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Seite 1 von 18 Protokoll Öffentliche Sitzung des Rundfunkrats des SWR Freitag, 24.03.2017, 09:48 12.58 Uhr SWR , Wilhelm-Camerer-Straße, 70190 Stuttgart Funkhaus, Studiosaal Anwesend vom Rundfunkrat Althaus, Prof. Christel Augustin, Karin Augustyniak-Dürr, Ute Baden, Alexander Berggötz, Jonathan Bill, Gisela Binder, Sascha, MdL Böhlen, Beate, MdL Brand, Gerhard Bronner, Gerhard Buschmeier, Dr. Gabriele Daferner, Claudia Dahlbender, Dr. Brigitte Delfeld, Jaques Durian, Ariane Fischer, Karin Frenzer-Wolf, Gabriele Fröhlich, Barbara Geibel, Karl Gothe, Christine Günster, Dr. Engelbert Heberer, Helen Herkert, Thomas Hinrichs, Karen Iervolino, Rino-Gennaro Kälberer, Heinz Kehle, Roger Kulitz, Dr. Peter Kurtz, Sabine, MdL May, Nicola Moritz, Doro Müller, Gottfried Özyurt, Tarik Pagel-Steidl, Jutta Paraschaki, Argyri Rau, Helmut Reichhold, Rainer Rohling, Steffi Anwesend vom Rundfunkrat Rosenberg, Solange Rukwied, Joachim Salomon, Alexander, MdL Schächtele, Prof. Dr. Traugott Schmitt, Matthias Schulze, Hans-Joachim Seiler, Peter Sing, Roland Stich, Volker Stolz, Dr. Monika Störr-Ritter, Dorothea Süß-Slania, Gitta Thomas, Peter Martin Wahl, Monsignore Stephan Wald, Tobias, MdL Wambsganß, Ilse Weckenmann, Ruth Weiß, Erol Alexander Wilske, Prof. Dr. Herrmann J. Wingertszahn, Susanne Entschuldigt vom Rundfunkrat Armbruster, Eva-Maria Bosch, Barbara Fischer, Inge Fleischer, Gundolf Haller, Martin, MdL Hammes-Rosenstein, Marie-Theres Klöckner, Julia, MdL Lehmann, Margarete Lenz, Lilli Manns, Winfried Niekisch, Eric Schiewer, Prof. Dr. Hans-Jochen Vitzthum, Dr. Anne Gräfin Weiland, Dr. Adolf, MdL Willius-Senzer, Cornelia, MdL

Protokoll - Südwestrundfunk · Seite 1 von 18 Protokoll Öffentliche Sitzung des Rundfunkrats des SWR Freitag, 24.03.2017, 09:48 – 12.58 Uhr SWR , Wilhelm-Camerer-Straße, 70190

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Protokoll Öffentliche Sitzung des Rundfunkrats des SWR

Freitag, 24.03.2017, 09:48 – 12.58 Uhr

SWR , Wilhelm-Camerer-Straße, 70190 Stuttgart

Funkhaus, Studiosaal

Anwesend vom Rundfunkrat

Althaus, Prof. Christel

Augustin, Karin

Augustyniak-Dürr, Ute

Baden, Alexander

Berggötz, Jonathan

Bill, Gisela

Binder, Sascha, MdL

Böhlen, Beate, MdL

Brand, Gerhard

Bronner, Gerhard

Buschmeier, Dr. Gabriele

Daferner, Claudia

Dahlbender, Dr. Brigitte

Delfeld, Jaques

Durian, Ariane

Fischer, Karin

Frenzer-Wolf, Gabriele

Fröhlich, Barbara

Geibel, Karl

Gothe, Christine

Günster, Dr. Engelbert

Heberer, Helen

Herkert, Thomas

Hinrichs, Karen

Iervolino, Rino-Gennaro

Kälberer, Heinz

Kehle, Roger

Kulitz, Dr. Peter

Kurtz, Sabine, MdL

May, Nicola

Moritz, Doro

Müller, Gottfried

Özyurt, Tarik

Pagel-Steidl, Jutta

Paraschaki, Argyri

Rau, Helmut

Reichhold, Rainer

Rohling, Steffi

Anwesend vom Rundfunkrat

Rosenberg, Solange

Rukwied, Joachim

Salomon, Alexander, MdL

Schächtele, Prof. Dr. Traugott

Schmitt, Matthias

Schulze, Hans-Joachim

Seiler, Peter

Sing, Roland

Stich, Volker

Stolz, Dr. Monika

Störr-Ritter, Dorothea

Süß-Slania, Gitta

Thomas, Peter Martin

Wahl, Monsignore Stephan

Wald, Tobias, MdL

Wambsganß, Ilse

Weckenmann, Ruth

Weiß, Erol Alexander

Wilske, Prof. Dr. Herrmann J.

Wingertszahn, Susanne

Entschuldigt vom Rundfunkrat

Armbruster, Eva-Maria

Bosch, Barbara

Fischer, Inge

Fleischer, Gundolf

Haller, Martin, MdL

Hammes-Rosenstein, Marie-Theres

Klöckner, Julia, MdL

Lehmann, Margarete

Lenz, Lilli

Manns, Winfried

Niekisch, Eric

Schiewer, Prof. Dr. Hans-Jochen

Vitzthum, Dr. Anne Gräfin

Weiland, Dr. Adolf, MdL

Willius-Senzer, Cornelia, MdL

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Anwesend vom Verwaltungsrat

Deiss, Dieter

Drexler, Wolfgang, MdL

Koziol, Prof. Dr. Klaus

Krueger, Andrea

Pauli, Günther-Martin

Rupp, Margit

Schopper, Theresa

Simon, Werner

Stechl, Hans-Albert

Tappeser, Klaus

Valentiner-Branth, Andrea

Zellhuber-Vogel, Petra

Anwesend vom SWR (GL)

Boudgoust, Peter

Eberhard, Michael

Büttner, Jan

Eicher, Dr. Hermann

Hauser, Dr. Christoph

Hug, Gerold

Schelberg, Dr. Simone

Schneider, Stefanie

Anwesend vom SWR (PR/BFC)

Habermehl-Fuchs, Katja

Sterzenbach, Andrea

Tansinna, Michael

Werling, Dr. Susanne

Wolber, Melanie

Protokoll

Ziller, Marlies

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Der Rundfunkratsvorsitzende begrüßt die Anwesenden zur öffentlichen Rundfunkratssitzung.

Top 1 Genehmigung der Protokolle

Der Rundfunkrat des SWR genehmigt die folgenden Protokolle:

a) der nichtöffentlichen Sitzung des Rundfunkrats am 9. Dezember 2016 in Stuttgart

b) der öffentlichen Sitzung des Rundfunkrats am 9. Dezember 2016 in Stuttgart

Beide Protokolle stünden seit dem 10. März 2017 auf dem Datensharepoint bzw. seien mit der

Einladung übermittelt worden. Beide Protokolle werden vom Rundfunkrat des SWR

genehmigt.

Top 2 Bericht des Vorsitzenden

Geburtstage

Zuerst spricht der Vorsitzende folgenden Gremienmitgliedern seine Glückwünsche zu deren

runden und halbrunden Geburtstagen aus:

Herrn Dietmar Muscheid

Herrn Prof. Dr. Traugott Schächtele

Entsendeverfahren nach § 14 Abs. 3 Nr. 1 SWR-Staatsvertrag

Der Vorsitzende informiert die Gremienmitglieder darüber, dass Herr Jürgen Rollin, ent-

sandt durch den Landesfamilienrat Baden-Württemberg, und Herr Hans Heinz,entsandt von

der Liga der freien Wohlfahrtspflege, aus dem Rundfunkrat des SWR ausgeschieden seien.

Für Herrn Rollin sei Frau Prof. Christel Althaus berufen worden, für Herrn Heinz Frau Eva-

Maria Armbruster.

Der Vorsitzende heißt beide Mitglieder herzlich willkommen und bittet Frau Prof. Althaus um eine

kurze Vorstellung. Frau Armbruster sei entschuldigt, ihre Vorstellung werde deshalb auf die

nächste Sitzung verschoben.

Frau Prof. Christel Althaus informiert über ihre Funktion als Professorin an der Hochschule

Esslingen, wo sie auch lange Zeit in der Hochschulleitung gewesen sei. Dort lehre sie im

Bereich der sozialen Arbeit und der Kindheitspädagogik. Studiert habe sie

Erziehungswissenschaften, in den Rundfunkrat sei sie vom Landesfamilienrat entsandt worden.

Sie bedankt sich und erklärt, sie freue sich darauf, auch in diesem Gremium ihren Beitrag

leisten zu können.

Wahl von Ausschussmitgliedern (§ 12 Abs. 2 GO RR)

Der Vorsitzende erinnert an die zuvor in der nichtöffentlichen Sitzung beschlossene

Ergänzung der Tagesordnung um den Punkt „Wahl von Ausschussmitgliedern“.

Frau Prof. Althaus möchte gerne im Hörfunk- und im Telemedienausschuss mitarbeiten.

Dieser Wunsch wird einstimmig angenommen.

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Frau Armbruster würde gerne im Fernsehausschuss und im Ausschuss Recht und

Technik mitarbeiten. Auch für diesen Vorschlag erfolgt das Votum einstimmig.

Des Weiteren stünden noch die Wahlvorgänge für Frau Willius-Senzer und Herrn Dr.

Weiland aus, die sich bereits in der Dezember–Sitzung des Rundfunkrats vorgestellt

hätten.

Frau Willius-Senzer möchte im Fernsehausschuss und im Telemedienausschuss

mitarbeiten. Das Votum für diesen Vorschlag erfolgt ebenfalls einstimmig.

Herr Dr. Weiland würde gerne im Hörfunkausschuss und im Ausschuss Recht und

Technik mitarbeiten. Auch hierfür erfolgt das Votum einstimmig.

ARD-Projekt „Auftrag und Strukturoptimierung der öffentlich-rechtlichen Rundfunk-

anstalten“

Der Vorsitzende legt zunächst dar, dass er über dieses Projekt bereits bei der letzten Sendung

informiert habe. Die Intendantinnen und Intendanten hätten dafür in einem Papier ihre Positionen

und Vorstellungen zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der ARD dargelegt. Damit seien sie der

Aufforderung der Länder nachgekommen, eigene Vorschläge in die auf Länderebene

angestoßene Debatte zu Auftrag und Strukturoptimierung der öffentlich-rechtlichen

Rundfunkanstalten einzubringen.

Auf ihrer Jahreskonferenz am 28. Oktober 2016 hätten die Regierungschefs der Länder

festgehalten und betont, dass sie Reformschritte für erforderlich hielten, die über die Optimierung

administrativer Prozesse hinausgehen würden. ARD, ZDF und Deutschlandradio sollten deshalb

bis Ende September 2017 ihre bisherigen Vorschläge konkretisieren. Die Ministerpräsidenten

wollten bis zum Frühjahr 2018 darüber entscheiden. Informationen zum Stand würde der

Intendant in seinem Bericht geben.

Die Arbeitsgruppe „ARD-Strukturreform“ sei nun dabei, die Maßnahmen in Verwaltung, Technik,

Produktion und Programmerstellung grundlegend zu überprüfen, zu konkretisieren und ggf. zu

ergänzen. Auf dem Prüfstand stehe somit nicht das Programm. Deshalb sei hier auch der

Verwaltungsrat – und nicht der Rundfunkrat – zuständig.

Seine persönliche Einschätzung sei jedoch – so der Vorsitzende – dass der Beschluss aus der

Ministerpräsidentenkonferenz, einen Eingriff in die Programme des öffentlich-rechtlichen

Rundfunks nicht ausschließe. Das Stichwort hierfür sei Beitragsstabilität. Deshalb müssten sich

die Rundfunkräte darauf einstellen, für die Qualität des Programms zu streiten. Als gewählte

politische Repräsentanten und als Vertreter der zivilgesellschaftlichen Organisationen, deren

Auftrag es sei, die Interessen der Zuschauerinnen und Zuschauer sowie der Hörerinnen und

Hörer zu vertreten, werden sie dafür eintreten müssen, dass das multimediale Angebot des

Senders nicht möglichst billig, sondern möglichst gut sei und bleibe. Das könnte in den nächsten

Monaten zu einer großen Herausforderung werden.

Der Verwaltungsrat des SWR werde dazu kontinuierlich über die laufenden Überlegungen zur

konkreten Umsetzung der Maßnahmen und zu den finanziellen Auswirkungen von der

Geschäftsleitung des SWR informiert.

Hierzu fänden i..d.R. Sitzungen zwischen den regulären Sitzungen des Verwaltungsrats statt. In

der letzten Sitzung des Verwaltungsrats habe er deshalb angeregt, dass zu diesen

Zwischensitzungen auch interessierte Mitglieder des Rundfunkrats eingeladen werden. Der

Verwaltungsrat sei damit einverstanden.

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Am 28. April 2017 fände in Mainz eine Sitzung des Verwaltungsrats statt, in dem es

schwerpunktmäßig auch um dieses Thema gehe. Dazu unterbreitet der Vorsitzende den

Gremienmitgliedern folgenden Vorschlag: Es wäre sinnvoll, wenn jeweils Vertreter aus den

Ausschüssen an diesen Sitzungen teilnehmen würden um dann anschließend in den

Ausschüssen zu berichten. Zunächst würden dafür die Vorsitzenden eingeladen werden, im

Verhinderungsfall könnten stattdessen deren Vertreter daran teilnehmen, oder, falls ein anderes

Mitglied aus dem Ausschuss sein Interesse bekunden würde, könnte auch dieses an der Sitzung

teilnehmen, jedoch mit der Verpflichtung, anschließend im Ausschuss darüber zu berichten.

Die Gremienmitglieder sind damit einverstanden, so zu verfahren.

Anschließend informiert der Vorsitzende darüber, dass es in diesem Jahr noch keine ARD-

Gremienvorsitzendenkonferenz stattgefunden habe. Die erste GVK-Sitzung in diesem Jahr sei

für den 3. und 4. April in Frankfurt geplant. Dabei würden folgende Themen auf der Agenda

stehen:

ARD-Strukturreform

Rundfunkfinanzierung

Programmfragen

Telemedien

Darüber werde er in der nächsten Sitzung berichten.

Da keine Wortmeldungen dazu vorliegen, übergibt der Vorsitzende das Wort an den

Intendanten.

Top 3 Bericht des Intendanten

Nach der Begrüßung beginnt der Intendant seinen Bericht mit dem Zitat: „Der SWR ist sein Geld

wert!“ und ergänzt, das sage nicht er, sondern 72 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg

und Rheinland-Pfalz bei einer repräsentativen Befragung im November 2016. Die aktuelle

Debatte zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk hätte durchaus auch andere Werte erwarten lassen.

Doch diese Ergebnisse würden zeigen, dass gerade in der heutigen Zeit - in der eine

reißerische Schlagzeile die nächste jage und Filterblasen zu Parallelwelten für Meinungen

werden würden - die gefühlt dominierende Meinung nicht unbedingt die Mehrheitsmeinung sein

müsse. Der direkte Kontakt zu den Menschen sei deshalb wichtiger denn je.

Im Rahmen dieser SWR-Trend-Befragung seien im Sendegebiet auch einige Fragen zum Image

des SWR erhoben worden, mit äußerst erfreulichen Antworten (Anlage 1). Jeweils acht von zehn

Befragten hätten dem SWR attestiert, dass er für die Menschen in Baden-Württemberg und

Rheinland-Pfalz hinsichtlich Aktualität, Glaubwürdigkeit und Kompetenz ganz oben stehe.

Ebenfalls 80 Prozent hätten der Aussage zugestimmt, dass der SWR Themen bringe, die für ihr

Bundesland relevant seien.

Diese Ergebnisse würden zeigen, dass der SWR seinen Kernauftrag erfülle, der SWR sei der

Informationsanbieter für den Südwesten – aktuell, kompetent und verlässlich - und als solcher

würde er auch wahrgenommen werden. Im Vergleich zum Vorjahr seien diese Zustimmung-

swerte sogar noch angestiegen.

