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EUGAL aktuell Ausgabe 02/2020 1 ǀ 8 RADELAND 2 NIMMT GESTALT AN Ab 2021 wird die neue Verdichterstation im brandenburgischen Radeland Gas komprimie- ren. Die dafür notwendigen tonnenschweren Maschinen wurden nun angeliefert – und ha- ben teils einen Weg von tausenden Kilometern hinter sich. Seite 8 Trotz Corona voll im Zeitplan: Wie sich die Virus-Pandemie auf unsere Baustellen auswirkt Seite 2 Dem Naturschutz verpflichtet: Ökokonten in Mecklenburg-Vorpommern Seite 3 Alles Wichtige in der Hosentasche: Eine neue App erleichtert die Wartung der EUGAL-Leitung Seite 6

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EUGALaktuell Ausgabe 02/2020

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RADELAND 2 NIMMT GESTALT AN

Ab 2021 wird die neue Verdichterstation im brandenburgischen Radeland Gas komprimie-ren. Die dafür notwendigen tonnenschweren Maschinen wurden nun angeliefert – und ha-ben teils einen Weg von tausenden Kilometern hinter sich.

Seite 8

Trotz Corona voll im Zeitplan: Wie sich die Virus-Pandemie auf unsere Baustellen auswirkt

Seite 2

Dem Naturschutz verpflichtet: Ökokonten in Mecklenburg-Vorpommern

Seite 3

Alles Wichtige in der Hosentasche: Eine neue App erleichtert die Wartung der EUGAL-Leitung

Seite 6

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EUGALaktuell Ausgabe 02/2020

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Liebe Leserinnen und Leser,

die aktuelle Situation rund um das Co-ronavirus geht auch an uns nicht spurlos vorbei. Zusätzliche Schutz- und Sicher-heitsmaßnahmen gestalten den Ar-beitsalltag seit Anfang März aufwendiger. Dennoch sind wir als Bau-herr und Betreiber in einer kritischen Infrastruktur der Gasversorgung gut präpariert. Dank eines ausgefeilten Kri-sen- und Notfallvorsorgeplans konnten wir das Projekt ohne signifikante Verzö-gerungen fortsetzen und weitere Mei-lensteine erreichen.

Für die neue Verdichterstation in Rade-land wurden drei große Turbinen und Verdichteraggregate angeliefert. Außer-dem haben wir unser umfangreiches Renaturierungskonzept weiter umge-setzt: In diesem Newsletter stellen wir Ihnen drei Projekte zur Kompensation von Natureingriffen aus Mecklen-burg-Vorpommern vor.

Viel Spaß bei der Lektüre! Ludger Hümbs Gesamtprojektleiter EUGAL

Zwischen Ende März und Anfang Mai stand das öffentliche Leben in Deutsch-land weitestgehend still. Auch wenn die Vorgaben der Behörden in erster Linie den öffentlichen Bereich betrafen, blieb die Corona-Pandemie auch bei uns nicht ohne Folgen.

Noch vor dem ersten „Shut Down“ wur-den alle Projekt-Beteiligten in einem Anschreiben gebeten, die vom Robert- Koch-Institut (RKI) empfohlenen Regeln vollumfänglich umzusetzen. „Die Sicher-heit und Gesundheit unserer Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter, Kontraktoren und Dritter stehen für uns ganz oben auf der Prioritätenliste“, unterstreicht Sönke Deppe, verantwortlich für die Montage im EUGAL-Projekt.

Abstands- und Hygieneregeln wurden bei den Bautätigkeiten daher bestmöglich in den Arbeitsalltag integriert. „Wir führen den Bau unter Berücksichtigung

der aktuellen Beschlüsse der Bundes-regierung und der zuständigen Landes-egierungen durch“, erklärt Deppe. Wenn sich die Situation ändert, passt auch GASCADE die eigenen Empfehlungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an.

Bisher zeigten die ergriffenen Maßnah-men Erfolg: „Wir hatten keinen einzigen Corona-Verdachtsfall auf unseren Bau-

stellen und hoffen, dass das auch so bleibt“, sagt Deppe. Dabei kommt es GASCADE zupass, dass die Bauarbeiten überwiegend auf freiem Feld und gro-ßen Flächen stattfinden. Auch deswegen blieb der Baufortschritt bislang von Corona unbeeinflusst. „Wir liegen mit der EUGAL weiterhin voll im Zeitplan“, so Deppe.

