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456 Bericht: Analyse organischer Stoffe Gaschromatographische Trennung yon m- und p-Xylol. D.H. DESTY, A. GOL- DU]" nnd W. T. SWA~TO~1 untersuchen verschiedene station~re Flfissigkeiten auf die Eignung zur Trennung yon p- und m-Xylol. Die vollst~ndige Trennung dieser beiden Substanzen glfickt an einer Capillars~ule mit 7,8-Benzochinolin als statio- n~rer Phase. Eine 12 m lange Kupfercapillare (0,25 ram Innendurehmesser) wird hierzu mit 12 mg 7,8-Benzochinolin innen iiberzogen. Chromatographiebedingun- gen: Temperatur 78,5~ DurchfluI~ an Tr$gergas (Stickstoff) 0,7 ml/min, ein- gegebene An~lysenprobe etwa 1 #g. Als Anzeigegers wird ein Flammenionisations- Detektor angew~ndt. Im Verg]eich zu der Trennf~higkeit yon 7,8-BenzoehinoNn si~d andere flfissige Phasen welt weniger wirksam. So betr~gt der Trennfaktor (Verh~tltnis der RetentionsvoIumin~ m-Xylol/p-Xylol) bei 78,5 ~ fiir 7,8-Benzochino- lin 1,080, fiir p-Phenyldiphenylmethan 1,046, fiir Tritolylphosphat 1,026 und ffir Squal~n 1,025 und bei 110,8~ ffir 7,8-Benzochinolin 1,053, fiir Phenantren 1,053 und ffir p-Phenyldiphenylmethan 1,040. Die i~hnliche Trennwirkung yon Phenan- tren und 7,8-Benzochinolin zeigt an, dab hier vorwiegend der r~umliche Bau fiir den Mechanismus maBgebend ist und weniger die Gegenwart des tteteroatoms. Natm'e (London) 183, 107--108 (1959). British Petroleum Co., Ltd., Sunbury- on-Thames (England). E. BAY:~]g Ein Verfahren zur Bestimmung yon Schwefels~ture und organischen Suffon- s~turen nebeneinander dutch potentiometrische Titration in nichtw~tflrigen LSsungs- mitteln wird yon E. A. G~I~OVA und E. S. LEWN ~ besehrieben. Die Untersuehun- gen beziehen sieh auf die Mono- und DisuIfonsgure van Anthrachinon sowie auf die Naphthali~- und Benzolmonosulfonsiiure. Als LSsungsmittel dienen Aeetonitril und Aeeton, die mit Calciumchlorid getroeknet und destilliert worden sind. Titriert wird mit ~orpholin und DiphenylguanidinlSsung. Diphenylguanidin wird in ~thanol, das 10--15~ Glycerin zur Verhiitung der Kristallisation enth~It, gelSst und ~us einer gesehlossenen Bfirette titriert, nm ein Verdampfen des LSsungsmittels zu ver- hindern. Der Titer der L5sung wird gegen ws Salzsi~ure eingestdlt. Alle Titra- tionen erfolgen potentiometriseh mit einer Glaselektrode gegen eine ges~tt. Kalo- melelektrode. Die Titrationskurve der Schwefels~ure zeigt zwei Stufen, die zweite Stufe tritt in Gegenwart vonAthanol starker hervor. Die Sulfonsi~uren werden gleich- zeitig mit der Neutralis~tion der Schwefels~ure zu I-Iydrogensu]fat titriert, der erste Aquivalenzpunkt entspricht der Summe yon Sulfons~ure und der ersten Stufe der Sehwefels~ure. Der zweite Inflexionspunkt auf der Titrationskmwe entsprieht der Neutr~lisation yon Hydrogensulf~t zu Sulfat. Der Fehler der Methode iibersteigt nicht 2o/0. Bei Gegenwart yon 5-- 7 ~ Wasser wird die Bestimmnng sehon unmbglieh. 1 Zavodskaja Laborat. 24, 1356--t358 (1958) [gussiseh]. Voro~ilov-Inst. organ. Halbprodukte u. Fa.rbstoffe. K. HEgTZOG Phenole. T. ITAI und S, KAMIYA 1 beschreiben als Tiipfelreaktion auf Phenole eine neue Indophenolmethode. Das als Reagens verwendete p-Aminophenol wird durch Hydrolyse vora Acetylphenetidin mit Bromwasserstoffsi~ure hergesteUt. Beim Zu- sammengeben yon 1 Tropfen Probel6sung bzw. einer kleinen ]~r der festen Substanz mit 1 Tropfen 2~ Natron]auge und 0,5 ml p-Aminophenolreagens entstehen je nach Art des Phenols blaue, griine oder rote Fi~rbungen. 1 Jap. Analyst 7, 616--618 (1958) [J~paniseh]. (Nach engl. Zus.fass. ref.) Nat. Hyg. Lab., Tokyo (Japan). H. GA~SC~AGE~ Zur Entwicklung yon Papierchromcttogrammen von einer grofien Anzahl vo~ Phenelverbindungen benutzen C. B. COvLSON und W. C. EvAns I einerseits Benzol- Eisessig (20 : 5), mit Wasser ges~ttigt, ~ndererseits n-Butanol--~th~nol-Boratpuffer

