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Paritätischer Wohlfahrtsverband Cuxhaven 1|2019 Ausgabe 48 PARISKOP n Neu: Café und Beratungsbus für junge Menschen Seite 3 n Neu: Teilzeit-Qualifizierung zur Hauswirtschafterin Seite 14 / 15 n Jugendarbeit: Paritätischer ist Träger von 15 Jugendtreffs im Landkreis Cuxhaven Seite 4 – 8

Paritätischer Wohlfahrtsverband Cuxhaven PARISKOP · 4 PARI SKOP Jugendarbeit des Paritätischen Rund 250 Kinder und Jugendliche in der Soletherme „HADELNpools“ ein voller Erfolg

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Paritätischer Wohlfahrtsverband Cuxhaven

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Ausgabe 48PARISKOP

n Neu: Café und Beratungsbus für junge Menschen Seite 3

n Neu: Teilzeit-Qualifizierung zur Hauswirtschafterin Seite 14 / 15

n Jugendarbeit: Paritätischer ist Träger von 15 Jugendtreffs im Landkreis Cuxhaven Seite 4 – 8

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Neu: Café und Beratungs-bus für junge Menschen Paritätischer erhält Zuschlag für Jobcenter- Projekt / Niedrigschwelliges Angebot

Der Paritätische wird sich ab 1. Mai in Cuxhaven um junge Menschen kümmern, die für das Jobcenter oder andere So-zialhilfeträger nicht mehr er-reichbar sind. Ziel des neuen Projektes ist es, sie durch in-tensive Sozial- und Netzwerk-arbeit wieder an das Hilfesys-tem heranzuführen und ihnen Unterstützung bei der Lösung eigener Probleme anzubieten. Dazu sucht der Paritätische nach zentral gelegenen Räum-lichkeiten für ein Café und wird einen Beratungsbus aktivieren.

Auftraggeber der Maßnahme ist das Jobcenter Cuxhaven. Der Paritätische erhielt nach einer öffentlichen Ausschreibung den Zuschlag für sein Konzept und wird sich nun um die mehr als zwei Dutzend insbesondere jun-ge Menschen in Cuxhaven bemü-hen,

• die eine ungesicherte Wohn-situation haben oder obdachlos sind,

• die ihre finanzielle Lebens-grundlage verloren haben,

• die den Kontakt zum Jobcen-ter oder den Jugendhilfeträgern abgebrochen haben,

• die z.B. aufgrund familiärer Konflikte nicht mehr bei ihren El-tern leben,

• mit eingeschränkter Bildungs-fähigkeit,

• denen Grund- und Sozial-kompetenzen fehlen, um in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt einzumünden und/oder

• mit gesundheitlichen Ein-schränkungen oder Suchtverhal-ten.

Mit Erreichen der Volljährigkeit wird von jungen Menschen zu-nehmend Eigenverantwortung und Selbstständigkeit erwartet, die sich neben der Bewältigung von persönlichen Problemen auch auf den Umgang mit not-

wendigen Verwaltungsabläu-fen bezieht: Anträge, Verträge, Kündigungen und Bewerbungs-schreiben sind Hindernisse, an denen manche scheitern. Vier Vollzeitmitarbeiter*innen wer-den Betroffenen niedrigschwel-lige Unterstützung anbieten. Die enge Kooperation des Pari bei-spielweise mit der VBS-Suchtbe-ratungsstelle, Schuldenberatern, Wohnungsvermittlern, Frauenbe-ratungseinrichtungen und Migra-tionsdiensten sind dabei hilfreich. Durch ein individuelles Coaching sollen die jungen Erwachsenen dabei unterstützt werden, ihre individuellen Schwierigkeiten zu überwinden, Leistungen der Grundsicherung (wieder) in An-spruch zu nehmen und die Be-reitschaft für eine schulische, ausbildungsbezogene bezie-hungsweise berufliche Qualifika-tion oder eine Arbeitsaufnahme zu entwickeln.

Warme Mahlzeiten

„Am Anfang müssen wir zu-nächst einmal sehr viel Werbung machen, damit das Projekt über-all bekannt wird“, unterstreicht Kai Uhlhorn. Der Abteilungslei-ter des Paritätischen hofft, bald zentrale Räumlichkeiten für das Café mit Beratungsraum anmie-ten zu können. Hier soll eine warme Mahlzeit angeboten, sollen Dusch-, Freizeit- und Be-ratungsmöglichkeiten in ange-nehmer Atmosphäre geschaffen und informative Vorträge für die Zielgruppe gehalten werden. Ein Beratungsbus für die aufsu-chende Arbeit soll einen hohen Wiedererkennungswert haben. Sozialarbeiter*innen werden auch an informellen Treffpunkten im Stadtgebiet Kontakt aufneh-men. „Das Projekt ist eine große Chance für junge Menschen“, ist sich Kai Uhlhorn sicher.

Letzte PARISKOP-Ausgabe – Pari reformiert ÖffentlichkeitsarbeitMit dieser 48. Ausgabe ist die Ära des PARISKOP nach 16 Jahren beendet: Der Paritätische geht mit der Zeit und reformiert seine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Künftig werden Interessierte via Online-Newsletter, Facebook und Instagram über Aktuelles aus den vielfältigen Tätigkeitsfeldern der Pari-Arbeitsbereiche und über Neuigkeiten der zahlreichen Mitgliedsorganisationen informiert. Wer in den Verteiler aufgenommen werden möchte, schreibt eine kurze Mail an [email protected]; wer Infor-mationen über den Newsletter und die sozialen Medien verbreiten möchte, wendet sich weiterhin an Redakteurin Michaela Wehr un-ter [email protected] oder telefonisch unter (0 47 21) 69 00 82.

Selbsthilfe-Aktionstag am 25. Mai in CuxhavenDie Selbsthilfekontaktstelle des Paritätischen KIBIS plant für Samstag, den 25. Mai, einen In-formationstag Selbsthilfe. Von 15 bis 17.30 Uhr werden sich dazu im Ritzebütteler Gemeindehausdiverse Selbsthilfegruppen prä-sentieren und über ihre Arbeit informieren. Interessierte sind dazu herzlich eingeladen. Die Veranstaltung

ist Teil einer bundesweiten Akti-onswoche des Paritätischen vom 18. bis 26. Mai zur Förderung der Selbsthilfe. Die Auftaktver-anstaltung am 14. Mai in Berlin richtet sich an Vertreter*innen und Mitarbeiter*innen von Or-ganisationen und Einrichtungen der Selbsthilfe, Verwaltung, Kran-kenkassen, Verbände, Politik und Medien.

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Jugendarbeit des Paritätischen

Rund 250 Kinder und Jugendliche in der Soletherme„HADELNpools“ ein voller Erfolg / Paritätischer als MitorganisatorEin Highlight in den Halbjahres-ferien war auch in diesem Jahr „HADELNpools“: Rund 250 Kin-der und Jugendliche amüsierten sich stundenlang zum kleinen Eintrittspreis in der Otterndorfer Soletherme. Die „Initiative Ju-gendring für Hadeln« um Spre-cher Erwin Simmering vom Pa-ritätischen organisiert das Event einmal jährlich mit großem eh-renamtlichem Aufwand.

Das Feedback der Besucher*-innen war durchweg positiv, die Stimmung sehr gut. Die Veranstaltung wird von circa 35

ehrenamtlichen Jugendlichen unterstützt. Auch das Team der Soletherme sowie zehn Rettungs-schwimmer der DLRG Jugend halfen beim reibungslosen und sicheren Ablauf. „Wie bei allen HADELNrocks (Initiative Jugend-ring für Hadeln)-Veranstaltungen sollten auch in der Soletherme bereits vorhandene Ressourcen genutzt und durch weitere Akti-onen (Licht, Musik, Rutsche, etc.) verfeinert werden“, so Erwin Sim-mering. Mit Erfolg! Die Veranstal-tung findet seit 2004 einmal jähr-lich statt.

Super Stimmung herrschte bei „HADELNpools“ in den Halbjahresfe-rien in der Otterndorfer Soletherme. Foto: Simmering

Die Freunde Kristin Rose, Larissa Hofmann, Marvin Pfeif und An-tonia Ebert (v.l) treffen sich häufig im Jugendzentrum Otterndorf.Fotos: Wehr

Jugendarbeit des Paritätischen in der Samtgemeinde Land HadelnEin neuer Vertrag zwischen dem Paritätischen und der Samtgemeinde Land Hadeln ist in Planung. Ziel ist es, die Ju-gendarbeit der bisherigen Ge-meinden in der Samtgemeinde Land Hadeln zusammenzufüh-ren.

„Eine Zusage für eine be-darfsgerechte Ausweitung und entsprechend mehr finanzielle Förderung als bisher für unsere Jugendarbeit ab 01.01.2019 wur-de uns kurz vor Heiligabend 2018 gegeben“, freut sich der Leiter der Pari-Abteilung Jugendarbeit, Kai Uhlhorn. Der Grund: Viele Ak-tivitäten des Paritätischen, wie etwa das Programm für Kinder und Jugendliche beim Küsten-marathon und Sommerfest, seien über den alten Vertrag nicht ab-gedeckt gewesen. Verwaltung, Politik, Jugendarbeit und Koope-rationspartner sollen nun die De-tails regeln.

- Otterndorf: dienstags bis frei-tags von 14 bis 19 Uhr (mitt-wochs bis 21 Uhr), Marktstraße 36

- Wanna: mittwochs und frei-tags 14.30 bis 18.30 Uhr, West-straße 27

- Cadenberge: montags von 13 bis 18 Uhr, dienstags 14 bis 19 Uhr, mittwochs von 13 bis 18 Uhr, donnerstags von 13 bis 19 und freitags von 14 bis 18 Uhr, Heideweg 7-8

- Ihlienworth: montags und donnerstags von 14.30 bis 18.30 Uhr in einem Raum mit Extraeingang in der Grund-schule

- Neuenkirchen: dienstags von 15 bis 18 Uhr im Dorfgemein-schaftshaus

- Neuhaus: montags und mitt-wochs 14 bis 18 Uhr, Amtshof 3

- Belum: dienstags und don-nerstags 14 bis 18 Uhr im Dorfge-meinschaftshaus,

Deichstraße 5

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Jugendarbeit des Paritätischen

„Es gibt hier so gut wie gar keine Konflikte“JUZ Otterndorf: Treffpunkt für viele Nationalitäten / Hilfe in allen Lebenslagen

Es ist Donnerstag, 14 Uhr. La-vinia Griesche schließt die Tür auf, und die Sonnenstrahlen erreichen nun auch das Innere des Jugendzentrums Ottern-dorf. Die 20-Jährige schmeißt die Kaffeemaschine an und begrüßt den Leiter Erwin Sim-mering mit einem Lächeln. Als 11-Jährige war sie früher selbst Besucherin des JUZ, wie alle die Einrichtung in der Träger-schaft des Paritätischen an der Marktstraße 36 liebevoll nen-nen. Seit zwei Jahren hat Lavi-nia Griesche den Jugendleiter (Juleica)-Schein und arbeitet dort mehrmals wöchentlich eh-renamtlich.

„Es ist einfach toll hier, die Leu-te sind nett, man ist nicht allein, kann reden, chillen und alles spielen, was man sich so vorstel-len kann“, erklärt sie lächelnd und betont, dass es so gut wie gar kei-ne Konflikte gebe.

Ins JUZ kommen 75 % männli-che Besucher, von denen etwa 80 % einen Migrationshintergrund haben…

Dankbarkeit und Sympathie sind zu spüren, wenn sich der Sy-rer Mohamed Jakmour mit JUZ-Leiter Erwin Simmering unterhält. „Ein halbes Jahr lang habe ich mit meinem Freund und Erwin ein-mal in der Woche Takenoku in der SPIELend DEUTSCH-Gruppe gespielt – eine schöne Zeit, in der ich so viele neue Wörter gelernt habe“, schwärmt er. Jetzt sucht er einen Ausbildungsplatz im La-bor oder in einer Apotheke, und er bekommt im JUZ Hilfe beim Lebenslauf- und Bewerbungs-schreiben. „Zukunftsängste, Arbeitslosigkeit, Arbeitssuche, Bewerbungen, Behörden, Schrift-verkehr, Familie und Pubertät sind die Themen, mit denen wir hier am meisten zu tun haben“, fasst Diplom-Pädagoge Erwin Simmering zusammen.

