Pioniere2-2015

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    Pionierschule und FachschulePionierschule und Fachschuledes Heeres fr Bautechnik wird

    des Heeres fr Bautechnik wird

    usbildungszentrum PioniereAusbildungszentrum Pioniere

    P ON RI O N I EREMagazin der Pion iertruppe und des Bundes Deutscher Pion iere

    Ausgabe 12 / Dezember 2015

    Aus der Truppe Ausbildungszentrum BDPi

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    3/683PIONIEREAusgabe 12 /Dezember 2015

    Editorial

    Liebe Pionierkameraden undFreunde unserer Truppengattung!

    Zunchst mchte ich Ihnen herzliche Gre von General Krogmann und seinen Dank fr diezahlreichen Wnsche zu seiner Genesung bermitteln.

    Zum Jahresende ist es Zeit fr einen Rckblick auf das alte Jahr und fr eine Vorausschau aufdas neue Jahr 2016. Auch 2015 stand noch im Zeichen der Einnahme der Struktur HEER2011.Die beiden PzPiKp 200 und 90L und das SpezPiBtl 464 wurden nach vielen Jahrzehnten ihresBestehens aufgelst. Die Truppenfahne des Bataillons und seiner drei Vorlufer wurden am19. Oktober der Pionierlehrsammlung bergeben. Das verbleibende SpezPiBtl 164 wird zum1. Januar 2016 zu einem Regiment aufgestockt. Die PzPiKp 550 hat in einem eindrucksvollenStraenmarsch nach Stetten a. k.M. verlegt.

    Die drei PzPiBtl der 1. PzDiv werden derzeit umgegliedert. Erst zum 1. April 2016 wird das

    PzPiBtl 803 in die neue Struktur berfhrt sein. Die Pionierschule wurde im 59. Jahr ihresBestehens in das Ausbildungszentrum Pioniere umbenannt und umgegliedert. Ebenso wurde dasZKpfmBesBw zum 01. Juli in den Ausbildungssttzpunkt KpfmAbw umgewandelt. Das heit nachzwei Jahren der Umgliederung werden die Pioniere im Frhjahr 2016 in der neuen Struktur an-gekommen sein. Die Anpassung der Ausbildung und vor allem die materielle Ausstattung wirdhingegen noch eine geraume Zeit bentigen.

    Die Einstze haben die Pioniere auch im Jahr 2015 wiederum stark gefordert. Der Einsatz imKosovo ging unverndert in das 16. Jahr, in Afghanistan waren weiterhin Krfte zu stellen, diedie Ausbildung und den Aufbau der afghanischen Streitkrfte untersttzten. Wie notwendig auchheute noch eine Untersttzung ist, zeigte der Angriff der Taliban auf Kunduz im September. EinSchwerpunkt der Ausbildungsuntersttzung fr die Pioniere war die EU-Mission in Mali. Dasdeutsche Engagement in Mali wird voraussichtlich 2016 verstrkt.

    Der Aufbau der kurdischen Krfte wurde insbesondere im Bereich der Kampfmittelabwehr unter-

    sttzt. Auch diese Untersttzung wird 2016 fortzusetzen sein. So werden uns die Einstze auch2016 unverndert fordern.

    Eine besondere Aufgabe stellte seit September die immer mehr zunehmende Untersttzung derzivilen Krfte zur Bewltigung des Flchtlingszustroms nach Deutschland dar. Mitte Novemberwaren jeden Tag ca. 2.000 Soldaten mit dieser Aufgabe vor Ort eingesetzt, um zu bauen, zuuntersttzen oder zu registrieren. Alle Pionierbataillone und das Ausbildungszentrum sind daranbeteiligt. Diese Aufgabe wird auch in den nchsten Monaten von uns verlangt werden, wenn auchder Umfang noch nicht entschieden ist.

    In der Ausbildung gilt es, den Schwerpunkt von der Stabilisierung wiederum auf die Landes-verteidigung als Bndnisverteidigung zu verlagern und die Dienstposten und Truppenausbildunganzupassen.

    Auf eine Veranstaltung im nchsten Jahr mchte ich schon jetzt hinweisen und Sie herzlich einla-

    den. Am 15. Juli 2015 ist zum 60. Jahrestag der Pionierschule ein Festakt, verbunden mit einer Dar-stellung der Pionierfhigkeiten, in Ingolstadt geplant. Das Vergleichsschieen des BundesDeutscher Pioniere sowie ein Kameradschaftsabend werden integriert sein. Die Veranstaltungwird gemeinsam mit dem GebPiBtl 8 durchgefhrt.

    Zum Schluss mchte ich mich bei Ihnen, der Pionierfamilie und all ihren Freunden, fr Alles indiesem Jahr geleistete herzlich bedanken und wnsche Ihnen, Ihren Familien und Angehrigenein besinnliches Weihnachtsfest und ein paar ruhige Tage, bevor wir dann wieder in ein sicherlichereignisreiches Jahr 2016 starten.

    Herrn General Krogmann wnschen wir eine baldige Genesung.

    Mit den besten Wnschen fr das neue Jahr ein dreifach krftiges Anker Wirf!

    Ihr

    Jrg BuschOberststellvertretender Kommandeur Ausbildungszentrum Pioniere

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    4/68 Ausgabe 12 /Dezember 2015PIONIERE4

    Editorial

    Sehr geehrte Mitglieder Bund Deutscher Pioniere,

    liebe Kameradinnen, Kameraden und Freunde der Pioniere!

    Lassen Sie mich zunchst einmal Dank sagen und meine Freude zum Ausdruck bringen ber diegelungenen Veranstaltungen und ber die gute Beteiligung unserer Mitglieder sowie ber die stetssehr gute Untersttzung der Pionierschule und der aktiven Pioniertruppe im Jahr 2015.

    Der Tag der Pioniere mit Oberstenappell und Aufstellungsappell fr das AusbildungszentrumPioniere waren sehr gelungene und wrdige Veranstaltungen. Auch wenn ein wenig Wehmutaufkommt, weil die Pionierschule noch vor ihrem 60. jhrigen Jubilum im kommenden Jahrihren Namen in Ausbildungszentrum wandeln musste. Der Bund Deutscher Pioniere wnschtdem neuen Ausbildungszentrum Pioniere an beiden Standorten Ingolstadt und Stetten a. k. M.fr die Zukunft alles Gute und ein erfolgreiches Wirken fr unsere stolze Truppengattung! Dasneue Ausbildungszentrum muss auch weiterhin die Heimat aller Pioniere aller Org-Bereiche sein.

    Die Entscheidung auch knftig die Mitgliederversammlung in Ingolstadt am Ausbildungs-zentrum Pioniere stattfinden zu lassen ist richtig.

    Mit der Triade Tag der Pioniere, Schiewettkampf Bund Deutscher Pioniere und derMitgliederversammlung BDPi an zwei aufeinander folgenden Tagen in Ingolstadt, spricht frsich. Darber hinaus kann man mit dem Besuch an einer der modernsten Ausbildungseinrich-tung der Streitkrfte modernste Infrastruktur erfahren und besonders mit dem Besuch der hervor-ragenden Lehrsammlung sich die Geschichte unserer Truppengattung immer wieder vergegen-wrtigen. Der durch den General der Pioniere gestaltete Kameradschaftsabend zum Abschlussdes Tags der Pioniere bietet vielfltige Mglichkeiten zum Gesprch untereinander und zwischenden Generationen. Ein unverzichtbares Element fr den Zusammenhalt unserer Truppengattung!

    An der Alma Mater der Pioniere an unserem Ausbildungszentrum wird Zukunft gestaltet,Tradition gepflegt und Kameradschaft gelebt! Deswegen beginnen wir traditionell den Tag unsererMitgliederversammlung mit einer Gedenkstunde. Nach Umgestaltung bildet das Ehrenmal derBayrischen Pioniere in der Reduit Tilly an der Donau den zentralen Ort des Gedenkens fr unsPioniere. Hier gedenken wir unserer Grovter- und Vtergeneration die in den Kriegen undunserer Kameraden die in den Einstzen der Bundeswehr fr unser Vaterland gefallen sind. Wirgedenken all der Menschen die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft wurden und an die Solda-tinnen und Soldaten die in der Ausbung ihres Dienstes ihr Leben lieen bzw. Schaden an Leibund Seele genommen haben. Ein wrdiger Ort, eine nicht weg zu denkende Verpflichtung! Auf alldas mchte ich in der Zukunft nicht verzichten!

    2015 ist das Jahr der Jubilen. 60 Jahre Bundeswehr, 25 Jahre deutsche Einheit und wir als BundDeutscher Pioniere feiern 90 jhriges Bestehen. Wir sind stolz darauf heute mit zu den ltestenSoldatenbnden in Deutschland zu gehren. Dies verpflichtet uns nicht nach zu lassen, in der

    Pflege richtig verstandener Tradition, in der Vertiefung unserer Kameradschaft untereinander,zu anderen Truppengattungen und zu unseren alliierten Partnern. Das Wichtigste aber ist, dieVerbindung und Untersttzung zur aktiven Truppe zu halten und zu vertiefen.

    Ich freue mich auf Ihr Mittun und Ihre Untersttzung!

    Ich wnsche Ihnen und Ihren Familien ein friedvolles Weihnachtsfest und ein glckliches undgesundes Neues Jahr 2016! Mgen alle unsere Soldaten die im Einsatz sind gesund an Leib undSeele zurckkehren!

    Mit einem krftigen, dreifachen Anker wirf! bin ich

    Ihr

    Werner Kullack, Generalmajor a.D.Prsident Bund Deutscher Pioniere e.V.

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    5/685PIONIEREAusgabe 12 /Dezember 2015

    Inhalt

    Impressum

    Herausgeber:Die Zeitschrift wird herausgegebenvom Lothar Flbach Medienservicefr den General der Pioniertruppe undKommandeur des Ausbildungszentrums Pioniereund fr den Bund Deutscher Pioniere e.V.

    Redaktion:AusbZPi: Alexander Ebner, Alfred Wolf,BDPi: Jrgen Witzig, Reinhard Wagner,Torsten Hoffmann

    Satz/Layout:Cornelia Danzer

    Ausbildungszentrum PioniereAusbZPiPionierkaserne auf der SchanzManchinger Strae 1, 85053 IngolstadtTelefon: 0841 88660 - 3030 / [email protected]@[email protected]

    Bund Deutscher Pioniere e. V.OStFw a.D. Ulrich LissonBogenstrae 5, 58332 Schwelm

    Telefon: 02336 [email protected]

    Oberst a.D. Dipl.-Ing. (FH) Jrgen WitzigFaberrebenweg 8, 55129 MainzTelefon: 06131 5016888Mobil: 0152 01957320

    [email protected]@bdpi.org

    Website BDPi:www.bdpi.orgOStFw Jrgen Falkenroth

    [email protected]: 0251 863430Mobil: 0179 4683252

    Bankverbindung:Bund Deutscher Pioniere e. V.Kto-Nr.: 5536460BLZ: 27 290 087 (Volksbank Weserbergland eG.)BIC: GENODEF1HMVIBAN: DE47 2729 0087 0005 5364 60

    Namentlich gekennzeichnete Beitrge geben nicht injedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.Das Recht der Auswahl und Krzung von Zuschriftenund Beitrgen behlt sich die Redaktion vor.

    Militrfachliche Beratung:Ausbildungszentrum Pioniere

    Verlag:Lothar Flbach MedienserviceHeimeranstrae 6, 80339 MnchenTelefon: 089 [email protected]

    Verantwortlich fr die Anzeigen:Lothar Flbach Medienservice

    Aus dem EinsatzZwischen Segou, Koulikoro, Bamako und Markala ................................................. 6Feldlagerbau San Gregorio im Rahmen Trident Juncture (TRJE 2015) .............. 8

    Aus der TruppeEinsatzgestellung 2015/2016 ist Bataillonsaufgabe ................................................ 10Den Gefallenen zu Ehren ....................................................................................... 1270 Jahre Kesselschlacht bei Halbe ........................................................................ 14Ausmarsch der Speyerer Pioniere ........................................................................... 16Spezialpionierbataillon 164 untersttzt im Rahmen der Flchtlingshilfe ................. 17bergabe der Panzerpionierkompanie 550 in Villingen-Schwenningen ................. 19Die Armee Wenck und ihre letzte Operation im Elbe-Havel-Dreieck ................... 22Hanse-Tour-Sonnenschein 2015 ............................................................................ 24kurz & informativ ..................................................................................................... 25

    Aus dem AusbildungszentrumAufstellung des Ausbildungszentrums Pioniere ........................................................ 30Tag der Pioniere 2015 ............................................................................................. 31Der Ausbildungssttzpunkt Kampfmittelabwehr in Stetten am kalten Markt ........... 32Einsatz deutscher Pioniere in den Beratergruppen der Bundeswehr in Afrika ........ 36Deutsche Beratergruppe Nigeria: Weiterer Zwischenschritt erreicht ....................... 37Erster Einsatz fr den neuen Airbus A400M geht in den Senegal ... ........................ 38Abschlussveranstaltung der Offiziere des Offizierlehrgangs Teil 3Basis der Pioniertruppe 2015 ............................................................................... 40The First International Bridge Assessment Course (IBAC) Took Place ................... 41Raid du gnie 2015 .................................................................................................. 42kurz & informativ ..................................................................................................... 43

    Aus Amt und KommandoTaktische Einsatzprfung fr die Erdarbeitsmaschine AS50 M ............................... 46Truppenfhrung 2015 .............................................................................................. 48

    Internationale ZusammenarbeitEngineer Captains Career Course der United States Engineer Schoolin Fort Leonard Wood ............................................................................................... 52

    Bund Deutscher PioniereUntersttzung der Truppe durch den BDPi .............................................................. 54

    Reprsentanten des BDPi am Standort .................................................................. 55www.bdpi.org ........................................................................................................... 55Besuch im Ausbildungssttzpunkt Kampfmittelabwehr in Stetten a. k. M. ............... 56Bund Deutscher Pioniere untersttzte Familientag in Minden .................................. 57Regionaltreffen 2015 des Bund Deutscher Pioniere ............................................... 58Prinz Eugen Preis fr Oberfhnrich zur See Andreas Bwert ................................. 59Ehrung fr herausragende Soldaten des Heeres .................................................... 59

    Zusammenarbeit BDPi PiTruppePionierkameradschaft Speyer stiftet Gedenkstein ................................................... 60Die Segelkameradschaft der Pionierschule e.V. ...................................................... 61Pionierbataillon 905 bei der Gebirgsausbildung ...................................................... 63

    Tradition und GeschichtePioniere 1976 und 1980/81 im Katastropheneinsatz ............................................... 65Die Tragdie von Veltheim 1925 .............................................................................. 66

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    6/68 Ausgabe 12 /Dezember 2015PIONIERE6

    Aus dem Einsatz

    14 Gebirgspioniere aus Ingolstadt waren im6./7. DEU Einsatzkontingent von Februar bisAugust 2015 als Trainer in Mali eingesetzt.Dabei wurden insbesondere Flexibilitt, Mo-tivation, Humor, Durchhaltefhigkeit, Hitze-vertrglichkeit und Ideenreichtum von denSoldaten abverlangt.

