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Labordiagnostik für die Gesundheit der Frau Präeklampsie Risikostratifizierung, Prognose, Diagnose

Präeklampsie Risikostratifizierung, Prognose, Diagnose fileElecsys® sFlt-1/PlGF Quotient Diagnose und Prognose im 2./3. Trimester Eine Präeklampsie liegt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit

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Labordiagnostik für die Gesundheit der Frau

PräeklampsieRisikostratifizierung, Prognose, Diagnose

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1. Trimester [SSW 1 – 12]

2. Trimester [SSW 13 – 27]

3. Trimester [SSW 28 – Geburt]

SSW 11-14 SSW 20 - Geburt

Schwangerschaft

Early-Onset PE [<34 SSW]

Late-Onset PE [≥34 SSW]

DIAGNOSE

KURZZEIT VORHERSAGE

VORHERSAGE von NEGATIVEN FOLGEN

RISIKO-STRATIFIZIERUNG

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Präeklampsieeine Gefahr für Mutter und Kind

Etwa 2-5 % aller Schwangerschaften sind von einer Präeklampsie [PE] betroffen. Diese ist noch immer eine der Hauptursachen für fetale und maternale Morbidität und Mortalität. Die PE steht mit einer plazentaren Dysfunktion in Zusammenhang, die neben den Komplikationen für die Mutter, beim Fötus auch zu einer gravierenden Wachstumsretardierung [IUGR – Intra Uterine Growth Retardation] führen kann.1

Präeklampsie-Betreuung während der gesamten Schwangerschaft6

Per Defi nitiontritt eine Präeklampsie nach der 20. SSW auf und weist als Leitsymptome eine Hypertonie [> 140/90 mmHg] und eine Proteinurie [> 300 mg] auf.2,3 In Abwesenheit einer Proteinurie kann auch bei Neuauftreten von mindestens einem der folgenden Symptome eine PE vorliegen: Thrombozytopenie, Nierenversagen, beeinträchtigte Leberfunktion, Lungenödem, zerebrale/visuelle Symptome.3

Risikofaktorenfür die Entwicklung einer Präeklampsiesind unter anderem:1

• familiäre Vorbelastung• Nullparität• PE in einer vorangegangenen Schwangerschaft• BMI > 35• Alter > 40• vorbestehender Diabetes mellitus• vorbestehende Hypertonie

Die Ursacheneiner Präeklampsie sind nicht vollständig geklärt.Allerdings wurde gezeigt, dass Patientinnen mit Präeklampsie bereits im 1. Trimenon deutlich erniedrigte Spiegel von PlGF [Placental Growth Factor – ein proangiogenes Protein] aufweisen. Im späteren Verlauf der Schwangerschaft kommen zum erniedrigten PlGF auch noch stark erhöhte Werte von sFlt-1 [soluble Fms-like Tyrosinekinase 1 - ein antiangiogenes Protein] hinzu.4,5

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Elecsys® sFlt-1/PlGF Quotient Diagnose und Prognose im 2./3. Trimester

Eine Präeklampsie liegt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vor, wenn in der frühen Gestationsphase [vor SSW 34] der Elecsys sFlt-1/PlGF Quotient grösser 85 [Spezifität 99,5 %] und nach der 34. SSW grösser 110 [Spezifität 95,5 %] ist.8,9

Liegt der Wert des Quotientenzwischen 38 und 85/110[<34 SSW/≥34 SSW], besteht für die Schwangere in den nächsten vier Wochen ein erhöhtes Risiko, eine Präe-klampsie zu entwickeln [positivprädiktiver Wert 36,7 %].9

Die Bildung des Quotienten aus denbeiden Biomarkern sFlt-1 und PlGFerlaubt, im Vergleich zur Messung von Blutdruck und Protein im Harn, eine zuverlässigere Differenzierung von Schwangerschaften mit bzw. ohne Präeklampsie.7

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Liegt der sFlt-1/PlGF Quotient unter 38,kann eine Präeklampsie bei Schwangeren mit Anzeichen oder partiellen Symptomen der Erkrankung für bis zu vier Wochen nahezu ausgeschlossen werden [siehe Tabelle].9,10

% [95 % CI]

Rule out 1 Woche

Rule out 2 Wochen

Rule out 3 Wochen

Rule out 4 Wochen

NPV 99,3[97,9 - 99,9]

97,9[96,0 - 99,0]

95,7[93,3 - 97,5]

94,3[91,7 - 96,3]

CI: Confidence Intervall, NPV: negativ prädiktiver Wert

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Frühe Gestationsphase (early-onset Präeklampsie)

Späte Gestationsphase (late-onset Präeklampsie)

SSW20 34

sFlt-1/ PlGF

85

≤38

110

≤38

Einschluss (Rule in)Spezifität: 99,5%Sensitivität: 88,0%Die Schwangere hat mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Präeklampsie

Einschluss (Rule in)Spezifität: 95,5%Sensitivität: 58,2%Die Schwangere hat mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Präeklampsie

Vorhersage Einschluss (Rule in)für die nächsten 4 Wochen36,7% PPV: die Schwangere hat ein erhöhtes Risiko in den nächsten 4 Wochen eine Präeklampsie zu entwickeln

Vorhersage Ausschluss (Rule out) für 1 Woche 99.3% NPV (2 Wochen; 97.9% NPV, 3 Wochen; 95.7% NPV, 4 Wochen; 94.3% NPVDie Schwangere wird mit grosser Wahrschein-lichkeit in der nächste Woche / in den nächsten Wochen keine Präeklampsie entwickeln.