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Unter den verschiedensten Institutionen genieße der SWR das zweithöchste Vertrauen, hinter

der Polizei, ebenso bei der Frage nach der Sympathie.

Ebenso sei im Vergleich zum Vorjahr die Gebührenakzeptanz gestiegen – sogar um fünf

Prozentpunkte. Mit 72 Prozent akzeptiere eine deutliche Mehrheit im SWR-Sendegebiet den

Rundfunkbeitrag und empfinde die Höhe als angemessen.

Bei der Einschätzung der persönlichen Wichtigkeit liege der SWR stabil auf Platz fünf - hinter

Polizei, Behörden, Deutsche Post und Stiftung Warentest.

Der SWR Trend zeige aber auch, dass sich einige einen noch moderneren,

innovationsfreudigeren SWR wünschten.

Diese insgesamt sehr erfreulichen Werte seien ein positives Signal für den SWR und zeigten,

dass sich die Anstrengungen der vergangenen Jahre gelohnt hätten. Auch wenn die zum Teil

drastischen Veränderungen durch den Einspar- und Umbauprozess viel Kraft und Verständnis

von allen Beteiligten abverlangt hätten. So seien gerade die letzten Monate besonders

anstrengend gewesen, hätten dafür aber auch besonders viele sichtbare und spürbare Erfolge

gebracht.

Beispielhaft stehe dafür der Start von „SWR Aktuell“. Zum 6. Februar sei dafür die gesamte

Nachrichtenkompetenz gebündelt worden, um die Menschen im Südwesten auf allen

Ausspielwegen umfassend, verlässlich und aus einem Guss zu informieren. Mehr zu „SWR

Aktuell“ werde Herr Landwehr unter Top 6 berichten. Mit „SWR Aktuell“ habe der SWR seine

gesamte Informationskompetenz im Haus gebündelt und effiziente Arbeitsstrukturen

geschaffen. „SWR Aktuell“ sei vor allem ein Beleg dafür, dass der SWR sich multimedial

konsequent weiterentwickle und so in Zeiten des Digitalen Wandels zukunftsfähig bleibe.

Auch die Umstrukturierung der Programmdirektionen - weg von Ausspielwegen hin zu

thematisch orientierten, multimedialen Programmdirektionen - habe maßgeblich zum

erfolgreichen Start von „SWR Aktuell“ beigetragen.

Was hier im Kleinen im SWR geschaffen worden sei, diene gleichermaßen als Vorlage für die

gesamte ARD. Im SWR sowie auch in den anderen Landesrundfunkanstalten sei der Auftrag

der Regierungschefinnen und -chefs der Länder zur Strukturoptimierung verinnerlicht worden,

die ARD sei reformfähig und reformwillig.

Da der Prozess noch in vollem Gange sei, könne er heute, so der Intendant – keine

konkreten Beispiele benennen. Klar sei aber, dass der SWR Prozesse und Strukturen

senderübergreifend effizienter und wirtschaftlicher gestalten würde – und das betreffe alle

Bereiche von Verwaltung, Technik, Produktion und Programmerstellung.

Dem SWR sei es gelungen, die grundlegenden Strukturen neu zu ordnen, Prozesse und

Workflows zu verschlanken und gleichzeitig ein multimediales Produkt auf den Markt zu

bringen.

Trotz des finanziellen Drucks stehe die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags für den

SWR an erster Stelle. „SWR Aktuell“ sei ein klares Bekenntnis und eine deutliche Stärkung

von Information und Bildung.

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Auch seinem Kulturauftrag komme der SWR mit Erfolg nach. Maren Ades Film „Toni

Erdmann“ sei bereits vielfach ausgezeichnet worden (europäischer Filmpreis als bester Film,

für beste Regie, bestes Drehbuch, beste Darsteller, Nominierungen für einen Golden Globe

Award sowie für einen Oscar. Für den Deutschen Filmpreis, der im April verliehen werden

würde, seien zudem sechs weitere Nominierungen dazu gekommen).

Bei den Grimme-Preis-Verleihungen sei der SWR mit sechs Auszeichnungen - u.a. für den

Spielfilm „Das weiße Kaninchen“ und die Dokumentation „Ebola – Das Virus überleben“ - die

meistgekürte Rundfunkanstalt.

Auch die Radioprogramme des SWR hätten bewiesen, dass sie fester Bestandteil des Lebens

im Südwesten seien. Die jüngste MA habe zum Beispiel SWR1 Baden-Württemberg deutliche

Zuwächse attestiert und insgesamt lasse sich festhalten, dass die Hälfte aller Menschen in

Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz täglich ein SWR-Programm hören würden, wobei

SWR3 weiterhin das meistgehörte Radioprogramm Deutschlands bleibe.

Erfreulicherweise sei die bereits mehrfach ausgezeichnete SWR3-Redakteurin Katharina

Jansen am 22. März 2017 in Frankfurt mit dem Karl-Magnus-Preis ausgezeichnet worden.

Dies zeige, dass auch dort der öffentliche-rechtliche Auftrag umgesetzt werden würde.

Katharina Jansen beeindrucke vor allem durch die enorme Bandbreite ihrer Arbeiten – von der

Neubearbeitung der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens für SWR 3 über eine Serie

zu den Gefahren für junge Fahranfänger bis hin zu einer Serie zum Thema „Depression“. „Es

sei erstaunlich, wie Katharina Jansen ihre Hörer für die ernsten Themen der Zeit sensibilisiere

und wie sie Auswege aus ernsten Situationen aufzeige. Ihre ruhige Art, sich den Dingen

tiefgründig anzunehmen, mache sich außerordentlich gut in der sensationsheischenden Zeit

des aktuellen Tagesgeschäfts“ laute dazu die Begründung der Jury.

Neben allen strategischen Anstrengungen zähle für die Menschen in Baden-Württemberg und

Rheinland-Pfalz das Programm, das ihnen der SWR biete. Deshalb seien die Resultate der

SWR-Trend-Befragung umso erfreulicher. Die große Mehrheit halte den SWR für glaubwürdig

und bringe ihm Vertrauen entgegen – und ebenso seien die meisten Baden-Württemberger

und Rheinland-Pfälzer der Ansicht, der SWR sei sein Geld wert. Diese Zustimmungswerte

gelte es auszubauen, die erfreulichen Ergebnisse seien – so der Intendant - dafür nur noch

mehr Ansporn.

Der Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Boudgoust für die Rede und bittet um Wortmeldungen.

Hinsichtlich der SWR-Trend-Befragung wird nachgefragt, ob es auch Auswertungen, differenziert

nach Altersgruppen, gäbe.

Dazu führt der Intendant aus, dass es speziell bei dieser SWR-Trend-Befragung keine

Unterscheidung hinsichtlich der Altersgruppen gegeben habe, jedoch sei bereits durch andere

Umfragen belegt, dass jüngere Nutzerinnen und Nutzer durchaus Interesse am öffentlich-

rechtlichen Rundfunk hätten und sogar noch mehr von diesem erwarte. Deshalb habe sich der

SWR mit großem Engagement und einem enormen finanziellen Kraftakt für das Junge Format

„funk“ stark gemacht. Auch würden durch den multimedialen Umbau, die Verbreitung der Inhalte

in den sozialen Netzwerken sowie durch die mobile Erreichbarkeit mehr jüngere Zielgruppen

angesprochen werden. Es sei deshalb keine Abkehr der Jungen vom öffentlich-rechtlichen

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Rundfunk feststellbar, sondern es sei vielmehr deren Erwartung erkennbar, auf den ihnen

vertrauten Verbreitungswegen öffentlich-rechtliche Angebote zu finden.

Da keine weiteren Fragen dazu vorliegen ruft der Vorsitzende den nächsten

Tagesordnungspunkt auf.

Top 4 Künftige Gremienstruktur im SWR

Der Vorsitzende informiert darüber, dass in der letzten Sitzung des Rundfunkrats im Dezember

beschlossen worden sei, den Arbeitskreis „Gremienstruktur“ wieder einzurichten und zu

beauftragen, dem Rundfunkrat eine Beschlussempfehlung zur künftigen Gremienstruktur des

SWR zu erarbeiten.

Die Beschlussempfehlung des Arbeitskreises sei mit der Einladung zur heutigen Sitzung

verschickt worden. Diese Vorlage mit den Empfehlungen des Arbeitskreises stellt der

Vorsitzende dem Gremium zur Diskussion und bittet dafür um Wortmeldungen.

Aus dem Gremium wird vorgeschlagen, von III. Weiterführende Fragestellungen die Position 5.

„Eine Evaluierung der Gremienstruktur soll spätestens zwei Jahre nach Inkrafttreten erfolgen.“

(RR 04/2017 S. 3) auf II. Beschlussempfehlung des AK Gremienstruktur unter 11. aufzuführen.

Diese Position sei keine „weiterführende Fragestellung“, sondern es sollte – aufgrund der

vorgeschlagenen Positionierung unter Position 11. bei „II. Beschlussempfehlung des AK

Gremienstruktur“ darüber abgestimmt werden können.

Der Vorsitzende stimmt diesem Vorschlag zu.

Die Fragen zur Arbeitsweise der noch zu bildenden Arbeitsgruppen, zu evtl. Doppelstrukturen

von Programmausschüssen auf Länderebene sowie zur Zusammensetzung der Ausschüsse

werden vom Vorsitzenden wie folgt beantwortet:

Pos. II. 9. besage, dass …“jenseits der Ausschussstrukturen Arbeitsgruppen zu spezifischen

Themenstellungen gebildet werden können.“ Da noch nicht bekannt sei, welche Thematik eine

Arbeitsgruppe erforderlich machen könnte, erwähnt der Vorsitzende als Beispiel den

Dreistufentest. Hierfür könnte eine Arbeitsgruppe - bestehend aus Mitgliedern der

Programmausschüssen und dem Ausschuss Recht und Technik - gebildet werden. Diese

Arbeitsgruppe sei dann so lange institutionalisiert, wie sie gebraucht werde, um den Beschluss

des Rundfunkrats vorzubereiten.

Die Zuständigkeit der Programmausschüssen orientiere sich an der jeweils aktuell gültigen

Organisationsverfügung des SWR. (II/1.) Entsprechend II/4. blieben die Ausschussstrukturen auf

Ebene der Landessender unverändert. Über die Programmausschüsse der Länder hätten

deshalb die Landesrundfunkräte zu entscheiden und nicht der Rundfunkrat. Jedoch sei der

Schritt zu einem Landesprogrammausschuss in jedem der beiden Landes-rundfunkräte bereits

erfolgt, weiteren Handlungsbedarf sähe er derzeit nicht. Durch den multimedialen Umbau sowie

durch die Auflösung des Telemedienausschusses würde die Arbeit in den

Programmausschüssen sicher insgesamt umfangreicher werden. Wie sich der multimediale

Umbau auf die Gremienarbeit auswirke, werde sich im Lauf der Zeit zeigen. Deshalb sei

spätestens in zwei Jahren die Evaluierung der Gremienstruktur vorgesehen.

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Formell wähle der Rundfunkrat die Mitglieder der Ausschüsse - so der Vorsitzende -, jedoch

orientiere er sich dabei an den Wünschen der Mitglieder. Im Übrigen könne jedes

Rundfunkratsmitglied als Gast an den Sitzungen der Ausschüsse teilnehmen. Derzeit gehe es

darum, zu gewährleisten, dass die Ausschüsse für „Information“ und „Kultur“ arbeitsfähig besetzt

werden würden.

Da keine weiteren Fragen mehr vorliegen, schlägt der Vorsitzende folgende

Beschlussempfehlung des Arbeitskreises „Gremienstruktur“ zur Abstimmung vor:

Der Rundfunkrat stimmt der Beschlussempfehlung des AK Gremienstruktur zu und

beauftragt den SWR Justitiar, die entsprechende Änderung der SWR-Hauptsatzung für die

Sitzung des Rundfunkrats am 30.06.2017 und die Sitzung des Verwaltungsrats am

23.06.2017 vorzubereiten.

Ergänzend fügt er hinzu, dass geplant sei, nach der Zustimmung zur geänderten SWR-

Hauptsatzung am 30.06.2017, in der Septembersitzung die Neukonstituierung der Ausschüsse

vorzunehmen.

Die Abstimmung erfolgt mit sichtbarer Mehrheit – bei einer Enthaltung und ohne Gegenstimmen -

für die Beschlussempfehlung.

Der Vorsitzende bedankt sich bei den Gremienmitgliedern, die an der Vorlage mitgearbeitet

haben. Anschließend informiert er darüber, dass bei der letzten Sitzung des Rundfunkrats aus

Zeitgründen der Tagesordnungspunkt „Chancengleichheit im SWR“ habe verschoben werden

müssen. Die für die damalige Sitzung vorbereitete Präsentation sei in den Datensharepoint

eingestellt worden bzw. mit dem Protokoll verschickt worden. Für den nun folgenden

Tagesordnungspunkt erteilt der Vorsitzende der Beauftragten für Chancengleichheit

Stuttgart, Frau Angela Sterzenbach, das Wort.

Top 5 Chancengleichheit im SWR

Frau Angela Sterzenbach begrüßt alle Anwesenden und informiert darüber, dass vor fast zehn

Jahren der letzte Gleichstellungsbericht im Rundfunkrat präsentiert worden sei. Ein fast zu

langer Zeitraum - so die Beauftragte für Chancengleichheit. Sie freue sich nun, dass sie zu

dieser Sitzung des Rundfunkrats eingeladen worden sei. Gerade jetzt, in Zeiten des

Sparens und des multimedialen Umbaus sei das Thema „Gleichstellung von Frauen und

Männern“ wichtig. Ein Grundpfeiler unserer Demokratie sei die Gleichberechtigung und

Chancengleichheit von Männern und Frauen. Das müsse sich in unseren Programmen und

Angeboten widerspiegeln und Richtlinie für die Unternehmenskultur sein. Damit könnten sich

die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten erfolgreich von den privaten Anbietern abgrenzen.

Wie erfolgreich der SWR dabei bereits sei, werde sie gerne aufzeigen. (Anlage 2)

Vorab wolle sie darauf hinweisen, dass die Aufgabe als Beauftragte für Chancengleichheit (BfC)

in erster Linie darin bestehe, auf der personellen Seite alles zu tun, um die Gleichstellung von

Frauen und Männern voranzubringen. Ebenso wichtig aber sei es, einen Content zu erstellen, der

sich keinerlei Geschlechterklischees oder Rollenfestschreibungen bediene. Täglich müssten sich

Programmmacherinnen und Programmmacher fragen, in welchen Rollen und Funktionen Frauen

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in welchen Angeboten wie häufig vorkommen? Dabei sehe sie insbesondere alle

Programmverantwortlichen - aber auch die Gremienmitglieder als Kontrollorgan - in der Pflicht.

Daraufhin informiert Angela Sterzenbach die Anwesenden über die rechtliche Grundlage für den

SWR: Eine Dienstvereinbarung - die aktuelle Fassung gelte seit 2016 – basiere auf dem

Chancengleichheitsgesetz Baden-Württemberg. Sie selbst sei zuständig für den Standort

Stuttgart und die Regionalstudios Baden-Württemberg, die Kollegin Katja Habermehl-Fuchs für

Baden-Baden, das Hauptstadtstudio Berlin sowie die Auslandsstudios, Frau Dr. Susanne

Werling für Mainz und die Regionalstudios Rheinland-Pfalz. Alle BfC seien zu hundert Prozent

freigestellt, aufgrund der nun dazu gekommenen Zuständigkeit für die Festen Freien

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, habe sich der Aufgabenbereich zusätzlich vergrößert.

Zur Entwicklung des Frauenanteils im SWR von 2000 bis 2016 (siehe S. 3 und 4 der Anlage 2).

Feststellbar sei ein kontinuierlicher Anstieg des Frauenanteils - von 39 Prozent im Jahr 2000 auf

46,5 Prozent im vergangenen Jahr.

