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Ulrich Frank Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Unternehmensmodellierung ICB Institut für Informatik und Wirtschaftsinformatik Institute for Computer Science and Business Information Systems (ICB) Prozessmodellierung als Grundlage für die Gestaltung und das Management von IT-Infrastrukturen http://www.wi-inf.uni-due.de/FGFrank

Prozessmodellierung als Grundlage für die Gestaltung und ...dini.de/fileadmin/workshops/geschaeftsprozessmanagement/frank.pdfUlrich Frank Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und

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Ulrich Frank

Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Unternehmensmodellierung

ICB Institut für Informatik und WirtschaftsinformatikInstitute for Computer Science and Business Information Systems (ICB)

Prozessmodellierung als Grundlage für die Gestaltung und das Management von IT-Infrastrukturen

http://www.wi-inf.uni-due.de/FGFrank

Zur Einstimmung

„Das Management von IT-Systemen erfordert Ansätze zur effektiven Komplexitätsreduktion.“

10

„Komplexitätsreduktion impliziert gezielte Abstraktion.“

„Abstraktion ist nicht trivial.“

„Reduktion von Komplexität impliziert die Erhöhung von Komplexität.“

© Prof. Dr. Ulrich Frank | Prozessmodellierung

Überblick

1 Einige Herausforderungen des IT-Management

2 Prozessmodellierung: Einige Erfolgsfaktoren

3 Prozessbasierte Analyse von IT-Systemen

4 Nutzung von Modellen zur Laufzeit

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© Prof. Dr. Ulrich Frank | Prozessmodellierung

Herausforderungen des IT-Management

IT von großer Bedeutung für zielgerichtetes Handeln in Organisationen, allerdings für viele eher eine „black box“

ergo: Kommunikationsprobleme

zunehmender Kostendruck

Wirtschaftlichkeit der IT schwer zu erfassenKostenrechnungssysteme i.d.R. wenig differenziertangemessene Zuordnung von IT-Kosten problematisch

IT häufig nicht als Asset angesehen, sondern als „Gemeinkostentreiber“

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… in Universitäten

Ziele?

Widersprüche!

Bewusstsein für Prozesse noch schwach ausgeprägt

Betonung auf „klassischen“ IT-Serviceshoher Anspruch an Verfügbarkeitaber: IT as a commodity

Wertschätzung der IT eher gering („Rechenzentrum“)

40

© Prof. Dr. Ulrich Frank | Prozessmodellierung

Ansätze zur Wertsteigerung der IT

Verbesserung von Entscheidungen („business intelligence“)LehreUniversitätsleitungStudierende

Bereitstellung anwendungsnaher DiensteERPdedizierte Systeme für die ForschungSysteme für Studenten

differenziertes IT-Controlling

Unterstützung von Prozessen

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Chancen der Prozessorientierung

Verbesserung der EffizienzZielorientierungressortübergreifende Perspektivebessere Nutzung von Potentialen der IT

Entlastung für Forschung und Lehre

mehr Transparenz – auch für Studierende

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Prozessorientierung: Erfolgsfaktoren

transparente Unternehmensziele

enge Zusammenarbeit mit Unternehmensleitung

Prozessorientierung als ChanceOffenheit gegenüber Wandel – und KritikWiderstände identifizieren und analysierenBeteiligung der BetroffenenEntscheidungen treffen und kommunizieren!

Prozessmodellierung, aber: Modelle kein Selbstzweck!gewinnbringende AnwendungsszenarienModellpflege

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Prozessmodellierung: Erfolgsfaktoren

Berücksichtigung verschiedener Abstraktionsebenen

Aufbereitung für verschiedene Nutzergruppen (Perspektiven)

angemessene Werkzeugunterstützung

Erstellung, Nutzung und Pflege eines Modellierungshandbuchs

klare Festlegung von Kompetenzen

Maßnahmen zur Qualitätssicherung

methodisches Vorgehen („method engineering“)problemspezifische Anreicherung von Prozessmodellenergänzende Vorgehensmodelle

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Prozessmodelle: Abstraktionsebenen

90 Generische Aktivitäten

Prozesslandkarte

Prozessdiagramm

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Anreicherung von Prozessmodellen: Unternehmensmodelle

100

SBU ‚Semiconductors’