Vorhersage Einschluss (Rule in)für die nächsten 4 Wochen36,7% PPV: die Schwangere hat ein erhöhtes Risiko in den nächsten 4 Wochen eine Präeklampsie zu entwickeln

Vorhersage Ausschluss (Rule out)für 1 Woche 99.3% NPV (2 Wochen; 97.9% NPV, 3 Wochen; 95.7% NPV, 4 Wochen; 94.3% NPVDie Schwangere wird mit grosser Wahrschein-lichkeit in der nächste Woche / in den nächsten Wochen keine Präeklampsie entwickeln.

sFlt-1/ PlGF

(Die angegebenen Cut-Off Werte gelten für die Elecsys® Tests von Roche Diagnostics. SSW = Schwangerschaftswoche)

[8] Verlohren 2014, [9] Zeisler 2016, [10] Verlohren 2016

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Elecsys® sFlt-1/PlGF QuotientCut-offs

Präeklampsie

sFlt-1/PIGF: hoch

Normale Schwangerschaft

sFlt-1/PIGF: tief

Abb.: Schema der Pathogenese der Präeklampsie zeigt ein Ungleichgewicht der angiogenen Faktoren.

Hagmann H et al.; Clin Chem 2012; 58(5), 837-45

PIGFsFlt-1

sFlt-1

PIGF

sFlt-1 und PlGF BiomarkerUngleichgewicht von sFlt-1 und PlGF bei Präeklampsie

Elecsys® sFlt-1/PlGF Quotient: Cut-offs

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1. TrimesterRisikospezifizierung mit Elecsys® PlGF

Algorithmus zur RisikostratifizierungBereits am Ende des ersten Schwanger-schaftsdrittels kann mit Hilfe eines von der Fetal Medicine Foundation [FMF] entwickelten Algorithmus im Rahmen des Ersttrimester-Screenings [SSW 11-13] das Risiko, ob sich später in der Schwan gerschaft eine Präeklampsie entwickeln könnte, ab geschätzt werden.11

Dieser Algorithmus erwies sich in der Risikovorhersage als deutlich zuverlässiger als die bisherige Einteilung aufgrund der medizinischen Vorgeschichte entsprechend der gültigen NICE [National Institute for Health and Clinical Excellence, UK] und ACOG[American College of Obstetricians andGynecologists, USA] Empfehlungen.12

Stellungnahme der SGGGIm Februar 2019 veröffentlichte die SGGG (Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe) den Expertenbrief Nr. 57 zum Thema «Risikospezifizierung Präeklampsie im 1. Trimester». Darin wird hingewiesen, dass die Testperformance des FMF Algorithmus am höchsten ist, wenn folgende Parameter in Kombination verwendet werden: Anamnestische Risikofaktoren, MAP, UTPI, PlGF.13

Marker für die Risikoabschätzung11

• Widerstandsindex der Arteria uterinae [UTPI]

• Mittlerer, arterieller Blutdruck der Mutter [MAP]

• Quantifizierung des plazentaren Wachstumsfaktors PlGF

Erreichte Detektionsraten bei einer Falsch-Positiv-Rate (FPR) von 10 %11

PE: PräeklampsieFPR: Falsch-Positiv-Rate

SSW: Schwangerschaftswoche MAP: mean arterial pressure

UTPI: uterine artery pulsatility index PlGF: placental growth factor

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SCREENINGMETHODE Detektionsrate in % bei einer FPR von 10 %

PE < 37. SSW PE ≥ 37. SSW

Mütterliche Faktoren [Alter, Gewicht, Anamnese, usw.] 49 38

Müt

terl

iche

Fakt

oren

plu

s:

MAP, PlGF 73 47

MAP, UTPI, PIGF 75 47

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Referenzen: 1) Chaiworapongsa T et al. (2014) Nat Rev Nephrol 10(8), 466-80 2) NICE clinical guideline 107, RCOG Press 2011 3) ACOG (2013) Obstet Gynecol 122(5):1122-31 4) Levine RJ et al. (2004) N Engl J Med 350, 672-683 5) Verlohren S et al. (2012) Clin Sci 122(2), 43-52 6) Packungsbeilagen Elecsys® PlGF (März 2018) und Elecsys® sFlt-1 (Februar 2018). Roche Diagnostics Dokumentation, Basel 7) Verlohren S et al. (2010) Am J Obstet Gynecol 202(2), 161.e1-161.e11 8) Verlohren S et al. (2014) Hypertension 63(2), 346-352 9) Zeisler H et al. (2016) N Engl J Med 374:13-22 10) Verlohren S et al. (2016) Pregnancy Hypertension 6(3):140-141 11) O’Gorman, N., et al. (2016) Am J Obstet Gynecol 214;103.e1-12 12) O’Gorman, N. et al. (2017) Ultrasound Obstet Gynecol 49: 756–760 13) SGGG, Expertenbrief no 57, 2019

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Labordiagnostik für die Gesundheit der Frau

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