Corona-Pandemie

EUGAL-Bauarbeiten in Zeiten von Corona

Home Office im Freien: Bei den EUGAL-Bauarbeiten ist Abstand halten kein Problem

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Naturschutz & Kompensation

Dem Naturschutz verpflichtet: Ökokonten in Mecklenburg-Vorpommern

Mit dem Bau der EUGAL setzt GASCADE das aktuell größte Pipeline-Projekt in Deutschland um. Eingriffe in die Natur lassen sich bei einem solchen Großprojekt nicht verhindern. Da wir uns dem Natur- und Umweltschutz in allen Bereichen un-serer Bau- und Betriebstätigkeiten verpflichtet fühlen, setzen wir alles daran, die Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten. Die Eingriffe gleichen wir sowohl an Ort und Stelle als auch fernab der Lei-tung in den betroffenen naturräumlichen Regionen aus.

Eine Möglichkeit des Ausgleichs sind soge-nannte Ökokonten bzw. Flächenpools. Dabei handelt es sich um Naturschutzmaßnah-men, die von einem Ökokontoinhaber „auf Vorrat“ durchgeführt und behördlich aner-kannt wurden. Vorhabenträger wie GASCADE können die Ökokonten dann ganz oder anteilig zur Kompensation von Eingriffen in die Natur nutzen.

Zur Kompensation der EUGAL nutzt GASCADE insgesamt knapp 20 Ökokonten. Drei Ökokonten aus Mecklenburg-Vorpom-mern möchten wir Ihnen auf diesen Seiten näher vorstellen.

ÖKOKONTO BAD SÜLZE Die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern entwickelte in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Sülze (Landkreis Vorpommern-Rügen) ein Öko-konto mit einer Flächengröße von etwa 327 Hektar. Ziel des Ökokontos im Bereich des Polders III bei Bad Sülze ist es, das entwässerte Niedermoor-grünland im Flusstalmoor der Recknitz zu renatu-rieren sowie die größte Binnenlandsalzstelle Mecklenburg-Vorpommerns zu erhalten und zu entwickeln.

Durch das verbesserte Aufsteigen der Sole bietet das Gelände seltenen salzliebenden Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum. Ein umfangrei-ches Monitoringprogramm (Vegetation, Libellen, Heuschrecken, Wasserstände) dokumentiert die Entwicklung des Gebietes.

ÖKOKONTO INSEL GÖRMITZ Ziel des rund 50 Hektar großen „Ökokontos Insel Görmitz“ ist die Wiederherstellung extensiv genutzter Salzweiden sowie artenreicher Frisch-grünländer. Durch ein offenes Küstengrünland soll insbesondere der Lebensraum für standorttypi-sche Brutvögel verbessert werden. Der Flächenei-gentümer startete die Ökokontomaßnahme bereits 2015 in Kooperation mit der Flächenagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH und dem Verein Jordsand e.V..

Die Insel Görmitz liegt im Achterwasser von Usedom (Landkreis Vorpommern-Greifswald) in der Landschaftszone Ostseeküstenland. Neben der Beweidung mit Rindern unter strengen natur-schutzfachlichen Auflagen werden im Rahmen des Ökokontos der zur Insel führende Deich zurückge-baut und für Brutvögel gefährliche Beutegreifer wie Füchse gezielt bejagt. Die Entwicklung der Brutvögel-Population und der Vegetation werden kontinuierlich aufgezeichnet und so der Erfolg der Maßnahmen überprüft.

EUGAL in Mecklenburg-Vorpommern

Weiterführung EUGAL Brandenburg

Erstaufforstung*

Ökokonten

Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen*

CEF-/FCS-Maßnahmen (Artenschutz)*

FCS-Maßnahmen für Greifvögel

ÖkokontoWaldeshöhe

Ökokonto Insel Görmitz

Erstauffors- tung Pamitz

Ökokonto Bad Sülze

E 1Weißes Moor

*auf dieser Karte sind nur einzelne Maßnahmen beispielhaft dargestellt.

