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1. OKTOBER 2019 ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL PHILHARMONIA ORCHESTRA ESA-PEKKA SALONEN

PHILHARMONIA ORCHESTRA€¦ · Mehr als 1.000 CD- und Plattenaufnahmen sowie zahlreiche Soundtracks für Filme und Computerspiele hat das Philharmonia Orchestra seit seiner Gründung

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1. OK TOBER 2019ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL

PHILHARMONIA ORCHESTRA ESA-PEKKA SALONEN

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Dienstag, 1. Oktober 2019 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Elbphilharmonie Abo 2 | 1. Konzert

PHILHARMONIA ORCHESTRA DIRIGENT ESA-PEKKA SALONEN

Gustav Mahler (1860–1911) Sinfonie Nr. 9 D-Dur (1909) Andante comodo Im Tempo eines gemächlichen Ländlers. Etwas täppisch und sehr derb Rondo-Burleske. Allegro assai. Sehr trotzig Adagio. Sehr langsam und zurückhaltend

ca. 75 Min.

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Mehr als 1.000 CD- und Plattenaufnahmen sowie zahlreiche Soundtracks für Filme und Computerspiele hat das Philharmonia Orchestra seit seiner Gründung im Jahr 1945 eingespielt. Im Verbund mit Konzerten daheim in London und auf Tourneen erreicht es regel-mäßig ein Millionenpublikum auf der ganzen Welt. Schon zum dritten Mal ist der luxuriöse Klangkörper nun in der Elbphilharmonie zu Gast, diesmal mit Gustav Mahlers Neunter Sinfonie, die wie kaum ein anderes Werk vom Hauch des Abschieds umweht ist. Die Leitung liegt in den bewährten Händen von Chefdiri-gent Esa-Pekka Salonen, der zu diesem Stück eine ganz besondere Beziehung pflegt und tiefe Einsichten aus der Partitur herausliest.

WILLKOMMEN

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»ES MUSS UNAUSWEICHLICH KLINGEN«

Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 9

»Gustav Mahlers Neunte Sinfonie ist ein echtes Statement – sehr tiefsinnig, sehr schwierig, sehr komplex.« Esa-Pekka Salonen weiß, wovon er spricht. Schließ-lich hat er sich über Jahre hinweg mit ihr beschäftigt, sie mit mehreren Orches-tern erarbeitet und mit dem Philharmonia Orchestra 2010 auf CD aufgenommen. Außerdem ist er selbst auch Komponist und hat so ein besonders tiefenscharfen Blick auf die Partitur. Seine verblüffende Erfahrung: »Die Sinfonie entzieht sich förmlich dem Zugriff. Als Dirigent denkt man: ›Ok, jetzt habe ich den Zugang gefunden. Ich weiß, wie ich sie anpacken und die Tempi wählen muss.‹ So läuft es nämlich bei den meisten Stücken. Aber bei Mahlers Neunter kommt man nach einer Weile zurück, schlägt die Partitur auf und denkt: ›Oh Gott, ich habe mich total geirrt, das muss alles ganz anders gemacht werden!‹ Und so geht das jedes Mal. Es ist, als ob es keine gänzlich richtige oder falsche Interpretation gäbe – nur unendlich viele Optionen, zwischen denen man sich irgendwann notgedrun-gen entscheiden muss. Es ist frustrierend, aber auch ungeheuer faszinierend. Diese Sinfonie hört einfach nie auf, eine Herausforderung zu sein.«

Das galt wohl auch für den Komponisten selbst. Ohnehin drohte sein Leben damals aus den Fugen zu geraten: Im Sommer 1907 hatte sich Mahler nach mona-telangen Querelen dazu entschlossen, sein Amt als Direktor der Wiener Hofoper niederzulegen und ein Angebot der Metropolitan Opera New York anzunehmen. Das Engagement führte jedoch zu einer Entfremdung von seiner Frau Alma, die eine Affäre mit dem Architekten Walter Gropius begann. Im selben Jahr traf ihn erst der Tod seiner ältesten Tochter Maria Anna (Diphterie), dann die Diagnose eines Wiener Arztes: doppelseitiger angeborener Herzklappenfehler. Der Befund krempelte Mahlers Leben um. Er, der ausgedehnte Wanderungen in den Alpen und das Schwimmen in Gebirgsseen geliebt und als Ausgleich zum Opern zirkus dringend gebraucht hatte, sollte sich nun körperlich schonen. »Die größte Kala-mität, die mich getroffen«, kommentierte er gegenüber dem Dirigenten Bruno Walter. »Ich brauche für meine innere Bewegung die äußere.«

Dennoch benötigte Mahler im Sommerurlaub 1910 nur einige Wochen, um die Neunte Sinfonie aufs Papier zu bringen – in Toblach in Südtirol, wo man bis heute Mahlers »Komponierhäuschen« besichtigen kann, eine schlichte Gartenlaube.

