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FORSCHUNGSPREIS SOZIALE MARKT- WIRTSCHAFT FüR LMU-ABSOLVENTEN Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft hat im Oktober den LMU-Absolventen Johann Bertl mit dem dritten Preis des Forschungspreises Soziale Marktwirtschaft ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Bertl hatte an der LMU Bayeri- sche Geschichte, Politikwissenschaft und Philoso- phie studiert und 2011 seine Promotion mit einer Arbeit zum Thema „Vom korporativen zum markt- wirtschaftlichen Denken. Der ,Mittelstand’ in der bayerischen Wirtschaftspolitik zwischen 1947 und 1974“ abgeschlossen. In einem der Gutachten zu seiner Dissertation heißt es: „Herausragend … ist, dass sie Politik-, Wirtschafts- und Ideengeschichte verknüpft und dabei ihre Wechselwirkungen mit- tels der wichtigsten Akteure und ihrer Netzwerke klar konturiert und erschließt.“ SIEGER DES 5-EURO-BUSINESS- WETTBEWERBS Bei der Abschlussveranstaltung des diesjähri- gen Münchener „5-Euro-Business“-Wettbewerbs wurden Ende Juli die siegreichen Gründer-Teams prämiert. Sieger wurde die „Coobar GbR“ (Philip Held, Jonas Wilken), gefolgt von „Uniwasser GbR“ (Vyacheslav Ladischenski, Cordula Meyer-Josten, Sophia Beuth, Julian Regnet) sowie „MunPic GbR“ (Daria Tuscher, Adrian Balteanu, Maximilian Breu). Ausgelobt wurden 1.000 Euro für den ers- ten, 700 Euro für den zweiten und 500 Euro für den dritten Platz. Die „Coobar GbR“ hat einen Internet- Cocktailversand aufgebaut. Das Team „Uniwasser GbR“ verteilt kostenlos Mineralwasserflaschen an der Universität und bietet Unternehmen eine ori- ginelle Werbeplattform auf den Flaschenetiketten. Die „MunPic GbR“ hat einen Postkarten-Service entwickelt: Touristen können sich an verschiede- nen Standorten vor den gewünschten Sehenswür- digkeiten fotografieren lassen und erhalten per Sofortdruck eine personalisierte Postkarte. EHRENDOKTORWüRDE FüR PROFESSOR SCHüNEMANN Der Jurist Professor Bernd Schünemann hat am 5. September 2011 die Ehrendoktorwürde durch die Universität San Martin de Porres in Lima, Peru, erhalten. Schünemann ist Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphiloso- phie und Rechtssoziologie an der LMU. 2008 war ihm bereits die Ehrendoktorwürde der Universität José Carlos Mariátegui in Moquegua, Peru, verlie- hen worden; zudem wirkt er seit 2009 als Hono- rarprofessor an der peruanischen Universität San Agustín. ANDREAS BURKERT PRäSIDENT DER ASTRONOMISCHEN GESELLSCHAFT Professor Andreas Burkert, Lehrstuhl für Theore- tische Astrophysik an der LMU, ist von der Astro- nomischen Gesellschaft (AG) zu ihrem Präsidenten gewählt worden. Die Wahl fand auf der Tagung der Gesellschaft in Heidelberg statt. Die 1800 als Vereinigte Astronomische Gesellschaft gegründe- te Gesellschaft war die weltweit erste astronomi- sche Vereinigung. DREI MEDIZINSTUDENTEN DER LMU ERHALTEN „MEDICAL EXCELLENCE“- STIPENDIEN Paul Severin Wiggenhauser, Anne Magdalene Rei- neck und Maximilian Friedrich sind drei von 19 Stipendiaten des jährlichen Programms „Medical Excellence“ des Finanz- und Vermögensberaters MLP. Die LMU-Medizinstudierenden setzten sich unter rund 300 Bewerbern durch und erhalten jeweils 3.000 Euro. Wiggenhauser war in der Ka- tegorie „Science“ erfolgreich, Reineck erhielt das Sonderstipendium „Hausarzt“, Friedrich das Son- derstipendium „Gefäßmedizin“. Im Rahmen des „Medical Excellence Curriculums“ können die Sti- pendiaten an Vorträgen und Workshops teilneh- men, um Schlüsselkompetenzen für den Beruf im Gesundheitswesen zu erwerben. MLP hatte Medi- cal Excellence zum dritten Mal ausgeschrieben. KLUNG-WILHELMY-WEBERBANK-PREIS FüR BIOPHYSIKER DIETER BRAUN Der Klung-Wilhelmy-Weberbank-Preis 2011 ist an den LMU-Physiker Professor Dieter Braun gegan- gen. Der Wissenschaftler erhielt die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Erkenntnisse über die Entstehung des Lebens auf der Erde vor mehr als drei Milliarden Jahren. Der Preis wurde Anfang November in Berlin verliehen. Der Klung- Wilhelmy-Weberbank-Preis zählt zu den höchst- dotierten privat finanzierten Wissenschaftspreisen und ist die bedeutendste Auszeichnung für deut- sche Nachwuchswissenschaftler in Physik und Chemie. LMU-WISSENSCHAFTLER FüR PHARMA- ZEUTISCHE GRUNDLAGENFORSCHUNG AUSGEZEICHNET Professor Christian A. Wahl-Schott, Zentrum für Pharmaforschung der LMU, ist im Herbst mit dem Phoenix Pharmazie Wissenschaftspreis 2011 aus- gezeichnet worden. Er erhielt den Preis, gemein- sam mit Co-Autoren, in der Kategorie Pharmako- logie für eine Arbeit mit dem Titel „Planar Patch Clamp Approach to Characterize Ionic Currents 1 Paul Severin Wiggenhauser 1 Anne Magdalene Reineck 1 Maximilian Friedrich NR. 1 • 2012 MENSCHEN 33 PREISE & EHRUNGEN