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Peter Markgraf führt seit über 20 Jahren ei-nen landwirtschaftlichen Betrieb in Jatznick (Mecklenburg-Vorpommern). Zeitgleich begann er alte Obstsorten zu sammeln, zu veredeln und auszusäen. Mittlerweile stehen auf der Obstsortensammlung Wal-deshöhe, deren Fläche als sogenanntes Ökokonto gilt, mehr als 1.200 Bäume. Es ist die größte Sammlung historischer Apfel-sorten in Deutschland – und Heimat für eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen. Inhaber des Ökokontos ist die Flächenagentur Meck-lenburg Vorpommern GmbH.

Worum geht es bei Ihrem Projekt? Peter Markgraf: Wir sammeln vorwiegend alte Äpfel- und Pflaumensorten, um un-seren Beitrag zur genetischen Vielfalt zu leisten. Es gibt so viele robuste, gesun-de und schmackhafte Sorten, die leider über die Jahre in Vergessenheit geraten sind, uns jetzt aber im ökologischen Anbau sehr nützen können. Beispiels-weise der Pommersche Krummstiel, übrigens der Apfel des Jahres 2020 in Mecklenburg-Vorpommern.

Vor gut 20 Jahren beschlossen Sie, alte Sorten zu sammeln. Mittlerweile haben Sie über 1.300 Sorten, die Sie systematisch aufziehen und pflanzen. Wie gehen Sie vor?

Markgraf: Vorweg möchte ich betonen, dass man für den Anbau von Obst Aus-dauer braucht, denn Obstbäume wach-sen langsam. Um die Vielfalt dennoch schnell zu erhöhen, veredeln wir. Das Material bekommen wir aus ganz Europa. Und so wächst unsere Samm-lung jedes Jahr um 200 bis 300 Neu-

veredelungen, von denen wir jeweils mindestens zwei Bäumchen anferti-gen. Diese jungen Gehölze dürfen vier bis fünf Jahre in unserer Baumschule wachsen. Danach werden sie auf die Dauerflächen der Obstsortensammlung gepflanzt. Wurden, muss man sagen. Denn unsere gekauften und gepachteten Flächen sind voll und wir haben noch viele Bäume, die auf einen Platz warten.

Zudem säen Sie Kerne robuster histori-scher Äpfel aus…

Markgraf: Das ist eine schnelle und recht einfache Methode, landschaftsange-passte Genvarianten zu erhalten. Bisher haben wir so etwa 10.000 Jungpflanzen in Hecken und an Waldrändern etabliert und daraus schon einige anbauwürdige Äpfel ausgelesen.

Wir sind natürlich gern bereit, Edelreiser in andere Teile Deutschlands abzuge-ben: Da Obstpflanzen aber sehr unter-schiedlich auf neue Böden und Standorte reagieren, müssen die Abnehmer erst testen, ob sie sich für den jeweiligen

Standort wirklich eignen. Zu diesem The-ma stehen wir in regem Austausch mit Fachleuten und Obstbaubetrieben.

Ihre Obstwiesen tragen den Stempel des Ökokontos. Warum?

Markgraf: Obstbäume gehören zu den Rosengewächsen und die ziehen Pflanzen und Tiere regelrecht an. Während eine erwachsene Eiche etwa 400 Insektenarten beherbergt, sind es auf Apfelbäumen bis zu 1.000. Der chemiefreie Boden beher-bergt pro Kubikmeter Billionen Kleinst-lebewesen: von Bakterien über Pilze bis zu Insekten. Unsere Sortensammlung hat als Streuobstwiese also auch Biotopfunk-tion und ist Heimat für viele Pflanzen und Tiere. Ein Beispiel: Wir brauchen keine Kulturbienen mehr, denn bei uns siedeln mittlerweile über 60 Arten von Wildbie-nen, die größtenteils in der Erde brüten.

Zur Person: Peter Markgraf (54) ist Geograf und übernahm den Familienbetrieb vor über 20 Jahren. Zu dritt werden Hof und Obst-sammlung geführt.

