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Primär und Sekundärprophylaxedes Schlaganfalls
W. Habscheid
I.Primärprophylaxe
Primärprävention der Schlaganfalls
Risikofaktoren
I. nicht beeinflußbar
II. gut dokumentiert, beeinflußbar
III: weniger gut dokumentiert, potentiell beeinflußbar
Primärprävention der Schlaganfalls
Risikofaktoren
I. nicht beeinflußbar:
• Alter• Geschlecht• ethnische Zugehörigkeit• familiäre Belastung
Primärprävention der Schlaganfalls
RisikofaktorenII. gut dokumentiert, beeinflußbar:
• Hypertonie• Rauchen• Diabetes mellitus• Cholesterin• Karotisstenose• Vorhofflimmern
rel. Risiko4,01,81,8-6?2,02,5-4,5
Häufigkeit60%25%25%25%5%20%
Primärprävention der Schlaganfalls
RisikofaktorenII. gut dokumentiert, beeinflußbar:
• Hypertonie• Rauchen• Diabetes mellitus• Cholesterin• Karotisstenose• Vorhofflimmern
rel. Risiko4,01,81,8-6?2,02,5-4,5
Häufigkeit60%25%25%25%5%20%
Primärprävention der Schlaganfalls
Hypertonie
Hypertonie als RisikofaktorEffekt einer antihypertensiven Therapie auf die Insulthäufigkei
0 5 7,5 100
20
40
60
80
100
120
rel.SA-Risiko
- 34% - 46% - 56%
Senkung diast.RR
mmHg mmHg mmHg St.Mac Mahon, Lancet 1990
%
Antihypertensive Therapie
• Zielwert: <140/90 mmHgDiabetes, chronische Nierenerkrankung: <130/80 mmHg
• Systol. Blutdruck wahrscheinlich bedeutender als diastolischer
• „Altershochdruck“ muß therapiert werden
• meist Medikamentenkombinationen notwendig
• die Medikamentenauswahl ist individuell zu gestaltenaber:
• Alpharezeptorenblocker schlechter wirksam
• Rolle der Betablocker in der Primärtherapie mußüberdacht werden
• Therapie reduziert Risiko um ca 40% !
Betablocker im Vergleich zu anderen AntihypertensivaMetaanalyse
Unter Betablocker traten 19% mehr Schlaganfälle auf
Der primäre Einsatz von Betablocker bei Patienten ohne KHKist zu hinterfragen!
n=105.951
GY Lip, BMJ 2002;325:1022
Vorhofflimmern: Thromboembolierisikoreduktion durch Warfarin
Risiko Kontrolle: 3%-7,4% pro Jahr
on treatment: 83% !
GY Lip, BMJ 2002;325:1022
Vorhofflimmern: Thromboembolierisikoreduktion durch Aspirin
Risiko Kontrolle: 3%-7,4% pro Jahr
Vorhofflimmern Risikoscore in der Primärprävention
CHADS2 Risiko SA Rate BehandlungScore0 niedrig 1,0%/Jahr1 niedrig - mäßig 1,5%/Jahr2 moderat 2,5%/Jahr3 hoch 5,0%/Jahr
>3 sehr hoch >7%/Jahr
Gage BF, JAMA 2001;285:2864
CHADS (Congestive heart failure, Hypertension, Age >75, Diabetes, Stroke)
Risikofaktoren: 1 Punkt• Herzinsuffizienz• Hypertonie• Alter >75 Jahre• Diabetes
2 Punkte• TIA• Schlaganfall
CHADS2 Risiko SA Rate BehandlungScore0 niedrig 1,0%/Jahr ASS (75-325mg)1 niedrig - mäßig 1,5%/Jahr AK (INR 2-3) od. ASS2 moderat 2,5%/Jahr AK (INR 2-3)3 hoch 5,0%/Jahr AK (INR 2-3)
>3 sehr hoch >7%/Jahr AK (INR 2-3)
n=6706; Vorhofflimmern: AK vs Clopidogrel+ASS
Schlaganfall: 1,4% vs 2,4% /Jahr signBlutung: 2,2% vs 2,4% / Jahr ns
n=3407; Vorhofflimmern: AK vs Ximelagatran
Schlaganfall, Embolie: 3,3% vs 2,3% nsBlutung (schwer u leicht): 30% vs 26% sigLeberfermenterhöhung: 6% vs 1% sig
Vorhofflimmern: Alternativen zu oralen Antikoagulantien?
