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Das Portal des Anderwelt Verlags für kritischen Journalismus und Meinungsbildung Parasiten: intime Kenner des Immunsystems Von Hans-Jörg Müllenmeister Können sogar Kotzbrocken von Parasiten gegen die erschreckende Zunahme bestimmter Autoimmunkrankheiten in den Industrieländern etwas ausrichten? Faustdicke Überraschung: Die moderne Medizin fand jüngst heraus, dass diese Ekelpakete im menschlichen Darm künftige Hoffnungsträger im Kampf gegen Autoimmunkrankheiten sein können. In der Tat belegen weltweite Untersuchungen, dass bei uns zwar parasitäre Plagen weitgehend ausgerottet sind – dank übertriebener Hygiene – , aber dafür Allergien und Autoimmunkrankheiten wie Heuschnupfen, Asthma, Multiple Sklerose und Morbus Crohn erschreckend zunehmen. Dagegen treten in den von Parasiten wimmelnden Entwicklungsländern Autoimmunkrankheiten kaum auf. Da heißt es umzudenken. Bisher haben wir Keime und Parasiten verteufelt und sie aus unserem Körper verbannt. Unsere Abwehrkräfte schwanden in dem Maße, wie wir die „Wohltaten“ der Pharmagötter nutzten und zudem durch überzogene Hygiene unsere körperlichen Abwehrkräfte schwächten. Der von uns „krank gesäuberte“ Körper wendet sich gegen sich selbst – ohne seine natürlichen Feinde. Parasiten – das Erfolgsmodell der Evolution Nein, sie sind mitnichten primitive Lebewesen, die zum Überleben und Fortpflanzen höhere und größere Lebewesen als Wirt aufsuchen müssen – und das bei freier Kost und Logie. Als geniale Kenner des Immunsystems lernten die ungebetenen Gäste im Laufe der Evolution die Hausordnung, – das Immunsystem – ihrer Wirte mit zu „gestalten“.Parasitismus ist also eine äußerst erfolgreiche Lebensform. Manschätzt, dass fast die Hälfte aller Lebewesen auf der Erde Parasiten sind. Dagegen nimmt sich das wandelnde Biotop Mensch in seiner Anzahl recht bescheiden aus, zählt man im übertragenen Sinne das Habgier-Schmarotzertum nicht dazu. Die wichtige Frage die sich uns stellt, ist: Können Parasiten eine überschießende Immunabwehr wirklich besänftigen? Die verborgenen Herrscher im Untergrund sind Meister der Manipulation; sie haben das evolutionäre Handwerk zur perfiden Perfektion gebracht. Mit Minihaken, Saugnäpfen und Bohrköpfen kapern sie die Maschinchen, die andere Gene gebaut haben, und manipulieren sie vortrefflich. Einige haben diese Kunst auf die Spitze getrieben: Sie machen ihre Wirte gar zu Zombies. Um von der eigenen körperlichen Betroffenheit abzulenken, schauen wir uns zunächst nach Beispielen in der Natur um. Parasiten in freier Natur außerhalb unseres Körpers

Parasiten - Intime Kenner Des Immunsystems

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Von Hans-Jörg Müllenmeister http://www.anderweltonline.com/wissenschaft-und-technik/medizin-und-gesundheit/parasiten-intime-kenner-des-immunsystems/Können sogar Kotzbrocken von Parasiten gegen die erschreckende Zunahme bestimmter Autoimmunkrankheiten in den Industrieländern etwas ausrichten?Faustdicke Überraschung: Die moderne Medizin fand jüngst heraus, dass diese Ekelpakete im menschlichen Darm künftige Hoffnungsträger im Kampf gegen Autoimmunkrankheiten sein können. In der Tat belegen weltweite Untersuchungen, dass bei uns zwar parasitäre Plagen weitgehend ausgerottet sind – dank übertriebener Hygiene – , aber dafür Allergien und Autoimmunkrankheiten wie Heuschnupfen, Asthma, Multiple Sklerose und Morbus Crohn erschreckend zunehmen.Dagegen treten in den von Parasiten wimmelnden Entwicklungsländern Autoimmunkrankheiten kaum auf. Da heißt es umzudenken. Bisher haben wir Keime und Parasiten verteufelt und sie aus unserem Körper verbannt. Unsere Abwehrkräfte schwanden in dem Maße, wie wir die „Wohltaten“ der Pharmagötter nutzten und zudem durch überzogene Hygiene unsere körperlichen Abwehrkräfte schwächten. Der von uns „krank gesäuberte“ Körper wendet sich gegen sich selbst – ohne seine natürlichen Feinde.