Research & Development ManufacturingProcurement MarketingFinance Information

Management

CRM Marketing Research

IT-Services

Software Development

Network ManagementUser Services

AccountingControllingSourcing Planning SC-

DesignAdvanced Systems

Maintenaince Production Planning

Software AdvisorIT AssistantIT Service

Manager

Wertkette

Objektmodell

Organisationsstruktur

IT-Landschaft

IT-Service-Prozesse

Ziele

Geschäftsprozesse

HI

1000Base-T

Streamer Tape

CD-RW

NAEthernet

Backup Server

accesses

acts ass/rs/r

s/r

s/r

s/rr/w

r/w

Internet

FirewallIntranet

Internet Access DeviceClient Computer

Application Server

Database ServerUPS

Admin Workstation

Web Server

© Prof. Dr. Ulrich Frank | Prozessmodellierung

Mögliche Einsatzszenarien

Anforderungsanalyse und –management

Systementwicklung

Analyse der Wirtschaftlichkeit von IT-Ressourcen

Management von IT-Service Prozesse

110

© Prof. Dr. Ulrich Frank | Prozessmodellierung

Beispiel: Wirtschaftlichkeitsanalyse120

Vorgehensmodell

Auswahl relevanter Prozesse

Strukturierte Prozessbeschreibung

Modellierung von Prozessen

Zuordnung von IT-Ressourcen

Bewertung der IT-Ressourcen

Aggregierte Bewertung

© Prof. Dr. Ulrich Frank | Prozessmodellierung

Strukturierte Prozessbeschreibung130

Prozess

Name Auftragsbearbeitung Drucker

Kunde Endkunde

Kernprozess Ja

Verantwortlich Leiter Vertrieb

Instanzen pro Monat 460

durchschnittl. Dauer 27

Wettbewerbsintensität hoch

Kundenzufriedenheit mittel

Automatisierungspot. mittel

Verbesserungsbedarf Beschleunigung, mehr Transparenz

Subprozesse Konditionen prüfen; Kunden …

© Prof. Dr. Ulrich Frank | Prozessmodellierung

© 2005-2008 Ulrich Frank, Stefan Strecker, Hanno Schauer | IT-Controlling und IT-Risikomanagement

Zuordnung von IT-Ressourcen

Name: WordPerfect

Textverarbeitung

140

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Assoziiertes Modell der IT-Landschaft

Name: SB-Rechner

PC

Name: DB2

RDBMS

Name: IBM 3270

Host

Name: Fire E25K

Server

Name: WordPerfect

Textverarbeitung

Name: CICS

Transaktionsmonitor

Name: SAP/R3

ERP

Name: XP Pro

OS

Name: Netscape

Mail-Client

Name: OS/400

OS

Name: Unix

OS

Name: M-Plan 2.1

Marketing-Planung

Name: OJB

Persistenz Framework

Name: SP-CORBA

Kommunikation

Name: NT

OS

Name: SB-Rechner

PC

Name: Oracle

RDBMS

läuft auf benutzt

Rechner

Betriebssystem

Anwendung

Middleware

150

© Prof. Dr. Ulrich Frank | Prozessmodellierung

© 2005-2008 Ulrich Frank, Stefan Strecker, Hanno Schauer | IT-Controlling und IT-Risikomanagement

Bewertung von IT-Ressourcen (1): Nutzung von Anwendungen

Name: WordPerfect

Textverarbeitung

Kundennutzen hoch

Nutzungsdauer 5

Funktionen Produktpreise einsehen, Rahmenverträge einsehen

Optional Nein

Relevanz hoch

Zufriedenheit gering

Erfahrung hoch

Kundennutzen mittel

Nutzungsdauer 12

Funktionen Brief erstellen

Optional Ja

Relevanz mittel

Zufriedenheit gering

Erfahrung mittel

160

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Aggregierte Bewertung170

SAP R/3

Anzahl Kernprozesstypen 12

Einsatz pro Prozesstyp 2,4

Anzahl Prozessinstanzen 2.480

durchschnittl. Relevanz 3,6

durchschnittl. Zufriedenheit 2,5

genutzte Funktionen 48

Zuverlässigkeit hoch

Workflow Support nur innerhalb ERP

Prozesstransparenz mittel

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Modelle als Grundlage der Entwicklung dedizierter Informationssysteme

Name: SB-RechnerPC

Name: DB2RDBMS

Name: IBM 3270Host

Name: Fire E25K Server

Name: WordPerfectTextverarbeitung

Name: CICSTransaktionsmonitor

Name: SAP/R3ERP

Name: XP ProOS

Name: NetscapeMail-Client

Name: OS/400OS

Name: UnixOS

Name: M-Plan 2.1Marketing-Planung

Name: OJB

Persistenz Framework

Name: SP-CORBAKommunikation

Name: NTOS

Name: SB-RechnerPC

Name: OracleRDBMS

ähnliche Daten läuft auf benutztähnliche Funktionen

DB Schema

Dashboard Schema

XML DTD

Instance-Level Data

180

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Modelle zur Laufzeit: Skizze eines Werkzeugs

190Activity Group

InboundLogistics Operations Outbound

LogisticsMarketing

Sales Service

Select all business processes that use ERP I

Order Processing

Logistics Planning

Show key performance goal

automated configuration

definition

Show dependencies of ERP I

Show supporting IT processesOrder Processing

cost leader

cost per instance < € 10.-

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Zusammenfassung

IT-Management in kritischer Phase

zielgerichtete Abstraktionen von zentraler Bedeutungzur Kommunikation/Vermittlungfür methodische Analysenfür die Gestaltung leistungsfähiger IS

besonders wichtig: Integration der Abstraktionen (der Sprache) des IT Management und der jeweiligen Fachdomänen bzw. der Unternehmensleitung

selbstreferentielle IT-Systeme als Vision

200

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