Phenole

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456 Bericht: Analyse organischer Stoffe

Gaschromatographische Trennung yon m- und p-Xylol. D . H . DESTY, A. GOL- DU]" nnd W. T. SWA~TO~ 1 untersuchen verschiedene station~re Flfissigkeiten auf die Eignung zur Trennung yon p- und m-Xylol. Die vollst~ndige Trennung dieser beiden Substanzen glfickt an einer Capillars~ule mit 7,8-Benzochinolin als statio- n~rer Phase. Eine 12 m lange Kupfercapillare (0,25 ram Innendurehmesser) wird hierzu mit 12 mg 7,8-Benzochinolin innen iiberzogen. Chromatographiebedingun- gen: Temperatur 78,5~ DurchfluI~ an Tr$gergas (Stickstoff) 0,7 ml/min, ein- gegebene An~lysenprobe etwa 1 #g. Als Anzeigegers wird ein Flammenionisations- Detektor angew~ndt. Im Verg]eich zu der Trennf~higkeit yon 7,8-BenzoehinoNn si~d andere flfissige Phasen welt weniger wirksam. So betr~gt der Trennfaktor (Verh~tltnis der RetentionsvoIumin~ m-Xylol/p-Xylol) bei 78,5 ~ fiir 7,8-Benzochino- lin 1,080, fiir p-Phenyldiphenylmethan 1,046, fiir Tritolylphosphat 1,026 und ffir Squal~n 1,025 und bei 110,8~ ffir 7,8-Benzochinolin 1,053, fiir Phenantren 1,053 und ffir p-Phenyldiphenylmethan 1,040. Die i~hnliche Trennwirkung yon Phenan- tren und 7,8-Benzochinolin zeigt an, dab hier vorwiegend der r~umliche Bau fiir den Mechanismus maBgebend ist und weniger die Gegenwart des tteteroatoms.

Natm'e (London) 183, 107--108 (1959). British Petroleum Co., Ltd., Sunbury- on-Thames (England). E. BAY:~]g

