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9. Philharmonisches Konzert

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9. Philharmonisches Konzert

Rafael Frühbeck de Burgos | Dirigent

Pepe Romero | Gitarre

Freitag, 1. Juni 200719.30 UhrSamstag, 2. Juni 200720.00 UhrKREUZKIRCHE

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MDR Figaro sendet eine Aufzeichnung desKonzerts am 14. Juli 2007 um 16.00 Uhr.

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Rafael Frühbeck de BurgosChefdirigent der Dresdner Philharmonie

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Programm

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Isaac Albéniz (1860 – 1909) |Rafael Frühbeck de Burgos (*1933)Fünf Sätze aus der »Suite espagnole«AragonCastillaGranadaSevillaAsturias (Leyenda)

Joaquín Rodrigo (1901 – 1999)

Concierto de Aranjuez für Gitarre und OrchesterAllegro con spiritoAdagioAllegro gentile

P A U S E

Lorenzo Palomo (*1938)Nocturnos de AndalucíaSonrisa truncada de una estrella (Zerbrochenes Lächelneines Sternes)Ráfaga (Windhauch)Nocturno de Córdoba (Nocturno von Córdoba)El Tablao (Die Flamencobühne)

Manuel de Falla (1876 – 1946)»Der Dreispitz« · Suite Nr. 1 & 2

I. IntroductionII. La tarda (Nachmittag)

III. Danza de la Molinera (Tanz der Müllerin) – FandangoIV. El Corregidor (Der Corregidor)V. Las uvas (Die Trauben)

I. Danza de los vecinos (Tanz der Nachbarn) – SeguidillasII. Danza del Molinero (Tanz des Müllers) – Farruca

III. Danza final (Schlusstanz) – Jota

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Isaac Albéniz: Fünf Sätze aus der »Suite espagnole«

I saac Albéniz gehörte zu Lebzeiten zu denprominentesten Persönlichkeiten des

europäischen Musiklebens. Als gefeier-ter Klaviervirtuose und Dirigent unter-nahm er zwischen 1879 und 1909zahlreiche Konzertreisen in Musik-metropolen wie London, Paris,Barcelona oder Madrid und wirk-te auch als Lehrer, Kritiker undKonzertmanager. Seine herausra-gende Bedeutung für die Musik-geschichte Spaniens beruht frei-lich weniger auf den spektakulärenErfolgen des Interpreten Albéniz alsauf seinem Schaffen als Komponist.Seine Werke – vor allem Klavierkom-positionen, Bühnenwerke, aber auchOrchesterstücke und Liedzyklen – beein-flussten Zeitgenossen wie Enrique Gra-nados, Manuel de Falla oder Joaquín Turina,die wie Albéniz Schüler Felipe Pedrells waren, je-nes spanischen Musiktheoretikers und Komponis-ten, der damals die Erneuerung der spanischenMusik aus dem Geist der Folklore propagierte. Mitder Umsetzung dieser Idee in seinem Œuvre bot Al-béniz auch noch der folgenden Generation spani-scher Komponisten – zu der auch Joaquín Rodri-go gehörte – künstlerische Orientierung. Obwohlauch Komponisten wie Claude Debussy, GabrielFauré, später Olivier Messiaen und Pierre BoulezCouleur und formale Ausgewogenheit seiner Mu-sik bewunderten, obwohl Interpreten wie DavidPopper, Artur Rubinstein und Alfred Cortot seineKlavierkompositionen in ihr Repertoire aufnahmen,blieb die Wahrnehmung von Albèniz’ Schaffen wei-testgehend auf Spanien und Frankreich beschränkt.Die für dieses Defizit zweifellos mitverantwortlicheSprachbarriere überwanden – noch bevor in den1990er Jahren die ersten englischsprachigen Stu-dien über ihn erschienen – allenfalls die geradezuabenteuerlichen Einzelheiten seiner Biografie:

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Lebensdatendes Komponisten

* 29. Mai 1860 in Camprodón (Provinz Gerona) † 18. Mai 1909 in Cambo-les-Bains(Departement Pyrénées-Atlantiques)

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Isaac Albéniz, am 29. Mai 1860 in Camprodón inder Provinz Gerona geboren, begann im Alter vonvier Jahren mit einem Konzert im Teatro Roma inBarcelona eine Karriere als pianistisches Wunder-kind. 1869 nahm ihn das Madrider Konservatori-um als Klavierstudenten auf, doch nach einem Jahrlief der eigenwillige 10-Jährige davon, um seinenLebensunterhalt als reisender Pianist zu verdienen.Bald nach seiner Rückkehr ins Elternhaus entwicher erneut, gab Konzerte in Andalusien und soll sich1875 in Cádiz als blinder Passagier nach Südame-rika eingeschifft haben. Die Geschichte seiner Rei-sen durch Argentinien, Uruguay, Brasilien, Kuba,Puerto Rico erzählt von Triumphen und bitterenEnttäuschungen, von Begegnungen mit bemer-kenswerten Persönlichkeiten und obskuren Gestal-ten, doch eindeutig belegt ist sie keineswegs. Wahr-scheinlicher ist die Version Juan Pérez Guzmáns,eines Bekannten aus Albéniz’ Jugendjahren. Er be-richtete, dass des jungen Albéniz Triumphe als Kla-viervirtuose Freunde seiner Eltern veranlassten, fürihn eine Konzerttournee nach Nord- und Südame-rika zu planen. Ihr finanzieller Ertrag sollte Albéniz’weitere Ausbildung finanzieren helfen. 1872 ging ernach Leipzig, wo er einige Monate Theorie, Kompo-sition, Gesang und Klavier studierte. Seine Studien-aufenthalte in Leipzig 1872 und später in Belgienblieben Episode, unterbrochen von Konzertreisenund gekrönt von einem Ersten Preis des Konserva-toriums Brüssel, der ihm 1879 zuerkannt wurde. Neben seinen Kompositionsstudien bei Vincentd’Indy und Paul Dukas war für seine weitere Ent-wicklung auch die Begegnung mit Franz Liszt ent-scheidend. Albéniz folgte dem bewunderten Vir-tuosen 1880 auf einer Konzertreise durch Europa,um schließlich als sein Schüler sein Klavierspiel zuvervollkommnen. Die Entdeckung des überaus fa-cettenreichen Liszt’schen Klangspektrums, die Aus-weitung des Klangraumes bis in die höchsten undtiefsten Register des Klaviers, der weit ausgreifen-de melodische Ambitus, den Liszt in vielen Kom-