    Die erste Hlfte des Einsatzes war geprgtdurch eine neunwchige Wiederholungs-ausbildung eines malischen Pionierzugesin Segou, der dem Gefechtsverband BA-

    LANZAN angehrt und bereits viele Erfah-rungen im Einsatz im Norden Malis (GAO,Timbuctu) sammeln konnte. Daher erarbeite-ten die Gebirgspioniere zusammen mit denFhrern des malischen Pionierzuges eineWoche vor Beginn der eigentlichen Ausbil-dung ein Ausbildungskonzept, welches aufdie Erfahrungen und Antrge der malischenSoldaten ausgerichtet wurde. Schwerpunkteder Ausbildung waren unter anderem Bauvon Drahtsperren, Bau und Betrieb einesCheckpoints, Kampf im bebautem Gelnde,

    Schaffen von Zugngen, umfangreiche dy-namische Schieausbildung, GrundlagenKampfmittelabwehr, Sprengausbildung undSport. Die Motivation der malischen Solda-

    ten war durchweg sehr hoch, jedoch wurdeder Ausbildungserfolg durch das Klima, dieinfrastrukturellen Voraussetzungen und feh-lendes Ausbildungsmaterial gehemmt undverlangte erneut Improvisationsgeschick.So machte das Klima mit zeitweise 55 GradCelsius nicht nur den Gebirgspionieren zuschaffen, sondern auch den malischen Sol-daten, die zudem auch noch in der Trinkwas-serversorgung eingeschrnkt waren. Auch

    die Fahrzeuge, die Gewehre (AK 47) und dieMunition waren in einem uerst schlechtenZustand. Daher wurden 2 Ausbildungstageinvestiert, um den malischen Soldaten zuverdeutlichen, welchen positiven Effekt dieMaterialbewirtschaftung auf die Funktionsf-higkeit der eigenen Ausrstung hat. Zu die-sem Zweck wurde z.B. beim ersten scharfenSchieen die Waffen nicht gereinigt, waseine sehr hohe Strungsanflligkeit zur Fol-ge hatte. Daraufhin wurde der Schiebetriebeingestellt und die Waffen, Magazine sowie

    die Munition gereinigt.

    Die anschlieende Fortsetzung des Schie-ens mit einem sichtbar deutlich geringerenStrungsprozentsatz berzeugte auch diemalischen Pioniere.

    Beim Training mit den malischen Soldatenmussten wir immer mit Bildern arbeiten, um

    ein Verstndnis bei den Soldaten fr das Aus-bildungsthema zu erzeugen, was notwendigist, fr einen nachhaltigen Ausbildungserfolg.Die theoretischen Anteile mussten so geringwie mglich gehalten werden. Mit Powerpointhast du hier keine Chance! Der Schlssel zueiner erfolgreichen Ausbildung ist Effizienz,Praxisnhe, Vorfhrungen und Sandkas-tenausbildungen. Wenn du dann noch einbisschen Entertainerfhigkeiten und Humor

    mitbringst, gewinnst du das Vertrauen derSoldaten und siehst deutliche Ausbildungs-erfolge. (Hptm Martin Allers, Fhr PiAusbKdo)

    Nach Beendigung der Wiederholungsausbil-dung verlegte der malische Pionierzug direktwieder in den Einsatz, whrend das PiAusbKdo ins Trainingscenter nach KOULIKOROzurckkehrte.

    Die zweite Hlfte des Einsatzes war geprgtdurch viele kleinere Ausbildungsauftrge.

    So hatte das Ausbildungskommando dieMglichkeit alle Ebenen, vom Mannschafts-soldaten, Unteroffizier bis hin zum Offizierkennenzulernen. 3 Wochen Offizieranwrter-ausbildung, 6 Wochen Unteroffzierausbildungsowie 1 Woche die Brcke von MARKALAerkunden, der wichtigsten Verbindung zwi-schen Nord und Sdmali, fhrten zu einemuerst abwechslungsreichen Einsatz.

    Ausbilder DEU und ZgFhrPiMasch MALI

    Sandkastenausbildung

    Zwischen Segou, Koulikoro, Bamako und MarkalaGebirgspioniere aus Ingolstadt bi lden in Mali aus

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    7/687PIONIEREAusgabe 12 /Dezember 2015

    Brcke Markala Drahtsperren

    Aus dem Einsatz

    Auerdem erhielten die Gebirgspioniere zweimalische Pioniere ber einen Zeitraum von7 Wochen, die zuknftig als Ausbilder einge-setzt werden. Nach Vermittlung der theoreti-schen und praktischen Pionieranteile und dem

    Absolvieren von Lehrproben, konnten beidemalischen Soldaten, als Trainer im laufenden

    Ausbildungsbetrieb integriert werden. Dieswar sicherlich einer der deutlichsten Ausbil-dungserfolge, der erzielt werden konnte.

    Zusammengefasst war der Einsatz in Mali frdie Gebirgspioniere aus Ingolstadt in jeder

    Hinsicht ein Erfolg. Gewinnbringende Erfah-rungen mit der malischen Bevlkerung, dieoffen und freundlich die Soldaten/innen emp-fangen haben, der Blick ber den Tellerrandin eine andere Kultur und Lebenseinstellung,sowie die internationale Zusammenarbeitmit ber 20 Nationen in Verbindung mit ab-wechslungsreichen Auftrgen haben dem PiAusbKdo einen spannenden und lehrreichenEinsatz beschert.

    Ich gehe gerne wieder nach Mali, wenn ichdie Gelegenheit bekomme. Das Land hat

    Potenzial, auch wenn die militrische Ent-wicklung noch am Anfang steht. Ich hatte dasGefhl, dass die Bevlkerung und die mali-sche Armee der European Training Missionvertrauen. Das ist die Grundlage, um erfolg-reich zusammen zu arbeiten. (Hptm MartinAllers, Fhr PiAusbKdo)

    Hauptmann Martin Allers

    Gebirgspionierbataillon 8

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    8/68 Ausgabe 12 /Dezember 2015PIONIERE8

    Aus dem Einsatz

    Feldlagerbau San Gregorioim Rahmen Trident Juncture (TRJE 2015)

    Ausgangsbedingungen

    Im Zuge der Vorbereitung der NATO-Gro-bung Trident Juncture 2015 wurde dasMultinationale Kommando Operative Fh-rung/Multinational Joint Headquarters Ulm(MN KdoOpF / MN JHQ Ulm) beauftragt, dieFeldlager San Gregorio Nord und Sd fr Tei-le der benden Truppe zu errichten, und zwarfr circa 1.500 Soldaten eines Gefechtsver-

    bandes unter Fhrung Gebirgsjgerbataillon233. Nach Prfung der gngigen Verfahrenund Mglichkeiten wurde schnell festgestellt,dass eine Alles-aus-einer-Hand- Lsungnicht realisierbar sein wrde.Die Truppenlsung schied aus, da das Unter-sttzungsbataillon MN JHQ Ulm bereits mitdem Aufbau eines eigenen Feldlagers im Be-reich Airfield Zaragoza gebunden war. Hierbeiwurde in Zusammenarbeit mit der NATO Sup-port and Procurement Agency (NSPA) dasMaterial des verlegbaren Hauptquartiers der

    NATO (ACO deployable non-CIS HQ Assets,auch Capability Package 5A0156) genutzt.Das Spezialpionierbataillon aus Husum konntehier nicht eingesetzt werden, da es derzeit nichtber ausreichend Material verfgte und zudembereits Vorbefehle fr weitere Auftrge hatte.Die dritte Lsung, Aufbau in der Verantwor-tung BAIUD, schied aus, weil das Amt fr denFeldlagerbau und -betrieb bei bungen we-der zustndig noch ausgestattet ist.Somit fiel die Aufgabe zurck an das Kom-mando selbst. Die Abteilung CJ4 Logistik

    koordinierte die Umsetzung des militrischenBedarfes in ein Leistungsverzeichnis sowiedie bersetzung in die NATO-Version, dasStatement of Works (SoW). Da das DezernatInfrastruktur in der Pionierabteilung auch berdie Fachexpertise Feldlagerbau verfgt, wur-de es mit der berwachung der Bauarbeitenvor Ort beauftragt. Hierzu wurde unter derFhrung des Dezernatsleiters, OTL JrgenMohr, eine Koordinierungszelle eingerichtet.

    Haupttrger der Arbeit in San Gregorio warnach kurzer Einarbeitungszeit OLt Tom Kris-teleit, ebenfalls Angehriger des DezernatesInfrastruktur, der sich mit unermdlichem Ein-satz dieser ihm neuen Arbeit stellte. Von ihmstammt dementsprechend auch der AbschnittZusammenarbeit mit der NSPA. Verstrktwurden die beiden durch zwei Experten ausdem SpezPiBtl 164, Lt Steven Albrecht undHptFw Silvio Krona, die den Teil Im Nordenvon Deutschland berall auf der Welt bei-gesteuert haben. Fnfter im Bunde wurde

    Hptm Alessio Fiorentino, der als Angehri-ger des Bundesamtes fr Infrastruktur undDienstleistungen, BAIUD Bw, nicht nur dieVerbindung dorthin sicherstellte, sondernauch mit seiner reichen Erfahrung aus Einst-zen fachlich beriet und als Verbindungsorganzur Platzkommandantur CENAD diente.

    Zusammenarbeit mit der NSPA

    Eine groe Baustelle zu haben, heit auchimmer viele verschiedene Parteien zu koor-

    dinieren. Als Reprsentant der Bundeswehrarbeitet man nur mit dem Vertreter des Ver-tragsnehmers zusammen. Im Falle San Gre-gorio ist das die NSPA. Da es sich hierbei umein Verwaltungsdienststelle handelt, welchedie geforderte Befhigung fr die Bundeswehrherstellt, fhrt es keine Arbeiten selbst durch.Die NSPA hat ihrerseits Vertragsnehmer, diedie Planung und Koordinierung der Bauarbei-ten vornehmen, hier die Firmen Fuduric und

    nachgeordnet eps. Die Bauarbeiten werdendann von Subunternehmern bernommen,die mit ihrer Fachexpertise die einzelnen Ge-werke vollenden, zum Teil mit eigenen Subun-ternehmern, die sie dabei untersttzen.Wenn bei einer Baubegehung eine Unstim-migkeit auffllt, ist es offensichtlich, dasszwischen Ansprache und Umsetzung einegewisse Zeit verstreicht und gem stillerPost die Ausfhrung anders verluft als per-snlich gedacht. Deswegen ist es elementarwichtig, enge Tuchfhlung zwischen den Par-

    teien zu wahren und mit zu anfangs tglichenBegehungen und spter zumindest tglichenBesprechungen die Reibungsverluste geringzu halten.Das bercksichtigend, ist die Arbeit mit derNSPA und deren Vertragsnehmern fr diePhase des Aufbaus der Lager San GregorioNORD und SD perfekt verlaufen. Durch ge-meinsame Besichtigungen wurde auf EbeneBw-NSPA ein einheitliches Bild der erwarte-ten Leistung kreiert. Durch die stete Prsenzeines Vertreters der Bundeswehr vor Ort

    Bereich Feldlager NORD in Kalenderwoche 31 Bereich Feldlager NORD in Kalenderwoche 38

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    9/689PIONIEREAusgabe 12 /Dezember 2015

    Aus dem Einsatz

    konnte darber hinaus spontan auf Problemeeingegangen und zeitnah darber entschie-den werden. nderungen finden immer statt,da Bauablufe und Umsetzungen von den

    Blaupausen abweichen, die durch Einflussvieler Entitten, entfernt vom Geschehenentstanden sind. Bei der bergabe an denNutzer ist somit dessen Erwartung nher ander Realitt, als wenn das Projekt sich selbstberlassen worden ist. Feinabstimmungenknnen noch gettigt werden, da der Nutzernicht zum Ende als Fremdkrper das Projektabnimmt, sondern der Reprsentant vor Ortdie Arbeitsablufe und Mglichkeiten bewer-ten und im Sinne des Nutzers lenken kann.Durch eine vertrauensvolle Basis ist es

    mglich, dass fr Besprechungen nachge-ordnete Ebenen der NSPA mit einbezogenwerden kann, was die Arbeit erleichtert unddas Ergebnis verbessert. Offenheit und Ehr-lichkeit der Reprsentanten, die zusammenBaumanahmen abschlieen ist dazu dieGrundvoraussetzung. Eine solch einheitlicheKommunikation, unabhngig von der gespro-chenen Sprache, fhrt ein Projekt auch beiunwegsamem Gelnde sicher ins Ziel.