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  • Das Portal des Anderwelt Verlags fr kritischen Journalismus und Meinungsbildung

    Parasiten: intime Kenner des ImmunsystemsVon Hans-Jrg Mllenmeister

    Knnen sogar Kotzbrocken von Parasiten gegen die erschreckende Zunahme bestimmter Autoimmunkrankheiten in den Industrielndern etwas ausrichten?

    Faustdicke berraschung: Die moderne Medizin fand jngst heraus, dass diese Ekelpakete im menschlichen Darm knftige Hoffnungstrger im Kampf gegen Autoimmunkrankheiten sein knnen. In der Tat belegen weltweite Untersuchungen, dass bei uns zwar parasitre Plagen weitgehend ausgerottet sind dank bertriebener Hygiene , aber dafr Allergien und Autoimmunkrankheiten wie Heuschnupfen, Asthma, Multiple Sklerose und Morbus Crohn erschreckend zunehmen. Dagegen treten in den von Parasiten wimmelnden Entwicklungslndern Autoimmunkrankheiten kaum auf. Da heit es umzudenken. Bisher haben wir Keime und Parasiten verteufelt und sie aus unserem Krper verbannt. Unsere Abwehrkrfte schwanden in dem Mae, wie wir die Wohltaten der Pharmagtter nutzten und zudem durch berzogene Hygiene unsere krperlichen Abwehrkrfte schwchten. Der von uns krank gesuberte Krper wendet sich gegen sich selbst ohne seine natrlichen Feinde. Parasiten das Erfolgsmodell der EvolutionNein, sie sind mitnichten primitive Lebewesen, die zum berleben und Fortpflanzen hhere und grere Lebewesen als Wirt aufsuchen mssen und das bei freier Kost und Logie. Als geniale Kennerdes Immunsystems lernten die ungebetenen Gste im Laufe der Evolution die Hausordnung, das Immunsystem ihrer Wirte mit zu gestalten.Parasitismus ist also eine uerst erfolgreiche Lebensform. Manschtzt, dass fast die Hlfte aller Lebewesen auf der Erde Parasiten sind. Dagegen nimmt sich das wandelnde Biotop Mensch in seiner Anzahl recht bescheiden aus, zhlt man im bertragenen Sinne das Habgier-Schmarotzertum nicht dazu. Die wichtige Frage die sich uns stellt, ist: Knnen Parasiten eine berschieende Immunabwehr wirklich besnftigen? Die verborgenen Herrscher im Untergrund sind Meister der Manipulation; sie haben das evolutionre Handwerk zur perfiden Perfektion gebracht. Mit Minihaken, Saugnpfen und Bohrkpfen kapern sie die Maschinchen, die andere Gene gebaut haben, und manipulieren sie vortrefflich. Einige haben diese Kunst auf die Spitze getrieben: Sie machen ihre Wirte gar zu Zombies. Um von der eigenen krperlichen Betroffenheit abzulenken, schauen wir uns zunchst nach Beispielen in der Natur um. Parasiten in freier Natur auerhalb unseres Krpers

