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170 Nachrichten reichen Lebens ereilte. In der ,,ZeitschriPc fiir JagdwissenschafL" erschien 1972 seine Abhandlung ,,13ber die Verbreitung und Bestandeszahl des Auerwildes in Bulgarien". PzTRovs Arbeiten waren fiir die jagdliche Praxis und fiir eine zielbewut~te Organi- sation der T~itigkeiten zur Wildhege in Bulgarien eine unsch~itzbare Hilfe. Seine wis- senschaftlichen und gesellschafl:iichen Verdienste fanden durch die Verleihung eines der h6chsten Staatspreise im Jahre 1975 Anerkennung. Wit trauern zusammen mit unseren bulgarischen Kollegen um diesen verdienten Jagdwissenschaf~ler. E. UZCKrr~MANZ~ Prof. Dr. Hans Schulze verstorben Prof. Dr. HANS SCHULZE, der Leiter des Instituts ftir Wildtierforschung Hannover in Ahnsen, verstarb am 4. August 1976, einen Monat vor der Vollendung seines 59. Le- bensjahres. Sein Tod hinterl~f~t in dem Kreise der Jagd- und Wildforscher eine grof~e Lticke. Wir trauern um ihn, auf dessen Initiative ein nennenswerter Beitrag zur Wild- tierforschung in der Bundesrepublik Deutschland zuriickgeht. Vor dem Beginn seines Studiums an der Tier~irztlichen Hochschule Hannover be- suchte er in seinem Geburtsort Peine die Volksschule und das Gymnasium. 1940 legte er das tier~irztliche Staatsexamen ab und wurde 1941 mit einer Arbeit fiber das Vor- kommen der Fuchsstrichinose in den Kreisen Peine und Zellerfeld zum Doktor med. vet. promoviert. In den Zeitraum yon 1941 bis 1949 fallen die Jahre des Kriegsdienstes als Veterin~ir und eine sechseinhalbjlihrige Kriegsgefangenschaft, als deren Folge er schwere Gesund- heitssch~iden zuriickbehielt. Notwendige Sanatoriumsaufenthalte fiihrten zu eingehender Befassung mit Fragen der Wildforschung. Gestiitzt auf einen F~Srderkreis konnte er am 28. Juni 1969 zusam- men mit Freunden und Interessenten das yon ihm gegr/.indete Institut fiir Wildtierfor- schung Hannover in Ahnsen, Kreis Gifhorn in Niedersachsen, feierlich ertSffnen, des- sen Leiter er ab 1. April 1969 war. Seit dem 17. April 1968 war ihm der Lehrauftrag ,,Einfilhrung in die Wildbiologie und Jagdkunde" an der Tier~irztlichen Hochschule Hannover iibertragen, am 23. Dezember 1971 erfolgte die Ernennung zum Honorar- Professor. Seine T~itigkeit fiihrte zur Mitwirkung in verschiedenen jagdlichen Gremien. So war er u. a. Mitglied des Niederwildausschusses des Deutschen Jagdschutzverbandes, des Meisterprtifungsausschusses f~ir Berufsjiiger und des Vereins Deutsche Wildgehege. Er wirkte als Sachverstiindiger des Bundesministers fiir Ern~ihrung, Landwirtschaft und Forsten fiir Fragen der Tollwutbek~mpfung und geh6rte dem Internationalen Ring der JagdwissenschaPder ebenso wie der Arbeitsgemeinscha~ wildbiologischer und jagdkundlicher Forschungsst~itten an. Den Kollegen ist er yon seiner Teilnahme an den Kongressen in Bournemouth 1963, Helsinki 1967 und Paris 1971 in Erinnerung. Die in der ZeitschrifL ftir Jagdwissenscha~ erschienenen Arbeiten, aus seiner Feder oder yon seinen Doktoranden und Mitarbeitern verfaf~t, verdeutlichen sein Wirken im Bereich der Jagdwissenschaft. SCHULZE, H.: Nitrit und Wild. 5 (1959), 23-29. - Ders.: Pflanzenschutzmittel und Hasenbesatz. 6 (1960), 15-28. - Ders.. Leukose bei einem Rehbock. 6 (1960), 68-69. - Ders. : Tr~ichtigkeit eines Rottieres Ende August. 6 (1960), 114-115. - AV~RBECK, T. : Fiitterungsversuche mit Rebhiihnern als Beitrag zur Frage der Ern~ihrung des Reb- huhns in der KulturlandschafL 20 (1974), 57-59. - SCHULZE,H.; MEIER, H. W.; G~HI~- MANN, J.: f3ber die Bursa Fabricii des Birkwildes und die FiJtterung yon Birkwild w~ihrend der Balz. 21 (1975), 2 3 3 - 2 3 7 . - H~INTZELMANN-GRoNGI~OFT, B.: Verglei- chende endoparasitologisehe Untersuchungen bei Feldhasen (Lepus europaeus Pallas) aus verschiedenen Revieren. 22 (1976), 149-161. E. U~CKERMANN

Prof. Dr. Hans Schulze verstorben

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170 Nachrichten

reichen Lebens ereilte. In der ,,ZeitschriPc fiir JagdwissenschafL" erschien 1972 seine Abhandlung ,,13ber die Verbreitung und Bestandeszahl des Auerwildes in Bulgarien".