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positionen mit phantasievollen und brillanten Fio-rituren zeichnet, eröffnete Albéniz Ausblicke in neueAusdrucksdimensionen. Liszts »Rhapsodie espagnole«dürfte ihn in der Überzeugung bestärkt haben, dassdie Besinnung auf spanische Quellen nicht notwen-dig zu einer Einschränkung des Wirkungskreises sei-ner Musik führen müsse. Dieser Erkenntnis verdanktAlbéniz seinen besonderen Rang in der europäischenMusik, und wie in seiner berühmten »Iberia«-Suiteist das Spanische auch in der »Suite espagnole« alsinspirierende Idee allgegenwärtig und weitaus facet-tenreicher ausgeprägt als bei jenen Komponistenjenseits der iberischen Halbinsel, die Spanien alsexotische Kulisse und Quelle farbenprächtiger Klän-ge für sich entdeckten. Die »Suite espagnole« entstand als achtteiligerZyklus für Klavier. Jedes Stück der Suite trägt denNamen einer spanischen Provinz oder Stadt und ei-nen Untertitel, der auf traditionelle Genres spani-scher Musik verweist. Albéniz hat sie allerdings ei-ner weltmännischen Kultiviertheit des pianistischenAuftritts anverwandelt, die sich nicht an der mög-lichst authentischen Widerspieglung des Charaktersseiner Inspirationsquelle misst. »Granada« eröffnet den Zyklus und hebt sich als»Serenata« mit liedhaftem Charakter vom tänzeri-schen Rhythmus der meisten folgenden Sätze ab.Albéniz hat die »Serenata« während eines Aufent-halts in Granada im Jahre 1886 komponiert undin einem Brief an seinen Freund Enrique Moragasseine Begeisterung für das faszinierende Flair derStadt und den allenthalben spürbaren Nachhall ih-rer maurischen Vergangenheit bekannt: »Ich lebeund schreibe eine Serenata, romantisch bis zum Pa-roxysmus und seelenwund bis zur Verzweiflung, in-mitten von Blumenduft, im Schatten von Zypres-sen und den Schneegipfeln der Sierra. Ich will nichtden Rausch eines Flamencofestes komponieren. Ichsuche jetzt die Tradition, … die Guzla (arabischesSaiteninstrument), das lässige Gleiten der Fingerüber die Saiten. Und über allem ein herzzerreißend

8 Albéniz | Suite espagnole

Entstehung des Werkes1908

Aufführungsdauerca. 25 Minuten

Besetzung2–3 Flöten (2. und 3. mit Piccoloflöte)PiccoloflöteAltflöte2 OboenEnglischhorn2 KlarinettenBassklarinette2 FagotteKontrafagott4 Hörner3 Trompeten3 PosaunenTubaPaukeSchlagwerkHarfeCelestaStreicher

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Das Städtchen Camprodónin der Provinz Gerona,Katalonien, ist der Ge-burtsort von Isaac Albéniz.

klagender Ton … Ich suche das arabische Grana-da, das ganz Kunst ist, das all das verkörpert, wasfür mich Schönheit und Gefühl bedeutet, das Ka-talanien zurufen kann: Sei meine Schwester in derKunst und mir in Schönheit ebenbürtig.« Wer nach soviel Schwärmerei deutliche Bezüge zuarabischer Musik erwartet, sieht sich freilich zu-nächst getäuscht. Die Melodie, die dem Eingangs-takt von »Granada« folgt, ist eindeutig spanischenUrsprungs. Erst später wandelt sich der harmoni-sche Verlauf und bringt die für arabische Weisentypischen Intervalle und Melodiefloskeln ins Spiel.»Catalunya« ist eine Referenz an Albéniz’ Heimat-provinz Katalanien. Der Untertitel »Curranda« be-zieht sich auf einen mit der französischen Couran-te und der italienischen Corrente verwandtentraditionellen katalanischen Tanz. »Sevilla« lebt vommunteren Rhythmus der Sevillanas, jener be-schwingten Lieder, die auf sevillanischen Volksfestenden Tanz begleiten. Die »Saeta«, ein tief religiöserFlamenco-Gesang ohne Instrumentalbegleitung,wird in Andalusien gewöhnlich zu Ehren der Jung-frau Maria bei der Osterprozession angestimmt. Al-béniz entlehnt den Begriff als Untertitel für den

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In der Orchesterfassungvon Rafael Frühbeck deBurgos entfaltet sichAlbéniz’ einzigartigeSynthese aus folkloristi-schen Elementen, klang-malerisch anmutendenStimmungsbildern und instrumentaler Virtuositätin einer neuen, demsalonhaften Hauch derpianistischen Vorgabeentrückten Tiefe.

Satz »Cádiz«. Auf die ruhmvolle Geschichte dergleichnamigen Provinz scheint sich »Asturias« mitdem Untertitel »Leyenda« (Legende) zu beziehen,doch musikalisch hat der Satz mit Asturien nichtszu tun. »Aragón« kommt als »Fantasia« im Stile ei-ner Jota daher, des traditionellen aragonesischenTanzes, der in verschiedenen Varianten auch in an-deren Gegenden Spaniens zu Hause ist und ge-wöhnlich von Kastagnetten begleitet wird. Die »Se-guidilla« ist ein für Castilla (Kastilien) typischespopuläres Tanzlied in lebhaftem Dreiertakt, und»Cuba« beschließt den Zyklus als Satz in Da-capo-Form, den Albéniz mit der ihm eigenen Nonchalan-ce trotz unüberhörbarer Verwandtschaft mit der da-mals in Spanien populären Habanera als »Nocturno«bezeichnet. Dass die Titel in Albéniz‘ Suite für denCharakter der Sätze, die sie bezeichnen, oft nicht re-levant sind, hat der Wirkung des Werkes niemalsAbbruch getan.

10 Albéniz | Suite espagnole

Louis Lortie (Kanada)

KlavierWerke von F. Chopin

Meisterkonzert

9. Juni | 20 Uhr

Schloß Albrechtsberg, Bautzner Straße 130Tickets: Ticketcentrale im Kulturpalast | Schloßstraße 2

Tel. 0351/4866-666 | Fax -340 | www.ticketcentrale.de

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Joaquin Rodrigo: Concierto de Aranjuez

J oaquín Rodrigo, am 22. November 1901 inSagunto geboren und im 3. Lebensjahr er-blindet, studierte am Konservatorium Valen-

cia Komposition. 1927 ging er nach Paris, um sei-ne Ausbildung an der Ècole Normale de Musiquezu vervollkommnen. Wie vor ihm Isaac Albéniz warer Schüler von Paul Dukas, der ihn in Kompositionund Instrumentation unterrichtete. Während seinesStudiums schloss er Freundschaft mit Manuel deFalla, dessen Kunstauffassung sein eigenes Schaf-fen stark beeinflusste. Nach mehreren Kunstreisendurch Deutschland, Österreich und die Schweiz ließer sich 1939 in Madrid nieder. Er unternahm jedochweiterhin ausgedehnte Reisen, die ihn unter ande-rem in England, Italien, Griechenland und in Süd-amerika bekannt machten. 1948 wurde er Profes-sor für Musikgeschichte am Konservatorium inMadrid. Daneben arbeitete Joaquín Rodrigo alsMusikkritiker und Musikjournalist beim Rundfunkund war Vizepräsident der spanischen Sektion derInternationalen Gesellschaft für Neue Musik. Sei-ne kompositorische und kulturpolitische Arbeitwurde mit zahlreichen Preisen gewürdigt.

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Lebensdatendes Komponisten

* 22. November 1901 in Sagunto, Valencia† 6. Juli 1999in Madrid

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Entstehung des Werkes1939

Uraufführung9. November 1940 in Barcelona

Aufführungsdauerca. 20 Minuten

BesetzungSolo-Gitarre

2 Flöten (2. mitPiccoloflöte)2 Oboen (2. mitEnglischhorn)2 Klarinetten2 Fagotte2 Hörner2 TrompetenStreicher

Die Uraufführung seines Concierto de Aranjuez imJahr 1940 war von einem triumphalen Erfolg be-gleitet und sicherte Rodrigo einen Platz unter denwichtigsten und erfolgreichsten Komponisten Spa-niens. Von da an wurden seine Hauptwerke in na-hezu ununterbrochener Reihe aufgeführt; zu ihnengehören u.a. vier sinfonische Dichtungen, Werke fürBlasorchester, 12 Konzerte für verschiedene Soloins-trumente und Orchester, Solo- und Chorlieder, Mad-rigale, Kantaten, Bühnenwerke, Kammermusik, eineReihe von Klavierstücken und vor allem zahlreicheKompositionen für Gitarre.Angesichts der herausragenden Rolle der Gitarre inder spanischen Musik ist es kaum überraschend,dass auch Rodrigo ein besonderes Verhältnis zu die-sem Instrument hatte. Ungewöhnlich bleibt jedochdessen Einsatz als Soloinstrument mit Orchesterbe-gleitung. Mit einer hoch differenzierten Instrumen-tation, die der Gitarre niemals das volle Orchester,dafür aber wechselnde, kammermusikalisch aufge-fächerte Instrumentengruppen oder Soloinstrumen-te gegenüberstellt, erreichte Rodrigo ein ausgewo-genes Zusammenspiel des klanglich unterlegenenInstruments mit dem Sinfonieorchester. Die Lösungdieses Problems war ein Geniestreich, dessen musi-kalische Überzeugungskraft und populäre WirkungRodrigos weitere Konzerte nicht erreichten.Die nach traditionellem Muster dreiteilige Konzert-form mit der Satzfolge »Allegro« – »Adagio« – »Alle-gro« und die Verwendung von pittoresken folkloris-tischen Motiven bringt das »Concierto de Aranjuez«mit längst verklungener Musik in Verbindung, undgenau das lag in der Absicht des Komponisten. DasConcierto erhielt seinen Namen nach dem südlichvon Madrid gelegenen Landsitz der Bourbonen –Schauplatz höfischen Lebens an der Grenze vom 18.zum 19. Jahrhundert –, als Karl IV. und nach ihmFerdinand VII. mit ihrem Hofstaat den Palacio Realdes Aranjuez, den königlichen Palast von Aranjuez,mit Festtagslärm, Tanz und melancholischem Ge-sang erfüllten.

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Der erste Satz, »Allegro con spirito«, lebt vom Rhyth-mus des Fandango und dem imaginären perkussivenImpuls des spanischen Tanzes. Der zweite, »Adagio«,ist ein Wechselgesang zwischen Gitarre und einzel-nen Orchesterinstrumenten. Die zuerst vom Englisch-horn intonierte Hauptmelodie erinnert an eineSaeta, die in dem ausgedehnten Satz die religiöse Lei-denschaft des Flamencogesangs aufscheinen undvollkommen vergessen lässt, dass melodische Linieneigentlich nicht die Domäne der Gitarre sind. Wie dasInstrument den getragenen Duktus des ausgedehn-ten Satzes aufnimmt und in verinnerlichte Sphärenüberführt, das gehört zu den eindrucksvollsten Mo-menten in Rodrigos Musik. Zum ausdrucksvollen Kla-gegestus des »Adagio«-Satzes steht das folgende »Al-legro« in höchst wirkungsvollem Kontrast. Der Satzist ein heiteres Rondo im Stil eines höfischen Tan-zes, dem der mehrfache Wechsel von Zweier- undDreiertakt eine beschwingte Eleganz verleiht.

14 Rodrigo | Concierto de Aranjuez

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Lorenzo Palomo: Nocturnos de Andalucía

Der Komponist wurde1938 in Córdoba geborenund lebt seit 1981 inBerlin.

Uraufführung 27. Januar 1996 imKonzerthaus Berlin mitdem Berliner Rundfunk-Sinfonieorchester unterder Leitung von RafaelFrühbeck de Burgos; Solistwar Pepe Romero

Aufführungsdauerca. 26 Minuten

Besetzung Solo-Gitarre

2 Flöten (2. mitPiccoloflöte)2 Oboen (2. mitEnglischhorn)2 Klarinetten2 Fagotte4 Hörner2 Trompeten3 PosaunenTubaPaukeSchlagwerkStreicher

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Seit Rodrigo mit seinem »Concierto de Aranju-ez« weltweite Erfolge feierte, ist spanische Mu-

sik längst nicht mehr nur in Spanien zu Hause.Lorenzo Palomo etwa lebt seit 1981 in Berlin. Sei-ne musikalische Laufbahn begann mit Unterrichtin Klavier und Harmonielehre in seiner HeimatstadtCórdoba. Später studierte er an der Musikhoch-schule von Barcelona Komposition bei Joaquín Za-macois und Klavier bei Sofia Puche de Mendlewicz.Ein Stipendium der Juan-March-Stiftung verhalfihm zu einem Studienaufenthalt in New York, woer seine Ausbildung durch ein Dirigierstudium beiBoris Goldovsky komplettierte. 1969 debütierte erin New York als Dirigent in einer Aufführung vonPuccinis »Madame Butterfly« und mit der erstenNew Yorker Zarzuela-Produktion, »Fiesta in Ma-drid«. Gastspiele als Dirigent führten ihn nach Phi-ladelphia und Santiago de Chile.1971 nach Spanien zurückgekehrt, arbeitete er alsChefdirigent von Orchestern in Barcelona und Va-lencia mit zahlreichen namhaften Künstlern zusam-men, darunter Montserrat Caballé, Placido Domin-go, Franco Corelli, Pilar Lorengar, José Iturbi, AlexisWeissenberg und anderen. Gastspiele führten ihndamals nach Italien, wo er ein Manuel-de-Falla-Ge-denkkonzert leitete, und auf die Philippinen. Derüberwältigende Erfolg seine Balletts »Die Legendevon Bangkay« am Opernhaus von Manila veranlass-te ihn, seine Auftritte als Dirigent zugunsten seinerkompositorischen Tätigkeit zu reduzieren. DerRückzug aus dem Konzertbetrieb half ihm als Kom-ponist, seinen ausgereiften und individuellen Stil zufinden. Sein Lied »Del atardecer al alba or Recuer-dos de juventud« ging nach seiner Erstaufführungmit Montserrat Caballé 1987 in der Carnegie Hallin New York um die Welt und sicherte Palomo dieAufmerksamkeit von Presse und Publikum.Für die Bandbreite von Palomos Schaffen steht auchder Erfolg seines Klaviertrios in Rochester im Jahre2000 und seines »Cienfugos Concerto« für vier Gi-tarren und Orchester, das als Auftragswerk des Spa-

Seine »Nocturnos de An-dalucía«, ein Beitrag derDeutschen Oper Berlin zur400-Jahr-Feier der Ver-öffentlichung von Cervan-tes’ Roman »Don Quijote«,waren Lorenzo Palomosgrößter Erfolg bisher.Sie wurden seither mehrals fünfzigmal in elfLändern aufgeführt.

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nischen Komponistenverbandes imJahre 2001 in Sevilla mit dem kö-niglichen Sinfonieorchester Sevillaunter Rafael Frühbeck de Burgosseine Uraufführung erlebte. Im De-zember 2002 folgte in Barcelonadie Uraufführung der Suite-Fanta-sie für Sopran, Klarinette und Or-chester »Cantos del Alma«. Unter-dessen entstand eine Reihe vonLiedzyklen für Singstimme und Gi-tarre, und in seiner Cantate-Fanta-sie »Dulcinea« widmete er sich ei-ner Textvorlage des spanischenPoeten und Schriftstellers CarlosMurciano.Palomos »Nocturnos de Anda-lucía« sind in Berlin entstanden.Die enge Verbundenheit des Kom-ponisten mit seiner andalusischen Heimat offenbartsich vielleicht gerade deshalb in den sechs Sätzendes Werkes umso klarer. Bildhafte Satzüberschrif-ten wecken poetische Assoziationen, und kurzeprogrammatische Beschreibungen einer imaginärenSzenerie stimmen den Hörer auf die Musik der heu-te erklingenden vier Sätze ein:In »Sonrisa truncada de una estrella« – so der Kom-ponist – »weint der Himmel in einer klaren Nacht.An diesem Tag sah ein tapferer Jüngling sein Le-ben zerbrochen wie das Lächeln eines Sternes. Wiein einem Unheil verkündenden Traum schlägt esfünf Uhr, die Stunde der Fiesta«. »Ráfaga«, einWindhauch, hebt unendlich zart im schnellen 6/8-Takt des andalusischen Zapateado an und »lässt füreinen Augenblick die Stille der Nacht erzittern«. In»Nocturno de Córdoba« hört man im nächtlichenDuft Córdobas die Klänge der Gitarre perlen wieTautropfen auf Blättern von Orangenbäumen undJasminsträuchern. »El Tablao« schließlich ist demFlamenco gewidmet, dem sich Tänzer, Sänger undGitarristen auf einer improvisierten Bühne hingeben.

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Felipe Pedrell (1841–1922),ein spanischer Musiktheore-tiker und Komponist, propa-gierte die Erneuerung derspanischen Musik aus demGeist der Folklore undbeeinflusste Generationenspanischer Komponisten bisheute. Zu seinen Schülernzählten u.a. auch IsaacAlbéniz und Manuel deFalla.

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Ballettmusik entfaltet ihre volleWirkung gewöhnlich erst auf

dem Theater in Verbindung mitBühne und Tanz. Zu den Ausnah-men von dieser Regel gehört Ma-nuel de Fallas Ballettkomposition»El sombrero de tres picos« (DerDreispitz). Die beiden Konzertsui-ten, die eine Auswahl aus der Bal-lettpartitur versammelt, sind min-destens genauso beliebt wie dievollständige szenische Version. Ne-ben der eingängigen Thematik mitfesselnden rhythmischen Akzentenund der farbenprächtigen Instru-mentierung ist vor allem die Ver-wendung folkloristischer Themendas sichere Fundament, auf demdie Suiten ihre Eigenständigkeit alsBestandteil der Konzertliteratur behaupten. Freilichist Fallas Musik – durchaus im Gegensatz zu zahl-reichen anderen Ballettkompositionen – bereits inihrer Urversion mehr als nur ein funktionaler Rah-men für die Choreografie und Vehikel fürs Timingvon tänzerischen Elementen. Dafür sorgte auch derStoff, der auf einem burlesken Verwechslungsspielnach einer Erzählung von Pedro Antonio de Alar-cón beruht. Sein Librettist Gregorio Martínez Sier-ra fand zu einer eigenen, ballettgerechten Lösung.Er verkürzte und vereinfachte das Szenario auf mar-kante Situationen, in denen archetypische Charak-tere agieren. Wichtiges Stilmittel sind dabei Komik,Ironie, Groteske, und es liegt auf der Hand, dass esbei der Geschichte nicht um eine Vision von roman-tischer Liebe und unerschütterlicher Treue geht. Ge-schildert werden vielmehr die Gefühlsverwirrungenvon Menschen, die alle Anstrengungen unterneh-men, um aus den Verwicklungen ihrer alltäglichenGeschäfte möglichst ohne Blessuren hervorzugehen.Schauplatz der Handlung ist Andalusien, jener spa-nische Landstrich, in dem das Volksleben wohl seit

Lebensdatendes Komponisten

* 23. November 1876 in Cádiz† 14. November 1946 in Alta Gracia/Argentinien

Es ist nicht sicher, ob Ma-nuel de Falla wusste, dassvor ihm bereits Hugo Wolf(1860 – 1903) die gleicheErzählung als Vorlage fürseine 1896 uraufgeführteOper »Der Corregidor« ge-wählt hatte. Diese seltengespielte Oper wurde übri-gens in einer szenischenAufführung 2003 von derDresdner Philharmonieund den PhilharmonischenChören unter der Leitungvon Hartmut Haenchenanlässlich der DresdnerMusikfestspiele vorgestellt.

Manuel de Falla: »Der Dreispitz« · Suite Nr. 1 & 2

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Die Bühnenbilder undKostüme der Uraufführunggestaltete Pablo Picasso.Das Porträt von Manuelde Falla ist ebenfalls eineZeichnung Picassos.

jeher besonders vielgestaltig und bunt sich entfal-tet und eine Fülle an musikalischen Anregungenbietet. In dieser Umgebung ist der Corregidor – dessenStandesattribut der Dreispitz ist – eine hochgestell-te und Respekt einflößende Gestalt. Die reizendeMüllerin indes lässt sich davon nicht blenden. Al-len Avancen des würdigen Herrn zum Trotz will sie ihrem Mann treu bleiben und denkt gar nicht daran, ihr glückliches Zusammenleben aufs Spiel zusetzen. Natürlich wird daraus ein vergnüglicher taktischer Schlagabtausch, in dem der Corregidorgründlich blamiert wird, so dass ihm für einige Zeitdie Lust auf erotische Abenteuer vergeht. Es ist eine seit dem »Siglo de Oro«, dem »goldenenZeitalter« in Spanien – und nicht nur dort – wohlhundertfach variierte Geschichte, die meist um Tu-gend und Bewährung der Benachteiligten, um ge-witztes Ausmanövrieren des Gegenspielers kreist undoft mit der Bestrafung des privilegierten Übeltätersendet. Doch Falla geht es offensichtlich weniger umeine Aktualisierung der geschilderten Problematik,sondern vielmehr um die effektvolle und lebensvolle

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Entstehung des Werkes 1919

Uraufführung22. Juni 1919 in London unter der Leitung von Ernest Ansermet

Aufführungsdauerca. 26 Minuten

BesetzungenSuite Nr. 1

2 Flöten (2. mitPiccoloflöte)2 OboenEnglischhorn2 Klarinetten2 Fagotte2 Hörner2 TrompetenPaukeSchlagwerkHarfeKlavierStreicher

Suite Nr. 2

2 FlötenPiccoloflöte2 OboenEnglischhorn2 Klarinetten2 Fagotte4 Hörner3 Trompeten3 PosaunenTubaPaukeSchlagwerkHarfeKlavier (Celesta)Streicher

Darstellung eines Grundmodells, zu dem man schonseinerzeit längst Abstand gewonnen hatte. SeinSpielfeld aber ist die musikalische Schilderung derCharaktere. So weist er allen Figuren folkloristischinspirierte Leitmotive zu, die allerdings über male-rische oder koloristische Absichten hinaus zumwichtigen Bestandteil in der Konzeption des Ballettswerden. Mit Fandango, Seguidilla, Farruca oder Jotabedient sich Falla für die Tänze aus dem rhythmi-schen Fundus des Flamenco, auf den z.B. auch dieEinbeziehung einer Gesangspartie zurückzuführenist. Beim Rückgriff auf Folkloristisches bedient sichder Komponist aber je nach Absicht gelegentlichauch nur bestimmter Intervalle und Rhythmen, diesich in neuen musikalischen und dramaturgischenZusammenhängen zum eigenständigen Stil entwi-ckeln und auch Anspielungen auf Bedeutungsebe-nen außerhalb des musikalischen Kosmos des Wer-kes einbeziehen können. Dann etwa, wenn nach derFarruca, dem Tanz des Müllers, die Schergen desCorregidors Einlass begehren und das Orchester ihrTürklopfen als Schicksalsmotiv aus Beethovens 5.Sinfonie wiedergibt. Die Instrumentierung hat Falla der Typologie derTanznummern entsprechend einer geschickten Öko-nomie unterworfen. So setzt er nicht von Anfangan den vollen Orchesterapparat ein, sondern arbei-tet, indem er nach und nach weitere Instrumentehinzutreten lässt, auf effektvolle Verdichtung desSatzes und dynamische Steigerung hin. Die höchstdifferenzierte, in ihrer Wirkung wohlkalkulierte Ins-trumentation bewahrt auch die in der Partitur vor-herrschenden Ostinato-Wendungen vor dem Abglei-ten in Eintönigkeit. Die Form der Komposition alskontrastreiche Montage in sich geschlossener Ein-heiten wird vom Handlungsablauf und den auftre-tenden Figuren bestimmt, erlaubt aber dennocheine separate Aufführung der zu den Suiten zusam-mengefassten Teile. Es ist die Erweiterung der musikalischen Ausdrucks-möglichkeiten des Genres, verbunden vor allem mit

20 de Falla | »Der Dreispitz« Suite Nr.1 & 2

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Picassos Entwürfe zum»Dreispitz« werden heuteim Pariser Picasso-Museum aufbewahrt.

dem Namen Igor Strawinskys, die Manuel de Fallazur Komposition seines Balletts »El sombrero de trespicos« inspirierte. Initiiert von Tänzern, Choreogra-fen und Theatermanagern hatte diese Erneuerungs-bewegung mit den von Sergej Diaghilew ins Lebengerufenen Ballets Russes ein Podium gefunden, dasweltweit Aufmerksamkeit erregte. Diaghilew war esauch, der Falla aufforderte, die Partitur der ersten,als Pantomime herausgebrachten Fassung des »Drei-spitz«, zu überarbeiten und einige Tänze hinzuzu-fügen, um daraus ein großes, abendfüllendes Bal-lett zu schaffen. Die Uraufführung des Werkes fand1919 in London unter der Leitung von Ernest An-sermet statt. Besonderen Anteil am Erfolg des Wer-kes hatte Leonid Massin(e), der als Tänzer und Cho-reograf mitwirkte.

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Rafael Frühbeck de Bur-gos hat über 100 Schall-platten eingespielt.Einige von ihnen sindinzwischen Klassiker.2004 ist seine erste CDmit der Dresdner Phil-harmonie erschienen:Richard Strauss’ »DonQuixote«, »Don Juan«und »Till Eulenspiegel«.

R afael Frühbeck de Burgos, 1933 in Burgos ge-boren, studierte an den Konservatorien Bilbao

und Madrid (Violine, Klavier, Komposition) und ander Musikhochschule München (Dirigieren bei K.Eichhorn und G. E. Lessing; Komposition bei H.Genzmer). Nach seinem ersten Engagement alsChefdirigent beim Sinfonieorchester Bilbao leiteteer zwischen 1962 und 1978 das spanische Natio-nalorchester Madrid und war danach Generalmu-sikdirektor der Stadt Düsseldorf und Chefdirigentsowohl der Düsseldorfer Symphoniker als auch desOrchestre Symphonique in Montreal. Als »PrincipalGuest Conductor« wirkte er beim Yomiuri NipponOrchestra of Tokyo und beim National SymphonicOrchestra of Washington. In den 1990er Jahren warer Chefdirigent der Wiener Symphoniker und dazuzwischen 1992 und 1997 Generalmusikdirektor derDeutschen Oper Berlin. 1994 bis 2000 war er außer-dem Chefdirigent des Rundfunk-SinfonieorchestersBerlin. 2001 wurde er zum ständigen Dirigenten desOrchestra Sinfonica Nazionale della RAI in Turin er-nannt. Als Gastdirigent arbeitet er mit zahlreichen großenOrchestern in Europa, Übersee, Japan und Israel zu-sammen und leitet Opernaufführungen in Europaund den USA. Er wird regelmäßig zu den wichtigs-ten europäischen Festspielen eingeladen. Für seinekünstlerischen Leistungen wurde Rafael Frühbeckde Burgos mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet,u. a. erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universitä-ten Navarra (1994) und Burgos (1998). 1996 wur-de ihm der bedeutendste spanische Musikpreis (Ja-cinto-Guerrero-Preis) zuteil, in Österreich außer der»Goldenen Ehrenmedaille« der Gustav-Mahler-Ge-sellschaft, Wien, auch das »Silberne Abzeichen« fürVerdienste um die Republik. 1998 wurde er zum»Emeritus Conductor« des Spanischen Nationalor-chesters ernannt.Zu Saisonbeginn 2003/04 wurde Rafael Frühbeckde Burgos Erster Gastdirigent der Dresdner Philhar-monie und ein Jahr später deren Chefdirigent.

Chefdirigent und Künstlerischer Leiterder Dresdner Philharmonie

22 Dirigent

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Aus der eigenen CD-Edition der DresdnerPhilharmonie sind imHandel derzeit erhältlich:Richard Strauss’ »EineAlpensinfonie« / »Rosen-kavalier-Suite«, ein Mit-schnitt der Jahreswech-selkonzerte unter demNamen »Encore!« (»Zu-gabe!«) sowie AntonBruckners 3. Sinfonie.Diese Edition wird inKürze um eine weitereAufnahme mit Werkenvon Richard Wagnerbereichert.

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Nach mehrfachen Tourneen und Gastspielen inner-halb Europas (Spanien, Frankreich, Linz und Prag)hat er »seine« Dresdner Philharmonie während ei-ner dreiwöchigen USA-Tournee im November 2004zu großen Erfolgen geführt, so dass die New Yor-ker Presse jubelnd verkündete, dieses Dresdner Or-chester sei in eine Reihe mit den besten der Weltzu stellen. Im Herbst 2005 führte er sein Orchesterwährend einer höchst erfolgreichen Südamerika-Tournee.Weitere Gastspiele in Übersee und Asien sowie Kon-zerte in Europa gibt Rafael Frühbeck de Burgos inder laufenden Saison und in der kommenden Spiel-zeit.

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Pepe Romero

Zu Beginn des Jahres 2007 wurden PepeRomero und Los Romerosim Rahmen der Grammy-Verleihung in Los Angelesfür ihre künstlerischenErrungenschaften geehrt.Dabei wurde ihnender renommierte Preis»The Recording AcademyPresident’s Merit Award«verliehen.

P epe Romero hat zahlreiche Gitarrenwerke zurUraufführung gebracht, Joaquín Rodrigo z.B.

komponierte sein letztes Gitarrenkonzert »Concier-to para una fiesta« 1983 für ihn. Andrés Segoviaund der Komponist Federico Moreno Torrobawählten ebenfalls Pepe Romero für die Einspielungder Uraufführung von »Diálogos entre guitarra yorquesta«, das ursprünglich für Segovia selbst ge-schrieben war. 1996 fanden gleich zwei Urauf-führungen mit dem Gitarristen statt: die »Noctur-nos de Andalucia« von Lorenzo Palomo unter demDirigat von Rafael Frühbeck de Burgos in Berlinund das Konzert für Gitarre und Orchester »El Cor-tijo de Don Sancho« von Pepes Vaters CeledonioRomero – Komponist und ebenfalls ein hervorra-gender Gitarrensolist –, der in jenem Jahr gestor-ben war.König Juan Carlos I. von Spanien schlug Pepe Ro-mero und seine Brüder Celin und Angel zu Rittern

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Mit seinem Vater undseinen Brüdern etabliertePepe Romero (ganz rechts)das Quartett »Los Romeros«als führendes Gitarren-ensemble unserer Zeit.

des Ordens »Isabel la Catolica«. Pepe Romero er-hielt außerdem den »Premio Andalucia de Músi-ca«, die höchste Anerkennung für einen Künstlerin seiner Heimat. Er ist Ehrendoktor der Univer-sität von Victoria, British Columbia (Kanada). Als Solist trat Pepe Romero in den USA mit denSinfonieorchestern von Philadelphia, Cleveland,Chicago, Houston, Pittsburgh, Boston, San Fran-cisco und Dallas auf, außerdem mit der AmericanSinfonietta, dem Orpheus Chamber Orchestra, demNew York Philharmonic, dem Los Angeles Philhar-monic und dem Boston Pops Orchestra. In Euro-pa konzertierte er mit dem London Symphony Or-chestra, der Academy of St. Martin in the Fields,dem Monte Carlo Philharmonic, mit I Musici, demZürcher Kammerorchester, der Philharmonia Hun-garica, dem Ungarischen Staatsorchester, dem Or-questa Nacional de España, dem SpanischenRundfunk- und TV-Orchester, dem Orchestre de laSuisse Romande, mit dem New Moscow ChamberOrchestra, dem Orchestre de Chambre de Lausan-ne und dem Bournemouth Symphony.Pepe Romero war zu Gast bei den großen inter-nationalen Festspielen wie z.B. Salzburg, Schles-wig-Holstein, Ravinia, Garden State, Wolf Trapoder Saratoga Festival. Pepe Romero widmet sich außerdem der Aus-bildung von Nachwuchstalen-ten. Unter seinen zahlreichenSchülern sind Preisträger inter-nationaler Gitarrenwettbewerbe.Er war als Professor für Gitarrean mehreren Universitäten tätigund hat jährlich Meisterkurse ander Salzburger Sommerakade-mie, beim Schleswig-HolsteinMusik Festival und beim Gitar-renfestival in Córdoba gegeben.

