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POR DIANA X. F. Philosophie 11. Klasse 1. Klassenarbeit 1. Die vier Fragen Frage Titel der Frage Names des phil. Bereichs Synonym für den Bereich Unterfragen/Beispiele 1. Was kann ich wissen? Erkenntnistheorie Epistemologie Sind Dinge und Lebewesen so, wie ich sie wahrnehme, oder steckt noch etwas dahinter? Gibt es eine Weisheit für alle Menschen? 2. Was soll ich tun? Ethik Moralphilosophie Darf ich (not-)lügen? Darf ich Tiere essen? 3. Was darf ich hoffen? Religionsphilosophie Fragen und Probleme der Religion Gibt es ein ewiges Leben? Wohin gehen wir? 4. Was ist der Mensch? Anthropologie Frage nach dem Wesen des Menschen Ist der Mensch wirklich frei? Ist unser Charakter angeboren? 2. Wesensbestimmungen Homo sapiens (der weise Mensch) : einzige überlebende Art der Gattung „homo“; auffälig sind der aufrechte Gang, das große Gehirn und der Mangel an Körperbehaarung Animal rationale/Zoon logikon (das Vernunfttier) : Aristoteles; der Mensch ist ein denkendes, vernünftiges Tier; triebhaft wie ein Tier aber auch durch seine Vernunft selbst beherrschlich; Differenz zwischen Homo sapiens/geistige Existenz, leiblichem Wesen/Vernunftswesen Zoon politikon (das Gesellschaftstier) : Aristoteles; der Mensch ist ein soziales, politisches Wesen; entwickelt Gemeinschaften und verbessert sie; allein ist der Mensch nicht überlebensfähig und muss sich in bestimmten Formen zusammenfinden und organisieren Mängelwesen : Arnold Gehlen; im Vergleich zu den Tieren ist der Mensch von Geburt an körperlich unterlegen und schlechter an die Natur angepasst; zum Ausgleich des Mangels schafft es die Kultur; Weltoffenheit; „das nicht festgestellte Tier“ Homo faber (der schaffende Mensch) : Max Scheler; der Mensch zeichnet sich gegenüber dem Tier durch hohes handwerkliches Geschick aus; schafft sich Werkzeuge, Spielzeuge, etc.; Maß im Eingreifen aber schon verloren Homo ludens : „Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt“, Schiller; Spieltrieb bis ins hohe Alter; spielerisch wird erfoscht und erlernt

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POR DIANA X. F.

Philosophie 11. Klasse – 1. Klassenarbeit

1. Die vier Fragen

Frage Titel der Frage Names des phil. Bereichs

Synonym für den Bereich

Unterfragen/Beispiele

1. Was kann ich wissen? Erkenntnistheorie Epistemologie Sind Dinge und Lebewesen so, wie ich sie wahrnehme, oder steckt noch etwas dahinter? Gibt es eine Weisheit für alle Menschen?

2. Was soll ich tun? Ethik Moralphilosophie Darf ich (not-)lügen? Darf ich Tiere essen?

3. Was darf ich hoffen? Religionsphilosophie Fragen und Probleme der Religion

Gibt es ein ewiges Leben? Wohin gehen wir?

4. Was ist der Mensch? Anthropologie Frage nach dem Wesen des Menschen

Ist der Mensch wirklich frei? Ist unser Charakter angeboren?

2. Wesensbestimmungen

Homo sapiens (der weise Mensch): einzige überlebende Art der Gattung „homo“;

auffälig sind der aufrechte Gang, das große Gehirn und der Mangel an

Körperbehaarung

Animal rationale/Zoon logikon (das Vernunfttier): Aristoteles; der Mensch ist ein

denkendes, vernünftiges Tier; triebhaft wie ein Tier aber auch durch seine Vernunft

selbst beherrschlich; Differenz zwischen Homo sapiens/geistige Existenz, leiblichem

Wesen/Vernunftswesen

Zoon politikon (das Gesellschaftstier): Aristoteles; der Mensch ist ein soziales,

politisches Wesen; entwickelt Gemeinschaften und verbessert sie; allein ist der

Mensch nicht überlebensfähig und muss sich in bestimmten Formen zusammenfinden

und organisieren

Mängelwesen: Arnold Gehlen; im Vergleich zu den Tieren ist der Mensch von Geburt

an körperlich unterlegen und schlechter an die Natur angepasst; zum Ausgleich des

Mangels schafft es die Kultur; Weltoffenheit; „das nicht festgestellte Tier“

Homo faber (der schaffende Mensch): Max Scheler; der Mensch zeichnet sich

gegenüber dem Tier durch hohes handwerkliches Geschick aus; schafft sich Werkzeuge,

Spielzeuge, etc.; Maß im Eingreifen aber schon verloren

Homo ludens: „Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt“, Schiller; Spieltrieb bis ins

hohe Alter; spielerisch wird erfoscht und erlernt

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POR DIANA X. F.

Homo oeconomicus (Wirtschaftsmensch): der Mensch ist ein wirschaftendes

Wesen; maximiert sein Nutzen und befriedigt seine Bedürfnisse ohne Rücksicht

(Egoist); materiell orientiert

Animal metaphysikum: Arthur Schopenhauer; der Mensch ist mehr als nur sein Körper,

ist auch Geisteswesen; zielt in seinem Denken auf Höheres und Tranzendentes ab

(Gott, etc.); religiöses Wesen

Differenzwesen: lernfähige, aufpassungfähige Mensch; im Laufe des Lebens werden

die Menschen spezialisiert; Grenze am Selbstlernen; nur nach dem Tod kann er es

nachvollziehen; er muss immer Verantwortung finden

3. Mensch und Tier

Mensch → mit Trieben (impulsos) ausgestatteter Organismus; Lebensfunktion basiert

auf physikalischen und chemischen Prozessen (Blutzirkulation, Atmung)

Welche Rolle haben natürliche Instinkte und Triebe wie die Selbsterhaltung und die

Sexualität im menschlichen Leben? Ist der Mensch bloß Sklave seiner Triebe oder kann

er seine Triebe durch Vernunft beherrschen?