ACTIVE W: Clopidogrel + ASS:
SPORTIV III: Ximelagatran
Lancet 2003;362:1691
Es gibt derzeit keine gleichwirksame Alternative zu oralen Antikoagulantien
Primärprävention der Schlaganfalls
RisikofaktorenII. gut dokumentiert, beeinflußbar:
• Hypertonie• Rauchen• Diabetes mellitus• Cholesterin• Karotisstenose• Vorhofflimmern
rel. Risiko4,01,81,8-6?2,02,5-4,5
Häufigkeit60%25%25%25%5%10%
Prävention der Schlaganfalls
Cholesterin
Risikoreduktion aus Studien an KHK Patienten
Primärprävention der Schlaganfalls
RisikofaktorenII. gut dokumentiert, beeinflußbar:
• Hypertonie• Rauchen• Diabetes mellitus• Cholesterin• Karotisstenose• Vorhofflimmern
rel. Risiko4,01,81,8-6?2,02,5-4,5
Häufigkeit60%25%25%25%5%15%
Primärprävention der Schlaganfalls
Diabetes (UKPDS 35)
Es besteht ein Zusammenhang zwischen BZ- Einstellung und Insultrate
IM Straton, BMJ 2000;321:405
Diabetes und Gefäße: multimodale Therapie (STENO-2 Studie)
n=315; Diabetiker mit Mikroalbuminurieprimärer Endpunkt:
kardiovask Ereignisse:Kardiovaskulärer Tod, Myokardinfarkt, Schlaganfall, AmputationDauer: 7,8 Jahre
Interventionen:
• körperliche Aktivität• gesunde Ernährung• Gewichtsabnahme
• ACE-Hemmer• ASS• Vitamine: C,D,Folsäure
• strenge BZ Führung• strenge Hypertonieeinstellung• strenge Lipideinstellung
(Cholesterin, Trglyceride)
Primärer Endpunkt: OR 0,47Nephropathie: OR 0,37Retinopathie: OR 0,42autonome Neuropathie: OR 0,37
P Gaede, NEJM 2003;348:383
Primärprävention der Schlaganfalls
Asymptomatische Karotisstenose
1,30 1,0
2,7
1,30
3,0
6,6
3,30
7,2
8,3
0,0%1,0%2,0%3,0%4,0%5,0%6,0%7,0%8,0%9,0%
<50% 50-75% >75%
SchlaganfallTIAHerzinfarkt
n=196; Beobachtungszeit 41 Monate
Das Risiko eines Herzinfarktes ist höher als das eines SchlaganfallsJW Norris, Stroke 192
Primärprävention der Schlaganfalls
Asymptomatische Karotisstenose
ACST-Studie: n=3120
• absolute Risikoreduktion: 5% (11% vs 6%) / 5 Jahre
höheren Benefit haben:Männer: 8,2% / 5 Jahrejunge Patienten: 7,8% / 5 JahreStenosen 60-80% 7,4% / 5 JahreCholesterin >250 mg/dl 11,4% / 5 Jahre
Primärprävention der Schlaganfalls
Asymptomatische Karotisstenose
ACST-Studie: n=3120
1 2 3 4 5years
Asymptomatische Carotisstenose: Operation
Rothwell PM, Stroke 2004;35:2425
Bei Frauen kein signifikanter Effekt nachweisbar !
