Upload
others
View
1
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Profen- und Arylessigsäure-Derivate als Strukturanaloga
endogener Cannabinoide
DIPLOMARBEITzur Erlangung des akademischen Grades
Diplompharmazeut
dem
Fachbereich Pharmazeutische Chemie
der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg
vorgelegt
von
Tobias Rogosch
aus Werl
1. Gutachter Prof. Dr. P. Nuhn
Fachbereich Pharamzie der Martin-Luther-Universität, Halle
2. Gutachter Prof. Dr. P. Imming
Fachbereich Pharmazie der Philipps-Universität, Marburg
Marburg/Lahn, im August 2003
Danksagung
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Herrn Prof. Dr. Imming bedanken.
Als Betreuer dieser Arbeit war er jeder Zeit ein guter Ansprechpartner. Durch zahlreiche Anre-
gungen trug er maßgeblich zum Gelingen dieser Arbeit bei.
Herrn Prof. Dr. Nuhn danke ich für die Unterstützung und Mitbetreuung meiner Arbeit.
Herrn Priv. Doz. Dr. Kathmann (Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Universität
Bonn) danke ich für die Bestimmung der Affinität der Verbindungen zu CB1-Rezeptoren.
Inhaltsverzeichnis i
Inhaltsverzeichnis
I. THEORETISCHER TEIL.............................................................................................................................1
1. ZUSAMMENFASSENDE EINLEITUNG UND ZIELSETZUNG................................................................................1
2. CANNABINOID-REZEPTOREN UND LIGANDEN...............................................................................................2
3. COX (CYCLOOXYGENASE) UND LIGANDEN .................................................................................................6
4. AUFGABENSTELLUNG ...................................................................................................................................8
5. SYNTHESEN ..................................................................................................................................................9
6. AFFINITÄTSMESSUNGEN .............................................................................................................................11
7. AUSBLICK, WEITERE ARBEITEN..................................................................................................................12
II. EXPERIMENTELLER TEIL .....................................................................................................................13
1. ALLGEMEINE VORBEMERKUNGEN..............................................................................................................13
1.1 Chromatographie ..................................................................................................................................13
1.2 Analytik .................................................................................................................................................13
2. ALLGEMEINE VORSCHRIFTEN.....................................................................................................................15
2.1 AV 1: Synthese der Pentafluorphenolester............................................................................................15
2.2 AV 2: Synthese der Ethanolamide.........................................................................................................15
3. EINZELVERBINDUNGEN ..............................................................................................................................16
3.1 S-Naproxen-pentafluorphenylester .......................................................................................................16
3.2 S-Naproxen-ethanolamid......................................................................................................................17
3.3 R-Naproxen pentafluorphenylester .......................................................................................................18
3.4 R-Naproxen-ethanolamid......................................................................................................................19
3.5 S-Ibuprofen pentafluorphenylester........................................................................................................20
3.6 S-Ibuprofen-ethanolamid......................................................................................................................21
3.7 Indometacin pentafluorphenylester.......................................................................................................22
3.8 Indometacin-ethanolamid .....................................................................................................................23
3.9 S-Flurbiprofen pentafluorphenylester...................................................................................................25
3.10 S-Flurbiprofen-ethanolamid .................................................................................................................26
3.11 R-Ibuprofen pentafluorphenylester.......................................................................................................27
3.12 R-Ibuprofen-ethanolamid......................................................................................................................28
3.13 R-Flurbiprofen pentafluorphenylester ..................................................................................................29
3.14 R-Flurbiprofen-ethanolamid .................................................................................................................30
4. AFFINITÄTSMESSUNG .................................................................................................................................31
III. LITERATURVERZEICHNIS.....................................................................................................................33
Inhaltsverzeichnis ii
Verzeichnis der Abkürzungen iii
Verzeichnis der Abkürzungen:
2-AG 2-Arachidonylglycerol
AcOH Essigsäure
Bmax Maximale Bindungskapazität
t-BuOMe tert. Butylmethylether
cAMP cyclisches Adenosin-3', 5'-monophosphat
CB Cannabinoid-Rezeptor
cGMP cyclisches Guanosin-3', 5'-monophosphat
COX Cyclooxygenase
dc dünnschichtchromatographisch
DCC Dicyclohexylcarbodiimid
DCU Dicyclohexylharnstoff
ECS endogenes Cannabinoid System
EDTA Ethylendiamintetraessigsäure
EtOAc Ethylacetat
FAAH Fatty acid amidohydrolase (Fettsäure Amidhydrolase)
g Erdbeschleunigung; 9,81 m/s2
Ki Verdrängungskonstante
LM Lösungsmittel
NSAR Nichtsteroidale Antirheumatika
PI Phosphatidylinositol
RT Raumtemperatur
TMS Tetramethylsilan
Tris Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan
ZNS zentrales Nervensystem
Theoretischer Teil 1
I. Theoretischer Teil
1. Zusammenfassende Einleitung und Zielsetzung
Die Strukturaufklärung der Cyclooxygenase-1 (COX-1)1 und Cycloxygenase-2 (COX-2)
führte zu einem besserem Verständnis der Struktur-Wirkungs-Beziehungen der nichtsteroi-
dealen Antirheumatika (NSAR). Eine wichtige Gruppe von seit längerem auf dem Markt be-
findlichen NSARs sind die 2-Arylpropion- und Arylessigsäuren, wie zum Beispiel Ibuprofen,
Naproxen, Flurbiprofen (2-Arylpropionsäuren) und Indometacin (Arylessigsäure), die im
Rahmen dieser Arbeit verwendet wurden. Diese Substanzen inhibieren die Oxidation von
Arachidonsäure durch COX und sind dadurch analgetisch und antiphlogistisch wirksam. Bei
den Propionsäure-Derivaten besitzen die Konfigurationsisomere eine unterschiedlich starke
Wirkung. Schon in den 60er Jahren wurde eine deutlich größere Wirksamkeit des
S-(+)-Enantiomers des Naproxen gegenüber dem R-(-)-Enantiomer nachgewiesen.
Allerdings konnten bisher noch nicht alle Wirkungen und Nebenwirkungen zufriedenstellend
geklärt werden. Daraus ergab sich dann die Suche nach anderen bislang unbekannten Wirk-
mechanismen der NSARs. In den letzten Jahren wurden mehrere andere Mechanismen, z.B.
die Hemmung von NF-κB, untersucht. Bei diesen Untersuchungen wurde unter anderem beim
R-Ibuprofen auch eine analgetische Wirkung beobachtet. In üblichen Dosierungen erreicht
R-Ibuprofen nicht eine für COX-Hemmung ausreichende Konzentration in Körperflüssigkei-
ten; die Analgesie muß daher durch Angriff an einer anderen Stelle erfolgen.
Durch die Entdeckung der Arachidonsäuremetabolite als endogene Liganden der Cannabi-
noid-Rezeptoren und dem Nachweis von deren analgetischer Wirkung scheint es naheliegend,
eine Wirkung der COX-Inhibitoren – als Arachidonsäure-Mimetika - an diesen Rezeptoren zu
vermuten. Am ehesten kommen Analoga der endogenen Cannabinoide in Frage, die im Zuge
der Verstoffwechselung der NSARs entstehen können.
Ziel dieser Arbeit war es, mögliche Metabolite dieser NSARs herzustellen und auf Affinität
zu Cannabinoid-Rezeptoren zu testen.
(1) Picot et al. Nature 1994, 367, 243-249
Theoretischer Teil 2
2. Cannabinoid-Rezeptoren und Liganden
Die Isolierung und Strukturaufklärung des Hauptwirkstoffs von Cannabis sati-
va, ∆9-Tetrahydrocannabinol, Mitte der 1960er Jahre2 markierte einen Meilenstein im Ver-
ständnis der Wirkung von Cannabis-Produkten. Aber es hat danach noch Jahre gedauert, bis
das endogene Cannabinoid-System (ECS) charakterisiert war.3 1988 wurden erstmals eindeu-
tige Beweise für die Existenz von spezifischen Bindestellen für Cannabinoide im Gehirn von
Ratten erbracht4.
Das endogene-Cannabinoid System ist hauptsächlich für die Wirkung der Cannabinoide ver-
antwortlich. Es besteht aus zwei G-Protein-gekoppelten membranständigen Rezeptoren -
Cannabinoid-Rezeptor 1 (CB1)5 und Cannabinoid-Rezeptor 2 (CB2)6 - und den endogenen
Liganden (Endocannabinoiden) wie Anandamid (Arachidonylethanolamid)7, 2-Arachidonyl-
glycerol8 und Noladinether (2-Arachidonylglycerylether)9 sowie einem Inaktivierungssystem.
Diese Endocannabinoide sind keine Peptide wie die endogenen Liganden anderer G-Protein
gekoppelter Rezeptoren, sondern Derivate des nicht-oxidativen Metabolismus einer Fettsäure
und werden zur Familie der Eicosanoide gerechnet.