    Im Norden von Deutschland berall

    auf der Welt

    Bei der Vorbereitung auf die NATO-bungTRIDENT JUNCTURE 2015 im Raum Sara-gossa, entsandte das Spezialpionierbataillon164 aus Husum zwei ihrer Spezialpioniere.Leutnant Steven Albrecht und HauptfeldwebelSilvio Krona, beide Angehrige der 6.Kompa-nie, stellten ein Beratungsteam mit der Fach-expertise Feldlagerbau und -betrieb.Im Schwerpunkt stellt das Bataillon die Un-terbringung von Soldaten im Einsatz sicher.

    Hierbei erkundet, plant, baut, richtet ein undbetreibt es in Einsatzgebieten Feldlager frdie Unterbringung und Versorgung von Ein-satzkontingenten, um nur ein Teil der Fhig-

    keiten dieser vielseitigen Truppe zu nennen.Der Auftrag der beiden Spezialisten, in Zu-sammenarbeit mit Kameraden aus dem MNJHQ Ulm und dem Bundesamt fr Infrastruk-tur, Umweltschutz und Dienstleistungen derBundeswehr (BAIUDBw) aus Bonn den Auf-bau von zwei Feldlagern beratend zu beglei-ten, ist auch fr dieses Bataillon eine neuepositive Erfahrung.Auf dem Truppenbungsplatz SAN GREGO-RIO, der mit einer Ausdehnung von 22 x 29Kilometern der grte bungsplatz Spaniens

    und einer der grten Europas ist, entstan-den vom 21. Juli bis 30. September zweiFeldlager fr circa 1.500 deutsche Soldaten.Der gesamte Aufbau beider Camps wurdedurch die NATO Support and ProcurementAgency (NSPA) gesteuert. Im Gegensatz zuden Husumer Spezialpionieren, die in denFeldlagerbetriebskompanien jedes einzelneBaugewerbe abdecken, erstreckten sich hierdie verschiedensten Arbeiten auf viele Sub-unternehmen.Die Arbeit vor Ort, dieses Projekt beratend zu

    begleiten, war zugleich eine sehr spannendeund auch fordernde Aufgabe. Mit den ver-schiedenen zivilen Firmen und deren Baulei-tern musste in der Anfangsphase so manchesprachliche Barriere berwunden werden,jedoch gestaltete sich im Laufe der Zeit einsehr homogenes Arbeitsklima.Die Herausforderung der beiden Husumerwar es, bei den militrischen Anforderungenan die beiden zu erbauenden Feldlager imSinne des Nutzers, beratend zu vertreten.So war es fr beide Soldaten eine neue Er-

    fahrung, wie die einzelnen zivilen Gewerkemit dem Aufbau begannen und welches Ma-terial dabei eingesetzt wurde, angefangenbei den Erdarbeiten, dem Aufbau verschie-

    dener Gro- und Unterkunftszelte, dem ge-samten Aufbau des Stromnetzes und demEinsatz ausschlielich ziviler Komponenten,wie z. B. einzelnen Bausteinen Sanitr undVerpflegung.Der Vergleich zwischen den hier eingesetz-ten Komponenten und denen aus dem Be-reich Feldlagerbau der Bundeswehr, war frdie Soldaten ein sehr interessanter Aspekt.Diese zivil-militrische Zusammenarbeit warfr alle Beteiligten eine groartige Erfahrung,auf der sich in naher oder auch ferner Zukunft

    aufbauen lsst.

    Zusammenfassung

    Der Ausnahmecharakter dieser Form desFeldlageraufbaus war fr die Angehrigender Koordinierungszelle lehrreich aber auchherausfordernd. Eine solche Aufgabe auer-halb gngiger Verfahren lsst sich nur mitfortwhrender Prsenz oder Erreichbarkeitstemmen, insbesondere da hier das Zeitfens-ter mit weniger als drei Monaten sehr eng ge-

    setzt war. Dennoch ist das Team sich einig,dass man sich in dieser Konfiguration wiedertreffen wrde, um diese oder eine andereAufgabe gemeinsam zu lsen.

    Oberstleutnant Mohr, Oberleutnant KristeleitMN KdoOpF/CJ MilEng

    Leutnant Albrecht, Hauptfeldwebel KronaSpezialpionierbataillon 164

    Funktionsbereich im Feldlager Sd mit den Zelten des NSE im Vordergrund Unterkunftsbereich im Feldlager Sd mit den Zelten der Betriebskrfte

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    EUTM Mali

    Im Rahmen der Einsatzverpflichtungen desPanzerpionierbataillons 4 (PzPiBtl 4) aus Bo-gen stellt das Bataillon mit der 2. Kompaniein Federfhrung seit dem 08. August 2015insgesamt 21 Soldaten fr die Ausbildungs-mission European Union Training MissionMali (EUTM Mali). Darunter befindet sichauch das Pionierausbildungskommando, das

    im Koulikoro-Trainingscamp angesiedelt ist.

    Fr die Vorbereitung auf diese Aufgabe bilde-te die 2./PzPiBtl 4 Anfang Juni mit den einge-planten Einsatzsoldaten einen Mali-Zug undbereitete sich zielgerichtet auf den Einsatzvor. Die Schwerpunkte der Einsatzvorberei-tung umfassten eine spezifische Englischaus-bildung durch das Bundessprachenamt frdie Zusammenarbeit mit Sprachmittlern, so-wie die Vermittlung grundlegender Kenntnis-se der malischen Amtssprache Franzsisch

    in Zusammenarbeit mit der VolkshochschuleStraubing-Bogen. Des Weiteren wurde dieEinsatzvorbereitung durch einen Offizier dermalischen Armee begleitet, der im Rahmeneiner militrischen Ausbildungshilfe (MAH)die Kompanie im II. Quartal untersttzte. Hierkonnten viele Informationen und Erfahrungenausgetauscht werden. Auch die Lokalspra-che Bambara konnte geschult werden. Weite-re Schwerpunkte waren sowohl die inhaltlicheVorbereitung auf die knftigen Ausbildungen

    in Englischer Sprache, als auch die Verbes-serung der Fitness als Vorbereitung fr dieklimatischen Anforderungen. Parallel wurdenalle Einsatzsoldaten an den im Einsatz zurVerfgung stehenden Fahrzeugen ausgebil-det und berprft.

    Die 2./PzPiBtl 4 fhrte parallel federfhrendfnf Durchgnge der ZusatzausbildungEinsatzvorbereitende Ausbildung fr Kon-fliktverhtung und Krisenbewltigung MALI(ZAEAKK MALI) fr 180 Soldaten des 8.deutschen Einsatzkontingents durch. Nebender Vermittlung einsatzlandspezifischer In-halte in Theorie und Praxis wurden 50 Kraft-fahrer fr Toyota Hilux und Nissan Pathfinderausgebildet. Hhepunkt war neben einemRules of Engagement Schieen (ROE)und Ausbildungen im Bereich Counter-Improvised Explosive Devices-Awareness(C-IED-Awareness), die Abschlussbung inMarschkolonne mit wechselnden Lagen.

    Des Weiteren stellt das PzPiBtl 4 fr daszweite Halbjahr 2015 mit 4 Soldaten einenKampfmittelabwehrtrupp sowie die Kampf-mittelabwehrleitstelle fr die Training TaskForce (TTF). Zu den Aufgaben zhlen dieBeseitigung von Unexploded Explosive Ord-nances (UXO) und IEDs, sowie die Beratungdes TTF-Kommandeurs. Darber hinaus un-tersttzt der Trupp bei diversen Schievorha-ben, um Versager oder Blindgnger schwererWaffen direkt vor Ort zu beseitigen.

    Die Verlegung der Einsatzteile von Kln in diemalische Hauptstadt Bamako verlief problem-los. Nach einer Woche Akklimatisierung undbernahme durch das Vorgngerkontingenterreichte das Pionierausbildungskommandoder erste Ausbildungsauftrag. Bis zur Ankunftdes nchsten malischen Kampfverbandesfand im Rahmen des Train-The-Trainers-Pro-jektes eine Standardisierung der Ausbildunginnerhalb der EUTM Mali statt. Umgesetztwird dies durch Lehrvorfhrungen gem

    franzsischen Vorschriften und Standards zuausgesuchten Themengebieten. Das Pionier-ausbildungskommando stellt hierbei eine in-fanteristische Ausbildung Urban Terrain vor.

    Anfang September hat dann die Ausbildungdes Coy Commander Courses stattgefun-den, dessen Pionieranteil das Pionierausbil-dungskommando abgedeckt hat. Seit MitteSeptember ist das Groupement tactiqueinterames (GTIA) 5 zur Wiederholungsaus-bildung vor Ort. Dieser malische Gefechts-verband war im Norden Malis eingesetzt undwird durch die Soldaten der EUTM erneutausgebildet. Im Laufe des weiteren Einsatzes

    liegt der Schwerpunkt auf der Ausbildung desnchsten Gefechtsverbandes GTIA 7.

    Pioniere stellen Charlie-ZugEinsatzkompanie KFOR auf

    Fr das Einsatzjahr 2015 stellt die Panzerb-rigade 12 Oberpfalz (PzBrig 12) unter Fh-rung der 4. Kompanie des Aufklrungsba-taillons 8 aus Freyung die EinsatzkompanieKFOR. Am 26. Februar 2015 stellte das Pz-PiBtl 4 aus Teilen der 3./PzPiBtl 4 den Char-

    lie-Zug Einsatzkompanie KFOR auf. Bereitsam 2. Mrz 2015 verlegten die Pioniere nachFreyung und durchliefen im Rahmen der ZAEAKK KFOR die Modulausbildung Crowdand Riot Control (CRC). Dabei lernten die Pi-oniere, was nicht zu ihrem Handwerk gehrt,die Grundlage fr den Einsatz von Nichtleta-len Wirkmittel (NLW). Diese Ausbildung istfr den KFOR-Einsatz zwingend erforderlich,um den Soldaten die Mglichkeit zu bieten,sich gegenber einer aufgebrachten Men-schenmenge adquat zu verteidigen.

    Anfang Juni bereitete sich die Einsatzkom-panie KFOR auf den Truppenbungsplatzin Hammelburg vor, um sich fr den Einsatzzu zertifizieren. Am 8. Juni 2015 begannder Truppenbungsplatzaufenthalt und hierwurde die Kompanie in eine Rahmenlagegestellt, die der Lage im Kosovo hnlich war.Es galt verschiedenste Szenarien zu bewl-tigen. Aufgebrachte Brger zu beruhigen,Konfliktparteien zu trennen oder eine illegaleStraensperre zu rumen. Hierzu wurden die

    hervorragenden Ausbildungsmglichkeitenauf dem Truppenbungsplatz Hammelburgvoll genutzt. Die Kompanie schloss die Zer-tifizierung positiv ab und der Kommandeur

    Einsatzgestellung 2015/2016 ist Bataillonsaufgabe

    Ausgabe 12 /Dezember 2015PIONIERE10

    Aus der Truppe

    Soldaten bilden sich im Rahmen des Train-The-Trainers-Projekt aus

  • 7/25/2019 Pioniere2-2015

    11/68

    des Aufklrungsbataillons 8, OberstleutnantDingler, hob die sehr guten Leistungen derBogener Pioniere hervor. Die 30 Soldatenwerden von September 2015 bis Januar 2016im Kosovo fr Stabilitt und Sicherheit sorgen.

    Schwerer KampfmittelabwehrzugResolute Support Mission

    Im Rahmen Resolute Support Mission (RSM)stellt die 3./PzPiBtl 4 federfhrend den schwe-

    ren Kampfmittelabwehrzug (sKpfmAbwZg) RSNTM30 (Notice to move 30 days) auf.

    Seit Anfang des Jahres bereitet sich dersKpfmAbwZg auf den Einsatz vor. Es sollteeine ereignisreiche und fordernde Zeit derEinsatzvorbereitung folgen, in der sich derZug als solches beweisen musste, da dieSoldaten aus unterschiedlichen Zgen undTeilbereichen des Bataillons stammen. Aus-bildungsabschnitte wie Grundsatzausbildungund Teamausbildung standen auf der Tages-

    ordnung. Dabei wurden mehrere Teilbereicheabgebildet. Die Aufklrungsgruppe vertiefteihre Ausbildung im Erkennen, Detektierenund Identifizieren von Kampfmitteln auf denSondenlanes in Mnchsmnster. Die Ab-wehrgruppe wiederholte die Verfahrensweisenach dem Fund eines Kampfmittels bis hinzur Beweissicherung und Dokumentation ei-nes Fund-/Anschlagsortes.