Vielfältge Angebote und Ansprechpartner

Vier ehrenamtliche Mitarbeiter-*innen mit Juleica-Schein sor-gen dafür, dass immer ein/e Ansprech- und Spielpartner*in

da ist. 2018 kamen rund 40 Besucher*innen täglich. „Jetzt sind es weniger, weil gerade vie-le der Geflüchteten entweder auf die BBS Cadenberge gehen, um dort eine Berufsvorbereitung für Migrant*innen zu besuchen, Sprachkurse machen oder im Schichtdienst in Cuxhavener Fir-men wie beispielsweise Siemens oder Stute vermittelt werden konnten“, sagt Erwin Simmering.

Unten im so genannten of-fenen Bereich können die Besucher*innen in drei großen Räumen zusammen sein, kos-tenlosen Kaffee an der Theke trinken, Airhockey oder Playsta-tion spielen, kickern oder auf den schwarzen Sofas einfach chillen. Im zweiten Stockwerk laden ein Fitnessraum zum Gewichte- und Boxtraining sowie ein Raum mit rund 200 Gesellschaftsspielen zum gemeinschaftlichen Spielen ein. Und: In einem gut gedämm-ten Zimmer proben drei verschie-dene Bands.

Jana Weinreich kommt seit drei Jahren ins JUZ. „Musik hören, Freundinnen und meinen Freund

treffen, Fußball, Playstation – man ist halt nie allein hier“, beschreibt die 16-Jährige die Gründe. Doch das JUZ ist nicht nur dienstags bis freitags von 14 bis 19 Uhr und mittwochs bis 21 Uhr für Kinder, Jugendliche und junge Erwach-sene da.

Kickerturniere mit den anderen JUZ

Völlig begeistert erzählt die Ehrenamtliche Lavinia Griesche von den vielen Aktivitäten, die vom JUZ aus organsiert werden: „Kickerturniere mit den JUZ Ca-denberge, Bad Bederkesa, Hem-moor und Otterndorf, FIFa-Cup, Hadeln rocks goes Disko in der Spielscheune, Poolpartys im Schwimmbad und, und, und.“ Insbesondere die Mitarbeit von bis zu vier Dutzend ehrenamtli-chen Helfer*innen bei diesen Ver-anstaltungen hat sie offenbar so schwer beeindruckt, dass Lavinia Griesche nun auch beruflich eine Ausbildung machen möchte, die sie zur Arbeit mit Kindern und Ju-gendlichen befähigt.

Die 16-jährige Otterndorferin Jana Weinreich spielt gerne Airho-ckey.

Ramin Emami, Tervin Mutasa, die Ehrenamtliche Lavinia Griesche und Saimon Fishaye (v.l.) fühlen sich im JUZ sehr wohl.

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Schwerpunktthema » Hilfen bei häuslicher Gewalt« Jugendarbeit des Paritätischen

Was ist Jugendarbeit?• Mitgestaltung, Mitbestim-

mung, Selbstbestimmung (SGB VIII § 11),

• Intensive, verlässliche Bezie-hungsarbeit,

• sinnstiftende Freizeit-gestaltung,

• Bildungsarbeit – Subjekt-Bildung (Persönlichkeits-bildung) (SGB VIII § 1), etc.

Was braucht Jugendarbeit?• Kontinuität, Verlässlichkeit• Strukturierte Flexibilität

orientiert an den regionalen und temporären Bedarfen (keine starren Strukturen),

• Professionalität (die Anforde-rungen an das Personal sind außerordentlich heterogen und nicht immer planbar)

• Ressourcen (materiell, perso-nell und finanziell)

• Ideen, Kreativität, etc.

Welche Formen hat Jugendarbeit?• Offene Jugendarbeit• Mobile Jugendarbeit• Aufsuchende Jugendarbeit• Gruppenbezogene Jugendar-

beit• Jugendsozialarbeit• Kooperation, Vernetzung, etc.

Wie finde ich meinen Beruf?Dreitägiges Seminar des Paritätischen in der Jugendbildungsstätte HudeWelche Möglichkeiten gibt es für Jugendliche nach dem Schulabschluss? Weiterfüh-rende Schulen, Ausbildung, Arbeit, Qualifikationen, finan-zielle Fördermöglichkeiten – einen Einblick in dieses oft un-durchschaubare Feld erhielten rund 20 Teilnehmer*innen im Alter von 15 bis 43 Jahren Mitte Februar bei einer dreitägigen Fortbildung des Paritätischen in der Jugendbildungsstätte Hude.

Die Teilnehmer*innen kom-men allesamt aus der Jugend-arbeit des Pari und nutzen die Informationen sowohl als per-sönliche Bereicherung als auch als Multiplikatoren für ihre Arbeit in den Jugendzentren Hemmoor, Cadenberge, Osten, Neuhaus, Oberndorf, Wanna, Hechthausen und Bad Bederkesa. Über die all-gemeinen Bildungs- und Förder-möglichkeiten hinaus erfuhren sie detailliert, wie vielfältig die Chancen als gelernte Pflegefach-kraft sowie als Sozialarbeiter*in, Erzieher*in und Sozialassistent*in sind. Der Heimleiter und Ge-schäftsführer der Seniorenhaus Lamstedt GmbH, Marcel Meyer, die Qualitätsbeauftragte und in Weiterbildung befindliche Pfle-gefachkraft zur „verantwortlichen Pflegefachkraft« (PDL – Pflege-dienstleitung) in der Senioren-residenz „Zur Mühle« und „JUP« (Junge Pflege) Pia Maaß sowie der Soziale-Arbeit-Student Phi-lipp Schultz demonstrierten als Referenten die Spannbreite der Einsatzmöglichkeiten und die hervorragenden Jobaussichten. Kai Uhlhorn, Abteilungsleiter der Jugendarbeit beim Paritätischen, gab den Teilnehmer*innen zu-dem diverse Ratschläge an die Hand, wie sie im „Dschungel“ der Berufswelt herausfinden können, wo eigene Fähigkeiten, Interes-sen und Ziele liegen.

Der Leiter der Senioren-haus Lamstedt GmbH, Marcel Meyer (2.v.r.) und die Qualitätsbe-auftragte Pia Meyer (r.) sprachen bei der Pari-Fortbildung für Teilnehmer/innen aus der Jugendarbeit über die vielfältigen Möglich-keiten einer gelernten Pflegefachkraft. Fotos: Wehr

Die Teilnehmer*innen kommen allesamt aus der Jugendar-beit des Paritäti-schen und nutzen die Informationen sowohl als per-sönliche Bereiche-rung als auch als Multiplikatoren für ihre Arbeit in den Jugendzentren.

Auch Grup-penarbeit gehörte zum Fortbildungs-wochenende in der Jugend-bildungsstätte Hude.

Jugendarbeit des Paritätischen in der Stadt Geestland- Bad Bederkesa: montags von

14.30 bis 19.30 Uhr, dienstags bis freitags von 14.30 bis 20 Uhr, Hausaufgabenbetreu-ung dienstags, mittwochs und donnerstags von 12.30 bis 14.30 Uhr im Magareten-weg 2

- Lintig: montags und freitags von 15 bis 19 Uhr in der Schoolstroot 1

- Köhlen: dienstags und don-nerstags von 15 bis 19 Uhr in der Geestensetherstraße 11

- Ringstedt: in Planung- Kührstedt: in Planung

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Jugendarbeit des Paritätischen

„Es ist einfach perfekt hier“Neuer Jugendraum in Wanna des Paritätischen öffnet mittwochs und freitags die TürenNoch ist alles ganz neu und auf-regend: Rund 20 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 14 Jahren kommen seit Anfang Februar mittwochs und freitags in den Jugendraum in Wanna. Mitja Siep vom Paritätischen betreut die Kids hier im hinte-ren Teil des Pfarrhauses von 14.30 bis 18.30 Uhr, manchmal auch länger. An den übrigen Werktagen kümmert sich der 26-Jährige Erzieher um die Ju-gendarbeit in Ihlienworth und Neuenkirchen (Infos siehe auf Seite 4).

„Hier in Wanna ist sonst echt wenig los, unser Raum ist eine wichtige Ergänzung zu Fußball-, Schützenverein und Feuerwehr“,

so Mitja Siep, der 2017 nach dem Ende seiner Erzieherausbil-dung zum Paritätischen wech-selte und seinen Berufswunsch in der Jugendarbeit erfüllt sieht. Ein Kicker, außergewöhnliche Gesellschafts- und Geschicklich-keitsspiele, Hoverboards, eine Playstation 4, Federball, Fußbäl-le und ein Hockeyset locken die Kinder und Jugendlichen an. „Mir gefällt eigentlich alles hier, vor allem aber die Hoverboards und die Playstation“, meint der acht-

jährige Luke. Arend nickt beim Hoverboardfahren. „Das mache ich auch am liebsten – und mit Mitja spielen“, sagt der Zwölfjäh-rige. „Es ist einfach perfekt hier – am liebsten kickere ich“, lacht Marlon (11). Dazu hören sie die Musik ihrer eigenen Playlists über einen großen Ghettoblaster, be-dienen sich an Getränken und lachen mit Freunden. Um heraus-zufinden, was die jungen Jugend-raum-Besucher*innen in Zukunft wollen, wurden Ideen per Zettel in einer Wunschbox gesammelt. Ein Wunsch soll schon zeitnah umgesetzt werden: „Wir planen, aus dem anliegenden Schuppen eine Werkstatt zu machen und transportable Tore aus Holz fürs Fußballspielen zu bauen“, verrät Mitja Siep.

Mitternachtssport in Beers mit 60 Teilnehmer*innenMitternachtssport ist überaus beliebt unter Jugendlichen – bereits zum sechsten Mal hatte der Paritätische dazu am Tag der Halbjah-reszeugnisse in die Turnhalle in der Seminarstraße in Bad Bederkesa eingeladen, und 60 Besucher*innen aus drei verschiedenen Jugend-zentren (JUZ) kamen. Von 19 bis 22 Uhr spielten sechs Mannschaften mit je fünf Spieler*innen des JUZ Hemmoor, JUZ Cadenberge und des JUZ Bad Bederkesa gegeneinander. Den Pokal gewonnen hat am Ende ein Team aus Beers. Auch im kommenden Jahr soll das Turnier wieder ausgetragen werden. „Die Veranstaltung ist jedes Mal wieder ein Er-folg und trägt, wie auch die vielen anderen gemeinsamen Aktionen, zum Gemeinschaftsgefühl untereinander bei. Wir haben faire Verlierer, aber auch sehr faire Gewinner dabei, die dafür sorgen, dass es allen Be-teiligten viel Spaß macht“, freut sich Anna Remmers, Leiterin des JUZ Bad Bederkesa.

Daria Sobing (l.) und Arend Kutz fahren sehr gerne mit den Hover-boards auf dem Parkplatz am neuen Jugendraum in Wanna. Foto: Wehr

Lars Sielken (l.) und Marlon Haß (r.) kickern gerne.

Hoverboardfahren ist der Ren-ner in Wanna und wird auch von den Kleineren erlernt.

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Jugendarbeit des Paritätischen

Jugendtreff Hemmoor: „Die Lage ist suboptimal“Umzug hängt von Landesförderprogramm ab / Antrag der Samtgemeinde Hemmoor

Frisch gestrichen präsen-tiert sich das Jugendzent-rum Hemmoor derzeit seinen Besucher*innen. Doch das neue Make-Up kann nicht dar-über hinwegtäuschen, dass die Räumlichkeiten an der Indust-riestraße 15 mitten im Gewer-begebiet einerseits an einem nur bedingt geeigneten Stand-ort und andererseits zu klein für ihren Zweck sind.

Das Team um den Jugendpfle-ger der Samtgemeinde Hem-moor Oliver Wachtel hofft nun, dass ein Antrag der Samtgemein-

de Hemmoor auf die Förderung der energetischen Sanierung der ehemaligen Musikschule am Schwimmbad durch das Land Niedersachsen genehmigt und die Einrichtung eines Kinder- und Jugendzentrums in der Lamsted-ter Straße dadurch greifbar wird.