Bei Frauen in Führungspositionen sei ein langsamer, kontinuierlicher Anstieg in den letzten 16

Jahren festzustellen, jedes Jahr mit etwa gut einem Prozent, von 12,02 auf 29,5 Prozent. Um

nicht noch 20 Jahre auf die Parität warten zu müssen, engagierten sich die Beauftragten für

Chancengleichheit mit folgenden Aktivitäten:

Aufklären und Überzeugen: D.h. viel reden, viel schreiben und Teilnahme in Ausschüssen.

Unterstützung erfahren sie dabei vom Ausschuss für Chancengleichheit und von der AG Beruf

und Familie, wobei die ersten Ansprechpartner natürlich der Intendant, die Führungskräfte und

die Personalabteilung sind.

Begleiten von Unternehmens- und Veränderungsprozessen: z.B. den multimedialen Umbau,

die AG’s sowie die Steuerungsgruppe SteP, die Empfehlungen an die Geschäftsleitung

weitergibt. Organisieren regelmäßig stattfindender Veranstaltungen zu frauenpolitischen und

SWR-spezifischen Themen.

Frauen fördern: Beratung von Kolleginnen und Kollegen bei beruflicher Weiterentwicklung,

Benachteiligungen, Höhergruppierungen, Konflikten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf,

Beschäftigungsumfang und hinsichtlich individueller Fördermaßnahmen.

Frauenfördermaßnahmen und Fortbildungen werden vorgeschlagen und in Zusammen-arbeit

mit der Personalentwicklung organisiert.

Einstellungen und Vorstellungsgesprächen: Teilnahme und anschließend die Abgabe einer

Stellungnahme. Beanstandungsrecht beim Intendanten

Zusätzlich gebe es beim SWR zwischenzeitlich spezielle Instrumente zur Förderung von Frauen,

wie

TAFF (Talente ausbauen und fördern): Mehr Frauen sollen damit befähigt werden, in eine

Führungspositionen zu kommen. Bisher: zwei Staffeln mit 27 Teilnehmern (18 Frauen und 9

Männer), derzeit: Evaluation des Programms.

Internes Mentoring: Ein Programm vorwiegend für Frauen (80 – 90 Prozent), gestartet vor zehn

Jahren. Nicht nur für den Führungsnachwuchs, aber für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit

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Potential, die ihren eigenen beruflichen Weg entwickeln wollen. Ein(e) Mentee bekommt für ein

Jahr eine erfahrene Fach- oder Führungskraft als Mentor/in an die Seite gestellt.

Chancengleichheitspläne: Ein wichtiges Kontrollinstrument. Alle sechs Jahre wird in jeder

Hauptabteilung ermittelt, in welchen Vergütungsgruppen, Laufbahnen und Führungs-positionen

Frauen unterrepräsentiert sind.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Unterstützung für Frauen, so dass sie im Job nicht

benachteiligt werden. Männern z. B. werden aufgefordert, öfter in Elternzeit oder Teilzeit zu

gehen.

Kinderbetreuung: Mit Plätzen in Kindergärten, -tagesstätten, bei Tagesmüttern, mit

Kindernotfallbetreuung, dem Eltern-Kind-Zimmer, der Kinderferienbetreuung ist der SWR gut

aufgestellt.

Pflege von Familienangehörigen: Nutzung von Zeitwertkonten.

Arbeitszeit: Eine Vielfalt an Teilzeitmodellen (zu 84 Prozent von Frauen genutzt).

Flexible Gestaltung des Arbeitsortes: Eine Initiative der BfC. Möglichkeit, zu Hause zu arbeiten

(Home Office/ alternierende Telearbeit).

Baustellen für die Zukunft:

Weiterentwicklung des Frauenanteils in der Technik (derzeit 31 Prozent) insbesondere in

Führungspositionen (15,5%)

Zwar gute Erhöhung des Frauenanteils im Programm (derzeit 41,2 Prozent), aber

Sichtbarkeit oft nicht gegeben und Verteilung auf redaktionelle Aufgaben ungleich. Bei

den FS-Auslandskorrespondentinnen jetzt seit Jahren wieder die erste Frau (Xenia

Böttcher in Mexiko). Der Anteil der Frauen bei Tagesthemenkommentaren vom SWR:

2015 lediglich 13,4 Prozent

Erhöhung des Anteils von Führungskräften in Teilzeit bzw. in geteilter Führung: Im SWR

bei 5,6 Prozent (14 Frauen, 5 Männer)

Mehr Männer für Familienzeit gewinnen (Zahlenverhältnis derzeit: 3 Männer, 54 Frauen)

Ihre Präsentation beschließt die Beauftragte für Chancengleichheit mit dem Hinweis, im SWR

gäbe es bereits zahlreiche Instrumente, Frauen zu fördern. Insgesamt sei der SWR gut

aufgestellt, um aber weiter zu kommen, bräuchte es immer wieder von Neuem das Bekenntnis

der Geschäftsleitung, Chancengleichheit als Unternehmensthema zu priorisieren und

durchzusetzen.

Der Vorsitzende bedankt sich bei Angela Sterzenbach für ihre Präsentation und eröffnet die

Aussprache.

Die erste Frage bezieht sich auf die Freien Mitarbeiterinnen beim SWR. Es sei von Interesse zu

erfahren, ob diese ebenfalls in den Genuss der Fördermaßnahmen kämen. Dies wird von Angela

Sterzenbach bejaht, im SWR sei dies selbstverständlich. Da jedoch die Freien Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter durch die Personalverwaltung nicht gezählt werden würden, gäbe es hier nur ein

grobes Bild.

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Ergänzend erklärt dazu Herr Büttner, dass es sich um insgesamt 1.800 Feste Freie

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter handle, und zwar mit einem hohen Frauenanteil. Aktuell ergänzt

betragen die Zahlen: 1.743 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; die Verteilung zwischen

Männern und Frauen 50 : 50. Frauenförderungen würden selbstverständlich auch für die Festen

Freien Mitarbeiterinnen angeboten werden, ein Vorgehen bei dem sich der SWR von anderen

Rundfunkanstalten unterscheide, meist gäbe es dort nämlich große Unterschiede bei den Freien

MA.

Hier die detaillierte Aufschlüsselung der Zahlen:

Aus dem Gremium erfolgt der Appell, auf eine ausgewogene Förderung von Männern und

Frauen zu achten.

Die Beauftragte für Chancengleichheit führt dazu aus, Chancengleichheit stehe im Gesetz, de

facto ergäbe sich daraus die Frauenförderung, da Frauen in fast allen Bereichen

unterrepräsentiert seien. Männer würden dort gefördert werden, wo es um Vereinbarkeit von

Familie und Beruf gehe oder in beruflichen Laufbahnen, wo Männer bisher kaum vorkämen, etwa

im Assistenzbereich.

Die Frage nach der Teilzeitquote von Frauen wird von Angela Sterzenbach wie folgt dargestellt:

Bei festangestellten Frauen liege diese bei 40 Prozent. Dies sehe sie durchaus als ein Handicap,

denn Aufstieg und damit Übernahme von Verantwortung sei so kaum möglich. Deshalb versuche

sie eher davor zu warnen, länger in Teilzeit zu gehen, Teilzeit sei vielmehr für bestimmte

Seite 13 von 18

Lebensphasen vorgesehen, z. B. wenn Frauen aus der Elternzeit zurückkämen oder in

Pflegephasen. Grundsätzlich betrachte sie deshalb ein Teilzeitangebot bei Führungspositionen

als eher nicht zielführend.

Ergänzend führt dazu Herr Büttner aus, wichtig seien auch bestimmte Vorbilder in einer

Männerdomäne. Frau Stefanie Barth, Finanzchefin im SWR, sei die einzige Frau in der Runde

der ARD-Finanzchefs. Sie mache einen super Job und erziehe gleichberechtigt mit ihrem Mann

zwei Kinder. Es würde hier geklärt und gut organisiert werden, was zwingend im SWR erledigt

werden müsse und was Frau Barth zu Hause erledigen könne.

Hinsichtlich der Frage zum Beanstandungsrecht führt Frau Sterzenbach aus, bisher sei man

damit immer gut gefahren, da sich der Intendant intensiv mit der jeweiligen Beanstandung

auseinandergesetzt habe.

Auch beim SWR sei zu beobachten, dass nicht alle Frauen ein Angebot für eine

Führungsposition annehmen wollten – so Frau Sterzenbach zu einer Anfrage aus dem

Gremium. Deshalb müssten Frauen dazu ermuntert werden, da es ihnen in diesen Fällen

manchmal an Selbstbewusstsein mangle. Bei jungen Frauen sei verstärkt die Tendenz

festzustellen, dass die nicht bereit wären, nach der Elternzeit wieder voll einzusteigen. Eine

fördernde Unternehmenskultur hinsichtlich einer Karriereförderung sei deshalb auch hierbei

notwendig.

Hinsichtlich der Nutzung des Angebots „Home Office“ wird gefragt, ob geplant sei - wie

beispielsweise bei IBM oder weiteren Unternehmen – dieses aus Kostengründen

zurückzufahren?

Herr Büttner führt dazu aus, der SWR verfüge über einen sehr modernen Tarifvertrag zur

flexiblen Arbeitsortgestaltung. So könne etwa, bedarfsorientiert von zu Hause aus - per Laptop -

gearbeitet werden. Dieses Verfahren müsse jeweils entsprechend betrieblicher Möglichkeiten und

Erfordernisse mit der Führungskraft abgesprochen werden. Bisher funktioniere das gut und

werde häufig genutzt. Eine weitere Variante sei die alternierende Telearbeit. Dafür würde der

SWR in der Privatwohnung der Mitarbeiterin/des Mitarbeiters einen Arbeitsplatz einrichten. Diese

Möglichkeit sei derzeit auf zwölf Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter limitiert und nur in bestimmten

Fällen – um besondere Problemfälle im familiären oder gesundheitlichen Bereich aufzufangen –

möglich. Beim SWR sei nicht geplant, diese Angebote aus Kostengründen zu reduzieren.

Ergänzend führt der Intendant dazu aus, die Gesamtsituation des SWR sie deshalb schwierig,

da seit der Fusion Personal abgebaut werden müsse. Dies schränke die Möglichkeiten der

Frauenförderung ein, ebenso die geringe Fluktuation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Erfreulich für ihn sei deshalb, dass mit Alina Schröder, der neuen Programmchefin der SWR3

PopUnit Das Ding, eine Verjüngung und Verweiblichung in der neuen Programmdirektion Kultur,

Wissen, Junge Formate möglich geworden sei.

Zur Frage der Verteilung der TT-Kommentare führt der Intendant aus, die rein statistische

Beobachtung mache die Bewertung schwierig und verfälsche das Bild. Zum Zeitpunkt der

Zählung sei der Leiter des Hauptstadtstudios männlich gewesen, ebenso dessen Stellvertreter,

Rainald Becker vom SWR, der allein 56 Kommentare gesprochen habe. Mit der neuen Leiterin

des Hauptstadtstudios, Tina Hassel, werde sich das Verhältnis ändern. Außerdem sei es

schwierig, Frauen für die derzeit gefährlichen Berichtsgebiete des SWR zu gewinnen.

Seite 14 von 18

Die Frage zur Frauenquote bei der Fortbildung wird von Herrn Büttner beantwortet. So zeige die

Analyse, dass Frauen grundsätzlich ausbildungsfreudiger seien als Männer. So sei auch bei den

Volontärinnen und Volontären seit 12 Jahren ein Übergewicht beim weiblichen journalistischen

Nachwuchs zu verzeichnen. Ausbildungen im Fachbereich „Technik und Produktion“ verzeichne

einen Frauenanteil von 45 Prozent, von 79 Auszubildenden seien 36 weiblich und bei den

Mediengestaltern sei das Verhältnis ausgewogen, von 14 Auszubildenden seien sieben weiblich.

Den nächsten Bericht werde er - so Herr Büttner – detailliert hinsichtlich Männer- und

Frauenquote aufschlüsseln. Im Übrigen habe er seinen Bericht aus dem Jahr 2015 komplett in

der weiblichen Form verfasst – und keiner habe es bemerkt.

Frau Dahlbender informiert darüber, dass sie sich bei „funk“ dem jungen Format, die Beiträge

hinsichtlich des Frauenbildes näher angeschaut habe. Dabei sei bei ihr der Eindruck entstanden,

hier laufe etwas schief. Beispielsweise würden Frauen Themen wie Sex,

Wissenschaftsvermittlung, Beauty, intime Frauengespräche präsentieren, Männer stünden für

Politik, Wissenschaft, Sport, Kultur, Aktualität.

Der Vorsitzende bedankt sich bei Frau Sterzenbach für ihren Bericht und bei den

Rundfunkräten für die zahlreichen Debattenbeiträge. Deshalb wolle er folgende Vorschläge, wie

mit dem Bericht zu verfahren sei, zur Abstimmung vorschlagen:

Selbstverpflichtung des Rundfunkrats: Alle drei Jahre werde der Bericht zur Gleichstellung

von Männern und Frauen - der nächsten also im Jahr 2020 – in die Tagesordnung des

Rundfunkrats aufgenommen.

Das vom ORF realisierte und zuvor in der Debatte von Frau Sterzenbach näher thematisierte und

erläuterte Verfahren „Gender Check“ solle zukünftig zur Programmbeobachtung eingesetzt

werden. Die Vorsitzenden der Programmausschüsse werden gebeten, Frau Sterzenbach zur

Vorstellung des Projekts „GenderCheck“ einzuladen und anschließend entsprechende Richtlinien

in die Programmbeobachtung einzuarbeiten.

Die Ausführungen von Frau Dahlbender sollen von Herrn Müller an Herrn Florian Hager von

„funk“ weitergeleitet werden mit der Bitte um eine schriftliche Beantwortung. Die Antwort könne

dann mit dem Protokoll verschickt werden. (Anlage 3)

Frau Bill bittet darum, die Evaluation von „Taff“ dem Rundfunkrat vorzulegen.

Herr Geibel schlägt vor, bei der Programmbeobachtung mit zu berücksichtigen, welche

Programme von Frauen bzw. welchen Altersgruppen gesehen werden, mit aufzunehmen. Dies

wird von Herrn Dr. Hauser zugesagt, er sagt zu Frau Annett Kahl, die Leiterin der

Medienforschung, entsprechend zu informieren.

Nachdem keine Widersprüche zu seinen Vorschlägen vorliegen, gelten diese als angenommen,

ergänzt um die Anmerkungen von Frau Bill und Herrn Geibel.

Damit sei dieser Tagesordnungspunkt abgeschlossen. Der Vorsitzende erteilt daraufhin dem

Chefredakteur Nachrichten und Distribution, Arthur Landwehr, das Wort.

Seite 15 von 18

Top 6 SWR Aktuell

Herr Arthur Landwehr bedankt sich für die Einladung, begrüßt alle Anwesenden und informiert

darüber, dass Anfang Februar „SWR Aktuell“ an den Start gegangen sei. Es sei ihm wichtig, nun

– nach wenigen Wochen – bereits eine erste Bilanz ziehen zu können. Für ihn sei dies zwar noch

keine endgültige Aussage, sondern vielmehr eine erste Tendenz. (Anlage 4)

Die Entscheidung der Geschäftsleitung, die Marke „SWR Aktuell“ zu etablieren, sei getroffen

worden, um sich gegen Fake News, Echokammern, Lügenpressevorwürfe, Filterblasen und

Vertrauensverlust zu positionieren. Bezgl. des SWR könne lediglich von einem gefühlten

Vertrauensverlust gesprochen werden, in der Realität seien vielmehr rund drei Viertel der

Menschen davon überzeugt, dass der SWR das Medium sei, dem sie vertrauen würden.

Die Marke „SWR Aktuell“ – genutzt über Radio, Fernsehen oder Online, über die App, in den

sozialen Netzwerken oder über den SWR Newsletter - müsse klar erkennbar und ein

Qualitätssiegel für Zuverlässigkeit, Qualität und Professionalität sein.