    Die Aufklrungsgruppe und die Kampfmittel-abwehrgruppe wurden in den Kampfmittel-

    aufklrungsverfahren C und B ausgebil-det. Schwerpunkt dieser Ausbildung war dieVertiefung der Verfahrensweise, sowie dasZusammenarbeiten der beiden Gruppen zu

    optimieren. Zudem kamen die Hundefhreraus Mnchsmnster nach Bogen, um uns ei-nen Einblick in ihre Arbeit zu geben und mitdem Zug zu ben.

    Die sKpfmAbwGrp, in der sich das RouteClearence System (RC-Sys) befindet, btemit dem Detektor- und Manipulatorfahrzeug.Die Hauptaufgabe des Detektors ist das Fin-den von versteckten Ladungen mit oder ohne

    Metallanteil und das Sichtbarmachen vonManipulationen/Vernderungen am Boden.Dabei wird die Flche mit einem Boden-durchdringungsradar und einem Metallde-tektor abgesucht. Der Manipulator kann mitseinem Greiferlffel die Flche von Kampf-mitteln freilegen bzw. greifen. Die Gruppe hatbei der Ausbildung erst die Bergemanah-men fr den Manipulator und Detektor ge-bt, anschlieend wurde der Fokus auf denzweckmigen Einsatz des Gerts gelegt.Hhepunkt der Ausbildung war die Zertifizie-

    rung (Initial Operational Capability) fr denEinsatz welche in Stetten a.k.M. erlangt wur-de. Seit Oktober 2015 befindet sich der Zugnun in Bereitschaft fr den Einsatz.

    Krftegestellung ORF-Bataillon II/2015

    Unter Federfhrung des Leitverbandes Pan-zergrenadierbataillon 112 (PzGrenBtl 112)in Regen stellt das PzPiBtl 4 im 2. Halbjahr2015 den Pionierzug und Einzelpersonal frdas Operational Reserve Force Bataillon

    (ORF-Btl). Der Pionierzug bildet die einzigePionierkomponente im ORF-Verband. DieAufgaben umfassen im Wesentlichen dieUntersttzung im Feldlagerbetrieb, sowie

    den Bau und die Beseitigung von baulichenSperren, insbesondere im Zusammenhangmit dem Freedom of Movement. Die Vorbe-reitung fr den Auftrag begann im Mrz 2015mit der ZA EAKK in Regen. Neben infanteris-tischen Inhalten lag der Schwerpunkt bei derCRC Ausbildung.

    Den Abschluss der Einsatzvorbereitungbildete der zweiwchige Aufenthalt im Ge-fechtsbungszentrum (GZ) bei Magdeburg.

    Darin wurden die Ausbildungsinhalte der ZAEAKK vertieft. In der 72-Stunden-Abschluss-bung haben die Pioniere ihr Knnen durchden Auftrag der Gelndeverstrkung, sowiedem Hrten mehrerer Gebude unter Be-weis gestellt. Dabei wurden in kurzer Zeit40 Stahlbetonkegel, 300 S-Drahtrollen, 200m Stahlseil sowie 1000 m Bandstacheldrahtverbaut, um fr die Kampftruppe eine zeitlichbegrenzte Verteidigung einiger Gebude-komplexe zu ermglichen. Auerdem wurdedie Baumaschine AS 150 als flexibles Ru-

    melement fr Barrikaden in der gesamtenbung erfolgreich eingesetzt. Am Ende derbung erhielt der Pionierzug fr seine er-brachten Leistungen hohe Anerkennung vomgesamten Leitverband.

    Insgesamt sind 117 Soldaten des PzPiBtl 4im 2. Halbjahr 2015 und 1. Halbjahr 2016 imEinsatz.

    Lt Son Nguyen

    PresseoffizierPanzerpionierbataillon 4

    11PIONIEREAusgabe 12 /Dezember 2015

    Aus der Truppe

    sKpfmAbwZg und Hundefhrer aus Mnchsmnster ben gemeinsam Manipulator im Einsatz

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    12/68 Ausgabe 12 /Dezember 2015PIONIERE12

    Aus der Truppe

    Den Gefallenen zu Ehren

    Am 15.04.2010 verbten die radikal islami-schen Taliban nahe Baghlan in Afghanistaneinen Anschlag auf eine OMLT Patrouille. Sienutzen dazu ein IED (behelfsmige Spreng-vorrichtung) und sprengten ein deutschesFahrzeug vom Typ Eagle IV an. Bei diesemAnschlag fielen drei Kameraden, fnf Solda-ten wurden zum Teil schwer verletzt.

    Unter den Gefallenen waren Stabsunterof-

    fizier Josef Kronawitter und HauptfeldwebelMarius Dubnicki, Angehrige des GebPiBtl 8aus Ingolstadt.

    Dieses traurige Ereignis jhrte sich heuerzum fnften Male. Zu Ehren der gefallenenKameraden fhrte das GebPiBtl 8 am Nach-mittag des 15. April eine Gedenkveranstal-tung durch. So versammelte sich das gesam-te Bataillon - vom einfachen Pionier bis hinzum Kommandeur - am Gedenkstein fr dieGefallenen, um ihnen die letzte Ehre zu er-

    weisen. Doch nicht nur den Soldaten war eseine Herzensangelegenheit, dem Opfer derKameraden zu gedenken. Auch die Paten-gemeinden der Kompanien, vertreten durchdie Brgermeister und eine ca. zehn Mannstarke Abordnung, die Reservistenkamerad-schaft Ingolstadt und der KameradenkreisGebirgstruppe schlossen sich der Trauerge-meinde an.Der Kommandeur GebPiBtl 8 OberstleutnantKeller hielt zu Beginn eine Rede, in der er

    die Besonderheiten des Soldatenberufesherausstellte und ausdrcklich betonte, dassdas schmerzhafte Opfer, das die KameradenKronawitter und Dubnicki brachten, einenSinn habe. Sie waren bereit sich selbst zuopfern, damit andere in Freiheit und Friedenleben knnen. Dafr habe er den grtenRespekt und sei unendlich dankbar. Undnicht nur er. Die Kameraden des Bataillonswussten nicht nur die gefallenen Kameraden

    als Menschen zu schtzen, sondern auchdas Opfer, das sie und ihre Familien erbrin-gen mussten.

    Im sich anschlieenden Feldgottesdienst be-tonte auch der katholische MilitrseelsorgerStanko, dass niemand grere Liebe htte,als der, der sein Leben fr seine Freundegibt. Ein Zitat aus dem Johannesevangelium.Stabsunteroffizier Kronawitter und Haupt-feldwebel Dubnicki gaben ihr Leben fr ihreFreunde und Kameraden. Ein Zeichen der

    Liebe, das wertgeschtzt werden muss undgeachtet wird.

    Nach dem Feldgottesdienst legte Oberst-leutnant Keller zwei Krnze am Gedenksteinnieder. Ein Trompeter spielte das Lied Dergute Kamerad. Die aktiven Soldaten sowiedie Reservisten erwiesen den Gefallenen dieletzte Ehre mit dem militrischen Gru, zoll-ten ihnen ihren Respekt und verabschiedetensich in stillem Gedenken.

    Im Anschluss an den offiziellen Teil, wurdein der Pionierlehrsammlung im Standort einkleiner Empfang abgehalten, welcher durchdiefinanzielle Untersttzung des Bund Deut-scher Pioniere in einem, dem Anlass ange-messenen, Rahmen durchgefhrt werdenkonnte. Hier hatten die Soldaten die Mglich-keit Gedanken ber die Gefallenen auszutau-schen und sich an gemeinsame Erlebnissemit ihnen zu erinnern.

    Auch in Mali einem der derzeitigen Einsatz-gebiete des GebPiBtl 8 wurde den Gefal-lenen gedacht. So wurde, durch den stell-vertretenden Kommandeur OTL Pppe, inSEGOU eine halbstndige Trauerfeier unterBeteiligung des Militrpfarrers durchgefhrt.Zugegeben, in einem vermeintlich anderenEinsatz, einer Trainingsmission mit einemmomentan einschtzbaren Bedrohungslevel.Aber auch der Afghanistaneinsatz war zuBeginn ebenfalls durch ein deutlich geringe-

    res Bedrohungsszenar gekennzeichnet. DieEinsatzsoldaten nehmen die gefallenen Ka-meraden in ihrem Gedenken auch als Mah-nung, dass die Sicherheitslage auch in einemscheinbar sicheren Umfeld allzu schnell kip-pen kann.

    Ebenso begab sich eine Abordnung desGebirgspionierbataillon 8 unter der Fhrungdes Kompaniechef der 2. Kompanie, MajorMischker, mit den Eltern des 2010 gefalle-

    Gedenkfeier in Mali Gedenksttte Wald der Erinnerung

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    13/6813PIONIEREAusgabe 12 /Dezember 2015

    Aus der Truppe

    nen Stabsunteroffiziers Kronawitter sowiedem Brgermeister der MarktgemeindeUntergriesbach zur Henning-von-Tresckow-Kaserne, dem Sitz des Einsatzfhrungskom-

    mandos der Bundeswehr sowie gleichzeitigder Ort des Gedenkens an die gefallenenSoldaten, dem 2014 eingeweihten Wald derErinnerung. Die Abordnung wurde von ei-nem Teammitglied des Projektoffiziers, derBeauftragten fr Hinterbliebene des BMVgund dem Truppenpsychologen des Einsatz-fhrungskommando in sehr einfhlsamer Artin die Entstehungsgeschichte des Waldesder Erinnerung eingefhrt.

    Nach der Besichtigung und dem Entznden

    zweier Kerzen fr Stabsunteroffizier JosefKronawitter und Hauptfeldwebel Marius Dub-nicki und grozgiger Zeit fr ein stilles Ge-bet suchte sich die Familie einen Baum fr

    Seppi nahe des Ehrenhain vom OP Northaus, um diesen zu personalisieren.

    Anschlieend wurde das Ehrenmal der Bun-

    deswehr vor dem Bendlerblock besucht. DenAbschluss des Tages bildete die Besichti-gung des Deutschen Bundestages. Aufgrundder Organisation durch das Bro von HerrnMdB Dr. Reinhard Brandl wurde dies durcheine individuelle Fhrung sichergestellt.

    Insgesamt wurden alle Gedenkveranstaltun-gen in einem sehr wrdigen und angemes-senen Rahmen durchgefhrt. Dies wird auchin Zukunft weiter der Fall sein. Der 15.04.gehrt unwiderruflich zur Geschichte des

    Gebirgspionierbataillons 8.

    Leutnant Nowotka, PersOffzGebirgspionierbataillon 8Gedenkfeier in Ingolstadt

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    14/68 Ausgabe 12 /Dezember 2015PIONIERE14

    Aus der Truppe

    Wenn die Toten schweigen, dann mssen die Lebenden die Stimme erheben

    70 Jahre Kesselschlacht bei Halbe

    Stil le. Das ist es, wovon viele Menschenberichten, die das Kriegsende erlebthaben. Die Stille, die eintrat, als dieGranaten nicht mehr explodierten unddie Tiefflieger nicht mehr heulten. DieStille, als die Kanonen schwiegen und dieSchreie von Sterbenden verhallt waren.Stille. So wie jetzt, hier auf dem Waldfried-hof in Halbe.

    Fr die berlebenden vor 70 Jahren kam dieStille wie eine Erlsung. ber den Grabstt-ten derer, die nicht berlebt haben, ist es bisheute still. Vielleicht zu still? [] Deshalb gehtder Aufruf an uns: Wenn die Toten schwei-gen, dann mssen die Lebenden die Stimmeerheben, damit nicht alles wieder von vornbeginnt!

    So der Tenor der Ansprache von Auenmi-nister Steinmeier whrend der Gedenkveran-staltung.

    Der Volksbund Deutsche Kriegsgrberfr-sorge e.V. fhrte Ende April unter Beteiligungvon 50 Soldaten der 3./Panzerpionierbatail-lon 1 aus Holzminden die Gedenkfeier zum70. Jahrestag der Kesselschlacht bei Halbedurch. Untersttzt wurden sie dabei durch 30Soldaten vom Logistikbataillon 172 aus Be-elitz. Den Schwerpunkt der Veranstaltung bil-dete die Beisetzung von 120 gefallenen deut-schen Soldaten, begleitet durch eine Rede

    des Bundesauenministers der Bundesre-publik Deutschland, Frank-Walter Steinmeier.