Bis 2004 war der Jugendtreff

dort bereits ansässig, bis er per politischem Beschluss einen Ortswechsel vornehmen sollte. „Die Musikschule sollte damals expandieren können“, erklärt Oli-ver Wachtel. Seitdem teilen sich die Jugendwerkstatt des Paritäti-schen und der Jugendtreff Räu-me an der Industriestraße. „Die Lage war von Anfang an durch das angrenzende Gewerbege-biet eher suboptimal“, meint der Diplom-Pädagoge. Jüngeren werde es häufig von den Eltern untersagt, sich ohne Begleitung in diesem Areal aufzuhalten. Jah-relang hat sich der Paritätische um andere Räume bemüht; die Notwendigkeit zum Umzug wur-de bereits vor sieben Jahren auch vonseiten der Politik so gesehen und eine räumliche Veränderung beschlossen. Der Auszug der Mu-sikschule in die ehemalige Hem-moorer Post verzögerte sich aber erheblich, sodass das Umzugs-ziel für das JUZ nicht frei war. Im Herbst 2018 stellte die Samtge-meinde nun einen Antrag beim Land Niedersachsen auf energeti-sche Förderung. Wird dem statt-gegeben, können die über zwei Etagen gehenden gemeindeei-genen Räumlichkeiten saniert, den Bedürfnissen der Jugendar-beit angepasst und barrierefrei mit einem Fahrstuhl ausgestattet werden. Teil der Planung ist es zudem, am dahinterliegenden Heidesee einen Abenteuerspiel-platz und eine Asphaltfläche für Ballspiele herzurichten, die Zu-wegung und Parkplatzsituation zu verbessern. „Dafür werden auch nach Genehmigung der Fördermittel noch mindestens zwei bis drei Jahre ins Land ge-hen. Deshalb wurden uns von der Samtgemeinde 5000 E für die Renovierung genehmigt, wo-mit wir neu gestrichen haben, in Lichtanlagen investieren und das Außengelände aufwerten wol-len“, so Oliver Wachtel.

15 bis 30 Jugendliche zwischen 13 und 21 Jahren kommen je-weils durchschnittlich an den drei Öffnungstagen dienstags (13.30 bis 19.30 Uhr), donnerstags und freitags (13.30 bis 18 Uhr). Immer donnerstags wird gekocht und gemeinsam gegessen. Billard, Ki-cker, Spielekonsole, Hoverboards, Gesellschaftsspiele, ein kleiner Fitnessraum, Musikangebote, große Fußballtore, Kettcars und BMX-Räder werden gern genutzt. In den Ferien werden vom JUZ seit Jahren in Zusammenarbeit mit der Jugendwerkstatt rund 20 Ferienpassaktionen angebo-ten. „Wir möchten, dass Kinder aller Bevölkerungsschichten an den Angeboten teilnehmen kön-nen und müssen auf preisgüns-tige Angebote achten, sodass alle Kinder Alternativen anstelle von Urlaub in den Sommerferi-en nutzen können“, sagt Oliver Wachtel. Arbeitspädagogin Man-ja Fritzsche ist für die inklusive

Flüchtlingsarbeit im Jugendtreff zuständig und kümmert sich um die Kleiderkammer, die im Zuge der großen Zahl der Geflüchteten entstanden ist und mittlerweile für alle Menschen an jedem zwei-ten und vierten Montag im Mo-nat von 16 bis 19 Uhr kostenlos Kleidung abgibt. „Etwa zehn Kis-ten werden uns wöchentlich ge-spendet“, freut sich Oliver Wach-tel und Manja Fritzsche ergänzt: „Wünschenswert wären Geschirr, Werkzeug und Nähmaschinen.“

15 Stunden pro Woche betreut Manja Fritzsche den Jugendtreff in Osten, den regelmäßig Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren besuchen.

„Wir bemerken in der Jugend-arbeit die zunehmende Kin-derarmut: Hunger und Schule schwänzen, weil kein Geld mehr für Fahrkarten vorhanden ist, sind die sichtbaren Auswirkun-gen“, zeigt sich Manja Fritzsche besorgt.

Jugendarbeit des Paritätischen in der Samt gemeinde Hemmoor- Hemmoor: dienstags von

13.30 bis 19.30 Uhr, donners-tags und freitags von 13.30 bis 18 Uhr im JUZ an der Industriestraße 15

- Osten: dienstags und mitt-wochs von 14 bis 18 Uhr in der Jahnstraße 13

- Hechthausen: mittwochs und freitags von 14 bis 18 Uhr in der Waldstraße 4 sowie freitags von 14.30 bis 16 Uhr Hallensport in der Turnhalle der Grundschule

Martin Lippert kommt häufig ins JUZ Hem-moor: Billard-spielen macht dem 17-Jähri-gen dabei mit am meisten Spaß. Foto: Wehr

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Aktionstag in Hemmoor: Jugendwerkstätten durch den Brexit gefährdet?Paritätischer: Teilnehmer*innen demonstrieren für den Erhalt der EinrichtungenGefährdet der Brexit die Ju-gendwerkstätten des Paritäti-schen in Cuxhaven und Hem-moor? Ausgeschlossen ist das nicht – denn wenn die Briten aus der Europäischen Union (EU) austreten, ist weniger Geld im „Europäischen Sozialfonds“ (ESF). Das könnte existenzge-fährdend für die Einrichtun-gen sein, die arbeitslose 17- bis 27-Jährige in persönlichen Kri-sen auffangen, stabilisieren, qualifizieren und in Ausbildung oder Arbeit vermitteln.

Wie brenzlig die Lage ist, zeig-ten der Leiter der Jugendwerk-statt Hemmoor, Thorsten König, und Anleiter Jens Toedter am 19. März plakativ als Feuerspucker auf dem Rathausplatz in Hemmoor. Gemeinsam mit dem Leiter der Cuxhavener Einrichtung, Norbert Struve, und mehr als 30 Jugend-werkstatt-Teilnehmern*innen aus beiden Werkstätten machten sie mit flammendem Protest und einem Flashmob auf die Situation

aufmerksam – als Teil des landes-weiten Aktionstags der 95 nieder-sächsischen Jugendwerkstätten unter dem Motto „Jugendberufs-hilfe am seidenen Faden…?“.

Das Problem: Wenn in knapp zwei Jahren die Förderung des bisherigen ESF ausläuft, fehlen nach Berechnungen des nieder-sächsischen Sozialministeriums mehrere Millionen Euro pro Jahr bei der Finanzierung der Werk-stätten im Land. Wie groß die Einschnitte beim ESF nach dem Ende der Förderperiode ausfallen werden, ist noch unklar.

In der Jugendwerkstatt Hem-moor sind derzeit 24 Plätze vor-handen, in Cuxhaven 27. Trotz der guten Situation auf dem Ar-beits- und Ausbildungsmarkt gibt es auch in Niedersachsen weiter-hin eine hohe Anzahl junger Men-schen, die aufgrund komplexer Problemlagen ohne Unterstüt-zung keinen Einstieg in eine Aus-bildung oder das Erwerbsleben schaffen. Die Werkstätten füh-ren arbeitslose junge Menschen

durch betriebsnahe Qualifizie-rung an eine Ausbildung oder Be-schäftigung heran – ein Erfolgs-modell. „Empirische Befunde zeigen, dass es den Jugendwerk-stätten gut gelingt, die vielfälti-gen Probleme der Jugendlichen zusammen mit ihnen zu bearbei-ten, den Unterstützungsbedarf zu verringern und bei der Mehr-zahl der Jugendlichen eine po-sitive Entwicklung anzustoßen. Geld in dieses System zu geben, ist mit einer entsprechend ho-hen volkswirtschaftlichen Rendi-te verknüpft“, ist Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Nieder-sachsen e.V., überzeugt.

Der Paritätische setzt sich da-für ein, dass künftig das Land die Jugendwerkstätten über ein ei-genständiges Förderprogramm deutlich stärker unterstützt. „Das Land muss jetzt die Weichen stel-len“, sagt Birgit Eckhardt. „Ich bin mir sicher, dass dann auch die Kommunen und die Träger mit-ziehen, um weiterhin benachtei-

ligte junge Menschen dabei zu unterstützen, ihren Weg in den Arbeitsmarkt zu finden.“ Die Po-litik wertschätze zwar die Arbeit der Jugendwerkstätten. Im Ko-alitionsvertrag habe die Große Koalition aus SPD und CDU auch vereinbart, die Jugendwerkstät-ten weiter zu fördern: „Ein ent-sprechender Entschließungsan-trag von SPD und CDU wurde von allen Landtagsfraktionen begrüßt. Aber solche Beteuerun-gen reichen nicht mehr aus. Wir brauchen schnellstens ein Finan-zierungskonzept, das langfristige Planungssicherheit für die Träger, Sicherheit für die Beschäftigten und eine Perspektive für die be-treuten jungen Menschen bie-tet“, so die Vorsitzende des Lan-desverbandes.

Die Jugendwerkstatt-Teilnehmer*innen protestierten in Hemmoor mit einem Flashmob in selbst-beschrifteten T-Shirts im Rahmen des landesweiten Aktionstages „Jugendberufshilfe am seidenen Faden…?“.

Der Leiter der Jugendwerkstatt Hemmoor, Thorsten König (l.), und Anleiter Jens Toedter (r.) übten als Feuerspucker vorm Rathaus Hemmoor flammenden Protest gegen das drohende Aus der Jugendwerkstätten. Fotos: Struve

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„Hoppe Tosse“ im Lehfeld erstrahlt in neuem Glanz Teilnehmer*innen der Jugendwerkstatt des Paritätischen frischen Spielschiff aufGrundüberholt und neu gestrichen: Das 2012 von der Jugendwerkstatt des Paritä-tischen aus Lärchenholz gefertigte Spiel-schiff an der Simon-von-Utrecht-Straße steht nach seiner Renovierung wieder den Kindern im Lehfeld zur Verfügung. Mehr als einen Monat lang sind sechs Teilnehmer*innen der Einrichtung mit den Arbeiten beschäftigt gewesen.

Der Bau der nach Pippi Langstrumpfs Abenteuer-Schiff benannten „Hoppe Tosse“ war vor sieben Jahren im Rahmen des Bun-desprogramms „Stärken vor Ort“ aus Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds gefördert worden. Auch wenn das Kletter- und Spiel-gerät als zweiteiliges Schiffswrack konzipiert war, musste nun dem weiteren Verfall des Holzschiffes entgegengewirkt werden.

Steuerrad und geschwungene Bretter am Heck wurden ersetzt – dazu fertigten die jun-gen Menschen mit dem Anleiter der Jugend-werkstatt, Steven Schmückle, vor Ort Schab-lonen an.

Darüber hinaus erneuerten sie die Tritt-leisten an Deck, um die Rutschgefahr einzu-dämmen. Sicherheitsrelevant waren auch die Erneuerung einiger Durchbrüche und der Einbau von stabilisierenden Dreiecksver-bindungen. Ein neues Namensschild wurde gefräst und angebaut. Zum Einsatz kamen witterungsbeständiges Lärchenholz und feuchtigkeitsunempfindliche Siebdruckplat-ten. Abschließend erhielt das Schiff einen neuen Schutzanstrich.

„Es hat echt Spaß gemacht, eigentlich alles, besonders das Streichen“, so Charlien Brink-

mann. Die Teilnehmerin arbeitet seit zwei Jahren in der Holzwerkstatt, wo sie wie ihre Kollegen*innen qualifiziert und für eine Ausbildung beziehungsweise Ar-beit vorbereitet wird. Derzeit wartet die 21-jährige auf Antworten auf offene Be-werbungen als Bürokauffrau.

Teilnehmer*innen der Jugendwerkstatt des Paritätischen renovierten das Spielschiff „Hoppe Tosse“ im Lehfeld, unter ihnen Housen Alrahmoun (l.) und Charlien Brinkmann (r.). Fotos: Wehr

Neuer Anleiter als Vorbild für junge ArbeitsloseHauswirtschafter Frank Lammerich leitet den Bereich „Gesunde Ernährung“ der Jugendwerkstatt

Ein besseres Vorbild für arbeitslo-se junge Menschen gibt es kaum: Im Bereich „Gesunde Ernährung“ der Jugendwerkstatt Cuxha-ven des Paritätischen hat zum 15. Februar ein neuer Anleiter die Arbeit aufgenommen. Frank Lammerich war vor 27 Jahren selbst ohne Schulabschluss und mit abgebrochener Bäckerlehre in die Pari-Weiterbildung zum Hauswirtschafter gekommen, bestand die externe Prüfung vor der Landwirtschaftskammer und

ist seitdem fast ausschließlich als Koch tätig gewesen. „Zuletzt sie-ben Jahre lang als stellvertreten-de Küchenleitung im Dünenhof Berensch, wo ich auch schon mit Jugendlichen gearbeitet habe“, lächelt der 44-Jährige. Seine neue Stelle in der Jugendwerkstatt sieht er als berufliche Verände-rung und Reiz, zu seinem frühe-ren Ausbilder zurückzukommen und seine eigenen Erfahrungen an die arbeitslosen jungen Men-schen weiterzugeben.