    http://www.anderweltonline.com/

  • Der Raupenpilz Cordyceps (griech. kordyle fr Keule; lat. ceps fr Kopf)nistet als Parasit im Krper einer Raupe und frisst diese gensslich von innen langsam auf. Vor der Regenzeit befallen Pilzsporen die Raupen. Aus einer Spore entwickelt sich ein neuer Pilz im Inneren der Raupe. Als Parasit bezieht der heranwachsende Raupenpilz im Hochplateau des Himalaya seine gesamte Energie aus dem Raupen-Gewebe der FledermausmotteHepialus armoricans. Er gewinnt die Kontrolle ber den Bewegungsapparat der Raupe und dirigiert sie unter die Erdoberflche. Im Winter zersetzt der Pilz alle inneren Organe der Raupe durch sein Wurzelgeflecht, dem Myzel. Steigen im Frhjahr die Temperatur an, spriet aus dem Kopf des Raupen-Zombies der keulenfrmige Teil des Pilzes (s. Bericht Pilz-Viagra aus dem Himalaya: teurer als Gold), der die Erdoberflche durchbricht. briges ist dieser Heilpilz auf dem Dach der Welt eine berragende Nahrungsergnzung. uerlich angewendet: die wiederentdeckte Madentherapie Antibiotika verdrngten von 1940 an Substanzen wie Kolloidales Silber und auch die Madentherapie. Erst zunehmend beobachtete Resistenzen und die Misserfolge beim Behandeln chronischer Wunden fhrte vor rund zwanzig Jahren zu einer Renaissanceder guten alte Made. Diese Larven der Schmeifliegengattungen Lucilia und Calliphora sind Helfer bei chronischen Geschwren und komplizierten Wunden in aller hchster Not. Vor allem Diabetiker, aber auch Patienten mit Brand- und Operationswunden profitieren von den reinigenden Krften der wuselnden Geister. Maden reinigen Wunden schnell, gezielt und grndlich. Sogar Krankenhauskeime wie multiresistente Staphylokokken beseitigen sie, die gegen alle Antibiotika unempfindlich sind. Dabei gehen Maden mit ihren sensiblen Fresswerkzeugen gezielter vor als ein geschickter Mikrochirurg, dennsie unterscheiden beim Fressen gesundes Gewebe das sie nicht weg raspeln von schwrendem oder nekrotischem Gewebe (s. Bericht: Fliegenmaden die genialen Mikrochirurgen). Weitere Beispiele aus der NaturSo lebt das Bakterium Escherichia Coli im Darm von Sugetieren eher in Symbiose. Es hilft bei der Verdauung und erhlt im Gegenzug Nahrung.Ein Beispiel aus der Pflanzenwelt: Zwar knnen die Bltter der Mistel Photosynthese betreiben; sie enthalten also Chlorophyll. Die Versorgung mit Kohlenhydraten ist gesichert, indes entzieht die Mistel dem Wirtsbaum Wasser und Mineralstoffe. Die Mistel ist ein heilsamer Halbparasit. Viele Krebspatienten sehen nmlich in der Misteltherapie ein bewhrtes Behandlungsverfahren. Unter rztenund Krebsforschern gibt es da widersprchliche Meinungen. Der Parasiten-ZooMan unterscheidet Mikro- und Makroparasiten. Zu den Mikroparasiten zhlen Viren, Bakterien und Protozoen, also Einzeller. Makroparasiten sind Vielzeller wie etwa die Plattwrmer und Fadenwrmer.Protozoen sind Amben, die schwere Durchfallerkrankungen auslsen knnen. Der Leberegel gehrt zur Gruppe der Saugwrmer Trematoda und bevorzugt das Verdauungssystem und die Leber. Es kommt aber auch zu schrecklichen Fllen, in denen Protozoen lebensgefhrlich ins Herz oder Gehirn eindringen. Die Weltgesundheitsorganisation stuft Parasiten als eine der sechs gefhrlichsten Ursachen menschlicher Krankheiten ein. Sie sind vor allem verantwortlich fr viele Magen-Darm-Erkrankungen und verursachen sogar Krebs.Die ungebetenen Gste bohren sich unter die Haut, schwelgen im Darm oder nisten sich in andere

  • Organe ein. ber Tausend verschiedene Parasiten knnen den Menschen heimsuchen. Als Totengrber lsen sie Infektionen aus und sind fhrend in der weltweiten Statistik aller Todesursachen. Ganz oben steht der parasitre Einzeller der Gattung Plasmodium. Dieser Bsewicht verursacht Malaria, die hufigste Parasiten-Erkrankung in den Tropen, dazu gehrt ebenso die Schlafkrankheit oder die durch den Prchenegel Schistosoma eine 1 bis 2 cm lange Saugwurmgattung hervorgerufene Bilharziose.ber eine Million Menschen sterben jedes Jahr daran. Vom Parasiten-Saulus zum Paulus