    Historischer Hintergrund und Entste-hung des Waldfriedhofes Halbe

    Die 9. Armee der Wehrmacht wurde seit dem19. April 1945 aus den Stellungen westlichder Oder gedrngt, wo sie den Vormarschder 1. Belorussischen Front nach Berlinaufhalten sollte. Sie erlitt uerst schwereVerluste und musste ausweichen. Auf Grund

    von Durchhaltebefehlen Bis zum letztenMann aus dem Fhrerhauptquartier in Ber-lin wurden die deutschen Truppen seitdemvollstndig eingeschlossen und bewegtensich nun in einem wandernden und immerenger werdenden Kessel in Richtung Halbe Mrkisch-Buchholz. Bis zum 28. April 1945war der Kessel mit etwa 45.000 Soldaten aufca. 3x5 Kilometer geschrumpft. Das Ober-kommando unter General Busse befahl den

    Ausbruch. Bei Beelitz sollte die 12. Armeeunter General Wenck erreicht werden und zu-sammen mit ihr das westliche Ufer der Elbe.Halbe wurde wechselseitig von deutscherund sowjetischer Artillerie beschossen. DieWaffenwirkung sowjetischer Truppen, warso stark, dass die Mehrheit der deutschenSoldaten verzweifelte und zahllose Tote aufden Straen und Wegen der Ortschaft dichtan dicht, schlielich zuhauf lagen. Insbe-sondere an der Panzersperre (vor der heu-

    Skizze der Operation

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    15/6815PIONIEREAusgabe 12 /Dezember 2015

    tigen Bckerei) stauten sich Menschen mitund ohne Uniform und wurden dort gettet.Durch die Menschenmasse von Lebendenund Toten hindurch bahnten sich die Pan-zer der Ausbruchsgruppen den Weg, trafenmit ihrem Feuer Deutsche und berrolltenTote und Verwundete. Im Ergebnis der Kes-selschlacht von Halbe lieen in den letzten

    Tagen des Zweiten Weltkrieges 30.000 Sol-daten und 10.000 Zivilisten (darunter vieleZwangsarbeiter) auf deutscher Seite und ca.20.000 Soldaten auf Seiten der Roten Armeeihr Leben.

    Auf dem Waldfriedhof Halbe mit seinen elfgroen Grabfeldern ruhen heute rund 24.000Opfer dieser Kesselschlacht von Halbe ne-ben Soldaten und Zivilpersonen auch an-dere Opfergruppen, darunter sowjetischeZwangsarbeiter und die, in der deutschen

    Hinrichtungssttte Berlin-Tegel und im Inter-nierungslager Ketschendorf Verstorbenen.Die Umbettungen dauern unverndert an.Jahr fr Jahr erhalten noch Opfer des Zwei-ten Weltkrieges in Halbe ein wrdiges Grab.Heute ist der Waldfriedhof Halbe die grteKriegsgrbersttte auf deutschem Boden.

    Vorbereitung und Politische Bildung

    Im November 2014 trafen sich Vertreter der3./Panzerpionierbataillon 1 aus Holzminden

    und der Landesvorstand des Volksbundesdeutsche Kriegsgrberfhrsorge e.V. Bran-denburg erstmals zu Sondierungsgespr-chen ber eine gemeinsame Durchfhrung

    einer Gedenkveranstaltung 70 Jahre Kes-selschlacht bei Halbe. Im Ergebnis galt es,diverse Untersttzungsleistungen zu er-bringen, eine Mahnwache am Ehrenkreuz,einen Ehrenzug whrend der Beisetzungs-veranstaltung und eine Begleitabordungfr den Bundesminister des Auswrtigen,Frank-Walter Steinmeier, zu stellen. Von vorn

    herein herrschte Einigkeit darber, dass dieZusammenarbeit von Soldaten der Bundes-wehr, der Kirche und dem Volksbund Deut-sche Kriegsgrberfrsorge e.V., als Trgerder Veranstaltung, das richtige Zeichen freinen zukunftsorientierten Umgang mit unse-rer Vergangenheit seien und die vom Auen-minister in seiner Rede angemahnte Stillestimmgewaltig brechen lassen.

    Um diesem Projekt der 3./Panzerpionier-bataillon 1 den angemessenen Rahmen zu

    geben und fr die teilnehmenden Soldatendie Bedeutung des Projektes Halbe greif-barer zu machen, wurde die Veranstaltungber mehrere Tage durch Manahmen derpolitischen Bildung begleitet. So wurden dieSoldaten durch Historiker und Vertreter desVolksbundes mit Blick ins Gelnde in dieKesselschlacht bei Halbe eingewiesen, Vor-trge gehalten und mit einer historischenFriedhofsbegehung auf die eigentliche Ge-denkveranstaltung am 29. April 2015 hinge-leitet. Doch konnte keine dieser Manahmen

    die Erfahrung ersetzen, sich mit zivilen undmilitrischen Zeitzeugen zu unterhalten undEindrcke, hier und da sehr bewegend auchunter Trnen, vermittelt zu bekommen und so

    die Bilder aus Vortrgen und von Gedenkta-feln ein Stck weit lebendig werden zu lassen.

    Schweigen der Wrde und des GedenkensAm eigentlichen Tag der Gedenkfeierherrschte eine gedmpfte, zurckhaltendeund doch aufgeregte Stimmung. Die vielenzu erwartenden Veranstaltungsteilnehmer,

    insgesamt waren es etwa 1.000 und die hohepolitische, internationale und mediale Pr-senz, weckten eine gewisse Nervositt obdes Gelingens dieses Unterfangens. Gleich-zeitig wirkte die Vorbereitung der Grabsttte,die Aufstellung der einzubettenden 120 Sr-ge deutscher, gefallener Soldaten und dieAnwesenheit sichtlich emotional bewegter,vor allem lterer Menschen, doch beklem-mend und nachdenklich machend auf alleBeteiligten.

    Eingeleitet von einem kumenischen Got-tesdienst versammelten sich alle Teilnehmerzur Einbettung um die Grabanlage. Unter Be-gleitung eines Blserensembles bergabendann Soldaten aus Holzminden und Storkowdie Srge in ihre letzte Ruhesttte.In diesem Moment herrschte ber dem Wald-friedhof von Halbe nicht die Stille des Verges-sens, sondern ein Schweigen der Wrde unddes Gedenkens.

    Hauptmann Alexander RostKompaniechef

    3./Panzerpionierbataillon 1

    Aus der Truppe

    Ehrenwache Einbettung der gefallenen Kameraden

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    16/68 Ausgabe 12 /Dezember 2015PIONIERE16

    Aus der Truppe

    Ausmarsch der Speyerer Pioniere

    Treffender als der Speyerer Oberbrgermeis-ter Hansjrg Eger htte man den Appell zurAuerdienststellung des Spezialpionierba-taillons 464 nicht kommentieren knnen:Groes Kompliment fr diese Veranstaltung,doch schn war sie nicht, weil der Anlassnicht schn war. hnlich empfanden dieschtzungsweise 3000 Brgerinnen und Br-ger, die am 25. Juni 2015 anerkennend ap-plaudierend und winkend den Appell auf dem

    Domplatz und den Ausmarsch der Soldatendurch die Maximilianstrae verfolgten.

    52 Jahre war Speyer Garnisonsstadt der Bun-deswehr. Am 1. Februar 1963 hielten Solda-ten des Luftlandepionierbataillons 9 durch dieMaximilianstrae Einzug in ihre neue milit-rische Heimat. Hans-Georg Safar war einervon ihnen. Der Appell vor dem Kaiserdomund der Ausmarsch der Soldaten auf demgleichen Weg, den wir damals beschritten,haben mich emotional sehr bewegt, sagte

    der heutige 74-jhrige ehemalige Wehr-dienstleistende. Viel Wehmut auch bei ChristaFlser. Ich kann nicht glauben, dass es vor-bei ist, schluchzte die vor zwei Jahren in denRuhestand versetzte Angestellte. 23 Jahrelang hat sie im Vorzimmer des Kommandeursgeschrieben und organisiert. Ihr Taschentuchwar bei weitem nicht das einzige, das eineTrne aus dem Augenwinkel aufnahm. VieleZaungste, aber auch hartgesottene Solda-ten taten ihr gleich. Speyer trauerte.

    Das Spezialpionierbataillon 464 ist stolzdarauf, Speyer und die Pfalz als Heimatha-fen zu haben, denn wenn sich der Pylon derRheinbrcke und die Silhouette des Domsin der Ferne abzeichneten, stand dieses fr

    die Heimkehr, stand dieses fr die Heimat,stand dieses fr den erfolgreich beendetenEinsatz, beschrieb Oberstleutnant StefanJeck beim Appell auf dem Domplatz diebesondere Verbundenheit seines Bataillonsmit der Garnisonsstadt und der Region. Inseinen weiteren Ausfhrungen hob der Kom-mandeur besonders die hohen Belastungendurch die Auslandseinstze hervor. Durch-schnittlich 350 Speyerer Pioniere befanden

    sich jhrlich im Einsatz, bauten dort zumeistFeldlager auf und betrieben diese. Die da-mit einhergehenden enormen Belastungenhaben Sie und Ihre Familien tapfer ge- undertragen, bescheinigte Jeck den Soldatenund ihren Angehrigen. Das Bataillon habeer jeden Tag mit Freude gefhrt und er seistolz, hier Kommandeur zu sein.

    Wir verfolgen diesen Augenblick mit Weh-mut, beschrieb Oberbrgermeister HansjrgEger in seiner Ansprache die Stimmung in

    der Stadt. Mehr als 50 Jahre htten Solda-ten und Speyerer gut zusammengelebt, alsPartner, Freunde und Weggefhrten. Br-gerschaft und Bundeswehr knnen in Speyerauf Jahrzehnte guter Zusammenarbeit zu-rckblicken. Dank des hohen persnlichenEinsatzes der Soldatinnen und Soldaten wur-de das Vertrauen der Domstdter, das sie indie Pioniere gesetzt haben, nie enttuscht,so der erste Brger der Stadt, deren 200-jh-rige Geschichte als Garnison mit der Auer-dienststellung des Spezialpionierbataillons

    464, eine Dienststelle der Streitkrftebasis,zum 31. Dezember 2015 endet. GeneralmajorHans-Erich Antoni betonte die Notwendigkeitder Anpassung militrischer Strukturen anvernderte sicherheitspolitische Herausfor-

    derungen. Im Zuge dieser Vernderungenwird auch das Spezialpionierbataillon 464aufgelst und die Kurpfalzkaserne in Speyergeschlossen, verdeutlichte der Kommandeurdes Logistikkommandos der Bundeswehr inErfurt. Er dankte der Stadt Speyer und derRegion fr die vorbehaltlose und gelebte In-tegration der Angehrigen der Bundeswehr.Den Soldaten bescheinigte er eine guteAusbildung und hohe Motivation: Im Inland

    wie im Einsatz haben Sie die Leistungsbe-reitschaft und das Leistungsvermgen IhresBataillons und nicht zuletzt der Bundeswehreindrucksvoll demonstriert. Darauf drfenund sollen Sie zu Recht stolz sein.

    Dann wurde es feierlich. Begleitet vom Trom-melschlag des Heeresmusikkorps Koblenztrat die Truppenfahne des Spezialpionierba-taillons in die Platzmitte vor und General-major Antoni sprach die Formel zur Auer-dienststellung. Danach senkte der Trger

    die Truppenfahne. Der Marsch der Soldatendes Robert Bruce erklang, worauf Generalund Bataillonskommandeur gemeinsam dieFahne einrollten, eine schwarze Schutzhlledarber zogen und diese verschnrten. Nachdem Eintreten der Truppenfahne und demAbspielen der Nationalhymne marschiertendie Soldaten durch die menschengesumteMaximilianstrae aus. Vor dem historischenRathaus grten Oberbrgermeister Egerund Generalmajor Antoni die Soldatinnenund Soldaten zum Abschied.

    Das Spezialpionierbataillon 464 meldetsich ab!

    Rudy Meiszies, LKdo RLPFotos: Pascal Rojahn

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    17/6817PIONIEREAusgabe 12 /Dezember 2015

    Aus der Truppe

    Spezialpionierbataillon 164untersttzt im Rahmen der Flchtlingshilfe

    Nach einer Vorabinformation in der 31. Ka-lenderwoche 2015 ber vorliegende Amts-hilfeersuchen der Bundeslnder Hamburg,Brandenburg und Sachsen-Anhalt reagierteder Bataillonskommandeur, OberstleutnantBjrn Panzer, unverzglich und erteilte, imRahmen eines Ausblickes auf die nchsteWoche, einen Vorbefehl zum Aufbau meh-rerer Zeltlager. Den konkreten Auftrag zurUntersttzung erhielt das Spezialpionierba-

    taillon 164 aus Husum am 3. August 2015.

    Die Untersttzung der Erstaufnahme vonFlchtlingen in den genannten Bundesln-dern sollte durch den Aufbau von insgesamt141 Zelten an 3 Standorten erfolgen.

    Mit der Federfhrung wurde die 6./Spezialpi-onierbataillon 164 unter Hauptmann SteffenHaack beauftragt, die restlichen Kompaniensowie der ZMZ-Sttzpunkt des Bataillonswurden auf Zusammenarbeit angewiesen.

    Zur Vorbereitung und Erkundung der Auf-bauorte wurden 3 Erkundungskommandos,bestehend aus Feldlagerbetriebsoffizierenbzw. feldwebeln, aufgestellt.

    Diese sollten vor Ort Verbindung zu den unter-schiedlichen Verantwortlichen herstellen, diegeplanten Aufbauorte erkunden und eine Auf-nahme der Hauptkrfte vorbereiten. WeitereUntersttzung und Absprachen erfolgten pa-rallel ber die jeweiligen Landeskommandos.

    Das erforderliche Material (Einheitszelte TypII) wurde durch das Materialwirtschaftszen-trum Einsatz der Bundeswehr Teile Wester-Ohrstedt bereitgestellt und durch Logistikba-taillone an die Einsatzstellen transportiert.Ein Einsatz der Hauptkrfte erfolgte nach Ab-schluss der Erkundungen sowie Kenntnis berdie zeitliche Folge der Materialtransporte.