Naturschutz & Kompensation

Ökokonto Waldeshöhe: „Obstbäume ziehen Pflanzen und Tiere regelrecht an“

Peter Markgraf – der Initiator der Obstsortensammlung Waldeshöhe

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Besondere Steine mit einer langen Ge-schichte: Im Zuge der EUGAL-Baumaßnah-me wurden insbesondere in Mecklenburg- Vorpommern und Brandenburg mehrere sogenannte Findlinge aus dem Boden ge-borgen. Findlinge oder auch Großgeschie-be sind sehr große Steine, die während der Eiszeiten durch ausdehnende Gletscher zu ihren heutigen Standorten transportiert wurden.

Ein echtes geologisches Highlight ist der Fund eines Großgeschiebes aus Kalks-andstein bei Wusterhusen. Dieses Sedi-mentgestein ist vor mehr als 419 Millionen Jahren während des Silurs ent-standen. Die Kantenlänge dieses Steins beträgt etwa zwei Meter. Da Sedimente nicht so abriebfest wie kristallines Gestein sind, sind sie deutlich seltener erhalten geblieben. Die weichen Sedi-mentgesteine wurden unter der Last der Gletscher schlicht zerrieben, insbeson-dere wenn sie weit von Ihrem Ursprungs-ort weggetragen wurden. Findlinge aus Sedimentgestein sind daher bereits ab einer Kantenlänge von einem Meter geschützt.

Natur und Umwelt

Steinreiche Arbeiten

Das Großgeschiebe bei Wusterhusen enthält in geringem Maße Fossilien wie muschelähnliche Brachiopoden oder Seelilienstängel. Das ist aber nicht der einzige interessante Aspekt, den ein sol-cher Fund offenbart: „Findlinge sind vor allem eines: Zeugen der Inlandsverei-sung im norddeutschen Tiefland“, erklärt Jana Kanter von der Firma UmweltPlan. Über die Verteilung der unterschiedli-chen Gesteinsarten aus den Geschieben können Geologinnen und Geologen die Fließbahnen des Inlandeises in Europa rekonstru-ieren. Dadurch erfährt man, aus welcher Region das Eis zu uns geflossen ist. Oft sind es mehre-re hundert Kilo-meter, die ein Findling zurück-gelegt hat. Auch der Stein bei Wusterhusen hat eine lange Reise

hinter sich: Er besteht aus silurischem Kalk, wie man ihn im schwedischen Got-land findet.

Ein echter Riesenfund wurde schon vor 10 Jahren während der Bauarbeiten an der OPAL bei Tramstlow nahe Anklam gemacht. Das Granitgeschiebe zählt mit einem Volumen von etwa 63 Kubikmetern und einem Gewicht von etwa 170 Tonnen zu den größten Findlingen Mecklen-burg-Vorpommerns. Auch bei den Bau-

Stichwort: Geotop

Nicht nur Pflanzen und Tiere sind vom Naturschutzgesetz geschützt. Auch sogenannte Geotope. Als Geotope werden Gesteine, Fossilien, Land-schaftsformen oder auch Quellbildun-gen bezeichnet. Gesetzlich geschützt werden allerdings nur Geotope, die sich durch ihre besondere erdge-schichtliche Bedeutung, Seltenheit oder Eigenart auszeichnen.

arbeiten zur EUGAL sind in diesem Trassenabschnitt erneut drei Granit-findlinge mit Volumen von mehr als 10 Kubikmetern geborgen worden.

Und was passiert mit solchen Riesen-steinen? Die Funde werden vom Lan-desamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie untersucht und katalogisiert. Danach werden die Steine vergraben oder am Rande des Grundstücks abgelegt.

Seltener Fund: Der bei Wusterhusen geborgene Findling enthält Fossilien und besteht aus silurischem Kalk.

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Auch im Betrieb der EUGAL geht GASCADE neue Wege. Beim Überprüfen und Warten der Leitung setzen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu-künftig auf eine App für Tablets und Smartphones. Das Schöne: Das Pro-gramm wurde vollständig durch die GASCADE-Teams „Digitale Vernetzung“ und „Leitungsrechte“ konzipiert.