PrEisE & EHrUngEn - uni-muenchen.de · gbr“ (daria tuscher, Adrian Balteanu, Maximilian Breu). Ausgelobt wurden 1.000 Euro für den ers-ten, 700 Euro für den zweiten und 500 Euro

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■ forSchungSpreiS SoZiaLe Markt-WirtSchaft für LMu-abSoLventen

die vereinigung der bayerischen wirtschaft hat im Oktober den LMU-Absolventen Johann Bertl mit dem dritten Preis des forschungspreises soziale Marktwirtschaft ausgezeichnet. der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Bertl hatte an der LMU Bayeri-sche geschichte, Politikwissenschaft und Philoso-phie studiert und 2011 seine Promotion mit einer Arbeit zum thema „vom korporativen zum markt-wirtschaftlichen denken. der ,Mittelstand’ in der bayerischen wirtschaftspolitik zwischen 1947 und 1974“ abgeschlossen. in einem der gutachten zu seiner dissertation heißt es: „Herausragend … ist, dass sie Politik-, wirtschafts- und ideengeschichte verknüpft und dabei ihre wechselwirkungen mit-tels der wichtigsten Akteure und ihrer netzwerke klar konturiert und erschließt.“

■ Sieger deS 5-euro-buSineSS- WettbeWerbS

Bei der Abschlussveranstaltung des diesjähri-gen Münchener „5-Euro-Business“-Wettbewerbs wurden Ende Juli die siegreichen gründer-teams prämiert. sieger wurde die „coobar gbr“ (Philip Held, Jonas wilken), gefolgt von „Uniwasser gbr“ (vyacheslav Ladischenski, cordula Meyer-Josten, sophia Beuth, Julian regnet) sowie „MunPic gbr“ (daria tuscher, Adrian Balteanu, Maximilian Breu). Ausgelobt wurden 1.000 Euro für den ers-ten, 700 Euro für den zweiten und 500 Euro für den dritten Platz. die „coobar gbr“ hat einen internet-cocktailversand aufgebaut. das team „Uniwasser gbr“ verteilt kostenlos Mineralwasserflaschen an der Universität und bietet Unternehmen eine ori-ginelle werbeplattform auf den flaschenetiketten. die „MunPic gbr“ hat einen Postkarten-service entwickelt: touristen können sich an verschiede-nen standorten vor den gewünschten sehenswür-digkeiten fotografieren lassen und erhalten per sofortdruck eine personalisierte Postkarte.

■ ehrendoktorWürde für profeSSor SchüneMann

Der Jurist Professor Bernd Schünemann hat am 5. September 2011 die Ehrendoktorwürde durch die Universität san Martin de Porres in Lima, Peru, erhalten. schünemann ist inhaber des Lehrstuhls für strafrecht, strafprozessrecht, rechtsphiloso-phie und Rechtssoziologie an der LMU. 2008 war ihm bereits die Ehrendoktorwürde der Universität José carlos Mariátegui in Moquegua, Peru, verlie-hen worden; zudem wirkt er seit 2009 als Hono-rarprofessor an der peruanischen Universität san Agustín.