Hauswirtschafter Frank Lammerich (l.) ist seit dem 15. Februar als Anleiter im Bereich „Gesunde Ernährung“ der Jugendwerkstatt tä-tig. Die Teilnehmer Philipp Wittkopf (r.) und Jan Nielsen kümmern sich gerade um ein gemeinsames Mittagessen. Foto: Wehr

Das sieben Meter lange Spielschiff er-strahlt nach den Renovierungsarbeiten wieder in neuem Glanz.

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11PARISKOP

Neue Quartiere für faszinierende FlugkünstlerJugendwerkstatt des Paritätischen baut Fledermauskästen für drei Standorte in HemmoorZwölf Holzkästen für Fleder-mäuse haben Teilnehmer der Jugendwerkstatt Hemmoor des Paritätischen selbst ge-baut und im März an drei un-terschiedlichen Standorten in der Nähe von Gewässern auf-gehängt. Die unten offenen flachen Häuser aus Fichtenholz sollen den vom Aussterben bedrohten Spaltensuchern neue Möglichkeiten zum Über-wintern, Schlafen, Brüten und Großziehen von Jungen bieten.

„Bewohner aus Hemmoor hat-ten mir vermehrt davon berichtet, dass die Flugtiere in den letzten Jahren fast oder ganz verschwun-den sind“, so Jens Toe dter, An-leiter des Jugendwerkstatt-Fach-bereichs Ökologie/Natur- und Landschaftspflege. Der Rückgang sei zum einen auf die „Räumung der Naturlandschaften“ und zum anderen auf das geringe Nah-rungsangebot an Insekten, das gerade 2018 mit der Hitze zu-sammenhängen könnte, zurück-

zuführen. Die Jugendwerkstatt-Teilnehmer seines Fachbereichs haben sich mit dem Thema „Fle-dermaus“ auseinandergesetzt, Bretter vermessen, gesägt und verschraubt, bis die 40 mal 30 Zentimeter großen Kästen sicht-bar wurden. Mit einem Bunsen-brenner brannten die jungen Menschen schließlich noch Fle-dermaus- und Fenstermotive ins Holz, sodass an den Standorten Ziegelkamper See, Heidesee und Stadtpark hoch in den Bäumen jeder erkennen kann, für wen die liebevoll gestalteten Holzbehält-nisse aufgehängt wurden.

„Ich habe durch das Projekt gute Erfahrungen gesammelt“, meint Teilnehmer Marcel Klint-worth (23). Der Hemmoorer ist seit längerem in der Jugendwerk-statt, in der er wie seine Mitstrei-ter qualifiziert, gefestigt und für Ausbildung und Arbeitsmarkt vorbereitet wird. Unter der An-leitung von Jens Toedter hat er bereits an der naturnahen Gestal-tung des Hemmoorer Stadtparks

mitgewirkt (das Pariskop berich-tete) und kümmert sich nun auch um die Pflege der im Auftrag der Samtgemeinde Hemmoor neu gepflanzten Gehölze. „Die Arbei-ten kommen bei der Hemmoo-rer Bevölkerung sehr gut an; die

Bewohner werden sich sicher freuen, wenn sie in ein paar Jah-ren Kirschen, Pflaumen und Äp-fel von den von uns gepflanzten und gepflegten Bäumen ernten können“, lächelt der Natur- und Landschaftspfleger Jens Toedter.

„Markenzeichen Bewegungskindergarten“ Einrichtung des Paritätischen in der Lüderitzstraße: Zertifizierung erfolgreich verlängert

Die Kindertagesstätte Lüderitz-straße des Paritätischen Cux-haven bleibt in Bewegung: Be-reits zum vierten Mal in Folge ist die Zertifizierung als „Mar-kenzeichen Bewegungskinder-garten“ des Qualitätszirkels Bewegungskindergarten jetzt verlängert worden.

Andrea Blohm, Leiterin der Kin-dertagesstätte, und das pädago-gische Team freuen sich darüber ebenso wie über das besondere Lob der Markenzeichen-Beraterin Christa Baxmann, „eine vorbild-lich bewegungsfreundliche Kita“ zu sein. Das Markenzeichen ist eingebunden in das Gesamtkon-zept „Bewegter Kindergarten“ der niedersächsischen Landes-regierung, steht am Ende eines

Prozesses und soll als Motivati-on und Anerkennung dienen. Die ganzheitliche Förderung der Persönlichkeit durch Bewegung soll mit einheitlichen Standards in den Bewegungskindergärten und Weiterbildungsmaßnahmen für Erzieherinnen erreicht wer-den. Auch die Evaluation und die Einbindung möglichst aller am Kindergarten beteiligten Perso-nen ist Teil des Konzepts.

„Mit spannenden Fortbildun-gen für das Team, einer guten Ausstattung an Bewegungsma-terialien und natürlich mit viel freien Bewegungsmöglichkeiten und angeleiteten Psychomoto-rikstunden für die Kinder haben wir die vierte Verlängerung des Markenzeichens erreicht«, fasst Andrea Blohm zusammen. Be-

wegung ist wichtig für die Iden-titätsbildung, das Selbstkonzept der Kinder, vermittelt Material- und Sozialkompetenz, fördert Lernen und motorische Fähigkei-

ten, unterstützt die Entwicklung physiologischer Funktionen des Herz-Kreislauf-Systems und die Entwicklung des Nervensystems und des Muskel-Skelett-Systems.

Bewegung steht in der Kita Lüderitzstraße im Mittelpunkt. Foto: Paritätischer

Unter der Anleitung von Jens Toedter (r.) bauten die Teil-nehmer der Jugend-werkstatt Hemmoor zwölf Kästen für die vom Aussterben bedrohten Fleder-mäuse, v.l. Marcel Klintworth, Pascal Seeborg und David Brandt. Foto: Wehr

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12 PARISKOP

A – B

Aktion Kinderbetreuung (04721) 55 48 85

BDH Bundesverband Rehabilitation (0471) 3002510

Betreuungs- und Erholungswerk (04705) 18208

Blinden- und Sehbehindertenverband (04723) 5050350

D

Deutsche ILCO (04721) 36734

Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosaVereinigung (04721) 32348

Deutsche Multiple Sklerosegesellschaft, Bad Bederkesa (04745) 326

Deutsche Multiple Sklerosegesellschaft, Cuxhaven (04721) 500645

Deutsche Parkinson Vereinigung (05191) 9391179

Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew, Cuxhaven (04723) 490948

Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew, Bad Bederkesa (04740) 446

Deutscher Kinderschutzbund (04721) 62211

Deutsches Jugendherbergswerk (04721) 430342

Diabetiker Niedersachsen (04772) 8092

DLRG (04721) 23284

F – G

Förderkreis Waldorfpädagogik Cuxhaven (04721) 38107

Förderkreis Waldorfpädagogik Land Hadeln (0163) 2783199

Guttempler (04721) 664981

Guttempler Sozialwerk (04721) 50071-0

K – L

KibiCux, Kinderbetreuung im Cuxland (04778) 800450

Kneipp-Verein Cuxhaven (04721) 25222

Lange Aktiv Bleiben Cuxhaven (04721) 21260

Lange Aktiv Bleiben Otterndorf (04751) 999998

Lebenshilfe Cuxhaven (04721 ) 43980

Lebenshilfe Land Hadeln (04771) 689490

Lebenshilfe Wesermünde (04743) 958529

P – S

pro familia (04721) 31144

Rheuma-Liga (04721) 711309

Schullandheimverein der Abendrothschule Cuxhaven (04721) 62798

SoVD Sozialverband Deutschland (04771) 2547

Sozialverband VdK (04721) 666366

V – W

Verein für Beratung und Hilfen bei Suchtfragen und seelischen Leiden im Landkreis Cuxhaven (04721) 37067

Weisser Ring (04721) 444893

Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige

Die Pflege und Betreuung eines Angehörigen sind eine schwere und verantwortungsvolle Aufga-be, die sich über viele Jahre hin-ziehen kann und ein Höchstmaß an Geduld und Kraft abverlangt. Viele pflegende Angehörige neh-men diese Herausforderung an, ohne zu wissen, was auf sie zu-kommt und ausreichend auf die Situation vorbereitet zu sein. In einer neuen Selbsthilfegruppe soll ein Austausch über mögliche Unterstützungsangebote statt-finden. Wo kann man sich beraten lassen? Welche Leistungen bietet die Pflegeversicherung? Welche finanziellen Hilfen können wo be-antragt werden? Wie kann einer Überforderung vorgebeugt wer-den? Ziel der neuen Selbsthilfe-gruppe ist es, sich gegenseitig zu stärken und zu unterstützen.

Das erste Treffen findet am Dienstag, den 7. Mai, um 10 Uhr in der Seniorenwohnstätte „Be-derkesa am See“ des DRK in der Heuss-Str. 19 in Bad Bederkesa statt.

Fahrt nach Bad Düben

Die nächste Fahrt des Kneipp-Vereins geht vom 14. bis 19. Oktober mit einem modernen Reisebus von Cuxhaven nach Bad Düben: Dort werden vom Hotel „National“ aus diverse Ta-gesfahrten nach Leipzig und Dresden – immer mit Stadtfüh-rern – durchgeführt. Auch die Lutherstadt Wittenberg und Tor-gau stehen auf dem Programm. Auf der Rückfahrt ist ein Halt in Magdeburg vorgesehen. Ausge-legt ist die Fahrt für 40 Personen. Der Preis beträgt pro Person im Doppelzimmer 475 E für Vereins-mitglieder (495 E für Nichtmit-glieder), im Einzelzimmer 535 E (555 E). Anmeldungen nimmt das Kneipp-Büro in der Bernhard-straße 71 bis zum 30. Juni unter der Telefonnummer (0 47 21) 2 52 22 entgegen.

Mitgliedsorganisationen

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13PARISKOP

Impressum

Verlagsbeilage PARISKOP erscheint am 1.5.2019 im Cuxhaven Kurier und Hadler Kurier und im Sonntagsjour-nal der Nordsee-Zeitung im Bereich Bederkesa.

Auflage: 59.700 Exemplare,

Druck: Druckzentrum Nordsee der Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven

Leitung Vermarktung: Lars Duderstadt, stellv. Ulrike von Holten

Redaktion: Michaela Wehr

Herausgeber: Paritätischer Cuxhaven, Kirchenpauerstr. 1, 27472 Cuxhaven, [email protected], Bank für Sozialwirtschaft Hannover,

BIC: BFSWDE33HAN; IBAN: DE72251205100007450100

Urheberrechtlich geschützt.

