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310 Berieht: Spezielle analy~ische Methoden sepiabraune F~rbung und ist dadurch yon CAP leicht zu unterscheiden. Mit Cyanid, Bromid, Jodid, Rhodanid und Thiosnlfat erscheinen dunkelblaue F/irbungen, die jedoch extrahierbar sind. Der Nachweis gelingt auch auf Papierchromatogrammen unter Verwendung einer 0,5%igen Benzidin-L6sung in Chloroform (0,25%ig an Kupferoleat). CAP katm man ferner nachweisen, indem man mit Hydrazin(I), Phenylhydrazin(II) and Cyelohexylamin(III) umsetzt and die entstehenden Curb- amide bzw. Semicarbazide mit Hilfe der Diacetylmonoximreaktion naeh W. R. ]PE~o~ 1 erkennt. Die Semlcarbazide yon (I) and (II) fgrben sieh dgbei ira Gegen- satz zn (III) ohne Zusatz eines Oxydationsmittels. Die Carbamidfgrbung yon (III) ist andererseits im Gegensatz zu (I) und (II) chloroforml6slich. X. GAss~Eg Zwei Methoden zur spektrophotometrisehen Bestimmung yon d-Aminol~vulin- siiure (ALS) gibt L. S~USTE~ ~ an. Die optimalen t~edingungen beider Methoden werden ermittelt und 22 Verbindungen, tells ~hnlieher Ii:onstitution~ daraufhin untersucht, inwieweit sie ~hnliehe Reaktionen zeigen. Da &Aminol/~vulins~ure ein Zwischenprodukt bei der Porphyrinbiosynthese ist und vielleicht auch beim Glycin- stoffwechsel betefligt ist, finden sich unter den getesteten Substanzen solche, die im biologischen Material vorkommen. Die eine Methode beruht auf der Kondensation mit_~thylacetoacetat in Natronlauge und Fi~rbung des Produktes mit EH~r~ICHS gea- gens. Die andereist ~hnlich der Jaff6schertI(reatininreaktion,mit demUnterschied, dab die Farbe durch Salzs~ure vertieft wird. -- Aus/i~hrung. ~thylacetoacetatmethode. Zu 1,0 ml Probe, die O,l--0,5/~M ALS enth~ilt, gibt man 1,0 ml 10% ige w/~Brige LSsung von_~thylacetoacetat (unter Erw/~rmen bereitet, 2 Tage beiRaumtemperatur haltbar), 0,5 ml iOn Natronlauge, mischt, erhitzt 2 rain im siedenden Wasserbad, kiihlt, ftigt 0,5 ml Wasser zu and zur Neutralisierung 1,0 ml 5n Salzsiiure. Nun werden 1,0 ml EHnLICHS Reagens (2%ige LSsung yon p-Dimethylaminobenzaldehydin 5n Salz- s~ure; 3 Wochen bei I~aumtemperatur haltbar) zugesetzt und zur Verst~irkung der rosa Farbe noch 5,0 ml 95~ Alkohol. Nach Mischen laitt man 10 mill stehen und mil]t gegen einen Blindwert bei 550 m#. Bei jeder Bestimmung 1/~Btman eine Standardi6sung yon 0,1--0,2 #M ALS mitlaufen. Ist Porphobilinogen anwesend, zieht man yore gefundenen Weft denjenigen ab, den man mit der gleichen Methode ohne Zusatz yon ~thylacetoacetat erhiilt. Auch Glucosamin and N-Acetylglucos- amin k6rmen stSren, da sie die gleiehe Farbre~ktion geben, aber nut zu 10 bzw. 5%. Bei ihrer Gegenwart benutzt man die n~chste Methode. -- Pikratmethode. 1,0 m] Probe, die 0,1--0,5 #M ALS enth~ilt, versetzt man mit 0,1 ml gesi~ttigter Pikrin. s~urelSsung oder mit 0,3 ml 0,02 m Pikrins~ure, fiigt 0,2 ml 10n Natronlauge hinzu, dann 1,0 ml 5n Salzs~ure and bringt mit Wasser auf 5,0 ml, naehdem bei jedem Zusatz gemischt wurde. Man migt schnell bei 450 m/~ gegen einen Blindwert. Da Aceton und ahnliehe Ketone die Reaktion auch geben, ist sie bei Anwesenheit yon meN" als 100/~g Aeeton nicht anwendbar. Beide Methoden sprechen noch auf 0,05 #M an und kSnnen sich gegebenenfalls wechselseitig erg/inzen. E. Miir.LE~,Wtirzburg Quantitative Papierelektrophorese yon Serumproteinen. Aus vergleiehenden Untersuchungen zur quantitativen Serumanalyse dureh Papierelektrophorese und nach dem Tiselius-Verfahren schlieBen M. Wu~ and F. I-I. EPSTEIN ~, dab sich die unterschiedlichen Ergebnisse erkl~ren und beseitigen lassen, wenn der Log- arithmus der Konzentration der optischen Dichte proportional und das Beersche Gesetz also als nicht giiltig gesetzt wird. Zur Elektrophorese werden Whatman 3MM Papierstreifen (etwa 3,7 • 60 cm) in VeronMpufferlSsung (pH 8,6, Ionensti~rke 0,05) Biochemic. J. 33, 902 (1939). Biochemic. J. 6~, 101--106 (1956). National Inst. f. Medical Res., London. Clin. Chemistry 2, 303--319 (1956). Sidney tIillman ttealth Center, NewYork.

