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Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Universität Passau WS 2012/13 Mittwoch, 9.1.2013 Beitrag zur Ringvorlesung im Bachelor Governance – eine interdisziplinäre Einführung "Zur Evolution von Eigentum und Staatlichkeit - eine volkswirtschaftliche Sichtweise"

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Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Universität Passau WS 2012/13 Mittwoch, 9 .1.2013. Beitrag zur Ringvorlesung im Bachelor Governance – eine interdisziplinäre Einführung "Zur Evolution von Eigentum und Staatlichkeit - eine volkswirtschaftliche Sichtweise". Literatur - PowerPoint PPT Presentation

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Prof. Dr. Johann Graf LambsdorffUniversität Passau

WS 2012/13Mittwoch, 9.1.2013

Beitrag zur Ringvorlesung im Bachelor Governance

– eine interdisziplinäre Einführung

"Zur Evolution von Eigentum und Staatlichkeit - eine volkswirtschaftliche

Sichtweise"

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LiteraturStearns, Stephen (2009), “Principles of Evolution, Ecology and Behavior: Lecture 33” http://www.youtube.com/watch?v=aP25rlgwD54

Fortgeschrittene Literatur Maynard-Smith, John (1982). Evolution and the Theory of Games, Cambridge: Cambridge University Press.Gintis, Herbert (2007), “The Evolution of Private Property,” Journal of Economic Behavior and Organization.

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• Seit Jahrhunderten versuchen Menschen, die Natur zu beherrschen und sich dienstbar zu machen. Sie analysieren die, teilweise sehr komplexen, Regelsysteme der Physik, Chemie bis hin zur Meteorologie, um hieraus verwertbares Wissen zu generieren.

• Die Biologie und die Sozialwissenschaften unterscheiden sich hiervon: Menschen entwickeln dort Strategien nicht nur gegen die Natur, sondern gegen andere Lebewesen. Andere Lebewesen können sich dynamisch entwickeln oder bewusst ihre Strategie gegen die eigene setzen.

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• Die beste Strategiewahl hängt davon ab, welche Strategie der Gegner wählt.

• Um diese wechselseitige Dynamik zu verstehen ist die Spieltheorie entwickelt worden.

• In der evolutionären Spieltheorie wird insbesondere untersucht, welche biologischen Varianten von Arten (einer Spezies wie z.B. Löwen oder Vögel) sich durchsetzen.

• Bezüglich menschlichem Verhalten wird der Frage nachgegangen, welche Strategiewahl sich durchsetzt.

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• Eine zentrale Frage ist: Können sich Alternativen (biologische Varianten oder menschliche Strategien) durchsetzen?

• Falls ja, liegt keine evolutionär stabile Strategie (ESS) vor.

• Eine ESS ist eine Strategie, gegen die sich andere Strategien nicht durchsetzen können.

• Wir sprechen hierbei auch von einem Nash-Gleichgewicht. Damit meinen wir, dass jeder Spieler die beste Strategie auswählt unter der Annahme, dass andere auch eine beste Strategie wählen.

• Beispiel: Das Hawk-Dove-Spiel, auch bekannt als Chicken-Game (Chicken engl. für Angsthase).

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Das Hawk-Dove-Spiel• Zwei Tiere sind in Konkurrenz um eine Ressource

mit Wert V. Wir nehmen an V=2. Jedes Tier kann zwei Strategien verfolgen.

• Hawk (Falke): Streit eskalieren lassen und Gegner attackieren bis einer verletzt ist oder aufgibt.

• Dove (Taube): Posieren, Aufgeben falls Gegner Streit eskalieren lässt.

• Bei gleichem Verhalten erhält jeder die Beute mit 50% Wahrscheinlichkeit.

• Bei zwei Hawks verletzt sich jeder mit 50% Wahrscheinlichkeit im Ausmaß C=4.

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Ertrag Tier 2Tier 1 Hawk Dove

Hawk½ (V-C)

½ (V-C) 0

V

DoveV

0½.V

½.V

Auszahlungsmatrix im Hawk-Dove-Spiel

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Ertrag Tier 2Tier 1 Hawk Dove

Hawk-1

-1 0

2

Dove2

01

1

Hawk-Dove-Spiel mit konkreten Werten

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• Wird eine ESS von allen Mitgliedern der Art verfolgt, so kann sich keine andere Strategie hiergegen durchsetzen.