DIE MUSIK

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Dabei sah er sich allerdings mit dem alten Musiker-Aber-glauben konfrontiert, dass die Neunte Sinfonie so etwas wie die Obergrenze eines Kompo-nistenlebens darstelle. Weder Beethoven noch Dvořák noch Bruckner waren über diese Anzahl hinausgekommen. Mahler versuchte noch, dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen: Parallel zur Arbeit an seiner Neunten begann er sicherheitshalber auch eine Zehnte Sinfonie. Es nützte nichts: Er starb im Folgejahr, ohne die Neunte je live gehört zu haben. Von der Zehnten existieren nur fragmentari-sche Skizzen.

Ist es da ein Wunder, dass die Begriffe Tod, Vollendung und Abschied seither über dieser Neunten Sinfonie schweben wie dunkle Wolken? Mit Mahlers Musik werden sie ohnehin häufig in Verbindung gebracht: Was eben noch spätroman-tische Emphase war, kippt bei ihm plötzlich in den morbiden Sound des Fin du Siècle; gut gelaunte Anklänge an authentische Volksmusik erstarren im Licht der Moderne zur Maske. Doch über den letzten Tönen dieser Partitur notierte der Komponist sogar das Wort »Ersterbend«. Und auch Esa-Pekka Salonen fasst zusammen: »Die Herausforderung der Neunten Sinfonie ist es, die Gesamtform zu gestalten – sozusagen, wie man den Tod auf die Sätze verteilt. Alles muss unausweichlich klingen.«

Gustav Mahler

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Die größte Herausforderung sieht Esa-Pekka Salonen jedoch in der Balance. Dazu erklärt er:

»Ein Wesenszug von Mahlers späten Werken – ungefähr ab der Sechsten Sin-fonie – ist das Streben nach maximaler Klarheit und Transparenz. Die Struktur ist so gestaltet, dass jedes motivische Element gut zu hören ist. Im Gegensatz zu Partituren beispielsweise von Richard Strauss oder Claude Debussy gibt es kein akustisches ›Polster‹. Die Neunte Sinfonie klingt von alleine allerdings überhaupt nicht klar und transparent. So liegen in manchen Streicherpassagen Melodie und Begleitung in der Tonhöhe extrem eng beieinander. Ich bin mir sicher, dass er das geändert hätte. Oder besser: Ich glaube es zu wissen – auf Basis jahre-langer intensiver Beschäftigung mit Mahlers Musik.

Meine Überzeugung hängt damit zusammen, dass Mahler die Sinfonie nie selbst im Konzert gehört hat. Dazu muss man wissen: Bei der Entscheidung, wie er die Motive auf die Instrumente des Orchesters verteilen sollte, ging Mahler sehr praktisch vor. Er hat absichtlich über-orchestriert und den resultierenden Klang dann bei den Proben wieder ausgedünnt, indem er unnötige Dopplungen

Max Oppenheimer: Gustav Mahler dirigiert die Wiener Philharmoniker

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aus einzelnen Stimmen strich. Denn es ist immer einfacher, etwas zu streichen, als etwas dazuzuschreiben. Er hat seine Partituren laufend überarbeitet und an das jeweilige Orchester und den Aufführungsort angepasst. Für ihn gab es keine ›finale Fassung‹; nur musste die Partitur halt irgendwann gedruckt werden. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Neunte unvollendet.

Nun hat ein Dirigent bei der Aufführung ja gewisse Freihei-ten und Gestaltungsmöglichkeiten: Man kann hier und da etwas eingreifen und bestimmte Phrasen herausheben. Das ist natür-lich dünnes Eis. In die Instrumentation würde ich nie eingreifen! Aber Balance ist etwas anderes. Es hat zwar auch mit persön-licher Überzeugung und Geschmack zu tun, aber es geht nicht anders. Die Alternative wäre musikalisches Chaos – und das strahlt keine besondere emotionale Wirkung aus.«

Unstrittig ist: Die Sinfonie besteht aus den klassischen vier Sätzen. Allerdings unterläuft Mahler das altbewährte Konzept. Unüblicherweise stehen beide Ecksätze in langsamen Tempi, die Mittelsätze in schnellen – als sei hier das Innerste nach Außen gekehrt.