Arbeitsbereiche des Paritätischen Cuxhaven

Geschäftsstelle des Paritätischen CuxhavenKirchenpauerstraße 1, 27472 Cuxhaven, [email protected] www.paricux.de (04721) 57930

Berufliche Bildung Berufsfachschule für Altenpflege (04721) 64358 Gemeinsam Wirtschaften (04721) 579322

FrauenschutzarbeitBISS – Beratungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt (04745) 7825920Frauen- und Mädchenberatung (04721) 579392Frauenhaus (04721) 579393 Frauennotruf (04721) 579393Rechtsberatung für Frauen (04721) 579392

Hilfen zur ErziehungBeratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern Cuxhaven (04721) 35066Jugendhilfestation Bederkesa–Schiffdorf (04745) 7825910 Jugendsozialarbeit Jugendwerkstatt Cuxhaven – Holz und Ernährung (04721) 64502 Möbelhof (0170) 6367925Jugendwerkstatt Hemmoor – Ernährung, Energie, Ökologie (04771) 68897025

Kindertagesstätten KiTa Lüderitzstraße (04721) 554886 KiGa Kunterbunt, Spielkreis Abendroth, Waldkindergarten Sahlenburg, Hort Abendroth schule und Hort Buchtkieker (04721) 579317

MigrationsarbeitAufsuchende Flüchtlingssozialarbeit (04721) 579329 Café Vielfalt (04721) 579327Jugendmigrationsdienst (04721) 665150Migrationsarbeit Neustart Cuxhaven (04721) 579322Geestland (04745) 7825918

Offene Jugendarbeit Jugendarbeit Am Dobrock (04777) 800735 Jugendarbeit Bad Bederkesa (04745) 7825925 Jugendarbeit Land Hadeln (04751) 999662 Jugendarbeit Hemmoor (04771) 68897020

SeniorendiensteBetreuungs- und Entlastungsdienste HilDe – Hilfen bei Demenz (04721) 579319Essen auf Rädern, Mobiler Putzdienst (04721) 579372Lieferservice / Einkaufsdienst (04721) 579372

Sonstige BeratungEUTB Teilhabeberatung / Inklusion (04721) 662417 + (04721) 662246KIBIS – Kontakt, Information und Beratung im Selbsthilfebereich (04721) 579332

Beiratsmitglieder des Paritätischen Cuxhaven Werner Ludwigs-Dalkner, Vorsitzender (Lebenshilfe Cuxhaven) Lothar Grünwald (Sozialverband VdK Cuxhaven) Eckhard Christiansen (Kneipp-Verein) Siegfried Hein (Guttempler Cuxhaven) Karin Behrensen (Lange Aktiv Bleiben Cuxhaven)

Selbsthilfegruppe für „Alleinerzie-hende Frauen und Männer“In Cuxhaven entsteht eine neue Selbsthilfegruppe für alleinerzie-hende Frauen und Männer, die sich über die zahlreichen Schwie-rigkeiten, mit denen sie im Alltag zu kämpfen haben, austauschen möchten. Diese können schnell zu einer Überforderung führen, sei es bei der Vereinbarkeit von Beruf und Kindererziehung oder durch mangelnde Betreuungsangebote und Erziehungsprobleme. In der Gruppe möchten sich Alleinerzie-hende gegenseitig unterstützen bei der Kinderbetreuung, sich informieren über Beratungs- und Hilfsangebote und gemeinsame Unternehmungen organisieren. Möglich ist auch der Aufbau ei-nes Kinder-Paten-Projektes. Das erste Treffen fand Ende Novem-ber statt. Geplant ist, sich ein-mal im Monat um 10.30 Uhr zu einem sonntäglichen Frühstück in den Räumen des Paritätischen Cuxhaven, Kirchenpauerstraße 1, zu treffen. Kinder sind selbstver-ständlich willkommen! Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer (01 75) 110 75 60 oder über die KIBIS (Kontaktda-ten siehe auf dieser Seite unten).

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14 PARISKOP

„Die Zeit hier sehe ich als Chance!“Interview: Teilnehmerinnen der Pari-Teilzeit-Qualifizierung Gemeinsam Wirtschaften-CuxhavenPariskop: Sie bereiten sich auf die externe Gesellenprüfung zur Hauswirtschafterin vor. Warum nehmen Sie an der Teilzeitausbil-dung teil?Anna-Katharina Sakrenz (31 Jahre, 1 Kind, Cuxhaven): Ich habe aus der Zeitung von der Qualifizierung erfahren und bin erst im Februar dazugestoßen. Da ich keine abgeschlossene Berufs-ausbildung habe, ist es schwierig für mich, Arbeit zu finden. Die Zeit hier sehe ich als Chance!Inka Färber (36 J., 3 Kinder, Cuxhaven): Ich habe über das Jobcenter davon erfahren. Da ich bereits mit 19 Jahren Mama ge-worden bin, hatte ich bisher nur kleinere Jobs.Jasmin Lüdtke (28 J., 1 Kind, Altenbruch): Auch ich bin über das Jobcenter hierhergekommen und finde die Maßnahme wichtig. Als Ungelernte habe ich sonst kei-ne Chance auf dem Arbeitsmarkt.Kathrin Lorenz (30 J., 3 Kinder, Cuxhaven): Mich hat das Jobcen-ter gefragt, ob ich Lust dazu hät-te… Das hatte ich! Ich bin damals während meiner Ausbildung schwanger geworden, dann ging der Betrieb in die Privatinsolvenz und niemand wollte mich neh-men. Ich war fast sechs Jahre zu Hause, und als ich wieder arbei-

ten wollte, bin ich mit den Zwil-lingen schwanger geworden…

Pariskop: Wie geht es Ihnen hier?Inka Färber: Gut geht es uns: Wir haben Spaß und lernen viel, z.B. in Politik und Mathe.Kathrin Lorenz: … und es gibt eine gute Gruppengemeinschaft!Anna-Katharina Sakrenz: Ich finde, man lernt auch praktisch unheimlich viel; von der profes-sionellen Reinigung der Fenster bis zum Nähen. Und ich hätte nie gedacht, dass mir Bügeln einmal Spaß machen könnte…

Pariskop: Wie lange ist Ihre wö-chentliche Arbeitszeit, und wo sind in diesen Stunden Ihre Kin-der untergebracht?Inka Färber: Montags bis freitags sind wir von 8 bis 13 Uhr hier. Un-sere Kinder sind im Kindergarten oder in der Schule.

Pariskop: Was wird Ihnen in der Ausbildung vermittelt? Anna-Katharina Sakrenz: Wir sind in wöchentlich wechseln-de Gruppen eingeteilt: Die eine Gruppe ist in der Küche, die an-dere im Textilbereich tätig. Inka Färber: Es herrscht schon ein gewisser Druck; wir müssen sehr viel Stoff lernen.Jasmin Lüdtke: Das stimmt; und Lernen geht mit Kindern halt nur abends oder am Wochenende…Projektleiterin Ute Bernhagen: Wir halten uns an den Ausbil-dungsrahmenplan, da zwischen Mai und Juli 2020 die externe Ge-sellenprüfung vor der Landwirt-schaftskammer stattfindet – die auch angehende Hauswirtschaf-terinnen bestehen müssen, die die reguläre Ausbildungszeit von drei Jahren hinter sich haben. „Gemeinsam Wirtschaften-Cux-haven“ ist mit anderthalb Jahren und in Teilzeit bis zur Prüfung also eng gestrickt. Praxis- und Theo-

rieanteile betragen jeweils circa 50 %. Unterricht gibt es in Mathe, Gemeinschaftskunde, Kommu-nikation und Fachtheorie zu den praktischen Aufgaben, wie etwa der Nahrungszubereitung oder zur Textilpflege.

Pariskop: Voraussetzung für die Teilnahme war eine mindestens vierjährige Haushaltsführung und mindestens ein Kind oder eine entsprechende Tätigkeit in einem verwandten Bereich. Bringt Ihnen die Qualifizierung auch etwas für das eigene Leben? Inka Färber: Ja, auf jeden Fall. Zum Beispiel, dass man nicht aus der Tüte kochen oder nicht alles bei 60 Grad waschen sollte.Anna-Katharina Sakrenz: Unbe-dingt … Wir haben viele Rezepte bekommen, lernen, wie wir alles frisch zubereiten oder wie man die Wäsche richtig pflegt. Ausbilderin Brigitte Witt-Hey: Die Planung ist sehr wichtig für die Teilnehmerinnen. Planung und Zeitmanagement.

Pariskop: Wann werden die Teil-nehmerinnen Praktika absolvie-ren?Projektleiterin Ute Bernhagen: Insgesamt sind acht Wochen Praktikum vorgesehen; das erste im Mai dauert 14 Tage und die beiden anderen Praktika je drei Wochen. Einige Teilnehmerinnen haben Wünsche geäußert, und wir versuchen entsprechende Plätze zu finden.

Pariskop: Welche Zukunftspläne haben Sie?Inka Färber: Ich möchte nach Möglichkeit später in einem Kin-dergarten arbeiten...Anna-Katharina Sakrenz: Ich würde gerne als hauswirtschaft-liche Betreuerin im Altenpflege-bereich oder in einer Familie tätig sein.

Pariskop: Vielen Dank und alles Gute für die Zukunft!

Auch das Nähen gehört zum Ausbildungsplan vor der externen Gesellenprüfung zur Hauswirtschafterin.

Einige der insgesamt 16 Teilnehmerinnen der Teilzeit-Qualifizie-rung „Gemeinsam Wirtschaften-Cuxhaven“ des Paritätischen und ihre Ausbilderin Brigitte Witt-Hey (r.) Fotos: Wehr

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15PARISKOP

Kneipp-Verein Cuxhaven Mehr als 600 Mitglieder nutzen Angebote

Mit mehr als 600 Mitgliedern zählt der Kneipp-Verein Cuxha-ven zu den größten der derzeit 90 Ortsvereinen im Landesver-band Niedersachen-Bremen. Das umfangreiche Kursangebot und Vereinsleben beruht auf dem vor mehr als 120 Jahren von Pfarrer Sebastian Kneipp entwickelten Gesundheitskonzept und dem harmonischen Zusammenspiel der fünf Elemente Wasser, Bewe-gung, Ernährung, Heilpflanzen und Lebensgestaltung. Angebo-ten werden sieben Aqua-Gym-nastik- und Wellness-Kurse im

Hallen- und Ahoibad, sieben verschiedene Yogakurse, diver-se Gymnastik-, Präventions-, Tai Chi-, Spiel-, Fasten-, Mal- und Gedächtnistrainingskurse sowie Wander-, Rad- und E-Bikegrup-pen. Auch Vortragsveranstaltun-gen zu gesundheitsbezogenen Themen und mehrtägige gesel-lige Fahrten sind Teil der Kultur des Kneipp-Vereins. 16 geschulte Kursleiter*innen kümmern sich um diese Aktivitäten. Als Jahres-beitrag zahlen Einzelmitglieder 39 E und Familien 48 E (Kontakt-daten siehe Seite 12).

Hauswirtschafterin in Teilzeit: Kurs zur QualifizierungDer Paritätische Cuxhaven bie-tet derzeit einen kostenlosen Qualifizierungskursus in Teil-zeit für den Berufsabschluss Hauswirtschaft an. Viele Frauen haben ihre Berufsausbildung in der Jugend abgebrochen oder keine begonnen, weil sie schwanger waren. Ein paar Jahre später ärgern sie sich nun häufig über die verpassten Chancen und bedauern, dass sie Minijobs annehmen müs-sen, keine Arbeit haben, die sie ausfüllt und ihnen Sicherheit und Anerkennung gibt.

Aus diesem Grund bietet der Paritätische seit dem 15. Novem-ber 2018 eine Qualifizierung für den Berufsabschluss Hauswirt-schaft in Teilzeit für Frauen ohne oder mit einem oft weit zurück-liegenden Berufsabschluss an. Derzeitig nehmen 16 Frauen im Alter zwischen 21 und 39 Jahren an der Qualifizierung teil. Voraus-setzung für die Teilnahme

ist eine mindestens vierjähri-ge Führung eines Familienhaus-haltes mit mindestens einem Kind oder eine entsprechende Tätigkeit in einem verwandten Bereich, zum Beispiel die häus-liche Pflege eines Angehörigen. Genauso wichtig ist: Mut zur Veränderung und Ausdauer. Bis Sommer 2020 qualifizieren die Teilnehmerinnen sich in allen wichtigen Fertigkeiten und Wis-

senswertem für die Prüfung vor der Landwirtschaftskammer rund um die verschiedenen Bereiche der Hauswirtschaft, die da sind: Einkauf und Warenlagerung, Menüplanung und Speisenzu-bereitung, Reinigung und Pflege von Wäsche und Räumlichkei-ten, Gestaltung von Festen und Räumlichkeiten, Betreuung von unterschiedlichen Zielgruppen.

Projektleiterin ist Ute Bernha-gen, Ausbilderin die Hauswirt-schaftliche Betriebsleiterin Bri-gitte Witt-Hey. Sozialpädagogin Carola Jordan und die Diplom-Pädagogin Marianne Lüers sind unterstützend und im Unterricht als Lehrkräfte tätig.

Während der Qualifizierungs-zeit werden die Teilnehmerinnen eng begleitet, im schulischen wie im sozialen Bereich. Im Anschluss an die bestandene Prüfung wer-den die Frauen noch unterstützt, um sich zu bewerben und eine passende Beschäftigung aufzu-nehmen. Kontakte zu möglichen Arbeitgebern können bereits während der Qualifizierung im Rahmen von Praktika aufgenom-men werden. Die Qualifizierung ist kostenlos, inklusive der Prü-fungsgebühren. Fahrtkosten so-wie Kosten für Kinderbetreuung werden vom Jobcenter erstattet. Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Landes Niedersachsen und des Jobcenters Cuxhaven gefördert.