Quantitative Papierelektrophorese von Serumprotemen

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Page 1: Quantitative Papierelektrophorese von Serumprotemen

310 Berieht: Spezielle analy~ische Methoden

sepiabraune F~rbung und ist dadurch yon CAP leicht zu unterscheiden. Mit Cyanid, Bromid, Jodid, Rhodanid und Thiosnlfat erscheinen dunkelblaue F/irbungen, die jedoch extrahierbar sind. Der Nachweis gelingt auch auf Papierchromatogrammen unter Verwendung einer 0,5%igen Benzidin-L6sung in Chloroform (0,25%ig an Kupferoleat). CAP katm man ferner nachweisen, indem man mit Hydrazin(I), Phenylhydrazin(II) and Cyelohexylamin(III) umsetzt and die entstehenden Curb- amide bzw. Semicarbazide mit Hilfe der Diacetylmonoximreaktion naeh W. R. ]PE~o~ 1 erkennt. Die Semlcarbazide yon (I) and (II) fgrben sieh dgbei ira Gegen- satz zn (III) ohne Zusatz eines Oxydationsmittels. Die Carbamidfgrbung yon (III) ist andererseits im Gegensatz zu (I) und (II) chloroforml6slich. X. GAss~Eg

Zwei Methoden zur spektrophotometrisehen Bestimmung yon d-Aminol~vulin- siiure (ALS) gibt L. S~USTE~ ~ an. Die optimalen t~edingungen beider Methoden werden ermittelt und 22 Verbindungen, tells ~hnlieher Ii:onstitution~ daraufhin untersucht, inwieweit sie ~hnliehe Reaktionen zeigen. Da &Aminol/~vulins~ure ein Zwischenprodukt bei der Porphyrinbiosynthese ist und vielleicht auch beim Glycin- stoffwechsel betefligt ist, finden sich unter den getesteten Substanzen solche, die im biologischen Material vorkommen. Die eine Methode beruht auf der Kondensation mit_~thylacetoacetat in Natronlauge und Fi~rbung des Produktes mit EH~r~ICHS gea- gens. Die andereist ~hnlich der Jaff6schertI(reatininreaktion, mit demUnterschied, dab die Farbe durch Salzs~ure vertieft wird. - - Aus/i~hrung. ~thylacetoacetatmethode. Zu 1,0 ml Probe, die O,l--0,5/~M ALS enth~ilt, gibt man 1,0 ml 10% ige w/~Brige LSsung von_~thylacetoacetat (unter Erw/~rmen bereitet, 2 Tage beiRaumtemperatur haltbar), 0,5 ml iOn Natronlauge, mischt, erhitzt 2 rain im siedenden Wasserbad, kiihlt, ftigt 0,5 ml Wasser zu and zur Neutralisierung 1,0 ml 5n Salzsiiure. Nun werden 1,0 ml EHnLICHS Reagens (2%ige LSsung yon p-Dimethylaminobenzaldehyd in 5n Salz- s~ure; 3 Wochen bei I~aumtemperatur haltbar) zugesetzt und zur Verst~irkung der rosa Farbe noch 5,0 ml 95~ Alkohol. Nach