg on Schlegels

Shakespeare Translation Johns Hopkins diss Baltimore 1942 George Leuca Wieland and the introduction 01 Shakespeare into Germany German

Quarterly XXVIII 1955 p247-255 Literaturgeschichte der Vereinigten Staaten hg v Rob E Spiller Willard Thorp

Thomas H Johnson Henry Seidel Canby Mainz 1959 Albert J Lubell Poe and A W Schlegel Journal of Eng and Germanic Philology 52

1953 p1-12 H Luumldeke Ludwig Tieck und das alte englische Theater Ein Beitrag zur Geschichte der

Romantik Frankfurt a M 1922 (= Deutsme Forsmungen hg v F Panzer u J Petersen H6)

Hans Juumlrg Luumlthi Das deutsche Hamletbild seit Goethe Bern 1951 W v Maltzahn Julius Caesar fuumlr die Buumlhne eingerichtet v A W Schlegel ShJb 7

1872 pA8-8l Bruno Markwardt Geschichte der deutschen Poetik 5 Bde Berlin 1958 ff (in Grundshy

riszlig der germanismen Philologie) Eudo C Mason Deutsche und englische Romantik Goumlttingen 1959 Heinr Christoph Matthes Thus conscience does make cowards oi us al Anglia 48

1936 p181 ff F W Meisncst Wielands translation oi Shakespeare Modern Language Review IX

1914 p12-40 Peter Mimelsen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumltshy

tingen 1962 (Palaestra 232) - [Rezension uumlber1 L M Pricc Die Aunahme englischer Literatur in Deutschland

1500-1960 Bcrn 1961 in Goumlttingisdlc Gelehrte Anzeigen 220)g Goumlttingen 1968 p239-282

Jacob Minor A WSchlegel 1804-1845 Ztsdlr fuumlr oumlsterr Gymnasien 38 1887 p590-613 733-753

Franz Muncker A W Schlegel in ADE 31 1890 p354-368 Walter Muschg Deutschland ist Hamlet nZcit Nr17 u 18 1964 (vom 24464 und

1 5 64) - Der Zauber der Abst1aktion in der Dichtung Euph 58 1964 p225-242

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G A Buumlrger-Archiv

Horst Oppel Das Shakespeare-Bild Goethes Mainz 1948 - Der Einfluszlig der englischen Literatur auf die deutsche Deutsche PhilolOgie im Aufshy riszlig 3 Bd Berlin 1957 p 47 ff Roy Pascal Shakespeare in Germany 1740-1815 Cambridge 1937 Nie M Pichtos Die fsthetik A W v Schlegels in ihrer geschichtlichen Entwicklung

Berlin 1894 Lawrence Marsden Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500shy

1960 Bern 1961 [Price]

Heinr Theod Roumltscher Die Kunst der dramatischen Darstellung 1 Teil Zyklus dramatischer Charaktere Berlin 1844

Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

der deutschen Literatur Diss Greifswald 1915 Wolfgang Schadewaldt Aus der Werkstatt meines Obersetzens Dargetan an der Anshy

rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

Tuumlbingen 1950 p153ff Guumlnther Schmidt Herder und A WSchlegel Diss Berlin 1917 Kurt Schreinert Der Spectateur und sein Shakespeare-Bild 1714-1716 Zugleich ein

Beitrag zur kontinentalen Fruumlhgeschichte der moralischen Wochenschriften in Shakespeare-Studien Festschrift fuumlr Heinrich Mutschmann Marburg 1951 p127shy160

Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

mensdorfer K Reichert Mlsher R Frank R Stamm u a in Theater unserer Zeit Bd7 Basel 1965 [Der deutsche Shakespeare]

Ernst Stadler Wielands Shakespeare m Quellen und Forschungen 107 Straszligburg 1910 [Stadler]

Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

Stilwandel Studien zur Vorgeschichte der Goethezeit Zuumlrich 1963 p75-119 Rudolf Stamm Hamiet in Richard Flatters Translation English Studies 36 1955

p228-238 299-308

264

G A Buumlrger-Archiv

Heinrich Straumann Zeit aus den Fugen Zur Interpretation des Hamletbildes in Theater - Wahrheit und Wirklichkeit Freundesgabe zum sechzigsten Geburtstag von Kurt Hirsdfeld am 10 Maumlrz 1962 Zuumlrich 1962 p49-68

David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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G A Buumlrger-Archiv

Page 36: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

Hans Fluck Beitraumlge zu G A Buumlrgers Sprache und Stil mit besonderer Beruumlcksichtigung seiner lliasuumlbersetzung Diss Muumlnster 1914

Walter Fraumlnzel Geschichte des Obersettens im 18 Jahrhundert in Beitraumlge zur Kulturshyund Universalgeschichte Bd25 Leipzig 1914 [Fraumlnzel]

Hugo Friedrich Zur Frage der Obersetzungsktmst Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidclberg 1965

Charlcs Galusky Guillaume de Schlegel Revue des deux mondes T 13 1 Febr 1846 p400-442

Peter F Ganz Der Einfluszlig des Englischen auf den deutschen Wortschatz 1640-1815 Berlin 1957

Rudolph Genee Geschichte der Shakespeareschen Dramen in Deutschland Leipzig 1870 - Studien zu Schlegels Shakespcare-Obersetzung Nach den Handschriften A W

Schlegels Archiv fuumlr Litteraturgeschichte 10 1881 p236-262 - A W Schlegel und Shakespeare Ein Beitrag zur Wuumlrdigung der Schlegelsehen Obershy

setzungen Berlin 1903 Georg Gottfr Gervinus Shakespeare 4 Tle Leipzig 1849-50 Karl Goedeke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Aus den Quellen

Fortgef v Edmund Goetze 6 Bd 7 Buch 1 Abt 2 Aufl Leipzig 1898 p5-16 Harley Granville-Barker Prefaces to Shakespeare Third Series Hamlet London 1937 Friedrich Gundolf Shakespeare und der deutsche Geist 11 Aufl Muumlnchen 1959 Fritz Guumlttinger Zielsprache Theorie und Technik des Obersetzens Zuumlrich 1963 Hamlet heute Essays und Analysen Vorwort von Joachim Kaiser in sammlung insel

10 Frankfurt a M 1965 Rudolf Haym Dil romantische Schule Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Geistes

Berlin 1870 Joh Matthias Heberle Katalog der von Aug W v Schlegel nachgelassenen Buumlchershy

sammlung Koumlln 1845 Erich Heller Die Reise der Kunst ins Innere und andere Essays Frankfurt a M 1966 Hermann Hettner Geschichte der deutschen Literatur im 18 Jahrhlmdert 2 Bd

Berlin 1961 Hans Georg Heun Probleme der Shakespeare-Obersetzungen Eine Bibliographie ShJb

92 1956 p 450-463 - Shakespeares Romeo und Julia in Goethes Bearbeitltng Eine Stiluntersuchung

in Phi Studien u Quellen H24 Berlin 1965 Andreas Heusler Deutsche VersgesdJicbte 3 Bdc Berlin 1925-29 Gustav Rene Hocke Manierismus in der Literatur in rowohlts deutsche enzyklopaumldie

8283 1939 [Hocke Manierismus 11]

Roman Ingarden Werte Normen und Strukturen nach Rene Wellek DVjs 40 1966 p43-55

Hcrrha Isaacscn Der junge Herder und Shakespeare in Germanische Studien H93 Bcrlin 1930

Obersetun Vortraumlge und Beitraumlge vom InrernL4tionL4len Kongreszlig literarischer Obershysetzer in H ambtTg 1965 bg v RoJf I tal i a n der FranHurt a M 165

Pranz Jagenlauf A W Schlegel und die Lehre vom Verstehen Diss Leipzig 1934 [Jagenlauf]