■ andreaS burkert präSident der aStronoMiSchen geSeLLSchaft

Professor Andreas Burkert, Lehrstuhl für theore-tische Astrophysik an der LMU, ist von der Astro-nomischen gesellschaft (Ag) zu ihrem Präsidenten gewählt worden. die wahl fand auf der tagung der Gesellschaft in Heidelberg statt. Die 1800 als vereinigte Astronomische gesellschaft gegründe-te gesellschaft war die weltweit erste astronomi-sche vereinigung.

■ drei MediZinStudenten der LMu erhaLten „MedicaL exceLLence“-Stipendien

Paul severin wiggenhauser, Anne Magdalene rei-neck und Maximilian friedrich sind drei von 19 stipendiaten des jährlichen Programms „Medical Excellence“ des finanz- und vermögensberaters MLP. die LMU-Medizinstudierenden setzten sich unter rund 300 Bewerbern durch und erhalten jeweils 3.000 Euro. Wiggenhauser war in der Ka-tegorie „science“ erfolgreich, reineck erhielt das sonderstipendium „Hausarzt“, friedrich das son-derstipendium „gefäßmedizin“. im rahmen des „Medical Excellence curriculums“ können die sti-pendiaten an vorträgen und workshops teilneh-men, um schlüsselkompetenzen für den Beruf im gesundheitswesen zu erwerben. MLP hatte Medi-cal Excellence zum dritten Mal ausgeschrieben.

■ kLung-WiLheLMy-Weberbank-preiS für biophySiker dieter braun

Der Klung-Wilhelmy-Weberbank-Preis 2011 ist an den LMU-Physiker Professor dieter Braun gegan-gen. Der Wissenschaftler erhielt die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Erkenntnisse über die Entstehung des Lebens auf der Erde vor mehr als drei Milliarden Jahren. der Preis wurde Anfang november in Berlin verliehen. der klung-wilhelmy-weberbank-Preis zählt zu den höchst-dotierten privat finanzierten wissenschaftspreisen und ist die bedeutendste Auszeichnung für deut-sche nachwuchswissenschaftler in Physik und chemie.

■ LMu-WiSSenSchaftLer für pharMa-ZeutiSche grundLagenforSchung auSgeZeichnet

Professor christian A. wahl-schott, zentrum für Pharmaforschung der LMU, ist im Herbst mit dem Phoenix Pharmazie Wissenschaftspreis 2011 aus-gezeichnet worden. Er erhielt den Preis, gemein-sam mit co-Autoren, in der kategorie Pharmako-logie für eine Arbeit mit dem titel „Planar Patch clamp Approach to characterize ionic currents

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from intact Lysosomes”. seine co-Autoren waren Michael schieder, katrin rötzer, Andrea Brüg-gemann und Martin Biel. Mit dem mit insgesamt 40.000 Euro dotierten Preis zeichnet der Phar-mahändler Phoenix seit 15 Jahren wissenschaftli-che Arbeiten der universitären pharmazeutischen grundlagenforschung im deutschsprachigen raum aus.