• Dove ist keine ESS. Spielen alle Dove so erzielt ein Hawk eine höhere Auszahlung. In der Biologie wird er eine höhere Reproduktionschance erhalten. Bei menschlichem Verhalten wird die Strategie bewusst bevorzugt werden.

• Hawk is auch keine ESS. Ein Dove kommt mit einer Auszahlung von 0 besser weg.

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• Es wird sich eine gemischte Strategie (bzw. Population) durchsetzen. Aber mit welcher Wahrscheinlichkeit (Anteil an der Population) für Hawks, h?

• Der Ertrag aus einem Verhalten als Hawk ist -1*h+2*(1-h)=2-3*h.

• Der Ertrag aus einem Verhalten als Dove beträgt:0+1*(1-h)=1-h.

• Diese beiden Auszahlungen müssen im ESS gleich sein, sonst würde sich der Anteil h ändern:

2-3*h=1-h h=0.5.

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• Biologisch könnte die Population aus gleich vielen Hawks und Doves bestehen. Beide Verhaltensweisen führen dann zur gleichen Auszahlung. Dies bewirkt, dass ein Nachkomme keinen Vorteil daraus zieht, als Hawk oder Dove geboren zu werden.

• Menschen werden bewusst Hawk und Dove mit der gleichen Wahrscheinlichkeit wählen. Eine Entscheidung für eine höhere Gewichtung einer Strategie führt zu keiner höheren Auszahlung.

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• Stellen wir uns nun aber besonders grausame Hawks vor mit C=-10. Wie wirkt sich dies auf den Anteil an Hawks aus? Der Ertrag aus einem Verhalten als Hawk ist nun -4*h+2*(1-h)=2-6*h. Die Auszahlung gegenüber Dove muss erneut gleich sein, denn sonst würde sich der Anteil h ändern, es folgt: 2-6*h=(1-h) h=0.2.

• Ein grausamer Herrscher, denken wir an Iwan IV., den Schrecklichen (1530-1584), kann ein Herrschaftsmonopol einnehmen, er ist dann der einzige Hawk (h ist sehr klein). Aber selbst bei einem sehr kleinen h könnte ein zweiter Hawk geboren werden, der einen grausamen Kampf initiiert.

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Das Hawk-Dove-Bourgeois-Spiel• Es könnte nun eine weitere Verhaltensweise erwogen

werden: der Bourgeois.• Er entscheidet sich situationsspezifisch und beachtet

für alle sichtbare Signale. Er beobachtet z.B., wer als erster bei der Beute war oder in wessen Territorium er sich bewegt.

• So könnte er in Abhängigkeit dieses Signals nach folgender Strategie handeln: Befindet er sich in seinem eigenen Territorium, so verhält er sich als Hawk. Außerhalb des eigenen Territoriums verhält er sich als Dove.

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Ertrag Tier 2 (Rivale)Tier 1 (Besitzer) Hawk Dove

Bour-geois

Hawk-1

-1 0

20

2

Dove2

01

11

1

Bourgeois-1

-10

20

2

Auszahlungsmatrix im Hawk-Dove-Bourgeois Spiel

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• Der Vorteil des Bourgeois besteht darin, dass er mit anderen Bourgeois Kämpfe vermeidet.

• Unterstellen wir eine 100-prozentige Population von Bourgeois. Wir können dann zeigen, dass dies eine (evtl. nicht die einzige) ESS ist. • Ein Hawk kann sich dort nicht durchsetzen. In seinem

eigenen Territorium verhält er sich identisch zu einem Bourgeois und erzielt keinen Vorteil. Auf fremdem Territorium wird er von anderen Verletzungen beziehen und schlechter abschneiden als der Bourgeois.

• Die Doves schneiden auf fremdem Territorium genau so ab, wie die Bourgeois. Aber sie verteidigen nicht ihr eigenes Territorium und müssen dort ihre Beute mit dem Bourgeois teilen. Ein einzelner Dove schneidet also schlechter ab.

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Takehome points• Eigentum wird zumeist verstanden als soziale Norm,

als Ergebnis bewusster Gestaltung menschlicher Interaktion, z.B. durch Gesetze.

• Aber es gibt natürliche Selektionsprozesse, welche die Herausbildung einer Norm des Eigentums mit sich bringen können (100% Bourgeois kann ein ESS sein).