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Vorankündigungen

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Dresdner Philharmoniein der FrauenkircheGuillaume de Machaut (ca. 1300 – 1377)Plange, regni respublica · Fins cuers doulz · Qui plus aimneSe j’aim mon loyal ami · O livoris feritas · Felix Virgo

Alfred Schnittke (1934 – 1998) – UASinfonie Nr. 9Rekonstruktion des Manuskripts: Alexander RaskatovAlexander Raskatov (geb. 1954) – UA»Nunc dimittis« · In memoriam Alfred Schnittkefür Mezzosopran, Männerstimmen und OrchesterTexte von Joseph Brodsky und Starets SiluanGEME INSAME KOMPOS I T IONSAUFTRÄGEder Dresdner Philharmonie, der Juilliard School(New York) und des Bruckner Orchesters Linz

Dennis Russell Davies | DirigentThe Hilliard EnsembleElena Vasilieva | Mezzosopran

6. KammerkonzertEdouard Lalo (1823 – 1892)Klaviertrio c-Moll op. 7

Frank Martin (1890 – 1974)»Trio sur des mélodies populaires irlandaises«

Maurice Ravel (1875 – 1937)Klaviertrio a-Moll

Cordula Eitrich | ViolineUlf Prelle | VioloncelloAdriana Mladenova | Klavier

Dresdner Philharmoniker andersMusik im FilmIN ZUSAMMENARBE I T M I T DEN F I LMNÄCHTENAM ELBUFER

Musik ausJurassic Park, Krieg der Sterne, Harry Potterund vielen anderen Filmen

Dresdner PhilharmonieMichael Sanderling | Dirigent

Übrigens: Wissenschaftliche Messungen haben ergeben, dass sich Husten-geräusche durch ein Taschentuch um mehr als 50 % dämpfen lassen.

Samstag, 16. 6. 200720.00 Uhr | FK

Karten: Ticketcentraleim Kulturpalast amAltmarkt

Sonntag, 17. 6. 200719.00 Uhr | D u. D+

Kronensaal im SchlossAlbrechtsberg

Samstag, 14.7. 200721.00 Uhr | FK

FreilichtgeländeKönigsufer

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Öffnungszeiten:Montag – Freitag 10 – 19 UhrSamstag 10 – 14 Uhr

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KARTENSERV ICE

Kartenverkauf undInformation:Ticketcentrale imKulturpalast am AltmarktÖffnungszeiten:Montag bis Freitag10 –19 UhrSonnabend10 –14 Uhr

Telefon0351/4 866 866Telefax0351/4 86 63 53

Kartenbestellungenper Post:Dresdner PhilharmonieKulturpalast am AltmarktPSF 12042401005 Dresden

FÖRDERVERE IN

Geschäftsstelle:Kulturpalast am AltmarktPostfach 12042401005 Dresden

Telefon0351/4 86 63 69 und0171/ 5 49 37 87Telefax0351/4 86 63 50

: : Ton- und Bildaufnahmen während des Konzertessind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet.

IMPRESSUM

Programmblätter der Dresdner PhilharmonieSpielzeit 2006 /2007

Chefdirigent und Künstlerischer Leiter:Rafael Frühbeck de BurgosIntendant: Anselm RoseEhrendirigent: Prof. Kurt Masur

Redaktion: Dr. Karen Kopp

Literaturnachweise: Der Text ist ein Originalbeitrag vonAndrea Wolter für dieses Heft.

Bildnachweise: Archiv Dresdner Philharmonie; RafaelFrühbeck de Burgos: Frank Höhler, Dresden; Pepe Romero:mit freundlicher Genehmigung der Agentur

Hinweis: Wo möglich, haben wir die Inhaber aller Urhe-berrechte der Illustrationen ausfindig gemacht. Solltedies im Einzelfall nicht ausreichend gelungen oder es zuFehlern gekommen sein, bitten wir die Urheber, sich beiuns zu melden, damit wir berechtigten Forderungenumgehend nachkommen können.

Grafische Gestaltung, Satz, Repro:Grafikstudio Hoffmann, Dresden; Tel. 03 51/8 43 55 [email protected]

Anzeigen: Sächsische Presseagentur Seibt, DresdenTel./ Fax 03 51/31 99 26 70 u. 3 17 99 [email protected]

Druck: Stoba-Druck GmbH, LampertswaldeTel. 03 52 48/8 14 68 · Fax 03 52 48/8 14 69

Blumenschmuck und Pflanzendekoration zum Konzert:Gartenbau Rülcker GmbH

Preis: 2,00 €

30 Impressum | Kartenservice | Förderverein

E-Mail-Kartenbestellung: [email protected]: www.dresdnerphilharmonie.de

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