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Die Bestimmung von Oberflache, Porenvolumen und Porenradius (Tab. 2), formal berechnet aus der Stickstoff-Adsorptionsiso- therme, zeigt, da13 hochausgetauschte NaHg-Mordenite bei der Dekationisierung nicht zerstort werden. Dies wird unterstutzt durch rontgengoniometrische tfbersichtsaufnahmen. Tabelle 2 (r,) der dekationisierten NaHg-Mordenite; Oberflache (O,), Porenvolumen (V,) und Porenradius Adsorptionsbedingungen: Stickstoff 77,6 K, p/ps 0,03-1,0 Zeolith-Zyp 0, in 8, in r, in m2. g-l cm3-g-l nm - - - NaM NaHgM-4,6 (dek.) - - - NaHgM-10,3 (dek.) - - - NaHgM-23,4 (dek.) 46 0,0164 0,713 NaHgM-30,S (dek.) 64 0,0230 0,719 NaHgM-44,4 (dek.) 330 0,1071 0,649 NaHgM-60,9 (dek.) 464 0,1467 0,646 NaHgM-76,9 (dek.) 456 0,1474 0,646 NaHgM-93,9 (dek.) 458 0,1450 0,633 In den IR-Spektren waren die Intensititen der Gitterfrequenz (570 nm) und der als Si0,--10,-Kettenfrequenz bezeichneten Bande bei allen Proben, hergestellt aus NaHg-Mordeniten rnit Austauschgraden unter 50% geringer als in jenen mit hohen Aus- tauschgraden. Dabei erfolgt bei den dekationisierten Mordeniten eine Verschiebung der Kettenfrequenz zu hoheren Werten, die wir als eine Lockerung der Si0,-A10,-Bindungen infolge der Deka- tionisierung deuten. Leitfahigkeitsmessungen an dekationisierten Mordeniten ergaben auch Unterschiede der Widerstandswerte, je nach Austauschgrad der thermisch behandelten NaHg-Mordenite. NaHg-Mordenite mit Austauschgraden iiber 50% zeigen nach ihrer Neue Fachliteratur Phasenanalyse fester Rohstoffe und Industrieprodukte Von H.-H. Seyfarth und H. Keune; VEB Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie, Leipzig 1980; 174 Seiten mit 57 Bildern und 61 Tabellen; Format 14,7 x 21,5 cm, Pappeinband 25,- M Bestell-Nr. : 541 577 9 Entsprechend der Begriffsbestimmung des Fachs ,,Analytik" - Art - Menge - Struktur - Verteilung - gehort die Phasen- analyse zu dem Aufgabengebiet cines Analytikers. Allerdings mu13 festgestellt werden, da13 der Chemiker fur die Kristallstruktur- analyse in der Regel nur die Rontgendiffraktometrie anwendet. Mineralogen und Metallkundler benutzen dazu auch in grol3em Umfang die Mikroskopie. Es gibt aber bisher noch kein deutsch- sprachiges Werk, das sich als Ubersicht und Einfiihrung rnit einer Zusammenstellung aller wichtigen Methoden zur Identifizierung von festen Stoffen befa13t. Uber die klassischen Anwendungsbe- reiche hinaus spielen Fragen der Analyse von Feststoffen heute eine gro13e Rolle. Es sei hier nur an die Staubanalyse rnit ihren vielfaltigen Problemen erinnert. Es mu13 deshalb begrii13t werden, da13 die Autoren, die umfangreiche praktische Erfahrung auf diesem Gebiet besitzen, eine Einfiihrung zusammengestellt haben, die dem auf diesem Gebiet nicht so ver- sierten Analytiker die Einarbeitung erleichtert. Natiirlich gibt es iiber alle abgehandelten Teilgebiete ausreichend deutsch- und auch fremdsprachige Monographien. Diese stellen jedoch entweder die Methode oder aber deren Anwendung auf spezielle Gebiete in den Vordergrund. Das vorliegende Buch zeichnet sich dadurch aus, da13 es dem Leser einen 'ifberblick iiber die einsetzbaren Methoden gibt und auch die Schwerpunkte der Anwendbarkeit und deren Grenzen mit aufzeigt. Das sehr umfangreiche Literaturverzeichnis erleichtert dem Leser das tiefere Eindringen