• Notwendig für solche Prozesse sind öffentlich erkennbare Signale (z.B. Territorium).

• Solche Signale helfen Populationen von Akteuren, ihre Handlungen zu koordinieren, um damit Konflikte zu vermeiden (die Bourgeois verletzten sich nicht gegenseitig).

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Die FTD berichtet am 13.08.2007:„...Dänemark schickte in der Nacht zum Sonntag von Norwegen aus ein Forschungsschiff zum Nordpol ... 45 Wissenschaftler aus Dänemark und Schweden sollen in den kommenden vier Wochen mit seismografischen Messungen Belege für die Kopenhagener Auffassung suchen, dass der Kontinentalsockel am Pol mit der zu dem skandinavischen Land gehörenden halbautonomen Insel Grönland verbunden ist. Zur Bekräftigung der Moskauer Besitzansprüche begannen dagegen russische Forscher mit der Untersuchung des Lomonossow-Gebirges im Nordpolarmeer. Das berichtete die Agentur Itar-Tass gestern aus Murmansk. Die Wissenschaftler hätten eine Unterwassersonde mit Videokameras abgesenkt, um den Grund zu erforschen. Russland will beweisen, dass das Unterwassergebirge mit dem russischen Festlandsockel verbunden ist.“

• Was hat das mit unserem Modell zu tun?

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Mancur Olson (1993: American Political Science Review: 568) schreibt:„ In the 1920s, China was in large part under the control of various warlords. They were men who led some armed band with which they conquered some territory and who then appointed themselves lords of that territory. They taxed the population heavily and pocketed much of the proceeds. The warlord Feng Yu-hsiang was noted for the exceptional extent to which he used his army for suppressing bandits and for his defeat of the relatively substantial army of the roving bandit, White Wolf. Apparently most people in Feng's domain found him much preferable to the roving bandits. “

• Was hat das mit unserem Modell zu tun?

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Anhang 1: Beispielhafte Klausur

Frage 1. Mit einer ESS wird das Folgende bezeichnet

a) eine einseitig stabile Selektion b) eine evolutionär stabile Strategie c) eine evolutionär substitutive Selektion d) eine evolutionär selektive Strategie

Frage 2. Im Rahmen des Hawk-Dove-Bourgeois-Spieles wird der Eigentumsbegriff

hergeleitet a) aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch und ähnlichen, international gültigen

Gesetzeswerken. b) aus sichtbaren Signalen, die von allen Tieren oder Menschen akzeptiert werden und

indizieren, wann gekämpft wird und wann nicht. c) aus der Vormacht eines Hawk gegenüber anderen, die ihm ihren Anteil an der Beute

überlassen. d) aus der Kooperationsbereitschaft der Doves, die ihr Eigentum ohne Kampfhandlung

miteinander teilen.

Frage 3. Wieso kann im Hawk-Dove-Spiel in einer ESS auch ein Anteil an Doves vorhanden sein? a) Die Strategie des Hawk ist bei vielen Hawks ungünstig, da diese sich durch zugefügte

Verwundungen schwächen. b) Die Doves erhalten immer 50% der Beute und verwunden sich nicht gegenseitig. c) Die Doves kämpfen immer und erzielen damit einen Anteil an der Beute. d) Die Doves werden immer seltener, ihr Anteil konvergiert gegen Null, wird diesen

Wert aber nie erreichen.

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Frage 4. Wieso kann ein Bourgeois besser abschneiden als ein Hawk?

a) Ein Bourgeois kämpft auf fremdem Territorium und erhält damit eine höhere Auszahlung als ein Hawk, der dort nicht kämpft.

b) Ein Bourgeois zieht sich zurück bei Kämpfen auf eigenem Territorium und vermeidet damit Verwundungen.

c) Ein Bourgeois kann im Vergleich zu einem Hawk auf seinem eigenen Territorium einen höheren Ertrag erzielen.

d) Im Gegensatz zu einem Hawk vermeidet der Bourgeois Verletzungen außerhalb seines Territoriums.