Abb. 2.1 Biosynthese und Abbau von 2-Arachidonylglycerol
(2) Mechoulam et al. Tetrahedron 1965, 21, 1223-1229 (6) Munro et al. Nature 1993, 365, 61-65
(3) Martin et al. J Pharmacol Exp Ther 2002, 301, 790-796 (7) Devane et al. Science 1992, 258, 1946-1949
(4) Devane et al. Mol Pharmacol 1988, 34, 605-613 (8) Sugiura et al. Biochem Biophys Res Commun 1995, 215, 89-97
(5) Matsuda et al. Nature 1990, 346, 561-564 (9) Hanus et al. Proc Natl Acad Sci U S A 2001, 98, 3662-3665
Phosphatidylinositolbiphosphat (PIP2)
Phosphatidylinositol (PI)
Diacylglyerol Lysophosphatidylinositol (LysoPI)
2-Arachidonylglycerol
Triacylglycerol
PA, PC, PE
Phospholipase C Phospholipase A1
Diacylglycerollipase
Monoacylglycerolacyltransferase
Phospholipase C
Arachidonsäure2-Arachidonyl LPA
Phosphatase MonoacylglycerolkinaseMonoacylglycerollipase
PA
CDP-diacylglycerol
PC, PE
Theoretischer Teil 3
2-Arachidonylglycerol wird auf zwei verschiedenen Wegen gebildet (Abb. 2.1). Der erste
Stoffwechselweg besteht aus der schnellen Hydrolyse Phosphatidylinositols (PI) durch die
Phospholipase C und der nachfolgenden Hydrolyse des entstandenen Diacylglycerols durch
die Diacylglycerollipase.10
Beim zweiten Weg wird PI zuerst durch die Phospholipase A1 zu LysoPI hydrolysiert und
anschließend durch die Phospholipase C zu 2-AG.11
Abb. 2.2 Biosynthese und Abbau von Anandamid
Auch für die Biosynthese von Anandamid sind zwei Stoffwechselwege bekannt (Abb. 2.2).
Die erste – weniger wichtige – Variante ist die direkte N-Acylierung von Ethanolamid durch
die Anandamid-Amidhydrolase/Fettsäure-Amidhydrolase, die eigentlich für den Abbau von
(10) Prescott et al. J Biol Chem 1983, 258, 764-769 (14) Vogel et al. J Neurochem 1993, 61, 352-355
(11) Ueda et al. J Neurochem 1993, 61, 1874-1881 (15) Felder et al. Proc Natl Acad Sci U S A 1993, 90, 7656-7660
(12) Kurahashi et al.. Biochem Res Commun 1997, 237, 512-515 (16) Childers et al. Biochem Pharmacol 1994, 47, 711-715
(13) Schmid et al. Prog Lipid Res 1990, 29, 1-43 (17) Bayewitch et al. FEBS Lett 1995, 375, 143-147
O
OO
P OO
O
O
R1R2
OCH2
CH2
NH2 O
OO
P OO
OR3
OX
O
ONH
CH2
CH2
O
OO
P OO
O
O
R1R2
OO
OHO
PO
OR3
OO X
O
OO
P OHO
O
O
R1R2
O
ONH
CH2
CH2
OHO
OH
NH2CH2
CH2
OH
+
Ca2+ Transacylase
Phosphatidylethanolamin (PE) Phospholipid (1-O-arachidonyl)
+
N-arachidonyl PE Lysophospholipid
Phosphodiesterase
+Anandamid Arachidonsäure
Ethanolamid
FAAH
Theoretischer Teil 4
Anandamid verantwortlich ist, bei genügent hoher Arachidonsäure- und Ethanolamin-
konzentration aber auch die Synthese katalysiert.12
Anandamid wird hauptsächlich durch die Umsetzung von N-Arachidonyl-Phosphatidyl-
ethanolamin durch die Phosphodiesterase gebildet werden. Dieser Weg ist der Hauptsynthe-
seweg für verschiedene N-Acylethanolamide wie z.B. N-Palmityl- und N-Stearyl-
ethanolamid.13
Die beiden Cannabinoid-Rezeptoren sind über inhibitorische G-Proteine (Gi-Proteine) an die
Adenylatcyclase gekoppelt14-17 und verhindern so die Umwandlung von Adenosinmonophos-
phat (AMP) in cyclisches AMP (cAMP).
CB1-Rezeptoren wurden erstmals 1990 geklont, weisen sieben Transmembrandomänen auf,
bestehen aus 472 Aminosäuren5 und kommen hauptsächlich im zentralen Nervensystem
(ZNS) vor, vorwiegend auf Interneuronen in Regionen, die für Motorik, Schmerzempfinden
und Lernen zuständig sind; eine weiter Funktion ist die Regulierung der Neurotransmitter-
Freisetzung durch die negative Beeinflussung von spannungsgesteuerten Ca2+-Kanälen des
N-, P/Q- und L-Typs15,18-20 und die positive Beeinflussung von A-Typ und einwärts gerichte-
ten K+-Kanälen19,21,22. Es wird auch die Freisetzung von Arachidonsäure bewirkt23,24.
CB2-Rezeptoren wurden 1993 geklont, weisen auch sieben Transmembrandomänen auf, be-
stehen aus 360 Aminosäuren6 und sind im Immunsystem in Mastzellen, B- und
T-Lymphozyten lokalisiert. Ihre Funktion ist noch nicht eindeutig geklärt, aber sie scheinen
die Cytokin-Freisetzung zu beeinflussen.
CB1- und CB2-Rezeptoren sind zu 44% identisch (in den Transmembrandomänen zu 68%).
Es gibt inzwischen auch Beweise, daß noch ein oder mehrere zusätzliche Cannabinoid-
Rezeptoren existieren25-27. Darauf soll im Rahmen dieser Arbeit aber nicht weiter eingegan-
gen werden.
Das Inaktivierungs-System besteht aus der Wiederaufnahme von Anandamid und dem intra-
zellulärem Metabolismus durch die Fettsäureamidhydrolase (FAAH)28.
Das ECS ist an der Regulierung einer Vielzahl an physiologischen Funktionen beteiligt, wie
Antinozizeption, Gehirnentwicklung, Gedächtnis, retrograde neuronale Kommunikation,
(18) Mackie et al. Mol Pharmacol 1993, 44, 498-503 (22) McAllister et al. J Pharmacol Exp Ther 1999, 291, 618-626
(19) Mackie et al. J Neurosci 1995, 15, 6552-6561 (23) Shivachar et al. Biochem Pharmacol 1996, 51, 669-676
(20) Gebremedhin et al. Am J Physiol 1999, 276, 2085-2093 (24) Berdyshev et al. Eur J Pharmacol 1997, 330, 231-240
(21) Felder et al. Mol Pharmacol 1995, 48, 443-450 (25) DiMarzo et al. J Neurochem 2000, 75, 2434-2444
Theoretischer Teil 5
Kontrolle der Motorik, kardiovaskuläre und immunologische Regulierung und Zellproliferati-
on.
In Folge dessen sind Verbindungen, die das ECS beeinflussen, potentielle Therapeutika für
die Behandlung von verschiedenen neurodegenerativen Krankheiten wie Multipler Sklerose29
oder Chorea Huntington30 und auch für die Behandlung von Schmerzen31. Auch zur Behand-
lung von Übergewicht, das als eine der Hauptursachen für viele Erkrankungen, wie z.B. Dia-
betes Typ II und Hypertonie gilt, lassen sich CB-Antagonisten einsetzen.32,33
Abb. 2.3 Strukturformeln der Endocannabinoide
In Tabelle 2.1 sind die Ki Werte der Endocannabinoide aufgeführt.
Anandamid Noladinether 2-Arachidonylglycerol
CB1 89 34 21.2 9 58.3 34
CB2 371 34 >3000 9 145 34
Tab. 2.1: Ki [nM]
(26) Pertwee et al. . Life Sci 1999, 65, 597-605 (30) Lastres-Becker et al. Synapse 2002, 44, 23-35
(27) Breivogel et al. Mol Pharmacol 2001, 60, 155-163 (31) Giuffrida et al. J Pharmacol Exp Ther 2001, 298, 7-14
(28) Deutsch et al. Biochem Pharmacol 1993, 46, 791-796 (32) Druce et al. Curr Opin Clin Nutr Metab Care 2003, 6, 361-367
(29) Baker et al. Faseb J 2001, 15, 300-302 (33) Lange et al PCT Int. Appl.; (Solvay Pharmaceuticals). Wo, 2001
OOH
OH
Noladinether
O
O
OH
OH
2-Arachidonylglycerol
NH
OHO
Anandamid
Theoretischer Teil 6
3. COX (Cyclooxygenase) und Liganden
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen, Indometacin oder Naproxen werden
in therapeutischen Dosen für die Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Fieber ein-
gesetzt. Sie entfalten ihre Wirkung über die Hemmung der Cyclooxygenasen (COX)35. Bis-
lang sind zwei Isoenzyme der COX bekannt: COX-1, ein konstitutives Enzym in zahlreichen
Körpergeweben, und COX-2, ein induzierbares Enzym im Gehirn. Diese Enzyme katalysieren
die Umwandlung der Arachidonsäure, eine vierfach ungesättigte C20-Fettsäure, in
Prostaglandine. Prostaglandine sind Hormone, die lokal und in geringen Konzentrationen von
bestimmten Zelltypen freigesetzt werden und am Freisetzungsort über Membranrezeptoren
ihre Wirkung entfalten, z.T. auch von cAMP und cGMP vermittelt.
Die biologischen Effekte dieser Eicosanoide sind sehr vielfältig, dazu gehören u.a. die:
- Regulation der Gefäß-Muskulatur
- Regulation der Nierendurchblutung
- Regulation der Thrombocytenaggregation (TXA2, PGI2)
- Funktion als Schmerzmediatoren
- Funktion als Fieberinduktoren
- Bronchokonstriktion (PGF2α, PGD2, TXA4, PGG2)
- Bronchodilatation (PGE2, PGI2)
- Funktion als Modulatoren von Immunantworten
- Regulation im ovariellen Zyklus
- Regulation der Magenschleim- und Magensäureproduktion (PGE2, PGI2)
Aufgrund der Beteiligung an diesen physiologischen Vorgängen ist die selektive Hemmung
der erhöhten Prostaglandinfreisetzung bei pathophysiologischen Prozessen wie z.B. Entzün-
dungen oder Schmerz wünschenswert.
Die COX katalysieren die Umwandlung der Arachidonsäure in cyclische Endoperoxide
(Prostaglandin H2 und G2), der Vorstufe der Prostaglandine, Thromboxan A und Prostacyclin.
Dabei werden zwei Reaktionsschritte unterschieden, die durch verschiedene Domänen der
COX katalysiert werden (Abb.2.4).
(34) Pertwee Tocris Review No. 16 2001 (35) Laneuville et al. J Pharmacol Exp Ther 1994, 271, 927-934
Theoretischer Teil 7
- Die Cyclyoxygenase-Reaktion, bei der es zur Ausbildung des C-5 Ringsystems kommt
(PGG2)
- Die Peroxidase-Reaktion, bei der die Peroxidfunktion am C-15 zum Alkohol reduziert
wird (PGH2)
Abb. 2.4 Arachidonsäure-Kaskade
Hinweise auf ein weiteres Isoenzym wurden 1997 erstmals entdeckt. COX-3 wird vom selben
Gen wie COX-1 codiert, nur das Splicing der RNA ist verschieden. Durch das Beibehalten
des ersten Introns könnte die Faltung, Dimerisierung und die Bindetasche verändert wer-
den.36,37
(36) Chandrasekharan et al. Proc.Natl.Acad.Sci.USA 2002, 99, 13926-13931 (37) Schwab et al. The Lancet 2003, 361, 981-982
Phospholipide
Phospholipase A2
AnandamidFAAH
Arachidonsäure
LipoxygenaseCOX-1 und COX-2
PGG2 HPETE
HETE
Leukotriene
PER
PGH2
PGD2
PGE2
PGF2a PGI2TXA2
2-Arachidonylglycerol
Monoacylglycerollipase
Theoretischer Teil 8
4. Aufgabenstellung
Ibuprofen und Flurbiprofen inhibieren die Fettsäureamidhydrolase, die für die Hydrolyse von
Anandamid zu Arachidonsäure und Ethanolamid verantwortlich ist. Hierbei fällt auf, daß das
R-(-)-Enantiomer des Ibuprofens eine etwa zwei- bis dreifache Potenz gegenüber dem S-(+)-
Enantiomer hat38. Beim Flurbiprofen sind beide Enantiomere equipotent.
Durch die Inhibition von sowohl COX wie auch FAAH steigt die Arachidonsäure-
Konzentration und damit auch die Anandamidsynthese und gleichzeitig wird auch der Abbau
von Anandamid verlangsamt. Dies deutet auf eine indirekte analgetische Wirkung der NSAR
über das Endocannabinoidsystem hin. Versuche hierzu haben gezeigt, daß die durch Flurbi-
profen erzeugte Analgesie nur unbedeutend durch eine Coinjektion von PGE2 aufgehoben
wird; bei gleichzeitiger Gabe des selektiven CB1-Rezeptor-Blocker AM-251 wurde die Anal-
gesie allerdings fast vollständig aufgehoben39.
Neben der FAAH-Hemmung kommt eine direkte Wirkung von Profenmetaboliten an
CB-Rezeptoren in Frage. Deshalb sollten - wie schon eingangs dargelegt - im Rahmen dieser
Arbeit Arylessigsäure- und Arylpropionsäureanaloga des endogenen Cannabinoids Ananda-
mid synthetisiert werden.
Am ehesten kommen Analoga der endogenen Cannabinoide in Frage, die im Zuge der Ver-
stoffwechselung der NSAR entstehen können.
Ziel dieser Arbeit war es, mögliche Metabolite dieser NSARs herzustellen und auf Affinität
zu Cannabinoid-Rezeptoren zu testen.
Das präparative Vorgehen bei der Synthese der Ethanolamide ist in Abb. 5.1 gezeigt.
(38) Fowler et al. Arch Biochem Biophys 1999, 362, 191-196 (39) Ates et al. Eur J Neurosci 2003, 17, 597-604
Theoretischer Teil 9
5. Synthesen
Abb. 5.1 Syntheseplan der Ethanolamide
Der erste Schritt war eine Aktivierung der Carbonsäurefunktion der Arylpropionsäuren bzw.
Arylessigsäure (1a-g) mit N,N´-Dicyclocarbodiimid (DCC). Die aktivierten Säuren sind dann
mit Pentafluorphenol (2) (nukleophile Substitution) zu Pentafluorphenylestern (3a-g) umge-
setzt worden. Die entstandenen Ester sind sehr stabil gegenüber Sauerstoff-Nukleophilen,
reagieren aber gut mit Stickstoff-Nukleophilen.40
Dieser Schritt war notwendig, um die Entstehung von 2-Amino-ethylestern zu verhindern.
Anschließend wurden die Pentafluorphenylester (3a-g) mit Ethanolamin (4) zu den jeweiligen
Ethanolamiden (5a-g) umgesetzt.
Der Erfolg der Umsetzung wurde durch 1H-NMR, Massenspektroskopie und Elemantaranaly-
se bestätigt.
Die folgende Tabelle listet die synthetisierten Verbindungen mit dem zugrunde liegenden
Profen auf. Details der Synthese finden sich im experimentelle Teil.
(40) Imming et al. Arch Pharm 1995, 328, 87-91
OHR
O
OHF
F
FF
F
OF
F
FF
F
R
O
OH
NH2 NH
R
OOH+
+ DCC
in EtOAc
+
in CHCl3
1 2 3
4
5
Theoretischer Teil 10
R Substanzbezeichnung1 -OH S-(+)-Naproxen3 -O-C6F5 S-(+)-Naproxen-pentafluorphenylester5 -NH-CH2-CH2-OH S-(+)-Naproxen-ethanolamid1 -OH R-(-)-Naproxen3 -O-C6F5 R-(-)-Naproxen-pentafluorphenylester5 -NH-CH2-CH2-OH R-(-)-Naproxen-ethanolamid1 -OH S-(+)-Ibuprofen3 -O-C6F5 S-(+)-Ibuprofen-pentafluorphenylester5 -NH-CH2-CH2-OH S-(+)-Ibuprofen-ethanolamid
1 -OH Indometacin
3 -O-C6F5 Indometacin-pentafluorphenylester
5 -NH-CH2-CH2-OH Indometacin-ethanolamid
1 -OH S-(+)-Flurbiprofen
3 -O-C6F5 S-(+)-Flurbiprofen-pentafluorphenylester
5 -NH-CH2-CH2-OH S-(+)-Flurbiprofen-ethanolamid1 -OH R-(+)-Ibuprofen3 -O-C6F5 R-(+)-Ibuprofen-pentafluorphenylester
e
f
c
d
a
bO
R
O
O O
R
O
R
N
O
O
O Cl
R
F
O
R
O
R
Theoretischer Teil 11
R Substanzbezeichnung1 -OH S-(+)-Naproxen3 -O-C6F5 S-(+)-Naproxen-pentafluorphenylester5 -NH-CH2-CH2-OH S-(+)-Naproxen-ethanolamid1 -OH R-(-)-Naproxen3 -O-C6F5 R-(-)-Naproxen-pentafluorphenylester5 -NH-CH2-CH2-OH R-(-)-Naproxen-ethanolamid1 -OH S-(+)-Ibuprofen3 -O-C6F5 S-(+)-Ibuprofen-pentafluorphenylester5 -NH-CH2-CH2-OH S-(+)-Ibuprofen-ethanolamid
1 -OH Indometacin
3 -O-C6F5 Indometacin-pentafluorphenylester
5 -NH-CH2-CH2-OH Indometacin-ethanolamid
1 -OH S-(+)-Flurbiprofen
3 -O-C6F5 S-(+)-Flurbiprofen-pentafluorphenylester
5 -NH-CH2-CH2-OH S-(+)-Flurbiprofen-ethanolamid1 -OH R-(+)-Ibuprofen3 -O-C6F5 R-(+)-Ibuprofen-pentafluorphenylester5 -NH-CH2-CH2-OH R-(+)-Ibuprofen-ethanolamid
1 -OH R-(+)-Flurbiprofen
3 -O-C6F5 R-(+)-Flurbiprofen-pentafluorphenylester
5 -NH-CH2-CH2-OH R-(+)-Flurbiprofen-ethanolamid
g
e
f
c
d
a
bO
R
O
O O
R
O
R
N
O
O
O Cl
R
F
O
R
O
R
F
O
R
6. Affinitätsmessungen
Die Affinitätsmessungen wurden nach der Radioligandbindungsmethode von Kathmann et
al.41 durchgeführt. Zerebraler Cortex von männlichen Ratten wurde für die Gewinnung der
CB1-Rezeptoren benutzt. Diese wurden mit [3H]SR 141716, einem selektiven
CB1-Antagonisten, in einer Konzentration von 0.5 nM inkubiert, mit den Ethanolamiden ver-
setzt und anschließend die verbliebene Radioaktivität gemessen.
Die hier synthetisierten Verbindungen haben keine Affinität (Ki > 3 µM) zum CB1-Rezeptor.
(41) Kathmann et al. Naunyn Schmiedebergs Arch Pharmacol 1999, 359, 466-470
Theoretischer Teil 12
7. Ausblick, weitere Arbeiten
Eine Affinität der Ethanolamide der Profene zu CB1-Rezeptoren existiert nicht. Affinitäts-
Messungen an CB2-Rezeptoren, die in Bezug auf das Substrat weniger anspruchsvoll sind,
und an FAAH stehen noch aus.
Im Rahmen einer weiteren noch nicht abgeschlossenen Arbeit müssen noch andere Metabolite
der Profene, wie z.B. die symmetrischen Glycerolester – als Analoga von
2-Arachidonylglycerol – hergestellt und an diesen Rezeptoren und Enzymen getestet werden.
Erst danach läßt sich eine direkte Wirkung der Stoffwechselmetabolite der Profene auf das
ECS bestätigen oder ausschließen.
Experimenteller Teil 13
II. Experimenteller Teil
1. Allgemeine Vorbemerkungen
1.1 Chromatographie
Zur Dünnschichtchromatographie wurden DC-Fertigfolien Polygram SIL G/UV254 der Firma
Macherey-Nagel, Düren, verwendet. Die Detektion erfolgte im UV-Licht bei 254 nm.
Die Flash-Säulenchromatographie wurde entsprechend der Methode von Still et al.42 mit Kie-
selgel 60, Korngröße 40-63 µm (230-400 mesh ASTM) der Firma Merck, Darmstadt, durchge-
führt.
1.2 Analytik
NMR-Spektren: 1H- und 13C-Messungen wurden an einem Jeol JNM-GX-400 und Eclip-
se+ 500 durchgeführt. Die chemischen Verschiebungen sind in ppm angegeben und beziehen
sich auf die δ-Skala. Als Standards dienten internes Tetramethylsilan (TMS) oder das verwen-
dete Lösungsmittel. Zur Charakterisierung der Signale wurden folgende Abkürzungen verwen-
det:
s Singulett
d Duplett
dd Dublett von Dubletts
t Triplet
q Quartett
m Multiplett
(42) Still et al. J Org Chem 1978, 43, 2923-2925
Experimenteller Teil 14
Massenspektrometrie: Die Aufnahme der Massenspektren wurde mit einem doppelfokusie-
renden Sektorfeld-Massenspektrometer vom Typ VG 7070 H der Firma Vacuum Generators
(Elektronenstoßionisation, 70 eV) durchgeführt. Es sind relative Peakintensitäten angegeben.
Elementaranalysen: Die Elementaranalysen wurden mit einem CH-Analyser nach Salzer der
Firma Labormatic/Wösthoff und einem CHN-Autoanalyser der Firma Hewlett-Packard durch-
geführt.
Experimenteller Teil 15
2. Allgemeine Vorschriften
2.1 AV 1: Synthese der Pentafluorphenolester
Die entsprechende Arylpropionsäure bzw. Arylessigsäure (1a-g) wird in Ethylacetat (EtOAc)
gelöst und Pentafluorphenol (2) im Stoffmengenverhältnis 1:1 dazu gegeben. Der Reaktionsan-
satz wird auf 0 °C gekühlt, nach 3 min. wird Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) in 10%igem
Überschuß dazugegeben und 1 h bei 0°C gerührt. Nach etwa 10 min. fällt Dicyclohexylharn-
stoff (DCU) aus. Der Ansatz wird weitergerührt, bis er sich auf RT erwärmt hat. Anschließend
wird durch Zugabe von 2 ml H2O / 1 ml AcOH das restliche DCC umgesetzt. Zur Entfernung
des DCU wird filtriert und danach zur Trockne eingeengt.
Der Rückstand wird zur Reinigung per Flash-Chromatographie in dem jeweiligen Eluens auf-
genommen und über die Säule gereinigt. Die gereinigte Phase wird wieder zur Trockne einge-
engt und aus einem passenden LM auskristallisiert oder mit n-Pentan gewaschen und anschlie-
ßend an der Ölpumpe getrocknet.
2.2 AV 2: Synthese der Ethanolamide
Die entsprechenden Pentafluorphenolester (3a-g) werden in CHCl3 gelöst und Ethanolamin (4)
wird tropfenweise im Stoffmengenverhältnis 1:1 zugesetzt. Der Ansatz wird 1 h bei RT gerührt
und anschließend zur Trockne eingeengt.
Der Rückstand wird in 25 ml EtOAc / 10 ml HCl 3% aufgenommen und zweimal mit H2O und
gesättigter Kochsalz-Lösung gewaschen. Die EtOAc-Phase wird über MgSO4 getrocknet und
zur Trockene eingeengt. Die Reinigung erfolgt entweder über Umkristallisierung aus einem
passenden LM oder durch Flash-Chromatographie, Waschen mit n-Pentan und anschließendes
Trocknen an der Ölpumpe.
Experimenteller Teil 16
3. Einzelverbindungen
3.1 S-Naproxen-pentafluorphenylester
2-(6-Methoxy-naphthalen-2-yl)-propionsäure pentafluorphenyl ester
4.61 g (20 mmol) S-(+)-Naproxen (1a) werden gemäß AV 1 mit 3.68 g (20 mmol) Pentafluor-
phenol (2) und 4.6 g (22 mmol) DCC in 200 ml Ethylacetat umgesetzt.
Die Reinigung erfolgt per Flash-Chromatographie mit einem Gemisch von t-BuOMe / n-Hexan
(5:95). Nach dem Einengen zur Trockne wird der Rückstand aus n-Hexan umkristallisiert.
Eigenschaften: weißer, kristalliner Feststoff
Ausbeute: 5.71 g (72%)
EI-MS (70 eV / 210 °C): m/z (%) = 185 (100), 396 (M+) (54.0), 186 (15.3), 397 (12.4)
1H-NMR (500 MHz, CDCl3): δ = 7.76-7.72
7.44-7.42 (m, 6H, aromat. H-Atome)
7.17-7.13
4.22-4.18 (q, 1H, -CH-COO-)
3.91 (s, 3H, -OCH3 ),
1.72-1.71 (d, 3H, -CH3 )
C20H13F5O3 (396.33) : Ber.: C 60.60 H 3.30
Gef.: C 60.75 H 3.51
O
OH
O
OHF
FFF
F
O O
O
F
FF
FF
+ + DCCin Ethylacetat
1a 2 3a
Experimenteller Teil 17
3.2 S-Naproxen-ethanolamid
N-(2-Hydroxy-ethyl)-2-(6-methoxy-naphthalen-2-yl)-propionamid
4.75 g (12 mmol) S-Naproxen-pentafluorphenylester (3a) werden gemäß AV 2 mit 0.75 ml
(12 mmol) Ethanolamin (4) in 20 ml CHCl3 umgesetzt.
Die Reinigung erfolgt durch Umkristallisieren aus einem Gemisch von t-BuOMe / EtOAc
(3:1).
Eigenschaften: weißer, kristalliner Feststoff
Ausbeute: 2.10 g (64%)
EI-MS (70 eV / 300 °C): m/z (%) = 185 (100), 273 (M+) (54.5), 186 (34.6), 274 (10.8)
1H-NMR (500 MHz, CDCl3): δ = 7.67-7.62
7.35-7.33 (m, 6H, aromat. H-Atome)
7.13-7.08
6.04 (1H, -NH)
3.88 (s, 1H, -OCH3)
3.67-3.63 (q, 1H, -CH-CON-)
3.55 (2H, -CH2-OH)
3.33-3.21 (m, 2H, -CH2-NH-)
3.14 (1H, -OH)
1.55-1.53 (d, 3H, -CH3)
13C-NMR (125 MHz, CDCl3): δ = 175.7, 157.7, 136.2, 133.7, 129.2, 128.9, 127.5, 126.1,
119.1, 105.6, 62.2, 55.3, 46.3, 42.6, 18.5
C16H19NO3 (273.36) : Ber.: C 70.30 H 6.95 N 5.13
Gef.: C 70.31 H 6.76 N 5.68
O O
O
F
FF
FF
NH2OH
O O
NH
OH+in CHCl3
3a 4 5a
Experimenteller Teil 18
3.3 R-Naproxen pentafluorphenylester
2-(6-Methoxy-naphthalen-2-yl)-propionsäure pentafluorphenyl ester
4.61 g (20 mmol) R-(-)-Naproxen (1b) werden gemäß AV 1 mit 3.7 g (20 mmol) Pentafluor-
phenol (2) und 4.6 g (22 mmol) DCC in 200 ml Ethylacetat umgesetzt.
Die Reinigung erfolgt per Flash-Chromatographie mit einem Gemisch von t-BuOMe / n-Hexan
(5:95). Nach dem Einengen zur Trockne wird der Rückstand aus n-Hexan umkristallisiert.
Eigenschaften: weißer, kristalliner Feststoff
Ausbeute: 5.0 g (63%)
EI-MS (70 eV / 140 °C): m/z (%) = 185 (100), 396 (M+) (50.6), 186 (15.5), 397 (11.7)
1H-NMR (500 MHz, CDCl3): δ = 7.75-7.69
7.43-7.41 (m, 6H, aromat. H-Atome)
7.16-7.12
4.22-4.17 (q, 1H, -CH-COO-)
3.94-3.88 (s, 3H, -OCH3)
1.71-1.70 (d, 3H, -CH3)
C20H13F5O3 (396.33) : Ber.: C 60.60 H 3.30
Gef.: C 60.72 H 3.64
O
OH
O
OHF
FFF
F
O O
O
F
FF
FF
+ + DCCin Ethylacetat
1b 2 3b
Experimenteller Teil 19
3.4 R-Naproxen-ethanolamid
N-(2-Hydroxy-ethyl)-2-(6-methoxy-naphthalen-2-yl)-propionamid
3.96 g (10 mmol) R-Naproxen-pentafluorphenylester (3b) werden gemäß AV 2 mit 0.63 ml
(10 mmol) Ethanolamin (4) in 20 ml CHCl3 umgesetzt.
Die Reinigung erfolgt durch Umkristallisieren aus t-BuOMe / EtOAc (3:1).
Eigenschaften: weißer, kristalliner Feststoff
Ausbeute: 1.5 g (54%)
EI-MS (70 eV / 210 °C): m/z (%) = 185 (100), 273 (M+) (57.7), 186 (33.9), 274 (11.2)
1H-NMR (500 MHz, CDCl3): δ = 7.69-7.63
7.35-7.33 (m, 6H, aromat. H-Atome)
7.13-7.08
5.97 (1H, -NH)
3.88 (s, 3H, -OCH3)
3.67-3.64 (q, 1H, -CH-CON-)
3.57 (2H, -CH2-OH)
3.35-3.22 (m, 2H, -CH2-NH-)
2.99 (1H, -OH)
1.58-1.55 (d, 3H, -CH3)
13C-NMR (125 MHz, CDCl3): δ = 175.8, 157.7, 136.2, 133.7, 129.2, 128.8, 127.5, 126.1,
119.2, 105.6, 62.3, 55.3, 46.9, 42.6, 18.5
C16H19NO3 (273.36) : Ber.: C 70.30 H 7.02 N 5.13
Gef.: C 70.48 H 6.70 N 5.60
O O
O
F
FF
FF
NH2OH
O O
NH
OH+in CHCl3
3b 4 5b
Experimenteller Teil 20
3.5 S-Ibuprofen pentafluorphenylester
2-(4-Isobutyl-phenyl)-propionsäure pentafluorphenyl ester
4.13 g (20 mmol) S-(+)-Ibuprofen (1c) werden gemäß AV 1 mit 3.68 g (20 mmol) Pentafluor-
phenol (2) und 4.6 g (22 mmol) DCC in 200 ml Ethylacetat umgesetzt.
Die Reinigung erfolgt per Flash-Chromatographie mit einem Gemisch von t-BuOMe / n-Hexan
(2:8). Nach dem Einengen zur Trockne wird der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und an der
Ölpumpe getrocknet.
Eigenschaften: farbloses Öl
Ausbeute: 5.5 g (74%)
EI-MS (70 eV / 90 °C): m/z (%) = 161 (100), 162 (14.3), 189 (6.7), 118 (4.9), 372 (M+) (4.5)
1H-NMR (500 MHz, CDCl3): δ = 7.14-7.12 (m, 4H, aromat. H-Atome)
4.04-4.03 (q, 1H, -CH-COO-)
2.47-2.45 (d, 2H, (CH3)2-CH-CH2-)
1.86-1.83 (m, 1H, (CH3)2-CH-)
1.63-1.62 (d, 3H, -CH3)
0.89-0.87 (m, 6H, (CH3)2-CH-)
C19H17F5O2 (372.36) : Ber.: C 61.28 H 4.61
Gef.: C 60.56 H 4.61
OH
O
OHF
FFF
F
O
O
F
FF
FF
+ + DCCin Ethylacetat
1c 2 3c
Experimenteller Teil 21
3.6 S-Ibuprofen-ethanolamid
N-(2-Hydroxy-ethyl)-2-(4-isobutyl-phenyl)-propionamid
4.85 g (13 mmol) S-Ibuprofen-pentafluorphenylester (3c) werden gemäß AV 2 mit 0.81 ml
(13 mmol) Ethanolamin (4) in 20 ml CHCl3 umgesetzt.
Die Reinigung erfolgt durch Flash-Chromatographie mit EtOAc. Nach dem Einengen zur
Trockne wird der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und an der Ölpumpe getrocknet.
Eigenschaften: farbloses Öl
Ausbeute: 1.98 g (61%)
EI-MS (70 eV / 150 °C): m/z (%) = 161 (100), 162 (86.8), 118 (50.6), 103 (30.7), 249 (M+)
(22.1)
1H-NMR (500 MHz, CDCl3): δ = 7.17-7.07 (m, 4H, aromat. H-Atome)
6.00 (1H, -NH)
3.59 (m, 2H, -CH2-OH)
3.54-3.50 (q, 1H, -CH-CON-)
3.36-3.23 (m, 2H, -CH2-NH-)
3.11 (1H, -OH)
2.42-2.41 (d, 2H, (CH3)2-CH-CH2-)
1.83-1.80 (m, 1H, (CH3)2-CH-)
1.48-1.46 (d, 3H, -CH3)
0.87-0.84 (d, 6H, (CH3)2-CH-)
13C-NMR (125 MHz, CDCl3): δ = 175.9, 140.7, 138.3, 129.6, 127.4, 127.2, 62.2, 46.5, 45.0,
42.6, 30.1, 22.3, 18.5
C15H23NO2 (249.39) : Ber.: C 72.24 H 9.31 N 5.62
Gef.: C 71.94 H 9.16 N 5.84
NH2OH
O
NH
OHO
O
F
FF
FF
+in CHCl3
3c 4 5c
Experimenteller Teil 22
3.7 Indometacin pentafluorphenylester
[1-(4-Chloro-benzoyl)-5-methoxy-2-methyl-1H-indol-3-yl]-essigsäure pentafluorphenyl ester
4.65 g (13 mmol) Indometacin (1d) werden gemäß AV 1 mit 2.39 g (13 mmol) Pentafluorphe-
nol (2) und 3.14 g (15 mmol)DCC in 250 ml t-BuOMe umgesetzt.
Die Reinigung erfolgt durch Einengen auf ca. 40 ml und anschließendes Auskristallisieren las-
sen.
Eigenschaften: weißer, kristalliner Feststoff
Ausbeute: 5.90 g (86%)
EI-MS (70 eV / 240 °C): m/z (%) = 523 (M+) (100), 139 (75.5), 525 (M+) (36.8), 312 (30.8)
1H-NMR (500 MHz, CDCl3): δ = 7.67-7.64 (dd, 2H, aromat. H-Atome)
7.48-7.45 (dd, 2H, aromat. H-Atome)
6.94 (d, 1H, 4-H)
6.87-6.86 (d, 1H, 7-H)
6.70-6.67 (dd, 1H, 6-H)
4.00 (s, 2H, 3-CH2-)
3.83 (s, 3H, -OCH3)
2.42-2.40 (s, 3H, 2-CH3)
C25H15ClF5NO4 (523.86) : Ber.: C 57.31 H 2.89 N 2.67 Cl 6.77
Gef.: C 56.81 H 3.45 N 3.1 Cl 9.59
OHF
FFF
F
N
O
O
OH
O Cl
N
O
O
O Cl
OF
F F
F F+ + DCCin Ethylacetat
1d 2 3d
Experimenteller Teil 23
3.8 Indometacin-ethanolamid
2-[1-(4-Chloro-benzoyl)-5-methoxy-2-methyl-1H-indol-3-yl]-N-(2-hydroxy-ethyl)-acetamid
5.76 g (11 mmol) Indometacin-pentafluorphenylester (3d) werden gemäß AV 2 mit 0.68 ml
(12 mmol) Ethanolamin (4) in 30 ml CHCl3 umgesetzt.
Hier erfolgte beim Waschen mit H2O keine Phasentrennung. Deshalb wurde das EtOAc abge-
dampft und die verbleibende H2O-Phase filtriert. Der Rückstand wurde in EtOAc gelöst und
umkristallisiert.
Eigenschaften: weiß-gelblich, kristalliner Feststoff
Ausbeute: 1.98 g (45%)
EI-MS (70 eV / 380 °C): m/z (%) = 402 / 400 (M+) (35.7 / 100), 139 (90.5), 312 (73,7)
1H-NMR (500 MHz, CDCl3): δ = 7.65-7.63 (dd, 2H, aromat. H-Atome)
7.47-7.45 (dd, 2H, aromat. H-Atome)
6.88-6.87 (d, 1H, 4-H)
6.86-6.84 (d, 1H, 7-H)
6.69-6.67 (dd, 1H, 6-H)
6.04 (1H, -NH)
3.80 (s, 3H, -OCH3)
3.66-3.62 (m, 4H, -CH2-OH / 3-CH2-)
3.37-3.35 (m, 2H, CH2-NH-)
2.37 (s, 3H, 2-CH3)
13C-NMR (125 MHz, CDCl3): δ = 171.3, 168.3, 156.3, 139.6, 136.4, 133.5, 131.2, 130.9,
130.2, 129.2, 115.1, 112.6, 112.3, 100.8, 62.5, 55.8,
42.6, 32.1, 13.3
NH2OH
O
N
O
O
O Cl
F F
F
FF
O
N
O
O Cl
NH OH
+in CHCl3
3d 4 5d
Experimenteller Teil 24
C21H21ClN2O4 (400.89) : Ber.: C 62.91 H 5.29 N 6.99 Cl 8.84
Gef.: C 62.79 H 5.35 N 7.22 Cl 8.73
Experimenteller Teil 25
3.9 S-Flurbiprofen pentafluorphenylester
2-(2-Fluoro-biphenyl-4-yl)-propionsäure pentafluorphenyl ester
0.49 g (2 mmol) S-(+)-Flurbiprofen (1e) werden gemäß AV 1 mit 0.37 g (2 mmol) Pentafluor-
phenol (2) und 0.46 g (2.2 mmol) DCC in 20 ml Ethylacetat umgesetzt.
Die Reinigung erfolgt per Flash-Chromatographie mit einem Gemisch von t-BuOMe / n-Hexan
(5:95). Nach dem Einengen zur Trockene wird der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und an
der Ölpumpe getrocknet.
Eigenschaften: farbloses Öl
Ausbeute: 0.70 g (85%)
EI-MS (70 eV / 500 °C): m/z (%) = 199 (100), 410 (M+) (34.7), 200 (16.4), 163 (12.3)
1H-NMR (500 MHz, CDCl3): δ = 7.50-7.30 (m, 8H, aromat. H-Atome)
7.16-7.11
4.06-4.03 (q, 1H, -CH-COO-)
1.63-1.62 (d, 3H, -CH3)
C21H12F6O2 (410.33) : Ber.: C 61.47 H 2.95
Gef.: C 62.46 H 3.58
OH
O
F
OHF
FFF
F
O
O
F
FF
FFF
+ + DCCin Ethylacetat
1e 2 3e
Experimenteller Teil 26
3.10 S-Flurbiprofen-ethanolamid
2-(2-Fluoro-biphenyl-4-yl)-N-(2-hydroxy-ethyl)-propionamid
0.7 g (1.7 mmol) S-Flurbiprofen-pentafluorphenylester (3e) werden gemäß AV 2 mit 0.1 ml
(1.7 mmol) Ethanolamin (4) in 20 ml CHCl3 umgesetzt.
Nach dem Einengen zur Trockne erfolgt die Reinigung durch Waschen mit n-Pentan und
Trocknung an der Ölpumpe.
Eigenschaften: weiße, halbfeste Masse
Ausbeute: 0.33 g (68%)
EI-MS (70 eV / 180 °C): m/z (%) = 200 (100), 199 (41.4), 185 (26.5), 287 (M+) (24.4)
1H-NMR (500 MHz, CDCl3): δ = 7.52-7.34 (m, 8H, aromat. H-Atome)
7.16-7.10
6.06 (1H, -NH)
3.73-3.70 (t, 2H, -CH2-OH)
3.65-3.59 (q, 1H, -CH-CON-)
3.43-3.41 (m, 2H, -CH2-NH-)
1.58-1.54 (d, 3H, -CH3)
13C-NMR (125 MHz, CDCl3): δ = 175.3, 159.8 (1JCF = 249.5 Hz), 142.2, 135.2, 131.2, 128.9,
128.5,
127.8, 123.6, 115.4, 115.2, 62.4, 46.5, 42.7, 18.5
C17H18FNO2 (287.36) : Ber.: C 71.05 H 6.33 N 4.88
Gef.: C 70.83 H 6.24 N 4.73
NH2OH
O
NH
OH
F
O
O
F
FF
FFF
+in CHCl3
3e 4 5e
Experimenteller Teil 27
3.11 R-Ibuprofen pentafluorphenylester
2-(4-Isobutyl-phenyl)-propionsäure pentafluorphenyl ester
0.41 g (2 mmol) R-(-)-Ibuprofen (1f) werden gemäß AV 1 mit 0.37 g (2 mmol) Pentafluorphe-
nol (2) und 0.46 g (2.2 mmol) DCC in 20 ml EtOAc umgesetzt.
Die Reinigung erfolgt per Flash-Chromatographie mit einem Gemisch von t-BuOMe / n-Hexan
(2:8). Nach dem Einengen zur Trockne wird der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und an der
Ölpumpe getrocknet.
Eigenschaften: farbloses Öl
Ausbeute: 0.63 g (84%)
EI-MS (70 eV / 70 °C): m/z (%) = 161 (100), 162 (14.5), 189 (6.2), 119 (5.2), 372 (M+) (4.0)
1H-NMR (500 MHz, CDCl3): δ = 7.26-7.13 (m, 4H, aromat. H-Atome)
4.04-4.01 (q, 1H, -CH-COO-)
2.47-2.45 (d, 2H, (CH3)2-CH-CH2-)
1.88-1.82 (m, 1H, (CH3)2-CH-)
1.63-1.62 (d, 3H, -CH3)
0.90-0.88 (d, 6H, (CH3)2-CH-)
C19H17F5O2 (372.36) : Ber.: C 61.28 H 4.61
Gef.: C 62.2 H 4.78
OH
O
OHF
FFF
F
O
O
F
FF
FF
+ + DCCin Ethylacetat
1f 2 3f
Experimenteller Teil 28
3.12 R-Ibuprofen-ethanolamid
N-(2-Hydroxy-ethyl)-2-(4-isobutyl-phenyl)-propionamid
0.63 g (1.7 mmol) R-Ibuprofen-pentafluorphenylester (3f) werden gemäß AV 2 mit 0.1 ml
(1.7 mmol) Ethanolamin (4) in 20 ml CHCl3 umgesetzt.
Die Reinigung erfolgt durch Flash-Chromatographie mit EtOAc. Nach dem Einengen zur
Trockne wird der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und an der Ölpumpe getrocknet.
Eigenschaften: farbloses Öl
Ausbeute: 0.30 g (71%)
EI-MS (70 eV / 200 °C): m/z (%) = 162 (100), 161 (90.3), 120 (52.9), 106 (31.6), 249 (M+)
(25.1)
1H-NMR (500 MHz, CDCl3): δ = 7.19-7.10 (m, 4H, aromat. H-Atome)
5.89 (1H, -NH)
3.68-3.66 (t, 2H, -CH2-OH)
3.59-3.57 (q, 1H, -CH-CON-)
3.37-3.36 (m, 2H, -CH2-NH-)
2.45-2.43 (d, 2H, (CH3)2-CH-CH2-)
1.85-1.82 (m, 1H, (CH3)2-CH-)
1.52-1.51 (d, 3H, -CH3)
0.92-0.88 (d, 6H, (CH3)2-CH-)
13C-NMR (125 MHz, CDCl3): δ = 176.6, 141.0, 138.0, 129.8, 127.3, 62.7, 46.6, 45.0, 42.8,
30.1, 22.4, 18.4
C15H23NO2 (249.39) : Ber.: C 72.24 H 9.31 N 5.62
Gef.: C 71.89 H 8.96 N 5.71
NH2OH
O
O
F
FF
FF
O
NH
OH+in CHCl3
3f 4 5f
Experimenteller Teil 29
3.13 R-Flurbiprofen pentafluorphenylester
2-(2-Fluoro-biphenyl-4-yl)-propionsäure pentafluorphenyl ester
0.49 g (2 mmol) R-(-)-Flurbiprofen (1g) werden gemäß AV 1 mit 0.37 g (2 mmol) Pentafluor-
phenol (2) und 0.46 g (2.2 mmol) DCC in 20 ml EtOAc umgesetzt.
Die Reinigung erfolgt per Flash-Chromatographie mit einem Gemisch von t-BuOMe / n-Hexan
(5:95). Nach dem Einengen zur Trockne wird der Rückstand mit n-Pentan gewaschen und an
der Ölpumpe getrocknet.