Ein Verfahren zur Bestimmung yon Schwefels~ture und organischen Suffon- s~turen nebeneinander dutch potentiometrische Titration in nichtw~tflrigen LSsungs- mitteln wird yon E. A. G~I~OVA und E. S. LEWN ~ besehrieben. Die Untersuehun- gen beziehen sieh auf die Mono- und DisuIfonsgure van Anthrachinon sowie auf die Naphthali~- und Benzolmonosulfonsiiure. Als LSsungsmittel dienen Aeetonitril und Aeeton, die mit Calciumchlorid getroeknet und destilliert worden sind. Titriert wird mit ~orpholin und DiphenylguanidinlSsung. Diphenylguanidin wird in ~thanol, das 10--15~ Glycerin zur Verhiitung der Kristallisation enth~It, gelSst und ~us einer gesehlossenen Bfirette titriert, nm ein Verdampfen des LSsungsmittels zu ver- hindern. Der Titer der L5sung wird gegen ws Salzsi~ure eingestdlt. Alle Titra- tionen erfolgen potentiometriseh mit einer Glaselektrode gegen eine ges~tt. Kalo- melelektrode. Die Titrationskurve der Schwefels~ure zeigt zwei Stufen, die zweite Stufe tr i t t in Gegenwart vonAthanol starker hervor. Die Sulfonsi~uren werden gleich- zeitig mit der Neutralis~tion der Schwefels~ure zu I-Iydrogensu]fat titriert, der erste Aquivalenzpunkt entspricht der Summe yon Sulfons~ure und der ersten Stufe der Sehwefels~ure. Der zweite Inflexionspunkt auf der Titrationskmwe entsprieht der Neutr~lisation yon Hydrogensulf~t zu Sulfat. Der Fehler der Methode iibersteigt nicht 2o/0 . Bei Gegenwart yon 5-- 7 ~ Wasser wird die Bestimmnng sehon unmbglieh.

1 Zavodskaja Laborat. 24, 1356--t358 (1958) [gussiseh]. Voro~ilov-Inst. organ. Halbprodukte u. Fa.rbstoffe. K. HEgTZOG

Phenole. T. ITAI und S, KAMIYA 1 beschreiben als Tiipfelreaktion auf Phenole eine neue Indophenolmethode. Das als Reagens verwendete p-Aminophenol wird durch Hydrolyse vora Acetylphenetidin mit Bromwasserstoffsi~ure hergesteUt. Beim Zu- sammengeben yon 1 Tropfen Probel6sung bzw. einer kleinen ]~r der festen Substanz mit 1 Tropfen 2~ Natron]auge und 0,5 ml p-Aminophenolreagens entstehen je nach Art des Phenols blaue, griine oder rote Fi~rbungen.

1 Jap. Analyst 7, 616--618 (1958) [J~paniseh]. (Nach engl. Zus.fass. ref.) Nat. Hyg. Lab., Tokyo (Japan). H. GA~SC~AGE~

Zur Entwicklung yon Papierchromcttogrammen von einer grofien Anzahl vo~ Phenelverbindungen benutzen C. B. COvLSON und W. C. EvAns I einerseits Benzol- Eisessig (20 : 5), mit Wasser ges~ttigt, ~ndererseits n-Butanol--~th~nol-Boratpuffer

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2. Qualitative und quantitative Analyse 457

(9,54 g Natriumtetraborat/1), (1 : 1 : 1). Fiir das zweite L6sungsmittel ist das Papier mit Boratpuffer vorbehandelt worden. Als Spri~hmittel wird vorzugsweise Diazo-p- nitranilin verwendet. Sowohl die l~f-Werte als auch die entstandenen F/~rbungen sind in umfangreichen Tabellen aufgefiihrt. -- AuBerdem sind elektrophoretische Unter- suchungen in Boratpufferl6sung durchgefiihrt worden. Die Fi~rbungen mit Diazo-p- nitranilin und die Wanderungszahlen sind ebenfalls fiir eine groBe Anzahl yon Phenolverbindungen, Zuclcern und Glykosiden angegeben.