Frage 5. Lesen Sie den folgenden Text von Olson (1993: 568):

„In the 1920s, China was in large part under the control of various warlords. They were men who led some armed band with which they conquered some territory and who then appointed themselves lords of that territory. They taxed the population heavily and pocketed much of the proceeds. The warlord Feng Yu-hsiang was noted for the exceptional extent to which he used his army for suppressing bandits and for his defeat of the relatively substantial army of the roving bandit, White Wolf. Apparently most people in Feng's domain found him much preferable to the roving bandits. “

Wie interpretieren Sie diese Darstellung im Lichte des Hawk-Dove-Bourgeois-Spieles? a) Feng You-hsiang wird von der Bevölkerung bevorzugt, weil er zwar ein Hawk ist,

aber seine Kämpfe ohne Grausamkeiten durchführt. b) Feng You-hsiang wird von der Bevölkerung bevorzugt, weil er seine Bevölkerung

verteidigt in der Art, wie ein Bourgeois sein Territorium verteidigt. c) Feng You-hsiang wird von der Bevölkerung bevorzugt, weil er ein Dove ist. d) Feng You-hsiang wird von der Bevölkerung bevorzugt, weil White Wolf ein Bourgeois

ist.

Frage 1. b) Frage 2. b) Frage 3. a) Frage 4. d) Frage 5. b)

Lösung:

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Anhang 2: Klausur WS 2010/11

Frage 1. Das Hawk-Dove-Spiel wird auch bezeichnet als

a) Public-Goods Game b) Prisoner’s Dilemma c) Chicken-Game d) Ultimatum-Spiel

Frage 2. Im Film „Rebel without a cause“

a) verhält sich der Gegner von James Dean als Dove. b) bezieht James Dean schwere Verletzungen, weil er sich als Hawk verhält. c) verhält sich James Deans Gegner als Hawk und stirbt. d) versucht James Dean, als Bourgeois sein Territorium zu verteidigen.

Frage 3. Wann rechnen Sie immer mit einem Anstieg der Hawk-Population bei einer evolutionär stabilen Strategie (ESS)? a) Der Wert der Beute steigt, bleibt aber kleiner das der Wert der Verletzung. b) Der Wert der Beute sinkt. c) Die Einbuße durch eine Verletzung wird größer d) Die Einbuße durch eine Verletzung wird kleiner.

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Frage 4. Wieso kann ein Bourgeois besser abschneiden als Dove?

a) Ein Bourgeois kämpft auf fremdem Territorium und erhält damit eine höhere Auszahlung als ein Dove, der dort nicht kämpft.

b) Im Gegensatz zu einem Dove vermeidet ein Bourgeois Kämpfe auf eigenem Territorium und bezieht dort keine Verwundungen.

c) Ein Bourgeois lässt sich im Vergleich zu einem Dove auf eigenem Territorium die Beute nicht wegnehmen.

d) Anders als ein Dove bezieht ein Bourgeois Verletzungen außerhalb seines Territoriums

Frage 5. Lesen Sie den folgenden Text aus der FTD vom 13.08.2007:

„...Dänemark schickte in der Nacht zum Sonntag von Norwegen aus ein Forschungsschiff zum Nordpol ... 45 Wissenschaftler aus Dänemark und Schweden sollen in den kommenden vier Wochen mit seismografischen Messungen Belege für die Kopenhagener Auffassung suchen, dass der Kontinentalsockel am Pol mit der zu dem skandinavischen Land gehörenden halbautonomen Insel Grönland verbunden ist. Zur Bekräftigung der Moskauer Besitzansprüche begannen dagegen russische Forscher mit der Untersuchung des Lomonossow-Gebirges im Nordpolarmeer. Das berichtete die Agentur Itar-Tass gestern aus Murmansk. Die Wissenschaftler hätten eine Unterwassersonde mit Videokameras abgesenkt, um den Grund zu erforschen. Russland will beweisen, dass das Unterwassergebirge mit dem russischen Festlandsockel verbunden ist.“

Wie interpretieren Sie dieses Ereignis im Lichte des Hawk-Dove-Bourgeois-Spieles? a) Russland verhält sich wie ein Löwe, der mit seiner Geruchsmarke sein Territorium

abgrenzt und dieses damit vergrößern möchte. b) Russland versucht, als Hawk zu erscheinen während Dänemark und Schweden sich mit

Rolle des Dove zufriedengeben. c) Russland weiß, dass es auf fremdem Territorium steht und verhält sich dort als

Bourgeois. d) Dänemark und Schweden sind Bourgeois und reklamieren den Nordpol für sich

während Russland als Dove letztlich einem Konflikt aus dem Weg gehen wird.

Lösung:

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Anhang 3: Klausur WS 2011/12

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Lösung: