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Prozessmanagement mit betriebswirtschaftlicher Standardsoftware Im Rahmen der Vorlesung Business Process Engineering WS 2011/12 Prof. Dr. Nino Grau Vortragende Patrizia Ott Björn Kreißel

Prozessmanagement mit betriebswirtschaftlicher ...€¦ · Daher Entwicklung von SCM-Systemen (Software), welche ERP-Systeme ergänzen und mit ihnen über Schnittstellen verbunden

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  • Prozessmanagement mit betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    Im Rahmen der VorlesungBusiness Process Engineering

    WS 2011/12

    Prof. Dr. Nino Grau

    Vortragende

    Patrizia Ott

    Björn Kreißel

  • 1 Betriebswirtschaftliche Standardsoftware

    2 Enterprice Ressource Planning Systeme

    3 Supply Chain Management Systeme

    4 Customer Relationship Management Systeme

    5 Data Warehouse Systeme

    6 Standardsoftware vs. Individualsoftware

    7 Architekturen betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    Gliederung

    2

    7 Architekturen betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    8 Workflow-Management mit ERP-Systemen

    9 Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    10 Elektronische Geschäftsprozessunterstützung

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

  • � Workflow-Management-Systeme � anwendungsneutrale Unterstützung der Geschäftsprozesse

    � Unterstützen die Prozessplanung- und –steuerung, nicht aber die Prozessausführung

    � Betriebswirtschaftliche Standardsoftware � anwendungsspezifische Unterstützung von Geschäftsprozessen

    � Ausrichtung der Unterstützung auf einzelne betriebliche Tätigkeitsbereiche (z. B. Anlegen eines Auftrages) durch spezielle Softwaresysteme

    � Bausteine betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    1 Betriebswirtschaftliche StandardsoftwareAbgrenzung

    3

    � Bausteine betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 287

  • � Softwaresystem, bei dem mehrere betriebswirtschaftliche Standard Business-Applikationen (Programmsysteme) durch eine gemeinsame Datenbasis integriert sind

    � Unterstützung der innerbetrieblichen Geschäftsprozesse stehen im Vordergrund

    � Branchenneutraler Einsatz durch Customizing (individuelle Anpassung an unterschiedliche Bedürfnisse)

    2 Enterprice Ressource Planning SystemeBegriff

    4Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 287

  • 2 Enterprice Ressource Planning SystemeMerkmale

    5Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 291

  • � Abgrenzung zur Logistik

    � Hauptfokus der Logistik liegt auf der Planung, Steuerung und Optimierung des Materialdurchlaufs innerhalb eines Unternehmens

    � Wegen stark wachsender Anforderungen an die Unternehmen rückt die überbetriebliche Frage nach der Optimierung der gesamten logistischen Kette (Supply-Chain) in den Vordergrund

    � Supply-Chain-Management (SCM) ist die Planung, Optimierung, Steuerung und Kontrolle der Material-, Informations- und Finanzflüsse vom ersten Lieferanten über alle Fertigungsstufen hinweg bis zum Endverbraucher

    3 Supply Chain Management SystemeBegriff Supply Chain Management

    6

    Fertigungsstufen hinweg bis zum Endverbraucher

    � Möglicher Nutzen aller an der Supply-Chain Beteiligten Unternehmen

    � Erhöhung der Prognosegenauigkeit, Reduktion der Materialbestände, Senkung der Prozesskosten, Erhöhung der Liefertreue, Verbesserung der Kapazitätsauslastung und Steigerung der Produktivität

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

  • � Ziele des SCM sind:

    � Erhöhung des Kundenservice (z.B. Termin- und Liefertreue)

    � Verkürzung der Zeiten für Produktentwicklung und Auftragsdurchlauf

    � Bestandreduzierung einer Lieferkette

    � Größere Flexibilität

    � Nutzung von Synergieeffekten und neue Geschäftschancen

    � Reduzierung des Bullwhip-Effektes (Nachfrageschwankungen innerhalb einer

    3 Supply Chain Management SystemeZiele des SCM

    7

    � Reduzierung des Bullwhip-Effektes (Nachfrageschwankungen innerhalb einer Lieferkette)