in die vorgestellten Methoden. Methoden, die nach Einschatzung der Autoren groBere Schwierigkeiten bei Hg2+-Dekationisierung im dehydratisierten Zustand hohere Widerstandswerte (etwa 1012-1014 Ohm) nls gleichbehandelte Mordenite mit niedrigerem Austauschgrad (1010-1012 Ohm). Dabei liegen alle R-Werte ausschlieBlich im Bereich von Isolatorwider- standen. Aus den Resultaten lassen sich folgende SchluBfolgerungen ziehen: - Die thermische Hgw-Entfernung aus NaHg-Mordeniten fiihrt zu Veranderungen im strukturellen Aufbau. Dabei werden NaHg- Mordenite mit Austauschgraden < 50% starker verandert als jene mit hoheren Austauschgraden. Dies wird auf die Bildung von ,,Natroxylnestern" zuriickgefiihrt. Es ist anzunehmen, daB be- sonders die in den Seitenkanalen lokalisierten Na+-Ionen die Bil- dung solcher -0-Na-,,Nester" hervorrufen. Diese konnen zur Verstopfung der Poreneingange fiihren - Bei NaHg-Mordeniten mit Austauschgraden iiber 50% kommt es bei der thermischen Dekationisierung nicht zur Ausbildung von ,,Natroxylnestern", wodurch die Gitterstabilitat bei der thermi- schen Behandlung erhalten bleibt. - Unter Berucksichtigung unserer friiheren Angaben [l], [2] kann folgende Stabilitatsabstufung fur die Dekationisierung der NaHg-Zeolithe unter Strukturerhaltung gegeben werden: NaHg-Mordenitg>50 yo > NaHgY > NaHg-Mordenitg<m % > NaHgX, wobei Q der lonenaustauschgrad ist. Literatur [I] Bergk, K.-K.; Woy, H.: Z. Chem. 18 (1978) 67 p2] Bergk, K.-H.; Wolf, F.; Specht, H.: Z. Chem. 18 (1978) 236 [3] Wilkosz, J.: Molecular Sieves ASC Symp. Ser. 40, Chicago 1977 S. 121 Karl-Heinz Bergk, Harald Specht und Friedrich Wolj', Martin- Luther-Universitat Halle-Wittenberg, Sektion Chemie, Wissen- schaftsbereich Technische Chemie eingegangen am 12. Juli 1979 ZCM 6464 der Anwendung bereiten, wurden absichtlich ausfuhrlicher be- handelt, wahrend gelaufigere Methoden in knapper Form darge- stellt sind. Die vorliegende Monographie bereichert das Schrifttum auf dem Gebiet der Analytik und wird unter den einschlagigen Fachleuten sicher einen breiten Nutzerkreis finden. Gerhard Ackermann, Freiberg ZCB 6608 Wissenschsftliohe Taschenbucher Chemie Entgiftung - Mittel, Methoden und Probleme Von Kh. Lohs und D. Martinetz; Akademie-Verlag, Berlin 1978; 162 Seiten mit 22 Bildern und 7 Tabellen; Format 10,5 x 17,5 em, Brosch. 8,- M. Die Belastung unserer Umwelt durch chemische Schadstoffe ge- hort zu den wichtigsten Umweltproblemen der Gegenwart. Aus der Sicht der chemischen Toxikologie geben die Autoren einen interessanten Einblick in die Problematik der Minderung der Schadwirkung von chemischen Substanzen, die als Abprodukte und Abfalle in der Industrie und im Labor anfallen. Unter Gift- bzw. Schadstoffe werden extrem biologisch aktive Verbindungen verstanden. Auf Probleme der Bewertung von Schadstoffen hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Menschen und die Biosphare wird kurz eingegangen. Zahlreiche physikalisch-chemische Methoden (Verbrennung, Re- versosmose, Ultrafiltration, Extraktion, Adsorption, Ionenaus- tausch) und chemische Reaktionen (Hydrolyse, Neutralisation, Fallung, Reduktion, Oxydation, Katalyse, spez. organische Re- aktionen) werden an konkreten Beispielen als Entgiftungsmog- lichkeit prinzipiell beschrieben. Schwerpunkt ist die 1abormaBige 234 Z. Chern., 20. Jg. (1980) lleft F