Mit 102.000 Downloads für die neue App - nach nunmehr sechs Wochen - sei man durchaus

zufrieden, ebenso mit der Nutzung im Monatsverlauf, sowie im Vergleich zu Tagesschau und BR

24 (Anlage 4, S. 15–17). Erfreulicherweise sei, parallel zur Einführung der App, die

Gesamtnutzung von SWR Online gestiegen. Diese erste Bilanz zeige, dass mit der Marke „SWR

Aktuell“, die Nachrichten zusätzliche Nutzer gefunden hätten. Einhergehend mit einer stärkeren

Verbreitung sowie dem Erschließen weiterer Publikumsgruppen sei es gelungen, den SWR in

seiner Kernkompetenz Information zu stärken.

Der Vorsitzende bedankt sich bei Arthur Landwehr für den Vortrag und eröffnet die

Aussprache.

Zunächst wird darum gebeten, man möge, da neue Zielgruppen die App nutzen, für Seh- und

Hörbehinderte die Barrierefreiheit nachbessern, da manche Nutzer noch Schwierigkeiten damit

hätten.

Der Chefredakteur Nachrichten und Distribution führt dazu aus, der SWR habe sich bei der

Einrichtung an alle Vorgaben gehalten, von zahlreichen Sehbehinderten würden bereits

exzellente Rückmeldungen – insbesondere hinsichtlich Klarheit und Struktur - vorliegen.

Er könne sich aber durchaus vorstellen, dass es bezüglich der Nutzung einen

Generationsunterschied gäbe. Jüngere sowie mittelalte technikaffine Nutzerinnen und Nutzer

seien hier flexibler. Sie würden die neue, moderne Technik dazu nutzen um den Alltag sinnvoller

und besser bewältigen zu können. Deshalb würde die technische Weiterentwicklung der Geräte

oft von den Behinderten selbst vorangetrieben werden. Die App sei ausgelegt für

Sprachausgabe, Schriftenvergrößerung und für Hörbehinderte für die Untertitelung.

Schwierigkeiten habe es dagegen mit dem Tutorial gegeben. Dies würde zügig aktualisiert bzw.

nachgearbeitet werden, um die barrierefreie Nutzung erleichtern zu können.

Bemängelt wird, dass die App nicht so schnell aktualisiert werden würde wie etwa die

Tagesschau App. Bei manchen Nachrichten habe die Verzögerung bis zu drei Stunden gedauert.

Zudem würden Meldungen aus Rheinland-Pfalz in Baden-Württemberg aufschlagen und

Seite 16 von 18

umgekehrt. Zudem sei es von Interesse zu erfahren, warum Meldungen z. B. über den

amerikanischen Präsidenten in der App zu lesen seien.

Bezüglich der zeitlichen Verzögerung bei der Nachrichtenaktualisierung werde er prüfen,

versichert Arthur Landwehr, auch deshalb, weil die Tagesschau auf das vom SWR gelieferte

Material zurückgreife. Er vermute, dass im SWR geplant worden sei, für die angesprochenen

Beiträge, eine multimediale Meldung zu produzieren und das beanspruche mehr Zeit.

Korrekterweise hätte - entsprechend der Vorgabe - zuallererst und sofort eine Textnachricht

veröffentlicht werden sollen.

Zu Meldungen aus Rheinland-Pfalz, die auch in Baden-Württemberg zu lesen waren – und

umgekehrt - führt Arthur Landwehr aus, dass auf der App Meldungen veröffentlicht werden

würden, die für beide Bundesländer von Interesse seien, das werde über sogenannte Marker

geregelt. Dies könne jedoch von Nutzerinnen und Nutzern von unterschiedlichem Interesse

sein. Im nächsten Schritt werde man, um gezielter differenzieren zu können, daran gehen,

Meldungen mit mehreren Markern zu versehen. Das erfordere zunächst aber zusätzliche

Programmierarbeiten.

Grundsätzlich aber seien alle Meldungen auf der App nicht nur aus den Bundesländern, sondern

für die Menschen in den Bundesländern, also regionaler, nationaler und internationaler Art.

Ausblendmöglichkeiten hierzu würden geprüft werden, erfordern dann aber vor der Umsetzung

ebenfalls entsprechende Programmierarbeiten.

Die Frage nach dem Profil des Hörfunkangebots erläutert Arthur Landwehr wie folgt: Das

Konzept sehe alle 15 Minuten Nachrichten vor, dazwischen würden Hintergründe und

Reportagen gesendet werden. Kurz vor der Stunde werde jeweils eine Wirtschaftsendung

positioniert und vor der der halben Stunde eine Sportsendung. Man gehe davon aus, dass

Hörerinnen und Hörer für ca. eine halbe Stunde das Programm nutzen würden, um sich einen

Überblick über die Weltlage zu verschaffen.

Zwischen den Nachrichten habe man geplant, Exklusivgespräche mit Politikern sowie Experten

zu senden, diese könnten anschließend multimedial als auch über dpa weiterverbreitet werden.

Der Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Landwehr für die Ausführungen und erteilt Herrn

Büttner das Wort.

Top 7 Personalentwicklung im SWR

Der Verwaltungsdirektor informiert darüber, dass der Bericht dazu vorliege und bereits während

des Top 5 thematisiert worden sei.

Personalentwicklung (PE) stehe beim SWR als Überbegriff für Ausbildung, Fortbildung und

Coaching, gerade jetzt beim Umbau des SWR hin zu einem multimedialen Inhalteanbieter. Die

Personalentwicklung sei eine strategische Kernaufgabe mit Rückwirkung auf die

Personalrekrutierung, stünde aber ebenso für Weiterentwicklung und Förderung der

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Angesiedelt sei die PE in der Verwaltungsdirektion und müsse

deshalb wie alle Infrastrukturbereiche bis 2020 eine Einsparquote von 25 % erfüllen. Ungeachtet

der sinkenden Etats gehe es vor allem darum, den multimedialen Umbau zu stemmen. Dies sei

nur möglich über eine klare Priorisierung und der Zusammenarbeit mit der „ARD.ZDF

Seite 17 von 18

medienakademie“. Insgesamt würden die Seminare stärker nachgefragt werden, gegenüber 2015

betrage die Steigerung 15 Prozent. Bei den sog. Webinaren (Web-Seminare) sei der SWR sogar

in einer Vorreiterrolle.

Bei der volkswirtschaftlich relevanten Aufgabe, der Ausbildung, biete der SWR 26

Ausbildungsangebote mit 200 Ausbildungsverhältnissen an.

Auch in diesem Jahr werde in Baden-Baden ein Ausbildungstag (15. Juli 2017) stattfinden. Mit

diesem Angebot habe der SWR immer gute Erfolge gehabt, aber aufgrund der demografischen

Entwicklung müsse der SWR weiterhin aktiv bleiben.

Der Vorsitzende bedankt sich beim Verwaltungsdirektor für die Ausführungen. Da dazu keine

Wortmeldungen vorliegen, ruft er die nächsten Tagesordnungspunkte auf.

Top 8 Berichte aus den Programmbeiräten

a) Deutsches Fernsehen

Die Berichte von Herrn Geibel liegt als Tischvorlage aus (Anlage 5a und 5b)

b) ARTE Deutschland TV GmbH

Der Bericht von Herrn Rau wird dem Protokoll beigefügt. (Anlage 6)

Top 9 Berichte aus den Ausschüssen

a) Fernsehausschuss

Der schriftliche Bericht vom Februar (Anlage 7a) – so Herr Thomas - liege vor, der

von der gestrigen Sitzung noch nicht. (Anlage 7b) Zwei Programmbeschwerden zur

Syrienberichterstattung habe man einstimmig abgelehnt, da sie als unangemessen

eingestuft worden seien. Der Korrespondent Volker Schwenck mache in dem

Kriegsgebiet eine sehr gute Arbeit.

b) Hörfunkausschuss

Die Vorsitzende, Frau Weckenmann verweist auf den schriftlich vorliegenden

Bericht.. (Anlage 8)

c) Ausschuss Recht und Technik

Herr Manns sei entschuldigt, ebenso wie sein Vertreter, Herr Dr. Weiland.

Die stv. Rundfunkratsvorsitzenden, Frau Dr. Stolz leitete die Sitzung. Ein Bericht

ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 9)

d) Telemedienausschuss

Frau Wingertszahn verweist auf den schriftlich vorliegenden Bericht. (Anlage 10)

TOP 10 Bericht aus den Landesrundfunkräten

a) Baden-Württemberg

Der schriftliche Bericht von Herrn Stich liegt als Tischvorlage vor. (Anlage 11)

Seite 18 von 18

b) Rheinland-Pfalz

Der Landesrundfunkrat tagt erst am 07. April 2017.

TOP 11 Verschiedenes

Der Vorsitzende verweist auf die nächste Rundfunkratssitzung am 30. Juni 2017 in Mainz.

Frau Süss-Slania, bittet darum, zu prüfen, ob bei längeren Sitzungen eine Pause angesetzt

werden könne.

Der Vorsitzende erklärt, er sehe dabei einen Interessenskonflikt zwischen einer nicht zu langen

Sitzung und dem Wunsch nach einer Pause. Es sei schwierig, hier abzuwägen, vor allem weil

vorab nicht bekannt sei, wie lange die Debatten dauern würden.

Der Vorsitzende nimmt den Vorschlag auf und sagt eine Prüfung für das zukünftige Verfahren

zu.

Stuttgart, 18.05.2017

gez. Claudia Kallfass

Gremiengeschäftsstelle

gez. Gottfried Müller

Vorsitzender des SWR-Rundfunkrats

Anlagen

Medienforschung | Programmstrategie

© SWR

Stuttgart

24. März 2017

Medienforschung | Programmstrategie

2

84 86

83 82

74 76 76

79 81 80 80 80

0

25

50

75

100

Der SWR reagiert schnell auf aktuelle

Ereignisse

Der SWR ist glaubwürdig

Der SWR ist kompetent

Der SWR bringt Themen, die BW/RP

bewegen

2014 2015 2016

Aussagen zum SWR

„trifft voll und ganz / weitgehend zu“, Angaben in Prozent, Basis: SWR Trend

Medienforschung | Programmstrategie

89

78

78

77

77

76

73

72

69

66

60

58

55

53

52

51

51

45

41

41

36

34

17

Polizei

SWR

Stiftung Warentest

Deutsche Post

ZDF

Ämter/Behörden am Wohnort

Verbraucherzentrale

Bundeswehr

arte

Greenpeace

"Der Spiegel"

Deutsche Telekom

"Die Zeit"

Gewerkschaften

Deutsche Bahn

Google

Kirche

Microsoft

RTL

Pro7

Politische Parteien

Apple

Facebook

Basis: alle Befragten

in BW/RP, Angaben in

Prozent: „voll und

ganz/weitgehend“

SWR 2016 nach wie vor mit hohem Vertrauen in der Bevölkerung

3

Vertrauen

vertraue „voll und ganz / weitgehend“, Angaben in Prozent, Basis: SWR Trend

Medienforschung | Programmstrategie

42

31

31

29

25

28

25

26

21

27

16

19

18

12

17

14

13

12

13

12

11

8

5

40

51

45

47

47

43

45

42

47

40

43

38

37

42

36

39

39

36

34

35

28

32

20

Polizei

SWR

Stiftung Warentest

ZDF

Ämter und Behörden am Wohnort

Verbraucherzentrale

Deutsche Post

arte

Bundeswehr

Greenpeace

Wochenmagazin Der Spiegel

Wochenzeitung Die Zeit

Kirche

Gewerkschaften

Google

Deutsche Bahn

Deutsche Telekom

Microsoft

Pro7

RTL

Apple

Politische Parteien

Facebook

sehr etwas

Lesebeispiel: 31 Prozent

finden den SWR im

November 2016 „sehr“

sympathisch, weitere 51 %

finden den SWR „etwas“

sympathisch

Basis: alle Befragten

in BW/RP, Angaben

in Prozent:

„sehr/etwas“

Positive Bewertung für den SWR auch bei der Frage nach der Sympathie

4

Sympathie

finde ich sympathisch „sehr / etwas“, Angaben in Prozent, Basis: SWR Trend

Medienforschung | Programmstrategie

64

43

38

33

31

33

33

28

33

30

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23

23

20

21

24

17

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11

9

10

8

28

40

43

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44

34

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40

37

37

34

30

36

34

33

28

29

26

19

Polizei

Ämter und Behörden am Wohnort

Deutsche Post

Stiftung Warentest

SWR

Verbraucherzentrale

Bundeswehr

ZDF

Greenpeace

Google

Deutsche Bahn

Deutsche Telekom

Gewerkschaften

arte

Politische Parteien

Kirche

Microsoft

Wochenmagazin Der Spiegel

Wochenzeitung Die Zeit

Pro7

RTL

Apple

Facebook

sehr etwas

Basis: alle

Befragten in

BW/RP, Angaben

in Prozent:

„etwas/sehr“

In der (subjektiven) Wichtigkeit für die Menschen im Südwesten hat der

SWR deutlich seine Position

5

Wichtigkeit

Lesebeispiel: Für 31

Prozent ist der SWR im

November 2016 als

Institution sehr wichtig, für

weitere 44 Prozent wichtig

ist für mich persönlich wichtig:„sehr / etwas“, Angaben in Prozent, Basis: SWR Trend

Medienforschung | Programmstrategie

6

Aussagen zum SWR

74

67 72

0

25

50

75

100

2014 2015 2016

„Der SWR ist sein Geld wert“

„trifft voll und ganz / weitgehend zu“, Angaben in Prozent, Basis: SWR Trend

Medienforschung | Programmstrategie

© SWR

Stuttgart

24. März 2017

© SWR © SWR

© SWR © SWR 2 23. März 2017 Personalstrategie und -controlling

Katja Habermehl-Fuchs (BAD) | Dr. Susanne Werling (MZ) | Angela Sterzenbach (S)

© SWR © SWR 3 23. März 2017

Entwicklung des Frauenanteils von 2000 bis 2016

© SWR © SWR 4 23. März 2017

Frauenanteil im SWR gesamt

Personalstrategie und -controlling

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

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4000

4500

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

gesamt

w

m

3778 3665

2318

1962

1460 1703

46,5% 39%

© SWR © SWR 5 23. März 2017

Frauenanteil in Führungspositionen (ab VG 13)

Personalstrategie und -controlling

29,5% 12,02%

342 366

241 322

101

44

0

50

100

150

200

250

300

350

400

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

gesamt

w

m

© SWR © SWR 6 23. März 2017

Entwicklung Anzahl w/m nach Vergütungsgruppe

Personalstrategie und -controlling

0

100

200

300

400

500

600 W ́ 00

M ´00

W ́ 16

M ´16

© SWR © SWR 7 23. März 2017 Personalstrategie und -controlling

Vereinbarkeit

Familie und Beruf Baustellen

Frauenförderung Beauftragte für

Chancengleichheit

© SWR © SWR 8 23. März 2017 Personalstrategie und -controlling

Vereinbarkeit

Familie und Beruf Baustellen

Frauenförderung Beauftragte für

Chancengleichheit

© SWR © SWR 9 23. März 2017 Personalstrategie und -controlling

Aufgaben

BfCs

Relevanz des

Themas stärken

Frauen fördern

Einstellung begleiten

© SWR © SWR 10 23. März 2017 Personalstrategie und -controlling

Vereinbarkeit

Familie und Beruf Baustellen

Frauenförderung Beauftragte für

Chancengleichheit

© SWR © SWR 11 23. März 2017 Personalstrategie und -controlling

Frauen-

förder-

ung

TAFF (Talente ausbauen

und fördern)

Mentoring

Auswahl an Maßnahmen:

© SWR © SWR 12 23. März 2017 Personalstrategie und -controlling

6 Jahre

Plan für jede Hauptabteilung

Ziel: 50% Frauen

Ziele und Maßnahmen

klar definiert

Chancengleichheitsplan

Frauen-

förder-

ung

© SWR © SWR 13 23. März 2017 Personalstrategie und -controlling

Vereinbarkeit

Familie und Beruf Baustellen

Frauenförderung Beauftragte für

Chancengleichheit

© SWR © SWR 14 23. März 2017 Personalstrategie und -controlling

Familie

und

Beruf

Kinderbetreuung

Pflege

Arbeitszeit

Arbeitsort

© SWR © SWR 15 23. März 2017 Personalstrategie und -controlling

Vereinbarkeit

Familie und Beruf Baustellen

Frauenförderung Beauftragte für

Chancengleichheit

© SWR © SWR 16 23. März 2017 Personalstrategie und -controlling

Bau-

stellen

Frauen in

der Technik

Frauen im Programm

Führen in Teilzeit

Elternzeit bei Männern

© SWR © SWR

SWR Aktuell Erste Bilanz der neuen Nachrichtenmarke

Der SWR im Nachrichtenmarkt

3

• Zuverlässigkeit

• Recherche

• Professionalität

• Vertrauen

4

Der SWR steht für

• Klare und wiedererkennbare Marke für SWR Nachrichten

• Siegel für Professionalität und Qualität

• Erkennbarkeit über alle Ausspielwege hinweg

• Klare Zuordnung zum Absender SWR

• Öffentlich-rechtliche Verlässlichkeit

5

Strategische Entscheidung

der Geschäftsleitung

Start: 6. Februar 2017

SWR Aktuell im SWR Fernsehen

7

SWR Aktuell Radioprogramm

8

SWR Aktuell App

9

SWRAktuell.de

10

SWR Aktuell auf Social Media

11

SWR Aktuell Newsletter

12

Neue effiziente Workflows

13

Multimediale Produktion

Fragestellungen und Kriterien für Erfolg

• Einschaltquoten Fernsehen

• Stammhörerschaft Hörfunk

• Downloadzahlen App

• Tägliche Nutzung der App und der Online-Angebote

• Zusätzliche Nutzung oder nur Verlagerung?