    � Erreichung dieser Ziele durch verbesserte Planungsgenauigkeit und schnellere Informationsweitergabe innerhalb der Supply-Chain durch das SCM

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

  • � Die Zusammenarbeit kann auf mehreren Ebenen stattfinden:

    � Zwischen mehreren Konzern-Unternehmen (auf der überbetrieblichen Ebene innerhalb eines Konzernunternehmens)

    � Zwischen zwei Unternehmen in der Supply-Chain (mit Hilfe von Vereinbarungen über den Datenaustausch können die IV-Systeme aufeinander abgestimmt werden)

    � Zwischen mehr als zwei Unternehmen in der Supply-Chain (mit Hilfe eines gemeinsam genutztes Informationssystem)

    � Das Referenzmodell für Logistikketten von dem Supply Chain Concil

    3 Supply Chain Management SystemeOrganisation des SCM

    8

    � Das Referenzmodell für Logistikketten von dem Supply Chain Concil

    � Ermöglicht den Mitgliedern das Bilden gemeinsamer Supply Chains, da sie die gleiche Methode verwenden

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 303

  • � ERP-Systeme stellen schwerpunktmäßig die innerbetriebliche Logistikunterstützung sicher � zwischenbetriebliche Aspekte erfahren keine oder nur geringe Unterstützung

    � Funktionen der ERP-Systeme reichen nicht aus um die umfassenden Anforderungen an das überbetriebliche SCM abzudecken

    � Daher Entwicklung von SCM-Systemen (Software), welche ERP-Systeme ergänzen und mit ihnen über Schnittstellen verbunden werden

    � Trennung von Planungsfunktion (SCM-System),

    3 Supply Chain Management SystemeComputerunterstützung des SCM

    9

    � Trennung von Planungsfunktion (SCM-System),Ausführungsfunktion (ERP-System) und Analysefunktion (DW) � keine Belastung der beiden Benutzergruppen (Planer und Endanwender)durch Trennung der Funktionen

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 306

  • 4 Customer Relationship Management SystemeBegriff

    � Customer Relationship Management (CRM) richtet die Unternehmensprozesse und Kundenstrategien so aufeinander aus, dass die Kundentreue gestärkt und die Rendite langfristig gesteigert wird

    � CRM-Systeme sind Softwareanwendungen, die auf Basis einer speziellen Datenbank, in der sich Kundeninformationen befinden (z.B. persönliche Daten, Vorlieben, Umsätze), einen individuellen Kontakt zum Kunden unterstützen

    � Ziel ist es große Kundenmengen trotz des Datenumfangs individuell anzusprechen

    10Patrizia Ott / Björn Kreißel

    � CRM im Vergleich zum klassischen Massenmarketing

    GADATSCH (2010), S. 308

  • 4 Customer Relationship Management SystemeArchitektur und Einsatzbereiche

    � CRM-Systeme werden in der Regel als eigenständige Softwaresysteme konzipiert

    � Entkopplung von inhaltlich ausgereiften ERP-Systemen wegen den schnelleren Innovationszyklen im Bereich der Marketing-, Service- und Vertriebsprozesse

    � Dienen den gesamten Marketing-, Beratungs-, Verkaufs- und Serviceprozessen, während ERP-Systeme nur auf den reinen Verkaufsprozess ausgerichtet sind

    � Erfordern eine bedienerfreundliche und einfach zu benutzende Arbeitsoberfläche (für aushilfsweise beschäftigtes Personal � Call-Center)

    11Patrizia Ott / Björn Kreißel

    � Einsatzbeispiele für CRM-Software:

    � Kundenberatung

    � Mobile Auftragserfassung

    � Kundenselektion mit Suchbäumen (Identifikation von profitablen Kunden, Ermittlung von Kaufwahrscheinlichkeiten und Vorgabe des optimalen Kanals, über den der Kunde anzusprechen ist)