PzTRovs Arbeiten waren fiir die jagdliche Praxis und fiir eine zielbewut~te Organi- sation der T~itigkeiten zur Wildhege in Bulgarien eine unsch~itzbare Hilfe. Seine wis- senschaftlichen und gesellschafl:iichen Verdienste fanden durch die Verleihung eines der h6chsten Staatspreise im Jahre 1975 Anerkennung.

Wit trauern zusammen mit unseren bulgarischen Kollegen um diesen verdienten Jagdwissenschaf~ler. E. UZCKrr~MANZ~

Prof. Dr. Hans Schulze verstorben

Prof. Dr. HANS SCHULZE, der Leiter des Instituts ftir Wildtierforschung Hannover in Ahnsen, verstarb am 4. August 1976, einen Monat vor der Vollendung seines 59. Le- bensjahres. Sein Tod hinterl~f~t in dem Kreise der Jagd- und Wildforscher eine grof~e Lticke. Wir trauern um ihn, auf dessen Initiative ein nennenswerter Beitrag zur Wild- tierforschung in der Bundesrepublik Deutschland zuriickgeht.

Vor dem Beginn seines Studiums an der Tier~irztlichen Hochschule Hannover be- suchte er in seinem Geburtsort Peine die Volksschule und das Gymnasium. 1940 legte er das tier~irztliche Staatsexamen ab und wurde 1941 mit einer Arbeit fiber das Vor- kommen der Fuchsstrichinose in den Kreisen Peine und Zellerfeld zum Doktor med. vet. promoviert.

In den Zeitraum yon 1941 bis 1949 fallen die Jahre des Kriegsdienstes als Veterin~ir und eine sechseinhalbjlihrige Kriegsgefangenschaft, als deren Folge er schwere Gesund- heitssch~iden zuriickbehielt.

Notwendige Sanatoriumsaufenthalte fiihrten zu eingehender Befassung mit Fragen der Wildforschung. Gestiitzt auf einen F~Srderkreis konnte er am 28. Juni 1969 zusam- men mit Freunden und Interessenten das yon ihm gegr/.indete Institut fiir Wildtierfor- schung Hannover in Ahnsen, Kreis Gifhorn in Niedersachsen, feierlich ertSffnen, des- sen Leiter er ab 1. April 1969 war. Seit dem 17. April 1968 war ihm der Lehrauftrag ,,Einfilhrung in die Wildbiologie und Jagdkunde" an der Tier~irztlichen Hochschule Hannover iibertragen, am 23. Dezember 1971 erfolgte die Ernennung zum Honorar- Professor.

Seine T~itigkeit fiihrte zur Mitwirkung in verschiedenen jagdlichen Gremien. So war er u. a. Mitglied des Niederwildausschusses des Deutschen Jagdschutzverbandes, des Meisterprtifungsausschusses f~ir Berufsjiiger und des Vereins Deutsche Wildgehege. Er wirkte als Sachverstiindiger des Bundesministers fiir Ern~ihrung, Landwirtschaft und Forsten fiir Fragen der Tollwutbek~mpfung und geh6rte dem Internationalen Ring der JagdwissenschaPder ebenso wie der Arbeitsgemeinscha~ wildbiologischer und jagdkundlicher Forschungsst~itten an. Den Kollegen ist er yon seiner Teilnahme an den Kongressen in Bournemouth 1963, Helsinki 1967 und Paris 1971 in Erinnerung.

Die in der ZeitschrifL ftir Jagdwissenscha~ erschienenen Arbeiten, aus seiner Feder oder yon seinen Doktoranden und Mitarbeitern verfaf~t, verdeutlichen sein Wirken im Bereich der Jagdwissenschaft.

SCHULZE, H.: Nitrit und Wild. 5 (1959), 23-29. - Ders.: Pflanzenschutzmittel und Hasenbesatz. 6 (1960), 15-28. - Ders.. Leukose bei einem Rehbock. 6 (1960), 68-69. - Ders. : Tr~ichtigkeit eines Rottieres Ende August. 6 (1960), 114-115. - AV~RBECK, T. : Fiitterungsversuche mit Rebhiihnern als Beitrag zur Frage der Ern~ihrung des Reb- huhns in der KulturlandschafL 20 (1974), 57-59. - SCHULZE, H.; MEIER, H. W.; G~HI~- MANN, J.: f3ber die Bursa Fabricii des Birkwildes und die FiJtterung yon Birkwild w~ihrend der Balz. 21 (1975), 233-237 . - H~INTZELMANN-GRoNGI~OFT, B.: Verglei- chende endoparasitologisehe Untersuchungen bei Feldhasen (Lepus europaeus Pallas) aus verschiedenen Revieren. 22 (1976), 149-161. E. U~CKERMANN