Christian Janentzky G A Buumlrgers Asthetik Berlin 1909 Maria Joachimi-Dege Deutsche Shakespeare-Probleme im 18 Jahrhundert und im Zeitalter der Romantik in Untersuchungen zur neueren Sprach- und Literaturshy

geschichte H12 Leipzig 1907

262

G A Buumlrger-Archiv

Frank joUes Schlegels Sommernachtstraum Eine Textstudie uumlber die Grenzen der Obersetzungskunst M A Diss Manchester Mai 1957 [Jolles]

- Shakespeares Sommernachtstraum in Deutschland Einige Betrachtungen uumlber den Vorgang der Assimilation German Life and Letters XVI 1962-63 p229-237

Siegfried Kadner G A Buumlrgers Einfluszlig aul A W Schlegel BerUn 1919 (Diss Kiel 1919) [Kadner]

Luwig W Kahn Shakespeares Sonette in Deutschland Versuch einer literarischen Typoshylogie Dem 1935 [Kahn]

Kurt Kauenhoven G A Buumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 Wolfgang Kayser Kleine deutsche Versschule 6Aufl Bern 1958 Werncr Kohlschmidt Herder-Studien Untersuchungen zu Herders kritischem Stil und

zu seinen literaturkritischen Grundeinsichten in Neue Forsmung 4 Berlin 1929 Siegfried Korninger Shakespeare und seine deutschen Obersetzer ShJb 92 1956

p19-44 Rudolf Krauszlig Der erste Vers des beruumlhmten Hamlet-Monologs JIl1 in den deutschen

Obemtzungen ShJb 57 1921 p77-81 Marion Candler Lazenby The influence 01 Wieland and Eschenburg on Schlegels

Shakespeare Translation Johns Hopkins diss Baltimore 1942 George Leuca Wieland and the introduction 01 Shakespeare into Germany German

Quarterly XXVIII 1955 p247-255 Literaturgeschichte der Vereinigten Staaten hg v Rob E Spiller Willard Thorp

Thomas H Johnson Henry Seidel Canby Mainz 1959 Albert J Lubell Poe and A W Schlegel Journal of Eng and Germanic Philology 52

1953 p1-12 H Luumldeke Ludwig Tieck und das alte englische Theater Ein Beitrag zur Geschichte der

Romantik Frankfurt a M 1922 (= Deutsme Forsmungen hg v F Panzer u J Petersen H6)

Hans Juumlrg Luumlthi Das deutsche Hamletbild seit Goethe Bern 1951 W v Maltzahn Julius Caesar fuumlr die Buumlhne eingerichtet v A W Schlegel ShJb 7

1872 pA8-8l Bruno Markwardt Geschichte der deutschen Poetik 5 Bde Berlin 1958 ff (in Grundshy

riszlig der germanismen Philologie) Eudo C Mason Deutsche und englische Romantik Goumlttingen 1959 Heinr Christoph Matthes Thus conscience does make cowards oi us al Anglia 48

1936 p181 ff F W Meisncst Wielands translation oi Shakespeare Modern Language Review IX

1914 p12-40 Peter Mimelsen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumltshy

tingen 1962 (Palaestra 232) - [Rezension uumlber1 L M Pricc Die Aunahme englischer Literatur in Deutschland

1500-1960 Bcrn 1961 in Goumlttingisdlc Gelehrte Anzeigen 220)g Goumlttingen 1968 p239-282

Jacob Minor A WSchlegel 1804-1845 Ztsdlr fuumlr oumlsterr Gymnasien 38 1887 p590-613 733-753

Franz Muncker A W Schlegel in ADE 31 1890 p354-368 Walter Muschg Deutschland ist Hamlet nZcit Nr17 u 18 1964 (vom 24464 und

1 5 64) - Der Zauber der Abst1aktion in der Dichtung Euph 58 1964 p225-242

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G A Buumlrger-Archiv

Horst Oppel Das Shakespeare-Bild Goethes Mainz 1948 - Der Einfluszlig der englischen Literatur auf die deutsche Deutsche PhilolOgie im Aufshy riszlig 3 Bd Berlin 1957 p 47 ff Roy Pascal Shakespeare in Germany 1740-1815 Cambridge 1937 Nie M Pichtos Die fsthetik A W v Schlegels in ihrer geschichtlichen Entwicklung