Primärprävention der Schlaganfalls
Risikofaktoren
III: weniger gut dokumentiert, potentiell beeinflußbar
• Übergewicht• physikalische Aktivität• Ernährung• Alkohol• Hyperhomocysteinämie• Drogenabusus• Hyperkoagulabilität• Antikonzeptiva• Entzündung
Primärprävention der Schlaganfalls
Risikofaktoren
III: weniger gut dokumentiert, potentiell beeinflußbar
• Übergewicht• physikalische Aktivität• Ernährung• Alkohol• Hyperhomocysteinämie• Drogenabusus• Hyperkoagulabilität• Antikonzeptiva• Entzündung
Primärprävention der SchlaganfallsÜbergewicht
Nurses Health Study: n=116759, 30-55 Jahre, 16 Jahreischämische Schlaganfälle:n= 403Abhänigkeit vom BMI (risikofaktorenkorrigiert)
1
1,75 1,9
2,36
0
0,5
1
1,5
2
2,5
<21 27-29 29-32 >32
rel SA-Risiko
BMIKg/m2
Das SA-Risiko steigt mit dem ÜbergewichtRexrode KM JAMA 277:1539
SchlaganfallrisikoBeziehung zur körperlichen Aktivität
inactiv
gelegentlich
mäßig
moderat
mäßig stark
stark
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2
relat. Risiko
British Regional Heart StudyMänner 40-59J, Beob.Zeit: 9,5Jn=7725; 128 Schlaganfälle
G. Wannamethee, BMJ 1992
Primärprävention der Schlaganfalls
Alkohol
Blutung
Primärprävention der Schlaganfalls
Alkohol
Blutung
Ischämie
Primärprävention der Schlaganfalls
Alkohol
Alkohol in Maßen reduziert das Schlaganfallrisiko
Nurses Health Study: n=75596; 14 JahreHealth Professionals Follow-up Study: n=38683; 8 JahreSchlaganfälle: n=570 Abängigkeit von Frucht / Gemüse Portionen (Quintilen)
Primärprävention der SchlaganfallsErnährung
höchster Effekt:Zitrusfrücht / Säftegrünes Blattgemüse„Kreuzblütler“ Gemüse
Schlaganfallrisiko:5*. vs 1. Quintile: RR 0,69pro Quintile: - 6%
* = 5,1 / 5,8 Portionen
Joshipura KJ, JAMA 1999;282:1233
Lifestyle und Mortalitätsrisikon=1507; Alter 70-90 JahreBeobachtungszeit 10 Jahr
mediterane Kost: 0,77
körperliche Aktivität: 0,65
Nicht Rauchen: 0,65
Kombination: 0,35
Das Mortalitätsrisiko läßt sich bei gesunderLebensführung im Alter um über 50% reduzieren
Verhalten Risiko
Knoops KT, JAMA 2004;292:1490
moderat Alkohol: 0,78
ASS zur Primärprophylaxe kardiovask. Erkrankungen
• keine Senkung der kardiovaskulären oder Gesamtmortalität
• bei Männer Reduktion der nicht tödl. Myokardinfarkte (NNT 650/Jahr
• bei Frauen Reduktion der ischämischen Insulte (NNT 3890/Jahr)
• häufiger schwere Blutungen (vor allem gastrointestinal) (NNH 1430)
• Subgruppen sind derzeit nicht sicher identifizierbar. Diabetiker scheinen nicht zu profitieren.Bei Frauen >65 Jahre Reduktion kardialer Ereignisse (NNT 970/Jahr)
Derzeit keine Empfehlung für eine generelle Primärprophylaxe
Waltering, DMW 2005;130:2849
II.Sekundärprophylaxe
Sekundärprävention der Schlaganfalls
RezidivrisikoSchlaganfall:
- Männer: 42% in 5 Jahre*- Frauen: 24% in 5 Jahre*
- 30% der Patienten mit akutem Insult hatten bereits einendavon 40% im Laufe des letzten Jahres *Framingham Studie 1982
TIA:Insultrisiko:- 4-10% im ersten Monat- 12-15% im ersten Jahr- 24-29% in 5 Jahren
Hochrisikogruppen:- Karotisstenose >70%: 40% in 2 Jahre- Vorhofflimmern: ca 20% im ersten Jahr
Sekundäre Prophylaxe des ischämischen Insulteswas ist wirksam?