14

15

SWR Aktuell App

102.000 Downloads Stand 22. März 2017

71.878

67.315

0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

70.000

80.000

Präsidentenwahl

Opel Auto in Menschen

Mädchen vermisst Türkischer Minister

Feinstaub

Monatsverlauf SWR Aktuell

16

App: Start und tägliche Entwicklung

bis 18:00 Uhr

Summe Februar rund 1 Mio. Visits

Edenkoben

SWR Aktuell App

17

Beispiel für Story-Nutzung: Brand in Edenkoben

Gesamt-Visits rund 20.500

Polizei: Es besteht Explosionsgefahr 10.345

Schwierige Löscharbeiten wegen Explosionsgefahr 1.184

Schwierige Löscharbeiten wegen Explosionsgefahr Audio-Start 341

Brandursache war offenbar Verpuffung 1.365

Brand in Edenkoben unter Kontrolle 986

Firma schätzt Schaden auf mehrere Millionen Euro 3.341

Firma schätzt Schaden auf mehrere Millionen Euro Video-Start 969

Löscharbeiten in Chemieunternehmen beendet 1.218

Feuer durch Zwischenfall in Produktion ausgelöst 1.459

Einordnung der SWR Aktuell App

18

40.500 Ø Visits/Tag

42.400 Ø Visits/Tag

69.500 Ø Visits/Tag

Tagesschau 2.0 (SWR-Anteil)

SWR Aktuell

BR24

Monatswert

12.434.595

Monatswert

1.187.653

Monatswert

1.947.648

Gesamtnutzung SWR Online (Visits in Mio.)

19

SWR Aktuell App erhöht die Gesamtnutzung von SWR Online

Erste Bilanz

• SWR Aktuell Produkte gut angenommen

• SWR Nachrichten finden zusätzliche Nutzer und damit größere Verbreitung

• Neue Publikumsgruppen erschließen

• Professionell erstellte und damit verlässliche Nachrichten unter einer Marke im Markt

• SWR als Absender erkennbar

• Stärkt den SWR in seiner Kernkompetenz Information

• Richtige strategische Entscheidung der Geschäftsleitung

20

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Arthur Landwehr

Chefredaktion Nachrichten und Distribution

Karl Geibel

Jutta Pagel-Steidl (Stv.)

Bericht aus dem ARD-Programmbeirat

25./26. Januar 2017 in Stuttgart (SWR)

ARD-Trend 2016

Die Ergebnisse der alljährlichen Trendbefragungen „Qualität und Quote“ wurden in der

jüngsten Sitzung von Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen,

vorgestellt. Dabei werden mit den Ergebnissen auch Fragen beantwortet, die der

Programmbeirat der Bewertung und Analyse des Programmes, bei Nachrichten, wie Serien

oder Fernsehfilmen, zugrunde legt. Das Erste wird vom Publikum nach den jüngsten

Befragungsergebnissen der Medienforschung besonders geschätzt. Der Fernsehkonsum ist

ungebrochen hoch und liegt bei täglich 223 Minuten, vor 20 Jahren waren dies 183 Minuten.

Ein unveränderter Anstieg über die Jahre – unbeschadet des digitalen Medienkonsums. Bei

den Marktanteilen ausgewählter Fernsehprogramme im Jahr 2016 für den gesamten Sendetag

liegt das Zweite mit 13,0 % vorne, gefolgt von das Erste und den Dritten mit jeweils 12,1

Prozent (RTL 9,7%, Sat1 7,3 %). Die Marktanteile für den Hauptabend (von 20 bis 23 Uhr) zeigt

ein anderes Bild: Das Erste liegt mit einem Marktanteil von 15,4 % vorne, gefolgt vom ZDF mit

14,9 %, Dritte Programme mit 14% (Summe sieben Sender), RTL 10,1 % und Sat1 5,8 %.

Nimmt man die Durchschnittswerte der Unterhaltungssendungen am Abend im Jahr 2016 hinzu

(Reichweiten 3,64 Millionen und Marktanteile 14,9 %), dann ist das Erste DER

Unterhaltungssender. Vor RTL und ZDF. Der Fernsehkonsum im Sommer 2016 war geprägt

von Sportereignissen, wobei die Übertragungen von der Fußball-EM und den Olympischen

Spielen einen großen Publikumskreis und sehr gute Bewertungen erreichten. 80 % der

Befragten waren der Meinung, dass ARD und ZDF auch weiterhin die Olympischen Spiele

übertragen sollten.

Die „Tagesschau“ bleibt die Nachrichtensendung mit der höchsten Reichweite und

Glaubwürdigkeit. Die Reichweiten der Hauptnachrichtensendungen der Tagesschau sind von

9,11 Millionen im Jahresdurchschnitt auf 9,83 Millionen in 2016 gestiegen. Insgesamt wird der

Informationsleistung des Ersten das größte Vertrauen entgegengebracht (66 %), knapp

dahinter das Zweite (64 %), deutlich abgeschlagen RTL (29 %) und Sat1 (22 %). Ähnlich hoch

werden die sachkundigen Korrespondenten wertgeschätzt und die Fragen beantwortet: 1.

Fordert das Interesse am politischen Geschehen? Und 2. Regt wichtige gesellschaftliche

Diskussionen an.

Seine hohe gesellschaftliche Relevanz stellt das Erste 2016 erneut unter Beweis: Die

investigativen Reportagen (allein 35 „Stories“) und Themenschwerpunkte wurden zu einem

Gesprächsthema in der Gesellschaft. Ob Information, Nachrichten, Dokumentationen oder

szenische Inszenierung: Die Angebote des Ersten gelten als die besten im deutschen

Fernsehen. Auf die Frage, welcher Sender bietet ihrer Meinung nach insgesamt die qualitativ

besten Programme an, entscheiden sich 22 % für das Erste, 15 % für RTL und 14 % das Zweite

und 8 % das Dritte Programm.

Feiertagsprogramm 2016/2017 und Jahresrückblick:

Der Jahresrückblick 2016 hat wiederum in chronologischer Reihenfolge die besonderen

Ereignisse der Monate abgehandelt und dabei mit dem stündigen Wechsel zwischen

unterschiedlichen journalistischen Ausdrucksformen für Spannung gesorgt. Relevante

Ereignisse eines jeden Monats wurden in Nachrichtenform sehr kompetent präsentiert,

anhaltende Ereignisse und Entwicklungen (z.B. Flüchtlingskrise, Putsch in der Türkei oder

US-Wahlkampf, Wahlen in Deutschland) wurden von Reportern oder Korrespondenten, die

auch während des Jahres berichteten, in Hintergrundberichten gebündelt. Der Rückblick fasste

die wichtigsten Ereignisse des Jahres zusammen, verzeichnete auch Ereignisse des Sports

(Fußball EM und Olympiade) wie der Kultur. Aufgezeigt wurden auch Themen, die sich in 2017

weiter entwickeln. Wie im Vorjahr war der Programmbeirat der Meinung, dass der

Jahresrückblick zu früh gesendet wurde (am 19.12., am Tag des Berliner Attentats). Der

Programmbeirat plädiert für einen künftigen Sendetermin zwischen Weihnachten und Neujahr,

zur Hauptsendezeit wegen des breiten Allgemeininteresses und auch für eine längere

Sendezeit als 45 Minuten.

Das Feiertagsprogramm erhielt wieder eine besondere Farbe durch die Fülle insgesamt sehr

gut gemachter, hochwertiger Märchenverfilmungen. Zu dem das Erste auf viele

Wiederholungen zurückgreifen konnte. Es gab vier Neuverfilmungen, erzählerisch und filmisch

gut gemacht und z.T. mit interessanten jungen Schauspielern (u.a. Das Märchen vom

Schlaraffenland, Hans im Glück). Kritisch bewertet wurde, dass an einigen Tagen mehrere

Märchenfilme hintereinander abgespielt wurden, was sich negativ auf Aufnahmefähigkeit und

Sehverhalten des Zielpublikums, die Kinder, auswirken kann. Das Feiertagsprogramm war

erneut sehr „krimi-lastig“ durch neue und gute Mehrteiler (Mörderisches Tal, Spuren der

Rache, Kommissar Maigret), neue Tatorte und Donnerstags-Krimis ( Wolfsland, Charlotte Link)

vor allem durch zahlreiche Wiederholungen der „Klassiker“ wie Kommissar Wallander, Irene

Huss, Mordkommission Istanbul. Insgesamt, so die MA-Wirkungsanalyse „bestand“ das

Programm beim Publikum.

Resümiert wurde in den vergangenen beiden Sitzungen auch die im Jahr 2016 beobachtete

aktuelle Hintergrundberichterstattung, wie zum Beispiel „Story im Ersten“ (35 Sendungen) und

Dokumentationsformate, die überwiegend aktuelle, relevante Themen aufgriffen und wesentlich

zur öffentlichen Meinungsbildung beitragen können. Die Themenwoche hat nach Auffassung

des Beirates darunter gelitten, dass das Thema der Themenwoche zu kurzfristig geändert

worden war von „Arbeit und Geld“ in „Zukunft der Arbeit“.

So konnten bereits in der Produktion befindliche, vor allem fiktionale Formate nicht mehr

geändert werden. Nach Auffassung des Beirates müssen die Themen künftig klarer und enger

definiert werden, um damit sicherzustellen, dass zumindest die zentralen Aspekte des

jeweiligen Themas im Ersten angerissen werden.

Stuttgart, 31.01.2017

Karl Geibel

Bericht aus dem ARD-Programmbeirat

22./ 23. Februar 2017 in Hamburg (NDR)

Programmtrend

Nach den Berichten von Programmdirektion und Programmbeirat sowie den Analysen „Qualität und

Quote“ steht das Erste in der Information und im Sport sehr gut da. Die Unterhaltung hat stark

zugelegt, im Fiktionalen zeigt es derzeit Schwächen. So sei zum Beispiel die neue Hauptabendserie

dienstags (20.15 Uhr)„ Frau Temme sucht das Glück“ (WDR) der Versuch gewesen, die auch vom

Programmbeirat gelobte Serie „ Mord mit Aussicht“ zu ersetzen, die als gelungenes Beispiel für

Modernisierung und Innovation bezeichnet wurde. An deren Zuschauerakzeptanz konnte „ Frau

Temme“ bei Weitem nicht anknüpfen, am 21. Februar sei „ Frau Temme“ auf 7,9 Prozent Marktanteil

(2,5 Millionen Zuschauer) abgerutscht, für das Gemeinschaftsprogramm um 20.15 Uhr schwierig.

Solche Werte wirken sich negativ auf den gesamten weiteren Abend aus, zum Beispiel auf die bislang

stabile Akzeptanz der Serie „ In aller Freundschaft“.

Zwei weitere Produktionen waren zum Jahresbeginn unter dem Durchschnitt geblieben. Der Krimi

„Dimitrios Schulze“ (Degeto, SWR) kam nur auf 6,9 Prozent (2,25 Millionen Zuschauer). Der

Programmbeirat stufte die wirren Abläufe der Story, mit nicht durchgehenden schauspielerischen

Leistungen bei krampfhaften Versuchen, filmisch-szenische Originalität herzustellen, als „ muss nicht

fortgesetzt werden“ ein. Sehr problematisch seien die Vorurteile mit denen die Justiz und die Anwälte

dargestellt wurden. Solche „ Ausreißer“ helfen nicht dem Programm des Krimi-Donnerstag mit

attraktiven europäischen Tatorten und Handlungen, das sich sehr gut angelassen hat. Ebenso wenig

kam der „ Karnevalskracher“ (HR) beim Publikum an, was auch bei den für Karnevalsendungen

ungeeigneten Moderatoren lag. Bei Unterhaltungssendungen zählt in erster Linie die

Publikumsakzeptanz, 7,4 Prozent Marktanteil (2,47 Millionen Zuschauer) bei einer Karnevalssendung

seien eindeutig zu wenig.

Sportberichterstattung

Zwei Tage vor der Sitzung des Programmbeirates in Hamburg hatte in Leipzig ein GVK-Forum zur

Sportberichterstattung stattgefunden. Im vergangenen Halbjahr 2016 begleitete der Programmbeirat

umfangreich die Berichterstattung über die sportlichen Großereignisse und berichtete über die

besondere Akzeptanz und Qualität. Die Übertragungen von der Fußball-EM und den Olympischen wie

paralympischen Spielen erreichten einen großen Publikumskreis (80 Prozent und 61 Prozent

Bevölkerungsreichweite) und sehr gute Bewertungen der Zuschauerbefragungen im ARD-Trend ( „94

Prozent gut und professionell gemachte Berichte“). Jetzt zeigte sich erneut in den ersten Wochen des

Jahres die ungebrochene Beliebtheit und Akzeptanz der Sportberichterstattung, die „ ein Stück weit als

Lokomotive für das Gesamtprogramm“ (Programmdirektor Volker Herres) wirkt: Die

Weltmeisterschaften im Alpin-Ski und im Biathlon kamen auf 30 Prozent Marktanteil (6 Millionen

Zuschauer). „ Sensationelle Werte. Eingebettet in solch attraktive Sportprogramme funktioniert vieles,

was ohne dieses Umfeld nicht möglich wäre.“ Erneut wurde die sehr gute und professionelle

Berichterstattung der Reporter und Moderatoren belegt. Die immense politische und gesellschaftliche

Bedeutung des Sports dürfe nicht unterschätzt werden, Sport sei ein elementarer Programmauftrag des

öffentlich rechtlichen Rundfunks.

Information, Nachrichten, Magazine

Die Tagesschau bleibt die Nachrichtensendung mit der höchsten Reichweite und Glaubwürdigkeit,

insgesamt wird der Informationsleistung das größte Vertrauen entgegengebracht. Im ARD-Trend 2016

urteilen 72 Prozent der befragten Zuschauer, dass das Erste auch die sachkundigen Korrespondenten

hat. Darauf setzte der Programmbeirat einen Schwerpunkt der Programmbeobachtung. Die dreieinhalb

stündige Übertragung der Bundespräsidentenwahl am 12. Februar sahen 2,15 Millionen Menschen

(11,9 Prozent Marktanteil). Da im ZDF gleichzeitig Wintersport übertragen wurde, war dies ein

hervorragendes Ergebnis und zeigt, dass die Menschen in unserem Land politisch interessiert sind.