    GADATSCH (2010), S. 311

  • � Data Warehouse (DW) ist ein Datenbestand, der aus unterschiedlichen unternehmensinternen und externen Quellen gespeist wird

    � Daten werden zuvor formal gereinigt, inhaltlich überprüft, gefiltert und technisch verdichtet

    � Dient als konsistente Ausgangsbasis für weitere Analysen mit Hilfe von integrierten Analysewerkzeugen

    � Vergleich zwischen

    5 Data Warehouse SystemeBegriff

    12

    � Vergleich zwischen Data Warehouse und Warenlager

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 314

  • � Daten können nach beliebigen Dimensionen(Merkmale zur Beschreibung vonDatensätzen) dauerhaft gespeichert werden

    � Daten können so gezielt nach sehr unterschiedlichen Kriterien analysiert und interpretiert werden (Vorteil: Nutzerspezifische Schichten können auf dem gleichen Datenbestand

    5 Data Warehouse SystemeArchitektur

    GADATSCH (2010), S. 315

    13

    werden (Vorteil: Nutzerspezifische Schichten können auf dem gleichen Datenbestand erzeugt werden)

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 316

  • � DW im Vergleich zu ERP-System

    5 Data Warehouse SystemeMerkmale

    14Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 318

  • � Anforderungen an das Prozessmanagement in der Praxis

    � Integration der Planung, Steuerung und Analyse von Prozessen in Echtzeit

    � „Process Warehouse (PWH)“ ist ein Data Warehouse zur Unterstützung der Echtzeitanalyse von Geschäftsprozessen

    � Zentrale Funktionen sind:

    � Sammlung und Aufbereitung von aktuellen Basisdaten zu vorab definierten

    5 Data Warehouse SystemeData Warehousing und Prozessmanagement

    15

    � Sammlung und Aufbereitung von aktuellen Basisdaten zu vorab definierten Prozesskennzahlen aus vorgelagerten Informationssystemen (z.B. ERP Systeme)

    � Transformation, Berechnung und Verdichtung der Prozesskennzahlen (z.B. Durchlaufzeiten, Bearbeitungszeiten, Störungen, Schwellwertüberschreitungen)

    � Unterstützung der multidimensionalen Analyse und Navigation in den Ergebnisdaten

    � Aufbereitung und Verteilung der Analysen an Entscheidungsträger und Analysten im Unternehmen

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

  • � Wissensmanagement ist die planmäßige computerunterstützte Umgang mit der Ressource Wissen zur Erreichung der Unternehmensziele

    � Prozess des Wissensmanagements umfasst drei Schritte:

    � Wissensgewinnung, Identifikation und Bereitstellung von relevantem Wissen (z. B. Kundendaten werden in einem Customer Data Warehouse abgelegt und analysiert)

    � Wissenslogistik, verteilt das in Data Warehouses gespeicherte Wissen zielgruppenspezifisch an die Nutzer

    � Wissensnutzung

    5 Data Warehouse SystemeData Warehousing und Wissensmanagement

    16

    � Wissensnutzung

    � Für die Suche nach versteckten Informationen gibt es zwei Ansätze:

    � Top Down, der Mensch weiß wonach er sucht (z.B. OLAP = Online Analytical Processing)

    � Bottom UP, der Mensch weiß noch nicht wonach er sucht (Data Mining)

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

  • 5 Data Warehouse SystemeData Warehousing und Wissensmanagement

    17Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 321

  • � Frage nach der Beschaffung der erforderlichen Anwendungssoftware

    � Grundsätzlich vier Handlungsalternativen

    6 Standardsoftware vs. Individualsoftware Handlungsraum

    18Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 323

  • � Pro und Contra

    6 Standardsoftware vs. Individualsoftware Individualsoftware

    19Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 325

  • � Pro und Contra

    6 Standardsoftware vs. Individualsoftware Standardsoftware

    20Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 325

  • Ziele und Merkmale

    � Ausgehend von der Geschäftsarchitektur eines Unternehmens ist eine Informationssystemarchitektur zu entwickeln, in welche die vom Unternehmen benötigten IT-Anwendungen eingebunden werden können.