1. Maßnahmen in Abhängigkeit der Insultpathogenese
2. Thrombozythenfunktionshemmer
3. Beinflussung von Risikofaktoren
- Antikoagulation (kardiogene Embolien)- Karotisdesobliteration, Stent (Carotisstenose)
Sekundärprävention der Schlaganfalls
Kardioembolischer Insult bei Vorhofflimmern:Orale Antikoagulation
SPAFF III: INR 2,0-3,0 vs fix niedrig + Aspirin3,4% / J 11,9% / J
EAFT: INR 2,5-4,0 vs Placebo4,0% / J 12% / J
Orale Antikoagulation mit einer Ziel INR von 2-3 istdie Therapie der Wahl
Symptomatische Karotisstenose: Prophylaktischer Effekt der OperationKollaborative Datenanalyse: NASCET,ECST,VA; n=6092
Rothwell PM, Lancet 2003;361:107
NNT 6-48%
NNT 22-28%
ns
Reinsultisiko in klinischen Subgruppen Kollaborative Datenanalyse NASCET, ECST
n=1244, medikamentöse Gruppe,Endpunkt: ipsilateraler ischämischer Schlaganfall Beobachtungszeit. 5 Jahre
Rothwell PM, Lancet 2004;363:915
Das Rezidivrisiko ist:
• geringer bei Frauen
• höher bei Betagten
Gesamtrisiko
Reinsultisiko in klinischen Subgruppen Kollaborative Datenanalyse NASCET, ECST
n=1244, medikamentöse Gruppe,Endpunkt: ipsilateraler ischämischer Schlaganfall Beobachtungszeit. 5 Jahre
Rothwell PM, Lancet 2004;363:915
Das Rezidivrisiko ist:
Gesamtrisiko
• höher in den ersten Wochen
• geringer bei Amaurose
• höher bei unregelmäßiger Plaque
Reinsultrisiko: Zeitabhängigkeitn=3007, ECST Studie
Das Reinsultrisiko sinkt mit dem Abstand zum Erstereignis !
Rothwell PM, Stroke 2000;31:615
Risikoreduktion in Abhängigkeit vom Operationszeitpunkt Kollaborative Datenanalyse NASCET, ECST
n=5893Endpunkt: ipsilateraler ischämischer Schlaganfall, jeder Tod od. Schlaganfall bis 30 Tage Beobachtungszeit. 5 Jahre
Rothwell PM, Lancet 2004;363:915
Mortalität, Schlaganfall 30 TageStent Operation
Wallstent Trial 12,1% 4,5% sign neg(n=219)CAVATAS 10.0% 9,9% ns(n=504)SAPPHIRE 5,8% 12,6% sign pos(n=334)SPACE 6,8% 6,3% ns(n=1200)EVA 9,6% 3,9% sign neg(n=527)
Carotisstenose Stent vs Operation: randomisierte Studien
Publiziert am 17.01.2006
Derzeitige Indikationen zur perkutanen interventionellen Therapie der
Carotisstenose IPatienten mit symptomatischer, mindestens 50%iger oder asymptomatischer mindestens 70%iger Carotisstenose(nach Farb-Duplex-Scan) und Vorliegen eines erhöhten Operationsrisikos (IB):
Klinisch signifikante Herzerkrankung (Stauungsherzinsuffizienz, pathologischer Stresstest, Indikation zu einer offenen herzchirurgischen Maßnahme)Schwere pulmonale ErkrankungKontralateraler Carotisverschluss (NASCET: 14,3 % perioperatives Risiko)Kontralaterale Larynx-NervenschädigungVorausgegangene radikale HalsoperationVorausgegangene Strahlentherapie des HalsesRestenose nach EndarteriektomieAlter über 80 JahreHoch gelegene ACI-Stenosen und Tandemstenosen
Patienten mit symptomatischer, mindestens 50%iger Stenose (IIa /C)
Patienten unter 75 Jahren mit asymptomatischermindestens 70%iger Carotisstenose (nach Farb-Duplex-Scan oder Angiographie) (IIb /C)
Derzeitige Indikationen zur perkutanen interventionellen Therapie der
Carotisstenose II
Sekundäre Prophylaxe des ischämischen Insulteswas ist wirksam?