Phasenanalyse fester Rohstoffe und Industrieprodukte. Von H.-H. Seyfarth und H. Keune; VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1980; 174 Seiten mit 57 Bildern und 61

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Die Bestimmung von Oberflache, Porenvolumen und Porenradius (Tab. 2 ) , formal berechnet aus der Stickstoff-Adsorptionsiso- therme, zeigt, da13 hochausgetauschte NaHg-Mordenite bei der Dekationisierung nicht zerstort werden. Dies wird unterstutzt durch rontgengoniometrische tfbersichtsaufnahmen.

Tabelle 2 (r,) der dekationisierten NaHg-Mordenite;

Oberflache (O,) , Porenvolumen (V,) und Porenradius

Adsorptionsbedingungen: Stickstoff 77,6 K, p / p s 0,03-1,0

Zeolith-Zyp 0, in 8, in r , in m 2 . g-l cm3-g-l nm

- - - NaM NaHgM-4,6 (dek.) - - -

NaHgM-10,3 (dek.) - - -

NaHgM-23,4 (dek.) 46 0,0164 0,713 NaHgM-30,S (dek.) 64 0,0230 0,719 NaHgM-44,4 (dek.) 330 0,1071 0,649 NaHgM-60,9 (dek.) 464 0,1467 0,646 NaHgM-76,9 (dek.) 456 0,1474 0,646 NaHgM-93,9 (dek.) 458 0,1450 0,633

I n den IR-Spektren waren die Intensititen der Gitterfrequenz (570 nm) und der als Si0,--10,-Kettenfrequenz bezeichneten Bande bei allen Proben, hergestellt aus NaHg-Mordeniten rnit Austauschgraden unter 50% geringer als in jenen mit hohen Aus- tauschgraden. Dabei erfolgt bei den dekationisierten Mordeniten eine Verschiebung der Kettenfrequenz zu hoheren Werten, die wir als eine Lockerung der Si0,-A10,-Bindungen infolge der Deka- tionisierung deuten. Leitfahigkeitsmessungen an dekationisierten Mordeniten ergaben auch Unterschiede der Widerstandswerte, je nach Austauschgrad der thermisch behandelten NaHg-Mordenite. NaHg-Mordenite mit Austauschgraden iiber 50% zeigen nach ihrer

Neue Fachliteratur

Phasenanalyse fester Rohstoffe und Industrieprodukte Von H.-H. Seyfarth und H . Keune; VEB Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie, Leipzig 1980; 174 Seiten mit 57 Bildern und 61 Tabellen; Format 14,7 x 21,5 cm, Pappeinband 25,- M Bestell-Nr. : 541 577 9 Entsprechend der Begriffsbestimmung des Fachs ,,Analytik" - Art - Menge - Struktur - Verteilung - gehort die Phasen- analyse zu dem Aufgabengebiet cines Analytikers. Allerdings mu13 festgestellt werden, da13 der Chemiker fur die Kristallstruktur- analyse in der Regel nur die Rontgendiffraktometrie anwendet. Mineralogen und Metallkundler benutzen dazu auch in grol3em Umfang die Mikroskopie. Es gibt aber bisher noch kein deutsch- sprachiges Werk, das sich als Ubersicht und Einfiihrung rnit einer Zusammenstellung aller wichtigen Methoden zur Identifizierung von festen Stoffen befa13t. Uber die klassischen Anwendungsbe- reiche hinaus spielen Fragen der Analyse von Feststoffen heute eine gro13e Rolle. Es sei hier nur an die Staubanalyse rnit ihren vielfaltigen Problemen erinnert. Es mu13 deshalb begrii13t werden, da13 die Autoren, die umfangreiche praktische Erfahrung auf diesem Gebiet besitzen, eine Einfiihrung zusammengestellt haben, die dem auf diesem Gebiet nicht so ver- sierten Analytiker die Einarbeitung erleichtert. Natiirlich gibt es iiber alle abgehandelten Teilgebiete ausreichend deutsch- und auch fremdsprachige Monographien. Diese stellen jedoch entweder die Methode oder aber deren Anwendung auf spezielle Gebiete in den Vordergrund. Das vorliegende Buch zeichnet sich dadurch aus, da13 es dem Leser einen 'ifberblick iiber die einsetzbaren Methoden gibt und auch die Schwerpunkte der Anwendbarkeit und deren Grenzen mit aufzeigt. Das sehr umfangreiche Literaturverzeichnis erleichtert dem Leser das tiefere Eindringen in die vorgestellten Methoden. Methoden, die nach Einschatzung der Autoren groBere Schwierigkeiten bei