    Brandenburg, Aufbauort Doberlug-Kirchhain

    Um der zeitlichen Brisanz gerecht zu werdenund eine Erkundung am folgenden Morgen/Vormittag sicher zu stellen, verlegte das ers-te Erkundungskommando unter Fhrung von

    Oberleutnant Mathias Kist noch am Tag derAuftragserteilung zur Einsatzstelle.

    Die Erkundung ergab direkt nutzbare Flchen.Vor diesem Hintergrund wurde eine zeitnaheMaterialbereitstellung fr den 5. August 2015veranlasst. Parallel wurde entschieden dasErkundungskommando vor Ort zu belassenund die Verlegung der Hauptkrfte ebenfallsam 5. August 2015 durchzufhren. Der Auf-bau von 63 Zelten erfolgte anschlieend imZeitraum 06.-11. August 2015.

    Hamburg

    Das Erkundungskommando Hamburg unterFhrung von Oberfeldwebel Felix Steidtekonnte, aufgrund der zuvor beabsichtigtenmedialen Information der Brger durch dieFreie und Hansestadt Hamburg, erst am 06.August 2015 zur Erkundung aufbrechen.Die vorgefundenen Bedingungen waren nichtoptimal. In Hamburg musste auf Grundlageder Erkundungsergebnisse eine Aufteilungauf zwei Aufbauorte erfolgen. In Anbetrachtder vorliegenden zeitlichen Zwnge wurde

    am ersten Aufbauort, nach erfolgter Mate-rialbereitstellung am 7. August 2015, direktbegonnen, die Zelte zu stellen. Aufgrund desdirekt angrenzenden Wohngebietes konnte

    hier allerdings nur unter Auflagen (zeitlicheBeschrnkung der Arbeitszeit) aufgebaut

    werden.

    Fr den zweiten Aufbauort folgte eine weitereErkundung. Mit den gemachten Erfahrungenwurde hier ber die Verantwortlichen derFreien und Hansestadt Hamburg eine Auf-bereitung der Flche durch eine zivile Firmaveranlasst. Mangelhafte Ausfhrung undWettereinflsse fhrten hierbei im Verlauf zuweiteren zeitlichen Verzgerungen. Die Ar-beiten mussten sogar unterbrochen und dieFlche erneut aufbereitet werden.

    Letztendlich konnten durch die Hauptkrfte(Strke: 34) am ersten Aufbauort im Zeitraum7. bis 12. August 2015 41 Zelte bereitgestelltwerden. In zwei weiteren Zeitrumen vom17.-18. August 2015 und vom 24.-27. August2015 konnten weitere 22 Zelte aufgebaut undabschlieend bergeben werden.

    Sachsen-Anhalt, Halberstadt

    Der Auftrag fr den Aufbauort Halberstadt in

    Sachsen-Anhalt wurde von Erkundung bisAufbau komplett durch 3./164 unter MajorRenke Willers durchgefhrt. Die Verlegungdes Erkundungskommandos unter Fhrung

    Zeltlager in Doberlug-Kirchhain

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    18/68 Ausgabe 12 /Dezember 2015PIONIERE18

    von Oberfeldwebel Sebastian Gnther er-folgte ebenfalls zeitnah bereits am 4. August2015.

    Im Rahmen der Erkundung wurde eine Fl-che vorgefunden, auf der bereits eine zivileFirma Arbeiten zur Aufbereitung durchfhrte.Vor dem Hintergrund der noch nicht abge-schlossenen Arbeiten verlegte das Komman-do nach erfolgreicher Erkundung zurck anden Heimatstandort HUSUM. Die Hauptkrf-te (Strke: 21) unter Fhrung von Oberfhn-rich Timo Klo stellten Abmarschbereitschaftfr den 10. August 2015 her und verlegtennach vorliegender Information ber die ab-sehbare Fertigstellung der Flche. Mit An-

    lieferung des Materials am 11. August 2015konnten hier bis zum 12. August 2015 15 Zel-te errichtet und an das Land Sachsen-Anhaltbergeben werden.

    Die drei Aufbauorte stellten die eingesetztenKrfte jeweils vor unterschiedliche Heraus-forderungen. Die klimatischen Bedingun-gen reichten von Temperaturen bis 40C inBrandenburg bis hin zu starken Regenfllenin Hamburg. Die grundlegende Qualitt derzu erkundenden Flchen variierte zwischen

    ebenen Beton-/Rasenflchen ber einfacheParkanlagen bis hin zu Agrarflchen mit ei-ner jeweils entsprechenden Notwendigkeit

    der Vorbereitung unter Hinnahme der damitverbundenen zeitlichen Verzgerungen. Diehier zu leistenden Arbeiten waren nicht Auf-gabe der Spezialpioniere, sondern fanden

    in Verantwortung der Lnder statt. Beratungder Verantwortlichen vor Ort erfolgte aller-dings im Rahmen der Erkundungen. berdie reinen Absprachen zur Vorbereitung derFlchen konnte auch mit der Expertise imBereich Feldlagerbau/-betrieb fehlendeInfrastruktur Betreuung, Verpflegung, Sanitr untersttzt werden.

    Weitere Auftrge zum Aufbau von Zelten sindbisher nicht erfolgt. Im Rahmen der Helfen-den Hnde sind aber, seit der Festlegung

    durch die Bundesministerin der Verteidigung,Dr. Ursula von der Leyen, am 11. September2015, 300 Krfte des Spezialpionierbataillons

    in Bereitschaft. Zu Beginn aufgeteilt mit einerStrke von 60 vor Ort in Hamburg und einerverbleibenden Reserve in Rufbereitschaft amStandort HUSUM, spter lageangepasst mit

    der kompletten Strke in Rufbereitschaft. Inmehreren Einstzen wurde bisher kurzfristigmit Kommandos unterschiedlicher Strke vorOrt weitere Hilfe zur Untersttzung der Freienund Hansestadt Hamburg geleistet.

    Darber hinaus wurde in beratender Funktionder Freistaat Bayern durch Abstellung vonzwei Erkundungskommandos untersttzt.Unter der Fhrung von Hauptmann TorstenGrimmer und Leutnant Dominik Psel erfolg-te hier im Zeitraum 17.-18. September 2015

    mit dem Technischen Hilfswerk eine Erkun-dung von zwei Flchen in Feldkirchen. EinFolgeauftrag aus der Erkundung folgte nicht.Eine Untersttzung des Bundesamtes frMigration und Flchtlinge fr einen voraus-sichtlichen Zeitraum von sechs Monaten er-folgt parallel ab dem 5. Oktober 2015 durchAbstellung von drei Feldwebeln.

    Stand 30. September 2015

    Major Dennis Schneider

    Stab Spezialpionierbataillon 164Oberleutnant Mathias Kist

    6./Spezialpionierbataillon 164

    Aus der Truppe

    Materialanlieferung in Halberstadt

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    19/6819PIONIEREAusgabe 12 /Dezember 2015

    Aus der Truppe

    bergabe der Panzerpionierkompanie 550in Vill ingen-Schwenningen

    Am 22. Juli 2015 wurde die Panzerpionier-kompanie 550 ffentlichkeitswirksam aufdem Mnsterplatz in Villingen-Schwenningenvon Major Lars Thiemann an HauptmannAlexander Rost bergeben.

    Den Takt fr die bergabe gaben die Tromm-ler der Stadt- und Brgerwehrmusik Villingenvor, welche die Kompaniebergabe musika-lisch begleiteten. Nach dem Einmarsch der

    etwa 200 Soldaten der Kompanie traten diemit der Kompanie befreundeten Vereine derPatenstadt Villingen-Schwenningen in dieAntreteformation ein. Dabei waren Abord-nungen des historischen Grenadiercorpsvon 1810, der historischen Brgerwehr- undTrachtengruppe Villingen, des Gebirgstrach-tenvereins Almfrieden und des Heimatver-eins Villingen-Schwenningen. Die hoheBeteiligung und das hohe Interesse an derKompaniebergabe zeigt die intensive undtief verwurzelte Verbundenheit der Stadt

    Villingen-Schwenningen mit ihrer Patenkom-panie seit 2000 und das trotz der mehrfachenVerlegung der Kompanie, zuletzt in das eineStunde entfernte Stetten am kalten Markt.Zu Beginn sprach Major Thiemann seine Ab-schiedsworte an die Kompanie und die Pa-

    tengemeinde mit ihren Vereinen und stellteinsbesondere die sichere Rckkehr seiner

    Soldaten aus den weltweiten Einstzen imKosovo, in Afghanistan und in Mali heraus.Anschlieend lobte er die Leistungen derKompanie in seiner Abschiedsrede und zogResmee ber die fast drei Jahre, die er dieKompanie fhren durfte. Im Rahmen der

    bergabe wurde die Leistung seinerseitsdurch Brigadegeneral Rudkiewicz, Kom-

    mandeur Deutsch-Franzsische Brigade undLeitender der Veranstaltung, mit dem Ehren-kreuz der Bundeswehr in Silber und die fran-zsische Medaille de la Dfence Nationaleen bronze gewrdigt. Gemeinsam mit demersten Brgermeister der Stadt, Detlev Bhrerund Brigadegeneral Rudkiewicz schritt er einletztes Mal die Front der Kompanie ab. DerOrt der bergabe und auch die Anwesenheitvon hohen Vertretern der Stadt Villingen-Schwenningen unterstreicht erneut die Nheund Beziehung zwischen Stadt, Bevlkerung

    und Kompanie, die nicht an jedem Standortund fr jede Einheit selbstverstndlich ist.

    Im Anschluss daran bergab Brigadegene-ral Rudkiewicz den Wimpel der Kompanievon Major Thiemann an Hauptmann Rostund Oberstleutnant i.G. Weeke sprach alsFhrer deutscher Anteile der der Deutsch-Franzsischen Brigade, die zur Kompanie-bergabe gehrigen Worte. Diese Konstel-lation ist durch die besondere, binationaleFhrungsstruktur der Brigade und den deut-

    schen Regelungen fr Kommandobergabenentstanden, welche erneut die Besonderheitder Deutsch-Franzsischen Brigade unter-streicht.

    Brigadegeneral Rudkiewicz, Erster Brgermeister Detlev Bhrer und Major Thiemann beim Abschreiten derEhrenformation

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    Er hielt seine Verantwortung fr seine ihmanvertrauten Soldaten hher als einen BefehlHitlers (Hans Dietrich Genscher, 04.03.2015)

    Diese Aussage ttigte Hans DietrichGenscher, ehemaliger Auenminister derBundesrepublik Deutschland, ber einenWehrmachtsoffizier, der im historischen Be-wusstsein der meisten Deutschen keinenPlatz fand oder findet. Die Rede ist hier von

    General Walter Wenck. Auch ist dieses Zitateng mit einer Region verbunden, die Oberst-leutnant Stefan Gruhn, Kommandeur desPanzerpionierbataillons 803 aus Havelberg,von seinen tglichen Dienstgeschften herwie seine Westentasche kennt. Diese Aus-sage machte mich, aber auch meine Offizie-re neugierig und warf fr uns viele Fragenauf so Oberstleutnant Gruhn ber den Aus-spruch von Genscher. Nur eine tiefere Aus-einandersetzung mit dem Mann, den HansDietrich Genscher hier so positiv erwhnte,

    machte es aus Sicht des Kommandeursmglich, dieses Zitat vollumfassend zu ver-stehen und richtig einzuordnen. So wurdekurzerhand fr die Offiziere des Bataillonseine militrhistorische Weiterbildung zu derso genannten Armee Wenck angeordnet,die Hauptmann (d. R.) Thiele B. Ed., an-gehender Geschichtslehrer, in Vorbereitungauf seine Masterarbeit vorbereitete unddurchfhrte.

    Der historische Gegenstand

    Walter Wenck, der sptere General derPanzertruppe und Oberbefehlshaber der12. Armee, wurde am 18. September 1900in Wittenberg als dritter Sohn des OffiziersMaximilian Wenck geboren. Von seinenSoldaten wurde er im Zweiten Weltkrieg alserfahrener militrischer Fhrer geachtet unddarber hinaus als Mensch mit einem Herzfr seine ihm Unterstellten als Papi Wenckgeschtzt. So funkte er selbst in schwieri-gen Lagen seine Befehle in aufmunternder

    Reimform. Ein Beispiel hierfr: Sind jetzteigne Jger da oder nur die Ratata, hat dieFlak schon einen runter oder bombt der Feindnoch munter?

    Neben dieser Tatsache ist bei der Auseinan-dersetzung mit der Person Wenck viel ent-scheidender, dass er sich am Ende des zwei-ten Weltkrieges nicht in den Dienst von AdolfHitler stellte, sondern versuchte, im groenStil Zivilisten, Verwundete, und vor allem dieeigenen Soldaten vor dem Zugriff der RotenArmee zu entziehen und in amerikanischeKriegsgefangenschaft zu fhren.

    Aber kommen wir zum An-fang dieser Geschichte.Walter Wenck bernahmdie 12. Armee, die sich An-fang April 1945 in Dessauin der Aufstellung befand.Generalfeldmarsch Keitelgab Wenck am 23.04.1945den Befehl: Befreien SieBERLIN! Machen Sie mitallen verfgbaren Krf-ten kehrt. Vereinigen Sie

    sich mit der 9. Armee.Hauen Sie den Fhrerheraus. Sein Schicksal istDeutschlands Schicksal.Sie, Wenck haben es inder Hand, Deutschland zuretten.