Welche sind die wichtigsten Unterschiede zwischen Tier und Mensch? Unterschiede

nur auf Ebene der Organe und Instinkte oder auch in den kulturell begründeten

Eigenschaften?

Evolutionisten: Der Mensch stammt von Affen ab (hat sich aus dem Tierreich

entwickelt); zur Erklärung benötigt man keinen Gott

Kreationisten: suchen nach Lücken in der Beweislage und Fehlern in der Theorie der

Evolution um die Gottesebenbildlichkeit des Menschen zu beweisen

Suche nach dem „missing link“ (fehlende Verbindungsglied) zwischen Affe und Mensch

Genforschung: 99,9% der Gene identisch bei Mensch und Schimpanse

Evolutionstheorie bewahrheitet: Theisten können Weisheit ihres Schöpfergottes

preisen, der ein so einfaches Prinzip wie das Evolutionsprinzip konstruiert hat, um die

Welt entstehen zu lassen

Hindert unsere mögliche Abstammung aus dem Tierreich uns daran, uns zum

Göttlichen zu erheben?

4. Mensch und die Aggression

Instinkt → Naturtrieb; Fähigkeit von Tieren und Menschen, mittels ererbter

Koordinationssysteme des Zentralnervensystems bestimmte vorwarnende, auslösende

und richtende Impulse mit wohlkoordiniertem Lebens- und arterhaltendem Verhalten

zu beantworten; Instinktverhalten ist angeboren, kann aber durch Erfahrung modiziert

werden

Arterhaltungswert der Aggresion: für die Art ein Vorteil, wenn der stärkere von zwei

Rivalen beim Kämpfen gewinnt; Tiere einer Art stoßen einander ab (intraspezifische

Aggresion; somit gibt es für alle Tiere Nahrung, Platz, usw.)

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POR DIANA X. F.

Aggressionstrieb liegt uns wahrscheinlich als böses Erbe in den Knochen → in der

Steinzeit hat der Mensch seine Feinde bekämpft (Hunger, Kälte, andere Tiere) und

begann dann, Gruppen zu bilden → Streit (intrasp. Agg.)

Natürliche Aggression: kann auch positiv umgewandelt werden (Ehrgeiz, Konkurrenz)

Angeborene Verhaltensweise können durch eine an sich geringfügige Änderung von

Umweltbedingungen völlig aus dem Gleichgewicht gebracht werden (Mensch mit

Wasserstoffbombe und Aggressionstrieb → würde man ihm kein langes Leben

voraussagen; man glaubt, die Aggression sei nur ein Symptom des heutigen

Kulturverfalls)

Jedoch ist der Aggressionstrieb ein echter und primär arterhaltender Instinkt → Gefahr,

da es völlig spontan ist

Wäre es nur eine Reaktion → man könnte die reaktions-auslösenden Faktoren

erforschen und ausschalten

Freud hat erkannt, dass die Aggression eigenständig ist und auch dass der Mangel an

dem sozialem Kontakt, vor allem sein Verlorengehen (Liebesverlust) zu den stark

begünstigenden Faktoren zählt

Falsche Konsequenz → amerikanische Eltern haben nie ihren Kindern „nein“ gesagt,

alle Frustrationen gespart (wollten damit, dass sie weniger neutorisch wurden) →

Folge: unerträglich freche Kinder, die alles andere als unaggressiv und sich dann der

echten Welt nur mit Schwierigkeit anpassen konnten

5. Der Mensch als Naturwesen in der Geschichte der Philosophie

Anthropologie

Stellung des Menschen in der Natur Natur des Menschen

Moderne Auffassung vom Menschen als Triebwesen: Menschen → blinden, unbewussten

Lebenswillen; Lebenswillen → äußert sich im Selbsterhaltungs-/Sexualtrieb, dominierende

Macht; spezifische Eigenart des Menschen → Vernunft, die im Allgemeinen nur ein Instrument

des Lebenswillen ist. Freud: Macht der unbewussten Wünsche und Triebe und dominante

Rolle der Sexualität im mensch. Leben, Grundtrieben: Eros und Destruktion (Todestrieb);

Lorenz: Aggresion ist natürlicher Instinkt; Erich Fromm: soziale Ursachen führen zu Aggression

Kosmos (Mensch: höchste Wesen, das durch

die Vernunft ein Glied des vernünftigen

göttlichen Kosmos ist; menschliche Seele mit

göttlichem Ursprung → Vernunft)

Göttliche Schöpfung (Krone, Spitze der

Hierarchie und sündiges Wesen)

Natürliche Prozesse des Körpers (Maschine)

Evolutionstheorie (Kampf ums Dasein)

Rolle von Triebe und Vernuft

Sonderstellung des Menschen

(biologische Unterschiede, Mensch

nicht an eine artspezifische Umwelt

angepasst, Weltoffenheit, unfertiges

Wesen und muss im Rahmen einer

Gesellschaft sich selbst verwirklichen)