Mischen laitt man 10 mill stehen und mil]t gegen einen Blindwert bei 550 m#. Bei jeder Bestimmung 1/~Bt man eine Standardi6sung yon 0,1--0,2 #M ALS mitlaufen. Ist Porphobilinogen anwesend, zieht man yore gefundenen Weft denjenigen ab, den man mit der gleichen Methode ohne Zusatz yon ~thylacetoacetat erhiilt. Auch Glucosamin and N-Acetylglucos- amin k6rmen stSren, da sie die gleiehe Farbre~ktion geben, aber nut zu 10 bzw. 5%. Bei ihrer Gegenwart benutzt man die n~chste Methode. - - Pikratmethode. 1,0 m] Probe, die 0,1--0,5 #M ALS enth~ilt, versetzt man mit 0,1 ml gesi~ttigter Pikrin. s~urelSsung oder mit 0,3 ml 0,02 m Pikrins~ure, fiigt 0,2 ml 10n Natronlauge hinzu, dann 1,0 ml 5n Salzs~ure and bringt mit Wasser auf 5,0 ml, naehdem bei jedem Zusatz gemischt wurde. Man migt schnell bei 450 m/~ gegen einen Blindwert. Da Aceton und ahnliehe Ketone die Reaktion auch geben, ist sie bei Anwesenheit yon meN" als 100/~g Aeeton nicht anwendbar. Beide Methoden sprechen noch auf 0,05 #M an und kSnnen sich gegebenenfalls wechselseitig erg/inzen.

E. Miir.LE~, Wtirzburg

Quantitative Papierelektrophorese yon Serumproteinen. Aus vergleiehenden Untersuchungen zur quantitativen Serumanalyse dureh Papierelektrophorese und nach dem Tiselius-Verfahren schlieBen M. W u ~ and F. I-I. EPSTEIN ~, dab sich die unterschiedlichen Ergebnisse erkl~ren und beseitigen lassen, wenn der Log- arithmus der Konzentration der optischen Dichte proportional und das Beersche Gesetz also als nicht giiltig gesetzt wird. Zur Elektrophorese werden Whatman 3MM Papierstreifen (etwa 3,7 • 60 cm) in VeronMpufferlSsung (pH 8,6, Ionensti~rke 0,05)

Biochemic. J. 33, 902 (1939). Biochemic. J. 6~, 101--106 (1956). National Inst. f. Medical Res., London. Clin. Chemistry 2, 303--319 (1956). Sidney tIillman ttealth Center, NewYork.

Page 2: Quantitative Papierelektrophorese von Serumprotemen

4. Analyse yon biologischem Material 311

18 Std mit 3 V/cm entsprechend etwa 0,25 mA/cm Papierbreite elektrolysiert. 5--15 #l Serum werden striehfSrmig auf den frei horizontal ausgespannten Streifen so aufgebracht, dab die y-Globuline an der Startlinie verbleiben. Im Halter (Appa- ratur der Standard Scient. Supply Corp., New York) wird der Streifen nach der Elektrolyse horizontal 5 min bei 90 ~ C getroeknet, vom Halter abgenommen noeh 5 min bei 140 ~ C.