Eigenschaften: farbloser, kristalliner Feststoff
Ausbeute: 1.00 g (62%)
EI-MS (70 eV / 160 °C): m/z (%) = 410 (M+) (100), 200 (66.1), 411 (23.0), 184 (14.0)
1H-NMR (500 MHz, CDCl3): δ = 7.57-7.38 (m, 8H, aromat. H-Atome)
7.24-7.18
4.13-4.10 (q, 1H, -CH-COO-)
1.70 (d, 3H, -CH3)
C21H12F6O2 (410.33) : Ber.: C 61.47 H 2.95
Gef.: C 62.15 H 3.9
OH
O
F
OHF
FFF
F
O
O
F
FF
FFF
+ + DCCin Ethylacetat
1g 2 3g
Experimenteller Teil 30
3.14 R-Flurbiprofen-ethanolamid
2-(2-Fluoro-biphenyl-4-yl)-N-(2-hydroxy-ethyl)-propionamid
0.62 g (1.5 mmol) R-Flurbiprofen-pentafluorphenylester (3g) werden gemäß AV 2 mit 0.09 ml
(1.5 mmol) Ethanolamin (4) in 20 ml CHCl3 umgesetzt.
Nach dem Einengen zur Trockne erfolgt die Reinigung durch Waschen mit n-Pentan und
Trocknung an der Ölpumpe.
Eigenschaften: weiße, halbfeste Masse
Ausbeute: 0,37 g (64%)
EI-MS (70 eV / 260 °C): m/z (%) = 200 (100), 199 (47.6), 287 (M+) (36.9), 185 (25.3), 90
(16.9)
1H-NMR (500 MHz, CDCl3): δ = 7.46-7.28 (m, 8H, aromat. H-Atome)
7.10-7.04
6.04 (1H, -NH)
3.66-3.64 (t, 2H, -CH2-OH)
3.59-3.54 (q, 1H, -CH-CON-)
3.37-3.33 (m, 2H, -CH2-NH-)
1.50-1.48 (d, 2H, -CH3)
13C-NMR (125 MHz, CDCl3): δ = 175.4, 159.8 (1JCF = 249.5 Hz), 142.1, 135.2, 131.2, 128.9,
128.5,
127.8, 123.6, 115.4, 115.2, 62.3, 46.5, 42.7, 18.4
C17H18FNO2 (287.36) : Ber.: C 71.05 H 6.33 N 4.88
Gef.: C 70.78 H 6.12 N 4.54
NH2OH
O
NH
OH
F
O
O
F
FF
FFF
+in CHCl3
3g 4 5g
Experimenteller Teil 31
4. Affinitätsmessung
Für die Experimente wurden männliche Wistar-Ratten verwendet. Die Tiere wurden durch De-
kapitation getötet, das Gehirn entnommen und der zerebrale Kortex wurde sofort präpariert.
Der Hirnkortex wurde mit Hilfe eines Potter-Elvehjem-Gerätes (Glaszylinder mit rotierendem
Teflonpistill) bei 1200 U/min mit 10 Auf- und Ab-Bewegungen pro Minute in 25 Volumentei-
len eines eiskalten Tris-HCl-Puffers (Tris 50 mmol/l; pH 7,5; EDTA 5 mmol/l; Saccharose
10,27%; 4°C) 1 Minute lang homogenisiert. Anschließend wurde das Homogenat in einer
Kühlzentrifuge (Beckman J2-21) bei 3500 U/min, entsprechend 1000 g, für eine Dauer von
10 Minuten bei 4°C zentrifugiert. Der Überstand wurde abermals für 10 Minuten bei
21.000 U/min, entsprechend 35.000 g, und 4°C zentrifugiert. Das so gewonnene Pellet wurde
dreimal mit 10 Volumenteilen des Tris-HCl-Puffers (Tris 50 mmol/l; pH 7,5; EDTA 5 mmol/l)
gewaschen, wobei es bei 25°C 10 Minuten stehengelassen und anschließend 10 Minuten bei
35.000 g und 4°C zentrifugiert wurde. Dieses Pellet P2 wurde abermals mit dem Potter-
Elvehjem bei 1200 U/min und 10 Auf- und Ab-Bewegungen 1 Minute lang homogenisiert und
in Portionen zu je 5,0 ml bei -80°C eingefroren.
Die Bindungsexperimente wurden mit einem Tris-HCl-Puffer (Tris 50 mmol/l; pH 7,5; EDTA
5 mmol/l) in einem endgültigen Reaktionsansatz von 0,5 ml in Eppendorf-Reaktionsgefäßen
(2,0 ml) durchgeführt. Es wurden für die Verdrängungsexperimente jeweils 200 µl Tris-HCl-
Puffer, 50 µl [3H]-SR-141716 und 50 µl der zu untersuchenden Substanz in entsprechender
Konzentration vorgelegt und mit Zugabe von 200 µl des Proteinhomogenates, zwischen 0,2 -
0,3 mg Protein enthaltend, wurde die Reaktion gestartet. [3H]- SR-141716 wurde für die Ver-
drängungsexperimente in einer Konzentration von 0,2 nmol/l verwendet. Die Inkubation bei
30°C in einem Wasserbad (GFL 1003) wurde nach einer Dauer von 40 Minuten durch rasche
Vakuumfiltration mit einem Inotech Cell Harvester über, mit 0,3 % Polyethylenimin vorbe-
handelten,43 Whatman GF/C-Filtern mit einem Restdruck von 400 mbar beendet. Die Inkubati-
onsgefäße und GF/C-Filter wurden anschließend mit jeweils dreimal 2 ml Tris-HCl-Puffer
(Tris 50 mmol/l; pH 7,5; EDTA 5 mmol/l; 4°C) gewaschen. Die Filter wurden in Mini Poly-Q
Vials mit je 6,0 ml Szintillatorflüssigkeit (Ready-Gel® ) versetzt, 12 Stunden geschüttelt und
die Radioaktivität wurde durch Flüssigkeitsszintillationszählung (Beckman LS 6000TA) be-
stimmt.
(43) Bruns et al. Anal Biochem 1983, 132, 74-81
Experimenteller Teil 32
Bestimmung der Affinität Ki des Cannabinoid CB1 Rezeptors (3H-SR 141716) an Rattenhirn-
cortexmembranen
Substanz Mr Ki Bmax (pmol/mg P.)
SR 141716 2.88 ± 0.7 nM 0.55 ± 0.02
S-(+)-Naproxen-ethanolamid (TR 02) 273.36 > 3 µM -
R-(-)-Naproxen-ethanolamid (TR 04) 273.36 > 3 µM -
S-(+) Ibuprofen-ethanolamid (TR 06) 249.39 > 3 µM -
Indomethacin-ethanolamid (TR 08) 400.89 > 3 µM -
S-(+)-Flurbiprofen-ethanolamid (TR 10) 287.36 > 3 µM -
R-(-)-Ibuprofen-ethanolamid (TR 14) 249.39 > 3 µM -
R-(-)-Flurbiprofen-ethanolamid (TR16) 287.36 > 3 µM -
Keine der oben genannten Substanzen hatte eine Affinität zum Cannabinoid CB1 Rezeptor.
Alle Bindungsversuche wurde in Dreifachbestimmung (n = 3) durchgeführt.
-10 -9 -8 -7 -6 -5
0
50
100TR 04
TR 08TR 10
TR 02
TR 06
TR 12TR 14SR 141716
Drug (log M)
Spec
ific
3 H-S
R 1
4171
6bi
ndin
g (%
of c
ontr
ols)
Literaturverzeichnis 33
III. Literaturverzeichnis
(1) Picot, D.; Loll, P. J.; Garavito, R. M. The X-ray crystal structure of the membrane pro-tein prostaglandin H2 synthase-1. Nature 1994, 367, 243-249.
(2) Mechoulam, R.; Gaoni, Y. Hashish. IV. The isolation and structure of cannabinolic,cannabidiolic and cannabigerolic acids. Tetrahedron 1965, 21, 1223-1229.
(3) Martin, B. R. Identification of the endogenous cannabinoid system through integrativepharmacological approaches. J Pharmacol Exp Ther 2002, 301, 790-796.
(4) Devane, W. A.; Dysarz, F. A., 3rd; Johnson, M. R.; Melvin, L. S.; Howlett, A. C. De-termination and characterization of a cannabinoid receptor in rat brain. Mol Pharmacol1988, 34, 605-613.
(5) Matsuda, L. A.; Lolait, S. J.; Brownstein, M. J.; Young, A. C.; Bonner, T. I. Structureof a cannabinoid receptor and functional expression of the cloned cDNA. Nature 1990,346, 561-564.
(6) Munro, S.; Thomas, K. L.; Abu-Shaar, M. Molecular characterization of a peripheralreceptor for cannabinoids. Nature 1993, 365, 61-65.
(7) Devane, W. A.; Hanus, L.; Breuer, A.; Pertwee, R. G.; Stevenson, L. A. et al. Isolationand structure of a brain constituent that binds to the cannabinoid receptor. Science1992, 258, 1946-1949.
(8) Sugiura, T.; Kondo, S.; Sukagawa, A.; Nakane, S.; Shinoda, A. et al. 2-Arachidonoylglycerol: a possible endogenous cannabinoid receptor ligand in brain.Biochem Biophys Res Commun 1995, 215, 89-97.
(9) Hanus, L.; Abu-Lafi, S.; Fride, E.; Breuer, A.; Vogel, Z. et al. 2-arachidonyl glycerylether, an endogenous agonist of the cannabinoid CB1 receptor. Proc Natl Acad Sci USA2001, 98, 3662-3665.