Das Waschen, die Pflege und das Mangeln der Wäsche ist Teil der Qualifizierung zur Hauswirt-schafterin.

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16 PARISKOP

Pari-Hort „Buchtkieker“ unter neuer LeitungErzieherin Debby Grust verantwortlich für die Betreuung von 30 Erst- bis Sechstklässlern

Rund 30 Hortkinder verbrin-gen ihre Nachmittage im Hort „Buchtkieker“ des Paritäti-schen in Räumen der Wichern-schule. Für die Leitung ist seit dem 1. Januar Debby Grust zuständig und löst damit Ka-thrin Henze-Lagemann ab. Ge-meinsam mit ihrem Team be-treut die 28-Jährige Erzieherin die Mädchen und Jungen, die vor allem aus der Gorch-Fock-Schule, aber auch von der Re-alschule kommen, montags bis freitags von 12.30 bis 17 Uhr.

Direkt nach der Schule kom-men die Kinder in den Hort. Hier essen alle gemeinsam, be-

vor Hausaufgaben, Ruhe und/oder Freizeitangebote auf dem Programm stehen. Auch in den Herbst- und Osterferien sowie in den ersten drei Wochen der Sommerferien steht angemel-deten Erst- bis Sechstklässlern die Hortbetreuung nach wie vor ganztägig von 7.30 bis 17 Uhr zur Verfügung. „Ich möchte fri-schen Wind in die Räumlichkei-ten bringen, den Zusammenhalt unserer Hortgruppe stärken und wünsche mir, dass unser neues Team gut zusammenwächst“, fasst die neue Leiterin ihre Ziele zusammen. Umbauarbeiten sind geplant: So soll der bisherige Gar-derobenraum einem Zimmer für Playmobil und Barbie-Puppen weichen. Und die gute Integrati-onsarbeit soll fortgesetzt werden: Kinder mit syrischen, indischen, vietnamesischen, italienischen, portugiesischen, mexikanischen und deutschen Wurzeln lernen sich gegenseitig kennen und schätzen.

Für die Projekte „Hortgarten“ und „Fahrradwerkstatt“ hat der Hort im vergangenen Jahr den zweiten Preis im Wettbewerb „Cuxhavener Klimabürger“ in der Kategorie „Klimaaktivitäten zum Mitmachen“ gewonnen. Die

Fahrradwerkstatt überzeugte durch ihr Konzept, dass Kinder dabei unterstützt werden, ihre oft nicht verkehrssicheren Räder selbst zu reparieren. „Durch ver-kehrssichere Fahrräder sind die Kinder selbstständig und sicher unterwegs und nicht auf das Ab-holen mit den Autos der Eltern angewiesen.

Weniger Autos und damit we-niger Abgase sind die Folge“, schlussfolgert der Hort und hat

vom Preisgeld über 350 E neue Ersatzteile angeschafft. Auch das Projekt des Hort-Gartens wurde ausgezeichnet: Durch den Anbau von Obst und Gemüse werde den Kindern durch „eigenes Tun Wis-sen über den Garten im Wandel der Jahreszeiten und den ökolo-gischen Anbau“ vermittelt. Auch gesunde Ernährung, Umwelt-kenntnisse und der Klimawandel könnten mit Hilfe des Gartens thematisiert werden.

Beruf mit 100-prozentiger JobgarantieBerufsmesse: 25 Ausbildungsplätze in der Paritätischen Berufsfachschule für Altenpflege (PAF)

25 Ausbildungsplätze zum/r staatlich anerkannten Alten-pfleger*in bietet die Paritäti-sche Berufsfachschule für Al-tenpflege (PAF) Interessierten ab 1. August an.

An einem Stand auf der Messe der Agentur für Arbeit und der Jugendberufsagentur im Haven-hostel informierte Schulleiterin Christine Stosch-Heinze gemein-sam mit fünf Auszubildenden aus dem ersten Ausbildungsjahr und Netzwerkpartnern aus dem

Bereich Altenpflege am 12. März über den Beruf mit 100-prozenti-ger Jobgarantie. Rund 200 Zehnt-klässler nutzten die Chance, an diesem Vormittag Fragen zu Be-rufen aus dem Gesundheitsbe-reich zu stellen oder nach Prak-tika zu fragen. Mit kostenfreien Blutdruck- und Pulsmessungen, Broschüren und Informationen aus erster Hand zu den Zugangs-voraussetzungen, zum Ablauf der Altenpflegeausbildung und mög-lichen Arbeitsfeldern zeigte der Paritätische Präsenz.

Joao Toreiro (r.), Auszubildender an der Paritä-tischen Berufs-fachschule für Al-tenpflege (PAF), demonstrierte dem Zehnt-klässler David Wesse (l.) auf der Berufsmesse im Havenhostel, wie der Blutdruck gemessen wird. Foto: Wehr

Die Erzieherin Debby Grust lei-tet seit dem 1. Januar den Hort.

Einige der rund 30 Kinder im Hort „Buchtkieker“ des Paritätischen in der Wichernschule. Foto: Wehr

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17PARISKOP

Steigender Bedarf: Paritätischer organisiert Sprachkurse an SchulenJugendmigrationsdienst und Jobcenter: Diverse Deutschkurse über Bildungs- und TeilhabepaketSprachförderung für Jugend-liche mit Migrationshinter-grund organisiert der Jugend-migrationsdienst (JMD) des Paritätischen in Kooperation mit dem Jobcenter Cuxhaven bereits seit März 2018. Anfang 2018 stellten die Mitarbeite-rinnen des JMDs fest, dass der Bedarf an Sprachkursen stark wächst, sodass die bestehen-den Sprach angebote über die JMD-Mittel nicht mehr ausrei-chend waren.

Nach Rücksprache mit dem Jobcenter entstand die Idee, die Mittel für die Lernförderung aus dem Bildungs- und Teilhabepa-ket zu bündeln, um neue Sprach-

kurse finanzieren zu können. Ziel des Vorhabens war es, deutschen Sprachunterricht in kleinen Grup-pen von vier bis sechs Kindern anzubieten, um Sprache, Persön-lichkeitsentwicklung und soziale Kompetenz zu fördern.

Eltern stellten beim Jobcenter Cuxhaven Anträge auf Lernför-derung für ihre Kinder, woraufhin dann schon im März 2018 an der Realschule Cuxhaven mit dem ersten Kurs begonnen werde konnte.

Im Sommer 2018 plante und beantragte der JMD gemeinsam mit Familien die Mittel für weitere Kurse, sodass ab September 2018 bereits insgesamt drei Kurse an der Realschule Cuxhaven und ein

Kurs an der Bleickenschule an-geboten werden konnten. Mehr noch: Zwei weitere Kurse wurden Anfang 2019 für die Süderwisch-schule beantragt und genehmigt – im März 2019 konnte das Ange-bot auch hier erweitert werden.

Kinder und Jugendliche profi-tieren von der zwei Mal wöchent-lich stattfindenden intensiven Sprachförderung. Aber auch sei-tens der kooperierenden Schulen

gibt es positive Rückmeldungen. Alle Sprachangebote werden von erfahrenen Lehrern durch-geführt. Auch andere Schulen aus dem Landkreis haben Inter-esse, Sprachkurse einzurichten. Die Schwierigkeit besteht derzeit darin, geeignete Lehrkräfte zu finden.

Die Kommunikation des JMD mit dem Jobcenter Cuxhaven ge-staltet sich sehr positiv.

Günter Mrusek kümmert sich im Auftrag des JMD donnerstags und freitags um Sprachförderung an der Realschule Cuxhaven.

An der Bleickenschule findet deutsche Sprachförderung in Kleingruppen montags und donnerstags bei Nadja Lechner statt.

Sprachförderung in kleinen Gruppen für Jugendliche mit Migrati-onshintergrund organisiert der JMD des Paritätischen in Zusam-menarbeit mit dem Jobcenter. Daniel Lechner (2.v.l.) unterrichtet zwei Kurse jeweils montags und mittwochs nachmittags an der Realschule Cuxhaven. Fotos: Nickels

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Filmprojekt zum Thema „Menschenrechte – meine Rechte“Jugendmigrationsdienst des Paritätischen: Jugendliche arbeiten mit MedienpädagogenEin Filmprojekt in Zusam-menarbeit mit erfahrenen Medienpädagogen und Künstlern ermöglichte der Jugendmigrationsdienst (JMD) des Paritätischen 15 Jugendlichen über eine Zuwendung aus dem Pro-gramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Zur Durchführung des Pro-jekts „Islamismusprävention“ lud die Agentur „CreaClic“ die Jugendlichen von Ende Ok-tober bis Anfang November ein: Eine ganze Woche lang traf sich die Gruppe regel-mäßig in ihrer Freizeit, um an einem Film zu arbeiten. Die Teilnehmer*innen setzten sich zunächst inhaltlich mit dem Thema „Menschenrechte“ aus-einander und berichteten von eigenen Erfahrungen und von Menschrechtsverletzungen in ihren Heimatländern.

Im Anschluss daran wurden konkrete Ideen für einen Film gesammelt. Es gab verschie-dene Filmübungen wie eine Interviewsituation, in der die Jugendlichen einerseits lern-ten, ein Bild von der Kamera über das Licht bis hin zum Ton perfekt einzurichten und an-dererseits, eigene Statements zum Thema zu filmen. Sie er-fuhren, wie sie mit dem Me-dium Film immer vertrauter wurden, übernahmen selbst-ständig Aufgaben innerhalb Filmteams und erprobten ihre Wirkung vor der Kamera.

Im Laufe des Projektes ent-schied sich die Gruppe, das musikalische Talent einiger Teilnehmer*innen zu nutzen und gemeinsam ein Musikvi-deo zu einem Rap über Menschenrechte zu drehen. Es folgte das Songwriting über die drei Menschenrechte, die den Jugendlichen am wichtigsten erschienen: Respekt, Freiheit und Leben. Parallel zu der textenden Rapper-Gruppe ließen die Übrigen ihren kreativen

Ideen zu filmischen Bildern und Symbolen zu diesen drei Themen freien Lauf. Gleich-zeitig wurden viele Aufnahmen an bekann-ten Schauplätzen im Freien in Cuxhaven ge-macht. Hierbei lernten die Teilnehmer*innen, mit Profi-Equipment umzugehen sowie mit

dem Medium Film zu experimentieren – sogar eine Drohne konnte von den Jugendlichen gesteuert werden. Im Januar 2019 wurde der Film als Vorfilm im Bali Kino in Cuxhaven ge-zeigt. Film online: unter www.paricux.de un-ter Aktuelles (Videos über unsere Arbeit)

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Große Selbstporträts und Erzähl-Café Jugendmigrationsdienst: Kunst- und Theaterprojekt „Mädchen aktiv“

Der Startschuss für einen in-ternationalen Mädchen-Treff-punkt beim Paritätischen Cux-haven fiel im Sommer 2018 über den Jugendmigrations-dienst (JMD).

Im Laufe der Monate wuchs die Gruppe zusammen, die Mädchen wurden immer mutiger und un-ternehmungslustiger – was die JMD-Mitarbeiterinnen dazu be-wog, eine Zuwendung über das Programm „Demokratie leben!“ zu beantragen, um ein zusätzli-ches Projekt mit den Mädchen durchführen zu können. Im Sep-tember 2018 kam die Zusage, und das Kunst- und Theaterpro-jekt „Mädchen aktiv“ konnte ab Oktober beginnen.

Wöchentliche Treffen

15 Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund aus Cuxhaven arbeiteten mit erfah-renen Medien- und Theaterpäda-gogen zusammen. Dazu wurden von der Frauen- und Mädchen-beratung und dem JMD des Pa-ritätischen wöchentliche Treffen organisiert. Im ersten Teil des Projektes entstanden unter der Anleitung von Karin Fröhling von der „Kunstschule für Jung und

Alt UG“ große Selbstportraits der Mädchen, die sie in ihrer neuen Heimat Cuxhaven zeigen.