Im Kopfsatz dauert es mehrere Minuten, bis sich überhaupt so etwas wie Musik manifestiert. Celli, Harfe und Horn eta-blieren zunächst einen rhythmischen Puls, der später in die Pauke wandert und auf dem Höhepunkt des Satzes monströs aufgebläht wiederkehrt. Tastend suchen sich die Violinen eine Melodie zusammen. Mit diesen Elementen gestaltet Mahler ein faszinierend dichtes Geflecht. Seine Musik baut sich in groß angelegten Steigerungsbögen auf, bricht auf ihrem Höhepunkt wie eine Welle – oft forciert durch ein Trompetensignal oder einen Beckenschlag – und sinkt zerstört zu Boden. »O Jugend-zeit! Entschwundene! O Liebe! Verwehte!« notierte Mahler in der Partitur beim größten dieser Zusammenbrüche.

Eine der erstaunlichsten Passagen in Mahlers Musik über-haupt bietet der Schlussteil des Satzes: eine kammermusikali-sche Passage, bei der Flöte und Horn ein traumwandlerisches Duett »improvisieren«, losgelöst von harmonischen und melo-dischen Schranken. Hier taucht die freie Atonalität am Horizont auf, hier wird anschaulich, was der Musiktheoretiker Theodor Adorno meinte, als er Mahlers Neunte als »das erste Werk der Neuen Musik« bezeichnete.

BESETZUNG

4 Flöten, Piccoloflöte, 3 Oboen, Englischhorn, 4 Klarinetten, Bassklarinette, 3 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagwerk, 2 Harfen, Streicher

DIE MUSIK

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Den zweiten Satz deklariert Mahler als »gemächlichen Länd-ler«. »Etwas täppisch und sehr derb« trippeln Fagott und Brat-sche laut Spielanweisung daher. Zwischenzeitlich zieht das Tempo an und beschleunigt zu einem Walzer. Der Komponist hat keine Scheu vor dem bodenständigen Vokabular der Volks- und Unterhaltungsmusik, um das die Hochkultur sonst einen großen Bogen macht. Mit der Zeit treten allerdings Risse in die-sem Bauernhochzeits-Gemälde auf: Übermotivierte Bläsertril-ler, finstere Bässe und heisere Streicher erinnern daran, dass nicht nur auf Holzböden getanzt wird, sondern – angesichts der sich abzeichnenden gesellschaftlichen und weltpolitischen Umbrüche – auch auf Messers Schneide. »Diese Entwicklung innerhalb eines einzigen Satzes ist wirklich bemerkenswert«, kommentiert Esa-Pekka Salonen. »Er enthält einige von Mah-lers raffiniertesten Abschnitten, aber auch übertrieben rusti-kale Elemente, manchmal zum Totlachen komisch. Außerdem ist der Satz hochvirtuos, wie ein kleines ›Konzert für Orchester‹. Anders gesagt: Die Mutter aller Scherzos.«

Der Beginn der Sinfonie in Mahlers Handschrift

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Die »Rondo-Burleske« an dritter Stelle ist ein kontrapunktisches Bravourstück inklusive einer großen Fuge. Das Getümmel der Stimmen versinnbildlicht den irrwitzigen Weltlauf, den Mahlers Musik so eindringlich ausdrücken kann. »Wie unsinnig ist es nur, sich vom brutalen Lebensstrudel so untertauchen zu lassen«, sinnierte der Komponist in einem Brief aus New York an Bruno Walter. »Aber das schreibe ich nur so hin – denn bei der nächsten Gelegenheit, also z.B. wenn ich jetzt aus meinem Zimmer hinausgehe, werde ich bestimmt wieder so unsinnig wie alle anderen.« Wie zur Bestätigung setzt sich der schwelgerische Mittelteil letztlich nicht durch und wird am Ende vom Weltlauf förmlich überrannt.