Einige Korrespondenten, an der Spitze Tina Hassel, waren im und außerhalb des Reichstags

unterwegs, um über den Wahlvorgang zu berichten, Stimmen einzufangen, um Politiker und prominente

Wahldelegierte aus den Ländern zu interviewen. Dieses Wechselspiel zwischen Informationen über den

Verlauf der Wahl, ganz unterschiedlich wertige Haltungen und Meinungen beförderten die

Meinungsbildung und erzeugten Spannung.

Beachtlich, dass es gelungen war, den neuen Bundespräsidenten dann wenig später zum Interview mit

Tina Hassel und Rainald Becker in der Sondersendung „Farbe bekennen“ (18.30-18.50) ins

Hauptstadtstudio zu bringen. Die Gesprächsatmosphäre war offener und freundlicher als bei früheren

„ Farbe bekennen“-Ausgaben etwa mit dem CSU-Chef Seehofer oder DGB-Chef Hoffmann, wobei die

beiden Interviewer auch eine Reihe kritischer Fragen und Nachfragen stellten. Das Gespräch hat nichts

Sensationelles enthüllt, für politisch Interessierte Bekanntes bestätigt, aber war durchaus hilfreich, weil

es auch mit den Fragenkomplexen ein Gesamtbild ermöglichte, wie Steinmeier sein Amt führen will. Die

Gesprächsführung ist durch Steinmeiers hohe Kommunikationskompetenz erleichtert worden.

Bei der Beobachtung des Europamagazins (Sonntags 12.45 bis 13.15 Uhr, nach dem „Presseclub“,

von SWR, WDR und NDR produziert) mit in der Regel sechs Beiträgen von Korrespondenten in den

verschiedenen europäischen Ländern, wurde besonders gewertet, dass die Beiträge oft thematische

Querverbindungen haben und Entwicklungen aufzeigen (z.B. Populistische Tendenzen oder

Pressefreiheit). Das hilft, die Europäische Union und Europa in thematischen Gemeinsamkeiten oder

auch Unterschiedlichkeiten zu erkennen.

Der Programmbeirat sieht allerdings den Bedarf, die vorhandenen positiven Entwicklungen der EU in

Zeiten der Euro-Skepsis stärker zu berücksichtigen. Die ARD Auslandskorrespondenten haben in

diesem Format auch die Möglichkeit, wie auch bei dem Format Weltspiegel (sonntags 19.20 -20.00 von

SWR, BR, NDR), über ihre Arbeit für Tagesschau und Tagesthemen Europa und die Welt etwas

ausführlicher zu berichten und das Publikum mit weiterreichenden Informationen zu versorgen. In der

Beobachtung und Bewertung dieser beiden Magazine muss allerdings jeder einzelne Beitrag analysiert

und bewertet werden, um die Gesamtidee des Magazins bewerten zu können. Die grundlegenden

journalistischen Qualitätskriterien (wie Ausdrucksformen, Kausalität, Relevanz, Faktizität,

Nachrichtenwertigkeit u.a.) so die einmütige Erkenntnis des Programmbeirates, sind sehr gut erfüllt.

Dies entspricht auch völlig der hohen Publikumsakzeptanz in der Längsschnittuntersuchung „ARD-

Trend“ (Siehe Anfang des Berichtes).

Der Programmbeirat empfiehlt allerdings, die Position beider wichtigen Informationssendungen im

Sendeschema deutlich zu verbessern. Bessere Sendezeiten und Sendeplätze wären dringend.

Hinzu zu fügen ist, dass die Auslandsberichterstattung (Europa und die Welt) in deutschen

Qualitätsmedien – in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ARD und ZDF wie in den rund 110

Tageszeitungen mit Vollredaktion und den politischen-gesellschaftlichen Zeitschriftenmagazinen – den

vergleichbaren Medien in anderen Ländern in Tiefe und Reichweite der Berichterstattung weit voraus

ist, damit auch politischer ist. Das führte dazu, dass nach einschlägigen Erkenntnissen die überwiegende

Bevölkerung in unserem Land über eine breitere Weltsicht („Weitsicht“) verfügt.

Helmut Rau

Bericht zur 101. Sitzung des ARTE-Programmbeirats am 7. Dezember 2016 in Berlin

Der Gastgeber ZDF war durch den Geschäftsführer von ARTE, Wolfgang Bergmann,

vertreten.

In der Aussprache zum Bericht der Geschäftsführung lag ein Schwerpunkt auf den

strukturellen Veränderungen bei ARTE G.E.I.E., die einer noch stärkeren Fokussierung auf

europäische Themen und die Zusammenarbeit mit weiteren europäischen öffentlich-

rechtlichen Sendern zum Ziel hat.

Es wird eine neue Hauptabteilung „Generalsekretariat und europäische Entwicklung“ unter

der Leitung von Generalsekretärin Marysabelle Cote eingerichtet. Ihr wurde diese Aufgabe

für 4 Jahre übertragen.

ARTE hat derzeit Assoziierungs- bzw. Kooperationsverträge mit den 9 europäischen

Ländern Belgien, Österreich, Polen, Tschechien, Italien, Irland, Schweiz, Finnland,

Griechenland. Der Vertrag mit Polen ist wegen der Medienpolitik der polnischen Regierung

derzeit ausgesetzt.

Die noch stärkere europäische Orientierung schlägt sich auch in einer neuen, von der

deutschen Seite verantworteten Programmleiste mit 30-minütigen Reportagen von Montag

bis Freitag nieder. Start dieser Programmleiste ist am 13. März 2017. Der SWR wird an

den Produktionen für dieses neue Programmangebot einen wesentlichen Anteil

übernehmen.

Im Zusammenhang damit treten weitere Veränderungen der Programmstruktur in Kraft, die

aber das „Gesicht“ von ARTE nicht verändern werden.

Eine Reorganisation der Aufgabenverteilung im ZDF hat ergeben, dass ARTE künftig direkt

dem Intendanten zugeordnet wird. Ob und wie sich die Zusammenarbeit mit dem ZDF

dadurch verändern wird ist noch nicht abzusehen. Die bisherige Zusammenarbeit mit einer

Abteilung unter Leitung von Dr. Gottfried Langenstein wurde sehr positiv bewertet.

Die Digitalstrategie von ARTE wird ebenfalls stark von der stärkeren Europäisierung des

Angebots geprägt. Online-Angebote werden mittlerweile mit finanzieller Unterstützung der

Europäischen Union Deutsch, Französisch, Spanisch, Englisch und Polnisch untertitelt und

erreichen damit rund 60% der Europäer in ihrer Muttersprache.

Auf technischem Gebiet wird die 360° VR-Entwicklung mit eigener 360°-App mit ersten 4K-

Produktionen weiterverfolgt.

In der allgemeinen Programmkritik wurde der Dokumentarfilm „Cholesterin – der große

Bluff“ sehr gelobt. Nachfragen ergaben, dass der Film zu den am intensivsten von den

Zuschauern und von betroffenen Interessensgruppen diskutierten Beiträgen gehört. Es

ergaben sich daraus aber keine Aspekte, die eine Wiederholung im nächsten Jahr

verhindern würden. Auch in der Mediathek hatte der Film eine sehr starke Resonanz.

Fragen zur geplanten Berichterstattung über die französische Präsidentschaftswahl im

Frühjahr 2017 ergaben, dass sich ARTE Deutschland aus Gründen der Zusammenarbeit

im Sender an das französische Presserecht halten werde, das für die Berichterstattung vor

den Wahlen sehr enge Vorschriften beinhalte, die de facto zu einer eher überschaubaren

Berichterstattung auch in ARTE D führen werde.

In der Programmkritik standen zwei Schwerpunkte auf dem Programm: die

Berichterstattung vor der amerikanischen Präsidentschaftswahl und die Doku-Reihe „Der

Luther-Code“.

Mit „Duell ums Weiße Haus: Große Wahlkämpfe“ (90 Min.) wurde ein Überblick über

vergangene Wahlkämpfe gegeben, die allgemein als sehr gelungen bewertet wurde.

In „Amerika hat die Wahl: Clinton gegen Trump“ (120 Min.) wurde die Entwicklung der

beiden seit ihrer frühen Jugend parallel dargestellt. Die Fakten waren eindrucksvoll

recherchiert und dargestellt. Durch Auslassungen bei Clinton in den letzten Jahren

entstand doch der Eindruck, dass die Sendung eher von Clinton-Sympathisanten

produziert wurde. Es entspann sich eine Diskussion darüber, in welchem Umfang

Journalisten ihre Position beziehen oder sich auch auf gegenläufige Positionen einlassen

sollten.

In der Doku-Reihe „Der Luther-Code“ wurde der Versuch unternommen die Entwicklung

europäischer Grundwerte und prägender Entwicklungen seit der Renaissance im

Wesentlichen immer wieder mit den Positionen Martin Luthers zu verknüpfen.

Die an der Produktion Beteiligten stellten sich einer sehr umfangreichen Aufgabe, die

zahlreiche Anregungen enthielt, aber auch Bezüge überstrapazierte. Die französischen

Partner beispielsweise haben kein ausgeprägtes Interesse an Luther. Es war ein deutsches

Thema und etwas mehr Selbstbeschränkung hätte dementsprechend auch gut getan.

Luther wurde in den Beiträgen nicht in dem Umfang in den Mittelpunkt gestellt, wie es der

Titel der Reihe hätte vermuten lassen. Dafür wurden immer wieder sehr unvermittelt

Bezüge hergestellt, die so nicht zwangsläufig waren. Die Auswahl der Gesprächspartner,

die in die Filme einbezogen wurden, wurde kritisch hinterfragt.

Der große Wurf zum Reformationsjubiläum in 2017 war diese Reihe noch nicht. Selbst die

Verantwortlichen räumten ein, dass sie mit einem 3-teiligen Auftrag wohl besser zurecht

gekommen wären.

Wegen der Komplexität des Vorhabens äußerten sich die Mitglieder des Programmbeirates

bei aller Kritik insgesamt wohlwollend zur Leistung der Beteiligten.

Bericht SWR Fernsehausschuss

Peter Martin Thomas, Joachim Schulze

Donnerstag , 2. Februar 2017

Der Vorsitzende begrüßte alle Anwesenden des FSA und die Mitarbeiter/innen des SWR.

Top 1 Protokoll vom 8.12.16

Das Protokoll wurde genehmigt.

Top 2 Bericht des Programmdirektors – Aussprache

Dr. Hauser ging auf die neue themenstrukturierte Orientierung des Senders ein. Information ist der

Kern des Auftrags. Die Nachrichten sind unter der neuen Dachmarke SWR aktuell angesiedelt. Ab

Montag, den 6.2.17 gibt es auch dazu eine passende App fürs Smartphone.

Der Programmdirektor informierte über diverse Auszeichnungen von SWR Produktionen, wie „NSU –

mitten in Deutschland“ und „Toni Erdmann“.

Im Weiteren wurde ein Ausblick auf die Highlights im linearen Programm, im SWR Dritten und im

Ersten gegeben. So läuft am 26. Februar der Odenthal Tatort „Babbeldasch“ im Ersten. Die

einschlägig bekannten Schauspieler haben mit Amateuren einen Dreh improvisiert. In der 2.

Jahreshälfte steht der 1. Tatort „Schwarzwald“ an. Es gab einen guten Start der Vorabendserie

„Wapo Bodensee“. Hingewiesen wurde auf eine Neuverfilmung und moderne Interpretation von

Erich Kästners „Doppelten Lottchen“ und das vom 28. bis 30 Juni stattfindende SWR Doku Festival in

Stuttgart. Zum Thema Salafismus wurde der 2-teilige Spielfilm „zwei Brüder“ und daran anschließend

eine reale Biografie in der Dokumentation „Stefan und der Salafist“ gezeigt. Mit 3 Dokumentationen

wurde das Thema „Deutscher Herbst“ als Programmschwerpunkt unterstrichen.

Beim Ranking der 3. Programme erreichte der SWR im Januar 2017 einen 3.Platz mit einem

Marktanteil von 7 Prozent.

Dr. Hauser ging auf einen dringenden Umlaufbeschluss aufgrund der Zeitabläufe ein, in dem er

darum bat, diesen zu unterstützen. Es geht es um die Zustimmung des Rundfunkrates zum

Produktionsauftrag „Dreigroschenfilm“, dessen Erwerb über der Summe von 5 Mill. Euro liegt. In der

Debatte wurde die mangelnde Information im Zusammenhang mit dem Umlaufverfahren kritisiert

aber auch positiv hervorgehoben, dass es gelungen ist, die Rechte für einen solchen Film erworben

zu haben.

Top 3 Umbau Direktion

Ausführlich wurde der Umbau der Direktion Content hinsichtlich der veränderten inhaltlichen

Schwerpunkte und neuen Arbeitsweisen besprochen. Die multimediale Orientierung von

„Marktcheck“ hat 2 zusätzliche Stellen erfordert.

Hervorgehoben wurden die SWR News für Refugees und die Erklärung unter # einem Hashtag.

Sebastian Bösel vom Projektbüro Multimedialer Umbau, Harald Dietz, HAL Sport, Fritz Frey

Chefredakteur Content, und sein Stellvertreter Cai Rienäcker (Nachrichten und Distribution) nahmen

zu den Vorgängen Stellung.

Top 4 Stand der Planung der Berichterstattung zur Bundestagswahl am 24.9.17

In Absprache mit den Verantwortlichen der Bundespressestelle wird ein 60 minütiges Doppelportrait

der Kanzlerin und des Herausforderers gezeigt. Unklar ist zurzeit noch, ob das TV Duell mit RTL und

Sat1 abläuft. Jedenfalls ist der SWR Teil des Gesamtpakets.

In der anschließenden Debatte wurde darauf hingewiesen, dass für die Berichterstattung der Wahlen

in Frankreich und den Niederlanden der WDR zuständig ist. Für den Hörfunk dagegen ist der SWR

federführend.

Top 5 Berichte aus den Programmbeiräten

Es wurde berichtet, dass der Sender Arte verstärkt sein europäisches Profil ausbauen will. Es gibt 9

Assoziierungskommen, u.a. mit Österreich, der Schweiz, Finnland, Griechenland, Italien. Start dieser

Programmleiste wird der 11.3. sein. Die Sendungen erfolgen in wahlweiser Untertitelung in

deutscher, französischer, spanischer, englischer und polnischer Sprache.

Die Berichte aus den Programmbeiräten lagen schriftlich vor und wurden durch Karl Geibel (ARD

Programmbeirat) und Helmut Rau (Arte Programmbeirat) erläuternd undergänzend vorgetragen.

Freitag, 3. Februar 2017

Top 6 Programmbeschwerde „Verstehen Sie Spaß“

Am 2. Tag führte der Vorsitzende des FSA in die Thematik Programmbeschwerden ein und gab einen

Überblick über das Prozedere von Programmkritik und Beschwerden und legte Zahlen über die

Anzahl von Fällen vor, die vom Gremienbüro zusammengestellt waren.

„Verstehen Sie Spaß Happy Day für Röbi Keller „ vom 29.1016 im Ersten war eine von zwei

Programmbeschwerden, die an diesem Tag zu behandeln war. Dazu wurden Ausführungen von

Barbara Breidenbach ( HAL Unterhaltung), Andreas Freitag, (Redakteur der Sendung) und Dr. Hertel,

(stellv. Justiziar), gemacht. . Es schloss sich eine intensive Debatte um die Fragen Rassismus und

Geschmackslosigkeit an. Der Vorwurf des Rassismus und letztlich die Programmbeschwerde wurden

einstimmig (bei 1 Enthaltung) zurückgewiesen.