1. Maßnahmen in Abhängigkeit der Insultpathogenese
2. Thrombozythenfunktionshemmer
3. Beinflussung von Risikofaktoren
- Antikoagulation (kardiogene Embolien)- Carotisdesobliteration (Carotisstenose)
- ASS- Ticlopidin, Clopidogrel- ASS + Dipyridamol
Sekundärprävention der Schlaganfalls
Thromboythenfunktionshemmer: Metaanalyse*
Antithrombotic Tralist Collaboration, BMJ,2002;324:71
-23%
*n= 18270; 21 Studien
Sekundärprävention der SchlaganfallsClopidogrel: CAPRIE - Studien=19185; ischämicher Insult; Myokardinfarkt; pAVKClopidogrel 75 mg vs ASS 325 mgEndpunkt: ischämischer Insult, Myokardinfarkt, vaskulärer TodBeobachtungszeit: 1,9 Jahre
Ereignisrate pro Jahr:Gesamtgruppe:ASS: 5,83%Clopidogrel: 5,32%
- 8,7% sign
SA Gruppe:kumul. Endpunkt
- 7,3% nsSA Rezidive:
- 5,5% ns
Clopidogrel zeigt einen geringen Vorteil in der Gesamtgruppe. Ein Vorteil bei SA-Patienten ist nicht signifikant nachweisbar
CAPRIE Lancet 1996;348:1329
Sekundärprävention der SchlaganfallsClopidogrel: CAPRIE - Studien=19185; ischämicher Insult; Myokardinfarkt; pAVKClopidogrel 75 mg vs ASS 325 mgEndpunkt: ischämischer Insult, Myokardinfarkt, vaskulärer TodBeobachtungszeit: 1,9 Jahre
CAPRIE Lancet 1996;348:1329
Der Vorteil ist signifikant nur bei pAVK Patienten nachweisbar
Clopidogrel
Leitlinie Sekundärprävention der zerebralen Ischämie DGN und DGS
• Patienten mit Rezidivrisiko >4%/J und pAVKEmpfehlungsgrad C
•Unverträglichkeit und Kontraindikationen gegen ASSEmpfehlungsgrad A
• Rezidivinsult unter ASS bei Risiko >4%/JahrEmpfehlungsgrad C
Clopidogrel bei ASS Ulcusblutung ?
Clopidogrel 75 mg vs ASS 80 mg + Esomeprazol 2x20mg
Chan, NEJM 2005;352:238
8,3% vs 0,7%
Kombination ASS + PPI Therapie der Wahl
Kombination von ASS und Clopidogrel
MATCH-Studie (Rezidive TIA oder SA)Clopidogrel + ASS vs Clopidogrel; Pat. mit TIA oder SA• kein sign.Vorteil
aber: erhöhte Rate schwerer Blutungen (2,6% vs 1,3%)
Lancet 2004;346:331
CHARISMA-Studie (MI, SA, cardiovask Mort.)Clopidogrel + ASS vs ASS; Pat mit multipl. Gefäß-RF• kein sign Vorteil
aber: erhöhte Rate leichter Blutungen (2,1% vs 1,3%)NEJM 2006;354:1706
Derzeit keinen Stellenwert
Sekundärprävention der SchlaganfallsASS + Dipyridamol (ESP 2 Studie)n= 6602; ASS (50mg), DP (400 mg), ASS+DP, PlaceboEndpunkte: Schlaganfall, Schlaganfall und Tod, Tod
0
-18,8-16,3
-37
-40-35-30-25-20-15-10-505
10
Placebo ASS DP ASS + DP
rel Risikoreduktion
0
-13-15
-24-25
-20
-15
-10
-5
0
5
10
Placebo ASS DP ASS + DP
rel Risikoreduktion (%)
Schlaganfall Schlaganfall und Tod
Beobachtungszeit : 24 Monate
Die Kombination ist ASS+DP ist signifikant effektiver alsdie gegenüber Placebo wirksamen Einzelsubstanzen
Diener HC, J Neurol Sciences 1996;143:1
ASS + Dipyridamol va ASS - ESPRITn=3739Endpunkt: Schlaganfall, Myokardinfarkt, Tod vaskulärer Ursache, schwere Blutung
-18%-12%
absoluter Profit: 1% Jahr
Risikofaktor Punkte
<65 Jahre 065-75 Jahre 1>75 Jahre 2arterielle Hyperonie 1Diabetes mellitus 1Myokardinfarkt 1andere kardiovask. Risikofaktoren (außer VH Flimmern) 1pAVK 1Raucher 1zusätzliche TIA oder Insult 1
Risikoadaptierte Rezidivprophylaxe mit Thrombozythenfunktionshemmer
0 - 2 niedriges Risiko = <4% Jahr ASS3 - 10 hohes Risiko = >4% Jahr ASS + Dipyridamol
Leitlinie DGN, DSG 2005
Aber: bisher nur retrospektiv aus CAPRI und ESPS-2 abgeleitet, nicht prospekiv evaluiert!Empfehlungsgrad B
Sekundäre Prophylaxe des ischämischen Insulteswas ist wirksam?