    7 Architekturen betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    Geschäftsarchitektur:

    Sie besteht aus:

    Informationssystemarchitektur:

    � Beschreibt das Zusammenspiel aller IT-

    21Patrizia Ott / Björn Kreißel

    Sie besteht aus:

    � Geschäftsstrategie,

    � Unterstützende Geschäftsprozesse,

    � Beteiligte bzw. ausführende Akteure (Person oder IT-Anwendung).

    � Ist unabhängig von den IT-Systemen.

    � Beschreibt das Zusammenspiel aller IT-Anwendungen und

    � welche Geschäftsprozesse bzw. Teil-prozesse durch die Anwendungs-systeme primär unterstützt werden und welche Daten transferiert werden.

    � Legt fest, in welchem Anwendungs-system Daten erzeugt, aktualisiert und ggf. wieder gelöscht werden.

  • Problem

    � Vielfach werden Stamm-Daten in verschiedenen Informationssystemen unter unterschiedlichen Schlüsselbegriffen geführt. Sobald systemübergreifende Geschäftsprozesse notwendig werden, treten Probleme auf, da die Zuordnung der Daten nicht möglich ist.

    Lösung

    � Computergestützte Planung einer Gesamtarchitektur, sodass alle Bausteine sinnvoll miteinander agieren.

    7 Architekturen betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    22

    Anforderung an die Unternehmensarchitektur

    � Flexibilität bezüglich der Einbindung beliebiger Komponenten,

    � Hard- / Software und organisatorische Standards zur Kombination der Softwarebausteine unterschiedlicher Hersteller und zur Kopplung der Hardwarebausteine verschiedener Anbieter sowie

    � Sicherstellung des reibungslosen organisatorischen Zusammenspiels aller Beteiligten,

    � Operative Toolunterstützung zum Management der eingebundenen Applikationen.

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

  • Problem

    � Viele ERP-Systeme sind wegen funktionaler Organisationskonzepte, funktional geprägt,Beispiel: Software-Module für Einkauf, PPS und Vertrieb.

    � Prozessorientierte Organisationskonzepte sind schwer mit o.g. ERP-Systemen realisierbar.

    Folge

    � zusätzlicher Aufwand bei der Modellierung von Geschäftsprozessen über zusätzliche Konstrukte und Technologien und der Implementierung in das System.

    8 Workflow -Management mit ERP-Systemen

    23

    Lösung

    � integrierte Workflow-Module im ERP-System.

    � Zwei Architektur-Ansätze:

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

    Proprietäre Architektur:Die Workflow-Module unterstützen nur ERP-interne Prozesse und sind als funktionsverbin-dende Querschnittsmodule zu verstehen, welche die konstruktiven Architekturdefizite der ERP-Systeme ausgleichen.

    Offene Architektur:Die Einbindung von Applikationen von Drittan-bietern ist möglich. Dadurch weisen diese Kon-zepte prinzipiell Funktionalitäten von Workflow-Managementsystemen und ERP-Systemen in einer gemeinsamen Systemarchitektur auf.

  • Einsatzbereiche

    8 Workflow -Management mit ERP-Systemen

    24Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 349

    WFMS = Workflowmanagementsysteme

  • Architekturansatz für ERP-integrierte Workflow-Mana gement-Systeme

    8 Workflow -Management mit ERP-Systemen

    25Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 350

  • ERP-integrierte Workflowmanagement-Systeme

    8 Workflow -Management mit ERP-Systemen

    Vorteile:

    • Keine oder nur geringe Zusatzkosten für Lizenzen, Hard- oder Software.

    • Gleichzeitige aktualisierte Versionen verfügbar, da ERP und WFMS gemeinsam entwickelt werden.

    • Workflow-Module lassen sich einfach integrieren.

    Nachteile:

    • Abhängigkeit zum ERP-Hersteller und zusätzlich zur Prozesssteuerung. (Besonders bei proprietären internen Schnittstellen zwischen Anwendungs- und Workflow-Modulen).

    • Schwierige Integration von Dritt-Produkten, besonders weitere ERP-Systemen.

    26Patrizia Ott / Björn Kreißel

    integrieren.

    • Akzeptanz durch Benutzer groß, da keine neue Benutzeroberfläche eingeführt wird.

    besonders weitere ERP-Systemen.

  • Eigenständige Workflowmanagement-Systeme

    8 Workflow -Management mit ERP-Systemen

    Vorteile:

    • Keine Abhängigkeit zu einem einzigen ERP-Anbieter. Es können ERP-Bausteine mehrerer Hersteller genutzt werden und durch das WFMS integriert werden.

    • Eingebundene ERP-Systeme oder Eigen-entwicklungen austauschbar, solange die Funktionsbausteine kompatible Leistungen

    Nachteile:

    • Schulungsaufwand steigt, da zusätzliche Benutzeroberflächen nötig sind.

    • Es entsteht eine Abhängigkeit für die Prozessteuerung vom WFMS-Hersteller. Die Verantwortung der Funktionsausführung wird von mehreren Anbietern getragen.

    • Zusätzlicher Aufwand für Lizenzen und ggf.

    27Patrizia Ott / Björn Kreißel

    Funktionsbausteine kompatible Leistungen erzeugen.

    • Prozesse, die durch verschiedene Applika-tionen unterstützt werden, können zu einem Gesamtprozess integriert werden. Da die Integration von verschiedenen Applikationen vorgesehen ist.

    • Einheitliche Dokumentation der Prozesse ist möglich.

    • Einheitliche Benutzeroberfläche.

    • Zusätzlicher Aufwand für Lizenzen und ggf. Hardware.

  • Wann was nehmen?

    8 Workflow -Management mit ERP-Systemen

    28Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 356

  • � Die Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware stellt einen massiven Eingriff in ein Ordnungssystem dar und kann ohne Konflikte nicht bewältigt werden.

    � Deshalb ist die Wahl der geeigneten Grundstrategie entscheidend.

    Grundstrategien

    9 Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    Big-Bang-Strategien:

    �Big Bang

    Sukzessive Strategien:

    �Schrittweise funktionsorientierte Einführung

    29Patrizia Ott / Björn Kreißel

    �Big Bang

    �Roll Out (lokaler Big-Bang)

    �Schrittweise funktionsorientierte Einführung

    �Schrittweise prozessorientierte Einführung

  • Big Bang

    � Stichtagsbezogener Austausch des Systems in einem Zug.

    9 Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    Vorteile : Nachteile :GADATSCH (2010), S. 358

    30Patrizia Ott / Björn Kreißel

    Vorteile :� die theoretisch optimale Lösung, da keine

    Schnittstellenprobleme auftreten.� Die integrierte Softwarelösung steht von Beginn

    an zur Verfügung. � Es fallen keine Übergangsprobleme, wie

    Doppelarbeit im Alt- und Neu-System an.� Keine Gefahr von Dateninkonsistenz, da strikt

    nach alten Daten vor dem Stichtag und neuen Daten nach dem Stichtag unterschieden werden kann.

    Nachteile :� Projektrisiko: bei Totalausfall des neuen

    Systems kann die Existenz des Unternehmens gefährdet sein (da nicht gearbeitet werden kann).

    � Erfordert umfangreiche Tests und Rückfall-Strategien.

    � Maximale Ressourcenbelastung durch gleichzeitige Einbindung aller Bereiche.

    S. 358

  • Roll Out

    � Unternehmen mit dezentraler Organisation entwickeln zunächst ein zentrales Mastersystem.� Anschließend erfolgt ein sukzessiver Roll-Out als lokaler Big-Bang.

    9 Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    31Patrizia Ott / Björn Kreißel

    Vorteile :� Geringeres Projektrisiko als bei Big Bang.� Erfahrungen von Pilotprojekt sind nutzbar.� Zeitliche entzerrter Ressourceneinsatz.� Mastersystem ist gute Ausgangsbasis für

    Folgeprojekte.