Der letzte Satz zieht gewissermaßen den Strich unter die Sinfonie – und, wenn man will, unter Mahlers Leben und Schaffen. Der glühende Streicherklang und die schwebenden Harmonien verströmen den für ihn typischen Gestus des Sich-Zurücklehnens, halb trauernd, halb friedvoll. Zudem zitiert Mahler zwei eigene Lieder: die Zeilen »Viel lieber möcht ich im Himmel sein« aus Urlicht und »Der Tag ist schön auf jenen Höh’n« aus den Kindertotenliedern. Keine Frage, es geht dem Ende entgegen.

»Die allerletzte Seite der Partitur ist eine der unglaublichsten Passagen, die je geschrieben worden ist«, schwärmt Salonen, der neben seiner Karriere als Dirigent selbst ein gefragter Komponist ist. »Jede Phrase atmet diese unfass-bare Intensität – und wird dann nach und nach zerlegt. Es ist wie eine umge-kehrte biologische Evolution: Man beginnt mit der höchstmöglichen Vollendung und geht dann langsam auf den Status einer Amöbe zurück, zurück zur puren DNA der Musik, zu den grundlegendsten Dingen. Das letzte Signal vor der Stille. Was für eine Geste!

Ich glaube übrigens, dass man diese Sinfonie nicht im Studio aufnehmen kann, sondern nur live. So haben es auch Bruno Walter, Leonard Bernstein und Herbert von Karajan bei ihren großartigen Einspielungen gemacht. Im Studio hat man mehrere Versuche, im Konzert nur einen – wie im Leben. Du machst es so gut wie möglich und musst mit dem Ergebnis leben. Es braucht dieses Bewusst-sein für die Unumkehrbarkeit der Dinge. Denn in dieser Sinfonie geht es um den Tod. Da gibt es kein Zurück.«

CLEMENS MATUSCHEK

DIE MUSIK

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DIRIGENT ESA-PEKKA SALONEN

DIE KÜNSTLER

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DIRIGENT ESA-PEKKA SALONEN

Esa-Pekka Salonen arbeitet fortwährend daran, die klassische Musik im 21. Jahr-hundert neu zu positionieren – als Dirigent und Komponist, als Kulturbotschafter und ruheloser Innovator. Dabei wirkt er nicht nur als Chefdirigent und künstle-rischer Berater des Philharmonia Orchestra. Er ist auch designierter Musik-direktor des San Francisco Symphony, das er zur Saison 2020/21 übernehmen wird, Artist in Association der Finnischen Nationaloper sowie Ehrendirigent des Swedish Radio Symphony Orchestra und des Los Angeles Philharmonic, das er von 1992 bis 2009 leitete. In diesen 17 Jahren hauchte er dem Orchester neues Leben ein und hatte entscheidenden Anteil an der Eröffnung der Walt Disney Concert Hall 2003. Darüberhinaus war Esa-Pekka Salonen Mitgründer des jähr-lichen Baltic Sea Festival und von 2003 bis 2018 dessen künstlerischer Leiter. Er lehrt Dirigieren an der Colburn School in Los Angeles.

In der aktuellen Saison 2019/2020 geht er mit dem Philharmonia Orchestra auf Tournee durch Europa und Asien und vollendet Weimar Berlin: Bittersweet Metropolis, eine Konzertreihe, die deutschen Komponisten der Weimarer Ära wie Kurt Weill, Paul Hindemith und Alban Berg gewidmet ist. Zudem beginnt er seinen ersten Ring-Zyklus an der Finnischen Nationaloper, wo er im Herbst Das Rheingold und im Frühjahr Die Walküre dirigiert. Im Februar gastiert er beim San Francisco Symphony.

Esa-Pekka Salonen experimentiert gern mit neuesten Methoden zur Musik-präsentation: mit Virtual Reality, mit Installationen wie re-rite rund um Igor Stra-winskys Le sacre du printemps (englisch The Rite of Spring) und mit der iPad-App The Orchestra. Sein Violinkonzert wurde 2014 in einer internationalen Werbekam-pagne für das iPad präsentiert.

In dieser Saison werden elf Werke von Esa-Pekka Salonen international auf-geführt, darunter Nyx beim Aspen Music Festival. Er selbst dirigiert sein Violin-konzert mit dem San Francisco Symphony und Leila Josefowicz und sein Cello-konzert mit dem Philharmonia Orchestra und Truls Mørk. Außerdem präsentiert er sein neues Werk Castor zusammen mit seinem Gegenstück Pollux von 2018 bei der Uraufführung mit dem Los Angeles und dem New York Philharmonic.