    Viele Wirte haben es gelernt mit verschiedenen Parasiten zu leben und nehmen keinen Schaden. Einige diese Mitbewohner gehren wie selbstverstndlich zum Verdauungsinventar. Gemeint sind zahllose Darmbakterien. Diese erfllen mittlerweile sogar eine lebensnotwendige Funktion, denn sie produzieren verschiedene Nhrstoffe, die sie erst fr den Wirt erschlieen. Hier fhrt das ursprngliche Parasitentum zu einem fr beide Seiten vorteilhaften Zusammenleben: einer Symbiose par exelans.

    Es gibt aber durchaus Wrmer, die fr den Menschen lebensbedrohlich sein knnen, wie den Fuchsbandwurm, denn er durchwuchert von innen die Leber. Paradox: Das Erfolgsrezept der Wrmer ist, dass sie bestimmte Immunantworten ausschalten. Und das sind zufllig die gleichen Immunantworten, die auch bei Allergien eine Rolle spielen. Die polyglotten Parasiten verstehen eben die Fremdsprache des krpereigenen Immunsystems. Eine Infektion mit einem Fuchsbandwurm ist uerst problematisch, auch wenn sie nur etwa 50 Mal pro Jahr in Deutschland vorkommt. Unbehandelt fhrt sie bei 9 von 10 Infizierten zum Tod. Deshalb sei angeraten, Waldbeeren vor dem Verzehr grndlich zu waschen. Das gleiche gilt fr frischen Salat und Gemse, die wir zu Smoothies verarbeiten. Parasiten knnen Autoimmunerkrankungen verhindern

    Im Zusammenleben der Wrmer mit dem Immunsystem des Menschen hat sich im Laufe der Evolutioneine ausgeklgelte Zellkommunikation entwickelt. Erst wenn das Antigen ein zweites Mal den Krper bedroht, kommt es zur allergischen Reaktion. Dann wehrt sich der Krper verstrkt und gibt Stoffe frei,die zum Beispiel Juckreiz, Hautausschlag und Atembeschwerden auslsen. Bewirtet der Mensch Darmparasiten, dann sorgt der Parasit dafr, dass so genannte T-Zellen aktiviert werden. Diese Lymphozyten, so mutmaen Mediziner, knnen die Entstehung von Allergien unterdrcken. Vielleicht versetzen die Wrmer im Darm das menschliche Immunsystem in eine Art Alarmbereitschaft. Dadurch wird das Immunsystem von den Allergie auslsenden Substanzen abgelenkt. Schweinepeitschenwrmer gegen Morbus CrohnGibt es einen Parasiten, der das Immunsystem des Menschen positiv beeinflusst, ohne seine Gesundheitzu gefhrden: Ist es der Schweinepeitschenwurm Trichuris suis ? Seit 2004 testeten US-Forscher diesenSchweine-liebenden Kandidaten an Menschen, die unter chronischer Darmentzndung Morbus Crohn leiden. Sie bewirkt, dass die Zellen des Immunsystems den eigenen Krper attackieren. Die Patienten leiden unter starkem Durchfall, Krmpfen und Mangelerscheinungen. Offenbar knnen Schweinepeitschenwrmer etwas gegen diese Symptome ausrichten. Auch bei Multipler Sklerose, Rheumatoider Arthritis und bei Menschen mit Autismus kann der Schweinepeitschenwurm mglicherweise helfen. Ob die Wurmtherapie hier tatschlich helfen kann, ist noch unklar.

