Zeitschrift fiir anorganische und allgemeine Chernie Band 283 Janunr 1956 Heft 1-6, S. 1-424

PROFESSOR DR.DR.h.c. WILHELM KLEMM

zum sedizigsten Geburtstage

Sehr v e r e h r t e r H e r r Kollege Klemm!

Ein groBer Kreis von Schulern, fruheren und jetzigen Mitarbeitern, Freunden und Kollegen wird Ihnen zu Ihrem 60. Geburtstage am 5. Januar 1956 die besten Wiinsche und Grufie in Dankbarkeit und Hochschatzung aussprechen. Da13 die Zeitschrift f ur anorganische und allgemeine Chemie mit zu den engsten Gratulanten gehoren mochte, ist selbstverstandlich; denn Sie haben 'doch seit langer Zeit schon tat- kraftig und maagebend fur das Bestehen, die Ausgestaltung und das Gedeihen unserer Zeitschrift gearbeitet.

Mit diesem Ihnen gewidmeten Bande mochten Ihnen die Autoren - Mitarbeiter, Schuler, Freunde und Kollegen aus nah und fern -, die Mitherausgeber und der Verlag fur Ihr hervorragendes Wirken fur unsere Zeitschrift und fur unsere Wissenschaft den herzlichsten Dank aussprechen und Sie zu Ihren grofien Erfolgen begluckwunschen.

Es ist hier nicht der Platz, die reiche Fulle Ihrer experimentellen Arbeiten, die fast alle in unserer Zeitschrift verijffentlicht sind, auch nur einigermafien gerecht zu wurdigen. In ihrer Gesamtheit haben sie das grofie Ziel, die Eigenschaften der Stoffe so weit wie irgend moglich zu erkennen, zu verstehen und aus dem Bau und der Bindungsart der beteiligten Atome herzuleiten. Durch meisterhafte praparative Arbeit und exakte Meamethoden haben Sie in diesem Sinne auf sehr vielen Stoffgebieten Grundlegendes geleistet, als wenige Gebiete seien hier die Metalle in ihren Beziehungen zueinander, die Halbmetalle, die Obergangsmetalle und ihre Verbindungen, die Seltenen Erden und die Frage der maximalen Koordinationszahl und Wertigkeit zahlreicher Elemente genannt, als eine von Ihnen ganz besonders erfolgreich ent- wickelte und angewandte Methode die der magnetischen Messungen.

Sie haben mit Ihren Arbeiten unsere grundsatzlichen Kenntnisse auf sehr vielen Stoffgebieten der anorganischen Chemie auf eine hoherere Z . anorg. allg. Chemie. Bd. 283. 1

2 Zeitschrift fur anorganische und allgemeine Chemie. Band 283. 1956

Stufe des Verstandnisses gehoben ; Sie haben damit gleichzeitig Probleme aufgestellt, Arbeitsziele und Arbeitsmethoden gewiesen und Wege ge- bnhnt auch fur viele andere Forscher im Sinne einer modernen, lebendigen anorganischen Chemie.

Ihre zahlreichen Schuler und Ihre Studenten verehren in Ihnen ebenso den hervorragenden, anregenden Lehrer wie den menschlich verstandnisvollen Forderer.

Ihr tatkraftiges Wirken war und ist aber nicht auf den Kreis Ihres Instituts beschrankt, sondern geht weit daruber hinaus. Die Chemie in Deutschland dankt Ihnen fur alles, was Sie jederzeit, oft an hervor- rngender Stelle, fur die Entwicklung unserer Wissenschaft, der Institute und Zeitschriften, fur die internationale Verstandigung und die Zusammen- arbeit, ganz besonders auch zwischm den Deutschen nach dem Ende des un:eligen Brieges, und nicht zuletzt fur die Forderung des wissen- schaftlichen Nachwuchses geleistet haben.

Wir wunschen Ihnen, dal3 Ihre Arbeiten in Ihrem schonen neuen Institut in Munster noch weitere reiche Fruchte tragen mogen und daf3 Ihnen Ihre Gesundheit, Tatkraft und Schaffensfreude noch sehr lange erhalten bleiben moge !

R e d a k t i o n u n d Verlag d e r Ze i t schr i f t f u r anorganische u n d al lgemeine Chemie

G. RIENACKER R. SCHWARZ JOHANN AMBROSIUS BARTH

Phot. Hathe, Vunster

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