(10) Prescott, S. M.; Majerus, P. W. Characterization of 1,2-diacylglycerol hydrolysis inhuman platelets. Demonstration of an arachidonoyl-monoacylglycerol intermediate. JBiol Chem 1983, 258, 764-769.
(11) Ueda, H.; Kobayashi, T.; Kishimoto, M.; Tsutsumi, T.; Okuyama, H. A possible pa-thway of phosphoinositide metabolism through EDTA-insensitive phospholipase A1followed by lysophosphoinositide-specific phospholipase C in rat brain. J Neurochem1993, 61, 1874-1881.
(12) Kurahashi, Y.; Ueda, N.; Suzuki, H.; Suzuki, M.; Yamamoto, S. Reversible hydrolysisand synthesis of anandamide demonstrated by recombinant rat fatty-acid amide hydro-lase. Biochem Biophys Res Commun 1997, 237, 512-515.
(13) Schmid, H. H.; Schmid, P. C.; Natarajan, V. N-acylated glycerophospholipids and theirderivatives. Prog Lipid Res 1990, 29, 1-43.
Literaturverzeichnis 34
(14) Vogel, Z.; Barg, J.; Levy, R.; Saya, D.; Heldman, E. et al. Anandamide, a brain endo-genous compound, interacts specifically with cannabinoid receptors and inhibits ade-nylate cyclase. J Neurochem 1993, 61, 352-355.
(15) Felder, C. C.; Briley, E. M.; Axelrod, J.; Simpson, J. T.; Mackie, K. et al. Anandamide,an endogenous cannabimimetic eicosanoid, binds to the cloned human cannabinoid re-ceptor and stimulates receptor-mediated signal transduction. Proc Natl Acad Sci USA1993, 90, 7656-7660.
(16) Childers, S. R.; Sexton, T.; Roy, M. B. Effects of anandamide on cannabinoid receptorsin rat brain membranes. Biochem Pharmacol 1994, 47, 711-715.
(17) Bayewitch, M.; Avidor-Reiss, T.; Levy, R.; Barg, J.; Mechoulam, R. et al. The periphe-ral cannabinoid receptor: adenylate cyclase inhibition and G protein coupling. FEBSLett 1995, 375, 143-147.
(18) Mackie, K.; Devane, W. A.; Hille, B. Anandamide, an endogenous cannabinoid, inhi-bits calcium currents as a partial agonist in N18 neuroblastoma cells. Mol Pharmacol1993, 44, 498-503.
(19) Mackie, K.; Lai, Y.; Westenbroek, R.; Mitchell, R. Cannabinoids activate an inwardlyrectifying potassium conductance and inhibit Q-type calcium currents in AtT20 cellstransfected with rat brain cannabinoid receptor. J Neurosci 1995, 15, 6552-6561.
(20) Gebremedhin, D.; Lange, A. R.; Campbell, W. B.; Hillard, C. J.; Harder, D. R.Cannabinoid CB1 receptor of cat cerebral arterial muscle functions to inhibit L-typeCa2+ channel current. Am J Physiol 1999, 276, H2085-2093.
(21) Felder, C. C.; Joyce, K. E.; Briley, E. M.; Mansouri, J.; Mackie, K. et al. Comparison ofthe pharmacology and signal transduction of the human cannabinoid CB1 and CB2 re-ceptors. Mol Pharmacol 1995, 48, 443-450.
(22) McAllister, S. D.; Griffin, G.; Satin, L. S.; Abood, M. E. Cannabinoid receptors canactivate and inhibit G protein-coupled inwardly rectifying potassium channels in a xe-nopus oocyte expression system. J Pharmacol Exp Ther 1999, 291, 618-626.
(23) Shivachar, A. C.; Martin, B. R.; Ellis, E. F. Anandamide- and delta9-tetrahydrocannabinol-evoked arachidonic acid mobilization and blockade bySR141716A [N-(Piperidin-1-yl)-5-(4-chlorophenyl)-1-(2,4-dichlorophenyl)-4 -methyl-1H-pyrazole-3-carboximide hydrochloride]. Biochem Pharmacol 1996, 51, 669-676.
(24) Berdyshev, E. V.; Boichot, E.; Germain, N.; Allain, N.; Anger, J. P. et al. Influence offatty acid ethanolamides and delta9-tetrahydrocannabinol on cytokine and arachidonaterelease by mononuclear cells. Eur J Pharmacol 1997, 330, 231-240.
(25) Di Marzo, V.; Breivogel, C. S.; Tao, Q.; Bridgen, D. T.; Razdan, R. K. et al. Levels,metabolism, and pharmacological activity of anandamide in CB(1) cannabinoid recep-tor knockout mice: evidence for non-CB(1), non-CB(2) receptor-mediated actions ofanandamide in mouse brain. J Neurochem 2000, 75, 2434-2444.
(26) Pertwee, R. G. Evidence for the presence of CB1 cannabinoid receptors on peripheralneurones and for the existence of neuronal non-CB1 cannabinoid receptors. Life Sci
Literaturverzeichnis 35
1999, 65, 597-605.
(27) Breivogel, C. S.; Griffin, G.; Di Marzo, V.; Martin, B. R. Evidence for a new G prote-in-coupled cannabinoid receptor in mouse brain. Mol Pharmacol 2001, 60, 155-163.
(28) Deutsch, D. G.; Chin, S. A. Enzymatic synthesis and degradation of anandamide, acannabinoid receptor agonist. Biochem Pharmacol 1993, 46, 791-796.
(29) Baker, D.; Pryce, G.; Croxford, J. L.; Brown, P.; Pertwee, R. G. et al. Endocannabi-noids control spasticity in a multiple sclerosis model. FASEB J 2001, 15, 300-302.
(30) Lastres-Becker, I.; Hansen, H. H.; Berrendero, F.; De Miguel, R.; Perez-Rosado, A. etal. Alleviation of motor hyperactivity and neurochemical deficits by endocannabinoiduptake inhibition in a rat model of Huntington's disease. Synapse 2002, 44, 23-35.
(31) Giuffrida, A.; Beltramo, M.; Piomelli, D. Mechanisms of endocannabinoid inactivation:biochemistry and pharmacology. J Pharmacol Exp Ther 2001, 298, 7-14.
(32) Druce, M.; Bloom, S. R. Central regulators of food intake. Curr Opin Clin Nutr MetabCare 2003, 6, 361-367.
(33) Lange, J. H. M.; Kruse, C. G.; Tipker, J.; Tulp, M. T. M.; Van Vliet, B. J. 4,5-Dihydro-1H-pyrazole derivatives having CB1-antagonistic activity. In PCT Int. Appl.; (SolvayPharmaceuticals B.V., Neth.). Wo, 2001; pp 29 pp.
(34) Pertwee, R. G. Cannabinoid receptor ligands. Tocris Review No.16 2001.
(35) Laneuville, O.; Breuer, D. K.; Dewitt, D. L.; Hla, T.; Funk, C. D. et al. Differential in-hibition of human prostaglandin endoperoxide H synthases-1 and -2 by nonsteroidalanti-inflammatory drugs. J Pharmacol Exp Ther 1994, 271, 927-934.
(36) Chandrasekharan, N. V.; Dai, H.; Roos, K. L.; Evanson, N. K.; Tomsik, J. et al. COX-3, a cyclooxygenase-1 variant inhibited by acetaminophen and other analge-sic/antipyretic drugs: cloning, structure, and expression. Proc Natl Acad Sci U S A2002, 99, 13926-13931.
(37) Schwab, J. M.; Schluesener, H. J.; Laufer, S. COX-3: just another COX or the solitaryelusive target of paracetamol? Lancet 2003, 361, 981-982.
(38) Fowler, C. J.; Janson, U.; Johnson, R. M.; Wahlstrom, G.; Stenstrom, A. et al. Inhibiti-on of anandamide hydrolysis by the enantiomers of ibuprofen, ketorolac, and flurbipro-fen. Arch Biochem Biophys 1999, 362, 191-196.
(39) Ates, M.; Hamza, M.; Seidel, K.; Kotalla, C. E.; Ledent, C. et al. Intrathecally appliedflurbiprofen produces an endocannabinoid-dependent antinociception in the rat forma-lin test. Eur J Neurosci 2003, 17, 597-604.
(40) Imming, P.; Jung, M.-H. Pentafluorophenyl esters of dicarboxylic acids. Arch Pharm(Weinheim, Germany) 1995, 328, 87-91.
(41) Kathmann, M.; Bauer, U.; Schlicker, E.; Gothert, M. Cannabinoid CB1 receptor-mediated inhibition of NMDA- and kainate-stimulated noradrenaline and dopamine re
Literaturverzeichnis 36
lease in the brain. Naunyn Schmiedebergs Arch Pharmacol 1999, 359, 466-470.
(42) Still, W. C.; Kahn, M.; Mitra, A. Rapid chromatographic technique for preparative se-parations with moderate resolution. J Org Chem 1978, 43, 2923-2925.
(43) Bruns, R. F.; Lawson-Wendling, K.; Pugsley, T. A. A rapid filtration assay for solublereceptors using polyethylenimine-treated filters. Anal Biochem 1983, 132, 74-81.
37
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und nur unter Benutzung der
angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe.
Marburg/Lahn, im August 2003