Berlin 1894 Lawrence Marsden Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500shy

1960 Bern 1961 [Price]

Heinr Theod Roumltscher Die Kunst der dramatischen Darstellung 1 Teil Zyklus dramatischer Charaktere Berlin 1844

Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

der deutschen Literatur Diss Greifswald 1915 Wolfgang Schadewaldt Aus der Werkstatt meines Obersetzens Dargetan an der Anshy

rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

Tuumlbingen 1950 p153ff Guumlnther Schmidt Herder und A WSchlegel Diss Berlin 1917 Kurt Schreinert Der Spectateur und sein Shakespeare-Bild 1714-1716 Zugleich ein

Beitrag zur kontinentalen Fruumlhgeschichte der moralischen Wochenschriften in Shakespeare-Studien Festschrift fuumlr Heinrich Mutschmann Marburg 1951 p127shy160

Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

mensdorfer K Reichert Mlsher R Frank R Stamm u a in Theater unserer Zeit Bd7 Basel 1965 [Der deutsche Shakespeare]

Ernst Stadler Wielands Shakespeare m Quellen und Forschungen 107 Straszligburg 1910 [Stadler]

Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

Stilwandel Studien zur Vorgeschichte der Goethezeit Zuumlrich 1963 p75-119 Rudolf Stamm Hamiet in Richard Flatters Translation English Studies 36 1955

p228-238 299-308

264

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Heinrich Straumann Zeit aus den Fugen Zur Interpretation des Hamletbildes in Theater - Wahrheit und Wirklichkeit Freundesgabe zum sechzigsten Geburtstag von Kurt Hirsdfeld am 10 Maumlrz 1962 Zuumlrich 1962 p49-68

David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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Page 37: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

Frank joUes Schlegels Sommernachtstraum Eine Textstudie uumlber die Grenzen der Obersetzungskunst M A Diss Manchester Mai 1957 [Jolles]

- Shakespeares Sommernachtstraum in Deutschland Einige Betrachtungen uumlber den Vorgang der Assimilation German Life and Letters XVI 1962-63 p229-237

Siegfried Kadner G A Buumlrgers Einfluszlig aul A W Schlegel BerUn 1919 (Diss Kiel 1919) [Kadner]

Luwig W Kahn Shakespeares Sonette in Deutschland Versuch einer literarischen Typoshylogie Dem 1935 [Kahn]

Kurt Kauenhoven G A Buumlrgers Macbeth-Bearbeitung Diss Koumlnigsberg 1915 Wolfgang Kayser Kleine deutsche Versschule 6Aufl Bern 1958 Werncr Kohlschmidt Herder-Studien Untersuchungen zu Herders kritischem Stil und

zu seinen literaturkritischen Grundeinsichten in Neue Forsmung 4 Berlin 1929 Siegfried Korninger Shakespeare und seine deutschen Obersetzer ShJb 92 1956

p19-44 Rudolf Krauszlig Der erste Vers des beruumlhmten Hamlet-Monologs JIl1 in den deutschen

Obemtzungen ShJb 57 1921 p77-81 Marion Candler Lazenby The influence 01 Wieland and Eschenburg on Schlegels

Shakespeare Translation Johns Hopkins diss Baltimore 1942 George Leuca Wieland and the introduction 01 Shakespeare into Germany German

Quarterly XXVIII 1955 p247-255 Literaturgeschichte der Vereinigten Staaten hg v Rob E Spiller Willard Thorp

Thomas H Johnson Henry Seidel Canby Mainz 1959 Albert J Lubell Poe and A W Schlegel Journal of Eng and Germanic Philology 52

1953 p1-12 H Luumldeke Ludwig Tieck und das alte englische Theater Ein Beitrag zur Geschichte der

Romantik Frankfurt a M 1922 (= Deutsme Forsmungen hg v F Panzer u J Petersen H6)

Hans Juumlrg Luumlthi Das deutsche Hamletbild seit Goethe Bern 1951 W v Maltzahn Julius Caesar fuumlr die Buumlhne eingerichtet v A W Schlegel ShJb 7

1872 pA8-8l Bruno Markwardt Geschichte der deutschen Poetik 5 Bde Berlin 1958 ff (in Grundshy

riszlig der germanismen Philologie) Eudo C Mason Deutsche und englische Romantik Goumlttingen 1959 Heinr Christoph Matthes Thus conscience does make cowards oi us al Anglia 48

1936 p181 ff F W Meisncst Wielands translation oi Shakespeare Modern Language Review IX

1914 p12-40 Peter Mimelsen Laurence Sterne und der deutsche Roman des 18 Jahrhunderts Goumltshy

tingen 1962 (Palaestra 232) - [Rezension uumlber1 L M Pricc Die Aunahme englischer Literatur in Deutschland

1500-1960 Bcrn 1961 in Goumlttingisdlc Gelehrte Anzeigen 220)g Goumlttingen 1968 p239-282

Jacob Minor A WSchlegel 1804-1845 Ztsdlr fuumlr oumlsterr Gymnasien 38 1887 p590-613 733-753

Franz Muncker A W Schlegel in ADE 31 1890 p354-368 Walter Muschg Deutschland ist Hamlet nZcit Nr17 u 18 1964 (vom 24464 und

1 5 64) - Der Zauber der Abst1aktion in der Dichtung Euph 58 1964 p225-242

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Horst Oppel Das Shakespeare-Bild Goethes Mainz 1948 - Der Einfluszlig der englischen Literatur auf die deutsche Deutsche PhilolOgie im Aufshy riszlig 3 Bd Berlin 1957 p 47 ff Roy Pascal Shakespeare in Germany 1740-1815 Cambridge 1937 Nie M Pichtos Die fsthetik A W v Schlegels in ihrer geschichtlichen Entwicklung

Berlin 1894 Lawrence Marsden Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500shy

1960 Bern 1961 [Price]

Heinr Theod Roumltscher Die Kunst der dramatischen Darstellung 1 Teil Zyklus dramatischer Charaktere Berlin 1844

Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

der deutschen Literatur Diss Greifswald 1915 Wolfgang Schadewaldt Aus der Werkstatt meines Obersetzens Dargetan an der Anshy

rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

Tuumlbingen 1950 p153ff Guumlnther Schmidt Herder und A WSchlegel Diss Berlin 1917 Kurt Schreinert Der Spectateur und sein Shakespeare-Bild 1714-1716 Zugleich ein

Beitrag zur kontinentalen Fruumlhgeschichte der moralischen Wochenschriften in Shakespeare-Studien Festschrift fuumlr Heinrich Mutschmann Marburg 1951 p127shy160

Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

mensdorfer K Reichert Mlsher R Frank R Stamm u a in Theater unserer Zeit Bd7 Basel 1965 [Der deutsche Shakespeare]

Ernst Stadler Wielands Shakespeare m Quellen und Forschungen 107 Straszligburg 1910 [Stadler]

Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

Stilwandel Studien zur Vorgeschichte der Goethezeit Zuumlrich 1963 p75-119 Rudolf Stamm Hamiet in Richard Flatters Translation English Studies 36 1955

p228-238 299-308

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G A Buumlrger-Archiv

Heinrich Straumann Zeit aus den Fugen Zur Interpretation des Hamletbildes in Theater - Wahrheit und Wirklichkeit Freundesgabe zum sechzigsten Geburtstag von Kurt Hirsdfeld am 10 Maumlrz 1962 Zuumlrich 1962 p49-68

David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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G A Buumlrger-Archiv

Page 38: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

Horst Oppel Das Shakespeare-Bild Goethes Mainz 1948 - Der Einfluszlig der englischen Literatur auf die deutsche Deutsche PhilolOgie im Aufshy riszlig 3 Bd Berlin 1957 p 47 ff Roy Pascal Shakespeare in Germany 1740-1815 Cambridge 1937 Nie M Pichtos Die fsthetik A W v Schlegels in ihrer geschichtlichen Entwicklung

Berlin 1894 Lawrence Marsden Price Die Aufnahme englischer Literatur in Deutschland 1500shy

1960 Bern 1961 [Price]

Heinr Theod Roumltscher Die Kunst der dramatischen Darstellung 1 Teil Zyklus dramatischer Charaktere Berlin 1844

Hans Rothe Der Kampf um Shakespeare Leipzig 1936 - Shaleespeare als Provokation Muumlnchen 1961 Artur Sauer Shakespeares Romeo und lulia in den Bearbeitungen und Obersetzungen

der deutschen Literatur Diss Greifswald 1915 Wolfgang Schadewaldt Aus der Werkstatt meines Obersetzens Dargetan an der Anshy

rufung des Eros in Sophokles Antigone Schweizer Monatshefte 46 Zuumlrich 1966 p851-859

- Das Problem des Obersetzens Antike 3 1927 p 287-303 Dorothea Schaumlfer Die historischen Formtypen des Dramas in den Wiener Vorlesungen

A W Schlegels ZfdPh 75 1956 p397-414 Walter F Schirmer A W Schlegel Schlegel und England in W F S Kleine Schriften

Tuumlbingen 1950 p153ff Guumlnther Schmidt Herder und A WSchlegel Diss Berlin 1917 Kurt Schreinert Der Spectateur und sein Shakespeare-Bild 1714-1716 Zugleich ein

Beitrag zur kontinentalen Fruumlhgeschichte der moralischen Wochenschriften in Shakespeare-Studien Festschrift fuumlr Heinrich Mutschmann Marburg 1951 p127shy160

Levin L Schuumldlting Der Sinn des Hamlet Kunstwerk - Handlung - Oberliererung Leipzig 1935

Franz Schultz Klassik und Romantik der Deutschen 2 Bde 2 Aufl Stuttgart 1952 E Th Sehrt [Rezension uumlber] Shakespeare Dramatische Werke uumlbers v A W

v Schlegel u L Tieck 3 Bde Lambert Schneider Verlag Berlin 1939 in Englische Studien 76 Bd 1944 p124-128

- Der entromantisierte Sommernachtstraum Zu Rudolf Alexander Sehroumlders Neushyuumlbertragung GRM 291941 p201-219

Friedrich Sengle Wieland Stuttgart 1949 Bernhard Seuffert Wielands Esehenburgs und Schlegels Shakespeare-Obersetzungen

Archiv fuumlr Litteraturgeschichte XIII 1885 p229-232 Der deutsche Shakespeare Mit Beitraumlgen v W Muschg H Schmid P M Daly U Helshy

mensdorfer K Reichert Mlsher R Frank R Stamm u a in Theater unserer Zeit Bd7 Basel 1965 [Der deutsche Shakespeare]

Ernst Stadler Wielands Shakespeare m Quellen und Forschungen 107 Straszligburg 1910 [Stadler]

Ernst Leopold Stahl Shakespeare und das deutsche Theater Stuttgart 1947 Emil Staiger Zu Buumlrgers Lenore Vom literarischen Spiel zum Bekenntnis in E St

Stilwandel Studien zur Vorgeschichte der Goethezeit Zuumlrich 1963 p75-119 Rudolf Stamm Hamiet in Richard Flatters Translation English Studies 36 1955

p228-238 299-308

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G A Buumlrger-Archiv

Heinrich Straumann Zeit aus den Fugen Zur Interpretation des Hamletbildes in Theater - Wahrheit und Wirklichkeit Freundesgabe zum sechzigsten Geburtstag von Kurt Hirsdfeld am 10 Maumlrz 1962 Zuumlrich 1962 p49-68

David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

265

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Page 39: PALAESTRA - gottfried-august-buerger-molmerswende.de · Hans Neumann I Ernst Theodor Sehrt Walther Killy I Albrecht Schöne . Band 257 Peter Gebhardt A. W. Schlegels Shakespeare-übersetzung

Heinrich Straumann Zeit aus den Fugen Zur Interpretation des Hamletbildes in Theater - Wahrheit und Wirklichkeit Freundesgabe zum sechzigsten Geburtstag von Kurt Hirsdfeld am 10 Maumlrz 1962 Zuumlrich 1962 p49-68

David Friedr Strauszlig A W Schlegel in D F S Gesammelte Schriften Bd2 Bonn 1876 p119-158

Fritz Strich Deutsche Klassik und Romantik Muumlnchen 1924 Die Kunst der Ob ersetzung hg v der Bayerischen Akademie der Schoumlnen Kuumlnste

8 Folge des Jahrbuchs Gestalt und Gedanke Muumlnchen 1963 Duo Wassermeier Die Kunstlehre A WSchlegeis und ihr Verhaumlltnis zu Kants und

Schillers Asthetik Diss Leipzig 1923 Rene Wellek The Concept 0 Romanticism in Literary History in Concepts oi Crtishy

cism New Haven and London 1963 p128-198 - The Main Trends oi Twentieth-Century Criticism in Concepts oi Criticism

p3Hff - Geschichte der Literaturkritik 1750-1830 Darmstadt 1959 Rene Wellek Austin Warren Theorie der Literatur Berlin 1963 Wilhe1m Wetz Zur Beurteilung der sog Schlegel-Tieckschen Shakespeare-Obersetzung

Eng Studien 28 1900 p321-365 Guumlmher Weydt D~e Einwirkung Englands auf die deutsche Literatur des 18 Jabrshy

hunderts Minden (1948) Wolfgang von Wurzbach GABiirger Sein Lebenund seine Werke Leipzig 1900 Hans Zehnder Die Aniaumlnge von A W Schlegels kritischer Taumltigkeit Diss Zuumlrich 1930

[Zehnder] Edwin H Zeydel Ludwig Tieck and England A study in the literary relations oi

Germany and England during the early nineteenth century Princeton University Press 1931

On Romantidsm and the Art 0 Translation Studies in honor of Edwin Hermann Zeydel ed by Gottfried F Merkei Princeton University Press 1956

Erste zeitgenoumlssische Rezensionen des Schlegelschcn Shakespeare I Staats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen Hnpartheyischen Correspondenten

Nr124 5 Aug 1797 [sign -mb- Fr Eberh Rambach Rezension des 1 Teils der uumlbersetzung] z

Jenaer Algemeine Literatur-Zeitung Nr347 u 348 (4 Bd Sp273-280 281 f) v 1 Nov 1797 [anonym Verfasser ist ehr Gottfr Schuumltz]

Neue allgemeine deutsche Bibliothek 43 Bd 2St Kiel 1799 p 343-350 [sign So Manso Rezension der Teile 1-3]

Ibid 55 Bd 1 St p47-53 jahrbuumlcher der preup Monard)ie unter der Regierung Wilhelms Ill Bd3 1799

p337ff [= Kritik der Hamlet-Inszenierung Ifflands v 15 Okt 1799 im Koumlnig Nationaltheater zu Berlin]

Oberdeutsche algo Litteraturzeitung 100St 23 Aug 1799 2 Bd p378-382 Ludwig Tieck Briefe uumlber Shakespeare in Poet journal hg V L T Jena 1800

Krit Schr I B3 ff Intelligenzblatt der Jenaer Allg Lit-Ztg 1800 Ne 56 p477 Joh Daniel Falk Taschenbuch fuumlr Freunde des SdJerzes und der Satyre aui 1802

p319-)23 H Voszlig Jen All Lit-Ztg 21 Dez 1811 [uumlber Richard IU]

I Vgl auch Goedcke Grundriszlig zur Geschichte der deutschen Dichtung Bd7 2 Auf 1900 p 709 ff

I VgL Walzel p293 a Vg Bernays EntstehufllraquogercidJte p 234 L Anlll 161

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