  • Hakenwrmer gegen Multiple-SkleroseAm Neurologischen Forschungsinstitut in Buenos Aires berichteten die Wissenschaftler ber den langjhrigen Krankheitsverlauf von 24 Multiple-Sklerose-Patienten. Zwlf Erkrankte hatten Parasiten im Krper, die andere Hlfte war parasitenfrei. Das verblffende Ergebnis: Der Krankheitsverlauf der mit Wrmern infizierten Patienten verlief deutlich abgeschwcht. In ihrem Blut fanden sich vermehrt Botenstoffe, die die entzndungsfrdernden Zytokine unschdlich machten. Das sind Proteine, die Wachstum und Differenzierung von Zellen regulieren. Und genau hier vermutet man die heilsame Wirkung der Darmschmarotzer: Damit die Fadenwrmer keine unangenehmen berraschungen erleben, beruhigen sie das Immunsystem des Wirtskrpers. Dazu aktivieren sie bestimmte Immunzellen, die T-Lymphozyten; die regulieren die Immunantworten des Krpers und verhindern eineaggressive Immunantwort. Anscheinend retten die Fadenwrmer damit nicht nur sich selbst, sondern auch die Nervenzellen ihres Wirts vor einem Angriff des Immunsystems. Wie sie das genau anstellen, ist den Forschern immer nochein Rtsel. Dennoch scheint inzwischen zumindest eines klar: Das gngige Feindbild von den hsslichen Schmarotzern muss berprft werden.Ob wissenschaftlich begrndet oder nicht, ein stark Allergiegeplagter klammert sich an jeden Strohhalm. Schauen Sie nur ins Internet. In Foren tauschen sich die Geplagten ber die wirksamsten Parasiten aus und berichten ber ihre wundersame Heilung durch Hakenwurm-Infektionen. Forscher warnen aber mit Recht vor einem leichtfertigen Umgang mit Parasiten, denn sie entziehen ihren OpfernNhrstoffe, fhren zu Blutarmut, und manche bringen sogar ihren Wirt um. Parasit Toxoplasma gondii, ein zwielichtiger GesellEin genaues Verstndnis dieser Mechanismen knnte der Grundstein fr die Forscher sein. Besonderes Augenmerk gilt dabei seit kurzem dem Parasiten Toxoplasma gondii. Der Schmarotzer, der sich im Kotvon Katzen findet, ist Erreger der vor allem fr schwangere Frauen gefhrlichen Krankheit Toxoplasmose. Indes scheint der Parasit auch ein natrliches Heilmittel bei Krebs zu sein. Das konnten Forscher in Hannover krzlich eindrucksvoll mit einer Studie belegen. Mithilfe einer speziell modifizierten Variante lie sich das Immunsystem so manipulieren, dass es vermehrt Antikrper produzierte, die demKrebs entgegenwirken. Die natrliche Immunabwehr wurde so verndert, dass sogar Krebszellen im Krper ihren Geist aufgaben. Oh Graus, wie lecker: ein Wurmprparat zum TrinkenSeit Jahren forscht man an neuartigen und erfolgversprechenden Wurmtherapien. Inzwischen gibt es das Prparat TSO (Trichuris Suis Ova), gewonnen aus den Eiern des Schweine-Peitschenwurms Trichuris suis. Als einziges Land hat bislang Thailand das Wurmprparat zugelassen. Dort gilt es als Naturheilmittel.Groe Erfolge erzielt das Prparat bei der Behandlung von Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Multipler Sklerose, Nahrungsmittelallergien, Rheumatoider Arthritis und Verhaltensstrungen bei Autismus. Die gemeinsame Crux dieser Erkrankungen ist eine Fehlleitung des Immunsystems. Das fhrt zu Reaktionen gegen harmlose Umweltstoffe (Allergie) bzw. gegen eigene Organe und Zellstrukturen (Autoimmunerkrankungen). Es scheint, dass wir unsere Hassliebe gegenber den Parasiten berdenken mssen. Unsere argen

  • Mitbewohner haben auch eine ntzliche Seite. Der Einsatz von Immunmodulatoren wie TSO soll das Immunsystem so umerziehen, dass Toleranzreaktionen gegen diese Antigene entstehen, statt schdliche Immunreaktionen dank der Parasiten-Dompteuere. Fatal fr die Pharmariesen wre es, wenn sich herausstellt, dass die konkurrierende TSO-Therapie ihre unzhligen teuren Medikamente in den Schatten stellt.

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