    In Anbetracht der Tatsache, dass der 12. Ar-mee nur unzureichende Krfte und Mittel frdiesen Auftrag zu Verfgung standen, folg-te Wenck diesem Befehl nicht in Gnze. In

    dieser Situation, so Wenck, wurde mir klar,dass () das Staatsoberhaupt, () schonlngst nicht mehr (wusste), wie es um denKrieg stand. Nach Beratung mit meinem Stabbeschloss ich, von nun an meinen eigenenWeg zu gehen. (Es war der) Augenblick da,auch die Armee nach der Richtschnur desGewissens zu fhrenDas eingeschlosse-ne Berlin konnten wir mit unseren Krftenunmglich befreienwohl aber konnte zahl-reichen Menschen geholfen werden, indemwir ihnen durch entschlossenen Angriff einen

    Weg () ffneten. Mit einem Angriff () inRichtung Potsdam war es mglich, 20.000Soldaten zu befreien, die dort eingeschlos-sen waren. Es schien keineswegs ausge-

    schlossen, dass die 9. Armee aus ihremKessel geholt werden knnte, auerdemgewannen die Kolonnen der Flchtlinge, diehinter unserer Front westwrts zogen, nocheinige Tage, um die ELBE zu erreichen undden Russen zu entkommen.

    Zusammen mit seinem Stab erarbeitet erdaher in den letzten Tagen des Zweiten

    Weltkrieges einen Operationsplan, welcherfolgenden Zielsetzungen folgte:

    1. Voraussetzungen fr den Ausbruch der

    Reste der 9. Armee und den in Potsdameingeschlossen Soldaten schaffen umdiesen den Weg in amerikanische Kriegs-gefangenschaft zu ermglichen.

    2. Mitfhrung von so vielen Verwundeten wiemglich aus den Lazaretten im Einsatz-raum der 12. Armee.

    3. Die Krfte der Roten Armee im eigenenOperationsgebiet solange wie mglichdaran hindern, die ELBE zu erreichen, umso auch den zivilen Flchtlingen zwischenden Armeefronten das bertreten der De-

    markationslinie zu den amerikanischenKrften zu ermglichen.4. berfhrung der 12. Armee in die ame-

    rikanische Kriegsgefangenschaft im

    Die Armee Wenck und ihre letzte Operation imElbe-Havel-DreieckMilitrhistorische Weiterbildung im Panzerpionierbataillon 803 (Havelberg)

    Ausgabe 12 /Dezember 2015PIONIERE22

    Aus der Truppe

    links: Generalleutnant Bruno Kasdorf, Inspekteur des Heeres; rechts:Oberstleutnant Stefan Gruhn, Kommandeur Panzerpionierbataillon 803

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    ELBE HAVEL DREIECK unter grt-mglicher Schonung der eigenen Krfte.

    Walter Wenck whlte somit fr seine letzteOperation ein Gebiet aus, welches, wie be-reits angesprochen, den Offizieren des Pan-zerpionerbataillons 803 aus dem tglichenDienstbetrieb sehr wohl vertraut ist. Mir kames deshalb vor allem darauf an, den Offizieren

    meines Bataillons im Gelnde die Operations-fhrung der 12. Armee in letzten Tagen desZweiten Weltkrieges aufzuzeigen und nach-vollziehbar zu machen. so Stefan Gruhn berdie Zielsetzung seiner Weiterbildung.

    Wenck schaffte es in nur 8 Tagen, trotzt derin seinem Operationsgebiet berlegendensowjetischen Krften, von Dessau in denRaum Beelitz -Potsdam anzugreifen, hieruntern anderem die Reste der 9. Armeeaufzunehmen, um dann in das Elbe-Havel-

    Dreieck auszuweichen. Hier gelang es ihm,nahezu 100.000 Menschen, den bergangber die Elbe zu ermglichen. Eine opera-tive Meisterleistung, gerade in Anbetrachtder schlechten personellen und materiellenAufstellung der 12. Armee. so die einhelli-ge Meinung der Teilnehmer ber die letztenKriegstage der 12. Armee.

    Die militrhistorische Weiterbildung

    Die Weiterbildung wurde im Raum Havel-

    berg-Rathenow-Tangermnde am 13. Juli2015 durchgefhrt. An der Weiterbildungnahm auch der Inspekteur des Heeres, Ge-neralleutnant Bruno Kasdorf, teil. Nach einer

    umfassenden Einweisung am Gelndesand-kasten, in welcher Hauptmann Thiele die12. Armee in die Gesamtlage des DrittenReiches am Ende des zweiten Weltkriegeseinordnete und die Operationsfhrung derletzten Tage von Wenck anschaulich erklr-te, verlie die Ausbildungsgruppe den Ge-fechtsstand. Mit einer FSB-Fhre wurde der

    Stellungsverlauf der 12. Armee auf der Havelzwischen Havelberg und Rathenow abgefah-ren. An ausgewhlten Gelndepunkten hieltdie Fhre und Hauptmann Thiele erklrte mitBlick ins Gelnde, wie die 12. Armee im Zugeder Havel ihre Operation im Mai 1945 fhrte.

    Neben der militrischen Lage der 12. Armeewar es fr Oberstleutnant Gruhn sehr wichtig,dass auch die Lage der Zivilbevlkerung imMai 1945 im Zuge der Weiterbildung Berck-sichtigung fand. So wurde beispielweise in

    der Ortschaft Grtz die Fhre verlassen undHauptmann Thiele vermittelte hier mit Hilfeeines Augenzeugenberichts eines ehemali-gen Bewohners der Ortschaft, unter welchenWidrigkeiten die Einheimischen hier im Mai1945 leben mussten und welchen Gefahrensie ausgesetzt waren.

    Beim nchsten Gelndepunkt in Rathenowwurde dann der Turm der Sankt-Marien-Andreas Kirche bestiegen. Ein exponierterBesprechungspunkt fr dieses historische

    Thema so Hauptmann Thiele. von hier obenkann das gesamte damalige Operationsge-biet der 12. Armee im Mai 1945 berblicktwerden.

    Von hier aus verlegten die Teilnehmer in einWaldstck nahe der Ortschaft Wust, wo einehemaliges Stellungssystem einer Einheitder 12. Armee noch schemenhaft erkennbarist. Eine gute Gelegenheit, die Situation deseinfachen Soldaten in der 12. Armee zu 4 the-matisieren, die zu den Jngsten des ZweitenWeltkrieges zhlten. Zu diesen einfachen Sol-

    daten zhlte auch Hans Dietrich Genscher,der als Pionier zusammen mit vielen anderenbei Wenck kmpfte und dann bei Tanger-mnde in die amerikanische Kriegsgefangen-schaft ging. Und so endete die Weiterbildungdann auch in Tangermnde auf amerikani-scher Seite an der ehemaligen Brckenstellemit der der eigentlichen bergangsbewegungder 12. Armee ber die Elbe.

    Oberstleutnant Gruhn war mit dem Ergeb-nis dieses Tages sehr zufrieden und auch

    Generalleutnant Kasdorf lobte das Panzer-pionierbataillon 803 fr diese hervorragen-de Weiterbildung. Abschlieend blieb frOberstleutnant Stefan Gruhn folgendes fest-zustellen: Wenck kann zwar nicht als Wider-standskmpfer bezeichnet werden, aber ererkannte dennoch, wenn auch spt, die Sinn-losigkeit der Befehle aus Berlin und handeltenach seinen eigenen moralischen Grundst-zen. Dies war leider selten unter den Genera-len der Wehrmacht in dieser Zeit.

    Hauptmann Thiele, KompaniechefPionierkompanie 952

    Panzerpionierbataillon 803

    23PIONIEREAusgabe 12 /Dezember 2015

    Stabsunteroffizier Jrg Krger untersttze die Vorbereitung und Durchfhrungder Weiterbildung

    Hauptmann Robert Thiele beim Referieren auf der FSB - Fhre

    Aus der Truppe

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    24/68 Ausgabe 12 /Dezember 2015PIONIERE24

    Aus der Truppe

    Wer einmal die Woche fr zwei StundenFahrrad fhrt, nennt sich Hobbyradler. Werfnf Tage am Stck jeden Tag im Durch-schnitt 130km Fahrrad fhrt, nennt sichTeilnehmer der Hanse-Tour-Sonnenschein.Am 04.08.2015 sind bei der 5-tgigen jhr-lichen Veranstaltung 275 Fahrradfahrer beider Spendentour fr Kinder-Hospiz, Kinder-krebsforschung und neue Behandlungskon-zepte in Mecklenburg-Vorpommern, Sach-

    sen-Anhalt, Brandenburg und Berlin fr einenguten Zweck unterwegs gewesen.

    Der Name Sonnenscheintour konnte andiesen Tagen wrtlich genommen werden.Denn bei Temperaturen um die 30C ist demEinen oder Anderen die Schweiperle bersein leicht sonnenbrandgefhrdetes Gesichtgelaufen. Inoffizieller Start der Tour, amTag 0, war, wie im letzten Jahr, vor dem Inter-City-Hotel in Rostock. Gleich zu Beginn derTour wurde eine Strecke von 170km gefah-

    ren. Vorbei an vielen Sehenswrdigkeitenund attraktiven Landschaften wie der Kra-kower Seenlandschaft, dem Plauer See unddem Schloss in Meyenburg, war das Ziel dieElb-Havel-Kaserne des Panzerpionierbatail-lons 803 in Havelberg. Selbstverstndlichdurfte der Kommandeur, Oberstleutnant Ste-fan Gruhn, nicht bei der Tour fehlen und hatgleich seinen Vorgesetzten, den Komman-

    deur der Panzergrenadierbrigade 41 Briga-degeneral Jrgen Joachim von Sandrart, vonder Veranstaltung berzeugen knnen, dersich somit ebenfalls beteiligte.

    Neben den beiden Kommandeuren fuhrenohne Ausflle und Strze vier Soldaten desPanzerpionierbataillons 803 ins Etappenzielnach Havelberg. Hier wartete bereits ein gro-es Organisationsteam auf die Teilnehmer.

    Nach einer Kurzeinweisung in die Kasernezeigte das Panzerpionierbataillon in einerstatischen Waffen- und Gerteschau z. B.einen FENNEK, einen KEILER, einenDACHS und das neue Faltschwimmbrcken-gert. Die Waffen- und Gerteschau und dieEinnahme einer herzhaften Erbsensuppe mitWrstchen zauberten den Teilnehmern wie-der ein Lcheln ins Gesicht und lie mgli-che Schmerzen vergessen. Selbst die kurzebernachtung in der Sporthalle fhrte zu kei-ner Demotivation und alle Radler bedankten

    sich vor dem offiziellen Start, dem Tag 1, mitden Worten Die Bundeswehr ist - Super beiOberstleutnant Gruhn und seinen Soldatin-nen und Soldaten.

    Helmut Rohde, der Hauptorganisator, wardie treibende Kraft hinter der 19ten Auflageder Hanse-Tour-Sonnenschein. 2016 wirddann das 20-jhrige Jubilum ein letztes Mal

    durch Mecklenburg-Vorpommern rollen undwichtige Spendengelder sammeln. Brigade-general von Sandrart, so sagte er, will auchbei der Jubilumstour wieder dabei sein undvielleicht fahren auch dann die Soldaten desPanzerpionierbataillons 803 die ganze Tourmit. Denn Ende war in Havelberg noch langenicht. Weiter ging es ber Brandenburg ander Havel, Berlin, Oranienburg, Waren (M-ritz) und zurck nach Rostock. Ausklang der

    anstrengenden Tour erfolgte im Rahmen derHanse-Sail auf der Korvette Braunschweig,welche am Passagierkai in Warnemnde fest-gemacht hatte. Hier wurde auch das Spend-energebnis von ca. 130.000 verkndet.Mit dem groen Feuerwerk der Hanse-Sailendete auch die Hanse-Tour-Sonnenschein2015 mit zufriedenen Teilnehmern und demguten Gefhl, kranken Kindern helfen zuknnen.

    Letzteres ist ein Ansporn fr das nchste

    Jahr, auch in der Hoffnung, dass diese Ideevielleicht doch ber die 20ste Tour hinausfortgesetzt wird.

    Wir wren dabei!

    Oberleutnant NeubauerKompanieeinsatzoffizier

    4./Panzerpionierbataillon 803

    QULEN fr einen guten Zweck

    Hanse-Tour-Sonnenschein 2015

    Aus der Truppe

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    25/6825PIONIEREAusgabe 12 /Dezember 2015

    +++ kurz & inf ormativ +++

    Aus der Truppe

    Erfolgreiche Teilnahme

    am Halbmarathon IngolstadtAm 25.4.2015 nahm das Gebirgspionierbataillon 8 am jhr-lich stattfindenden ODLO Halbmarathon Ingolstadt teil. Bei leich-tem Regen erreichten von 3.309 gemeldeten Teilnehmern 2855 alsFinisher das Ziel. Das GebPiBtl 8 ging mit 18 Soldaten und 2Soldatinnen an den Start und hat den Halbmarathon mit nur einemausgefallenen Soldaten erfolgreich beendet. Bester Lufer des Ba-taillons war OSG Felix Brock mit einer Zeit von 01:29:53,3. Er belegtdamit in der Gesamtwertung den 178. und in seiner Altersklasse den38. Platz. Beste Luferin des Bataillons war Hauptmann Ulrike Sch-neburg-Knig mit einer Zeit von 01:56:31,7. Damit ist sie auf Platz

    1590 in der Gesamtwertung und Platz 29 in ihrer Altersklasse. Auchin der Mannschaftswertung, in der jeweils 5 Lufer zusammenge-fasst werden, hat das GebPiBtl 8 sehr gut abgeschnitten. Die besteMannschaft des Bataillons belegte mit OSG Felix Brock, StUffz Mat-thias Sarnoch, OStFw Herbert Schwendl, Maj Jrg Schulz und SGAlexander Funk den 28. Platz von 208 Mannschaften mit einer auf-addierten Gesamtzeit von 07:47:00,2. Der Bataillonskommandeur,

    OTL Maik Keller, zeigte sich sehrerfreut ber die sehr guten Leis-tungen und lobte das Engage-ment aller Teilnehmer. Er selbstnahm ebenfalls teil und erreichte

    eine Zeit von 01:40:40,6.