1. Maßnahmen in Abhängigkeit der Insultpathogenese
2. Thrombozythenfunktionshemmer
3. Beinflussung von Risikofaktoren
- Antikoagulation (kardiogene Embolien)- Carotisdesobliteration (Carotisstenose)
- ASS- Ticlopidin, Clopidogrel- ASS + Dipyridamol
- Hypertonie- Cholesterin .....usw
ACEH ohne Diuretikum nicht wirksam!
PROGRESS: Perindopril ± Indapamidn=6105; Zn Insult, TIA; ACEH vs Placebo; 3,9 J
Lancet.2001;358:1033; Stroke 2004;35:116
cerebrovaskuläre Ereignisse: 6,6% vs 8,8% (-25%) signkardiovaskuläre Ereignisse: 4,9% vs 6,6% ns
Sartan wirksamer als Caciumantagonist
MOSES: Eprosartan vs NitrendipinN=1405; Zn Insult, Sartan vs CAA; 2,5J
Stroke 2005;36:1218
Ein sicherer Vorteil eines Antihypertensivums ist derzeit nicht zweifelsfrei belegt
Antihypertensive Therapie in der Sekundärprophylaxe
Ischämischer Insult: 10% vs 8% (-26%)cerebrale Blutung: 2% vs 1% (-49%)
Statintherapie in der Sekundärprophylaxe (SPARCL)n=4731; SA oder TIA; keine bekannte KHK, LDL 100-190 mg/dl
Artorvastatin 80 mg vs Placebo, 4,9Jahre
Schlaganfall:11,2% vs 13,1% (-16%)
Koronarereignisse:5,25 vs 8,6% (-42%)
Ceterum:
Intrakranielle Stenosen:
orale AK kein Vorteil gegenüber ASS (A)(Chimowitz, NEJM2005;352:1305)
Offenes Foramen ovale (POF)
- bei ersten cerebralem Ereignis ASS (B)- bei Rezidiv orale Antikoagulation (C)- bei erneutem Rezidiv oder Kontraindikationen gegen AK (C)
Schirmverschluß
Vielen dank für ihre Aufmerksamkeit
Intervention Prävalenz relative RR absolute RR NNT
Grad A EmpfehlungAntihypertensive Therapie 20-40% 30-40% 0,5% 200Vorhofflimmern 1%
- Antikoagulation 70% 3% 33- ASS 20% 1% 100
Statintherapie bei Hyperlip. 5-10% 20% 1% 100Op. asympt. Karotisstenose 5% 30-40% 0,5-1% 40/5J
Grad B,C Empfehlung
Nikotinabstinenz 20% ? ? ?Gewichtsnormalisierung 20% ? ? ?Sportl. Aktivität - - - -antidiabetische Therapie 3-5% ? ? ?AK bei Herzerkrankungen <0,1% ? ? ?
Primärprophylaxe des Schlaganfalls: Wirksamkeit und Evidenz
Leitlinie DGN, DSG 2005
Intervention relative RR absolute RR NNT/Jahre
Grad A EmpfehlungASS bei TIA /isch. Insult 18-22% 2% 40/2Op Karotisstenose 65% 8/2orale AK bei VHFl 70% 12/1ASS bei VHFl 21% 40/1Antihypertensive Therapie 30-40% 200/1Statine 25% 150/1
Sekundärprophylaxe des Schlaganfalls: Wirksamkeit und Evidenz
Leitlinie DGN, DSG 2005
Grad B und C EmpfehlungASS + Dipyridamol 37% 33/2Clopidogrel bei zus pAVK 8% 0,5% 125/2
PFO: Schlaganfallrezidiv
Mas JL, NEJM 2001;345:1740
Hypertonie: Sekundärprophylaxe (MOSES) n=1352, SA oder TIA
Schrader L, Stroke 2005;36:1218
Asymptomatische Carotisstenose: Operation
Rothwell PM, Stroke 2004;35:2425
Bei Frauen kein signifikanter Effekt nachweisbar !
Lifestyle und Mortalitätsrisikon=1507; Alter 70-90 JahreBeobachtungszeit 10 Jahr
mediterane Kost: 0,77
körperliche Aktivität: 0,65
Nicht Rauchen: 0,65
Kombination: 0,35
Das Mortalitätsrisiko läßt sich bei gesunderLebensführung im Alter um über 50% reduzieren
Verhalten Risiko
Knoops KT, JAMA 2004;292:1490
moderat Alkohol: 0,78