■ LMu-MediZiner Wird vorSitZender von fachgeSeLLSchaft

Professor Martin fischer, inhaber des Lehrstuhls für didaktik und Ausbildungsforschung in der Me-dizin am Klinikum der LMU, wurde im Oktober 2011 für drei Jahre zum vorsitzenden der gesellschaft für Medizinische Ausbildung (gMA) gewählt. die gMA ist die deutschsprachige fachgesellschaft für Medizinische Ausbildung und hat derzeit über 850 Mitglieder. ihr ziel ist es, die Qualität von Lehre und Prüfungen im gesundheitswesen zu verbes-sern. zusammen mit dem Medizinischen fakultä-tentag erarbeitet die gMA einen nationalen Lern-zielkatalog Medizin und zahnmedizin.

■ chriStoph bode MitgLied der acadeMia europaea

Professor christoph Bode, inhaber des Lehrstuhls für Englische Literatur der Moderne an der LMU, ist seit kurzem Mitglied der Academia Europaea. der wissenschaftlichen vereinigung mit sitz in London gehören derzeit zwar 28 Nobelpreisträger an, aber nur vergleichsweise wenige geistes- und sozialwissenschaftler – wenngleich sie Persönlich-keiten wie Jürgen Habermas oder noam chomsky zu ihren Mitgliedern zählt. christoph Bode wur-de wegen seiner verdienste um die europäische romantik-forschung und seiner Arbeiten auf dem feld der narratologie nominiert.

■ profeSSor koLetZko Wird editor in chief

Professor Berthold koletzko, Leiter der Abtei-lung stoffwechsel und Ernährungsmedizin am dr. von Haunerschen kinderspital des klinikums der Universität München, wurde jüngst zum Editor in chief der zeitschrift „Annals of nutrition and Metabolism“ gewählt. Letztere ist das Organ der international Union of nutritional sciences und der federation of European nutrition societies.

■ herMann e. gaub iSt eMbo-MitgLied Im Oktober 2011 hat die European Molecular Biology Organization (EMBO) dem LMU-wissen-schaftler Professor Hermann E. gaub, nanosys-tems Initiative Munich, und 45 weiteren Vertre-

tern der Lebenswissenschaften aus 14 Ländern eine lebenslange EMBO-Mitgliedschaft verliehen. die neuen Mitglieder repräsentieren einen bun-ten Querschnitt durch die Lebenswissenschaften. Mit ihrer Erfahrung und fachkenntnis sollen sie unter anderem bei der Auswahl talentierter nach-wuchswissenschaftler helfen, die von der EMBO gefördert werden.

■ tarabya-überSetZerpreiS für LMu-WiSSenSchaftLerinnen

Angelika gillitz-Acar, Lehrbeauftragte für tür-kisch-deutsche übersetzungen am institut für den nahen und Mittleren Osten, und Angelika Hoch, Absolventin der turkologie an der LMU, sind im vergangenen Jahr mit dem „übersetzerpreis ta-rabya“ ausgezeichnet worden. der vom Ministeri-um für kultur und tourismus der republik türkei, dem deutschen Auswärtigen Amt, dem goethe-in-stitut istanbul, der robert Bosch stiftung und der s. fischer stiftung gemeinsam vergebene Preis wurde Ende Oktober zum zweiten Mal in istanbul verliehen. Er versteht sich als deutsch-türkisches gemeinschaftsprojekt.

