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Politikwissenschaftliche Theorie- und Begriffsarbeit Georg Spitaler

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Politikwissenschaftliche Theorie- und Begriffsarbeit

Georg Spitaler

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Grundlage des Vortrags:

Eva Kreisky/Marion Löffler/Georg Spitaler (HgInnen): Theoriearbeit in der Politikwissenschaft, Wien 2012 (Facultas UTB): ab Weihnachten im Facultas-Shop im NIG erhältlich

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Themenfelder des Buchs

I Grundlagen der Theoriearbeit II Politikwissenschaftliche Kernbegriffe und -

theorien III Aktuelle theoretische KontroversenIV Anwendungsfelder

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Programm• Begriffsbestimmung von politischer Theorie• Debatten um den Stellenwert der Politischen

Theorie• Verankerung im Master-Studienplan; wer

unterrichtet PT am Institut?; aktuelles Lehrangebot

• Ein Beispiel für die Theoretisierung aktueller politischer Phänomene: Theorien zum Verhältnis von politischem Feld und Popularkultur am Beispiel des Sports

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Frage:

• Was verstehen Sie unter politischer Theorie?

• Was erwarten Sie sich vom Teilgebiet „Politische Theorie“ im / für Ihr Masterstudium?

• Welche Erfahrungen haben Sie mit Theorie in ihrem Studium bisher gemacht?

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„Theoriepyramide“: Abstraktionsniveaus politischer

Theorie

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Was „ist“ Theorie?

• Deutung und Systematisierung der komplexen Vielfalt gesellschaftlicher und politischer Erscheinungen

• Common Sense/Alltagsverstand als weitere Version von Theorie (intuitives Theoretisieren)

• Wissen sozialer Bewegungen im Grenzbereichen zwischen intuitiven und wissenschaftlichen Theorien

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Begriffsarbeit als Theoriearbeit

• Am Anfang allen politikwissenschaftlichen Arbeitens steht Begriffsarbeit

• „Worauf es [...] bei dem Studium der Wissenschaft ankommt, ist, die Anstrengung des Begriffs auf sich zu nehmen“ (Hegel 1807/1969, S. 56).

• Kritische Reflexion unserer alltagssprachlichen Begriffe

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Begriffsarbeit als Theoriearbeit

• Begriffe = „Griffe, mit denen Dinge und Verhältnisse in Bewegung gesetzt werden“(Bertolt Brecht, zit.n. Negt/Kluge 1992, S. 57).

• Begriffe ziehenTrennlinien („Definitionen“): Insofern unterdrücken, missachten und scheiden Begriffe soziale Wirklichkeiten auch aus, machen Verhältnisse und Subjekte unsichtbar

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Oliver Marchart: Die politische Differenz. Zum Denken des Politischen bei Nancy, Lefort, Badiou, Laclauund Agamben.Berlin: Suhrkamp 2010.

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Vortrag + WorkshopOliver Marchart: Die Politik und das Politische.

Philosophische, demokratietheoretische und aktivistische Konsequenzen ihrer Differenzierung

Donnerstag, 27. Oktober 2011 | 19.00–21.00 Uhr | Hs 2i, NIG

Workshop: Freitag, 28. Oktober 2011 | 09.30–12.30 Uhr | Hs 2i, NIG, 14.00–16.30 Uhr | Hs 3A, NIG

• Mit Impulsreferaten von Christian Haddad, Sergej Seitz, Christian Sternad, Gerhard Thonhauser, Max Zirngast

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Wozu „braucht“ man Theorie?

• anspruchsvolle Politikforschung setzt sorgfältige Begriffs- und Theoriearbeitvoraus

• Theoriearbeit muss überprüfbar und anschlussfähig bleiben an gesellschaftliche Realitäten und Erfahrungen; entsteht in Reaktion auf aktuelle Erklärungsnöte

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Theorie und Ideologie• Theorie ist kein „Bündel stationärer, bereits

vollkommen festgelegter Argumente und Aussagen [...], die gebrauchsfertig nur noch an der und gegen die ‚reale’ Welt getestet werden müssen“ (Harvey 2007, S. 82)

• Feld der Kultur- und Sozialwissenschaften: Theorien als „sprachliche Strukturen“ (Diskurse, Narrative), die sozial, kulturell und ideologisch differieren (Zima 2004, S. x)

• ideologische Dimensionen von Theoriearbeit: Theorien sind niemals „neutral“-„interessengeleitete Diskurse“

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Politische Theorie unter Legitimationsdruck?

• Institutioneller Bedeutungsverlust des Theorie-Teilbereichs im Bologna-System (fehlende „Verwertbarkeit“)?