Esa-Pekka Salonen blickt auf eine umfangreiche Diskografie, darunter Ein-spielungen von Werken von Henri Dutilleux und Witold Lutosławski. Seine jüngsten Aufnahmen umfassen sein Cellokonzert mit Yo-Yo Ma und Strawinskys Perséphone.

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PHILHARMONIA ORCHESTRA

Das Philharmonia Orchestra, gegegründet 1945 als Hausorchester des Platten-labels EMI, gehört zu den bedeutendsten Klangkörpern der Welt. Unter Leitung seines Chefdirigenten und künstlerischen Beraters Esa-Pekka Salonen hat es die Rolle eines modernen Orchesters neu definiert und erreicht neue Publi-kumsschichten durch sein Education- Programm und den Einsatz neuer Tech-nologien. So hat es innovative Konzert projekte entwickelt, die sich sowohl durch ihre künstlerische Tragweite als auch durch die Verquickung von Live-Erlebnis und digitalen Inhalten auszeichnen. 2019 präsentiert es die Serie Weimar Berlin: Bittersweet Metropolis rund um das 100-jährige Jubiläum der Weimarer Repu-blik. Zur Saison 2021/22 wird Salonens Landsmann Santtu-Matias Rouvali den Posten des Chefdirigenten übernehmen.

Die Heimat des Orchesters ist die Royal Festival Hall im Londoner Southbank Centre, wo es seit 1995 ansässig ist und jährlich rund 50 Aufführungen spielt. Dazu kommen Sonderreihen für Kammermusik und für zeitgenössische Werke sowie die beliebte Serie Philharmonia at the Movies, in der das Orchester live Stummfilme begleitet. Zudem ist es Residenzorchester in mehreren Städten Großbritanniens. In dieser Rolle ermöglicht es Menschen in vielen Gemeinden, Orchestermusik live im Konzert zu erleben, ohne dafür in die großen Kultur-zentren reisen zu müssen.

Als eines der meistaufgenommenen Orchester überhaupt beruht sein inter-nationales Renommee maßgeblich auf der Quantität und Qualität seiner Ein-

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spielungen. Auch Hollywood- und Videospiel-Komponisten ent-scheiden sich regelmäßig, ihre Partituren vom Philharmonia Orchestra aufnehmen zu lassen. Es ist »Orchestra on Tour« des britischen Senders Classic FM und ist auf BBC Radio 3 prä-sent. Mit all diesen Projekten erreicht das Orchester Hundert-tausende Menschen auf der ganzen Welt. Für seine digitalen Projekte und die Publikumsbindung hat es mehrere Auszeich-nungen der Royal Philharmonic Society erhalten.

Zu den Pionierarbeiten mit digitaler Technologie zählen unter anderem die begehbare Audioinstallation Re-Rite, basierend auf Igor Strawinskys Ballett Le sacre du printemps (engl. The Rite of Spring), die 2013 auch im Parkhaus der damals noch nicht eröff-neten Elbphilharmonie zu erleben war, sowie Universe of Sound: The Planets. Die iPad-App The Orchestra wurde zehntausend-fach heruntergeladen. Zudem erkundet das Orchester die Ein-bindung neuer Technologien wie Virtual Reality, um noch mehr Menschen (erstmals) die Möglichkeit zu geben, ein Orchester »von innen«zu erleben.

Im Verlauf der Spielzeit konzertiert das Philharmonia Orches-tra in ganz Europa und unternimmt eine Tournee nach Japan und Südkorea. Regelmäßig gastiert es in den USA.

DIE KÜNSTLER

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VIOLINE IBenjamin Marquise GilmoreSarah OatesFabrizio FalascaEugene LeeEunsley ParkAdrián VarelaSoong ChooMinhee LeeKarin TilchVictoria IrishCharlotte ReidAlessandro CannizzaroCaroline FrenkelMarciana Buta

VIOLINE IITamás SándorEmily DavisFiona CornallSamantha ReaganGideon RobinsonNuno CarapinaSophie CameronJulian MiloneJan RegulskiSusan HedgerDavid López IbáñezHelen CochraneTeresa PopleSarah Thornett

VIOLAYukiko OguraNicholas BootimanWilliam BenderGijs KramersLinda KidwellCheremie Hamilton-MillerMichael TurnerCarol HultmarkLouise HawkerLucia Ortiz SaucoRebecca CarringtonRaquel Lopez Bolivar