Top 7 Programmbeobachtung Recht und Justiz

Ab diesem Tagesordnungspunkt übernahm der stellvertretende FSA Vorsitzende die Leitung der

Sitzung.

Der Abteilungsleiter Recht und Justiz wies darauf hin, dass dieses Thema „Recht“ zur DNA des

Senders gehört und somit gehegt und gepflegt wird. Mit 600 Beiträgen pro Jahr für tagesschau.de

wird erfolgreich versucht die Geschichten der Menschen hinter dem Recht aufzuzeigen und eine

Einordnung und Vertiefung über Faktenchecks zu erreichen. Für 2017 sind 12 Folgen der „Sofa

Richter“ vorgesehen.

Die anschließende Diskussion bestätigte die Darstellung, dass das Klischee des trockenen Juristen

widerlegt und die Bedeutung und die Funktion des Rechts hervorgehoben wird. Der sorgfältige

Umgang und die Verständlichkeit der Sprache wurden hervorgehoben.

Top 8 Programmbeschwerde „W wie Wissen“

Nach den Einführungen von Martin Schneider (CvD und Koordinator „W wie Wissen“) und dem stellv.

Justiziar, Dr. Felix Hertel und einer ausführlichen Debatte im FSA wurde die Programmbeschwerde

„Macht Glyphosat Krebs?“ einstimmig zurückgewiesen.

In der Debatte wurde angefragt, ob ein stiller Wandel in der Orientierung vom Verbraucherschutz

First zum Prinzip der Good Science stattfindet.

Top 9 Programmbeobachtung „Wapo Bodensee“

Gelobt wurden die Landschaftaufnahmen bei dieser unterhaltsamen Krimiserie, bei der sich die

Spannung in Grenzen hielt. Die Frauenfigur der Kommissarin wurde positiv diskutiert („spitze

Zunge“), lediglich ihre Plateaustiefel stießen auf gänzlich unterschiedliche Beurteilung. Ziel der

Abteilungsleitung ist es eine 2. Staffel zu produzieren.

Top 10 Fernsehfilm-Highlights 2017

Der Abteilungsleiter Film und Planung, Dr. Manfred Hattendorf, erläuterte die diesjährigen

Schwerpunkte. Dazu gehören “Stefan wird Salafist“, “ Katharina Luther“, “ Ohne dich“, „Tatort:

Babbeldasch“, der Kinofilm „der junge Karl Marx“ und „Toni Erdmann“.

Näheres ist auch der verteilten Dokumentation Fernsehfilm, Spielfilm, Serie -Highlights 2017- zu

entnehmen.

Top 11 Verschiedenes

Als Tischvorlage wurden 4 Vorschläge zur Programmbeobachtung für die nächste Sitzung am 23.

März 2017 vorgelegt. Davon wurden folgende 3 Vorschläge bedacht:

„betrifft“ zwei Sendungen am 15.2. und 22.2. „Das Intensiv-Team – auf Leben und Tod“ und „Leben

retten und sterben lassen“,

„Der Schlecker-Prozess – Aufstieg und Fall eines Drogerie-Imperiums“ am 2.3.17 und

„Tatort: Babbeldasch“ am 26.2.17.

Gez. Peter Martin Thomas und Hans Joachim Schulze

Bericht SWR Fernsehausschuss

Donnerstag, 23. März 2017

Peter Martin Thomas

Bericht des Fernsehdirektors und Aussprache

Dr. Hauser hat in seinem Bericht insbesondere über die folgenden Themen berichtet:

SWR-Nachrichten auf Facebook

Personalia bei unseren „Tatort“-Produktionen

Strategische Neuausrichtung des Tages- und Familienprogramms im Ersten

Start der Nachrichten-App SWR Aktuell – erste Ergebnisse

Aktuelle Entwicklungen im Programm seit der Februarsitzung

Für eine intensive Aussprache sorgen insbesondere die unterschiedlichen Erfahrungen der

Gremienmitglieder mit der neuen Nachrichten-App des SWR. Diese wird daher in der näch-

sten Sitzung des Fernsehausschusses erneut Thema sein.

Programmbeschwerden zu Syrien-Berichterstattung der Tagesschau

Zu diversen – vom SWR verantworteten Beiträgen – aus Syrien sind Programmbeschwerden

von zwei Beschwerdeführern eingegangen. Die Beschwerdeführer werfen insbesondere dem

Korrespondenten Volker Schwenk eine einseitige und unseriöse Berichterstattung vor.

Das Gremium hat sich ausführlich mit den Möglichkeiten und Grenzen der Berichterstattung,

der Verfügbarkeit seriöser Quellen und den Arbeitsbedingungen der Korrespondenten vor

Ort befasst. Die Gremienmitglieder sehen vor diesem Hintergrund keinen Anlass zur Kritik

und haben die Programmbeschwerden einstimmig abgelehnt.

Der Fernsehausschuss hat Volker Schwenk für seine herausfordernde und journalistisch ans-

pruchsvolle Arbeit ausdrücklich seine Anerkennung ausgedrückt.

Programmbeobachtung „betrifft: Das Intensiv-Team“

Beide Folgen der Sendung wurden von den Mitgliedern des FSA ausdrücklich gelobt. Es

wurden interessante und relevante Themen aus dem Klinikalltag in sensibler Weise darges-

tellt.

Bemängelt wurde leidglich, dass es wenig weibliche Protagonistinnen in der Sendung gab.

Dies spiegelt nicht den Alltag in einer Klinik wieder.

Programmbeobachtung „Tatort: Babbeldasch“

Der Tatort „Babbeldasch“ wurde im FSA ebenso kontrovers diskutiert wie in den Medien und

beim Publikum. Einige Gremienmitglieder haben das Experiment gelobt, einige halten den

Tatort für völlig misslungen.

Insgesamt wird der Sender darin unterstützt, den Tatort inhaltlich und formal weiterzuent-

wickeln und dabei auch Experimente zu wagen. Es wird aber gleichermaßen betont, dass es

wünschenswert wäre, wieder häufiger gut erzählte Fernseh-Krimis für ein anspruchsvolles

aber breites Publikum zu produzieren.

Programmbeobachtung „Der Schlecker-Prozess – Aufstieg und Fall eines Drogerie-

Imperiums“

Die Dokumentation wurde insgesamt positiv besprochen. Die Geschichte wurde – mit dem

verfügbaren Material – gut und nachvollziehbar dargestellt.

In einigen Details gab es allerdings auch Kritik, z. B. die starke Rolle von Dirk Rossmann in der

Dokumentation und vor allem eine nicht ausreichende Darstellung der Situation und Pers-

pektive der Mitarbeiterinnen.

In der Summe war die Dokumentation aber ein gelungener Beitrag zum passenden Zeitpunkt

zum Prozessauftakt.

Sitzung des Hörfunkausschusses vom 23.03.2017

Kurzbericht der Vorsitzenden Ruth Weckenmann

In ihrem Bericht zur MA 2017 I hat die Leiterin der Medienforschung, Frau Kahl, darauf verwiesen,

dass Radio mit einer Tagesreichweite von gut 78,1 Prozent unverändert stark und alltagsrelevant blei-

be. Darauf deute auch die praktisch unveränderte durchschnittliche Hördauer mit 189 Minuten (ma

2016 Radio II: 190 Minuten). Gemessen an der Tagesreichweite im Sendegebiet liege der SWR unter

den Landesrundfunkanstalten unverändert auf Platz 2 (hinter dem WDR und vor dem NDR), wie

schon bei der ma 2016 II. SWR3 bleibe das meistgehörte Programm in Deutschland - vor 1Live und

nunmehr WDR2, während Antenne Bayern starke Verluste verzeichnet habe.

Herr Hug hat in seinem ersten Bericht als Programmdirektor Kultur die Erfolge von „funk“ hervorgeho-

ben. Das Format „Wishlist“ habe den Grimme-Preis und den Deutschen Fernsehpreis erhalten. Die

SWR3-Reporterin Katharina Jansen sei mit dem renommierten Kurt-Magnus-Preis für talentierte

Nachwuchsjournalisten ausgezeichnet worden. Große Beachtung in SWR2 finde das Reformations-

jahr, das mit zahlreichen Beiträgen gewürdigt werde, außerdem der 90. Geburtstag des Schriftstellers

Martin Walser, der am Dienstag für SWR2 im Stuttgarter Literaturhaus aus seinen Werken vorgelesen

habe und für eine Dokumentation im SWR Fernsehen von Denis Scheck vier Tage lang zu Stationen

seines Lebens am Bodensee begleitet worden sei. Die geplante ARD Audio-App mit hochwertigen

Wortsendungen der ARD-Hörfunkwellen werde „ARD Audiothek“ heißen. Dieser Name habe sich in

einer Untersuchung der SWR-Medienforschung in allen Altersgruppen als Favorit für ein solches An-

gebot erwiesen und sei eine sinnvolle Ergänzung zur geplanten „ARD Videothek“. SWR3 werde bei

seiner Städte-Challenge im April Konzerte mit renommierten Künstlern in die Region bringen und da-

mit seine regionale Verankerung unter Beweis stellen. DASDING arbeite an einer neuen Bewegtbild-

Strategie, bei der sowohl hochwertige Videos langfristiger produziert werden sollten, genauso aber

effizient produzierte Filme zu gesprächswertigen Themen, die zur Diskussion einladen sollten.

Frau Schmaltz und Herr Dr. Gushurst haben den Bereich der Aktuellen Kultur in der neuen HAL Kul-

tur, Wissen, SWR2 vorgestellt. Im Zuge des multimedialen Umbaus des Bereichs würden Beiträge

der aktuellen Kulturformate (von SWR2, „Kunscht!“ sowie Beiträgen aus Metropolis) auf der Home-

page von SWR2 als Audio, Video und Textangebot präsentiert. Kultur Info bündele als eigene Unter-

seite – Informationen für Kulturinteressierte, täglich mehrfach aktualisiert und biete Online-First-

Angebote wie die SWR2-Zeitgenossen, SWR2-Kontext u.a. In Stuttgart sollten die Landeskulturredak-

tion und Kunscht! zu einer trimedialen Redaktion zusammengefasst werden. In der Programmbe-

obachtung hat der Ausschuss Formate von SWR2-Wissen diskutiert und ist zu dem Ergebnis gekom-

men, dass viele Sendungen, die schon jetzt als Podcast-Angebot äußerst erfolgreich sind, auch für

eine mobile Ausspielung, beispielsweise über die künftige ARD-Audio-App, geeignet erscheinen.

Der Ausschuss hat zwei Programmbeschwerden beraten. Zurückgewiesen wurde eine weitere Be-

schwerde zur Syrien-Berichterstattung des Studios Kairo. Ausführlich beraten hat der Ausschuss eine

Kommentierung aus dem HSB zum Weihnachtsmarkt-Attentat in Berlin. Dazu hat der Ausschuss fest-

gestellt, dass auch pointierte Meinungsäußerungen – in diesem Falle eine Kritik am angeblich emoti-

onslosen Umgang der Politik mit dem Attentat – nicht durch eine zu emotionale Wortwahl die Verro-

hung der politischen Auseinandersetzung verstärken sollten. Insgesamt sei der Kommentar von der

Meinungsfreiheit gedeckt und kein Verstoß gegen Programmgrundsätze festzustellen.

Bericht

Sitzung des Ausschusses Recht und Technik des SWR Rundfunkrats

Donnerstag, 23. März 2017, 14.08 Uhr – 16.00 Uhr

Frau Dr. Stolz

Der Ausschuss Recht und Technik befasste sich in seiner Sitzung zum einen mit der bevorstehenden

Umstellung von DVB-T auf DVB-T2. Herr Udo Klaus, Abteilungsleiter für Programmverbreitung,

informierte den Ausschuss über den aktuellen Sachstand. Insgesamt sei man zuversichtlich, dass die

Umstellung in der Nacht vom 28.3./29.3. reibungslos ablaufen werde. Die Bevölkerung sei aus seiner

Sicht ausreichend über die Umstellung informiert.

Darüber hinaus informierte Herr Klaus über die aktuellen Entwicklungen im Bereich des

Digitalradiostands DAB+. Das Digitalradio habe mehrere Vorteile, unter anderem sei die Klangqualität

besser als bei UKW, die Geräte seien leicht zu bedienen und die Verbreitung sei kostengünstiger.

Nach Forderungen der KEF sollen UKW und DAB+ nicht zu lange simultan betrieben werden. Deshalb

sei ein Aktionsplan entwickelt worden, der Maßnahmen zur Transformation der Hörfunkverbreitung in

das digitale Zeitalter vorsehe und der von allen Marktbeteiligten unterstützt werde. Lediglich der VPRT

habe Einwände gegen einzelne Maßnahmen.

Weiteres Thema war die ARD Strukturreform. Herr Eberhard informierte über die Arbeit des

Projektteams, in dem er als Vertreter des SWR mitwirke. Inhaltlich konzentriere sich die Arbeit des

Projektteams auf die senderübergreifende Prüfung von Prozessen in den Bereichen: Verwaltung,

Technik, Produktion und Programmerstellung. Ziel sei es, die Prozesse und Strukturen in diesen

Bereichen zu harmonisieren und dadurch effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten. Das Programm

sei hingegen nicht Gegenstand der Arbeit des Projektteams. In einem ersten Schritt habe das

Projektteam Themen gesammelt und bewertet, bei denen durch eine engerer Zusammenarbeit der

Rundfunkanstalten und eine Standardisierung von Prozessen Einsparpotentiale bestehen könnten.

Danach habe man Federführungen für die einzelnen Unter-Projekte vergeben. Sobald die Ist-Analyse

abgeschlossen sei, stehe im nächsten Schritt eine Soll-Prozessmodellierung an. Ziel sei es, eine

Management-Summary auszuarbeiten, die in der ARD-Sitzung am 18./19. September 2017

verabschiedet werden könne.

Herr Eberhard informierte außerdem über die Beschaffung einer neuen Produktions-App, mit Hilfe

derer die SWR-Mitarbeiter auf dem I-Phone fertige Beiträge drehen, schneiden und mit dem SWR-

Logo hinterlegen können. Die App ermöglicht ein schnelleres Erstellen von audiovisuellen Beiträgen,

was insbesondere für die Befüllung der Nachrichten-App hilfreich sein werde. Derzeit teste man das

Produkt mit 100 Lizenzen.

Südwestrundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts

Bericht über die Sitzung des Telemedienausschusses des Rundfunkrats

Die Sitzung des Telemedienausschusses fand am 23. März 2017 in Stuttgart statt.

Knowhow-Blitz: Reichweitenmessung Online

Rebecca Knauth (HA SWR.Online, Abt. Strategie und Distribution) erklärte anhand einer

Präsentation, wie Reichweitendaten in den Online-Angeboten des SWR erhoben werden.

Grundsätzlich erfolge die Erfassung von Nutzungsdaten über kleine, unsichtbare Grafik-Dateien

(Zählpixel) oder kleine Dateien auf dem Rechner der Nutzer (Cookies), welche eine Verbindung

zu einem Zählserver aufbauten und dadurch eine Zählung des Nutzungsvorgangs erlaubten.

Insgesamt habe der SWR derzeit vier sog. Zählpixel in seinen Webangeboten im Einsatz:

INFOnline (das Zählpixel der IVW, mit dem der SWR innerhalb der ARD und im Markt

vergleichbare Daten erhebt), AT Internet (ein französischer Webanalyse-Anbieter), Optimizely

(ein System zur Durchführung von multivariaten Tests) sowie Chartbeat (ein Echtzeit-

Webanalyse-Tool, das die redaktionelle Steuerung von Webseiten erleichtert). Dies sei eine im

Marktvergleich relativ geringe Anzahl von Tools, die Nutzungsdaten erheben – bei BILD.de seien

es alleine 32. Der SWR verfolge sehr hohe Datenschutz-Standards und informiere Nutzerinnen

und Nutzer transparent, so Frau Knauth. Entscheidend sei, dass der SWR Nutzungsdaten erhebe

und verarbeite, aber keine Nutzerdaten.