Hg2+-Dekationisierung im dehydratisierten Zustand hohere Widerstandswerte (etwa 1012-1014 Ohm) nls gleichbehandelte Mordenite mit niedrigerem Austauschgrad (1010-1012 Ohm). Dabei liegen alle R-Werte ausschlieBlich im Bereich von Isolatorwider- standen. Aus den Resultaten lassen sich folgende SchluBfolgerungen ziehen: - Die thermische Hgw-Entfernung aus NaHg-Mordeniten fiihrt zu Veranderungen im strukturellen Aufbau. Dabei werden NaHg- Mordenite mit Austauschgraden < 50% starker verandert als jene mit hoheren Austauschgraden. Dies wird auf die Bildung von ,,Natroxylnestern" zuriickgefiihrt. Es ist anzunehmen, daB be- sonders die in den Seitenkanalen lokalisierten Na+-Ionen die Bil- dung solcher -0-Na-,,Nester" hervorrufen. Diese konnen zur Verstopfung der Poreneingange fiihren - Bei NaHg-Mordeniten mit Austauschgraden iiber 50% kommt es bei der thermischen Dekationisierung nicht zur Ausbildung von ,,Natroxylnestern", wodurch die Gitterstabilitat bei der thermi- schen Behandlung erhalten bleibt. - Unter Berucksichtigung unserer friiheren Angaben [l], [2] kann folgende Stabilitatsabstufung fur die Dekationisierung der NaHg-Zeolithe unter Strukturerhaltung gegeben werden: NaHg-Mordenitg>50 yo > NaHgY > NaHg-Mordenitg<m % > NaHgX, wobei Q der lonenaustauschgrad ist.

L i t e r a t u r

[I] Bergk, K.-K.; Woy , H.: Z. Chem. 18 (1978) 67 p2] Bergk, K.-H.; Wolf, F.; Specht, H.: Z . Chem. 18 (1978) 236 [3] Wilkosz, J.: Molecular Sieves ASC Symp. Ser. 40, Chicago

1977 S. 1 2 1

Karl-Heinz Bergk, Harald Specht und Friedrich Wolj', Martin- Luther-Universitat Halle-Wittenberg, Sektion Chemie, Wissen- schaftsbereich Technische Chemie

eingegangen am 12. Juli 1979 ZCM 6464

der Anwendung bereiten, wurden absichtlich ausfuhrlicher be- handelt, wahrend gelaufigere Methoden in knapper Form darge- stellt sind. Die vorliegende Monographie bereichert das Schrifttum auf dem Gebiet der Analytik und wird unter den einschlagigen Fachleuten sicher einen breiten Nutzerkreis finden.

Gerhard Ackermann, Freiberg ZCB 6608

Wissenschsftliohe Taschenbucher Chemie Entgiftung - Mittel, Methoden und Probleme Von Kh. Lohs und D. Martinetz; Akademie-Verlag, Berlin 1978; 162 Seiten mit 22 Bildern und 7 Tabellen; Format 10,5 x 17,5 em, Brosch. 8,- M.

Die Belastung unserer Umwelt durch chemische Schadstoffe ge- hort zu den wichtigsten Umweltproblemen der Gegenwart. Aus der Sicht der chemischen Toxikologie geben die Autoren einen interessanten Einblick in die Problematik der Minderung der Schadwirkung von chemischen Substanzen, die als Abprodukte und Abfalle in der Industrie und im Labor anfallen. Unter Gift- bzw. Schadstoffe werden extrem biologisch aktive Verbindungen verstanden. Auf Probleme der Bewertung von Schadstoffen hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Menschen und die Biosphare wird kurz eingegangen. Zahlreiche physikalisch-chemische Methoden (Verbrennung, Re- versosmose, Ultrafiltration, Extraktion, Adsorption, Ionenaus- tausch) und chemische Reaktionen (Hydrolyse, Neutralisation, Fallung, Reduktion, Oxydation, Katalyse, spez. organische Re- aktionen) werden an konkreten Beispielen als Entgiftungsmog- lichkeit prinzipiell beschrieben. Schwerpunkt ist die 1abormaBige

234 Z . Chern., 20. Jg. (1980) lleft F