    Lt NowotkaGebPiBtl 8, Presseoffizier

    Informationsveranstaltung MALI

    am 28.07.2015 bei GebPiBtl 8Am 28. Juli 2015 fhrte das Gebirgspionierbataillon 8 eine Weiter-bildung fr das erweiterte Fhrerkorps des Bataillons durch. Zahl-reiche Ausbilder und Lehrgangsteilnehmer des AusbZ Pioniereunter Fhrung des stellv. Schulkommandeur und Leiter Lehre undAusbildung, Herr O Jrg Busch, waren der Einladung des Batail-lonskommandeur, OTL Kersten Kleinhans, ebenfalls gefolgt. Frdie Informationsveranstaltung konnten der Honorarkonsul von Mali,Herr Dr. Helmut Schmidt sowie der Generalkonsul von Frankreich,Herr Pierre Robion als Vortragende gewonnen werden. Den Ab-schluss der Vortrge macht OTL Holger Pppe (Foto links), stellv.

    BtlKdr der 8er, gerade erst aus dem Ma-lieinsatz zurckgekehrt. Dr. Schmidt trugzunchst kurz ber die Aufgaben einesHonorakonsuls vor, um sein Wirken fr alleverstndlich einordnen zu knnen, bevorer einen umfassenden Bildervortrag vonseiner Malireise aus dem Jahre 2011 pr-sentierte. Herr Robion trug im Anschluss

    zur Situation Ma-lis aus der Sichtvon Frankreichvor und wrdig-te den Einsatzdeutscher Solda-ten in Mali. Zu guter Letzt rundete OTL Pppe mit seinem Vortragaus Sicht des Chef Pionierausbildungskommando EUTM MLI dasGesamtbild ber Mali ab.

    Eine gelungene Veranstaltung, Mali aus unterschiedlichen Blick-winkeln betrachtet, resmierte OTL Kleinhans am Ende der runddrei Stunden der abwechslungsreichen und kurzweiligen Vortrge.

    Oberstleutnant Pppestellv. BtlKdr GebPiBtl 8

    Gebirgspioniere bei der X-Letix Challenge

    Eine Mannschaft des Gebirgspionierbataillons 8, nahm Mit-

    te August an der stattfindenden Xletix Challenge in Mnchen/Geisenfeld teil. Bei be-wlktem Wetter nahmendie 5 Soldaten und 2Soldatinnen den ca. 13,5km langen Hindernispar-cours in Angriff. Bei einerXLETIX Challenge (ehe-mals: KrassFit Challenge)geht es darum, mit einemTeam eine anspruchs-volle Laufstrecke, die mit

    Hindernissen bestckt ist,zu meistern. Bei diesemHindernislauf zhlen Kraft, Ausdauer, Mut, Willensstrke und vorallem Teamgeist. Das Motto der XLETIX Challenge lautet EinTeam, Ein Ziel!, weil viele der Hindernisse so gebaut sind, dasssie nur als Team berwunden werden knnen.

    Die Soldaten und Soldatinnen meisterten den mit ber 25 Hinder-nissen bestckten Parcours mit Zusammenhalt, Teamfhigkeit,Mut und vor allem mit viel Spa. Es ist geplant, den Lauf imnchsten Jahr in gleicher bzw. hnlicher Konstellation zu wie-derholen.

    Leutnant Nowotka,PersOffz GebPiBtl 8

    v.l.n.r.: Pierre Robion, Oberst Bu sch, Dr. Schmidt,OTL Kleinhans

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    26/68 Ausgabe 12/Dezember 2015PIONIERE26

    +++ kurz & inf ormativ +++

    Aus der Truppe

    Pionieruntersttzung beim

    14. Felgenfest in HAMELN 2015Minden, 10.06.2015: Ausgezeichnetes Wetter beim diesjhrigen Fel-genfest in Hameln. Mehr als 60.000 Besucher nahmen dieses Jahrmit Fahrrdern, Rollschuhen und Inlinern am 55 km langen autofreienRundkurs teil. Es gab ein buntes Programm auf der gesamten Strecke.Ein Teil des Rundkurses war die berquerung der Weser, hier ka-men die Pioniere aus Minden ins Spiel. Diese untersttzten die Ver-anstaltung zusammen mit ihren in Minden ansssigen britischenKameraden. Es wurden insgesamt acht Schwimmbrcken des TypsAmphibie M3, vier von britischer und vier von deutscher Seite, zueiner geschlossenen Brcke ber die Weser zusammengefahren.Zahlreiche Besucher bestaunten dabei die Geschwindigkeit undPrzision der eingesetzten britisch-deutschen Pioniere beim Bau.Im Anschluss konnten die Besucher die Brcke auf ihren "Felgen"berqueren und sich weiter auf den Weg machen oder am aufge-stellten Info-Mobil aus Dsseldorf anhalten, um sich beim Karriere-center ber die Mglichkeiten bei der Bundeswehr zu informieren.

    Oberleutnant Erxleben

    Foto: Swen Habermann

    Mindener Pioniere

    untersttzen MN bung

    Minden, 29.07.2015: Die Mindener Pioniere untersttzenbei der multinationalen bung Minden SHOCK mit einerGewsserbergangsstelle ber die Weser. Dabei zeigtensie zum wiederholten Mal ihre Leistungsfhigkeit im Ver-bund mit Britischen Pionieren. In kurzer Zeit wurde durchPioniere beider Nationen eine Schwimmbrcke ber die

    Weser geschlagen. Die dabei aus jeweils drei britischenund drei deutschen Amphibie M3 zusammengesetzteSchwimmbrcke mit rund 77 Metern ermglichte es eineramerikanischen Patriot-Batterie mit ca. 40 Fahrzeugen,ihren Anmarsch auf den bungsplatz LOCCUM fortzusetzen.Deren Auftrag, das Patriot-System zur Luftraumsicherungeinzurichten, war bereits am Folgetag beendet und so kamfr die Rckverlegung erneut eine britisch-deutsch zusam-mengesetzte Schwimmbrcke zum Einsatz. Der britischeKommandeur Brigadier Robert Walton-Knight zeigte sichbeeindruckt von den Fhigkeiten und betitelte diese bungals einen groen historischen Moment, wie drei NATO-

    Partner zusammenarbeiten und sich ergnzen knnen.

    Oberleutnant ErxlebenHauptfeldwebel Sandra Hhne

    Oberstleutnant Thorsten Schwie-ring wird neuer Kommandeur desschweren Pionierbataillons 130.Doch nur fr einen Tag, denn abdem 01.07.15 wechselt bei den Pi-onieren auch der Name des Ver-bandes. Mit neuen Aufgaben undFhigkeiten heit das Bataillon

    jetzt Panzerpionierbataillon 130.

    Im Rahmen eines Bataillonsappells in der Herzog-von-Braun-schweig Kaserne wurde am Dienstag, den 30. Juni 2015, dasKommando ber das schwere Pionierbataillon 130 von Oberst-leutnant Hans-Martin Gieseler, an Oberstleutnant Thors-ten Schwiering bergeben. Die bergabe wurde durch denstellvertretenden Kommandeur des Pionierregimentes 100,Oberstleutnant Reinhard Grokopf durchgefhrt. Der zweitefeierliche Akt war der, wie oben beschriebene Namenswechsel.Herr Oberstleutnant Hans-Martin Gieseler fhrte das schwerePionierbataillon 130 seit dem 1. Juni 2012. Dabei kanner auf eine beeindruckende Bilanz zurckblicken.Whrend seiner Dienstzeit fhrte das sPiBtl 130

    mehrere Einstze, die Informationslehrbung Kampf um Ge-wsser, sowie den Hochwassereinsatz an der Elbe durch. Erals Kommandeur war stets da, wo es seine Aufgabe erforder-te und wie ganz selbstverstndlich auch in Afghanistan. HerrOberstleutnant Gieseler wird nun heimatnah versetzt.

    Mit dem neuen Kommandeur, Herrn Oberstleutnant ThorstenSchwiering, bekommt das Panzerpionierbataillon 130 einenNachfolger, der durch einen Verwendungsaufbau mit zahlrei-chen Fhrungsverwendungen in der Pioniertruppe ber alleVoraussetzungen verfgt, um diesen komplexen und hoch-spezialisierten Verband mit seinen in der Bundeswehr einma-ligen Fhigkeiten zu fhren. Er kommt aus Nienburg, wo erals Abteilungsleiter Abteilung Weiterentwicklung/Lehre undAusbildung am Zentrum fr Zivil-Militrische Zusammenarbeit(ZentrZMZ Bw) ttig war.

    Hauptfeldwebel Sandra Hhne, PzPiBtl 130Foto: Michael Slabik

    Oberstleutnant Gieseler geht

    bergabe des Kommandos bei den Mindener Pionieren

  • 7/25/2019 Pioniere2-2015

    27/6827PIONIEREAusgabe 12 /Dezember 2015

    +++ kurz & inf ormativ +++

    Ein Fuballmatch fr den guten Zweck

    Extrem-Hindernislauf Challenge completedMit diesem grandiosen Ansturm von Teilnehmernhatte kaum jemand gerechnet und doch ha-

    ben sich weit ber 2.500 Lufer fr den Extrem-Hindernislauf Mitten in Deutschland vonXLETIX angemeldet. In Stadtoldendorf kmpftensich die Teilnehmer durch tiefe Schlammpftzenund berwunden auf dem bis zu 19 Kilometerkrftezehrenden Extremhindernislauf gut 35Hindernisse.

    Auch das Panzerpionierbataillon 1, war mit einem22 Soldaten starken Team vertreten und wird die-ses bis dahin einmalige Erlebnis wohl so schnellnicht vergessen. Jeder einzelne kann stolz auf

    das geleistete sein, denn keiner hat den ande-ren zurck gelassen, zeigt sich Organisator undTeamkapitn Oberstabsgefreiter Benjamin Lang-ner begeistert ber die Leistung der Mnner undFrauen der Pioniertruppe aus Holzminden. AlleTeilnehmer konnten die 35 Hindernisse erfolgreich

    absolvieren und bentigten fr die ber 13 kmlange Strecke rund 3 Stunden.

    Fr die Teilnahme an diesem Event bekom-men die Soldaten vom Veranstalter 10,00 proerfolgreichem Lufer erstattet, die sie nun am26.09.2015 bei der Modellbauausstellung ihresVerbandes, zugunsten der Stiftung DeutscheKinderkrebshilfe des Deutschen Krebshilfe e.V.,Spenden wollen.

    Untersttzt wurde das Vorhaben durch den Ober-stabsfeldwebel Ralf Daum, Geschftsfhrer derSoldatenplattform Bw-K.de (Bundeswehr-Kame-

    radschaft), der die Soldatinnen und Soldaten mitSportbekleidung fr diesen Event ausstattete.

    Oberstabsgefreiter Benjamin LangnerOberstabsfeldwebel Ralf Daum

    Stab/PzPiBtl 1Fotos: Kevin Erbach

    +++ kurz & inf ormativ +++

    Aus der Truppe

    nachher

    vorher

    Holzminden, 23.07.2015: Am 8. Juli 2015 veranstaltete der Verein desVFL Dielmissen ein Fuball-Benefizspiel zu Gunsten der DeutschenKnochenmarkspenderdatei (DKMS). Hierbei trat die Kreisligamann-schaft des VfL Dielmissen gegen eine Auswahl des Panzerpionier-bataillons 1 aus Holzminden an. Trotz Regens lieen sich ber 650Zuschauerinnen und Zuschauer die Mglichkeit nicht entgehen, demRahmenprogramm des Panzerpionierbataillon 1 aus Holzminden unddem VfL Dielmissen beizuwohnen. 150 Bundeswehrsoldaten fungier-ten neben den Vereinsmitgliedern des VfL Dielmissen als Helfer frdie Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Der Erls des ge-samten Tages ging unter dem Motto Jeder kann Leben retten derDKMS zu. Das Panzerpionierbataillon 1 prsentierte sich whrend

    der Veranstaltung mit einer statischen Fahrzeugschau und zeigte mi-litrische Ausrstung.

    Echte Lnderspielatmosphre kam auf, als die Mannschaften denRasen betraten und die Nationalhymne Live durch eine Angehrigeder Musikschule in Holzminden gesungen wurde. Das Freundschafts-spiel zwischen dem VfL Dielmissen und der Bundeswehrauswahl des

    Panzerpionierbataillon 1 aus Holzminden hielt dann auch, was es ver-sprach. Nach einer 3:1-Fhrung fr die Mannschaft des Kreisligistengelang der Auswahl der Holzmindener Pioniere der zwischenzeitlicheAusgleich zum 3:3. Letztlich musste sich die Auswahl des Bataillonsden Gastgebern aber mit 3:6 geschlagen geben.

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