VIOLONCELLOTimothy WaldenKaren StephensonRichard BirchallEric VillemineyElla RundleAlexander RoltonYaroslava TrofymchukAnne BakerDeirdre CooperMiwa Rosso

KONTRABASSTim GibbsChristian GeldsetzerAlex HeneryGareth SheppardSimon OliverPhilip NelsonKai KimRyan Smith

BESETZUNG

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FLÖTESamuel ColesJune ScottHannah BlackLuke Strevens

PICCOLOFLÖTEKeith Bragg

OBOETom BlomfieldAlex HiltonRuth ContractorJill Crowther

ENGLISCHHORNJill Crowther KLARINETTEJennifer McLarenMark van de WielJordan BlackJames Gilbert

BASSKLARINETTELaurent Ben Slimane

FAGOTTEmily HultmarkShelly OrganJoshua Wilson

KONTRAFAGOTTLuke Whitehead

HORNDiego Incertis SánchezKira DohertyDaniel CurzonCarsten WilliamsHugh Sisley

TROMPETEChris AvisonChris EvansCatherine KnightPaul Sharp

POSAUNEByron FulcherPhilip White

BASSPOSAUNEJames Buckle

TUBAPeter Smith

PAUKEAntoine SiguréLouise Goodwin

SCHLAGWERKEmmanuel CurtLouise GoodwinPeter FryKevin Hathway

HARFEHeidi KrutzenStephanie Beck

ASSISTENZDIRIGENTRoss Collins

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Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

IMPRESSUMHerausgeber: HamburgMusik gGmbHGeschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen MargedantRedaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura Etspüler, Janna Berit HeiderLektorat: Reinhard HellingGestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyerDruck: Flyer-Druck.de

Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, [email protected]

BILDNACHWEISGustav Mahler: Stich von Emil Orlik, 1902 (Sammlung Walter Anton); Max Oppenheimer: Gustav Mahler dirigiert die Wiener Philharmoniker. Gemälde von 1923 (Artothek des Bundes); Autograf der Neunten Sinfonie (Lebrecht Music & Arts); Esa-Pekka Salonen (Benjamin Suomela); Philharmonia Orchestra (Felix Broede); Mirga Gražinytė-Tyla (Frans Jansen)

FESTIVAL BRITAIN CALLINGNoch mehr brillante Botschafter britischer Musikkultur sind ab dem kommenden Sonntag in der Elbphilharmonie zu erleben – im Rahmen des Festivals »Britain Calling«. Im Zentrum steht das City of Birmingham Symphony Orchestra, das Star dirigenten wie Sir Simon Rattle und Andris Nelsons hervorbrachte – und Mirga Gražinytė-Tyla (Foto), die als Senkrechtstarterin der inter-nationalen Musikszene gilt. Sie leitet gleich vier Konzerte in der Elbphilharmonie, darunter am 8. Oktober einen Abend mit Kom-ponisten wie William Walton, die das spätromantische Idiom in die Nachkriegszeit überführten. Dazu kommen ein Gastspiel des Heath Quartet und das Projekt »Darker than Black« mit traurig-schöner Renaissancemusik von John Dowland.

6.–9. & 16. Oktober | Britain calling Details und Tickets auf www.elbphilharmonie.de

TIPP

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WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

FÖRDERSTIFTUNGENKühne-StiftungKörber-StiftungHans-Otto und Engelke Schümann StiftungHaspa Musik StiftungHubertus Wald StiftungG. u. L. Powalla Bunny’s StiftungCyril & Jutta A. Palmer StiftungMara & Holger Cassens StiftungProgramm Kreatives Europa der Europäischen Union

Stiftung Elbphilharmonie

Freundeskreis Elbphilharmonie + Laeiszhalle e.V.

PRODUCT SPONSORSCoca-ColaHaweskoLavazzaMeßmerRicolaRuinartStörtebeker

CLASSIC SPONSORSAurubisBankhaus BerenbergCommerzbank AGDZ HYPEdekabankGALENpharmaHamburg Commercial BankHamburger FeuerkasseHamburger SparkasseHamburger VolksbankHanseMerkur VersicherungsgruppeJyske Bank A/SKRAVAG-VersicherungenWall GmbHM.M.Warburg & CO

ELBPHILHARMONIE CIRCLE

PRINCIPAL SPONSORSBMWMontblancSAPJulius BärDeutsche Telekom

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Julius Bär ist Principal Sponsor der Elbphilharmonie Hamburg.

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