1 j . Chromtogr. (Amsterdam) 1, 374--379 (1958). Univ. College North Wales, Bangor (England). ]3. t~oss~_~N

S. H. LANGER, P. PANT.~GES und I. WENDE~ ~ beschreiben die gaschromato- graphische Trennung der Phenole -- Phenol, Kresole, Athylphenole, Dimethyl2henole, 2,4,6-Trimethylphenol und Guajaeol -- als Trimethylsilylgther mit Hilfe der statio- naren Phasen D.C. Silicon 550 und I)i-n-butyltetrachlorophthalat. Ffir eine Arbeitstemperatur yon 125~ werden die auf Phenol bezogenen relativen Reten- tionsvolumina mitgeteilt. Das korrigierte Retentionsvolumen des Phenols je Gramm stationgre Phase betragt 330 ml/g bzw. 477 ml/g. Es gelingt eine teflweise Auf- trennung der m- und p-Isomeren des Kresols. Die Veratherung wird dureh direkte Reaktion mit Hexamethyldisilazan ~ vorgenommen. Trimethylchlorsilan ist eben- falls verwendbar. Der Umsatz bei der Veratherung ist am 2.4.6-Trimethylphenol massenspektroskopisch kontro]liert worden. In einer Mischung, die 10~ Trimethyl- phenol enthi~lt, werden nach der Reaktion (16 Std ohne Katalysator am Riiek- fluBkiihler gekocht) weniger a]s 0,2O/o gefunden.

1 Chem. and Ind. 1958, 1664--1665. Central Exp. Star., US. Bureau Mines, Pittsburgh, Pa. (USA). -- "~ LANGER, S. It. , 1~. A. FRIEDEL, I. WENDE~ U. A. G. S~mKE~: AnMyt. Chemistry 30, 1353 (1958); vgl. diese Z. 167, 447 (1959).

D. JENTZSCK

Mischungen yon primiiren und sekund~ren aromatisehen Aminen kOnnen nach K. B. WtIETSEL, W. E. ~OBEI~SON und M. W. It~Enn 1 im nahen Infrarot mit guter Genauigkeit quantitativ bestimmt werden. Primi~re aromatische Amine haben zwei intensive Absorptionsbanden bei 1,975 und 1,500 # (Kombinations- bzw. Oberschwingungen); die erste Bande wird yon sekund~ren aromatischen Aminen kaum beeinflugt, die Extinktion der Bande bei ~ 1,5 # ist ffir Anflin etwa doppelt so grog wie ffir N-Athylanilin. Zur Durchfiihrung der Bestimmung yon Anilin und N-Athylanilin werden 0,5 g der Probe in 50 ml Tetrachlorkohlenstoff gel6st und die Absorption in 10 cm Corex-Kfivetten gegen reines LSsungsmittel yon 1,4 bis 2,1 # gemessen. Man bestimmt die Extinktion bei 1,972/~ durch Subtraktion des Untergrundes bei 1,915 # u n d bei 1,493/~ nach Abzug des Untergrundes bei 1,575/~. Ffir die Berechnung des Anilingehaltes ergibt sich naeh vorhergehender Auf- stellung yon Eiehreihen die Beziehung: ~ Anflin = 60,25 A1,972 ~ -- 3,7 A1,493 fiir N-Athylanilin: ~ N-Athylanilin ~ 207 A1,493 ~ -- 155,3 A1,972 ~. Bei Proben mit weniger als 10% Anilin ws man 2,5 g der Probe ein, verfi~hrt weiter wie oben und bestimmt ffir die Berechnung des Anilingehaltes nm" die Extinktion bei 1,972# naeh Abzug des Untergrundes bei 1,915 #. ~ Anilin = 12,5 A1,972/~- 2,06. Bei Gehalten yon 2 und 5O/o Anilin betragt die Standardabweichung =~ 0,08 bzw. 2 0,10~ . Aliphatische und tertis aromatische Amine st6ren die Bestimmung nicht. Die Messungen sind durchgefiihrt worden mit dem Cary-Spektralphoto- meter Modell 14 MS.

In Fortsetzung dieser analytischen A_rbeit untersuchen die Verff. 2 die Ab- sorptionsspektren yon 39 ringsubstituierten Anilinderivaten yon 1,0--2#. Die Spektren sind in einer umfangreichen Tabelle mit Angabe der Maxima und der