Die App „FLURSTÜCK.mobil“ ähnelt dabei Google Maps und zeigt den Kolle-ginnen und Kollegen alle relevanten In-formationen auf einer Karte an.

Erik Sauerwald aus dem Team Digitale Vernetzung erklärt die Anwendung: „In „FLURSTÜCK.mobil“ ist das komplette GASCADE-Leitungsnetz hinterlegt. Wenn man in die Karte hineinzoomt, er-hält der Nutzer jede Menge Informatio-nen, die für unsere Arbeit wichtig sind.“ Dazu gehören Informationen über Grundstückseigentümer, Bewirtschafter oder Flurstücknummern. Außerdem sind in der App Waldflächen, Gemar-kungsgrenzen und Straßenverläufe eingezeichnet.

Und das ist längst nicht alles: „Wir pflegen in die App flurstücksscharf ein, wo entlang der Bau-stelle der Rohrgraben noch offen ist, ob der Bau abgeschlossen oder bereits mit der Renatu-rierung begonnen wur-de“, sagt GASCADE- Mitarbeiter Jörg Wein-hausen.

Mit Hilfe der App dokumentiert Weinhau-sen den gesamten Baufortschritt ent-lang der Trasse. Die Kolleginnen und Kollegen in Kassel können in Echtzeit auf die Daten zugreifen und sind sofort auf dem aktuellen Stand – eine enorme Erleichterung für deren Arbeitsalltag.

Dementsprechend positiv fällt auch das Fazit von Jörg Weinhausen aus, der be-reits seit einigen Monaten mit der App unterwegs ist: „Die App ist einfach eine gute Sache. Die Bedienung ist intuitiv und bedienerfreundlich. Ich möchte „FLUR-STÜCK.mobil“ nicht mehr missen.“

Technik

Digital an der Trasse: Neue App hilft bei der Wartung der Leitung

Übersichtlich und doch informativ: Die Mitarbeiter-App „FLURSTÜCK.mobil“

Jörg Weinhausen informiert sich per App über alles Wichtige auf der Baustelle.

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Auf ihrem Weg quer durch Mecklen-burg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen stößt die EUGAL-Leitung auf zahlreiche Hindernisse wie Straßen oder Flüsse. Im hohen Norden bei Anklam in Mecklenburg-Vorpommern wurde im März nun der zweite Strang der Europäischen Gas-Anbindungsleitung erfolgreich unter dem Fluss Peene verlegt. Nachdem der erste Strang bereits Ende 2019 durch einen von zwei Tunneln gezogen wurde, liegt das EUGAL-Projekt voll im Zeitplan. Die EUGAL verläuft auf einer Länge von rund 102 Kilo-metern durch Mecklenburg-Vorpommern.

Rund einen Kilometer lang sind die beiden Tunnel, die in einem Abstand von ca. 20 Metern die Peene unterqueren. Zwischen Oktober und März arbeiteten rund 30 Bauspezialisten an der Untertunnelung des Flusses. Für die zahlreichen Mitar-beiter ein Kraftakt: Rund 55 Rohrstücke – jedes davon etwa 18 Meter lang und 15 Tonnen schwer – mussten zusammenge-schweißt und zu einem Rohrstrang ver-bunden werden. Der Rohrstrang wurde im Anschluss mit Hilfe einer Zugmaschi-

ne durch den 2,40 Meter breiten Tunnel eingezogen.

Mit der Unterquerung der Peene rückt die EUGAL der Fertigstellung einen entschei-denden Schritt näher. Der erste Strang ist bereits fertiggestellt. Der zweite Strang in Mecklenburg-Vorpommern wurde zu etwa zwei Dritteln in die Erde abgesenkt und der dazugehörige Rohrgraben wieder verfüllt.

Ludger Hümbs, Gesamtprojektleiter für das EUGAL Projekt, ist zufrieden mit dem Baufortschritt. „Wir befinden uns mit EUGAL voll im Plan. Alle Bauarbeiten sind zeitlich im grünen Bereich. Der erste Strang der Leitung ist bereits fertig, er transportiert seit dem 1. Januar 2020 plan-mäßig Erdgas.“

Mit Blick auf das Jahr 2020 erklärt Hümbs: „Bis Ende des Jahres sollen der zweite Strang und unsere Verdichterstation in Brandenburg gebaut sein. Anfang 2021 soll dann die volle Transportkapazität der EUGAL von bis zu 55 Milliarden Kubik-metern Erdgas pro Jahr bereitstehen.