• Umfassende Theorieausbildung gilt häufig als überflüssige Allgemeinbildung.Als relevant gelten Bereichstheorien und solche, die direkt empirische Forschung anleiten

• Historische Debatte um die Ausgestaltung der Politischen Theorie als Kernfach der Politikwissenschaft(Politische Philosophie und Ideengeschichte)

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Politische Theorie am IPW

1. Weites Theorieverständnis2. Theorienpluralismus 3. Politikwissenschaftlicher Umgang mit

Theorie4. Theoretisierung „von Unten“ und von den

scheinbaren Rändern des Fachs

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Politische Theorien und Theorieforschung - Lehrpersonal

am IPWFormal:• Eva Kreisky• Marion Löffler (derzeit wegen Kettenvertragsregelung

keine LVs)• Georg Spitaler (Politik und Kultur)

Dem Bereich Theorie zurechenbar:• z.B. Johann Dvorak

Große Zahl an LektorInnen und DozentInnen

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Aktuelles Lehrangebot im WS 2011: Spezialisierungsmodul MA 3

• RingVO: Politische Theorien und Theorieforschung

• Vertiefungsseminare: – Politische Theorien in der Postmoderne, Karl Ucakar– Aktuelle Demokratiediskurse, Eva Kreisky– Governing trafficking people in multi-level

perspective, Birgit Sauer– Affekte als Stoff feministischer Politik?, Brigitte

Bargetz– Gleichheit und soziale Sicherheit - gesellschaftliche

Voraussetzungen von Autonomie, Martin Kronauer

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Theoretisierung aktueller politischer Phänomene: Ein

Beispiel

• Was ist politisch an Popularkultur?Theorien zum Verhältnis von politischem Feld und Popularkultur am Beispiel des Sports

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„Éric Cantona parle de la Révolution“

www.bankrun2010.com

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Fragen

• Wieso fand die Intervention der Fußball-Ikone Cantona politische Öffentlichkeit?

• Handelt es sich bei diesem Ereignis um ein politisches Phänomen – wenn ja, warum?

• Was sagt es uns über die Rolle und Bedeutung von sportlicher Popularkultur für aktuelle Politik bzw. das politische Feld?

• Mit welchen theoretischen Ansätzen könnten wir die Ereignisse näher untersuchen?

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Theoretisierung 1

• Beispiel für das Entstehen von „alternativen“ politischen Repräsentations-bzw. Vertretungsansprüchen

• potentiell politischer Aktivismus außerhalb der Grenzen institutionalisierter Politik und formaler Modelle repräsentativer Demokratie

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Krisen liberaler Demokratie

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Chantal Mouffe, das „demokratische Paradoxon“ (2000):

– Moderne (liberale) Demokratie ist durch die Artikulation der Logiken von liberalen und demokratischen Traditionen definiert: Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und individuelle Freiheit vs. Gleichheit, Identität und „Volkssouveränität“ (popular sovereignty)

– nicht die Abwehr sondern die Einsicht in dieses Paradoxon ist für ein Verständnis moderner demokratischer Politik notwendig

– Kampf für „demokratische Gegenhegemonie“innerhalb des politischen Felds (und darüber hinaus)

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Theoretisierung 2

• Akteure aus dem politischen Feld greifen auf Semantiken / Bedeutungen der Popularkultur zurück, um Defizite aktueller Politik zu kompensieren

• bisherige Grenzen zwischen dem politischen Feld und jenem der Unterhaltungskultur sind durchlässiger geworden

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Politikvermittlung und Unterhaltungskultur

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Theorien zum Verhältnis von (Popular)Kultur und Politik

• Politische Kulturforschung• „Figurative Politik“(Soeffner/Tänzler 2002),

Neue Politikgeschichte (Ute Frevert u.a.)• Politikwissenschaft als Kulturwissenschaft• Cultural Studies

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Begriffsbestimmungen:Popular Culture 1: Phänomene des

Populären

• Form von Unterhaltung • massenförmig produziert• Für eine große Anzahl von Menschen

zugänglich(John Street 1997)

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Begriffsbestimmungen: PopularCulture 2: Politik des Popularen

• politische Bedeutung von popular cultureals Kampffeld; kulturelle Aneignung, demokratisches Versprechen, emanzipative Hoffnungen (Roman Horak 2002)

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Theorien zum Verhältnis von Sport und Politik