Wie eine App entsteht – am Beispiel SWR Aktuell

Jürgen Ebenau (HA SWR.Online) und Carsten Möhlenkamp (HA SWR.Online, techn.

Projektleiter) zeigten anhand einer Präsentation, wie die Smartphone-App für SWR Aktuell

entwickelt wurde. Als einen der wichtigsten Gründe für eine App nennt Herr Ebenau die

mittlerweile von Smartphones dominierte Nutzung des responsiven Nachrichtenangebots des

SWR. Herr Möhlenkamp zeigte, wie der Prozess der App-Entwicklung im SWR funktioniert habe.

Es sei dem SWR sehr wichtig gewesen, nicht einfach die mobile Nachrichten-Website in eine

App zu übersetzen, sondern ein spezielles, auf das Wesentliche reduzierte, Angebot für eine

Unterwegs-Nutzung auf dem Handy zu machen, das die Nutzer personalisiert durch den Tag

begleite. Durch ein spezielles Content-Management-System könne die Redaktion gezielt den

Algorithmus der Themenpositionierung steuern. Dadurch werde vermieden, dass sich

Nutzerinnen und Nutzer in einer „Filterblase“ bewegten. Als besonders wertvoll bei der

Entwicklung hätten sich intensive Tests im Vorfeld der Veröffentlichung und das proaktive

Antworten auf und Auswerten von Nutzerfeedback (welches per E-Mail oder Kommentar in den

App-Stores eingeht) erwiesen. Zum Zeitpunkt des Vortrages verzeichnete die App bereits über

90.000 Downloads und habe mit durchschnittlich 4,1 (Android) bzw. 4,5 Sternen (iPhone)

hervorragende Bewertungen.

Sendungsbezug in Telemedien der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten – Stand der

Diskussion

Nachdem in der vorherigen Sitzung des Telemedienausschusses bereits kurz über das Urteil des

OLG Köln zur tagesschau-App diskutiert worden war, berichtete Dr. Felix Hertel (stv. Justitiar)

Südwestrundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts

zum aktuellen Stand der Diskussion um Sendungsbezüge in Telemedienangeboten. Mit dem 12.

Rundfunkänderungsstaatsvertrag im Zuge des Beihilfekompromisses im Jahr 2007 seien

öffentlich-rechtliche Telemedien als eigenständige Online-Angebote auf Basis klarer und präziser

Vorgaben anerkannt worden. Der Gesetzgeber habe dabei zwischen sendungsbezogenen und

nichtsendungsbezogenen Telemedienangeboten unterschieden, womit eine abgestufte

Bezugnahme auf das lineare Programm einhergehe. Dabei hätten Inhalte aus konkreten

Sendungen in Hörfunk und Fernsehen – auch wenn es sich um Hintergrundinformationen oder

inhaltliche Vertiefungen handle – immer einen Sendungsbezug. Solche Telemedienangebote

seien prinzipiell zulässig und benötigten keinen Dreistufentest, wenn ihre Verweildauer nicht

mehr als sieben Tage betrage und der konkrete Sendungsbezug ausgewiesen werde. Für

nichtsendungsbezogene Inhalte gelte ein anderes Verfahren, nämlich die Beauftragung im Wege

des Drei-Stufen-Tests. Hier seien die Telemedienangebote in einem Telemedienkonzept zu

beschreiben und es müsse eine Verweildauerbeschränkung für bestimmte Inhalte-Kategorien

definiert werden. Laut Herrn Dr. Hertel werde das Kriterium einer linearen Ausspielung im

Hinblick auf das Nutzungsverhalten fragwürdiger, da immer mehr Inhalte online first oder online

only erwartet würden. Beim Urteil zur tagesschau-App habe es sich das OLG Köln einfach

gemacht und die Einteilung anhand eines ausgewiesenen Sendungsbezuges vorgenommen –

dies spiegle sich aber im Gesetz so nicht wider. Demnach spreche Vieles für eine Aufgabe der

Trennung, wenngleich sich in den Gesprächen und Verhandlungen über einen neuen

Telemedienauftrag abzeichne, dass das Verbot der Presseähnlichkeit bestehen bleiben dürfte als

Schutz für das haptische Produkt Zeitung oder Zeitschrift.

Programmbeschwerden

Der Telemedienausschuss hatte über zwei Programmbeschwerden von Joachim Paul (MdL in

Rheinland-Pfalz für die AfD) zu entscheiden. In beiden Fällen ging es um Formate des jungen

Content-Netzwerks von ARD und ZDF, funk. Nach eingehender und ausführlicher Diskussion

kam der Telemedienausschuss zu folgenden Schlüssen:

1. Bei Rayk Anders‘ Beitrag vom 4.11.2016 lag kein Verstoß gegen die Programmgrundsätze

des § 6 des SWR-Staatsvertrages vor.

2. Bei dem Beitrag „Hengameh: Dick und schön“ lag kein Verstoß gegen die Programm-

grundsätze des § 6, Abs. 1 und § 3, Abs. 1 des SWR-Staatsvertrags vor.

Beide Programmbeschwerden wurden einstimmig abgewiesen.

Digitales Portfolio der ARD

Heidi Schmidt (ARD-Onlinekoordination) berichtete von einer weitreichenden Entscheidung,

welche die Intendanten der ARD für die Zukunft der ARD Mediathek getroffen hätten. Der BR

habe großes Interesse bekundet, Teile der Zuständigkeit für eine ARD Mediathek der Zukunft

zum BR zu ziehen. Nach einem längeren Prüfverfahren hätten sich nun die Intendanten für das

Personalisierungsmodell der ARD Mediathek entschieden. Damit bliebe die Weiterentwicklung

der ARD Mediathek und deren gesamte Infrastruktur beim SWR. Die Integration eines in

Entwicklung befindlichen Personalisierungsalgorithmus des BR in diese Infrastruktur werde nach

dessen Fertigstellung geprüft. Das Ziel einer personalisierten Mediathek sei es, die Vielfalt der

Inhalte aus der ARD besser zu erschließen.

Südwestrundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts

Zukunft der Telemedien

Heidi Schmidt (ARD-Onlinekoordination) stellte einige Entwicklungen vor, auf die sich Medien in

Zukunft einstellen müssten. So seien insbesondere öffentlich-rechtliche Medien unter Druck

geraten durch Teile der Politik, welche ihre Glaubwürdigkeit anzweifelten und offensiv Stimmung

machten. Gleichzeitig seien Politiker immer weniger auf Medien angewiesen, etwa wenn ein

Präsident direkt mit seinen Wählern per Twitter kommuniziere und die Medien ausließe.

Gleichzeitig seien öffentlich-rechtliche Medien in hohem Maße reglementiert und dürften

beispielsweise Inhalte nicht unbegrenzt online anbieten; seitens der Nutzer werde aber erwartet,

dass die Rundfunkanstalten auch originäre Auftritte auf Drittplattformen unterhielten. Durch neue

Anbieter im Videobereich wie Amazon und Netflix wachse von verschiedenen Seiten der

Konkurrenzdruck. Personalisierung und Algorithmen seien hier wichtige Zukunftstechnologien,

die es zu verfolgen gelte. Auch die Zahl der Drittplattformen wachse, dies müsse eine künftige

Beauftragung berücksichtigen. Gleichzeitig dominierten wenige Großkonzerne die wichtigsten

Plattformen – einige von ihnen investierten derzeit massiv in die Zukunftstechnologien

Augmented Reality und Virtual Reality, wo Inhalte mit hoher Suggestivkraft entstünden. Daraus

ergäben sich für Journalisten Möglichkeiten, aber auch Fragestellungen – auch ethischer Natur.

Dialogbasierte Systeme – etwa Chatbots – gewännen zunehmend an Bedeutung. Letztlich

glaube sie, so Frau Schmidt, dass auch das SmartTV von solchen Systemen abgelöst werde. Für

Journalisten bedeute dies, dass sie zunehmend zu Kollegen von Algorithmen würden. Sie halte

es wie die BBC für wichtig, eigene Plattformen zu stärken, die sich aber gleichzeitig für externen

Content öffnen müssten. Dies beinhalte auch die Erlaubnis, Plattform für Inhalte Dritter zu sein.

Gleichzeitig müsse die Präsenz auf Drittplattformen erleichtert werden. Der Funktionsauftrag der

öffentlich-rechtlichen Telemedien sollte nach den Worten von Frau Schmidt zukünftig nicht auf

Verweildauern beschränkt, dafür aber plattformgerecht gestaltet werden und auch die Möglichkeit

zur Öffnung der eigenen Plattformen und zur Beteiligung an Redaktionsnetzwerken umfassen.

Abschließend diskutierte der Ausschuss noch kurz über die künftige Gremienstruktur.

Volker Stich Vorsitzender Landesrundfunkrat Südwestrundfunk (SWR) 1

Vorlage für die öffentliche Sitzung des Rundfunkrates am 24. März 2017 Zu TOP 10 Bericht aus dem Landesrundfunkrat Baden-Württemberg

(Im Berichtszeitraum seit der letzten Sitzung des SWR-Rundfunkrates am 9. Dezember 2016 fand

eine öffentliche Sitzung des Landesrundfunkrates Baden-Württemberg am Freitag, den 10. März

2017 in Stuttgart statt.)

1. Vielfalt im SWR – Die Arbeit der Integrationsbeauftragten

Die Integrationsbeauftragte, Anna Koktsidou, des SWR berichtet, dass Sie sich mit al-len Fragen von Migration und Integration im SWR intern und extern befasse, außer-dem ist Sie Ansprechpartnerin für alle Kolleginnen und Kollegen im SWR. Ebenso

führt sie die alle zwei Jahre stattfindende Fachtagung „Medienforum Migration“ durch. Ihr Ziel als Integrationsbeauftragte sei es, den Blick für die Vielfalt zu schärfen, denn unsere Gesellschaft verändere sich ständig. Bundesweit hätten über 16 Millionen (20

Prozent) Menschen und damit jeder Fünfte einen Migrationshintergrund, in Baden-Württemberg seien dies rund 2,9 Millionen (27 Prozent) von 11 Millionen, Rheinland-Pfalz entspreche mit ca. 800.000 (von 4 Millionen) in etwa dem Bundesdurchschnitt. In den Metropolen des Sendegebiets wie Stuttgart, Pforzheim, Ludwigshafen und Mainz liege der Anteil oft bei rund 40 Prozent, bei Kindern und Jugendlichen sogar bei bis zu 75 Prozent. Nicht vergessen werden dürfe dabei, alle diese Menschen seien auch Beitragszahler. Die Medienanalyse „Migranten und Medien 2011“ von ARD und ZDF habe gezeigt, dass die Mehrheit der Migrantinnen und Migranten in Deutschland bevorzugt

deutschsprachige Medien nutzen würden, allein 76 Prozent der Menschen mit Migra-tionshintergrund würden regelmäßig deutschsprachige Fernsehprogramme einschal-ten, wobei sie die privaten Fernsehprogramme wie RTL und ProSieben bevorzugen würden, jedoch die Informationskompetenz der öffentlich-rechtlichen Programme höher einschätzen würden.

2. Kulturberichterstattung im SWR, Fokus: LSD BW Die Landessenderdirektorin Frau Schneider legte dar, wie der Begriff Kultur zu ver-stehen sei und welche Themen aus Sicht der Landessenderdirektion zur Kulturbe-richterstattung gehörten. Das Themenfeld sei riesig und die Grenzen zu andern The-menfeldern oft fließend. Die Kulturberichterstattung umfasse in der Landessenderdi-rektion Beiträge über Aufführungen im Theater, Musical, Kino oder in der Oper,

ebenso über Ausstellungen in Museen, Konzerte, Literatur, Messen, aber auch über Brauchtum, wie Fasnacht oder Feste. Ziel der Kulturberichterstattung sei es immer, Hörerinnen und Hörer sowie Zuschaue-rinnen und Zuschauer zu informieren, zu unterhalten oder neugierig zu machen und anzuregen, bestimmte Veranstaltungen zu besuchen. So berichte das SWR Fernsehen in den Sendungen „SWR Aktuell“ und in der „Landes-schau“ regelmäßig über Kulturthemen, neben dem wöchentlichen Kulturmagazin „Kunscht“ und dem sonntäglichen „Treffpunkt“. Auch in der Sendung „Expedition in die Heimat“ oder im Format „Sagenhafter Südwesten“ spiele die Kultur in ganz unter-schiedlichen Facetten eine große Rolle.

Volker Stich Vorsitzender Landesrundfunkrat Südwestrundfunk (SWR) 2

Seitdem die Landesnachrichten – ab dem 6. Februar mit dem neuen Titel: „SWR Ak-

tuell“ - verlängert worden seien, biete die Sendung grundsätzlich mehr Raum für Kul-tur, wobei eine Vielzahl der Kulturberichte dazu aus den Studios käme. Da die Mehrzahl der Kulturthemen am Wochenende spiele, biete die verlängerte Hauptausgabe am Samstag die Möglichkeit, noch mehr Kulturthemen ins Programm zu bringen. Aber auch unter der Woche seien fast täglich Kulturthemen in den Sen-dungen. Ohne ein Kulturthema seien die Nachrichtensendungen beispielsweise im Januar lediglich an zwei Tagen gelaufen. SWR2, das Kulturprogramm des SWR in der Verantwortung der Programmdirektion Kultur in Baden-Baden, werde natürlich auch von den Studios der Landessenderdirek-tion mit Beiträgen beliefert. Außerdem übertrage SWR2 live oder als Mitschnitt alle Konzerte der Donaueschinger Musiktage, der Schwetzinger SWR Festspiele und von RheinVokal.

Alle Kulturthemen würden selbstverständlich in den Online-Angeboten des SWR eine wesentliche Rolle spielen, zum einen auf den Online-Seiten der Programme, zum an-deren auf den acht regionalen Nachrichtenseiten der Studios, sowie auf dem neuen Online-Angebot „SWR Aktuell“. (Internetseite sowie Facebook).

Darüber hinaus würden alle Kulturangebote, die im SWR entstehen, auf einer eige-nen „Kulturseite“ gebündelt. (http://www.swr.de/kultur/-/id=3270/g5kly2/index.html) Auch das multimediale Online-Portal SWR Classic (http://www.swr.de/swr-classic) bündle alle Angebote für Klassik, Neue Musik und Jazz. Neben aktuellen Informatio-nen, Hintergründen und Künstlerporträts übertrage diese Plattform jährlich rund 25 Konzerte des SWR Symphonie Orchesters, des SWR Vokal Ensembles und der SWR Big Band.

3. Vorstellung der SWR Aktuell App Im Landesprogrammausschuss wurden Funktion und Inhalte der SWR Aktuell App er-läutert. Es wurde Auskunft gegeben zu konkreten inhaltlichen Fragen der Funktionali-tät, des Datenschutzes und der bisherigen Verbreitung. Nutzer können durch die Wahl von Themen „Storys“ individuell ihren Informationsfluss steuern. Auch über den Abruf von Informationen zu bestimmten Themen erfolgt in begrenztem Umfang eine Steuerung von Information über genutzte Themen. Die bisherige Verbreitung der App wird als sehr positiv bewertet. Auch äußern sich Mitglieder des Landespro-grammausschusses positiv zu diesem neuen Angebot.

4. Programmbeschwerde „Landesschau Aktuell Baden-Württemberg“ (27.10.2016, 19:30 Uhr) Der Beschwerdeführer brachte vor, dass nur zwei Landtagsfraktionen in dem Beitrag zu Wort gekommen seien und der SWR seinem Auftrag „einer umfassenden, neutra-len Information der Öffentlichkeit“ nicht nachgekommen sei. Der Landesprogramm-ausschuss stellte nach kurzer Beratung und Diskussion einstimmig fest, dass die Pro-grammgrundsätze nicht verletzt wurden.

V. Stich 21.03.2017 Ablage/Stich: SWR/LRR BW/Protokolle15: Bericht LRR 20170324