Bei F~rbung mit Amidosehwarz 10B oder mit Bromphenolblau werden gleiehe Ergebnisse erhalten, wenn bei Verwendung des letzteren mit einer 0,05~oigen BromphenolblaulSsung in 5~oiger, mit Quecksilber(II)-chlorid ges~ttigter LSsung gef~rbt (5 rain) und dreimal je 5 rain in 2~oiger Essigs~ure, ansehlieBend 3 min in 2~ Essigs/~ure mit 0,5O/o Natriumaeetat gewasehen wird. Horizontal wird bei 140 ~ C getroeknet bis die Zonen dunkelblau sind. Gemessen wird die Durehl/~ssigkeit, aus der dann planimetriseh die quantitative Bestimmung resultiert. Reihenversuehe ergeben unter diesen Bedingungen iiberzeugend die Proportionalit~t des Fl~ehen- integrals zum Logarithmus der Konzentration und Ubereinstimmung mit Ergeb- nissen naeh dem Tiselius-Verfahren in der gleiehen Pufferl6sung (p~ 8,6, aber Ionenst/~rke 0,1) an Serumproben, die zuvor 24 Std dialysiert sind. Bei Auswertung solcher Messungen spielt allerdings eine wesentliehe Rolle, auf welehe ,,Grund- linie" bezogen wird.

Die Grenzen der Leistungsf/~higkeit beider ~e thoden und ihre fiir den Vergleieh wesentliehen Kriterien sind eingehend diskutiert. K. C~VSE

i~-ber elektrophoretisehe Auswertung yon Serumproteinen bei bSsartiger Krank- heir beriehten R. S. S~ELn und W. GRoss ~. Das Blut yon 24 Patienten mit bSs- artigen Geschwiilsten und das yon 2t Gesunden gleicher Altersklassen wird unter- sucht. Elektrophoretisch lassen sieh zwisehen beiden Gruppen bei den Eiweil3- fraktionen keine bedeutsamen Unterschiede nachweisen. Das stimmt mit anderen Befunden nicht ganz iiberein, was wohl daher kommt, dag nur Patienten ohne Fieber untersucht wurden. E. MffLLE~, Wfirzburg

Zur Bestimmung der Proteinmenge im Blutsermn und im tIarn dureh Trii- bungsmessung entwickelt J r . A. ~2E~EX 2 einen stabilen Triibungsstandard. Er wird in Form eines ,,Becherehens" hergestellt: ein RShrehen yon 13--15 mm ]ichter Weite wh'd senkreeht in eine kolloidale LSsung yon weigem Celluloid in Aceton yon der Konsistenz eines fliissigen Leimes eingebracht. Naeh einiger Zeit wird das RShrchen herausgenommen und senkrecht auf rehlem Papier getrocknet. Nach 2--3 rain bildet sich auf der Oberfl~iche des RShrchens eine gleiehm~gige triibe Schieht, die sieh yon den Rohrw&nden nieht ablSst; dann wird am R6hrchen ein Boden aus hellblauem Papier angebraeht; man kann hierbei die FarbtSnung des triiben Gl~schens genau den triiben ProteinlSsungen im Nephelometer angleiehen und klebt den Boden erst nach Erreiehung derselben FarbtSnung an. Das Eiehen des Standardgl~schens kann mit einer triiben Aufschwemmung yon AgC1 erfolgen: 1 ml Salpetersgure (1 : 5) und 1 ml Athylalkohol werden mit 4 ml 0,1 n NaC1-LSsung und 0,5 ml 0,002 n AgNOs-LSsung vermischt und 10 m i n i m Wasserbad bei 40 ~ C gehalten. Bei richtiger Ausfiihrung gibt diese LSsung dieselbe Opa]escenz wie eine triibe LSsung aus Blutserum mit 8% Protein (Wiederholungen weisen Reproduzier- barkeit auf). Man karm das Eichmuster aueh mit einem Blutserum eiehen, in we]chem man die Pro?seinmenge refraktometriseh oder naeh KJELDA~L bestimmt; durch Messen der Sehiehtdicke der triiben Blutseruml6sung und Umreehnung der Proteinprozente kommt man auf gleiehe Werte (Proteinprozent) ffxr das Eich- muster. - - Zur Proteinbestimmung im Blutserum verdtinnt man das Serum 5mal

Nature (London) 178, 1238 (1956). Kings College, London W. C. 2 (England). Laborat. Delo 19~6, I-I. 5, 15--17 [gussiseh]. lV[ediz. Inst., Erewan.