• „neutralisierte“ Sphäre?• Enger Politikbegriff: Staatliches Handeln,

Sportpolitik, Governance von Sport• weite Politikbegriffe: Identitätspolitik -

Metapher, Körper (z.B. Gouvernementalität) und Identität; Differenzbeziehungen von Klasse, Gender, und ‚Rasse’/Ethnizität, Produktion von Macht

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Populare Vertretungsansprüche im Sport

• „There is an underlying logic which ropes them [= Popularkultur und Politik] together. This logic springs from the way in which notions of representation, the people, popularity and identity are shared between them. Within and between politics and popular culture, there is a constant struggle to articulate these identities, a battle that is, in one incarnation, fought over the claim to ‘represent’ those competing identities. [...] Accounts of politics may often fail to explain or analyse the passions and pleasures that make sense of popularity and which underlie political action.” (John Street 1997)

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Begriffsbestimmungen von Repräsentation

• = „the making present in some sense of something which is nevertheless not present literally or in fact“ (Hanna FenichelPitkin 1967: 8f)

• Vertretung, Darstellung, Vorstellung

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• „Representation is the process by which members of a culture use language (broadly defined as any system which deploys [einsetzt] signs, any signifying system) to produce meaning“ (Stuart Hall 1997: 61).

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„Representative Claims“ -Vertretungsansprüche

• „[S]eeing representation in terms of claims to be representative by a variety of political actors, rather than (as is normally the case) seeing it as an achieved, or potentially achievable, state of affairs as a result of election” (Michael Saward 2006)

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Spieler als „Vertreter“• „Die Freude, die wir bei derartigen Anlässen

empfinden, ist nicht ein Feiern des Glücks anderer, sondern ein Feiern unseres eigenen; […] Die Spieler sind bloß unsere Vertreter, mehr vom Trainer ausgesucht als von uns gewählt, aber dennoch unsere Vertreter, und manchmal kann man, wenn man genau hinsieht, die kleinen Stangen sehen, die sie zusammenhalten, und die Griffe an den Seiten, die es uns ermöglichen, sie zu bewegen” (Nick Hornby)

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„Logiken“ und Trennlinien politischer und popularkultureller

Repräsentationsansprüche• Differenziertes politisches Feld - De-

differenzierte Offenheit des Popularen (Stäheli2003)

• Distinktion - Nähe/Identifikation• Ausschluss von „Gefühl“ aus der Politik• Institutionalisierte politische Wahlverfahren,

Authorization, Accountability – Frage der Legitimität

• Unterschiedliche Sichtbarkeits- und Machtressourcen

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Literatur• Brecht, Bertolt: Leben des Galilei. Frankfurt: Suhrkamp 1966 [1939].• Hall, Stuart: The Work of Representation. In: Representation. Cultural Representations and Signifying

Practices, Hg. v. Stuart Hall. London/Thousand Oaks/New Delhi: Sage 1997. S. 13–64.• Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Phänomenologie des Geistes. Hg. v. E. Moldenhauer/K.M. Michels. Bd.

3. Frankfurt: Suhrkamp 1969 [1807]. • Harvey, David: Räume der Neoliberalisierung. Zur Theorie der ungleichen Entwicklung. Hamburg: VSA

2007.• Horak, Roman: Die Praxis der Cultural Studies. Wien: Löcker 2002.• Marchart, Oliver: Die politische Differenz. Zum Denken des Politischen bei Nancy, Lefort, Badiou, Laclau

und Agamben. Berlin: Suhrkamp 2010• Mouffe, Chantal: The Democratic Paradox. London/New York: Verso 2000• Negt, Oskar/Alexander Kluge: Maßverhältnisse des Politischen. 15 Vorschläge zum

Unterscheidungsvermögen. Frankfurt: Fischer 1992.• Pitkin, Hanna Fenichel: The Concept of Representation. Berkeley/Los Angeles/London: University of

California 1972.• Saward, Michael: The Representative Claim. In: Contemporary Political Theory H. 5 (2006). S. 297–318.• Soeffner, Hans-Georg/Dirk Tänzler: Einleitung. In: Figurative Politik. Zur Performanz der Macht in der

modernen Gesellschaft. Hg. v. Hans-Georg Soeffner/Dirk Tänzler. Opladen: Westdeutscher Verlag 2002.

• Stäheli, Urs: The Popular in the Political System. In: Cultural Studies 17, H. 2 (2003). S. 275–299.• Street, John: Politics and Popular Culture. Cambridge/Oxford: Polity 1997.• Street, John: Celebrity Politicians: Popular Culture and Political Representation. In: British Journal of

Politics and International Relations 6. Jg. H. 4 (2004). S. 435–452.• Zima, Peter V.: Was ist Theorie? Tübingen/Basel: Francke 2004.