■ LMu-cheMikerin auSgeZeichnetAnja Hoffmann-Röder, seit Oktober 2011 als Pro-fessorin für Organische chemie am department chemie der LMU tätig, ist im november zusammen mit dem Mainzer immunologen Professor Edgar schmitt mit dem Preis des naturwissenschaftlich-Medizinischen Forschungszentrums Mainz 2010 geehrt worden. der Preis, erstmalig von der Uni-versitätsmedizin Mainz verliehen, zeichnet exzel-lente fachübergreifende forschungsleistungen aus und ist mit 3.000 Euro dotiert. Geehrt wurden die wissenschaftler für ihr gemeinsames forschungs-projekt zu synthetischen tumorvakzinen auf Basis von nicht-natürlichen kohlenhydrat-Antigenen.

■ andreaS WirSching kuratoriuMS-vorSitZender deS hiStoriSchen koLLegS

Andreas wirsching, Professor für neuere und neueste geschichte an der LMU und direktor des instituts für zeitgeschichte, ist neuer kurato-riumsvorsitzender des Historischen kollegs. das kuratorium hat ihn im november für zwei Jahre in dieses Amt gewählt. das Historische kolleg, 1980 in München gegründet, ist ein Institute for Advanced study der historisch orientierten wis-senschaften. in der kaulbach-villa entstehen auf diese weise Bücher, die auch über die grenzen des faches hinaus Beachtung finden.

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■ LMu-doktorand erhäLt renoMMierten StiftungSpreiS

für seine Arbeit über intelligente stromnetze – so-genannte „smart grids“ – hat der LMU-doktorand Johann Kranz den mit 5.000 Euro dotierten Disser-tationspreis der Alcatel sEL stiftung für kommuni-kationsforschung erhalten. in seiner kumulativen dissertation beschäftigte sich der Preisträger mit fragen der technologieakzeptanz und der regu-lierung von innovativen ikt-technologien und -in-frastrukturen in smart grids. insgesamt lagen der stiftung, die den Preis schon seit 1989 vergibt, in diesem Jahr 28 Arbeiten vor.

■ profeSSor SonJa herreS-paWLiS erhäLt nrW-innovationSpreiS

sonja Herres-Pawlis, seit kurzem Professorin für koordinationschemie an der LMU, erhält den in-novationspreis des Landes nordrhein-westfalen in der Kategorie Nachwuchs. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird ihr verliehen für die wegwei-senden Arbeiten zur Lactidpolymerisation mit zink-n-donorkomplexen. Polylactid ist ein bio-logisch abbaubarer kunststoff, der nun für die breite industrielle Anwendung leichter zugäng-lich wird. Mit ihren forschungsarbeiten leistet sie einen Beitrag dazu, erdölbasierte kunststoffe durch Materialien zu ersetzen, die aus nachwach-senden rohstoffen gewonnen werden. der inno-vationspreis des Landes nordrhein-westfalen ist die erste Ehrung des Landes für herausragende forschung mit gesellschaftlicher Bedeutung und Anwendungsrelevanz.

■ forSchungSpreiS für LMu-MediZinerin

dr. Melanie Eichenmüller, wissenschaftliche Mit-arbeiterin in der kinderchirurgischen klinik des dr. von Haunerschen kinderspitals, ist die Preis-trägerin 2011 des Dr. Maresch-Klingelhöffer-For-schungspreises der frankfurter stiftung für krebs-kranke kinder. Ausgezeichnet wurde sie für ihre in der fachzeitschrift Hepatology veröffentlichte Arbeit zur rolle des Hedgehog signalwegs bei Le-bertumoren des Kindesalters. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis zeichnet die beste Arbeit von nach-wuchswissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen auf dem gebiet der pädiatrischen Onkologie und Hämatologie aus.