EUGAL im Bau

Zweiter Strang der EUGAL erfolgreich unter Peene verlegt

Bauleiter Sascha Kirmße vor der Nordseite des Penne-Tunnels nahe Anklam

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Bilder, Videos und aktuelle Infos EUGAL im InternetFolgen Sie uns auf:

Ausführliche Informationen erhalten Sie auf unserer Projektwebsite www.eugal.de.

KONTAKTGASCADE Gastransport GmbH Kölnische Straße 108-112 | 34119 Kassel

0561-934-2727 | [email protected]

Möchten Sie weitere Informationen beziehen oder mehr über den aktuellen Projektstand von EUGAL erfahren? Dann besuchen Sie unsere Website: www.eugal.de.

Für Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

REDAKTIONVerantwortlich für den Inhalt: Ludger Hümbs

IMPRESSUMGASCADE Gastransport GmbH Kölnische Straße 108–112 34119 Kassel, Deutschland

Geschäftsführer: Dr. Christoph-Sweder von dem Bussche-Hünnefeld, Dr. Igor UspenskiySitz der Gesellschaft: Kassel, Deutschland Handelsregister: Amtsgericht Kassel, HRB 13752 Umsatzsteuer ID-Nr.: DE 815 216 431Wenn Sie diesen Newsletter in Zukunft nicht mehr erhalten möchten, dann senden Sie bitte eine E-Mail an [email protected].

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EUGAL im Bau

Radeland 2 nimmt Gestalt an

Im brandenburgischen Radeland entsteht derzeit die einzige Verdichterstation für das EUGAL-Projekt. In direkter Nachbarschaft neben der bereits seit 2011 betriebenen Ver-dichterstation Radeland 1 wird die Station Radeland 2 ab 2021 Gas komprimieren. Die ersten dafür notwendigen Maschinen sind nun geliefert worden.

Rund 60 Kilometer südlich von Berlin wird das Erdgas zum Weitertransport verdichtet. Danach kann das Gas mit dem notwendigen Druck über die Leitungen JAGAL in Richtung Westen und EUGAL in Richtung Tschechien weitertransportiert werden.

Um diesen Druck aufzubauen, werden drei Verdichtereinheiten mit einer Leistung von

jeweils 22 Megawatt ihren Betrieb aufneh-men. Jede Einheit besteht dabei aus einer 55 Tonnen schweren Turbine und einem rund 40 Tonnen schweren Verdichter – und diese wurden jeweils mit einem Schwertransport an die Baustelle gefahren. Vor Ort werden die Einheiten über Schwerlastkräne und ein Schienensystem in die Gebäu-de verlastet.

Die Anreise gestaltete sich unterschiedlich. Während die Verdichter aus Oberhausen über die Straße nach Radeland gebracht wurden, kamen die Turbinen aus den USA. Dabei ging es zunächst über den

Atlantik und dann von Zeebrügge über den Binnenseeweg bis in den Hafen von Königs Wusterhausen im Südosten Berlins. Ledig-lich die letzten 45 Kilometer wurden auf den Straßen Brandenburgs zurückgelegt.

Bildnachweise: Fotos Verdichter (S. 1, 8), Foto Mitarbeiter (S. 2), Fotos EUGAL-App (S. 6), Foto Sascha Kirmße (S. 7): GASCADE, Foto Ökokonto Bad Sülze (S. 3): Landgesellschaft Mecklen-burg-Vorpommern mbH, Foto Ökokonto Insel Görmitz (S. 3): Uwe Johansen, Foto Peter Markgraf (S. 4): Peter Markgraf, Foto Findling (S. 5): Jana Kanter, UmweltPlan GmbH

Die neue Verdichterstation Radeland 2 komprimiert ab 2021 Gas für den Weitertransport über die EUGAL-Leitung.