Während des zweiten Projekt-teils fanden mehrere Treffen mit dem Schwerpunkt „Theater“ statt. Eine erfahrene Theaterpä-dagogin, Juliane Lenssen vom „das junge kleinod“, arbeitete mit den Teilnehmerinnen ein szenisches Programm aus. Sie beschäftigten sich vor allem mit

Geschichten, die sie aus ihrer „Heimat“ mitgebracht haben, ver-gleichbar mit den Märchen, mit denen Kinder hierzulande auf-wachsen. Schon bald zeigte sich, dass es verblüffende Parallelen zwischen den Erzählungen aus ganz unterschiedlichen und weit auseinanderliegenden Ländern gibt: Das Märchen vom „Wolf und den sieben Geißlein“ beispiels-weise hat ein spannendes Pen-

dant in Syrien. Der Wolf muss hier nicht nur mit einer hellen Stimme sprechen, sondern sogar singen – und frisst dafür Kreide… Nach dem Vorbild der Kaffeehäuser, in denen die Männer in den arabi-schen Ländern sitzen und ein Er-zähler die Geschichten vorträgt, begaben sich die Mädchen in ein Erzähl-Café. Die Geschichten begannen immer mit „Kania ma-kan….“ – Es war einmal…

Sprach- und KommunikationstrainingNachmittagskurs an der Realschule des Jugendmigrationsdienstes aus KJP-Mitteln Einige der vom Jugendmigra-tionsdienst (JMD) des Paritäti-schen betreuten Jugendlichen, die schon länger in Deutschland leben, in Cuxhaven die Schule besuchen und einen deutschen Schulabschluss machen möch-ten, haben aufgrund sprachlicher Defizite oft schlechtere Noten und daraus resultierend ein ge-ringeres Selbstwertgefühl.

Mit einem ergänzenden Sprach- und Kommunikations-training an der Realschule Cux-haven will der JMD die Jugend-

lichen stärken und unterstützen. Bereits seit 2016 bietet der JMD den Kurs aus Mitteln des Kin-der- und Jugendplans (KJP) des Bundes an. Seit 2018 unterrichtet Christina Haas 12- bis 17-jährige Schüler*innen aus Syrien, Afgha-nistan, Griechenland, Portugal, Vietnam und Bosnien und Herze-gowina.

Das Nachmittagsangebot soll zur Stärkung des Selbstwertge-fühls und zum Erreichen eines guten Schulabschlusses beitra-gen.

Christina Haas (2.v.r.) stärkt und unterstützt junge Migrant*innen in einem Sprach- und Kommunikationskurs des JMD an der Real-schule Cuxhaven. Foto: Nickels

Sehr viel Spaß hatten die Mädchen und jungen Frauen mit Migrationshintergrund am „Mädchen aktiv“-Projekt des Jugendmigrationsdienstes in Cuxhaven. Foto: JMD

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Lebenshilfe Hemmoor zeigt sich flexibelNeubau des Therapiezentrums kurzfristig Provisorium für Kita und Krippe

Der Neubau der Lebenshilfe Hemmoor wurde planmäßig fertig – wird aber zunächst nicht wie geplant genutzt wer-den: In das als Therapiezent-rum konzeptionierte Gebäude zogen nach fristgerechtem Abschluss der Bauarbeiten am 1. Dezember 2018 jeweils eine Krippen- und eine Kita-Gruppe ein. Für die Dauer von zwei Jah-ren war mit der Samtgemeinde Hemmoor die provisorische Platzerweiterung des „Kinder-Reichs“ vereinbart worden.

Anschließend wird das einstö-ckige Gebäude für unterschied-liche Therapieangebote genutzt werden, die die Lebenshilfe Hem-moor künftig in Eigenregie an-bieten will: Logopädie, Ergothe-rapie, Krankengymnastik sowie Anwendungen zur Psychomo-

torik innerhalb einer möglichen interdisziplinären Frühförderung. Im Frühjahr 2018 erfolgte der Baubeginn für den Neubau eines eigenen Therapiezentrums. Zur selben Zeit führte die Samtge-meinde eine Bedarfsfeststellung

an Kita-Plätzen durch, welche eine hohe Nachfrage an Betreu-ungsplätzen im „KinderReich“ für die nächsten Jahre ergab. Da-raufhin stellte die Samtgemeinde eine offizielle Anfrage, ob eine Platzerweiterung im Neubau

möglich wäre. Da die Besich-tigung diverser leerstehender Räumlichkeiten in Hemmoor zu keinem Ergebnis führte, wurde beim Bauamt des Landkreises ein Antrag auf Nutzungsänderung des Neubaus gestellt.

Der Neubau des Therapiezen-trums wurde kurzfristig zum Provisorium für Kita und Krippe. Foto: Lebenshil-fe Hemmoor

Vorstandswahlen bei den GuttemplernEdeltraut Krethe löst Siegfried Hein als Kreisvorsitzenden ab

Die Guttempler-Gemeinschaf-ten des Kreises Cuxhaven ha-ben ihre Jahreshauptversamm-lungen abgeschlossen. Gemäß Satzung wurden in diesem Jahr die Vorsitzenden und die Schatzmeister der alkoholfrei lebenden Selbsthilfegruppen neu gewählt oder bestätigt.

In der Gemeinschaft „Alten-walde“ sind Siegfried Hein als Vorsitzender und Wilfried Gatke als Schatzmeister wiedergewählt worden. Edeltraud Krethe als Vor-sitzende der Gemeinschaft „Lan-gen“ und Peter Hesse als Schatz-meister wurden in ihren Ämtern bestätigt. Die Gemeinschaft „Me-demufer“ stellt ihre Arbeit in der Suchthilfe zum 30. Juni ein.

Während der ersten Kreissit-zung des Jahres in den Gemein-deräumen der St. Petri Kirche in Langen begrüßte der Kreis-vorsitzende, Siegfried Hein, die

anwesenden Mitglieder aus den Gemeinschaften sowie den Ver-treter des Landesverbandes Nie-dersachsen und Sachsen-Anhalt, Landesschatzmeister Reinhard von Oehsen. Neben den Verän-derungen in den Gemeinschaf-ten standen diverse Themen und Informationen auf der Ta-

gesordnung sowie die Wahl der/des Kreisvorsitzenden und Stell-vertreters. Aus gesundheitlichen Gründen stand der bisherige Kreisvorsitzende Siegfried Hein nicht wieder zur Wahl. Als neue Kreisvorsitzende im Kreis Cuxha-ven fungiert nun Edeltraud Kre-the. Als Stellvertreter wird Sieg-

fried Hein ihr aber noch zur Seite stehen. Siegfried Hein war zehn Jahre Kreisvorsitzender. Zum Ab-schluss der ersten Kreissitzung 2019 wurde ihm mit einem Rück-blick auf seine Amtszeit sowie einer Würdigung seines Wirkens herzlich gedankt und ein Blu-menstrauß überreicht.

Wahlen bei den Jah-reshauptversammlun-gen der Guttempler-Gemeinschaften im Kreis Cuxhaven (v.l.): Landesschatzmeister Reinhard von Oehsen, die Vorsitzende der Ge-meinschaft Langen und neue Kreisvorsitzende Edeltraud Krethe sowie der Vorsitzende der Ge-meinschaft Altenwalde Siegfried Hein. Foto: Edeltraud Krethe

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Neuer Pilates-KursDer Kneipp-Verein Cuxhaven bie-tet einen neuen Pilates-Kurs an: Unter der Leitung von Martina Kruip findet er immer mittwochs von 19.45 bis 20.45 Uhr in der Dö-ser Turnhalle statt. Die Halle ist ab 19.30 Uhr frei. Anmeldungen sind ab sofort im Büro Telefon (0 47 21) 2 52 22 oder bei Martina Kruip (0 47 21) 6 98 24 47 möglich. Die Kursgebühren richten sich nach der Restlaufzeit des Kurses.

2. Cuxländer Wohlfahrtstag zum FachkräftemangelDer Fachkräftemangel in sozi-alen Arbeitsfeldern in struktur-schwachen Regionen steht im Mittelpunkt des 2. Cuxländer Wohlfahrtstages der Kreisarbeits-gemeinschaft der Wohlfahrts-verbände: Die gemeinsame Dis-kussionsveranstaltung findet am Mittwoch, 18. September, von 15 bis 18 Uhr in der Begegnungs-stätte des DRK-Kreisverbandes Wesermünde e.V., Zum Feldkamp 9 in Schiffdorf statt. Als Referen-ten haben sich der niedersächsi-sche Kultusminister Grant Hen-drik Tonne und Brigitte Käser, Geschäftsführerin der AOK Nie-dersachsen, angekündigt.

ALANITO-Club: „Alt aber nicht tot“„Alt aber nicht tot“ – das ist das Motto des monatlichen Treffs, den Lisa Köster (80) ins Leben rufen will. Sie möchte interes-sante Menschen gleich welchen Alters zusammenbringen, die „nicht über Krankheiten jam-mern, sondern (noch) Lust auf das Leben haben – weil man bis zum letzten Atemzug etwas dazu lernen kann“. Gespräche über Bücher, den Besuch von Kultur-veranstaltungen und Restaurants oder gemeinsames Kochen. In-teressenten können sich bei der Selbsthilfekontaktstelle KIBIS melden (siehe Seite 13).

Kampf gegen die Alkoholsucht Jahresabschluss der Guttempler / Beratungen und SeminareDie Guttempler-Gemeinschaft „Langen“, eine alkoholfrei le-bende Selbsthilfegruppe, traf sich zum Jahresende, um das Jahr 2018 Revue passieren zu lassen und die Vorhaben des nächsten Jahres zu beraten.

Vor zahlreich erschienenen Mit-gliedern, Gästen und Personen des öffentlichen Lebens hielt die Vorsitzende Edeltraud Krethe ei-nen Rückblick auf die Aktivitäten und Veranstaltungen des vergan-genen Jahres. Die Gemeinschaft traf sich an 52 Mittwochabenden, um sich über Hilfsmöglichkeiten für Alkoholabhängige und ihre Angehörigen zu beraten, um sich Referate anzuhören oder selbst über ausgewählte Themen zu referieren. Insbesondere diese Übungen in der freien Rede sind hilfreich und unterstützen dabei, bei angebotenem Alkohol „Nein“

sagen zu können. Übers Jahr wurden zehn Gäste an Gemein-schaftsabenden betreut, weitere Personen wurden auf Anforde-rung zu Hause aufgesucht bezie-hungsweise telefonisch beraten. Die Vorsitzende zählte zwölf In-formationsabende in Kliniken für Alkoholabhängige auf. Rund 30 Patienten wurden ein Einblick über die Auswirkungen des über-mäßigen Alkoholkonsums ver-mittelt und Hilfsmöglichkeiten vorgestellt. An einigen Wochen-enden bildeten sich die ehren-amtlichen Suchthelfer*innen in Seminaren an der guttempler-eigenen Bildungsstätte in Hoya weiter. Dort gab es auch Treffen der Guttempler-Frauengruppen, Seminare für Bildungs- und Öf-fentlichkeitsarbeit sowie Informa-tionen zu Fördermöglichkeiten und zum Vereinsrecht. Ein beson-derer Höhepunkt der „Langener“

war das Gemeinschaftsseminar „Guttempler sein ist einfach“. Die Teilnehmer*innen wurden mit reichlich Informationen über die Geschichte der Guttempler, die Traditionen und Grundsätze der Guttemplerarbeit versorgt.

Treffen immer mittwochs

Das Treffen klang aus bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen. Die dabei geführten Gespräche zeigten deutlich: Die in die Sucht-hilfe eingebundenen Mitmen-schen sind keineswegs amtsmü-de und werden auch 2019 wieder gegen die Alkoholsucht kämpfen. Die Mitglieder und Gäste der Gut-templer-Gemeinschaft „Langen“ treffen sich mittwochs ab 20 Uhr im Gemeindezentrum St. Petri in Langen.

Weitere Information unter www.guttempler-langen-nds.de

Jahresabschlusssitzung der Guttempler Langen mit (v.l.): stellvertretendem Vorsitzenden Wilfried Pen-ning, Pastor Marcus Berndt, Vorsitzender Edeltraut Krethe, Bürgermeisterin Langen Rotraut Kessler und stellvertretendem Vorsitzenden Bernd Bruns. Foto: Peter Hesse

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„Wer nur auf die Löcher starrt, der vergisst den Käse“ Autorin Sabine Zinkernagel liest im KuBiZu einer Lesung der besonde-ren Art hatte der Verein Le-benshilfe Cuxhaven e.V. zum Jahresauftakt ins Kulturbistro (KuBi) eingeladen: Die Auto-rin Sabine Zinkernagel las aus ihrem Buch „Wer nur auf die Löcher starrt, der vergisst den Käse“ und berichtete sowohl informativ als auch sehr unter-haltsam über das turbulente Familienleben mit ihren beiden besonderen Kindern.