■ neue huMboLdt-Stipendiaten an der LMu

fünf neue Humboldt-stipendiaten haben sich für einen forschungsaufenthalt an der LMU ent-schieden. Professor dennis danielson (Universi-ty of British columbia, kanada) wurde mit dem konrad-Adenauer-forschungspreis ausgezeich-net. zu gast ist der wissenschafts- und Literatur-historiker am Lehrstuhl für geschichte der natur-wissenschaften. Humboldt-forschungsstipendien erhielten drei nachwuchswissenschaftler, die an der Juristischen fakultät zu gast sind: der Histo-riker dr. Eric knibbs (University of Pennsylvania, UsA), gabriel Perez-Barbera (Professor für straf-recht an der Universidad nacional de córdoba, Ar-gentinien) und der rechtshistoriker dr. John wei (grinnell college, UsA). Eine weitere stipendiatin ist die germanistin dr. susanne reichlin (Univer-sität zürich), die am Lehrstuhl für germanistische Mediävistik der LMU ein forschungsprojekt bear-beiten wird. die Alexander von Humboldt-stiftung ermöglicht hoch qualifizierten, promovierten aus-ländischen wissenschaftlern, im rahmen eines Humboldt-stipendiums ein forschungsvorhaben eigener wahl in deutschland durchzuführen. die geförderten wissenschaftler wählen die jeweiligen gastgeber selbst aus. daher ist die Anzahl der Humboldt-forschungspreisträger und Humboldt-stipendiaten ein wichtiger indikator für internati-onale kontakte und reputation.

■ verdienStorden für angeLika voLLMar und ferenc krauSZ

im november wurden Professor Angelika voll-mar von der fakultät für chemie und Pharmazie und Professor ferenc krausz von der fakultät für Physik der LMU von Ministerpräsident Horst seehofer mit dem verdienstkreuz am Bande des verdienstordens der Bundesrepublik deutsch-land ausgezeichnet: Angelika vollmar, inhaberin des Lehrstuhls für Pharmazeutische Biologie, erhielt die Auszeichnung sowohl für ihre her-ausragenden forschungsleistungen im Bereich der pharmazeutischen Biologie – und hier insbe-sondere ihre Arbeiten zur biologisch orientierten drug-target-suche – sowie auch als Mitglied der senatskommission für klinische forschung und des Hauptausschusses des senats der deutschen forschungsgemeinschaft.

ferenc krausz, inhaber des Lehrstuhls für Expe-rimentalphysik, wurde vor allem für seine Leis-tungen als weltweit führender wissenschaftler im Bereich der Attosekundenphysik gewürdigt. der Ministerpräsident betonte, der Mitbegründer und

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derzeitige sprecher des Exzellenzclusters „Mu-nich-centre for Advanced Photonics“ habe mit „der Entwicklung einer neuen klasse von titan-saphir-Lasern schon früh den grundstein für seine heutigen bahnbrechenden forschungen gelegt“.

■ drei MiLLionenSchWere erc-grantS für LMu-WiSSenSchaftLer

die LMU-Professoren Peter Becker (Adolf Bute-nandt institut, Lehrstuhl für Molekularbiologie), roland Beckmann (genzentrum und department für Biochemie) und Hermann gaub (Lehrstuhl für Angewandte Physik und center for nanoscience) wurden vom Europäischen forschungsrat (Erc) mit einem Advanced investigator grant ausge-zeichnet. ERC Advanced Grants sind mit bis zu 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnungen für euro-päische forscherinnen und forscher, die bereits herausragende Leistungen erbracht haben und für neue hoch innovative forschungsvorhaben die nö-tigen freiheiten erhalten sollen.

das Projekt von Peter Becker: Bei der taufliege drosophila sind, wie bei vielen Lebewesen, die geschlechtschromosomen ungleich verteilt: die weibchen verfügen über zwei x-chromosomen, die Männchen nur über ein einziges. Auf diesem liegen aber zahlreiche gene, in denen die Bau-pläne für Proteine festgelegt sind. die Männchen gleichen diesen Mangel aus, indem dank der soge-nannten dosis-kompensation alle gene auf dem x-chromosom doppelt aktiviert werden. Peter Becker untersucht mit seinem team, wie dieser für die Männchen lebenswichtige Prozess funktioniert.