    Nachteile :� Nur bei dezentraler Organisation möglich, wo ein

    überschaubarer Komplexitätsgrad herrscht.� Erfordert umfangreiche Koordination.� Integriertes System erst nach Abschluss Roll Out.� Erfordert hohe Mitarbeiter-Mobilität (Roll Out-

    Teams).

    GADATSCH (2010), S. 360

  • Schrittweise funktionsorientierte Einführung

    � Funktions- oder abteilungsweise Ablösung des Altsystems.

    9 Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    32Patrizia Ott / Björn Kreißel

    Vorteile :� Geringes Projektrisiko.� Überschaubare und „managebare“

    Einzelprojekte.� Ressourceneinsatz zeitlich entzerrt.� Kontinuierliche Belastung der Mitarbeiter.� Erfahrungen aus Teilprojekten nutzbar.

    Nachteile :� Erheblicher Aufwand für temporäre Schnittstellen.� Manueller Aufwand wo keine Schnittstellen sind.� Doppelarbeit für Mitarbeiter während der Über-

    gangsphase.� Gefahr von Inkonsistenz durch Datenredundanz.� Kein integriertes System in Übergangsphase.

    GADATSCH (2010), S. 362

  • Schrittweise prozessorientierte Einführung

    � Schrittweise Verlagerung von vollständigen Prozessketten in ein neues System.

    9 Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    33Patrizia Ott / Björn Kreißel

    Vorteile :Wie funktionsorientierte Einführung. Zusätzlich:� Geringeres Projektrisiko, da Teilprozess autark.� Zunächst können unkritische Prozesse

    durchgängig umgestellt werden.� Geringerer Aufwand für Schnittstellen, da i. d. R.

    nur Querschnittsprozesse und Stammdaten betroffen sind.

    Nachteile :Wie funktionsorientierte Einführung.� Ggf. Redundanzen in der Stammdatenhaltung.

    GADATSCH (2010), S. 363

  • Bewertung der Grundstrategien

    9 Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    34Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 365

  • Life-Cycle-Modell (auch Phasenmodell)

    � Beinhaltet drei Teilzyklen (Fachkonzept, Realisierung, Einführung und Betrieb), die einen mehrfach vernetzten Kreislauf bilden, welcher von dem Abgleich der Geschäftsprozesse mit der Unternehmensstrategie bis zur operativen Nutzung des Softwaresystems führt.

    9 Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    35Patrizia Ott / Björn Kreißel

    GADATSCH (2010), S. 366

  • Referenzprozessmodell

    � Beinhaltet Geschäftsprozessmodelle und zum Teil auch Funktions-, Daten- und Organisationsmodelle.

    9 Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    Funktionsmodell:Beschreibt in Form von Funktionsbäumen die Funktionshierarchie.

    Datenmodell:Zeigen erforderliche Informationen und Daten und deren Abhängigkeiten für die Ausführung der Geschäftsprozesse.

    Organisationsmodelle:Zeigen mögliche Ausgestaltungsformen der Geschäftsprozesse in Form von Organigrammen.

    36

    � Ziel: Abbildung der Realität in einer standardisierten, für Dritte nachvollziehbaren Form.

    � Dient als Ausgangsbasis für die Soll-Konzeption und müssen anschließend mit den Zielen der Unternehmensstrategie abgeglichen werden, bevor die Umsetzung erfolgt.

    � Kritik am Einsatz von Referenzmodellen:Die Qualität der Sollgeschäftsprozesse hängt sehr stark von der Qualität der zugrunde gelegten Referenzmodelle ab.

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

    Geschäftsprozesse.

  • Projektmanagement bei der ERP-Einführung

    � Auswahl und Einführung von Standardsoftware findet in Projektform statt.

    � Projektorganisation in Form von:

    Programm-Management:Beschreibt die Auswahl und koordiniertePlanung eines Projektportfolios (Bündel von Projekten), das die Unternehmensziele unterstützt.

    9 Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    GADATSCH (2010), S. 374

    37

    das die Unternehmensziele unterstützt.Hier vor allem die Steuerung der unternehmensweiten Einführung und Weiterentwicklung der Standard-software.Die o.g. Teilprojekte in den Projektportfolios werden von dem Einzel-Projektmanagement geplant und gesteuert, dessen Leiter der Projektlenkungsausschuss ist.