Der Kontakt zur Autorin war über den in Cuxhaven-Altenwal-de ansässigen Neufeld Verlag zustande gekommen. In den sehr persönlichen Alltagsgeschichten stellt Sabine Zinkernagel dar, wie ihre beiden mittlerweile erwach-senen Jungen immer wieder für Bewegung im Familienleben ge-sorgt haben: durch das Stilllegen einer Supermarktkasse, durch ein Reiseabenteuer mit „Malheur“ oder durch zwei verständnisvol-le Babysitter, die es für pädago-gisch sinnvoll erachteten, einem der „fragewütigen“ Jungen über Stunden Rede und Antwort zu stehen, „damit er keinen psychi-

schen Schaden nimmt“. Sabine Zinkernagel beschreibt in ihren Geschichten die Veränderung ihrer Lebenseinstellung durch ihre Kinder. Die Behinderungen ihrer Söhne zeigten sich ihr zu-nächst als Makel, die sich später als Gewinn herausstellen sollten. Durch diese Erfahrung sei ihr klar geworden, dass es keine per-fekten Kinder und keine idealen Lebensvoraussetzungen gibt. Die Änderung des Blickwinkels verdeutlichte ihr, dass ihr Leben nicht unter erschwerten Bedin-gungen stattfindet, sondern dass jede Scheibe Käse und jedes Le-ben seine Löcher hat. Sie sind nur unterschiedlich verteilt – mal am Rand, mal mehr oder weniger groß. Die Zuhörer waren begeis-tert von der Autorin.

Die Autorin hat noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig die Arbeit der Lebenshilfe ist. Teilha-be am Leben zu ermöglichen, sich für Menschen mit Behinde-rungen und ihre Angehörigen einzusetzen – das sind die Ziele des seit mittlerweile 60 Jahre be-stehenden Vereins, der im gan-zen Bundesgebiet vertreten ist.

Rüdiger Frie, Vorsitzender des Vereins Lebenshilfe Cuxhaven e.V. (l.), freute sich, Autorin Sabine Zinkernagel im KuBi begrüßen zu dürfen. Foto: Klose

Dr. Hitsch neuer VBS-VorsitzenderMartin Rehermann wird 2. Vorsitzender

Der Verein für Beratung und Hilfen bei Suchtfragen und seelischen Leiden im Landkreis Cuxhaven e.V. (VBS) hat einen neuen Vorstand: Bei der Jah-reshauptversammlung im April wurde Dr. Robert Hitsch zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Der Chefarzt am AMEOS-Klini-kum in Debstedt löst damit Mar-kus Bauer ab, der fünf Jahre lang als 1. Vorsitzender tätig war. Auch der 2. Vorsitzende, Dr. Ulrich Ter-brack, hat sein Amt nach 15 Jah-ren Vorstandstätigkeit zur Verfü-gung gestellt. Nachfolger wurde Martin Rehermann, Schulleiter des Lichtenberg-Gymnasiums in Cuxhaven. Der Geschäftsführer des VBS e.V., Diplom-Pädagoge Jürgen Schlieckau, bedankte sich bei den scheidenden Vor-standsmitgliedern für ihr ehren-amtliches Engagement und die Unterstützung des Vereins. Im Anschluss hielt er im Kreishaus einen gut besuchten öffentlichen Vortrag zum Thema „Keine Le-galisierung des Freizeitkonsums von Cannabis!“, wies darin auf die besonderen Risiken des Konsums der verbotenen Droge Cannabis insbesondere bei Jugendlichen hin und berichtete über die in-ternationale Entwicklung der Cannabisindustrie und die po-litischen Zusammenhänge. Der VBS hat eine Broschüre für Eltern cannabisgefährdeter Jugendli-

cher im Landkreis Cuxhaven und ein Plakat „Kein Alkohol in der Schwangerschaft“ erstellt, die über den VBS erhältlich sind. Öffnungszeiten in Cuxhaven:Montag bis Donnerstag 8.00 – 12.00 und 13.00 – 16.00 UhrFreitag 8.00 – 12.00 UhrWöchentliche Sprechstunden in den Landgebieten: Jugend-zentrum «Dünefähr» in Loxstedt; Rathaus Cadenberge; Sozialsta-tion Beverstedt; evangelisches Gemeindehaus in Nordholz; Ju-gendhilfestation Langen; Bremer-haven. Die Sprechzeiten erfragen Sie bitte im Büro in Cuxhaven. (Kontaktdaten siehe Seite 12).

Der Geschäftsführer des VBS e.V., Diplom-Pädagoge Jürgen Schlieckau, hielt Anfang April einen gut besuchten Vortrag zum Thema „Keine Legalisie-rung des Freizeitkonsums von Cannabis!“.

Klimaschutz-Zertifikat für den PariMit einem Klimaschutz-Zertifikat des Bundesumweltministeri-ums ist der Paritätische Wohl-fahrtsverband Niedersachsen im März ausgezeichnet worden: Die Auszeichnung stellt heraus, dass durch den Ersatz der alten Innenbeleuchtungsanlage in der Jugendhilfestation Bad Bederke-

sa des Paritätischen Cuxhaven durch energieeffiziente LED-Beleuchtungen 2018 rund 180 Tonnen CO² eingespart werden konnten. Die Nationale Klima-schutzinitiative des Bundesum-weltministeriums hat diese Maß-nahme durch die Übernahme von 40 % der Kosten gefördert.

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Neu: Guttempler-Gesprächsgruppe Cuxhaven

Die Guttempler Gemeinschaft Altenwalde eröffnet in Cuxha-ven eine neue Gesprächsgruppe für Menschen mit Suchtproble-men. Die Gruppe richtet sich an Menschen, die den ersten Schritt aus der Sucht wagen. Sie wird von ausgebildeten Suchthelfern begleitet. Das erste Treffen der neuen Gesprächsgruppe hat An-fang April stattgefunden. Weitere Treffen finden immer mittwochs um 18.30 Uhr in den Räumen des Kneipp Vereins in der Bernhard-straße 71 statt. Auch Angehörige sind willkommen!

Offener Treff für junge Cuxhavener*innenJung? Neu zugezogen oder schon lange in Cuxhaven? Wer neue Leute kennen lernen, Spie-leabende und Ausflüge gemein-sam unternehmen oder mit an-deren kreativ sein möchte, ist herzlich willkommen bei einem offenen Treff in Cuxhaven. Junge und jung gebliebene Cuxhave-ner/innen treffen sich im 14-tägi-gen Rhythmus donnerstags um 18 Uhr in den Räumen des Café Vielfalt des Paritätischen, Kir-chenpauerstraße 1. Weitere Infos gibt es über die KIBIS (Kontakt, Information, Beratung im Selbst-hilfebereich) des Paritätischen (Kontaktdaten siehe Seite 13).

Neuer Yoga-KursInsbesondere an Anfänger rich-tet sich ein neuer Yogakurs des Kneipp-Vereins Cuxhaven mit bis zu neun Plätzen, der immer dienstags von 19.15 bis 20.30 Uhr (75 Min.) unter der Leitung von Birte Feldmeyer in den Räumen der Physiopraxis Winkler und Lo-demann in der Segelckestrasse 38 im II. Obergeschoss stattfin-det. Anmeldungen nimmt das Büro des Kneipp-Vereins unter (0 47 21) 2 52 22 entgegen.

Mit Tränen in den Augen: Urgesteine der DLRG geben Ämter abFührungswechsel in der Vorstandsriege der DLRG Cuxhaven

Mit Tränen in den Augen haben zwei Urgesteine bei der Jahres-hauptversammlung der Cuxha-vener DLRG ihre Posten im Vor-stand abgegeben.

Unter Standing Ovations der anwesenden Vereinsmitglieder gaben der 1. Vorsitzende Dr. Wolfgang Kröger und der Lei-ter Einsatz André Schurig ihre Führungsverantwortung an ihre Nachfolger ab. Dr. Wolfgang Krö-ger blickt auf nunmehr 40 Jahre Vorstandsarbeit in der Ortsgrup-pe zurück, davon 25 Jahre als 1. Vorsitzender. Sein Nachfolger wird Dieter Sandforth, der bishe-rige 2. Vorsitzende. Er erklärte im Anschluss an seine Wahl, dass das Schiff „DLRG Cuxhaven“ auch in Zukunft Kurs und Fahrt beibehal-ten werde, die von Kröger vorge-geben wurden.

Start mit zwei VW-Bullis

André Schurig gab sein Amt als Leiter Einsatz nach 29 Jahren ab. Er war bisher auch der einzige, der diese Position in der Ortsgruppe bekleidete, da er 1990 zusammen mit dem heutigen Schirrmeister Andrew Weigelt die Schnellein-satzgruppe SEG gegründet und aufgebaut hat. Mit zwei alten VW Bullis ohne Blaulicht und Funk-geräte und einem Rettungsboot,

das für die Elbe denkbar ungeeig-net war, begann die Geschichte der SEG. Daraus formte Schurig in den letzten drei Jahrzehnten eine schlagkräftige Einsatzgruppe, die mittlerweile fester Bestandteil der Wasserrettung und des Katastro-phenschutzes in Cuxhaven und Umgebung ist. Derzeit verfügt die Ortsgruppe über einen Fuhr-park von acht Einsatzfahrzeugen und drei Motorrettungsbooten. „Und die haben mittlerweile auch Blaulicht und Funkgerät“, fügte Schurig schmunzelnd hinzu. Be-wegt werden die Fahrzeuge von über 40 ehrenamtlichen Rettern, die seit der Gründung der SEG 263-mal zu Einsätzen gerufen wurden. Die Aufgabe des Leiter Einsatz wird zukünftig von Dirk Reichenbach übernommen. Ganz verabschieden konnten sich die beiden jedoch noch nicht von der Vorstandsarbeit. Dr. Wolf-gang Kröger bleibt dem Verein als stellvertretender Vereinsarzt und André Schurig als 2. Vorsit-zender erhalten.

Im letzten Jahr musste die SEG 21-mal ausrücken, darunter zu mehreren Watteinsätzen und Ret-tungen von Schwimmern. Hinzu kam die Absicherung diverser Veranstaltungen wie „Hängt ihn Höher“ oder dem „Giants Run“, und verschiedene Dreharbeiten, unter anderem ein Beitrag im

„RTL extra-Magazin“ im vergan-genen August. Der Leiter Ausbil-dung, Wolfgang Banduhn, wird nach seiner Wiederwahl auch zu-künftig die Fäden am Beckenrand in der Hand halten. Auch er konn-te auf ein erfolgreiches Jahr zu-rückschauen. Über 200 abgelegte Schwimmprüfungen, knapp 60 ausgestellte Erste-Hilfe-Beschei-nigungen, große Beteiligung an der Ferienpassaktion und gute Platzierungen bei den Bezirks-meisterschaften waren einige der Highlights aus 2018.

Aktive DLRG-Jugend

Viel erlebt hat auch die DLRG Jugend unter Leitung der Ju-gendvorsitzenden Kimberley Zusek und dem neugewählten Jugendvorstand. Fahrten in die Eishalle Bremerhaven und das Aqua Mundo in Bispingen, die Bezirksmeisterschaften in Cuxha-ven und Bremerhaven und das Kinderschwimmfest in Ottern-dorf sind ein Vorgeschmack auf viele weitere geplante Aktionen in diesem Jahr. Hier lohnt sich ein Blick auf die Homepage der DLRG Jugend, um mehr über geplante Aktionen zu erfahren.

Zum Schluss wurden noch Her-mann Kornau, Volker Möller und Dr. Wolfgang Kröger für 40-jähri-ge Vereinsmitgliedschaft geehrt.

Mit einem Ge-schenk bedank-ten sich die Mitglieder bei André Schurig (r.) und Dr. Wolfgang Krö-ger (M.). Dieter Sandforth (l.) ist der neue 1. Vorsitzende der DLRG Cux-haven. Foto: Plaisier

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