das Projekt von roland Beckmann: ribosomen sind die Proteinfabriken der zelle. in diesen großen Molekülkomplexen werden tausende von Bausteinen zu Proteinen zusammengesetzt. Beckmanns Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Aufklärung von struktur und funktion dieser komplexen zellmaschinerie. Hierfür machen die wissenschaftler die fragile Architektur der ribo-somen mithilfe der kryo-Elektronenmikroskopie sichtbar und untersuchen strukturänderungen in verschiedenen stadien der Proteinproduktion.

das vorhaben von Hermann gaub: Biokraftstoffe aus nachwachsenden rohstoffen werden künftig als Energiequelle immer wichtiger. Allerdings enthalten sie viel sogenannte Lignocellulose, die enzymatisch nur schwer aufgespalten und ab-gebaut werden kann. der Biophysiker Hermann gaub will maßgeschneiderte Enzyme designen, die Lignocellulose effektiv abbauen können. Mit-

hilfe eines rasterkraftmikroskops will er Lignocel-lulose abbauende Enzyme verschiedener spezies auf einem chip als Montagefläche platzieren und mit nanokatalysatoren kombinieren. so entstehen künstliche Molekülkomplexe, deren Effektivität mithilfe von fluoreszenzmessungen überprüft werden kann.

■ verfaSSungSMedaiLLe für LMu-eMerituS

Professor Peter Landau, Emeritus der Juristischen fakultät der LMU, hat am 1. dezember des vergan-genen Jahres die verfassungsmedaille in silber des Bayerischen Landtags erhalten. die verleihungs-urkunde wurde ihm von Landtagspräsidentin Bar-bara stamm im senatssaal des Maximilianeums überreicht. Landau hatte von 1987 bis 2002 den Lehrstuhl für deutsche rechtsgeschichte, neuere Privatrechtsgeschichte, kirchenrecht, Bürgerli-ches recht, rechts- und staatsphilosophie an der LMU inne.

■ LMu-phySiker aLS toptaLent in „capitaL“-ranking

die wirtschaftszeitschrift „capital“ hat in ihrer Dezember-Ausgabe 40 Toptalente aus Politik, wirtschaft, wissenschaft sowie staat und gesell-schaft vorgestellt. Zu den „4 mal 40 unter 40“ gehört auch der LMU-forscher dr. robert Huber, nachwuchsgruppenleiter am Lehrstuhl für Bio-molekulare Optik an der fakultät für Physik der LMU. Huber erforscht im rahmen seines Emmy noether-Projekts einen neuen Lasertyp. dieser sogenannte fdML-Laser wurde von ihm im Jahr 2005 am Massachusetts Institute of Technology in den UsA entwickelt und ermöglicht im Bereich der biomedizinischen Bildgebung mittels opti-scher kohärenztomografie (Oct) eine mehr als 100-fache Steigerung der Abbildungsgeschwin-digkeit. im EU-Projekt „fUn-Oct“ testet die for-schungsgruppe um Huber in zusammenarbeit mit einem internationalen forschungskonsortium den klinischen Einsatz dieser Laserquellen. vor einem Jahr erhielt Huber einen starting grant des Eu-ropean Research Council (ERC) in Höhe von 1,2 Millionen Euro, um zu untersuchen, wie die Auf-nahmegeschwindigkeit und die sensitivität in der sogenannten raman-spektroskopie mit Hilfe von fdML-Lasern gesteigert werden können. das Pro-jekt „Junge Elite: 4 mal 40 unter 40“ hat „Capital“ bereits 2007 gestartet. Die Toptalente werden in Befragungen von Politikern, spitzenbeamten, kar-rierenetzwerkern und Headhuntern ermittelt.

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