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

    Merkmal Programm-Management

    Einzelprojekt-Management

    Zielsetzung Erreichung der Unternehmensziele

    Erreichung der Projektziele

    Zeithorizont Langfristig (3-5 Jahre) Mittelfristig (1-2 Jahre)

    Aufgabe Management des Bündels der Einzelprojekte

    Management einesEinzelprojekts

  • Erfolgsfaktoren der Standardsoftwareeinführung

    � Realisierung einer durchgängigen Prozessunterstützung,

    � Entwurf und Durchsetzung einer Gesamtarchitektur,

    � Programm-Management zur konzernweiten Koordination,

    � Modifikationsfreier Einsatz der Standardsoftware,

    � Zentrale Releaseplanung,

    � Einheitliche Entwicklungsstandards,

    9 Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware

    38

    � Einheitliche Entwicklungsstandards,

    � Motivation der Mitarbeiter.

    � Diese Faktoren garantieren nicht eine erfolgreiche (zeitlich, inhaltlich und ökonomisch zufriedenstellende) Softwareeinführung.

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

  • Electronic Business

    � Definition:Die Anbahnung, die Vereinbarung und die Abwicklung von zwischenbetrieblichen Geschäftsprozessen auf Basis integrierter digitaler multimedialer Informationsverarbeitungs-Technologien insbesondere dem Internet.

    � Das heißt: Elektronischer Verkauf der Waren über das Internet.

    � Ziel:Optimierung der Geschäftsprozesse und Senkung der Transaktionskosten.

    10 Elektronische Geschäftsprozess-unterstützung

    39

    � Einfluss auf die Märkte:

    � Weltweiter Wettbewerb ist möglich.

    � Einschränkung erfolgt lediglich auf die Zahl der weltweit erreichbaren potentiellen Kunden mit Internet-Anschluss.

    Patrizia Ott / Björn Kreißel

  • Electronic Business

    � Grundformen:

    10 Elektronische Geschäftsprozess-unterstützung

    40Patrizia Ott / Björn Kreißel

  • Vorstellung einiger Varianten des Electronic Busin ess

    10 Elektronische Geschäftsprozess-unterstützung

    Mobile Commerce� Definition:

    Elektronische Abwicklung von Online-Geschäftsprozessen unter Nutzung der drahtlosen Kommunikation auf Basis der Mobilfunktechnologie.

    � Ermöglicht Nutzer jederzeitige

    Portale� Definition: horizontale Portale:

    Informiert breit und richtet sich an private und geschäftliche Anwender. Versuchen allgemeine Informations-bedarfe abzudecken und verfügen über zusätzliche Funktionen wie Suchma-

    Elektronische Marktplätze� Definition:

    Anbietung elektronischer Märkte für beliebige Anbieter und Nachfrager, ähnlich einer elektronischen Wertpapier-börse.

    � Beispiel:

    41Patrizia Ott / Björn Kreißel

    � Ermöglicht Nutzer jederzeitige Ausführung geschäftlicher Transaktionen.

    � Beispiel:Banken ermöglichen Geschäftsprozess „Kontoabfrage“ per Handy.

    Funktionen wie Suchma-schinen und News-Rubriken.

    � Beispiel: yahoo.com, web.de.

    � Definition: vertikale Portale:Bieten spezielle Informationen für spezielle Zielgruppe an.

    � Beispiel: Branchen- oder Unternehmensportale.

    � Beispiel:Ebay. Nutzung durch gewerbliche Händler, wie auch privater Personen.

  • Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

    Für weitere Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

  • GADATSCH, ANDREAS (2010): Grundkurs Geschäftsprozess-Management - Methoden und Werkzeuge für die IT-Praxis: Eine Einführung für Studenten und Praktiker, 6. aktualisierte Auflage, Wiesbaden 2010

    Quellenverzeichnis

    43Patrizia Ott / Björn Kreißel